Blogtexte2021_1_12

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falls schimpft die Frau über ein Erlebnis undprobiert, Tochter und Ehemann begreiflichzu machen, wie bescheuert diese Situationwar. Sie hat nur Unflätiges parat: „Die ist soblöd!“, und dergleichen poltert sie über dasErlebte, und die Angehörigen nicken.So weit kennt man das ja, und wir alle würdengern manchen Bürokraten los werden.Ich sollte verschweigen, was ich denke, abermir ist diese Mutter vom Sehen her bekannt.Die arbeitet in einem Geschäft. Ich mache,wenn möglich, einen Bogen um dieseFrau. Ich empfinde sie in jeder Hinsicht alshässlich, bin geradezu erstaunt, dass sieverheiratet ist, die Tochter und der Ehemannhier ansprechend und sympathisch dasitzen.Hässlich ist die angestrengte Weise jeglicherKommunikation mit dieser, mir ansonstenvollkommen Unbekannten.Wenn ich als einkaufender Verbraucher indieses Geschäft gehe, registriere ich meineinnere Ablehnung, und nur deswegen halteich Abstand. Der optische Eindruck, diepenetrante Tonlage, das verkniffene Gesichtund die unübersehbare Absicht, sich sowohlzuvorkommend gegenüber dem Kunden zuverhalten als auch dieser extreme Drang,unbewusst Grimassen ins Gesicht zu zerren,bösartig wieeinschleimend– dasstößt ab. Woherwill soeine wissen,in einem Behördengangunterwegs,dass ihrGegenüber„bescheuert“ist, wennsie dochselbst – sodenke ich– penetrantund dumm ist?Das darf man hier natürlich nicht schreiben,und deswegen komme ich gleich dazu,weiteres zu petzen. Natürlich nur deswegen,weil ich hehre Ziele verfolge.# 2. Beispiel, die selbst kriminelle PolizeiWenn man die Dinge in verschiedenSchubladen einlagert, kann ein und dieselbeSache ganz unterschiedlich beurteilt werden.Wichtig ist, keine Querverbindungenzuzulassen. Heute lese ich, dass es im Nordenzeitgleich etliche Hausdurchsuchungengab. Die Beamten waren Hinweisen auf denBesitz von Kinderpornografie nachgegangen.In Deutschland sei das Ausspähen von Personenohne Anfangsverdacht in dieser Sachenicht erlaubt, schreibt das Tageblatt. Aberin den USA beispielsweise wären Providerverpflichtet, verbotene Inhalte zu melden.Das Netz ist bekanntlich weltweit verwoben.Auf diese Daten greift die deutsche Polizeizu und geht zu Meyer in die Bude, nimmtden Rechner mit, toll. So hilft man sich.Das Problem der Ordnungshüter beginntdamit, dass die Kriminellen so unordentlichvorgehen, überhaupt kriminell sind. Diehalten sich nicht an das Gesetz. Wenn derBeamte mit Uniform herumspazierte undhöflich wie Columbo sagte: „EntschuldigenSie, eine Frage hätt’ ich noch …“, kämen sienicht weit, meinen die Polizisten. Da hatman den verdeckten Ermittler erfundenund den großen Lauschangriff. Dem sindim Anschluss aber gleich wieder Fesselnangelegt worden, aus dem vermutlich gutenGrund, dass ein Verdacht, der sich später alsunbegründet herausstellt, bedeuten würde,Unbescholtene auszuspähen. Das machtdie Hürden, so vorzugehen, dass wirklichgar Niemand davon mitbekommt, hoch. Wirdürfen nicht sagen, dass, wenn unsere Ordnungshüternicht hausdurchsuchen dürfen,die Daten der Amerikaner in den Händen derDeutschen eine Umgehung der Rechtslagedarstellen? Man wird argumentieren „weilhier ja keine pauschalen Verdachtsfälleinspiziert würden, sondern der Rechtsbruchbereits dokumentiert ist“, und das ist raffiniertgedacht.Ich lese