reformleben - Ausgabe Nr. 42
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<strong>42</strong><br />
JANUAR | FEBRUAR 2022<br />
AUSGABE<br />
XENOHORMESIS<br />
Schutzstoffe von „gestressten“<br />
Pflanzen – S. 20<br />
WINTERDEPRESSION<br />
Wie pflanzliche Nahrung<br />
helfen kann – S. 28<br />
WAS UNS KRANK<br />
MACHT<br />
und was uns heilt – S. 14<br />
Überfordert:<br />
Ob Corona, die Klimakrise oder<br />
Depressionen: Wir leben in einer<br />
Zeit großer Herausforderungen.<br />
Dr. Klaus Mohr setzt den damit<br />
verbundenen Ängsten die Weisheit<br />
Mahatma Gandhis entgegen. Als<br />
Weg zu mehr Frieden, Zufriedenheit<br />
und Gesundheit.
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />
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gesund<br />
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Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,55 € Versandkosten) bestellen.
Inhalt<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
mehr als fünf Millionen Menschen sind weltweit<br />
bereits an oder mit dem Corona-Virus gestorben.<br />
Obwohl wir uns tagtäglich über die Pandemie informieren,<br />
ist es vor allem diese Zahl, die selten ins<br />
Gedächtnis gerufen wird. Fünf Millionen Menschen –<br />
Mütter, Söhne, Freunde, Kollegen – fehlen und<br />
hinterlassen eine schmerzende Wunde.<br />
Die weltweite Corona-Pandemie – aber auch weitere<br />
Krisen wie der Klimawandel, das Artensterben oder die<br />
Ausbreitung von Zivilisationserkrankungen – machen<br />
uns schier sprachlos. Dr. Klaus Mohr gibt in seinem<br />
Leitartikel einen erkenntnisreichen Überblick über<br />
die aktuellen Herausforderungen der Menschheit und<br />
setzt diesen die Lehren und den friedvollen Weg von<br />
Mahatma Gandhi entgegen. Ein spannender Ansatz!<br />
Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Heft: die heilende<br />
Wirkung der Pflanzenkost. Mit dabei das Thema<br />
„Xenohormesis“, Infos zu Pflanzenstoffen gegen<br />
Winterdepressionen sowie Rezepte und Wissenswertes<br />
zum winterlichen Weißkohl.<br />
Gesundheit<br />
Überfordert S. 4<br />
Was uns krank macht,<br />
was uns heilt S. 14<br />
Xenohormesis S. 20<br />
Winterdepressionen –<br />
diese Pflanzenstoffe können helfen S. 28<br />
Abnehmen über die Darmflora S. 31<br />
Blick in den Markt S. 48<br />
Gesundheits-News S. 49<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Xenohormesis S. 20<br />
Winterdepressionen –<br />
diese Pflanzenstoffe können helfen S. 28<br />
Abnehmen über die Darmflora S. 31<br />
Mehr Fette, weniger Kohlenhydrate S. 37<br />
Weißkraut – Lebensmittel mit<br />
Gesundheitsplus S. 40<br />
Blick in den Markt S. 48<br />
Gesundheits-News S. 49<br />
Rezepte:<br />
Bunter Möhren-Schicht-Reis S. 35<br />
Budwig Creme mit Quittenmus S. 36<br />
Low-Carb-Porridge S. 38<br />
Pilz-Pasta S. 39<br />
Krautsalat mit Gurke und Dill S. <strong>42</strong><br />
Weißkraut-Suppe S. 43<br />
Geschmortes Kraut mit Erdnüssen S. 44<br />
Krautrouladen mit Linsen S. 44<br />
Sauerkraut-Salat S. 45<br />
Sauerkraut-Brötchen S. 46<br />
Sauerkraut-Auflauf S. 47<br />
Halten Sie sich gesund!<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Fitness & Sport<br />
Viel hilft nicht immer viel S. 52<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 25/56<br />
Impressum S. 47<br />
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Über-<br />
FORDERT<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Depressionen, Ängste, das Virus, Digitalisierung,<br />
Ansprüche, Klima, viel Geld und<br />
die Schulden.<br />
Von Mahatma lernen,<br />
Frieden und Gesundheit<br />
Mehr als 20 Prozent aller Erwachsenen in<br />
unserem Land leiden an einer depressiven<br />
Episode, 15 Prozent an der Reaktion auf<br />
schwere Belastung und an Anpassungsstörungen,<br />
12 Prozent an neurotischen Störungen<br />
und Ängsten. Die Diagnosen wurden von<br />
einer großen Krankenkasse aus Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen<br />
im Jahre 2011<br />
erhoben. Die aktuellen Zahlen sind wahrscheinlich<br />
noch höher. Dazu kommen noch<br />
Zwangsstörungen, von denen schätzungsweise<br />
1 bis 4 Prozent aller Menschen in unserer<br />
Gesellschaft betroffen sind. Manche Furcht<br />
ist berechtigt, manche Störung ist nachvollziehbar.<br />
Der Umgangston in unserer Gesellschaft<br />
ist fordernder, gereizter und polemischer<br />
geworden, unversöhnlich und spaltender.<br />
Hoffnungslosigkeit wächst – Beschuldigung,<br />
Entschuldigung, Verzeihung, Entschuldung,<br />
Vergebung weniger. Mentaler Stress breitet<br />
sich aus. Diskussionen werden von Misstrauen<br />
und Empörung geprägt. Die Selbstgerechtigkeit<br />
nimmt zu.<br />
Sehr viele Probleme finanzieller, wirtschaftlicher<br />
und mentaler (last not least) Art in<br />
unserer Gesellschaft werden derzeit auf das<br />
SARS-CoV-2-Virus und die Covid-19-Pandemie<br />
geschoben, die derzeit trotz intensiver<br />
Bekämpfung und zahlreicher Statements<br />
kompetenter, aber auch kompetenzfreier<br />
Wissenschaftler und Prominenter in der 4.<br />
Welle ist. Keine andere Krankheit zuvor, keine<br />
Seuche (nicht mal die Pest), kein Virus<br />
wurde von Experten aller Art, auch selbst<br />
ernannten, für und wider die Impfung, von<br />
Politikern und Medien derart minutiös – und<br />
widersprüchlich – erörtert. Das Virus, nun<br />
in der Delta- und Omikron-Variante, scheint<br />
wenig beeindruckt zu sein. Weitere Pandemien,<br />
auch mit anderen Viren und antibiotikaresistenten<br />
Bakterien sind zu befürchten.<br />
Weiterhin sinnvoll ist es, die guten Funktionen<br />
des Immunsystems zu stärken und Autoimmunreaktionen<br />
zu verhindern. Im Magazin<br />
<strong>reformleben</strong> (<strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 32 S. 8 „Zuversicht<br />
in Zeiten von Corona“), wurden konkrete naturheilkundliche<br />
Maßnahmen dazu erklärt.<br />
Ob das neuartige Virus wirklich so neu ist,<br />
ob es auf einem Markt in Wuhan von einem<br />
gequälten Mitgeschöpf, das geschlachtet wurde,<br />
übergesprungen ist, oder doch in einem<br />
Labor modifiziert wurde, ist immer noch<br />
ungewiss. Mit früheren Coronaviren konnte<br />
unser Immunsystem einigermaßen zurechtkommen.<br />
Seit 1966 sind sie bekannt, entdeckt<br />
von June Almeida. Die SARS-CoV-1-Epidemie<br />
von 2002/2003 scheint erloschen. Das MERS-<br />
Corona-Virus, erstmals 2012 nachgewiesen,<br />
wurde bisher bei 2400 Erkrankten gefunden,<br />
von denen über 800 verstorben sind, mitbedingt<br />
auch durch Vorerkrankungen.<br />
Massiv aber hat erst das SARS-CoV-2-Virus<br />
die Welt, genauer gesagt die Menschheit,<br />
betroffen: Mehr als 252 Millionen Menschen<br />
wurden davon infiziert, mehr als 5 Millionen<br />
sind daran gestorben. Das zu ignorieren wäre<br />
töricht. Wir fühlen mit den Betroffenen und<br />
ihren Angehörigen. Und setzen uns für das<br />
Eindämmen der Seuchen ein. Es geht nicht<br />
nur um die akuten Erkrankungen, sondern<br />
auch um schwerwiegende Folgen.<br />
Nach heftigen COVID-19-Erkrankungen ist<br />
die myalgische Encephalomyelitis/das chronische<br />
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Fatigue-Syndrom (ME/CFS) weitaus häufiger<br />
geworden, eine schwere Störung, die vormals<br />
mitunter abgetan und belächelt wurde,<br />
eine weitere Autoimmunerkrankung (vgl.<br />
<strong>reformleben</strong>, <strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 41). Neben anhaltender<br />
körperlicher Schwäche (Fatigue) ist die<br />
schwere mentale Erschöpfung, das Auftreten<br />
von Muskelschmerzen und Zerschlagenheitsgefühl<br />
schon nach geringer Beanspruchung<br />
(Post-Exertional-Malaise) charakteristisch<br />
und diagnostisch zielführend. Oftmals wird<br />
das begleitet und kompliziert von vegetativen<br />
Funktionsstörungen, von Schwindel, Benommenheit,<br />
Herzrasen. Der Sympathikus,<br />
ein Teil des vegetativen Nervensystems, ist<br />
überaktiviert. Im kognitiven Bereich sind<br />
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen<br />
typisch. Die Wortfindung ist gestört, das<br />
Denken verschwommen. Die Bezeichnung<br />
Brain Fog – Nebel im Gehirn – steht für ein<br />
Symptom, das vermutlich viele von uns schon<br />
kennen, aus eigener Erfahrung oder aus Mitteilungen.<br />
Dazu kommen oft quälende Schlafstörungen,<br />
begleitet von Muskelzuckungen<br />
und Krämpfen.<br />
Gewiss gab es das ME/CFS-Syndrom schon<br />
vor Covid-19, die Schwäche, die Müdigkeit,<br />
die Erschöpfung, den Schwindel, die Benommenheit,<br />
die Autoimmunität. Das sind Kreaturen<br />
für Reaktionen. Manches davon ist mit<br />
bewusstem, entschleunigtem Atmen zu überwinden,<br />
mit Anregung der Vagus-Aktivität<br />
(vgl. <strong>reformleben</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 27 „Heilsames<br />
Atmen), obgleich nicht alles.<br />
Das CFS-Syndrom ist schon 1969 von der<br />
WHO als neuroimmunologische Erkrankung<br />
klassifiziert worden. Seit Anfang der 1960er<br />
Jahre war es sporadisch nach Infektionen mit<br />
dem Eppstein-Barr-Virus, dem Erreger des<br />
Pfeifferschen Drüsenfiebers, oder dem Varicella-Zoster-Virus,<br />
dem Erreger von Windpocken<br />
und Gürtelrose, beschrieben worden.<br />
Später erst wurde der Zusammenhang mit<br />
schmerzhaften und sprechenden Muskelerkrankungen<br />
erkannt, mit der myalgischen<br />
Encephalomyelopathie. Viele Erkrankungen,<br />
bei Frauen, noch mehr als bei Männern, kommen<br />
aus Autoimmunreaktionen.<br />
Bei Autoimmunerkrankungen (vgl. <strong>reformleben</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 41) greift das Wächter-,<br />
Kontroll-, und Abwehrsystem des Menschen<br />
plötzlich den eigenen Organismus an, der<br />
ursprünglich davon geschützt werden sollte.<br />
Das ist eine tragische, schwer therapierbare<br />
Erkrankung. Die metaphorisch, in einzelnen<br />
Menschen virusbedingt, durch Überforderung<br />
des Immunsystems bedingt, an die<br />
menschheitsbedingte Erhitzung der Erdoberfläche<br />
denken lässt. Seit 70 Jahren hat die<br />
Erdoberfläche ansteigendes Fieber. Manchen<br />
Mitmenschen scheint das doch gar nicht<br />
bewusst zu sein. Indem sie weiterhin maßlos<br />
umherfahren, fliegen und verbrauchen. Ignorierte<br />
und unterdrückte Krankheiten gehen<br />
meistens fatal aus. Demgegenüber steht die<br />
verbreitete Hypochondrie. Viele sind über-<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
mäßig um sich selber besorgt, obgleich die<br />
Zukunft aller am Abgrund steht.<br />
NEU<br />
erlesene<br />
Qualität<br />
Übertüncht wird das alles vom Wording<br />
(dem Lenken mit Worten), von der Politik, der<br />
Öffentlichkeitsarbeit, der Wissenschaft, den<br />
Medien, den sozialen Netzwerken aus. Demnach<br />
wird der Fortschritt noch weitergehen<br />
und die Zukunft – vielleicht – besser werden.<br />
Seit ein paar Jahrzehnten hat sich aber sehr<br />
vieles, wenngleich noch nicht ganz alles,<br />
verändert. Der weise Karl Valentin sah schon<br />
voraus: Auch die Zukunft ist nicht mehr das, was<br />
sie mal war. Wird überhaupt noch Zukunft<br />
sein auf der Erde, analog, mit der Erde. Oder<br />
bloß noch digital und virtuell? Mark Zuckerberg,<br />
Gründer und Betreiber von Facebook,<br />
kündigt nun ein Zweituniversum an, virtuell,<br />
neben oder über der Erde, das Metaversum –<br />
entweder gebührenpflichtig, oder von Werbeeinnahmen<br />
finanziert. Ist das Kasperei – oder<br />
mehr? Mark Zuckerberg ist auf der Rangliste<br />
der Weltreichsten – an Geld – auf Rang<br />
sieben, mit der Lizenz nach noch mehr oben.<br />
Einen großen Teil seines Vermögens hat er<br />
einer wohltätigen Stiftung vermacht.<br />
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Jedenfalls hat sich die Menschheit als höchst<br />
erfolgreiche Art erwiesen. Wir können –<br />
unterschiedlich gut – denken, sorgen, planen,<br />
konstruieren: Maschinen, Motoren, Automobile,<br />
Flugzeuge, Kraftwerke, Computer, auch<br />
Waffen. Menschen können zum Mond fliegen,<br />
vielleicht auch zum Mars, und sie können das<br />
Erdklima überhitzen. Katastrophen erzeugen.<br />
In gerade mal 200.000 Jahren sind wir aus<br />
ein paar ängstlichen Rudeln in einer Savanne<br />
Afrikas zu einer Erdbevölkerung mit fast<br />
8 Milliarden geworden. Erst in den letzten<br />
Jahrzehnten hat sich die Weltbevölkerung<br />
von 2,54 Milliarden Menschen in 1950 auf<br />
7,79 Milliarden in 2020 mehr als verdreifacht.<br />
Dazu hat die Technisierung der Landwirt-<br />
• Frei von Farb- und Konservierungsstoffen<br />
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| 7
schaft mit riesigen Maschinen, das Abholzen von<br />
Regenwäldern für den Sojaanbau und die Zucht<br />
neuer Weizenarten beigetragen.<br />
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber<br />
nicht für jedermanns Gier, war Mahatma Gandhi<br />
überzeugt. Der selbst ganz bescheiden, asketisch<br />
lebte: Wahrer Reichtum besteht daraus, wenig zu<br />
brauchen, wusste er. Da waren ungefähr 2 Milliarden<br />
Menschen auf der Welt. Mit der Bevölkerungszunahme<br />
hätten die Bedürfnisse, hätte<br />
der Umweltverbrauch und die Umweltbelastung<br />
pro Nase proportional abnehmen müssen, um im<br />
Gleichgewicht mit den Ökosystemen zu bleiben.<br />
Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen<br />
sehen gar nicht ein, sich zu bescheiden. Seit 1980<br />
wurde der weltweite Verbrauch an Primärenergie<br />
mehr als verdoppelt, seit 1950, in gerade mal 70<br />
Jahren, verfünffacht. Im Mittelalter war Maßlosigkeit,<br />
Habsucht und Gier, die es, soweit möglich<br />
auch damals schon gab, vor allem unter den Privilegierten,<br />
als Todsünde angesehen. Heute gelten<br />
Interessenverbände, die mehr Geld und mehr<br />
Teilhabe für ihre Mitglieder erstreiten, als clever<br />
und förderlich. Selbstverständlich ist Verteilungsgerechtigkeit<br />
ethisch geboten und notwendig.<br />
Wenn der Umfang des Verteilten jedoch im Übermaß<br />
steigt, ist auch das nicht völlig neutral für<br />
die Erderwärmung. Teilen ist notwendig und gut,<br />
nicht unbedingt das Verteilen.<br />
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8 | <strong>reformleben</strong> 06/2021<br />
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Ist die Welt überhaupt noch zu retten? Genauer<br />
gesagt: Kann die Menschheit, die Zivilisation weiter<br />
bestehen? Mit Appellen, mit Klimakonferenzen,<br />
mit Gesetzen, mit Auflagen, Kohlendioxidbepreisung?<br />
All das ist geboten, ist unumgänglich.<br />
