Blogtexte2021_1_12

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einzuschätzen und denjenigen zu therapierenentglitten ist. Würde ein psychisch Krankerin überschaubarer Zeit gesund gemacht,also repariert wie ein Auto und könnteanschließend sicher im Verkehr, beziehungsweiseim Umgang mit den anderen alleinunterwegs sein, gäbe es keine Probleme. DieBemühungen diese Menschen vollständigfrei von Arzt und Medikament in eine normale,integrierte Lebensweise zu führen sindjedoch viel zu unspezifisch und konkret istauch nicht nachweisbar,wodurch die Gesundunggekommen ist, wennes gelingt, dass jemandseine Schwierigkeitenlos wird.# Die Nachbarn desAttentäters werdenbefragtIn solchen Beschreibungenerkennt man dasimmer gleiche Muster.Verschlossene, grimmigeMenschen oder ebenintrovertiert, gehemmt,jedenfalls ohne soziale Kontakte, sind dasMänner, häufig arbeitslos. Da ließe sichleicht ein Forderungskatalog hinschreiben,was wir ändern müssten.Vorsicht!Hat es sich herum gesprochen, dass eingefährlicher Spinner im Dorf ist, solltenwir unser Verhalten anpassen. Wir könntenGruppen bilden und chatweise Sicherungenerdenken für mögliche Opfer. Begegnetenwir dem Beknackten, raunten wir einanderermahnend zu: „Nicht anschauen!“, aber ganzleise, dass er’s nicht merke. Sonst heizten wireine „Situation“ nur unnötig an?# Wir tun am Besten, als wäre alles ganznormalNormal zu sein ist ganz leicht. Wir brächtenes am Besten gleich allen bei, so zu sein, wiewir es (ohne zu üben) können. Wir solltenbemerken, dass wir uns selbst vor Verrücktenfürchten und damit aufhören, es zu tun. Wirtäten gut daran, diese Spinner nicht extrazu verarschen und sie zu mobben. Krankefürchten andere und werden gegebenenfallsaggressiv, weil ihnen normale Mittel derAbgrenzung fremd sind. Statt diese krankenMenschen weiter in die Rolle von Sonderlingenzu drücken, müssten sie sich in humorvolle,unterhaltsame Zeitgenossen verwandeln,denen es leicht fällt, Freundschaften zufinden und mit denen wir anderen gern alsKollegen im Arbeitsverhältnis wären.der Coronatoten. Sie beteiligten sich an gewaltfreienGegendemonstrationen. Sie sindschließlich gegen das Dagegensein, und Aggressionist ihnen fremd geworden. Politischengagiert, unterstützten sie eine kraftvollegrüne Gesellschaftsumwandlung auf stabilerwirtschaftlicher Basis mit sozial gerechterGrundkomponente. Sie genderten diversund pflanzten Blühwiesen für Wildbienen.Der Therapeut solcher Sonderlinge könnteprobieren, aus ihnen innovative Unternehmensgründerzu machen,und wir solltenPsychiaterausbilden, denendas zuverlässiggelingt.# Perspektive?Diese Menschen,die nicht insBild passen.Sie könntenzu beliebtenKreativen imDorf werden,deren sexistische Kunst nicht länger als irre,sondern als berechtigte Kritik interpretiert,Teil des erweiterten Erlebnishorizontes einerbislang uniformen Allgemeinsicht sind, diegelernt hat, dekorative Banalität von engagierterÄsthetik zu unterscheiden.Oder, die Einzelgänger sollten dahingehendgeändert werden, ein sozial integriertesHobby mit anderen zu teilen.Alternativ: Unerwünschte erotische Fantasientrieben wir den Kranken am besten ganzaus. Dafür wird eine Sondereinheit „Sex inder Stadt“ gegründet, die entsprechendeSchulungen durchführt. Dann müssten dieseMenschen sich gern verlieben können, undewige Treue ist ihnen ein Muss. Selbst Liebezu geben, sollte ihnen leicht fallen, und siewerden zufrieden in stabilen Beziehungenleben, bis dass der Tod sie schließlich einmaltrenne.Ganz einfach.:)Als Chef eines Unternehmens fänden wirbald, wenn unsere Bemühungen erfolgreichgewesen sind, leistungsorientierteAngestellte in ihnen. Sie ernährten sich nungesund, rauchten und tränken nicht, konsumiertenkeine Drogen und konvertiertennicht in eine bösartige Religion. Sie bemühtensich um ein Ehrenamt, engagierten sichin der freiwilligen Feuerwehr. Sie machtennun gern mit. Freudig ließen sie sich gegenein Virus impfen und dächten nicht diesenQuatsch wie bisher. Aus verstockten Haternmachten wir bestenfalls tolerante Mitmenschen.Ihnen fällt nun leicht, andersartigeSichtweisen zu respektieren. Abends stelltensie eine Kerze ins Fenster und gedächtenOkt 20, 2021 - Ganz einfach! 118 [Seite 117 bis 118 ]