diese Berichte aufmerksam. Es istnicht verboten, nackte Kinder zu zeigen, dasmüssen welche in einer FKK-Veranstaltungsein und einfach hingestellt. Wäre dasverboten, müssten etliche Seiten vom Netz.Verboten sind Kinder in sexuellen Haltungen.Wenn also jemand ein Kind neben einanderes stellt, etwa für einen Contest undihm eine Nummer in die Hand drückt, nachdem Motto „wenn die Sieben gewinnt, bistdu die Schönste“ und die nacktenOpas rundherum applaudieren, ist esNaturdarstellung und erlaubt. Daskann jeder leicht ergoogeln. Setzt dudein Gör im Wald auf einen Ast undfotografierst es in den offenen Schritthinein, kommen die Bullen zu dir nachHause. Und zu denen, die das Bildsonst noch klickten. Wir werden dieseMenschen, die nicht nur ihre Currywurstposten, die sie in einem Imbissbestellten oder ihr neues Auto, nichtändern. Wir können auch nicht dengrößten Teil der Männer dahingehendumerziehen, ausschließlich alte Muttisgeil zu finden.# Polizei?Ein Team wird weniger beraten, ob hierjeweils ein Verbrechen begangen wurde.Sie werden überlegen, ob der Besitz desBildes strafbar ist. Das heißt dem Wort nach:„Kommen wir damit beim Staatsanwaltdurch und gewinnt dieser vor Gericht seineAnklage?“ Da kann man sich noch streiten,wie weit geöffnet diese Einblicke seinmüssen und ob da schon ein Busen ist? Nungehen die Kommissare nicht dran, diesemissbrauchten Seelen vor Ort zu retten. Daswäre zu schwierig. Wo könnte das böse Bildoder Film entstanden sein? Die Polizistinaus dem Sachgebiet eins kennt die Kindernicht persönlich, wieich genauso wenig, dersogenannte Nutzer. Densexsüchtigen Wichserkann der Weltretterdingfest machen, wenndieser einfach so surft.Das ist doch schon malwas. Gut, dass es verbotenist, sich was anzuschauen,was man nicht anschauendarf. Sonst bliebe diesesArbeitsfeld unbeackert,und die Verbrechensbekämpfermüssten die finden,die vor Ort quälten.Zynismus hilft dem unterGeneralverdacht stehendenMann. (Ich weiß schon, dass diejenigen,die sich das bloß anschauen, den gefährlichenPfad laufen, selbst Täter zu werden amwirklichen Kind, und dass sie im günstigenFall eine Fährte legen für die Polizei). DerBeamte entscheidet nach Augenmaß, wiealt jemand ist und wie verwerflich dasMotiv. Verhandlungssache: Wie einfach mussman denken, um hier verbal nach vorn zupreschen, zu wissen was nötig tut? DemStaat obliegt nicht nur die Pflicht, Verbrechenaufzuklären, sie zu verhindern, sondernauch – anstelle nach dem Beuteprinzipdie Kriminellen erst anzuregen und dannfertigzumachen – Bedingungen zu schaffen,den Nährboden dafür zu begrenzen. Also zulöschen was geht und eine Zensur zu probieren.Das dürfte schwierig sein.Ich denke, dass den Jugendlichen im Grenzbereichzum Erwachsenwerden nicht klar ist,dass es „alte“ Männer wie mich erregt, wennHeranwachsende hübsch sind und nichtnur gleichaltrige Mitschüler.Sittenwächter übersehengern, dass dieses an sich zubemerken, weder krank nochkriminell ist. Ein Mann, derzugibt Schülerinnen attraktivzu finden, ist kein Fall fürden Arzt. Den eventuell eifersüchtigenPsychologinnen,und das scheinen mir ältereFrauen zu sein, denen unbewusstklar wird, dass in einerGalerie von Mädels vor derWebcam die Mehrheit dochsehr jung ist, unterstelleich gern Eigennutz, Männerfertig machen zu wollen.Sep 30, 2021 - Mauern im Kopf 112 [Seite 111 bis 114 ]