„Die Zeit für diplomatische Freundlichkeit<br />
ist vorüber. Wenn nicht alle Regierungen – insbesondere<br />
die der G-20-Staaten – aufstehen und<br />
die Anstrengung gegen die Klimakrise anführen,<br />
steht uns entsetzliches menschliches Leid bevor“,<br />
sagte der Uno Generalsekretär Antonio Guterres<br />
am 27. Oktober 2021. Oftmals ist dann die Rede,
es müsse halt „mehr Geld in die Hand genommen<br />
werden“. Selbstverständlich müssen die<br />
frühindustrialisierten Länder den Regionen,<br />
die an den Folgen der Erderwärmung leiden,<br />
so viel Hilfe wie nötig und möglich ist leisten.<br />
Die Vorstellungen sämtlicher Interessengruppen<br />
in den Wohlstandsländern, sie könnten<br />
zur Rettung der Welt, der Gesellschaft zumindest<br />
erheblich beitragen, wenn ihnen dafür<br />
mehr Geld zugeteilt werde, sind jedoch ein<br />
wenig oberflächlich gedacht.<br />
Selbstverständlich erfordert der Einsatz<br />
gegen Unrecht, Armut, Hunger, Krankheit,<br />
Altersschwäche, Pflegebedarf, Elend, Not und<br />
Leid, sowie gegen die Erderwärmung beste<br />
Mittel und gut ausreichenden Arbeitslohn<br />
für den Lebensunterhalt. Dennoch sollten<br />
wir uns von der Illusion freimachen, mit<br />
mehr Geld könne alles besser gemacht – und<br />
dann auch noch die Welt gerettet werden.<br />
Immerhin werden die Industrieländer seit<br />
der Welt-Finanzkrise 2007/2008 von ihren<br />
Notenbanken mit neugeschöpftem Geld überflutet,<br />
mit Billionen US-Dollars und Euros.<br />
Die Verteilungskämpfe flauten dennoch nicht<br />
ab. Und die Erderwärmung stieg weiter, kurz<br />
unterbrochen nur von der Corona-Pandemie,<br />
der daher erzwungenen Beschränkung des<br />
Flugverkehrs und weniger Autofahrten.<br />
Geld wird demnach die Welt und die Zivilisation<br />
nicht retten. Im Mittelalter wurde es<br />
nicht bloß für wohltätige Zwecke, sondern<br />
auch für machtpolitisch intendierte Kreuzzüge<br />
gesammelt. Verheerungen, Zerstörungen,<br />
Leid und Not, auch Pestepidemien waren die<br />
Folge. Heute trägt das Geld, der Wohlstand,<br />
mit unnötigem Verbrauch zur Erderwärmung<br />
bei. Vieles wird teurer, aber kaum etwas besser.<br />
Jahrtausendwende so noch nicht gab. Davor<br />
war die Erde seit 4,5 Milliarden Jahren und<br />
die Menschheit seit ungefähr 200.000 Jahren<br />
analog und offline. Aber nun sind wir digitalisiert<br />
und permanent online, bestimmt von<br />
Algorithmen. Ohne das Internet, das gegen<br />
Ende des vorigen Jahrhunderts gestartet<br />
wurde, geht nach kaum 20 Jahren fast nichts<br />
mehr. Es hat massiv viel ermöglicht, mehr<br />
Gutes (wozu auch die Effizienzsteigerung und<br />
die Rationalisierung gezählt wird) oder mehr<br />
Schlechtes (Verbreitung von Fake-News, Shit-<br />
Storms und Hass, von übler Nachrede und Aufrufen<br />
zu Gewalt und Terror), kann noch nicht<br />
gesagt werden. Manchen scheint das Internet<br />
der Heilsbringer zu sein. Dass es praktisch<br />
ist, steht außer Zweifel. Allerdings ist auch<br />
in der Digital- und Internetära der Verbrauch<br />
von fossiler Energie, die Kohlendioxidemission<br />
und die Erderwärmung weiter gestiegen.<br />
Für den Stromverbrauch der Digitalisierung<br />
per se, den Betrieb von Endgeräten, Servern<br />
und Datenübertragungen werden alljährlich<br />
zusätzliche 33 Millionen Tonnen Kohlendioxid<br />
(ermittelt 2018, seitdem weiter steigend auch<br />
für das Erzeugen von Bitcoins) emittiert. Weltrettung<br />
durch Digitalisierung? Zweifelhaft.<br />
Kann stattdessen Digitalisierung die Welt<br />
retten? Die es vor ein paar Jahren, vor der<br />
Vielleicht könnte die Welt, die Zivilisation<br />
noch mit alten Tugenden gerettet werden.<br />
| 9
Buchtipp<br />
eBook – Hybris<br />
Meinhard Miegel, einer der profiliertesten<br />
Sozialforscher Deutschlands, stellt unsere<br />
Gesellschaft auf den Prüfstand: das Gemeinwesen,<br />
die Wirtschaft, die Sozialsysteme.<br />
Sein Fazit:<br />
Von einer zukunftsorientierten Leistungsgesellschaft<br />
sind die Deutschen weit entfernt.<br />
Sie verdrängen ihre Wirklichkeit und wiegen<br />
sich in Wohlstandsillusionen. Dabei fordert<br />
der dramatische Wandel der Grundlagen<br />
unserer Gesellschaft ein rasches Umsteuern<br />
auf allen Ebenen.<br />
· Autor: Meinhard Miegel<br />
· 300 Seiten<br />
· Auflage 03/2014<br />
· Preis: 11,99 €<br />
Mit Selbstbeteiligung, Selbstverantwortung,<br />
persönlicher Leistung und Selbstlosigkeit. Doch<br />
all das gilt derzeit als obsolet und wird hoch<br />
besteuert. Dazu fordern etliche Politiker:innen<br />
sowie Sozialverbände das Erheben von Reichenund<br />
Vermögensteuern. Wieder geht es um Geld.<br />
Wobei da ganz schön was einkommen könnte.<br />
Ganz oben auf der Liste der – an Geld – reichsten<br />
Menschen stehen internetaffine Unternehmer<br />
mit dreistelligem Milliarden-Vermögen aus Aktienbepreisung:<br />
Elon Musk (Tesla, Space X), Jeff<br />
Bezos (Amazon), Familie Arnault (Luxusartikel),<br />
Bill Gates (Microsoft) und auch Mark Zuckerberg<br />
(Facebook, neuerdings Metaverse). Jeder davon<br />
erhöhte, wie eine Studie von B. Barros und R.<br />
Wilk in 2021 ermittelte, allein im persönlichen<br />
Bereich die Erderwärmung ein wenig mehr als<br />
Hunderte von „Durchschnittsmenschen" zusammen.<br />
Andererseits sind etliche davon auch Philanthropen,<br />
die Milliarden US-Dollars für ärmere<br />
Menschen, Regionen oder die Bekämpfung von<br />
Krankheiten spenden. Zudem verspricht Mark<br />
Zuckerberg: „indem wir alle online bringen, werden<br />
wir... Das Leben von Milliarden Menschen verbessern,<br />
indem wir von den Ideen und der Produktivität<br />
profitieren, die sie zur Welt beitragen“. Ein wenig<br />
wie Eigenzweck und überheblich hört sich das<br />
an.<br />
Ähnlich großspurig möchte Elon Musk mit<br />
seinem Tesla-Konzern, mit der Produktion<br />
elektrisch betriebener Fahrzeuge, die Erde vor<br />
weiterer Überhitzung und damit die Zivilisation<br />
retten. Ob das gelingen wird, ist noch nicht erwiesen.<br />
Vorher wurden für seine Gigafactories<br />
Bell-Brand und Tesla Deutschland in Grünheide/<br />
Brandenburg auf 300 Hektar Wälder gefällt und<br />
Produktionshallen errichtet. Er sei aber „… nicht<br />
Geschäftsmann oder sowas, sondern Ingenieur",<br />
sagt Elon Musk von sich selber. Von seinen Fans<br />
wird er als Visionär verehrt. „Warum Tesla in<br />
Deutschland mehr darf als andere“, beschreibt<br />
Der Spiegel (<strong>Nr</strong> 41/2021). Er plant, Städte mit<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Röhren zu untertunneln, in denen Autos<br />
fahren können (neben anderen von Tesla),<br />
eine eigene Stadt zu erbauen (Starbase), eine<br />
Schnittstelle zwischen Gehirn und Computern<br />
zu schaffen und – falls die Erde dann<br />
doch unwirtlich wird – mit seinem Unternehmen<br />
Space X schon von 2026 an Menschen<br />
zum Mars zu transportieren. Ein einziger Flug<br />
dieser Raketen verbraucht eine Menge mehr<br />
fossiler Energie, die von tausenden Tesla Autos<br />
gleichzeitig nicht eingespart werden kann.<br />
Die Rettung der Welt bzw. der Zivilisation,<br />
wie Elon Musk sie verspricht, ist fragwürdig.<br />
Des gesamten Verbrauchs. So wie Mahatma<br />
Gandhi lebte und wirkte.<br />
Einen Teil der Welt friedlich verändert hat<br />
Mohandas Gandhi, genannt Mahatma (große<br />
Seele), in seiner Zeit. Indem er das indische<br />
Volk mit gewaltlosem Widerstand (unter anderem<br />
schon mit Schulstreiks) zur Befreiung<br />
von der britischen Kolonialmacht und der<br />
Unterdrückung begleitete. Er lehrte: „Es gibt<br />
keinen Weg zum Frieden, denn Frieden selbst<br />
ist der Weg.“ Selber asketisch von Pflanzenkost<br />
lebend, sah er voraus, dass menschlicher<br />
Gier die Natur, auch falls der Mensch die ganze<br />
Welt einnehme, niemals genug sein werde.<br />
Bisher entstand aber noch keine Einsicht<br />
der Mehrheit, vor allem in den Wohlstandsländern,<br />
dass deren Verhalten, deren Maßlosigkeit,<br />
Gier und Verbrauch, die Zivilisation<br />
selbst zerstören wird. Auf Teufel komm raus<br />
wird weiter gefahren, konsumiert und geflogen,<br />
vergeudet und vermüllt, die Erdoberfläche<br />
überhitzt. Aktivisten fordern nun von<br />
den Regierungen die Energiewende, primär<br />
das Beenden des Abbaus und Verbrennens<br />
von Kohle zur Stromproduktion, stattdessen<br />
den höheren Einsatz regenerativer Energien.<br />
Wozu es noch etliche ungelöste Probleme gibt.<br />
Aber prinzipiell ist das richtig. Noch richtiger<br />
als das Wechseln der Stromproduktionsart<br />
wäre das Reduzieren des Energieverbrauchs.<br />
Die Mehrheit will heute keine Askese, keine<br />
Einschränkung. Weil alle Parteien und Politiker<br />
demokratischer Staaten von möglichst<br />
vielen Menschen gewählt werden wollen, fällt<br />
der Mehrheit das Umkehren in der Klimapolitik<br />
ziemlich schwer. Die Mehrheit will nun<br />
mal keine Einschränkungen, keine Entbehrungen<br />
und schon gar keine Askese. Es soll<br />
möglichst so weitergehen wie bisher, zumindest<br />
halbwegs, und nicht viel kosten. Tatsächlich<br />
werden die Folgen der Klimaerwärmung<br />
sehr teuer sein und dazu leidbringend. Dann<br />
würden die Leistungen des heutigen Sozialstaats<br />
kaum noch zu erbringen sein. Derzeit<br />
fließen schon 75 Milliarden Euro pro Jahr aus<br />
dem Steueraufkommen, in die Rentenkassen,<br />
als Zuschuss. In wenigen Jahren werden<br />
weit über 100 Milliarden erforderlich sein.<br />
Die gesetzliche Krankenkasse benötigt 14,5<br />
Milliarden Euro aus dem Steuertopf, pro Jahr<br />
selbstverständlich. Nach Hochrechnungen<br />
| 11
könnten da bis 2030 über 80 Milliarden erforderlich<br />
werden. Darüber wird verständlicherweise<br />
in der Sozialpolitik wenig gesprochen.<br />
Gewiss ist es edel, Gutes zu tun, ohne groß<br />
darüber zu reden. Problem ist aber, dass diese<br />
erheblichen Beträge irgendwoher kommen<br />
müssen und zudem beachtlich steigen. Fatal<br />
wäre es, wenn zwischen den Staatsausgaben<br />
für die Klimasanierung und den Staatsausgaben<br />
für die Sozialkassen Konflikte entstünden.<br />
Angesichts einer Staatsverschuldung von<br />
2,2 Billionen Euro ist nicht viel Spielraum,<br />
wenn nicht massive Teuerung und Inflation<br />
eintreten soll. Die würde besonders zulasten<br />
bedürftiger, einkommensschwacher, kranker<br />
und pflegebedürftiger Menschen gehen. Und<br />
das will wirklich keiner. Einschränkung bis<br />
hin zur Askese heute schon, freiwillig und in gewisser<br />
Weise wohltuend wäre doch eine bedenkenswerte<br />
Alternative. Wir sind keineswegs<br />
ohne Alternative zu der heutigen überfordernden<br />
und überforderten Situation. Anders<br />
leben ist möglich. Anders besser leben.<br />
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir<br />
wünschst für diese Welt“, hatte Mahatma<br />
Gandhi empfohlen. Wenn derzeit von Veränderung<br />
die Rede ist, von Verbesserung gar,<br />
dann kommt sofort die Forderung nach dem<br />
dafür zu beschaffenden Geld. Davon geht<br />
Gandhi nicht aus, sondern von der persönlichen,<br />
der eigenen Veränderung. Dieser Ansatz<br />
war Gandhis Kraftquelle und Stärke. Wie<br />
mächtig dieser gewaltlose persönliche Einsatz<br />
sein kann, zeigt die von ihm inspirierte Befreiung<br />
eines ganzen Subkontinents, Indiens,<br />
eines Volkes mit großer Kultur. Nicht selten<br />
provoziert jedoch – ungewollt – Veränderung<br />
und Befreiung auch Hass und Gewalt anderer.<br />
Mahatma Gandhi wurde im 79. Lebensjahr,<br />
im Januar 1948 von einem fanatischen Attentäter<br />
angeschossen, ermordet. Damit hatte<br />
der Hass dennoch nicht gesiegt.<br />
Zu Lebzeiten war die Veränderung, die Entwicklung<br />
von Askese, das Einstehen für die<br />
Wahrheit, die Gewaltlosigkeit gegen das Unrecht,<br />
für Mahatma, die große Seele, Inspiration<br />
gewesen, Glück und Kraftquelle. So erwies<br />
sich, über den gewaltsamen Tod hinaus,<br />
der ausgerechnet ihn, den gewaltlosen, von<br />
innen her starken, äußerlich schmächtigen,<br />
traf, erwies sich sein Wirken als sinnvoll und<br />
befreiend für viele Mitmenschen. Von Mahatma<br />
Gandhi können wir alle viel lernen und<br />
befreiter, weniger überfordert, besser leben.<br />
Wenn wir eigene Überforderungen an/gegen<br />
andere aufgeben. Ganz so weit ist unsere Gesellschaft<br />
allerdings da noch nicht.<br />
Teilweise ist die Klimaschutzbewegung von<br />
Gandhis Vorbild inspiriert, über die Schulstreiks<br />
hinaus, von seinem Mut und seiner<br />
mentalen Stärke. Stärke erwächst nicht aus<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
körperlicher Kraft, hatte er erkannt, sondern<br />
aus gutem, unbeugsamem Willen. Den er hatte,<br />
das war sein Reichtum. Er wusste auch von<br />
der Schwäche aller Gewalt: „Gewalt kann man<br />
nur mit Gewalt behalten.“<br />
In unserer Zeit ist vieles gewaltig. Effektiv<br />
und erfolgreich. Große internetaffine<br />
Konzerne sind so, auch manche Potentaten<br />
und Staaten. Viele sind mächtig. Auch die<br />
moderne, eingreifende Medizin unserer Zeit<br />
ist effektiv und erfolgreich. Invasiv. Von sich<br />
selbst überzeugt. Hochwirksam. Zweifellos.<br />
Zum Nutzen vieler. Unserer Zeit. Aber etwas<br />
fehlt manchmal. Natur und Wärme. Vernunft<br />
und Verstand gibt es in, aber auch außerhalb<br />
von Studien und Leitlinien. Bei der Anwendung<br />
sehr hoch wirksamer Maßnahmen ist<br />
stets zu bedenken: Gewalt kann man nur mit<br />
Gewalt behalten.<br />
Auf dem Pfad zur Gesundheit, der schmal und<br />
mitunter mühsam ist, im Einvernehmen mit<br />
geeigneten, bewährten, besonderen Naturstoffen<br />
(Hinweise dazu finden Sie im Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit sowie in<br />
<strong>reformleben</strong>) gilt ebenfalls das, was Mahatma<br />
Gandhi vom Frieden sagte, seinem Frieden,<br />
den er gern mit anderen teilte:<br />
Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />
seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />
Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />
zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />
In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />
und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />
stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />
an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />
Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn<br />
Frieden selbst ist der Weg.<br />
Das aufzunehmen, darüber nachzudenken,<br />
ist sinnvoll.<br />
Im Grunde ist Frieden, Zufriedenheit und<br />
Gesundheit eins.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
