Blogtexte2021_1_12
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und letztendlich nur ein Teil der Menschen
ernsthaft leidet. Deutlich belastet sind
Pflegende, Angehörige, Politiker, denen der
Vorwurf gemacht wird, nicht angemessen zu
reagieren, und einige Wirtschaftszweige sind
mehr betroffen als andere. Damit erleben
viele Ungerechtigkeit und eine nie geahnte
Veränderung ihrer Erwartungen. Aber böse
erkrankt quälen sich weniger, als man uns
glauben machen will. Wir kennen Beschreibungen
von anderen, sehen das in den
Nachrichten, wie schlimm es kommen kann.
Das bleibt oft medienbezogen, abstrakt. Die
direkte Bekanntschaft mit Schwerkranken
ist regional begrenzt. Deswegen verhält sich
eine träge Masse
unbeeindruckt.
Nicht wenige
Sympathisanten
der Radikalen
finden sich, eine
neue Parallelgesellschaft
streckt
fröhlich ihre
Fühler aus: Der
Frisör kommt zu
dir ins Haus, der
Impfpass wird
gefälscht und was
weiß ich. Das dramatische
dieser
Krankheit wird
überbetont, weil aktuell keine vergleichbare
gesundheitliche Bedrohung bekannt ist. Es
täuscht über viele Faktoren hinweg. Zusammengenommen
gibt es etliche Bedrohungen
unserer Existenz. Der fokussierte Blick
verblödet.
Die neue Variante ängstigt, weil wir nicht
wissen, wie sich das entwickelt und macht
doch Hoffnung auf tendenziell mildere Verläufe.
Hospitalisierte zahlenmäßig im Auge
zu behalten und so die Gefahr, selbst schwer
vom Virus erwischt zu werden, relativ zum
„Alltagsrisiko Auto“ einzuschätzen, bietet
uns eine Landmarke der Orientierung. Werte
von wenigen hundert täglich bedeuten, dass
mehr Menschen irgendwo in Deutschland
gerade durch ein Fahrzeug lädiert wurden.
Jeder darf sich fragen, ob dergleichen häufig
im Umfeld vorkommt? Ein Maßstab für moderne
Egoist:innen, lieber Abstand zu halten
oder mutiger zu kuscheln. Der Rest hat keine
Wahl und muss sich so oft wie möglich spritzen
lassen und die Maske mit den Ohren
vernähen. Diejenigen, die Wert darauf legen,
alle Aktivitäten wie gewohnt zu genießen,
sind ohnehin schlau genug, die geforderten
Nachweise parat zu haben. Sie haben keine
Probleme. Wer zu viel merkt, hatte es schon
immer schwer. Aber wer sagt denn, dass ein
leichtes Leben einfach zu erreichen wär’
und überhaupt erstrebenswert? Am Besten
fühlt sich’s doch an, wenn selbstgefasste
Entschlüsse glücklich machen. Wir segeln
flott daher, ohne die schnelle Konkurrenz zu
bemerken, die ohnehin mehr versteht. Hier
findet sich der Schatz, die eigene Relativitätstheorie
zum Glück anzuwenden.
Was nützte, den Ball flach zu halten und
keine Panik aufkommen zu lassen, ist der
Blick auf die Hospitalisierungen. Das Impfen
zu forcieren, hat den Zweck, das Ende der
Pandemie herbeizuwünschen und Normalität.
Das ist das Allheilmittel derjenigen,
denen es dafür nutzt, eines zu sein. Es hilft
auch welchen, die unbeeindruckt eigene
Wege gehen, wenn viele die Aktionen
mitmachen. Die Ungeimpften sind häufiger
schwer erkrankt, die Impfung wirkt. Es
bedeutet aber, den gewünschten Schutz
halbjährlich aufzufrischen. Dieser Treue zum
einmal eingeschlagenen Weg mag, wem es
gefällt, gern konsequent folgen. „Vollständig
geimpft“ hieß anfangs, zweimal zu impfen.
Nun wird „geboostert“, das macht drei, und
mit Omikron beginnen wir wieder bei Null?
Man darf noch fragen. Wir anderen sind, als
Egoisten gebrandmarkt, latent solidarisch
miteinander und amüsieren uns noch über
den Kinderarzt, der mit falschem Impfpass
aufgeflogen ist und spotten sogar, bei gewalttätigen
Attacken zorniger Staatsfeinde,
wir hätten es kommen sehen? Klammheimliche
Freude über das Versagen der
Offiziellen, die ohne ihre Bürger zu verstehen,
zwei Jahre lang Druck ausübten
und sich von der Gewalt der Radikalen
überrascht zeigen, ist das allemal.
# Vor der Erkrankung schützt man sich
am Besten durch Distanz!
Das muss in Erinnerung gerufen werden,
hilft zielführend und bedeutet, weniger
Druck auf Menschen auszuüben, als
Zögerliche zu nötigen, sich ein Serum
injizieren zu lassen, dem sie nicht
vertrauen. Donald Trump wurden seine
alternativen Wahrheiten zum Verhängnis.