Die Kriminalität gegenüber der Pornoindustriedingfest zu machen, ist nichteinfach. Ein „guter“ Markt für viele istentstanden. Das ist ein Geschäft. Einedelikate Sache zunächst, die der Beamtemit Augenmaß betreiben muss, um diesemheute buchstäblich kinderleichtenEingang in das Verbrechen zu begegnen.Die Jugendlichen selbst sind fleißigeTäter in einer Welt, die schwarzweißkeine Zwischentöne zum Opfer sehenmöchte. Es klingt zunächst toll, wenn„diese Schweine“ belangt werden können.Das ist aber weder toll noch einfachfür die Polizei. Es ist auch nicht toll fürneunzig Prozent der Männer, die bemerken,dass junge Frauen nackt abgebildet, siemehr erregen als die gleichaltrigen Muttis,wie etwa diejenige, mit der man verheiratetist. Bei so einem Satz explodiert jedes Opfersexuellen Missbrauchs vor Wut, hier würdedie Opfer/Täterrolle böswillig umgestellt,na klar. Das mag sich nicht gehören, aberGefühle wahrzunehmen, macht möglich, dieeigenen Handlungen anzupassen. Wir warenselbst alle einmal Kind.Wenn zu denken und zu reden verbotenerscheint, lassen sich manche zum Krankenerklären, aber andere setzen sich über jedeMenschlichkeit hinweg, wie die aktuellenVerfahren gegen Berühmte zeigen. Hiermuss zunächst erlaubt sein, festzuhalten,dass Mädchen früh geschlechtsreif sind undaufgeklärt, aber erst sehr viel später eineBeziehung mit eventueller Heirat gesellschaftlichgewünscht ist. Dazu kommt, dasssexuelles Lustempfinden nicht kanalisiertund geordnet auf Gleichaltrigkeit gespürtwird. Lebten wir noch wie die Tiere, ohne dieRegeln der Zivilisation und Verhütung, wäredie natürliche Fruchtbarkeit das Maß für Sexoder nicht. Dann endete die Kindheit mitspätestens zwölf Jahren. Hätten wir wenigerAnstand vor der Verletzlichkeit unsererKinder, könnten Männer mit fünfzehn nachBelieben loslegen. Würden wir uns nichtdarum scheren, dass Beziehungen miteinem großen Altersunterschied erhöhtenBelastungen ausgesetzt sind, soziale Konflikteprovozieren, könnten auf diese WeiseVerliebte es mit sich allein ausmachen. Soist unsere Welt aber nicht.Wir vermuten, und die Beobachtung stütztes, dass Erwachsene Einfluss auf Kindernehmen, aufgrund ihrer Lebenserfahrungbevorteilt sind, unterschwellig Druck auszuüben.Das begünstigt Missbrauch. Älterewerden, in welcher Gesellschaft wir auch immerleben, Einfluss haben, Macht missbrauchen,manipulieren. Es muss erlaubt seinnachzudenken, wieso Lust sich nicht an dieKonvention hält, ältere Männer müssten sichgleichaltrig verlieben. In seiner Zelle nochvor Prozessbeginn erhängt aufgefunden:Als pädokriminell wird der Millionär JeffreyEpstein dargestellt, wohl um deutlich zumachen, dass der Mann nicht krank war. Einguter Anfang, einzusehen, dass Therapienins Lehre gehen, wenn sie auf der Erfindungvon Diagnosen ihre theoretische Grundlagehaben. Dem Bösen hätte man nicht helfenkönnen im Sinne des leider Sexsüchtigen.Asoziale Onkel im Wohnwagen behandelnwir, weil es Psychologinnen gibt. Am Milliardärmit stabilen Netzwerk für Missbrauchprallt Gelaber ab. Er weiß zu gehen, musssich vor Gott verantworten. Die Gesellschaftmöchte Kinder schützen und wird begreifen,dass Kindheit eine Definition ist. Der Rechtsstaatentwickelt immer neue juristischeSektionen, die dazu führen, die Motivationenin der Gesellschaft zu kanalisieren. Daskann nicht bedeuten, Straf- und Heilanstaltengrößer zu bauen. Fußfesseln undMedikamente sind ein hilfloser Versuch derIntegration, wenn es nicht gelingt, Übergriffezu verhindern. Das Klügste wäre einzusehen,dass es kein normales Verhalten gibt. Unsalso weniger Krankheit gegenübersteht, beiMissbrauch, wir insgesamt einsehen müssen,neu zu bewerten, was ein Mensch ist, nichtwie es sich gehört, einer zu sein. Die Mauern,die wir aufstellen, müssen intelligente sein.Sonst erschaffen wir einen gesamtgesellschaftlichenIrrgarten (wenn wir es nichtbereits getan haben).Die moderne Aufklärung ist den Elternentglitten, weil es das Internet gibt. Insofernbewegen