| 13
Was uns<br />
krank macht,<br />
was uns<br />
heilt<br />
Laut WHO starben 2019 etwa 850.000<br />
Menschen in Deutschland (etwa >90% aller<br />
Tode) an sogenannten Nicht-übertragbaren-<br />
Krankheiten – die Mehrheit davon durch<br />
Zivilisationsleiden wie Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen, Muskel-Skelett-Probleme,<br />
Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Autoimmunerkrankungen<br />
und Krebs.<br />
Warum spüren wir Symptome?<br />
Der menschliche Körper ist – wie auch jedes<br />
andere Leben – ein hochkomplexes, selbstregulierendes,<br />
dynamisches System, das sich<br />
pausenlos selbst repariert. Unermüdlich<br />
werden Zellen erneuert, DNA-Fehler beseitigt<br />
und Verletzungen geheilt.<br />
Wie kann das sein in einem der reichsten Ländern<br />
der Welt mit einer Arztdichte deutlich über<br />
dem EU-Durchschnitt? Müssten der Mensch als<br />
Ergebnis Jahrmillionen langer gnadenloser Auslese<br />
nicht perfekt und immer gesund sein? Um<br />
zu verstehen, was uns krank macht, müssen Sie<br />
zunächst verstehen, wozu es Symptome gibt.<br />
Das, was wir als Wohlergehen bzw. Gesundheit<br />
empfinden, ist das Ergebnis harmonisch<br />
ablaufender körperlicher Funktionen. Kommt<br />
es jedoch durch innere oder äußere Faktoren<br />
zur Entgleisung dieses inneren Gleichgewichts,<br />
ist das eine Gefahr für unseren<br />
Organismus.<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Erhältlich im<br />
Und damit wir dieser Gefahr unsere Aufmerksamkeit<br />
schenken, alarmiert uns unser<br />
biochemisches Wunderwerk namens Körper<br />
mit einem negativ spürbarem Symptom. Deshalb<br />
meldet er sich mit Rückenschmerzen bei<br />
langem Sitzen und fordert Bewegung – quasi<br />
als Symbol, um mal wieder für sich einzustehen.<br />
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Diese Symptome jedoch richtig zu deuten, um<br />
entsprechende Maßnahmen einzuleiten, ist<br />
nicht immer leicht. Aber es leuchtet sicherlich<br />
ein, wie fatal die (zumindest dauerhafte)<br />
Symptomunterdrückung durch Medikamente<br />
ist. Dadurch hindern Sie Ihren Körper daran,<br />
Ihnen mitzuteilen, dass Sie irgendetwas ändern<br />
müssten, um wieder Balance herzustellen.<br />
Stattdessen ebnet man mit ausschließlich<br />
symptomatischer Behandlung den Weg für<br />
immer neue und stärkere Beschwerden.<br />
ohne<br />
Zusätze<br />
Dein Körper ist keine<br />
emotionslose Maschine!<br />
Gesundheit wird viel zu oft auf das rein Körperliche<br />
bezogen. Insbesondere die enorme heilende<br />
wie auch kränkende Kraft der Psyche wird<br />
dabei häufig komplett außer Acht gelassen.<br />
Ein beeindruckendes Beispiel dazu: In einer<br />
Studie haben Ärzte schwangeren Frauen erzählt,<br />
sie bekämen ein wirksames Mittel gegen<br />
ihre Übelkeit. Die Wirkung wurde als sehr gut<br />
bewertet. Tatsächlich aber erhielten sie ein<br />
Brechmittel. Die pharmakologische Wirkung<br />
wurde allein durch die Kraft der Überzeugung<br />
und der Gedanken somit sogar ins Gegenteil<br />
verkehrt. Ist das nicht absolut verblüffend?!<br />
In der Placebo-Forschung findet man mittlerweile<br />
einige Beispiele wie diese.<br />
Allerdings wirkt dieser Effekt auch umgekehrt.<br />
Sind Sie beispielsweise einer Behandlung<br />
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| 15<br />
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kritisch gegenüber eingestellt, glauben nicht<br />
daran, fühlen sich vom Therapeuten nicht<br />
ernst genommen, haben Sie Angst oder wurden<br />
überredet, wird der Heilungseffekt sehr wahrscheinlich<br />
nicht oder nur deutlich schwächer<br />
eintreten. Ein guter Arzt weiß um die starke<br />
Wirkung der Psyche und ist deshalb einfühlsam,<br />
geduldig, sorgend und fördert Vertrauen,<br />
stärkt heilsame Erwartungen und Optimismus,<br />
um die Heilungschancen zu maximieren.<br />
„Das ist der größte Fehler bei der Behandlung<br />
von Krankheiten: dass es Ärzte für den<br />
Körper und Ärzte für die Psyche gibt, wo<br />
beides doch nicht voneinander getrennt<br />
werden kann.“ – Platon, griechischer Philosoph<br />
Nicht nur die Placebo- und Nocebo-Forschung<br />
zeigt uns die Bedeutung der Psyche auf. Aus der<br />
Evolutions- und Hirnforschung weiß man heute,<br />
dass wir nicht nur biologische Grundbedürfnisse<br />
wie Hunger oder Durst haben, sondern<br />
auch psychologische Grundbedürfnisse.<br />
Wie die Nicht-Erfüllung psychischer<br />
Grundbedürfnisse krank macht<br />
Durch das Wissen des letzten Kapitels wird<br />
auch klar, dass wir mit unseren Gedanken<br />
und Worten gegenüber anderen sehr achtsam<br />
umgehen sollten: Je nach dem können wir<br />
uns selbst oder unser Gegenüber im wahrsten<br />
Sinne kränken oder stärken.<br />
Das ist auch ganz logisch: Denn der Mensch ist<br />
ein Herdentier. Seit Beginn der menschlichen<br />
Entwicklung sind Verbundenheit und Zusammenhalt<br />
essenziell für die erfolgreiche Reproduktion.<br />
Erst die Kooperation machte uns zur<br />
mächtigsten Spezies des Planeten. Droht uns<br />
soziale Isolation zum Beispiel durch Mobbing,<br />
führt das zu Störungen im Gehirn (die sogenannte<br />
Inkohärenz) und damit möglicherweise<br />
über Dauer auch zu körperlichen Symptomen<br />
wie Verspannungen oder Bluthochdruck.<br />
Neben dem psychologischen Grundbedürfnis<br />
nach Verbundenheit haben wir auch das Bedürfnis<br />
nach Wachstum und Autonomie: Mit<br />
der Entstehung als Embryo ist dieser jeden<br />
Tag – sowohl körperlich als auch mental –<br />
etwas (über sich hinaus) gewachsen. Schritt<br />
für Schritt hat der Heranwachsende, erst als<br />
Baby und später als Kleinkind und Jugendlicher,<br />
sich Kompetenzen angeeignet und<br />
wurde autonomer, also frei.<br />
Krank werden wir also nicht nur, wenn wir<br />
uns zu wenig bewegen, uns ungesund ernähren,<br />
schlecht schlafen, rauchen oder zu viel<br />
Alkohol trinken, sondern auch dann, wenn<br />
unsere psychologischen Grundbedürfnisse<br />
nach Verbundenheit und Wachstum unzureichend<br />
erfüllt werden.<br />
Die bio-psycho-soziale<br />
Selbstinventur<br />
Was lange Zeit „nur“ spirituell-esoterisch<br />
erahnt wurde, ist seit einiger Zeit wissenschaftlich<br />
begründbar:<br />
„Nichts existiert unabhängig“<br />
– Dalai Lama<br />
Und so ist auch unser Gesundheitszustand<br />
das Ergebnis wechselseitiger Beeinflussung<br />
auf biologischer, psychologischer und sozialer<br />
Ebene. Eine gesunde Körperbiologie ist<br />
ohne einen gesunden Geist und ein intaktes<br />
Sozialleben nicht vollumfänglich möglich. Im<br />
Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass<br />
Sie viele Stellschrauben haben, um Krankheiten<br />
zu begegnen. Folgend einige Beispiele<br />
für Reize, die unseren Gesundheitszustand<br />
positiv wie negativ beeinflussen:<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Biologische Faktoren<br />
• häufige und vielfältige Bewegung<br />
• guter Schlaf<br />
• gesundes Körpergewicht<br />
• Nichtraucher<br />
• wenig Alkohol<br />
• gesunde Ernährung<br />
Psychologische Faktoren<br />
• positive Überzeugungen<br />
• hohe Selbstwirksamkeit<br />
• Akzeptanz, Achtsamkeit<br />
• Stressresistenz<br />
• positive Stimmung<br />
Soziale Faktoren<br />
• unterstützende Familie und<br />
Arbeits-/ Schulumgebung<br />
• finanzielle Sicherheit<br />
• Bildungsniveau<br />
Zur Verdeutlichung, wann Symptome beziehungsweise<br />
Krankheit entstehen, können<br />
Sie sich ein Fass vorstellen, dessen Fassungsvermögen<br />
Ihre Belastbarkeit darstellt: Immer<br />
dann, wenn die Gesamtbelastung durch die<br />
auf Sie zu jedem Zeitpunkt einwirkenden Reize<br />
größer ist als Ihre körperliche und psychische<br />
Belastbarkeit – das innere Gleichgewicht<br />
also zu stark aus dem Lot gerät –, meldet sich<br />
Ihr Körper mit Symptomen; folgend verdeutlicht<br />
am Symptom Schmerz.<br />
Daraus ableitend ergibt es Sinn, dass Sie Ihre<br />
Belastungen und Gefahren reduzieren und/<br />
oder Ihre Sicherheiten und Belastbarkeit<br />
erhöhen. Führen Sie dafür jetzt eine Selbst-<br />
Inventur durch (und lassen Sie eine Ihnen<br />
nahestehende Person ergänzen):<br />
Bewegungsgewohnheiten<br />
Beziehungen<br />
Training<br />
Arbeitsstress<br />
Umwelteinflüsse<br />
Ernährung<br />
Überzeugungen<br />
Bildung<br />
Schlaf<br />
Zeitpunktabhängige Belastbarkeitsschwelle<br />
Einwirkende Stressfaktoren<br />
Belastung > Belastbarkeit = Schmerz<br />
SCHMERZSCHWELLE<br />
| 17
Belastungen/Gefahren<br />
• hohes Arbeitspensum<br />
• Sorgen um Angehörige<br />
• vieles Sitzen (Bewegungsmangel)<br />
Erhöht die Belastbarkeit,<br />
bietet Sicherheit<br />
• Rückhalt in der Familie<br />
• stabile und unterstützende<br />
Partnerschaft<br />
• Yoga/Sport<br />
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Wa(h)re Gesundheit<br />
Jeder möchte bei bester Gesundheit alt werden.<br />
Die Wenigsten haben jedoch das „Glück“.<br />
Doch ist es tatsächlich Glück? Wieso bekommen<br />
heutzutage Jugendliche und Kinder immer<br />
häufiger bereits Alterskrankheiten wie Diabetes<br />
Typ 2 oder Arthritis? Und wieso bleiben<br />
die Naturvölker von den sogenannten Zivilisationsleiden<br />
weitestgehend „verschont“?<br />
Diese simple Methode hilft Ihnen dabei, mehr<br />
Bewusstheit für Ihre aktuelle Situation wieder<br />
zu erlangen. Denn allzu leicht verliert man im<br />
Alltag das Gefühl für das eigene Befinden und<br />
merkt gar nicht mehr, was einen eigentlich<br />
belastet und was einem guttut – und wie das<br />
Verhältnis von beidem ist. Welche Stellschraube<br />
Sie daraufhin als erstes angehen, ist nicht<br />
so wichtig. Entscheidend ist: Wollen Sie, dass<br />
sich Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden<br />
verbessern, müssen Sie etwas ändern.<br />
· Autor: Krystian Manthey<br />
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für mehr Gesundheitskompetenz und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft.<br />
Aus eigener Erfahrung weiß der erfolgreiche Blogger, wie ermüdend die Suche<br />
nach gesundheitlicher Hilfe oft ist. Seine Erkenntnisse aus dem Studium vieler<br />
Bücher und zahlreicher Studien teilt der Autor in verständlicher Sprache und<br />
plausiblen Zusammenhängen in seinem Gesundheitsratgeber „Wa(h)re Gesundheit“:<br />
Der Gesundheitskompass im Therapie-Dschungel mit einem Vorwort vom<br />
bekannten Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther.<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
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| 19
XENO-<br />
HORMESIS<br />
Warum pflanzliche Nahrung so gesund ist<br />
Man muss kein Veganer sein, um zu merken, dass pflanzliche Kost unsere Medizin<br />
ist. Pflanzenbasierte Ernährung wird seit Jahrzehnten für ein langes gesundes Leben<br />
gepredigt, gegen Übergewicht, Krebs, Herz-Kreislauf-Probleme und Diabetes. Sie<br />
liefert wertvolle Nähr- und Schutzstoffe bei überschaubaren Kalorien. Mit zunehmendem<br />
Wissen um die Wirkung der Pflanzenstoffe werden hier ganz neue Kapitel<br />
aufgeschlagen. Eines davon ist die „Xenohormesis“.<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Gesundheit ist nichts für Warmduscher.<br />
Unser Körper braucht regelmäßig Stress, um<br />
gegen die Widrigkeiten des Lebens gewappnet<br />
zu sein. Das heißt, temporäre Extreme, wie<br />
die Hitze der Sauna, die Kälte des Winters,<br />
Kontakt zu schadhaften Mikroorganismen<br />
(etwa Erkältungsviren) und auch körperliche<br />
Anstrengung. Die kurze „Stress“-Situation<br />
fordert und fördert ihn auf molekularer,<br />
zellulärer und organischer Ebene, hält uns<br />
widerstandsfähig und flexibel in der Anpassung<br />
(„Hormesis“, Heft 41, Seite 12–18).<br />
Auch die Ernährung spielt hier mit rein, zum<br />
Teil über die gleichen molekularen Mechanismen,<br />
mit denen uns auch Sauna & Co. fit<br />
halten. Dabei spielt es nicht nur eine Rolle,<br />
was wir essen, auch der regelmäßige Verzicht<br />
ist gesund. Ganz so, wie Mutter Natur es für<br />
uns vorgegeben hatte. Als der Mensch durch<br />
Landwirtschaft und Industrialisierung der<br />
Nahrung die Supermarktregale füllte, war<br />
das der Sieg über den Hunger. Aber es war<br />
auch der Beginn von „Zu viel“ und „Falsch“<br />
beim Essen.<br />
Xenohormesis:<br />
Vom Stress der Pflanzen profitieren<br />
Während Fehl- und Überernährung inzwischen<br />
bekannte Themen sind, lohnt es sich<br />
auch genauer hinzuschauen, wie wir mit<br />
unserer Nahrung „kooperieren“. Auch Pflanzen<br />
haben Stress. Sie sind der Sonnenstrahlung<br />
ausgesetzt, die Ihren Geweben und ihrer<br />
Erbsubstanz zusetzt. Sie haben Fressfeinde,<br />
müssen Hitze- und Kälteperioden überstehen<br />
und Stoffwechselgifte entsorgen. Dabei<br />
können sie nicht weglaufen, nicht kämpfen<br />
und auch nicht aufs Klo gehen, wie wir, um<br />
sich der unbrauchbaren (giftigen) Reste des<br />
Stoffwechsels zu entledigen.<br />
Pflanzen haben von Anbeginn ganz andere<br />
Strategien entwickeln müssen, um zu überleben.<br />
Zahlreiche Schutzstoffe verteidigen ihr<br />
stationäres Leben. Schutzstoffe, von denen<br />
auch wir profitieren, wenn wir sie essen. Eine<br />
Art „Schutzübertragung“ zwischen den Arten<br />
(Xenohormesis).<br />
Gemeint sind Pflanzenstoffe<br />
• mit direkter Schutzwirkung in unserem<br />
Körper (z. B. Antioxidantien),<br />
• die als Vorstufe die Produktion unserer<br />
Schutzsysteme ankurbeln (etwa von zellschützenden<br />
Hitzeschockproteinen) oder die<br />
deren Gene anschalten (z. B. via Transkritionsfaktor<br />
<strong>Nr</strong>f2)<br />
• die unserem Körper Nahrungsknappheit<br />
vorspielen (Kalorienrestriktionsmimetika).<br />
Die Natur bietet damit eine potente Matrix an<br />
„Superstoffen“. Wir können sie täglich in Maßen<br />
zu uns nehmen (normale Mischkost), in<br />
höheren Mengen (pflanzenbasierte Kost) oder<br />
auch gezielt höher dosiert, durch hochwertige<br />
Nahrungsergänzungsmittel. Unsere Entscheidung.<br />
Ein Blick hinter die Kulissen der<br />
Xenohormesis gibt aber auf jeden Fall Anlass,<br />
über die Beziehung zwischen unserem Körper<br />
und seiner Nahrung tiefer nachzudenken. Es<br />
gibt neben Nahr- und Schmackhaftem Stoffe,<br />
die für Sättigung und Gaumen eher unbedeutend<br />
sind, die aber entscheidend Einfluss auf<br />
Signalwege in unserem Körper nehmen, etwa<br />
auf zellstabilisierende Hitzeschockproteine.<br />
Zahlreiche Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe<br />
gehören in das Repertoire von Xenohormesis.<br />
