Ich kam nie auf die Idee, selbst eins besitzenzu wollen, den entsprechenden Führerscheinzu machen. Prägend war auch, einmal einenUnfall als Augenzeuge miterlebt zu haben.Ein Paar auf starker Maschine donnertvorbei, ein junger Mann mit Freundin, zumÜberfluss noch in Jeans unterwegs; das sollman ja nicht. Dieser erschreckend nichtblinde Fleckin meinerErinnerung:Es ist schonvierzig Jahreher. Sie fliegendurch die Luft,das Motorradhat sich in einAuto verbissen,dann liegendie beiden aufdem Asphalt.Alles vermischtsich. Inmeinem Kopf,das ist allesnur in meinemKopf, und beiden anderenist anderesdrin. Auch diese Geschichten. Irgendwiegeistert der Irving noch rum im Hirn. Malscharf, dann wieder verschwommen, aberfinal endgelagert bleibt die Erinnerung anlange Passagen aus der Familiengeschichtevom Freund, der Salzstreuer klaut und Tierebefreien will. Und dann Owen Meany; dasLeben auf’s unweigerliche Ende hin zu lebenund keine Zweifel zu kennen, wie fühlt sichdas an?Als ich noch mit Alexandra befreundet war,schrieb ich Rundmails an „Kunstfreunde“,wenn es galt, zu einer Ausstellung einzuladen.Manchem schickte ich gelegentlichausufernde Gedanken. Das passiert mir heutekaum noch, eine lange Mail zu versenden.Andere Menschen sind mir komplett egal,wie meine eigene Existenz, die ohnehin bedeutungslosist. Ich vertreibe mir die Zeit, bisich endlich gehen kann. Alex’ Freunde habenmich andere Wege gelehrt zu erzählen. Dashier drängt sich nicht auf, muss niemandlesen, wird nie kommentiert, von anderenreflektiert. Niemand dürfte dabeisein. Meineigener Kosmos, mit einer Tür in den Ätherder anderen. Dagegen Ungeimpfte: Vorsicht,kreative Aerosole!# Vor kurzem war VolkstrauertagIch habe von oben aus dem Atelier zugesehenwie etwa Gerd, Kalle, Christiane undRinja ins „Lindos“ gingen. Da bin ich froh,nicht mehr dazuzugehören. Mit dem Staat,gleich welcher Art, kann ich „der Künstler“wie sie’s mir spottend nachrufen, nichtbefreundet sein. Das lernte ich. Erinnerungbeflügelt: Opa bekam Schwierigkeiten, weiler nicht in „die Partei“ eintrat. Es gab ja nureine, und bald gehörte es dazu. Jeder wurdeautomatisch damit konfrontiert: „Du büstnich’ inpedd, Heinz?“ So kam man beruflichnicht voran. Der andere Großvater saß imLager ein, weil er ein loses Mundwerk hatteund das einigen nicht gefiel. Für mich nichtmehr als Anekdoten der Kindheit. Konsequenzen:Ich ignoriere jede Kunst anderer,gehe in keine Ausstellungen, lese kein Buch,schaue keinen Film. Es tut weh, dran zudenken, dass ich mich für manches begeisternkonnte. Ich darf nicht daran denken. Esmacht zornig auf die Politik, die Polizei, dieÄrzte und die von ihnen Instrumentalisierten– samt und sonders Arschlöcher. Das istmeine Meinung, und sie ist als solche nocherlaubt.# Der Rechtsstaat, daran glaube ich (undseine Grenzen)Jetzt kommtTotensonntag.Bald ist Weihnachten.Nichtnur danndenke ich zurück,wie’s warmit meinerKunstfreundin,die immernur Liebessagte, bis sieermahnt, angewiesenundkontrolliertabgezogenwurde, vommutmaßlichgefährlichenMann? Ichbin kein Heiliger, es gibt keinen Johnstag.Der Rumms, ein Schlusspunkt im Leben,das Ende einer Geschichte; was bedeutetdas? Ein Meteor sei, zunächst unbemerkt,in die Arktis, in das eisige Wasser gestürztund hätte die Kraft einiger Atombombenentwickelt, damals genau an diesemfinsteren Dezembertag. So steht es im Netz.Da ist wohl Energie übergesprungen: „Denhätte ich auch verkloppt“, meint eine alteSchenefelderin dazu, zu mir, und das tut gut.Diese Grenze habe ich gezogenund Gnade erfahren. Das Endesollte uns bewusst sein. Beamteund Politiker sind ersetzbar,reine Automaten. Nicht seltenmissbrauchen sie ihre Macht.Die Zeit zum Feiern und Bußetun. Vor kurzem hatten wir denMartinstag. Ein Freund heißtwie der. Er ist geduldig undfreundlich zu meinen Texten,schreibt selbst. Er durfte dieseMail unten lesen, das passt ganzgut zum erwähnten Irving.