wir uns sexuell in die Steinzeitzurück. Wenn wir noch meinen, das eigeneKind zu Hause schützen zu können, kann esschon beim Freund zu Besuch einen Einblickin die Auswüchse der Gewaltpornografiebekommen, der Erwachsene verstört undKinderfantasien einer heilen Welt zerstört.Es hilft nicht, den Kindern etwas vorzumachen,das nicht existiert. So wie wir erleben,dass die Jugend die Klimagefahren begreift,wird sie uns, was Sexualität betrifft, bildlichgesprochen rechts auf dem Standstreifenüberholen, und die von uns gewünschteRettungsgasse blockieren Gaffer. Wenn wirErwachsenen uns dieser Realität aufrichtigstellen, wird es besser laufen, als dumpfRache üben zu wollen an Unsresgleichen.Dem Rechtsstaat geziemt, ein hohes Maßan Rechten für alle im Land zu gewähren.Dabei darf der einzelne nicht glauben, dassdie so erreichte Gerechtigkeit auch gleichfür alle empfunden wird. Man muss ganzklar begreifen, dass die moderne Justiz denGesetzesbrecher bevorteilt und eine immerbessere Verteidigung ermöglicht. Wir, dieZeitgenossen der jeweiligen Gesellschaft,konnten in der Steinzeit Rache üben,durften Jesus kreuzigen für sein aufrührendesGelaber, haben im Mittelalter Hexenverbrannt und im Wilden Westen Selbstjustizgeübt. Wir haben Sophie Scholl denKopf abgeschlagen, weil sie kein Nazi – wiedie Deutschen mehrheitlich – sein wollte.Während Homosexuelle einfach hingerichtetwerden konnten, dürfen diese heute beinaherichtig heiraten, um es böse und überspitztzu sagen. Das gilt für vieles und ist auch gutso. Nur der einfache Nachbar ist noch nichtgut genug dafür. Er möchte eine Bürgerwehrim Verborgenen, um weiter Hexen und derenmännliche Gegenüber zu verbrennen.# 3. Beispiel, dasselbe wie eben mit SchiffenWeiter mit Widersprüchlichem: In Deutschlandist der Standard verpflichtend, wasalles auf einem Frachtschiff sein muss,Kapitän mit Patent, einige Offiziere und derBootsmann mit seinen Matrosen, diverseFeuerlöscher und ein Rettungsboot nachDIN-Norm in orange, was weiß ich. InLiberia ist es anders, weil das ja in Afrikaliegt. Darum fahren etliche Schiffe diverserReedereien, die man zunächst historischverpflichtet und dem Namen nach bei unsverorten würde, unter fremder Flagge rum.Ist einfach günstiger.# 4. Beispiel, der neurotische Hund bin ichOder: Ich sehe in einem Fernsehbeitrag einejunge Frau. Die ist Hundeflüstererin. Dasist eine, die kann auch mit bösen Kötern.Die Hunde werden von früheren Besitzernverrückt gemacht, beißen – und kommenin das Heim. Dann erscheint diese Frau undflüstert denen was. Nach einiger Zeit sinddie Beißer ganz manierliche Tiere. Die etwaknapp dreißigjährige Trainerin hat schonviel Erfahrung. Sie zeigt uns ihren Arm vollerNarben. Das wäre ein ganz lieberHund gewesen, meint die Hübsche mitdem zusammengeflickten Arm, leiderpassiert; bei diesem Tier durfte mannur eine einzige Sache nicht tun: demHund von oben, so dass er es nichtgleich sehen konnte, von rückwärtskommend etwa, mit der Hand auf denKopf fassen.Gemetzel total!Niemand hatte ihr das vorher gesagt.Bei mir ist es nicht der Kopf. Das Auto,und wenn man lieb zu mir ist, bin ichfreundlich. Mein neurotisches Problem beinhaltet,dass die anderen anfangen müssen.Man streichelt mir nicht den Hinterkopf,wenn ich fahre. Manche möchten schnellerals ich fahren? Weil sie gewohnt sind, Menschenzu scheuchen und sich sicher fühlenim Blech wie ein Ritter in der Rüstung; dieBürgermeisterin „immun im Turm“ (ihresPanzers) sind sie. Ich komme drauf, weil:Mich darf man mit dem Wagen nicht anhupen,es müsse gerade mal schneller gehen.Dann: Gemetzel total von mir, mindestens.Ich kann das nicht leiden und dränge andereAutofahrer selbst nie.Ich denke übergreifend, was heißt übergriffig,und wo beginnt eine Belästigung?Erwachsene sollten den Bogen nichtüberspannen. Wer ist allein schuld, wenn unsdie Kontrolle schwindet, bessere Menschenauf den Plan treten, bestimmen möchten?Sep 30, 2021 - Mauern im Kopf 113 [Seite 111 bis 114 ]