Sie schützen uns vor Mikroorganismen,<br />
Tumorwachstum und Stoffwechselentgleisungen<br />
und stabilisieren unsere Zellgesundheit.<br />
Ihre Wirkung greift auf molekularer, zellulärer<br />
und organischer Ebene.<br />
| 21
ROTER<br />
GINSENG<br />
Zu den bekanntesten gehören zahlreiche Antioxidantien,<br />
die quasi ihren „Kopf“ für uns<br />
hinhalten, indem sich aggressive Sauerstoffverbindungen<br />
(Freie Radikale), die überall im<br />
Stoffwechsel anfallen, an ihnen „verbrauchen“.<br />
So bleiben unsere Zellen und unsere Erbsubstanz<br />
vom „oxidativen Stress“ verschont.<br />
Wir möchten Ihnen heute zwei weitere ganz<br />
besondere Kandidaten vorstellen, die im Ernährungsplan<br />
nicht fehlen sollten.<br />
Kalorienrestriktionsmimetika:<br />
Vorgetäuschter Nahrungsmangel wirkt<br />
lebensverlängernd<br />
NATURKRAFT<br />
FÜR EIN LEBEN IN BALANCE<br />
Polyphenole sind eine sehr facettenreiche Gruppe<br />
an Pflanzenstoffen. Sie dienen Ihnen als<br />
Schutzstoffe gegen die Schäden von Ozon und<br />
UV-Strahlung, entschärfen Gifte, wehren Pilz-,<br />
Bakterien- und Virusbefall ab oder mit scharfer<br />
Note auch größere Fressfeinde. Viele sind für<br />
die Farbe von Früchten verantwortlich. Über<br />
den Nahrungsfluss werden sie auch in unserem<br />
Körper zur „Vielzweckwaffe“. Sie wirken<br />
entzündungshemmend, schützen unsere Zellen<br />
als starke Antioxidantien und hemmen das<br />
Wachstum von Tumorzellen. Einige avancieren<br />
darüber hinaus zum „Anti-Aging-Star“.<br />
Hierunter fällt „Resveratrol“, aus Trauben<br />
(Rotwein) und aus dem in der Ayurveda als<br />
Heilpflanze verankerten japanischen Knöterich<br />
sowie der verbreitete gelbe Naturfarbstoff<br />
„Quercetin“, z. B. aus Trauben, Zwiebeln,<br />
Kapern, Liebstöckel, Äpfeln, Brokkoli oder<br />
grünen Bohnen. Die Pflanzenstoffe stoßen<br />
Stoffwechselwege an, die eine Kalorienrestriktion<br />
nachahmen, eine Hungersituation,<br />
ohne dass Sie wirklich hungern müssen.<br />
Sie verändern den Zellstoffwechsel in Richtung<br />
„Autophagie“, das Programm zur Selbst-<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 06/2021<br />
REIN • NATÜRLICH •WIRKSTOFFREICH
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reinigung und Reparatur mit Recyclingeffekt.<br />
In Erwartung von Nahrungsmangel beginnt<br />
der Körper seine eigenen „Restehalden“ noch<br />
einmal nach Verwertbarem zu durchsuchen<br />
und macht dabei so richtig sauber. Schadhafte<br />
Zellbestandteile werden vertilgt und<br />
fehlerhaft gefaltete Eiweiße, wie das Beta-<br />
Amyloid, das im Gehirn von Alzheimerpatienten<br />
verstärkt zu finden ist. Auch Reparaturen<br />
an der Erbsubstanz laufen verstärkt.<br />
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mit Vitamin C<br />
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und Knorpelfunktion*<br />
Auslöser ist die Aktivierung des Enzyms Sirtuin-1,<br />
das auch Entzündungen unterdrückt und<br />
die Stressresistenz von Zellen erhöht. Studien<br />
weisen darauf hin, dass die Autophagie vor<br />
Bluthochdruck, Herzversagen, Demenz, Krebsleiden<br />
und anderen Altersgebrechen schützen<br />
hilft. Zellen, die öfters mal „hungern“, leben<br />
entsprechend länger. Resveratrol und Quercetin<br />
sind für ihre lebensverlängernden Effekte<br />
auf Hefen, Pilze und Tiere bekannt und<br />
wissenschaftlich bestätigt . Das geht nicht nur<br />
mit einer Verlängerung der Gesamtlebenszeit<br />
einher, auch mit einer deutlichen Reduktion<br />
altersassoziierter Abbauvorgänge, insbesondere<br />
im neurologischen Bereich.<br />
Das „Hungerprogramm“ läuft in allen Spezies<br />
dieser Erde vergleichbar ab, von der Bäckerhefe<br />
bis zur Stubenfliege, von der Maus bis<br />
zum Mensch – ein Zeichen, dass es sich bewährt<br />
hat. Vermutlich bestand das Wechselspiel<br />
zwischen Pflanzen- und Tierwelt, durch<br />
Stoffe wie Resveratrol und Quercetin, schon<br />
immer. Quercetin hat darüber hinaus aktuell<br />
an Bedeutung gewonnen, weil es gegen das<br />
Corona Virus SARS-CoV-2 einen „Joker im<br />
Ärmel“ hat. Es hemmt ein für die Virusvermehrung<br />
wichtiges Enzym im Körper.<br />
Ginseng – Körper und Geist<br />
im Gleichgewicht<br />
Hagebutte Pulver & Kapseln<br />
• hergestellt aus dem Fruchtfleisch und den Kernen der<br />
AP-4 Hagebutte, einer besonders hochwertigen Sorte<br />
aus den Hochlagen der chilenischen Anden<br />
• enthalten natürlicherweise *Vitamin C, welches zu einer<br />
normalen Kollagenbildung für eine normale Knorpelfunktion<br />
beiträgt<br />
• zeichnen sich durch ihren Gehalt an Omega-3- und<br />
Omega-6-Fettsäuren sowie den sekundären Pflanzenstoff<br />
Lycopin aus<br />
Curcuma Pulver, Kapseln & Tabletten<br />
• hergestellt aus Bio-Curcumawurzeln<br />
• mit standardisiertem Curcumin-Gehalt<br />
erhältlich als Curcuma<br />
Pulver und Tabletten,<br />
Curcuma Forte Kapseln<br />
und Goldene Milch Pulver<br />
• mit gemahlenem Pfeffer mit standardisiertem Piperin<br />
Gehalt<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
| 23<br />
oder unter www.raabvitalfood.de
Die Ginsengwurzel (Panax ginseng) gehört<br />
zu den Efeugewächsen. Sie stammt aus den<br />
Bergwäldern des asiatischen Raums, wo sie seit<br />
mehr als 2000 Jahren eine wichtige Heilpflanze<br />
der traditionellen Medizin ist. Ginseng steht<br />
für Gesundheit und ein langes Leben. Die<br />
figurähnliche Wurzel steht traditionell für<br />
einen Zusammenhang zwischen uns Menschen<br />
und der Kraft der Erde. Die Wurzel wird in<br />
den Heimatländern gekocht, gebraten, gedünstet<br />
und frittiert, zu Suppen, Bonbons und<br />
Getränken verarbeitet, kandiert oder mit Alkohol<br />
angesetzt, als wohlschmeckender Schnaps<br />
angeboten. In Europa hielt Ginseng erst im<br />
20. Jahrhundert als anerkannte Heilpflanze<br />
Einzug. Die Droge stammt heute aus Plantagen<br />
und ihre Wirkung ist anhand zahlreicher<br />
klinischer Studien bestens untersucht.<br />
Ginseng hat, ähnlich wie die Ashwaghandawurzel,<br />
„adaptogene Wirkung“. Seine pflanzlichen<br />
Wirkstoffe, schützen den Körper vor Stress und<br />
anderen belastenden Umwelteinflüssen und<br />
mildern deren negative Auswirkungen. In der<br />
empfohlenen Dosierung ist Ginseng frei von<br />
Nebenwirkungen und damit ideal gegen die<br />
tägliche Überforderung. Auch bei längerer Einnahme<br />
besteht kein Abhängigkeitsrisiko.<br />
Gedächtnisleistung verbessern. Beschrieben<br />
wurden außerdem positive Effekte auf das<br />
Immunsystem, die Muskelleistung und den<br />
Blutzucker.<br />
Die Mischung macht´s<br />
Unsere Nahrung ist voll von wertvollen Inhaltsstoffen,<br />
die unsere Gesundheit stützen.<br />
Jeder einzelne mit individueller Wirkung,<br />
aber nur im Team sind sie stark. Sie wirken<br />
synergistisch, das heißt, sie entfalten ihr<br />
ganzes Potenzial nur zusammen mit anderen.<br />
Ziel kann daher nur eine abwechslungsreiche<br />
pflanzenbasierte Kost sein, die die Stoffe im<br />
richtigen Verhältnis bietet. Das ist gar nicht<br />
so schwer. Viele Tipps dazu bietet das <strong>reformleben</strong><br />
„Basisprogramm“. Finden sie dazu<br />
das Wichtigste auf unserer Homepage unter<br />
https://<strong>reformleben</strong>.de unter der Kategorie<br />
„Basisprogramm“ (siehe auch S. 26 und 27).<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
Ginseng stärkt, ohne zu erschöpfen, beruhigt,<br />
ohne zu ermüden. Wir brennen nicht so<br />
schnell aus und sind belastbarer. Die Pflanzenstoffe<br />
halten dazu synergistisch Stoffwechselvorgänge<br />
im Lot, die unter Stress<br />
entgleisen. Mit dabei viele Botenstoffe der körpereigenen<br />
„Stressantwort“: Cortisol, Stickoxide<br />
(NO), Immunbotenstoffe (Zytokine),<br />
Stress aktivierte Enzyme oder sogenannte<br />
„Chaperone“, die Eiweiße im Körper gegen<br />
stressbedingte Denaturierung stabilisieren.<br />
Ginseng schützt so die Zellen und besonders<br />
auch die Nervenzellen vor stressbedingten<br />
Schäden und kann auf diesem Weg auch die<br />
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an der Harvard Medical School und Pionier<br />
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| 25
Dr. Mohr Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />
auf Basis neuester Wissenschaft und<br />
eigener ärztlicher Praxis<br />
Sich rundum wohlfühlen, lange gesund bleiben und dabei die biologische Uhr zurückdrehen:<br />
Das „Basisprogramm für längere Gesundheit“ von Dr. Klaus Mohr liefert Ihnen hierfür einen<br />
wertvollen Leitfaden für den Alltag.<br />
Das Konzept für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität bis ins hohe Alter hat der<br />
erfahrene Schulmediziner und Naturheilkundler über Jahre hinweg entwickelt und verfeinert –<br />
anhand neuester Studien und Erfahrungen aus der eigenen Praxis.<br />
Das erprobte System umfasst Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und den Ausgleich von<br />
Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />
· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />
· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />
· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />
· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />
· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />
· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier in Ihrer<br />
<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Fette<br />
Bewusste Lebensweise<br />
Detox<br />
Basische Ernährung<br />
Basenpulver<br />
Vitamin D<br />
Sonne<br />
Gesunde Ernährung<br />
Energie<br />
Coenzym Q10<br />
Safran/Rhodiola<br />
Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit<br />
Omega-3: Leinöl,<br />
DHA, EPA,<br />
Kokosöl<br />
Ausgleich von Naturstoff-Defiziten<br />
Curcumin, Grüner Tee,<br />
Granatapfel, Selen<br />
Schutz<br />
Pro- und Prebiotika<br />
Darm<br />
Ausreichend Bewegung<br />
| 27
Winterdepression –<br />
Diese Pflanzenstoffe können helfen<br />
Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur Nebel, frühe<br />
Dunkelheit und niedrige Temperaturen mit sich,<br />
sondern bei vielen Menschen auch eine düstere<br />
Stimmung. Betroffene sind in dieser Zeit öfter müde<br />
und niedergeschlagen. Neben diesen klassischen<br />
Symptomen treten, anders als bei einer dauerhaften<br />
depressiven Erkrankung, zudem Heißhunger auf<br />
Süßes oder vermehrte Schlafphasen auf.<br />
Ursache dieses Winter-Blues ist meist ein Mangel<br />
an Tageslicht. Dadurch dass zu wenig Licht in die<br />
Sinneszellen unsere Augen gelangt, produziert der<br />
Körper mehr Melatonin. Dieser Botenstoff löst in<br />
unserem Körper Müdigkeit und Antriebsarmut aus.<br />
Gleichzeitig produziert der Körper weniger Serotonin.<br />
Das schlägt auf die Stimmung, denn dieser<br />
Botenstoff macht uns gelassen und zufrieden, und<br />
er verschafft uns eine gewisse innere Ruhe. Zur<br />
Behandlung der saisonal abhängigen Depression<br />
wird häufig eine Lichttherapie angewendet, um den<br />
Körper zur Bildung des stimmungsaufhellenden<br />
Botenstoffs Serotonin anzuregen. Reicht dies nicht<br />
aus, kann eine Psychotherapie oder der Einsatz von<br />
Antidepressiva helfen. Ein Aufenthalt im Freien,<br />
auch bei schlechtem Wetter, hilft ebenfalls dabei,<br />
die Stimmung zu verbessern. Wenig Beachtung in<br />
diesem Zusammenhang finden bisher bestimmte<br />
Inhaltsstoffe in Obst, Gemüse, Tee und Gewürzen,<br />
die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, die<br />
einen stimmungsaufhellenden Effekt haben oder den<br />
Körper selbst zur Bildung von Serotonin anregen.<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
Die Entstehung von depressiven Verstimmungen bis<br />
hin zur ausgeprägten Depression können vielfältige<br />
Ursachen haben. Warum ein Mensch jedoch letztendlich<br />
erkrankt, konnte von der Forschung noch nicht<br />
gänzlich geklärt werden. Es gibt Hinweise darauf,<br />
dass bei Betroffenen unterschwellige, unbemerkte<br />
Entzündungsreaktionen ausgelöst durch oxidativen<br />
Stress ablaufen. In zahlreichen Studien zeigte sich,<br />
dass bioaktive Stoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln<br />
oxidativen Stress abmildern können. Ein niedriger<br />
Folat-Spiegel im Blut steht ebenfalls in Zusammenhang<br />
mit Depression. Folgende Medizinalpflanzen und<br />
bioaktive Stoffe haben positive Effekte auf Symptome<br />
einer depressiven Verstimmung:<br />
• Curcumin<br />
• Lavendel<br />
• Carotinoide/Lycopin • Rhodiola<br />
• Carvacrol aus Oregano • Grüner Tee<br />
und Thymian<br />
• Safran<br />
• Ferulasäure z. B. aus Kaffee • Echtes Johanniskraut<br />
• Quercetin z. B. aus Äpfeln • Ashwagandha<br />
• Resveratrol aus Trauben • Zitronenmelisse<br />
• Procyanidine aus Beeren • Passionsblume<br />
Die Wirkung der genannten Pflanzen und Substanzen<br />
ist in erster Linie auf ihr antioxidatives Potential<br />
zurückzuführen. So werden an Nervenzellen<br />
entstehende Radikale eliminiert und ein Schaden an<br />
Nervenzellen abgewendet. Inhaltsstoffe aus Medizinalpflanzen,<br />
wie Safran oder Rhodiola wirken<br />
sich hingegen direkt auf stimmungsbeeinflussende<br />
Botenstoffe aus und fördern deren Zugang durch die<br />
Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn.<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Safran<br />
Safranal, der Wirkstoff des<br />
Safrans, wird aus den Blüten<br />
des Krokus gewonnen. Die<br />
Nutzung als Heilpflanze geht auf<br />
die Zeit von Hippokrates zurück.<br />
Es soll Menschen widerstandsfähiger<br />
gegen Stress und negativen Umwelteinflüssen<br />
machen. Dies konnte in den letzten Jahren<br />
durch zahlreiche Studien nachgewiesen werden.<br />
Zurückzuführen ist die Wirkung vermutlich auf die<br />
Erhöhung des Serotonin-Spiegels im Blut. Der ebenfalls<br />
im Safran enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Crocin<br />
hat zudem Wirkung auf Botenstoffe, die unsere Stimmung<br />
und Aktivität positiv beeinflussen.<br />
Rhodiola<br />
Der Wirkstoff in Rhodiola heißt Rosavin. Der aus<br />
der sogenannten Rosenwurz gewonnenen sekundäre<br />
Pflanzenstoff wird in baltischen Staaten und in<br />
Skandinavien bereits sehr lange bei Stress und in<br />
Überlastungssituationen angewendet. Rosavin nimmt<br />
Einfluss auf die Botenstoffe des zentralen und peripheren<br />
Nervensystems. Beispielsweise macht es die<br />
Blut-Hirn-Schranke durchlässiger für Dopamin und<br />
Serotonin. Es reguliert zudem zahlreiche Enzymsysteme,<br />
die mit der Bildung von Stresshormonen und<br />
Botenstoffen in Zusammenhang stehen.<br />