# ElbsegelgeschichtenBlankeneseOkt 22, 20213Sat vielleicht, ichbin nur reingezappt,inzwischen unsicher,wo das lief. Phoenixund Arte kommengenauso in Frage. Sie war so am Schimpfen,ein empörter Rohrspatz! Ich habe gar nichtzugehört, war fasziniert, brauchte Zeit, dieVergangenheit wiederzuerkennen. Thema:Reichelt, das Schwein. Dann stand der Namedrunter. Mit einer intellektuellen Brilleausgestattet, kam sie mir nun doppelt so altvor wie ich selbst. Eine kleine Matrone, aberaus dem Häuschen vor Zorn. Das Kinn verschwandganz spitz, dünn. Tatsächlich faltig,trat ihr schmales Gesicht unterhalb der Naseinsgesamt nach hinten zurück. Emotionalund voller Drang war sie am Reden wiefrüher. Sie müsste bis zu zehn Jahre jüngersein? Etwa wie Anke, Uli.Ich traf sie das erste Mal, da war sie quasiTeenager, segelte mit Claas den neuenHeinpirat, nachdem er G3619 verkauft hatte.Damit waren wir unterwegs, bevor mein Vorschoterdas Bootübernahm. Weilmein Freundnoch zur Schuleging, lief allesüber Inge undFiete, er zahlteRaten ab.Dieses Geld nahm ichfür den „Globetrotter“,bezahlte Dieter, undPeter Knief saniertemir die 331 noch. Diespäten Achtzigerjahre:Auf dem Sand sindgroße Felder gewesen,fünfzehn H-Jollen undbis zu dreißig Piraten.Claas und sein Mädchenwaren so jung! Wirhaben uns zunehmendweniger gesehen, weil ich schließlich kaumnoch Regatten mitgefahren bin. Währenddamals der BSC und Ponton meine zweiteHeimat waren, bin ich heute nur selten dort.Schönes Wetter auf dem „Mühlo“, erster Piratan der Luvtonne? Ich sehe es vor mir, wie siesich raushängt bei Wind (und ganz dünn ist),nichts wiegt, aber voller Ehrgeiz kämpft. Siewill jede Wettfahrt gewinnen. Im Hintergrundder Süllberg, Blankenese. Es weht,aber der Himmel ist blau.:)Okt 22, 2021 - Blankenese 119 [Seite 119 bis 119 ]

einzuschätzen und denjenigen zu therapieren

entglitten ist. Würde ein psychisch Kranker

in überschaubarer Zeit gesund gemacht,

also repariert wie ein Auto und könnte

anschließend sicher im Verkehr, beziehungsweise

im Umgang mit den anderen allein

unterwegs sein, gäbe es keine Probleme. Die

Bemühungen diese Menschen vollständig

frei von Arzt und Medikament in eine normale,

integrierte Lebensweise zu führen sind

jedoch viel zu unspezifisch und konkret ist

auch nicht nachweisbar,

wodurch die Gesundung

gekommen ist, wenn

es gelingt, dass jemand

seine Schwierigkeiten

los wird.

# Die Nachbarn des

Attentäters werden

befragt

In solchen Beschreibungen

erkennt man das

immer gleiche Muster.

Verschlossene, grimmige

Menschen oder eben

introvertiert, gehemmt,

jedenfalls ohne soziale Kontakte, sind das

Männer, häufig arbeitslos. Da ließe sich

leicht ein Forderungskatalog hinschreiben,

was wir ändern müssten.