falls schimpft die Frau über ein Erlebnis und

probiert, Tochter und Ehemann begreiflich

zu machen, wie bescheuert diese Situation

war. Sie hat nur Unflätiges parat: „Die ist so

blöd!“, und dergleichen poltert sie über das

Erlebte, und die Angehörigen nicken.

So weit kennt man das ja, und wir alle würden

gern manchen Bürokraten los werden.

Ich sollte verschweigen, was ich denke, aber

mir ist diese Mutter vom Sehen her bekannt.

Die arbeitet in einem Geschäft. Ich mache,

wenn möglich, einen Bogen um diese

Frau. Ich empfinde sie in jeder Hinsicht als

hässlich, bin geradezu erstaunt, dass sie

verheiratet ist, die Tochter und der Ehemann

hier ansprechend und sympathisch dasitzen.

Hässlich ist die angestrengte Weise jeglicher

Kommunikation mit dieser, mir ansonsten

vollkommen Unbekannten.

Wenn ich als einkaufender Verbraucher in

dieses Geschäft gehe, registriere ich meine

innere Ablehnung, und nur deswegen halte

ich Abstand. Der optische Eindruck, die

penetrante Tonlage, das verkniffene Gesicht

und die unübersehbare Absicht, sich sowohl

zuvorkommend gegenüber dem Kunden zu

verhalten als auch dieser extreme Drang,

unbewusst Grimassen ins Gesicht zu zerren,

bösartig wie

einschleimend

– das

stößt ab. Woher

will so

eine wissen,

in einem Behördengang

unterwegs,

dass ihr

Gegenüber

„bescheuert“

ist, wenn

sie doch

selbst – so

denke ich

– penetrant

und dumm ist?

Das darf man hier natürlich nicht schreiben,

und deswegen komme ich gleich dazu,

weiteres zu petzen. Natürlich nur deswegen,

weil ich hehre Ziele verfolge.

# 2. Beispiel, die selbst kriminelle Polizei

Wenn man die Dinge in verschieden

Schubladen einlagert, kann ein und dieselbe

Sache ganz unterschiedlich beurteilt werden.

Wichtig ist, keine Querverbindungen

zuzulassen. Heute lese ich, dass es im Norden

zeitgleich etliche Hausdurchsuchungen

gab. Die Beamten waren Hinweisen auf den

Besitz von Kinderpornografie nachgegangen.

In Deutschland sei das Ausspähen von Personen

ohne Anfangsverdacht in dieser Sache

nicht erlaubt, schreibt das Tageblatt. Aber

in den USA beispielsweise wären Provider

verpflichtet, verbotene Inhalte zu melden.

Das Netz ist bekanntlich weltweit verwoben.

Auf diese Daten greift die deutsche Polizei

zu und geht zu Meyer in die Bude, nimmt

den Rechner mit, toll. So hilft man sich.

Das Problem der Ordnungshüter beginnt

damit, dass die Kriminellen so unordentlich

vorgehen, überhaupt kriminell sind. Die

halten sich nicht an das Gesetz. Wenn der

Beamte mit Uniform herumspazierte und

höflich wie Columbo sagte: „Entschuldigen

Sie, eine Frage hätt’ ich noch …“, kämen sie

nicht weit, meinen die Polizisten. Da hat

man den verdeckten Ermittler erfunden

und den großen Lauschangriff. Dem sind

im Anschluss aber gleich wieder Fesseln

angelegt worden, aus dem vermutlich guten

Grund, dass ein Verdacht, der sich später als

unbegründet herausstellt, bedeuten würde,

Unbescholtene auszuspähen. Das macht

die Hürden, so vorzugehen, dass wirklich

gar Niemand davon mitbekommt, hoch. Wir

dürfen nicht sagen, dass, wenn unsere Ordnungshüter

nicht hausdurchsuchen dürfen,

die Daten der Amerikaner in den Händen der

Deutschen eine Umgehung der Rechtslage

darstellen? Man wird argumentieren „weil

hier ja keine pauschalen Verdachtsfälle

inspiziert würden, sondern der Rechtsbruch

bereits dokumentiert ist“, und das ist raffiniert

gedacht.