Ashwagandha<br />
Bei der sogenannte Schlafbeere (Withania somnifera),<br />
manchmal auch als indischer Ginseng bezeichnet,<br />
kann man schon aus dem Namen eine Wirkung<br />
ableiten. Neben den beruhigenden Effekten wirkt<br />
Ashwagandha angstlösend. Dies ist zurückzuführen<br />
auf die sekundären Pflanzenstoffe der Flavonoide<br />
und Alkaloide. Studien zeigen, dass nach Einnahme<br />
von Extrakten der Wurzeln Stressreaktionen deutlich<br />
vermindert waren. Gemessene Cortisolspiegel waren<br />
deutlich niedriger als die der Vergleichsgruppe.<br />
Grüner Tee<br />
Catechine aus grünem Tee agieren als höchst effektive<br />
Radikalfänger und schützen so<br />
Nervenzellen im Gehirn vor oxidativem<br />
Stress. Die regelmäßige Aufnahme<br />
führt dadurch zu einem positiven<br />
Einfluss auf den Gemütszustand. Ein<br />
weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist das<br />
L-Theanin. Auch dieser hochwirksame bioaktive<br />
Inhaltsstoff nimmt Einfluss auf unser<br />
Stresslevel und wirkt nachweislich angstlösend.<br />
Zitronenmelisse<br />
Die in den Blättern dieser Pflanze enthaltenen sekundären<br />
Pflanzenstoffe wie Rosmarinsäure, Chlorogensäure<br />
und Kaffeesäure haben eine ähnliche Wirkung<br />
wie die anderen beschriebenen Medizinalpflanzen:<br />
beruhigend, angstlösend und antioxidativ. In Studien<br />
mit Patienten, die an depressiven Verstimmungen<br />
litten, konnte anhand standardisierter Tests nach Einnahme<br />
von Extrakten aus Zitronenmelisse eine deutliche<br />
Verbesserung der Symptomatik festgestellt werden.<br />
Passionsblume<br />
Die hauptsächlich in den USA heimische Passionsblume<br />
wird dort häufig als Tee getrunken. Aktuelle<br />
Studien weisen der Passionsblume neben den antioxidativen<br />
Effekten eine starke angstlösende und beruhigende<br />
Wirkung nach. Es ist noch nicht eindeutig<br />
geklärt, auf welche Substanzen diese Wirkungen zurückzuführen<br />
sind. Die Wissenschaftler vermuten die<br />
enthaltenen Flavonoide, insbesondere die Flavonole.<br />
Fazit<br />
Eine bewusste Ernährung mit hohem Anteil an Obst<br />
und Gemüse, Tee und Gewürzen sowie regelmäßige<br />
Bewegung im Freien kann einer saisonal abhängigen<br />
Depression entgegenwirken. Darüber hinaus können<br />
bestimmt Nahrungsergänzungen in der adjuvanten,<br />
also unterstützenden, Therapie angewendet werden.<br />
Ziel ist es, die Bildung von Serotonin anzuregen und<br />
der vermehrten Produktion von Melatonin und oxidativem<br />
Stress im Körper entgegenzuwirken.<br />
Dr. Anja Bettina Irmler<br />
| 29
Gesunde Psyche, entspannter Tag und<br />
schnelleres Einschlafen 1-3<br />
Innovative Kombination<br />
für Tag und Nacht<br />
Mit Melatonin, Ashwa gandha,<br />
Grün tee und Zitronen melisse<br />
Einzigartige Duo-Formel für<br />
einen entspannten Tag und<br />
schnelleres Einschlafen 1-3<br />
Morgenkapsel<br />
Abendkapsel<br />
20 + 40 Kapseln<br />
1 Melatonin trägt dazu bei, die Einschlafzeit zu verkürzen. Die positive Wirkung stellt sich ein, wenn kurz vor dem Schlafengehen 1 mg Melatonin aufgenommen<br />
wird. 2 Vitamin B6 und Vitamin B12 tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. 3 Vitamin B6 und B12 tragen zur normalen<br />
psychischen Funktion bei.<br />
Für Nerven und Psyche 4-5<br />
Wirkkomplex mit Vitaminen,<br />
Safranal und Rosavin<br />
Bei Konzentrationsschwäche<br />
und geistigem Leistungsabfall 6<br />
Gegen Müdigkeit und<br />
Erschöpfung 7<br />
Hochwertiger<br />
Grüntee-Extrakt<br />
Für den Zellschutz 8<br />
und gegen Müdigkeit 9<br />
450 mg Catechine<br />
pro Tag<br />
Mit Vitamin C aus<br />
der Acerolakirsche<br />
120 Kapseln<br />
4 Die Vitamine C und B12 tragen zur normalen psychischen Funktion bei. 5 Die<br />
Vitamine C und B12 tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.<br />
6 Pantothensäure trägt zu einer normalen geistigen Leistung bei. 7 Die Vitamine<br />
C, B12 und Pantothensäure tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung<br />
bei.<br />
120 Kapseln<br />
Koffein-Anteil unter 1%!<br />
8 Vitamin C trägt dazu bei, die Zellen vor oxi dativem<br />
Stress zu schützen. 9 Vitamin C trägt zur Ver ringerung von<br />
Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 01/2022<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de
Abnehmen über die Darmflora<br />
In unserem Magen-Darm-Trakt leben rund<br />
100.000.000.000.000 (= 100 Billionen) Mikroorganismen.<br />
Dabei handelt es sich um 400 bis 500 verschiedene<br />
Arten von Bakterien, aber auch Pilze und<br />
verschiedene weitere Einzeller. Sie alle bilden die<br />
Darmflora. Zusammen mit der Oberfläche des Darmes<br />
stellt sie eine Barriere dar und übt damit eine<br />
Schutzfunktion für den gesamten Organismus aus.<br />
Zudem beeinflussen Darmbakterien den Blutzuckerund<br />
den Cholesterinspiegel und sind wichtig für die<br />
Energiegewinnung aus der Nahrung. Und auch wer<br />
abnehmen möchte, sollte den Darm berücksichtigen.<br />
Darmflora entscheidet ob dick oder dünn<br />
Eine gesunde Darmflora ist allerdings nicht nur für<br />
Verdauung und Immunsystem wichtig – sie entscheidet<br />
offenbar auch darüber, ob wir dick oder<br />
dünn sind! Hintergrund: Studien haben gezeigt, dass<br />
Übergewichtige oft einen hohen Anteil an sogenannten<br />
Firmicuten haben. Das sind Bakterienstämme,<br />
die Nahrungsbestandteile besonders gut verwerten,<br />
also auch aus vermeintlich kalorienarmen Nahrungsmitteln<br />
noch viel Energie gewinnen. Diese wird<br />
dann in Form von Fett vom Körper eingelagert.<br />
Darmbakterien von Zwillingen, von denen der eine<br />
adipös und der andere schlank war, in den Darm von<br />
Mäusen eingepflanzt. Die Mäuse wurden keimfrei<br />
gehalten und hatten daher keine Darmflora ausgebildet.<br />
Das Ergebnis war verblüffend: Die Mäuse, welche<br />
die Darmbakterien des adipösen Zwillings erhalten<br />
hatten, wurden dick und die Mäuse, denen die Darmbakterien<br />
des schlanken Zwillings eingeimpft wurden,<br />
nahmen ab. Schlanke Mäuse, welche die Darmbakterien<br />
des adipösen Zwillings bekommen hatten,<br />
nahmen dagegen nicht zu. Anschließend fütterte man<br />
alle Mäuse mit einer sehr zucker- und fetthaltigen<br />
Nahrung. Während die schlanken Mäuse ihr Gewicht<br />
nicht veränderten, nahmen die vormals Übergewichtigen<br />
und die verschlankten Mäuse rasch wieder zu.<br />
Es zeigt, dass nicht nur die Zusammensetzung der<br />
Darmflora zum Abnehmerfolg beiträgt, sondern auch<br />
die zugeführte Nahrung.<br />
Dieser Umstand wurde zuerst bei Mäusen entdeckt:<br />
Forscher der Washington University fütterten<br />
Mäuse über einen längeren Zeitraum mit derselben<br />
Nahrungsmenge. Einige wurden dick, andere<br />
blieben schlank. Als die Wissenschaftler den Stuhl<br />
der dicken Mäuse auf die schlanken übertrugen,<br />
stellte man Erstaunliches fest: Die schlanken Mäuse<br />
wurden dick. Umgekehrt funktionierte es genauso:<br />
Dicke Mäuse, die den Kot der schlanken Mäuse<br />
bekamen, wurden schlank. Dieses Ergebnis weckte<br />
natürlich sofort Hoffnungen, dass man in der Darmflora<br />
den ultimativen Diätansatz entdeckt habe.<br />
Daher bezogen die US-Wissenschaftler nun auch<br />
Menschen in die Versuche mit ein. Dazu wurden<br />
Wichtige Rolle der Ballaststoffe<br />
Um über die Darmflora abzunehmen, müssen wir uns<br />
natürlich nicht die Darmbakterien einer schlanken<br />
Person in den Darm einbringen. Das Schlüsselwort<br />
lautet hier wie so oft „Ernährung“: Durch die richtige<br />
Ernährung können wir das Verhältnis zwischen ‚gu-<br />
| 31
ten‘ und dickmachenden Bakterien positiv beeinflussen<br />
und über eine ausgeglichene Darmflora Gewicht<br />
verlieren. Wer seine Darmflora unterstützen möchte,<br />
sollte vor allem probiotische Lebensmittel und ausreichend<br />
Ballaststoffe in seinen Speiseplan einbauen.<br />
Denn Ballaststoffe – vor allem aus Obst und Gemüse<br />
– dienen den guten Darmbakterien als Nahrung. Studien<br />
zeigen, dass eine hohe Ballaststoffzufuhr vor<br />
Übergewicht schützt. So beeinflussen Ballaststoffe<br />
nämlich die Fermentation im Darm und es können<br />
mehr kurzkettige Fettsäuren produziert werden.<br />
Diese wiederum sind dafür verantwortlich, dass sich<br />
das Verhältnis zwischen den ‚guten‘ und den ‚dickmachenden‘<br />
Bakterien im Darm positiv verändert: je<br />
mehr kurzkettige Fettsäuren im Darm, desto weniger<br />
der dickmachenden Bakterien und desto höher der<br />
Verbrauch an Kalorien. Zu diesen Ballaststoffen gehören<br />
zum Beispiel Inulin aus der Chicorée, Glucomannan<br />
aus der Konjakwurzel und Fasern aus der<br />
afrikanischen Akazie. Diese hochwertigen natürlichen<br />
Ballaststoffe dienen den Milchsäurebakterien<br />
im Darm als ‚Futter‘. Diese können somit besser<br />
wachsen und stabilisieren dadurch die gesunde<br />
Darmflora. Besonders die afrikanische Akazienfaser,<br />
die in Deutschland noch relativ unbekannt ist, führt<br />
zu einer deutlichen Erhöhung der ‚guten‘ Milchsäure-<br />
und Bifidobakterien. Zudem wird Akazienfaser<br />
im hinteren Teil des Dickdarms fermentiert und ist<br />
daher sehr gut verträglich.<br />
Zahl aufgenommen werden. Außerdem zeigen Untersuchungen,<br />
dass wohl eine tägliche Zufuhr nötig<br />
ist. Ideal zur Unterstützung der Gewichtsreduktion<br />
wie auch zur täglichen Darmpflege sind daher probiotische<br />
Nahrungsergänzungen, welche mehrere<br />
Stämme qualitativ hochwertiger Darmbakterien<br />
in möglichst hoher Dosierung enthalten. Wichtig<br />
ist auch ein Schutz gegen Magen- und Gallensäure,<br />
damit die Bakterien auch wirklich unversehrt im<br />
Darm ankommen und die dickmachenden Bakterien<br />
verdrängen können.<br />
Abnehmen durch Symbioselenkung<br />
Eine erfolgreiche Darmdiät zielt also darauf ab, die<br />
Darmflora so zu modulieren, damit sich das Verhältnis<br />
zwischen dickmachenden Firmicuten-Bakterien<br />
und Bakteroides zugunsten der Bakteroides verändert.<br />
Dies geschieht am besten durch die synergistische<br />
Kombination aus hochdosierten Milchsäurebakterien<br />
und Ballaststoffen. Mittlerweile<br />
gibt es hierfür auch praktische Kombipräparate, die<br />
Milchsäurebakterien mit Ballastoffen wie Inulin,<br />
Akazienfaser und Glucomannan vereinen.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
Unterstützung durch Probiotika<br />
Probiotika sind lebende Bakterien oder Hefepilze.<br />
Diese Mikroorganismen kommen in milchsauren<br />
Produkten wie Joghurt, Buttermilch oder Kefir<br />
vor und können zusammen mit den prebiotischen<br />
Ballaststoffen das Verhältnis zwischen „guten“ und<br />
„schlechten“ Darmbakterien positiv beeinflussen.<br />
Doch leider sind die in Lebensmitteln natürlich vorhandenen<br />
Milchsäurebakterien wahre Sensibelchen.<br />
Sie mögen weder hohe Temperaturen noch lange<br />
Lagerung. Magen- und Gallensäure zerstören sie<br />
außerdem. Die Folge: Nur 10 bis 40 Prozent kommen<br />
lebend im Dickdarm an. Sie müssen also in großer<br />
Buchtipp<br />
Das Darm-Schlank-Programm:<br />
Programmieren Sie Ihren Darm auf schlank!<br />
Viele Studien deuten mittlerweile darauf hin, dass die<br />
Zusammensetzung der im Darm lebenden Mikroorganismen<br />
darüber entscheidet, ob jemand übergewichtig<br />
ist oder nicht.<br />
· Autor: Mathias Oldhaver<br />
· 150 Seiten<br />
· ISBN 978-3-944592-20-6<br />
· Preis: 9,80 €<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Für Darmschleimhaut,<br />
Immunsystem und<br />
Gewichtsreduktion 1-3<br />
Hoch dosierte Milchsäurebakterien<br />
für höchste Ansprüche<br />
Für Darmschleimhaut 1 und Immunsystem 2<br />
18 Bakterienstämme und 140 Mrd.<br />
Milchsäurebakterien pro Tagesdosis<br />
Auch während und nach einer Antibiotikum-Therapie<br />
1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleim häute (z. B.<br />
der Darmschleimhaut) bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer<br />
normalen Funktion des Immun systems bei.<br />
40 oder 80 Kapseln<br />
Zur natürlichen<br />
Gewichtsreduktion 3<br />
Für die Ver dauungs -<br />
enzyme und den<br />
Fettstoffwechsel 4, 5<br />
Ausgewählte<br />
Ballaststoffe,<br />
Milchsäurebakterien,<br />
Vitamine + Calcium<br />
Innovative<br />
Ballaststoffkombination<br />
Zur Pflege der<br />
Darmschleim haut 6<br />
Mit wasser löslichen<br />
Ballast stoffen:<br />
Akazien faser,<br />
Inulin, GOS, XOS<br />
und 2’FL<br />
NEU<br />
315 g Pulver<br />
3 Glucomannan trägt im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung zu<br />
Gewichtsverlust bei. 4 Calcium trägt zur normalen Funktion von Verdauungsenzymen<br />
bei. 5 Cholin trägt zu einem normalen Fettstoffwechsel<br />
und zur Erhaltung einer normalen Leberfunktion bei.<br />
Mit Vitamin B12<br />
und Biotin aus<br />
natürlicher Quelle<br />
14 Portionsbeutel<br />
6 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B. der Darm schleim -<br />
haut) bei.<br />
| 33<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de
Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />
Natürlich gesund<br />
durch die Wechseljahre<br />
Der Einfluss der Ernährung<br />
Mit Beginn der Wechseljahre ändern sich die Bedürfnisse<br />
des Körpers an die Nahrung umfassend. Wenn<br />
die Spiegel an Östrogen und Progesteron sinken,<br />
nehmen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen,<br />
Muskelabbau, Haarausfall und Stimmungsschwankungen<br />
zu. Nun ist der Organismus stärker als<br />
je zuvor auf Vitalstoffe aus der Nahrung angewiesen,<br />
da die Schutzhormone Östrogen und Progesteron von<br />
Jahr zu Jahr weniger werden.<br />
Es sind neben den Omega-3-Fettsäuren ALA, EPA und<br />
DHA insbesondere Pflanzenhormone und Ballaststoffe,<br />
die für einen sanften Verlauf der Wechseljahre<br />
sorgen können.<br />
Omega-3-Fettsäuren und das Altern<br />
Omega-3-Fettsäuren spielen eine tragende Rolle, denn<br />
sie sind am Aufbau jeder Körperzelle beteiligt. Sie<br />
sorgen für Flexibilität in den Zellmembranen, einer<br />
wichtigen Eigenschaft für das gute Funktionieren<br />
von Zellen und Organen. Sie unterstützen wirksam<br />
die normale Funktion von Herz, Hirn und Augen,<br />
deren Schutz im Laufe des Älterwerdens von großer<br />
Bedeutung ist.<br />
Omega-3-Fettsäuren haben insbesondere auf die<br />
Neurotransmitter Serotonin und Dopamin einen<br />
großen Einfluss. Beide Botenstoffe sind stark mit<br />
unserem Empfinden und unserem Wohlgefühl verbunden.<br />
Östrogene sind ebenfalls an der Übertragung<br />
von Neurotransmittern beteiligt. Durch die Senkung<br />