# Martin Luther, der vorne jaheißt wie du, wollte selbst garkeine neue Kirche. Wir hören:„Du magst keine anderen Götterhaben neben mir“, und insofernbedeutet jede weitere Religion,dass sich Gott mit neuer Auslegung verändert.Die Kritik daran ist, ob sich der Menscheinen ihm gemäßen Gott selbst schaffenkann oder der eine sich entwickle, wir dieDinge anders verstehen, weil wir eine längeremenschliche Geschichte kennen?Warum gibt es keine Bibel zwei, der Klassikerhat keine Fortsetzung, warum?Der Briefträger und Hausmeister (das könnteer sein, weiß ich ja nicht) vom Rathausglaubt, er habe Krebs bekommen, als Strafe,weil er zwei weitere Beziehungen zu anderenFrauen aus Chorfreundschaften einging,während er doch verheiratet gewesen ist,behauptet er wenigstens mir gegenüber.Vielleicht ist er gar nicht in einer Kirche, daswäre möglich – und verfolgt anderes, michzu bequatschen; aber als nächstes schimpftder Mann regelmäßig auf den Islam. Dasfinde ich nun wieder nicht nachvollziehbar,weil ich so glaube, dass da ein Rahmen füruns alle ist, inklusive Pflanzen, dem Getierund natürlich sämtlichen Menschen, auchdenen aus anderen Religionen, weil es ebenso ist, wir nicht weg können, an Grenzenstoßen – und nicht weil wir beschließen wiesich’s gehöre.Wenn ich das bekannte Foto von MohammedAtta anschaue, der ein Flugzeug indas WTC lenkte, weiß ich, dass ich diesenBlick nicht reproduzieren kann, obschon ichgenauso Mensch bin. Und würde ein Filmgedreht, fände sich schwerlich ein Schauspieler,der mal so eben auf diese Weiseschauen könnte. Dem Mann war bewusst,wohin seine Reise gehen würde, das drücktdieser Blick aus, finde ich; wie etwa SophieScholl mehr als nur ahnt, dass sie in allerKürze hingerichtet wird, unschwer zu spüren,auf dem bedrückenden Dreifachbildnis, dasman leicht googeln kann. Für den Henkergalt Sophie als tapfer, und der Mann mitdem Fallbeil machte seine Arbeit für dasaktuelle Regime. Für Atta war das WTCund damit Amerika, unzählige Zivilistenanzugreifen eine Pflicht, nichts anderes istes für Sophie gewesen, diese Flugblätter zuverteilen, welche die Gesellschaft aufrüttelnsollten, Adolf Hitler zu stürzen. Wennauch heute niemand bereit sein wird, diesebeiden als auf dieselbe Weise motiviert zusehen, so lässt sich kaum bestreiten, dasssie eine starke Motivation für ihr Handelnfanden und konsequent zu Ende, buchstäblich,ihren Weg gegangen sind. Als Maler undauf den Blick, Gesichtsausdruck anderer Spezialisierter,denkeich viel wenigerdarüber nach, Attazu verachten undSophie auf den Sockelder Geschichtezu stellen, damitselbst ein wenigbesser wirken zuwollen als dieBösen, sondernweine mit denen,die bereit waren,selbst zu sterbenfür ihre Überzeugung.Ganz egal,wie das allgemeinbewertet wird. Dasbringt mir Unverständnisein; unddoch sind wir allenur Menschen.Dazu bin ich ganz fest davon überzeugt,dass negative und als „nieder“ besetzteGefühle zu haben, wie Neid und schlimmere,zum Menschsein dazugehören. Gottkann mitnichten den Hass verbieten. Dasmusste er bereits mit der Sintflut und beider Geschichte mit Sodom und Gomorrhaeinsehen, dass seine Schöpfung genügendEigenleben entwickelt, welches er nicht dauerhaftbestrafen kann. Er gibt uns – selbsteinsichtig, dauerhaft eine Beziehung mitdem sich ändernden Menschen zu haben –vielmehr die Möglichkeit, daran zu wachsenund schenkt Gnade.Nov 18, 2021 - Volkstrauertag 136 [Seite 135 bis 137 ]
Nicht selten ist es der einfache Mensch, deinNachbar und Nächster, der dich dafür abstraft,wenn du auffällig bist, zornig, neidischoder sonst wie negative Gefühle zeigst, undder schließlich doch selbst an eine Grenzestößt, die ihn überrascht.Weil dein anonymer Widersacher annimmt,ein besserer Mensch als du selbst zu sein,heißt das ja noch nicht, dass es ihmleicht gelingt, dir eine Strafe aufzubrummen.:)Der Martinstag, auch Sankt-Martins-Tag oder Martini genannt, ist einchristlicher Feiertag am 11. November.Sowohl die katholische als auchdie evangelische Kirche feiern diesenTag.Von meinem iPad gesendetRe: Heute ist dein TagAm 11.11.2021 um 15:25 schriebMartin (E-Mail).So was niederes wie Neid hätte ichDir nie zugetraut ...Habe ich das vor einem Jahr schon sogeantwortet?Vergesse das immer, bin ja Spalter und keinKathole!Füati,MartinNov 18, 2021 - Volkstrauertag 137 [Seite 135 bis 137 ]
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