Ein Staat, der nur eine Wahrheit
kennen will, wird genauso scheitern, wenn
es bessere Lösungen gibt. Das Ziel ist nicht
die Impfquote. Wir möchten unsere Freiheit,
gesund sein. Alternative Wege werden nicht
zur Sackgasse, weil sie der Mehrheit nicht
passen. Menschen, die hinein laufen, müssen
umkehren, weil kein Weiterkommen ist. In
so einem Fall gibt es nur eine Wahrheit und
nicht „viele Wege führen nach Rom“. Es stirbt
nicht der Leugner einer Krankheit an ihr,
sondern einer, der sich irrt (und Corona nicht
wahrhaben will). Das ist schlimmstenfalls
ein Irrer, ein Narr und ein Teil dieser Welt
wie das Böse an sich, das schlechte Wetter.
Wir können ein Gewitter nicht belehren, es
leugne die Sonne und möge sich deswegen
verziehen. Letztlich ist
„Covid“ nur ein medizinischer
Begriff. Wir
sterben nicht an diesem
Wort, das leichthin
jeder im Munde führt,
sondern am Organversagen.
Lügen kann
nur derjenige, der die
Wahrheit kennt und
nicht jemand, der anderen
nicht glaubt. Ein
unbelehrbar dummer
Mensch ist verstört.
Dieser lügt nicht wie
viele, die nur behaupten,
etwas begriffen zu
haben, Macht ausüben,
eitel sind oder anderen ungeprüft folgen,
plappern. Der Mensch bleibt ein suchender
Kundschafter. Hier stehen keine Wegweiser,
die uns die Zukunft voraus sagen; Feiglinge
schimpfen.
Die Pandemie, das ist zunächst ein Begriff.
Dazu gehören die Impfgegner als ein
eigenes Problem dazu. Möglicherweise
gibt es diese auch in China? Sie gelten als
unsolidarisch und schadeten dem Ganzen,
meint man. Wenn das so ist, gefährden Ungeschützte
zunächst sich selbst, besonders
wenn sie krank werden. Ein nicht geimpfter
Mitbürger schadet niemandem, solange er
nicht krank ist, sondern liefert ein Argument
für den Lockdown, wirtschaftlichen
Zusammenbruch. Das ist zu kompliziert für
viele, denen der eigene Leib an erster Stelle
steht. Es sind Menschen, die nicht durch
aufgezwungene Medizin bedrängt werden
möchten. Diese glauben, sich effektiv gegen
Äusseres abzugrenzen, wehren sich und sind
gern bereit, anderen Erklärungen zu folgen
und in sich aufzunehmen wie alternative
Medizin. In einem freien Land wird dieses
zum kenternden Rettungsboot, wenn der Kapitän
sich in der Not nicht behaupten kann
für einen harten, aber richtigen Kurs. Das
Mittel der Schiffsführung ist Besonnenheit
nach dem Motto: „Menschen nehmen, wie
sie sind.“ Andere haben wir nicht.
Nach wie vor sind viele Ungeimpfte nicht
erkrankt. Wenn sich täglich etwa 30.000
Menschen infizieren, sind das 10 Mio in
einem Jahr. Bislang aber „nur“ 6,7 Mio
Infizierte verzeichnet Deutschland nach
zwei Jahren mit Corona. Teilt man diese Zahl
durch entsprechend 730 Tage, hatten wir im
Schnitt unter 10.000 Infektionen am Tag. 60
von 83 Millionen sind vollständig geimpft.
Der Begriff „vollständig“ hat bereits gezeigt,
wie schwach die Virologen tatsächlich
aufgestellt sind: Das ist eine Vollständigkeit
mit Ablaufdatum. Je nachdem, ob bereits
Geimpfte mit in diese Schätzung einbezogen
werden, bleiben abzüglich Genesener und
deswegen weniger Gefährdeter etwa zwanzig
Millionen, die stärker davon bedroht
sind zu erkranken. Unter Berücksichtigung
von Impfdurchbrüchen und nachlassender
Schutzwirkung bei Mutationen ist die
Behauptung, alle Ungeimpften infizierten
sich, nur seriös, wenn betont wird, dass sich
der Prozess (jahrelang) hinzieht. Es sei denn,
wir tolerierten extrem hohe Inzidenzen, ein
Vielfaches der bisherigen Werte, und das
scheitert an den schon jetzt kollabierenden
Intensivmedizinen.
# Ein langer Weg
Geduld könnte helfen.
Die Impfpflicht
umzusetzen, dass sie
uns wirklich voranbringt,
gestaltet sich
schwierig. Es wird
dagegen vor Gericht
geklagt werden. Das
Virus mutiert. Die
Impfwirkung muss
ständig nachgebessert
und geboostert
werden, die Impfgegner
radikalisieren
sich, und eine
Parallelgesellschaft
entsteht in unbekannter
Qualität. Das ist
unsere Zukunft. Es sei denn, das Virus macht
allmählich schlapp, und die Inzidenz mutiert
zu einer Zahl, die niemanden interessiert.
:)
Dez 15, 2021 - Die gute Nachricht diagonal 148 [Seite 147 bis 148 ]