des Östrogenspiegels während der Wechseljahre können<br />
deshalb kognitive Prozesse wie Konzentration,<br />
Erinnerungsvermögen, Stimmung u. Ä. negativ<br />
beeinflusst werden. Es gibt Hinweise darauf, dass mit<br />
der Nahrung aufgenommene Omega-3-Fettsäuren<br />
hierbei ausgleichende Wirkungen haben (Ciappolino,<br />
2018).<br />
Ballaststoffe und Pflanzenhormone<br />
Eine weitere wichtige Säule zur Minderung von<br />
Wechseljahrsbeschwerden stellen Ballaststoffe und<br />
östrogenartige pflanzliche Hormone dar. Eine gute<br />
Ballaststoffzufuhr verhindert leicht auftretende Verdauungsbeschwerden<br />
und hält den Blutzuckerspiegel<br />
in der Balance.<br />
Natürliche Linderung<br />
Leinsamen enthalten östrogenartige Pflanzenhormone,<br />
sogenannte Phytoöstrogene. Eine Studie aus 2005<br />
belegt eindrucksvoll die ausgleichende Wirkung von<br />
Leinsamen in Bezug auf das Auftreten und die Häufigkeit<br />
von Hitzewallungen in den Wechseljahren.<br />
Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />
Valentina Ciappolino et al.: N-3 Polyunsatured Fatty Acids in<br />
Menopausal Transition: A Systematic Review of Depressive and<br />
Cognitive Disorders with Accompanying Vasomotor Symptoms,<br />
Int J Mol Sci. 2018 Jul; 19(7): 1849.<br />
Saray Gutiérrez, Sara L Svahn, and Maria E Johansson: Effects of<br />
Omega-3 Fatty Acids on Immune Cells, Int J Mol Sci. 2019 Oct;<br />
20(20): 5028.<br />
Rhonda P Patrick 1, Bruce N Ames 1: Vitamin D and the omega-3<br />
fatty acids control serotonin synthesis and action, part 2: relevance<br />
for ADHD, bipolar disorder, schizophrenia, and impulsive behavior,<br />
FASEB J. 2015 Jun;29(6):2207-22.<br />
Sandhya Pruthi 1, Susan L Thompson, Paul J Novotny, Debra L<br />
Barton, Lisa A Kottschade, Angelina D Tan, Jeff A Sloan, Charles<br />
L Loprinzi: Pilot evaluation of flaxseed for the management of hot<br />
flashes J Soc Integr Oncol. Summer 2007;5(3):106-12.<br />
34 | Anzeige
Bunter MÖHREN-SCHICHT-REIS<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
60 g Wild-Naturreis<br />
3 Möhren (je eine gelbe, violette und orange)<br />
1 kleiner Apfel<br />
100 g Hüttenkäse<br />
1 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold Wechseljahre<br />
etwas Honig<br />
etwas Koriander<br />
etwas Salz und Pfeffer<br />
2 EL Apfelessig<br />
2 EL Apfelsaft<br />
Innere<br />
und äußere<br />
Balance.<br />
Für die Frau in<br />
und nach<br />
den Wechseljahren.<br />
Den Wild-Naturreis waschen und mit doppelter<br />
Menge Wasser ca. 30 Minuten gar kochen. Die<br />
Möhren schälen und raspeln. Den Koriander waschen<br />
und hacken. Den Apfel waschen, raspeln und mit<br />
dem Hüttenkäse vermengen. Mit etwas Salz und<br />
Pfeffer sowie nach Belieben mit Honig würzen. Alles<br />
in einem Glas schichten. Zubereitung Apfel-Dressing:<br />
Für das Dressing Dr. Budwig Omega-3 Zellgold<br />
Wechseljahre, Apfelessig und Apfelsaft vermengen.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen und nach Belieben mit<br />
Honig süßen. Das Dressing separat mitnehmen und<br />
kurz vor dem Verzehr über den Möhren-Schicht-Reis<br />
geben.<br />
Anzeige | 35<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
Weiter gesunde Rezepte finden Sie unter:<br />
www.dr-johanna-budwig.de<br />
Budwig Creme mit<br />
QUITTENMUS<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
150 g Quitten<br />
30 ml Wasser<br />
je 1 Vanillestange<br />
1 Zimtstange<br />
1 TL Honig<br />
1 TL Zitronensaft<br />
200 g Magerquark<br />
1 EL Milch<br />
2 EL Dr. Budwig Omega-3-Zellgold<br />
Wechseljahre<br />
2 EL Energiemix Zimt-Vanille<br />
Die Quitten waschen, entkernen,<br />
schälen und in Würfel schneiden.<br />
Vanilleschote längs aufschneiden, das<br />
Mark herausschaben. Quittenwürfel in<br />
einem Topf samt dem Wasser, Honig,<br />
Zimtstange, Vanillemark, Vanilleschote<br />
und Zitronensaft aufkochen, dann bei<br />
niedriger Temperatur für ca. 25 Minuten<br />
weich köcheln. In der Zwischenzeit<br />
den Magerquark mit der Milch und dem<br />
Dr. Budwig Omega-3 Zellgold Wechseljahre<br />
glattrühren. Sobald die Quitten<br />
weich gekocht sind, Zimtstange und<br />
Vanilleschote entfernen, alles mit einem<br />
Pürierstab zu einem cremigen Mus<br />
pürieren und etwas abkühlen lassen.<br />
Die Quarkcreme und das Quittenmus<br />
nach Belieben in einem Glas schichten<br />
oder in einer Schüssel anrichten. Mit<br />
Dr. Budwig Energiemix Zimt-Vanille<br />
bestreuen und genießen.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Low-Carb - Das neue Normal?<br />
Mehr Fette,<br />
weniger Kohlenhydrate<br />
Menschen sind die einzigen Lebewesen, die sich Gedanken<br />
um ihre Ernährung machen. Lange Zeit stand<br />
die Frage: Gibt es überhaupt genug? im Mittelpunkt,<br />
heute die Auswahl. Genuss spielt eine Rolle und mehr<br />
und mehr die Überlegung: Was ist gesund?<br />
Unsere neue Rezeptserie will konkrete Handlungsanleitungen<br />
geben, wie aus Überlegungen und theoretischen<br />
Einsichten Praxis werden kann. Gut soll es<br />
schmecken und gleichzeitig Herz- und Gefäßerkrankungen<br />
sowie Diabetes vorbeugen. Dabei ist das Konzept,<br />
neuesten Erkenntnissen zu folgen. Wie in dieser<br />
Zeitschrift von Dr. Mohr und anderen schon mehrfach<br />
ausgeführt wurde, ist die Betonung von Kohlenhydraten<br />
überholt. Fette, einige Zeit als „Bösewichter“ eingestuft,<br />
sind für den Körper sogar besser verwertbar.<br />
Das altgriechische „diaita“ nahm diese Entwicklung<br />
vorweg. Es bedeutet „Kunst zu leben“. Die Kunst erforderte<br />
nach dem Philosophen Epikur die ständige Suche<br />
nach einem Gleichgewicht zwischen Vergnügen und<br />
Gesundheit. Die große Fülle an Nahrungsmitteln, insbesondere<br />
pflanzlichen, die im Laufe der Jahrhunderte<br />
seitdem entdeckt wurden, veranschaulicht eindrucksvoll<br />
die Bedeutung des Essens. Die Gemüsesorten,<br />
Früchte, Nüsse, Wurzeln, Getreidesorten, die wir heute<br />
noch verzehren, haben sowohl bei der Entwicklung<br />
kulinarischer Traditionen als auch bei der Vorbeugung<br />
von Krankheiten eine Rolle gespielt. Die menschliche<br />
Existenz ist begrenzt. Wie lange wir leben und unsere<br />
Zeit nutzen können, hängt von unserer Gesundheit ab.<br />
Immer wieder haben sich daher Menschen Gedanken<br />
um Vorbeugung und Wohlbefinden gemacht – wenn<br />
auch nicht alle. Viele Gesundheitsstörungen könnten<br />
vermieden werden. Die moderne Hochleistungsmedizin<br />
gleicht nur einige Fehler aus. Doch das Interesse<br />
an Ernährungsfragen wächst. Immer mehr Menschen<br />
interessieren sich für die Herkunft und die Qualität<br />
ihrer Lebensmittel.<br />
Kohlenhydrate und Eiweiß haben circa vier Kalorien<br />
pro Gramm, Fette neun und ist damit zu meiden,<br />
weil Verursacher von Übergewicht – war zu einfach<br />
gedacht. Die Zusammenhänge sind komplexer, weil<br />
Hormone Hunger und Sättigung, Zu- und Abnehmen<br />
entscheidend beeinflussen. Insbesondere zucker-,<br />
mehl- und stärkehaltige Speisen treiben den Insulinspiegel<br />
im Blut ungünstig in die Höhe. Deshalb<br />
werden sie bei unseren Low-Carb-Rezepten gemieden.<br />
Empfohlen werden komplexe Kohlenhydrate, besonders<br />
Gemüse. Dazu kommen zuckerarme Obstsorten<br />
der vielen Vitalstoffe wegen. Insgesamt aber wollen<br />
wir mit unseren Vorschlägen die Kohlenhydrataufnahme<br />
auf etwa 150 g pro Tag beschränken. Neben<br />
pflanzlichen Fetten beziehen wir Milchprodukte, Eier<br />
sowie Fisch und Fleisch ein. Damit gibt es automatisch<br />
genug Eiweiß. Tendenziell sind in unseren Rezepten<br />
die Portionen bei pflanzlichen Lebensmitteln groß, bei<br />
tierischen klein. Das ermöglicht die Verwendung von<br />
Bio-Produkten, Klasse statt Masse. Vegetarisch und<br />
vegan funktionieren auch, die Praxis ist aber etwas<br />
anspruchsvoller – wir berichten.<br />
Starten Sie zum Beispiel morgens in den Tag mit einem<br />
Müsli-Frühstück aus vielen Nüssen und Saaten, verfeinert<br />
mit Joghurt oder Quark. Mittags könnte ein<br />
großer Salat im Mittelpunkt stehen und abends gegartes<br />
Gemüse. Guten Appetit!<br />
| 37
Hier nun unsere Vorschläge:<br />
Low Carb Porridge<br />
Porridge wärmt am Wintermorgen Körper, Geist und<br />
Seele. Gerade in der Kalten Jahreszeit hilft etwas<br />
Warmes am Morgen im Magen, dem Körper wach zu<br />
werden. Low Carb Porridge verzichtet auf Haferflocken.<br />
Hingegen sind Leinsamenmehl und gemahlene<br />
Mandeln ein super Ersatz. Neben einer angenehmen<br />
Sättigung liefern die beiden Hauptzutaten zudem<br />
hochwertige Fettsäuren. Gerade Leinsamen punkten<br />
mit Omega-3-Fettsäuren. Mandeln haben einen<br />
niedrigen Kohlenhydratgehalt und liefern Ballaststoffe.<br />
Das Butterreinfett Ghee enthält, hingegen<br />
der ungeklärten, normalen Butter nahezu keinen<br />
Milchzucker. Zimt gibt Geschmack, der alle Sinne<br />
weckt und kann zudem regulierend auf den Blutzuckerspiegel<br />
wirken. On Top ein paar fruchtige<br />
Beeren, gerne auch gefroren. Denn oftmals und<br />
gerade im Winter haben Tiefkühlprodukte sogar<br />
mehr Nährstoffe. Als Tipp: Bei den Blaubeeren lieber<br />
zu den Wildheidelbeeren greifen. Unser Rezept für<br />
Low Carb Porridge bringt den Duft von Zimt und<br />
Marzipan in die Küche.<br />
Pilz-Pasta<br />
Mit diesem Rezept werden Pilze zur Pasta aufgepeppt!<br />
Die Kräuterseitlinge sehen dabei nicht nur<br />
gut aus. Das Rezept nach dem Low Carb Konzept<br />
spart viele Kohlenhydrate im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Pasta. Der Geschmack der Pilz-Pasta<br />
kommt dabei alles andere als sparsam daher. Butterschmalz<br />
(Ghee) ist ein wunderbarer Geschmacksträger<br />
für die nussigen Geschmacksnoten des Kräuterseitlings.<br />
In der Nährstoffkombination liefern die<br />
Kräuterseitlinge reichlich Proteine und außerdem<br />
Ballaststoffe. Beim Anbraten wird diese Pilzart<br />
nicht schwammig und eignet sich daher hervorragend<br />
für authentischen Pilz-Pasta Genuss – vegetarisch<br />
und Low Carb.<br />
Low-Carb-PORRIDGE<br />
Zutaten für 2 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
50 g gemahlene Mandeln<br />
20 g Mandelmehl, teilentölt<br />
10 g Goldleinmehl<br />
je 1 TL Erythrit und Zimt<br />
¼ Vanilleschote, ausgekratzt<br />
10 g Ghee<br />
200 ml Vollmilch<br />
je 1 EL Himbeeren und Blaubeeren<br />
1 L Kakao Nibs<br />
In einer Schüssel die gemahlenen Mandeln,<br />
Mandel- und Goldleinmehl mit Erythrit, Zimt<br />
und der ausgekratzten Vanilleschote vermischen.<br />
Anschließend Ghee in einem Topf schmelzen und<br />
leicht anbräunen. Nun die trockenen Zutaten aus<br />
der Schüssel dazu geben. Mit 200 ml Vollmilch<br />
aufgießen und bei mittlerer Hitze unter Rühren erwärmen.<br />
Beeren und Kakao Nibs hinzufügen.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
3069 KJ – 733 kcal<br />
Fett:<br />
53,5 g<br />
Kohlenhydrate:<br />
21,6 g<br />
Protein:<br />
33,3 g<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Pilz-PASTA<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />
800 g Bio Kräuterseitlinge<br />
1 Zwiebel, mittelgroß<br />
80 g Ghee<br />
400 ml Sahne<br />
etwas Muskat<br />
Salz und Pfeffer<br />
½ Bund frischer Schnittlauch<br />
Die Kräuterseitlinge waschen. Anschließend die<br />
Köpfe abschneiden und diese in feine Würfel<br />
schneiden und zur Seite stellen. Die Stiele der<br />
Kräuterseitlinge in feine Streifen hobeln, zum<br />
Beispiel mit dem Streifenhobel einer Vierkantreibe.<br />
Nun die mittelgroße Zwiebel schälen und<br />
in feine Würfel schneiden. Diese mit 60 g Ghee<br />
in einer Pfanne anschwitzen. Anschließend<br />
die Pilzstreifen dazu geben. Nun unbedingt<br />
die Hitze reduzieren, denn für die Pasta-Optik<br />
sollen die Pilzstreifen nur garen, doch nicht<br />
zu sehr bräunen. Fein salzen. In einer separaten<br />
Pfanne die gewürfelten Pilzköpfe mit 20 g<br />
Ghee anbraten. Hier ruhig bei höherer Hitze<br />
schmoren. Dann mit der Sahne aufgießen. Das<br />
Ganze reduzieren lassen, bis die Sahne zu einer<br />
cremigen Sauce geworden ist. Mit Muskat, Salz<br />
und frischem Schwarzem Pfeffer würzen.<br />
Die Pilz-Pasta auf Teller anrichten und das<br />
Pilz-Sahneragout drüber geben. Den frischen<br />
Schnittlauch in feine Ringe geschnitten auf der<br />
Pasta drapieren.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein:<br />
8683 KJ – 2074 kcal<br />
199,9 g<br />
27,6 g<br />
28,9 g<br />
| 39
WEISS-<br />
KRAUT<br />
Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Weißkraut oder Weißkohl, regional auch<br />
Weisskabis, Kappes, Kaps, Kappus oder Kobis<br />
genannt, lateinischer Name: Brassica oleracea<br />
convar. Capitata var. Alba, ist eine Variante<br />
des Kopfkohls und ein Gemüse, das vor allem<br />
im Winter Saison hat. Lebensmittel und<br />
probiotisches Nahrungsergänzungsmittel in<br />
einem ist das Sauerkraut. Milchsäurebakterien<br />
verwandeln geschnittenes, gesalzenes und<br />
gestampftes Kraut in Sauerkraut. Sein Image<br />
ist anno dazumal, doch war Sauerkraut schon<br />
Superfood als es diese Bezeichnung noch gar<br />
nicht gab.<br />
Alle Kohlarten enthalten viele Vitamine. C<br />
ist zu nennen, aber auch die B-Gruppe ist gut<br />
vertreten: B 1<br />
, B 2<br />
, B 9<br />
(Folsäure) und in milchsauer<br />
vergorenem Kohlgemüse B 12<br />
. Letzteres<br />
fördert die Bildung der roten Blutkörperchen,<br />
die Regeneration der Darmschleimhaut und<br />
auch der Darmflora. Zudem steckt in Kohl<br />
oder Kraut Vitamin A, das die Abwehrkräfte<br />
stärkt und Vitamin K, wichtig für Knochenaufbau<br />
und das Blut.<br />
Weiter geht es mit Mineralien und Spurenelementen,<br />
Chlorophyll und Ballaststoffen. Die<br />
Kraut- und Kohlarten sind beste Lieferanten<br />
für sekundäre Pflanzenstoffe: Carotinoide,<br />
Flavonoide, Phenolsäuren, Sulfide und vor<br />
allem Senfölglykoside oder Glucosinolate, die<br />
als Antikrebssubstanzen gelten, weil sie Entgiftungsenzyme<br />
in den Zellen aktivieren und<br />
vor Schadstoffen schützen. In Sauerkraut entstehen<br />
zusätzlich Isothiocyanate, die Krebszellen<br />
bekämpfen. Täglich Sauerkrautsaft ist<br />
ein hervorragendes Mittel zur Ankurbelung<br />
einer trägen Verdauung.<br />
Sauerkraut entsteht durch Fermentation von<br />
Weißkraut mit Hilfe von Milchsäurebakterien.<br />
Diese befinden sich bereits auf dem<br />
frischen Kohl und beginnen, wenn die Bedingungen<br />
es erlauben – warme Temperatur,<br />
Sauerstoffabschluss, flüssiges Milieu – mit<br />
der Verarbeitung des Krauts zu Sauerkraut.<br />
In den Fabriken wird dafür gesorgt, dass die<br />