Vorsicht!

Hat es sich herum gesprochen, dass ein

gefährlicher Spinner im Dorf ist, sollten

wir unser Verhalten anpassen. Wir könnten

Gruppen bilden und chatweise Sicherungen

erdenken für mögliche Opfer. Begegneten

wir dem Beknackten, raunten wir einander

ermahnend zu: „Nicht anschauen!“, aber ganz

leise, dass er’s nicht merke. Sonst heizten wir

eine „Situation“ nur unnötig an?

# Wir tun am Besten, als wäre alles ganz

normal

Normal zu sein ist ganz leicht. Wir brächten

es am Besten gleich allen bei, so zu sein, wie

wir es (ohne zu üben) können. Wir sollten

bemerken, dass wir uns selbst vor Verrückten

fürchten und damit aufhören, es zu tun. Wir

täten gut daran, diese Spinner nicht extra

zu verarschen und sie zu mobben. Kranke

fürchten andere und werden gegebenenfalls

aggressiv, weil ihnen normale Mittel der

Abgrenzung fremd sind. Statt diese kranken

Menschen weiter in die Rolle von Sonderlingen

zu drücken, müssten sie sich in humorvolle,

unterhaltsame Zeitgenossen verwandeln,

denen es leicht fällt, Freundschaften zu

finden und mit denen wir anderen gern als

Kollegen im Arbeitsverhältnis wären.

der Coronatoten. Sie beteiligten sich an gewaltfreien

Gegendemonstrationen. Sie sind

schließlich gegen das Dagegensein, und Aggression

ist ihnen fremd geworden. Politisch

engagiert, unterstützten sie eine kraftvolle

grüne Gesellschaftsumwandlung auf stabiler

wirtschaftlicher Basis mit sozial gerechter

Grundkomponente. Sie genderten divers

und pflanzten Blühwiesen für Wildbienen.

Der Therapeut solcher Sonderlinge könnte

probieren, aus ihnen innovative Unternehmensgründer

zu machen,

und wir sollten

Psychiater

ausbilden, denen

das zuverlässig

gelingt.

# Perspektive?

Diese Menschen,

die nicht ins

Bild passen.

Sie könnten

zu beliebten

Kreativen im

Dorf werden,

deren sexistische Kunst nicht länger als irre,

sondern als berechtigte Kritik interpretiert,

Teil des erweiterten Erlebnishorizontes einer

bislang uniformen Allgemeinsicht sind, die

gelernt hat, dekorative Banalität von engagierter

Ästhetik zu unterscheiden.

Oder, die Einzelgänger sollten dahingehend

geändert werden, ein sozial integriertes

Hobby mit anderen zu teilen.

Alternativ: Unerwünschte erotische Fantasien

trieben wir den Kranken am besten ganz

aus. Dafür wird eine Sondereinheit „Sex in

der Stadt“ gegründet, die entsprechende

Schulungen durchführt. Dann müssten diese

Menschen sich gern verlieben können, und

ewige Treue ist ihnen ein Muss. Selbst Liebe

zu geben, sollte ihnen leicht fallen, und sie

werden zufrieden in stabilen Beziehungen

leben, bis dass der Tod sie schließlich einmal

trenne.

Ganz einfach.

:)

Als Chef eines Unternehmens fänden wir

bald, wenn unsere Bemühungen erfolgreich

gewesen sind, leistungsorientierte

Angestellte in ihnen. Sie ernährten sich nun

gesund, rauchten und tränken nicht, konsumierten

keine Drogen und konvertierten

nicht in eine bösartige Religion. Sie bemühten

sich um ein Ehrenamt, engagierten sich

in der freiwilligen Feuerwehr. Sie machten

nun gern mit. Freudig ließen sie sich gegen

ein Virus impfen und dächten nicht diesen

Quatsch wie bisher. Aus verstockten Hatern

machten wir bestenfalls tolerante Mitmenschen.

Ihnen fällt nun leicht, andersartige

Sichtweisen zu respektieren. Abends stellten

sie eine Kerze ins Fenster und gedächten

Okt 20, 2021 - Ganz einfach! 118 [Seite 117 bis 118 ]

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