Ich lese diese Berichte aufmerksam. Es ist

nicht verboten, nackte Kinder zu zeigen, das

müssen welche in einer FKK-Veranstaltung

sein und einfach hingestellt. Wäre das

verboten, müssten etliche Seiten vom Netz.

Verboten sind Kinder in sexuellen Haltungen.

Wenn also jemand ein Kind neben ein

anderes stellt, etwa für einen Contest und

ihm eine Nummer in die Hand drückt, nach

dem Motto „wenn die Sieben gewinnt, bist

du die Schönste“ und die nackten

Opas rundherum applaudieren, ist es

Naturdarstellung und erlaubt. Das

kann jeder leicht ergoogeln. Setzt du

dein Gör im Wald auf einen Ast und

fotografierst es in den offenen Schritt

hinein, kommen die Bullen zu dir nach

Hause. Und zu denen, die das Bild

sonst noch klickten. Wir werden diese

Menschen, die nicht nur ihre Currywurst

posten, die sie in einem Imbiss

bestellten oder ihr neues Auto, nicht

ändern. Wir können auch nicht den

größten Teil der Männer dahingehend

umerziehen, ausschließlich alte Muttis

geil zu finden.

# Polizei?

Ein Team wird weniger beraten, ob hier

jeweils ein Verbrechen begangen wurde.

Sie werden überlegen, ob der Besitz des

Bildes strafbar ist. Das heißt dem Wort nach:

„Kommen wir damit beim Staatsanwalt

durch und gewinnt dieser vor Gericht seine

Anklage?“ Da kann man sich noch streiten,

wie weit geöffnet diese Einblicke sein

müssen und ob da schon ein Busen ist? Nun

gehen die Kommissare nicht dran, diese

missbrauchten Seelen vor Ort zu retten. Das

wäre zu schwierig. Wo könnte das böse Bild

oder Film entstanden sein? Die Polizistin

aus dem Sachgebiet eins kennt die Kinder

nicht persönlich, wie

ich genauso wenig, der

sogenannte Nutzer. Den

sexsüchtigen Wichser

kann der Weltretter

dingfest machen, wenn

dieser einfach so surft.

Das ist doch schon mal

was. Gut, dass es verboten

ist, sich was anzuschauen,

was man nicht anschauen

darf. Sonst bliebe dieses

Arbeitsfeld unbeackert,

und die Verbrechensbekämpfer

müssten die finden,

die vor Ort quälten.

Zynismus hilft dem unter

Generalverdacht stehenden

Mann. (Ich weiß schon, dass diejenigen,

die sich das bloß anschauen, den gefährlichen

Pfad laufen, selbst Täter zu werden am

wirklichen Kind, und dass sie im günstigen

Fall eine Fährte legen für die Polizei). Der

Beamte entscheidet nach Augenmaß, wie

alt jemand ist und wie verwerflich das

Motiv. Verhandlungssache: Wie einfach muss

man denken, um hier verbal nach vorn zu

preschen, zu wissen was nötig tut? Dem

Staat obliegt nicht nur die Pflicht, Verbrechen

aufzuklären, sie zu verhindern, sondern

auch – anstelle nach dem Beuteprinzip

die Kriminellen erst anzuregen und dann

fertigzumachen – Bedingungen zu schaffen,

den Nährboden dafür zu begrenzen. Also zu

löschen was geht und eine Zensur zu probieren.

Das dürfte schwierig sein.

Ich denke, dass den Jugendlichen im Grenzbereich

zum Erwachsenwerden nicht klar ist,

dass es „alte“ Männer wie mich erregt, wenn

Heranwachsende hübsch sind und nicht

nur gleichaltrige Mitschüler.

Sittenwächter übersehen

gern, dass dieses an sich zu

bemerken, weder krank noch

kriminell ist. Ein Mann, der

zugibt Schülerinnen attraktiv

zu finden, ist kein Fall für

den Arzt. Den eventuell eifersüchtigen

Psychologinnen,

und das scheinen mir ältere

Frauen zu sein, denen unbewusst

klar wird, dass in einer

Galerie von Mädels vor der

Webcam die Mehrheit doch

sehr jung ist, unterstelle

ich gern Eigennutz, Männer

fertig machen zu wollen.

Sep 30, 2021 - Mauern im Kopf 112 [Seite 111 bis 114 ]

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