Bedingungen stimmen und sich auch keine<br />
falschen Bakterien einnisten.<br />
Beim Vergären wird der natürlich vorhandene<br />
Zucker des frischen Krauts zu Milchsäure<br />
sowie in geringen Mengen Essig und Alkohol<br />
umgesetzt. Bleibt ein Restzuckergehalt,<br />
schmeckt das Sauerkraut milder. Abgebaut<br />
wird die Zellulose des frischen Krauts,<br />
weshalb Sauerkraut leichter verdaulich ist<br />
als Kraut in seiner ursprünglichen Form.<br />
Sauerkraut kann als optimales probiotisches<br />
Nahrungsmittel angesehen werden. Die probiotischen<br />
Milchsäurebakterien liegen in frischer,<br />
lebendiger Form vor und können direkt<br />
vom menschlichen Körper genutzt werden.<br />
Allerdings gilt dies in vollem Umfang nur<br />
für das im Reformhaus erhältliche Frischkost-Sauerkraut.<br />
Beim Pasteurisieren geht<br />
die Lebendigkeit der Milchsäurebakterien<br />
verloren, so dass haltbares Sauerkraut aus<br />
Dosen, Beuteln, Gläsern nur noch Milchsäure,<br />
das Stoffwechselprodukt der Milchsäurebakterien,<br />
enthält. Frischkost-Sauerkraut daher<br />
nicht zum Erhitzen verwenden, sondern am<br />
besten pur mit etwas Leinöl beträufelt essen<br />
oder als Salat.<br />
Eine weitere Besonderheit im Reformhaus-Sortiment<br />
ist das L(+)-Sauerkraut, das<br />
durch einen bestimmten Stamm Milchsäurebakterien<br />
vergoren wird, der vorwiegend<br />
rechtsdrehende L(+)-Milchsäure erzeugt und<br />
anerkannt die Darmflora positiv beeinflusst.<br />
Probieren Sie unsere Rezepte!<br />
Sigrid Oldendorf<br />
| 41
KRAUTSALAT<br />
mit Gurken und Dill<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
(zzgl. Ziehzeit)<br />
1 kleines Weißkraut<br />
1 Salatgurke oder Einleggurken<br />
3 Schalotten<br />
1 Bund Dill<br />
1 TL Salz<br />
3 EL Apfelessig<br />
4 EL Leinöl<br />
Kraut sehr fein hobeln. Gurke waschen<br />
und raspeln bzw. Einleggurken kleinschneiden.<br />
Schalotten waschen, Knolle<br />
schälen und hacken. Dill waschen und<br />
hacken. Essig, Öl und Salz verrühren.<br />
Über den Salat geben und alles vermischen.<br />
Durchziehen lassen.<br />
<strong>42</strong> | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Weißkraut-SUPPE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
1 kleines Weißkraut<br />
1 Stange Lauch<br />
2 Stängel Staudensellerie mit Grün<br />
2 große Karotten<br />
1 große Zwiebel<br />
etwas Rapsöl<br />
1 Liter Gemüsebrühe (Instant)<br />
2 Zweige Liebstöckel<br />
etwas Bohnenkraut<br />
1 TL Kümmel<br />
Gemüse waschen und putzen. Karotten<br />
schälen.<br />
Alles kleinschneiden. Zwiebel schälen,<br />
klein würfeln, in Rapsöl glasig dünsten.<br />
Vorbereitetes Gemüse zugeben, einige<br />
Minuten schmoren, dann mit Gemüsebrühe<br />
ablöschen. Aufkochen lassen und<br />
bei kleiner Hitze 20-30 Minuten köcheln<br />
lassen. Nach der Hälfte der Zeit Kräuter<br />
und Kümmel zugeben.<br />
Tipps: ½ Becher Sauerrahm in die Suppe<br />
rühren. Wer Fleisch isst, kann Fleischbrühe<br />
verwenden und/oder vorgegartes<br />
Rindfleisch hinzufügen.<br />
| 43
GESCHMORTES KRAUT mit Erdnüssen<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 80 Minuten<br />
1/2 Weißkraut<br />
1 große Zwiebel<br />
4 große Karotten<br />
100 ml Erdnussöl<br />
1 TL grobes Salz<br />
1/2 TL frisch gemahlener Pfeffer<br />
1/2 TL Kreuzkümmelpulver<br />
1/4 TL Kurkumapulver<br />
1/2 Chilischote<br />
4 Kartoffeln<br />
1 EL Erdnüsse<br />
Weißkraut sehr fein hobeln. Karotten waschen, schälen,<br />
in dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen<br />
und hacken. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln<br />
und Karotten darin fünf Minuten andünsten, bevor<br />
das Kraut und die Gewürze hinzukommen. Circa 20<br />
Minuten schmoren. Zwischenzeitlich Kartoffeln schälen<br />
und würfeln. Hinzufügen, Deckel auflegen und<br />
bei etwas reduzierter Temperatur weitere 20 Minuten<br />
schmoren. Für die letzten fünf Minuten die Erdnüsse<br />
hinzugeben.<br />
KRAUTROULADEN mit Linsen<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
8 große Weißkrautblätter<br />
300 g rote Linsen<br />
100 g Walnüsse<br />
1 große Zwiebel<br />
Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Muskat<br />
Rapsöl<br />
Krautblätter waschen und den dicken, harten Teil<br />
des Strunks entfernen. Großen Topf mit Wasser erhitzen<br />
und Blätter fünf Minuten blanchieren. Kalt<br />
abschrecken und auf einer Arbeitsplatte ausbreiten.<br />
Parallel dazu Linsen nach Packungsanleitung<br />
garen. Walnüsse mahlen und ohne Fett in einer<br />
Pfanne anrösten. Zwiebel schälen, hacken, glasig<br />
anbraten. Linsen, Walnüsse, Zwiebeln und Gewürze<br />
zur Füllung vermischen. Immer zwei Krautblätter<br />
halb übereinander legen. Füllung verteilen und fest<br />
wickeln. Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.<br />
Auflaufform fetten, Krautrouladen hineinlegen und<br />
so lange im Backofen schmoren, bis sie leicht braun<br />
werden.<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
SAUERKRAUTSALAT<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
400 g Frischkost-Sauerkraut<br />
1 großer Apfel<br />
20 g Walnüsse<br />
je 2 EL Zitronensaft und Leinöl<br />
Sauerkraut auflockern. Apfel waschen, Kerngehäuse<br />
entfernen, kleinschneiden. Walnusskerne hacken. Alles<br />
vermischen.<br />
| 45
Sauerkraut-Brötchen<br />
Zutaten für 6 bis 10 Brötchen<br />
Zeitaufwand ca. 120 Minuten<br />
Sie sind auf der Suche<br />
nach medizinisch<br />
verlässlichen<br />
Informationen im<br />
Internet?<br />
Bei MeinAllergiePortal finden Sie<br />
Beiträge zu Symptomen, Diagnose<br />
und Therapien bei:<br />
Zöliakie<br />
Histaminintoleranz<br />
Laktoseintoleranz<br />
Fruktosemalabsorption<br />
Nahrungsmittelallergien<br />
Allergien bei Kindern<br />
Reizdarm Syndrom<br />
Nussallergie<br />
Anaphylaxie<br />
Neurodermitis<br />
Kontaktallergien<br />
Pollenallergie<br />
Hausstaubmilbenallergie<br />
Allergien bei Tieren<br />
und viele andere mehr!<br />
1 Beutel Trockenhefe<br />
5 g Honig<br />
5 g Salz<br />
400 g Sauerkraut<br />
je 1 EL Dill und Haferflocken<br />
300 g Vollkornmehl<br />
4 EL Milch oder Hafer-Cuisine<br />
Hefe mit Honig und Salz vermischen. Sauerkraut abtropfen<br />
lassen und zusätzlich mit einem Geschirrtuch<br />
auspressen. Dill waschen und hacken. Sauerkraut in<br />
eine große Schüssel geben. Mit Dill und Haferflocken<br />
vermischen. Mehl darüber schütten. Hefemischung<br />
mit 2 EL Milch verrühren, aufs Mehl gießen. Alles mit<br />
einem großen Kochlöffel verrühren. Wenn der Teig zu<br />
klebrig ist, noch Mehl hinzufügen. Per Hand verkneten.<br />
30 Minuten ruhen lassen und nochmals durchkneten.<br />
Sechs bis zehn Brötchen formen und auf Backpapier<br />
setzen. Brötchen auf dem Blech nochmals eine bis zwei<br />
Stunden gehen lassen. Backofen auf 230 Grad Celsius<br />
vorheizen; Gefäß mit Wasser hineinstellen. Brötchen<br />
mit der restlichen Milch bepinseln. 10 Minuten bei der<br />
hohen Temperatur backen, dann Ofen auf 210 Grad<br />
zurückdrehen und noch circa 25 Minuten backen.<br />
Besuchen Sie uns:<br />
www.mein-allergie-portal.com<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
IMPRESSUM<br />
1. <strong>Ausgabe</strong> 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>42</strong> unabhängiges Magazin<br />
für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Sauerkraut-AUFLAUF<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 80 Minuten<br />
400 g Sauerkraut<br />
1 große Zwiebel<br />
1 EL Rapsöl oder Butter<br />
Pfeffer und Salz<br />
250 ml Gemüsebrühe (Instant)<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 Paprika<br />
500 g Kartoffeln<br />
200 ml Sahne oder Hafer-Cuisine<br />
Muskatnuss<br />
Sauerkraut abtropfen lassen. Zwiebel schälen, hacken.<br />
Fett in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Sauerkraut<br />
einige Minuten anbraten, mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Mit 200 ml Gemüsebrühe ablöschen, umrühren,<br />
Lorbeerblatt hinzufügen und aufkochen lassen.<br />
Hitze reduzieren, 15 Minuten köcheln lassen, Lorbeerblatt<br />
entfernen. Auflaufform fetten, Sauerkrautmasse<br />
einfüllen. Paprika waschen, Kerngehäuse entfernen,<br />
in kleine Stücke schneiden, untermischen. Kartoffeln<br />
schälen, raspeln und über das Kraut verteilen. Restliche<br />
Gemüsebrühe und Sahne erhitzen, mit Pfeffer,<br />
Salz und Muskat würzen, über den Auflauf verteilen.<br />
Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Auflauf 45<br />
bis 50 Minuten backen.<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />
Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />
haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />
aller Art, die mit dem Inhalt dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang<br />
gebracht werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />
T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />
Druck<br />
Prinovis GmbH & Co. KG<br />
T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />
Fotos & Illustrationen<br />
www.gettyimages.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />
Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />
arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />
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T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
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in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
| 47
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />
es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
Power-Kur für den Darm<br />
Multi Vitamin Plus<br />
Dr. Budwig MCT-Öl<br />
Mit Curabiom® flora duo Darmkur<br />
hat Dr. Wolz eine intensive Darmkur<br />
entwickelt, die neben fünf<br />
wertvollen und teilweise neuartigen<br />
Ballaststoffen auch hoch<br />
dosierte Milchsäurebakterien<br />
beinhaltet. Pro Tagesdosis können<br />
50 Mrd. Bakterien aus 18 verschiedenen<br />
Stämmen aufgenommen<br />
werden. Damit vereint das Präparat<br />
wertvolle Bakterien und nützliches<br />
Bakterienfutter für eine<br />
umfassende Darmpflege.<br />
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Vitaminen, Mineralstoffen, Lactobacillus-<br />
und Bifidobakterien<br />
sowie OPC und Curcumin. Raab<br />
Multi Vitamin Plus bietet die<br />
einzigartige Kombination aus ausgewählten<br />
Mineralstoffen, Vitaminen,<br />
lebenden Bakterienkulturen<br />
und sekundären Pflanzenstoffen<br />
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und Curcuma. Raab Vitalfood verwendet<br />
nur beste Rohstoffe und<br />
kontrolliert sämtliche Produkte<br />
auf Rückstände und den ausgelobten<br />
Nährstoffgehalt.<br />
Dr. Budwig MCT-Öl ist ein wertvolles<br />
Extrakt aus kaltgepresstem<br />
Bio-Kokosöl. Mit 60 % Caprylsäure<br />
(C8) und 40 % Caprinsäure (C10)<br />
ist es reich an mittelkettigen Fettsäuren,<br />
die der Körper besonders<br />
schnell und effektiv in Energie<br />
umwandeln kann. Auch Menschen<br />
mit einem empfindlichen Darm<br />
oder einer gestörten Fettverdauung<br />
können deshalb von dem geruchsund<br />
geschmacksneutralen MCT-Öl<br />
profitieren.<br />
48 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
eformleben informiert<br />
Gesundheits-News<br />
steht darin, den Fleischkonsum auf<br />
eine geringere Menge zu beschränken“,<br />
sagt Dr. Porter. Eingeschränkt<br />
werden sollte außerdem der<br />
Salzkonsum und der Verzehr von<br />
Lebensmitteln mit hohem Oxalatspiegel<br />
wie Spinat und Rhabarber.<br />
Antibiotika<br />
mit Bedacht einsetzen<br />
In Deutschland erkranken jährlich<br />
60.000 Menschen an Darmkrebs.<br />
Eine schwedische Studie zeigt nun:<br />
Wer häufig Antibiotika einnimmt,<br />
hat ein erhöhtes Risiko, Darmkrebs<br />
zu bekommen. Das liege vor allem<br />
daran, dass Antibiotika die für das<br />
Immunsystem wichtige Darmflora<br />
schädigen können. Ein Team um<br />
Sophia Harlid von der schwedischen<br />
Universität Umeå verglich<br />
40.000 Darmkrebspatienten und<br />
-patientinnen mit gut 200.000<br />
gesunden Menschen. Eine häufige<br />
Antibiotika-Einnahme erhöhte<br />
Nierensteine verhindern<br />
Etwa zehn Prozent der Menschen<br />
entwickeln im Laufe ihres Lebens<br />
Nierensteine. Diese sind nicht nur<br />
schmerzhaft, sie können auch zu<br />
ernsten Komplikationen führen,<br />
die Krankenhausaufenthalte und<br />
Operationen erforderlich machen.<br />
„Bei Nierensteinen ist die Vorbeugung<br />
am wichtigsten“, sagt Dr.<br />
Ivan Porter II, ein Nephrologe,<br />
also Nierenspezialist, der renommierten<br />
Mayo Clinic (USA). Er rät<br />
vor allem, viel Obst und Gemüse<br />
mit hohem Wassergehalt – zum<br />
Beispiel Gurken, Tomaten, Wassermelonen<br />
– zu verzehren. Außerdem<br />
ist Wasser trinken wichtig, denn<br />
viel Flüssigkeit verdünnt den Urin.<br />
Genauso wesentlich sei es, darüber<br />
nachzudenken, was vermieden<br />
werden sollte. „Wir wissen, dass<br />
tierische Proteinquellen mit einem<br />
höheren Steinrisiko verbunden<br />
sind. Eine Möglichkeit, eine stärkere<br />
Steinbildung zu vermeiden, bedemnach<br />
die Wahrscheinlichkeit,<br />
an Dickdarmkrebs zu erkranken<br />
um 17 Prozent. „Es gibt Menschen,<br />
bei denen nach einer Antibiotika-Einnahme<br />
eine Art Narbe im<br />
Mikrobiom bleibt“, erläutert der<br />
deutsche Darmspezialist Prof. Dr.<br />
Andreas Stallmach von der Uniklinik<br />
Jena. Warum das passiert, muss<br />
noch erforscht werden. Es könnte<br />
auch an der Dauer der Einnahme<br />
und bestimmten Wirkstoffen liegen,<br />
berichtet RND.<br />
Zitronensaft<br />
contra Blutzuckerspitzen<br />
In einer Studie unter Beteiligung<br />
von Forschenden der Université<br />
Paris-Saclay wurde festgestellt,<br />
dass der Konsum von Zitronensaft<br />
nachweislich dazu beiträgt, auftretende<br />
Blutzuckerspitzen nach<br />
dem Verzehr kohlenhydratreicher<br />
Mahlzeiten zu reduzieren. Die Ergebnisse<br />
wurden in dem englisch-<br />
| 49
eformleben informiert<br />
sprachigen Fachjournal „European<br />
Journal of Nutrition“ publiziert.<br />
Die Teilnehmer der Studie nahmen<br />
100 Gramm Brot zu sich und<br />
tranken danach entweder 250 ml<br />
Wasser, schwarzen Tee oder Zitronensaft.<br />
Dabei senkte der Zitronensaft<br />
innerhalb von 35 Minuten<br />
nach der Einnahme die mittleren<br />
Blutzuckerspitzen um 30 Prozent.<br />
Interessant ist dies besonders für<br />
Menschen mit Typ-2-Diabetes,<br />
da bei Ihnen die Wirkung des<br />
Hormons Insulin, welches normalerweise<br />
den Blutzuckerspiegel<br />
stabilisiert, beeinträchtigt ist.<br />
Arzt Paracelsus von ihrer Wirkung<br />
bei Gelenkschmerzen.<br />
Heute ist die Wirksamkeit der<br />
Brennnessel bei rheumatischen<br />
Beschwerden und bei Harnwegsinfekten<br />
oder Nierengrieß belegt.<br />
Der NHV Theophrastus möchte mit<br />
seiner jährlichen Wahl einer Heilpflanze<br />
auf die Schätze der Natur<br />
aufmerksam machen und traditionelles<br />
und modernes naturheilkundliches<br />
Wissen weitergeben.<br />
Veganer und auch Pescetarier, die<br />
Fisch, aber kein Fleisch essen, ein<br />
deutlich geringeres Erkrankungsrisiko.<br />
Für Fisch spricht der Gehalt<br />
an Vitamin D und entzündungshemmenden<br />
Omega-3-Fettsäuren.<br />
Hauptsächlich aber gilt: Pflanzliche<br />
Ernährung stärkt das Immunsystem.<br />
Schimmel bei Zimmerpflanzen<br />
Brennnessel<br />
ist Heilpflanze 2022<br />
Urtica dioica, die Brennnessel,<br />
wurde durch die Jury des Naturheilvereins<br />
Theophrastus zur<br />
Heilpflanze des Jahres 2022 gekürt.<br />
Therapeutisch genutzt wird von<br />
der Brennnessel das gesamte Kraut<br />
sowie auch die Wurzel. Schon vor<br />
500 Jahren wusste der berühmte<br />
Ballaststoffe für die Abwehr<br />
Laut kukksi.de weisen Studien auf<br />
einen Zusammenhang zwischen<br />
der Ernährung und dem Verlauf<br />
von durch Viren verursachten<br />
Erkrankungen hin. Im Jahr 2021<br />
zog eine koreanische Studie den<br />
Schluss, dass Menschen mit<br />
geringem Ballaststoff-Anteil in<br />
der Ernährung anfälliger für die<br />
Corona-Erkrankung wären. Grund<br />
sei ein schlechtes Darmmikrobiom.<br />
In einer weiteren Studie<br />
aus den USA hatten Vegetarier,<br />
Grob entfernen, Erde auflockern,<br />
das rät das Bundesinformationszentrum<br />
Landwirtschaft. Die<br />
Mitbewohner können ein Mitbringsel<br />
aus dem Sack Blumenerde<br />
sein, der zum Eintopfen verwendet<br />
wurde. Als Zersetzer siedeln sich<br />
Pilze überall an, wo totes Material<br />
vorhanden ist. Zu viel Wasser oder<br />
schlechte Durchlüftung des Substrats<br />
fördern die Schimmelbildung.<br />
Wenn Schimmel immer wieder auftritt,<br />
sollte die Pflanze umgetopft<br />
werden. Schimmel fördert allergische<br />
Reaktionen.<br />
50 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
eformleben informiert<br />
Bettgeh-<br />
Procrastination<br />
Endlich Feierabend. Doch viele<br />
Menschen finden den Weg ins<br />
Bett nicht, sondern sitzen noch<br />
stundenlang vor dem Bildschirm.<br />
Mittlerweile gibt es mit „Revenge<br />
Bedtime Procrastination“ sogar<br />
einen Begriff für das Phänomen<br />
des Schlafaufschubs. Revenge<br />
bedeutet Rache, Procrastination<br />
Aufschub. Wir kennen das Phänomen<br />
in Bezug auf Hausaufgaben,<br />
Steuererklärung usw. Was sich<br />
gegen 23:30 Uhr noch nach Selbstfürsorge<br />
anfühlt: Ich tue mir etwas<br />
Gutes, indem ich mir Zeit für mich<br />
gönne, hat am nächsten Morgen<br />
Müdigkeit zur Folge. Langfristig<br />
leidet die Gesundheit. Das Immunsystem,<br />
das Herz-Kreislauf-System,<br />
der Stoffwechsel, die Augen<br />
brauchen ausreichend Schlaf. Die<br />
wichtigste Gegenmaßnahme sei,<br />
sich den Wecker zu stellen, sagt<br />
der Schlafmediziner Alfred Wiater.<br />
Aber nicht etwa, um am Morgen<br />
rechtzeitig aufzustehen, sondern<br />
am Abend. Das Klingeln erinnert<br />
dann daran, rechtzeitig ins Bett zu<br />
gehen.<br />
Blumentopf<br />
für den Wiedehopf<br />
„Der Wiedehopf, der Wiedehopf,<br />
der bringt der Braut `nen Blumentopf“,<br />
heißt es im Lied „Vogelhochzeit“.<br />
Nun hat er den Blumentopf<br />
selbst bekommen und wurde zum<br />
Vogel des Jahres 2022 gewählt. Der<br />
auffällige Wiedehopf hat einen<br />
langen Schnabel und orange Scheitelfedern<br />
mit schwarzen Punkten.<br />
Er liebt warme Regionen, weshalb<br />
er nur in bestimmten Regionen<br />
in Deutschland vorkommt, zum<br />
Beispiel am Kaiserstuhl in Baden-<br />
Württemberg. Als Zugvogel verbringt<br />
er den Winter in Afrika. Sein<br />
wissenschaftlicher Name „Upupa“<br />
ist seinem Balzruf „upupup“ nachempfunden.<br />
Saison im Januar<br />
Vielen Pflanzen im Gemüsebeet<br />
macht Frost den Garaus. Einige aber<br />
verdanken ihm ihren besonderen<br />
Geschmack. Chicorée, Feldsalat, Chinakohl,<br />
Mangold, Porree, Radicchio,<br />
Schwarzwurzel haben noch bis ins<br />
Frühjahr Erntezeit. Hinzu kommen<br />
gut haltbare Sorten wie Rot- und<br />
Weißkohl, nicht zuletzt das vitaminreiche<br />
Sauerkraut. Weil der Körper<br />
gerade jetzt viele Fitmacher-Vitamine<br />
braucht, sollte auch Obst täglich<br />
gegessen werden. Vollfruchtsäfte<br />
sind neben der noch sehr guten Lagerware<br />
empfehlenswert. Besonders<br />
viel natürliches Vitamin C liefert die<br />
Sanddornbeere. Sanddornsaft gibt<br />
es pur oder mit Honig – schmeckt in<br />
Quark oder im Müsli.<br />
Nase frei mit ätherischen Ölen<br />
Zum Beispiel je einen Tropfen<br />
Eukalyptus- und Zitronenöl auf<br />
ein Taschentuch geben und immer<br />
wieder daran schnuppern. Für die<br />
Nacht die Öltropfen aufs Kopfkissen<br />
geben, um besser zu schlafen.<br />
Diese Öle helfen bei Schnupfen,<br />
Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenkatarrhen.<br />
Sie haben durchblutungsfördernde,<br />
entzündungshemmende<br />
und krampflösende<br />
Wirkungen. Mögliche Alternativen<br />
sind die Öle von Thymian, Pfefferminze<br />
und Latschenkiefer.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
| 51
VIEL<br />
hilft nicht immer<br />
VIEL<br />
Beim Sport nicht übertreiben!<br />
52 | <strong>reformleben</strong> 01/2022
Neues Jahr, neues Glück, neue gute Vorsätze.<br />
Haben Sie sich vielleicht vorgenommen, sich<br />
in diesem Jahr mehr und regelmäßiger zu bewegen?<br />
Wunderbar: Auf diese Weise werden<br />
Sie Ihr Wohlbefinden insgesamt fördern, weil<br />
sowohl Ihre körperliche Gesundheit davon<br />
profitieren wird als auch Ihre Psyche und Ihr<br />
Geist. Nehmen Sie also die Motivation und<br />
Frische, die ein neues Jahr mit sich bringt,<br />
und fangen Sie an! Aber: Übertreiben Sie<br />
nicht!<br />
Von Null auf Hundert –<br />
ein sicherer Motivationskiller<br />
Egal, welche Form von Bewegung Sie sich<br />
ausgesucht haben, starten Sie so, dass Sie sich<br />
belasten, jedoch nicht überlasten. Sie sollen<br />
sich durchaus anstrengen und Ihre körperlichen<br />
Grenzen spüren, auch ein leichter Muskelkater<br />
am nächsten oder übernächsten Tag<br />
ist nicht schlimm. Allerdings sollten Sie sich<br />
nach dem Sport nicht total fertig und ausgelaugt<br />
fühlen und für den Rest der Woche<br />
unter einer schmerzenden Muskulatur leiden.<br />
Eine solch starke körperliche Überlastung ist<br />
nämlich für Sporteinsteiger absolut demotivierend<br />
und ein sicherer Motivationskiller,<br />
weil die zusätzliche Bewegung dann vor allem<br />
als Strapaze statt als Bereicherung empfunden<br />
wird. Von Spaß am Sport ist auf diese Art und<br />
Weise keine Rede mehr.<br />
Ihre neue körperliche Aktivität soll Ihnen<br />
aber unbedingt Freude bereiten, denn nur<br />
dann kann Bewegung zu einer lieben Gewohnheit<br />
werden – und nur dann kommen Sie in<br />
den Genuss der vielen Benefits, die Sport mitbringt.<br />
Wer sich einmal im Monat bis an den<br />
Rand seiner Belastbarkeit quält, tut viel weniger<br />
für seine Fitness als Menschen, die sich<br />
zwei-, besser drei- oder viermal pro Woche 20<br />
bis 30 Minuten gezielt bewegen.<br />
Die Benefits von Sport<br />
Es gibt zahlreiche Gründe, sich regelmäßig<br />
zu bewegen und sportlich aktiv<br />
zu sein. Die folgenden sind nur einige:<br />
• Verbesserte Herzleistung<br />
• Effektiverer Stoffwechsel<br />
• Bessere Versorgung aller Zellen – auch<br />
des Gehirns! – mit Sauerstoff und<br />
Nährstoffen<br />
• Stärkeres Immunsystem<br />
• Nachhaltiger Stressabbau<br />
• Ausschüttung von Myokinen, den gesundheitsfördernden<br />
Botenstoffen<br />
• Geringeres Demenzrisiko<br />
Der Körper braucht Zeit<br />
für die Anpassung<br />
Wenn Sie sich in den vergangenen Jahren nur<br />
wenig bewegt haben, muss sich Ihr Organismus<br />
in den ersten Wochen zunächst daran<br />
gewöhnen, dass er ab jetzt stärker gefordert<br />
wird. Bisher hatte er es vermutlich insgesamt<br />
recht gemütlich und durfte sehr oft sitzen<br />
und liegen, doch plötzlich soll er Übungen<br />
absolvieren oder längere Strecken aus eigener<br />
Kraft zurücklegen. Das fordert ihn und er<br />
benötigt Zeit, um sich daran anzupassen: Am<br />
schnellsten schafft es das vegetative Nervensystem,<br />
dann folgt das Herz-Kreislauf-System<br />
und danach die Muskulatur. Sehnen und<br />
Bänder sowie Knochen und Knorpel brauchen<br />
am längsten, um sich auf neue Belastungen<br />
einzustellen.<br />
Gute Trainer beachten das, bauen ihre Sportkurse<br />
entsprechend auf und führen einen<br />
untrainierten Körper schrittweise an höhere<br />
Belastungen heran. Daran sollten Sie sich<br />
| 53
orientieren, wenn Sie in Eigenregie mit dem<br />
Sporteln beginnen. Für das Joggen bedeutet<br />
dies beispielsweise, dass Sie minutenweise<br />
zwischen Gehen und Laufen wechseln und<br />
von Woche zu Woche die Laufintervalle leicht<br />
verlängern. Ein ähnliches Prinzip gilt für das<br />
Krafttraining mit dem eigenen Gewicht: Sie<br />
beginnen nicht mit zehn Liegestütz, sondern<br />
mit nur ein bis drei Knieliegestütz und<br />
vielleicht ein oder zwei Planks, machen die<br />
aber richtig. Nach und nach steigern Sie sich,<br />
indem Sie einfache Übungen zunächst öfter<br />
durchführen und später durch schwierigere<br />
ersetzen.<br />
Hilfestellungen für den Sport zuhause bieten<br />
Trainingsvideos und -apps – wenn Sie wirklich<br />
mit dem Anfängerlevel beginnen und<br />
sich langsam steigern.<br />
Bei Fortgeschrittenen<br />
kein Trainingserfolg<br />
Die NEUE Exklusivmarke mit Vitalstoffen aus<br />
der Natur für mehr Wohlbefinden – finden Sie<br />
für Ihre Bedürfnisse die passenden.<br />
• Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion<br />
des Immunsystems bei<br />
• Vitamin D und Vitamin K tragen zur<br />
Erhaltung normaler, gesunder Knochen bei<br />
Lebe natürlich, bleib vital!<br />
Während Sie als Einsteiger den Sport zunächst<br />
lieb gewinnen und als festen Bestandteil<br />
in Ihr Leben integrieren wollen, möchten<br />
Sie als Fortgeschrittener nach und nach Ihre<br />
Leistung steigern. Aber auch das klappt nicht<br />
durch „viel bringt viel“, im Gegenteil: Wer<br />
sein Pensum immer weiter hochschraubt<br />
und seinen Organismus überfordert, wird<br />
schlechter! Man spricht dann vom Übertraining,<br />
dem Burn-Out des Körpers. Genau wie<br />
einem Manager oder einer Krankenschwester<br />
fehlen dem Organismus dann die Pausen zur<br />
Erholung und Regeneration.<br />
Pausen zwischen den sportlichen Einheiten<br />
sind allerdings noch aus einem ganz anderen<br />
Grund unverzichtbar: Ihr Körper nutzt sie,<br />
um seine Energiespeicher zu vergrößern,<br />
mehr Muskelfasern aufzubauen und neue<br />
Nervenzellen zu bilden. Durch die Super-<br />
Vertrieb: Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />
Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />
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kompensation, wie Sportwissenschaftler<br />
diesen Vorgang nennen, passt er sich an die<br />
steigenden Belastungen an. Das kann er nicht<br />
während des Trainings, weil er unterdessen<br />
komplett damit ausgelastet ist, Leistung zu<br />
erbringen. In den Ruhephasen kompensiert er<br />
zunächst, was beim Sport verbraucht wurde:<br />
Er füllt die Energiespeicher auf, repariert<br />
zerstörtes Gewebe und bringt sich zurück auf<br />
das Ausgangsniveau. Nur wenn danach noch<br />
genügend Zeit ist, widmet er sich den Veränderungen<br />
zur Leistungssteigerung, also der<br />
Superkompensation. Auf den Punkt gebracht,<br />
bedeutet dies: Sie werden nicht im Training<br />
besser, sondern in den Pausen!<br />
Je fortgeschrittener ein Athlet ist, desto<br />
wichtiger ist ein ausgeklügelter Plan, der die<br />
Intensität des Trainings und auch die Pausen<br />
genau steuert. Nur so ist bei Spitzensportlern<br />
noch eine Leistungssteigerung zu erreichen.<br />
Höheres<br />
Verletzungsrisiko<br />
Egal ob Anfänger oder Profi: Eine starke<br />
Überlastung des eigenen Körpers bringt immer<br />
ein höheres Verletzungsrisiko mit sich.<br />
Bei Überforderung lässt die Konzentration<br />
nach, die Bewegungen werden unsauber oder<br />
falsch ausgeführt und es kommt zu Unfällen.<br />
Danach ist dann meist eine Zwangspause<br />
fällig, in der die Leistungsfähigkeit wieder<br />
schlechter wird – sehr ärgerlich.<br />
Studien zeigen, dass ungeübte Sportler sich<br />
häufiger verletzen als geübte. Den Neulingen<br />
fehlen die Grundfitness und auch die<br />
Erfahrung der „alten Hasen“. Sie haben oft<br />
noch kein ausgeprägtes Gefühl für ihren<br />
Körper, sodass sie ihren Bewegungsplan auch<br />
durchziehen, obwohl sie einen schlechten Tag<br />
haben. Zu unterscheiden, ob sich „nur“ der<br />
„innere Schweinehund“ meldet oder ob die<br />
Gesamtkonstitution nicht so gut ist wie sonst,<br />
ist nämlich anfangs nicht einfach. Einen<br />
schlechten Tag hat aber jeder einmal und<br />
dann ist es richtig und wichtig, das Training<br />
ein wenig runterzufahren um Überlastungen<br />
und eventuelle Verletzungen zu vermeiden.<br />
Mit der passenden Belastung<br />
ans Ziel<br />
Die sportliche Belastung ist ein Reiz für<br />
unseren Organismus, der sein inneres Gleichgewicht<br />
durcheinanderbringt. Um wieder<br />
in Balance zu kommen, passt er sich an und<br />
steigert seine Leistungsfähigkeit: Wir werden<br />
kräftiger, ausdauernder, schneller oder effizienter<br />
in unseren Bewegungen. Das klappt<br />
jedoch nur wenn der Trainingsreiz eine bestimmte<br />
Stärke hat:<br />
• Unterschwellige Reize wirken nicht.<br />
• Leicht überschwellige Reize erhalten das<br />
aktuelle Leistungsniveau.<br />
• Stark überschwellige Reize führen zur<br />
Anpassungsreaktion des Körpers und<br />
unser Leistungsniveau steigt.<br />
• Zu starke Reize überfordern den Organismus<br />
und die Leistungsfähigkeit sinkt<br />
(= Übertraining).<br />
Für Einsteiger reichen schon recht niedrige<br />
Reize für eine Leistungssteigerung. Gute<br />
Sportler benötigen gezieltere und höhere<br />
Reize, um sich noch zu verbessern. Allerdings<br />
hat jeder Körper seine individuelle Grenze,<br />
über die hinaus die Leistung nicht mehr gesteigert<br />
werden kann.<br />
Ulrike Schöber<br />
| 55
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