Pirouette No. 01/2022 Januar

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8 Nationale Meisterschaften Ukrainische Meisterschaft Die Eistänzer Alexandra Nazarova/Maxim Nikitin haben bei der Ukrainischen Meisterschaft einen klaren Sieg gefeiert und die beste Leistung aller Kategorien gezeigt. Alle Elemente erhielten Pluspunkte und insgesamt kamen sie auf 192,31 Zähler. Silber ging an Mariia Golubtsova/Kirill Belobrov (169,36) vor Anastasia Sammel/Danylo Efremenko (122,81). Ivan Shmuratko siegte mit 229,25 Punkten und etwas mehr als 40 Zählern Vorsprung vor Gleb Smotrov und Kirill Marsak. Shmuratko führte nach gutem KP mit wackligen 3A und stand fünf einwandfreie Dreifache in der Kür. Vierfache versuchte er nicht. Anastasia Shabotova (188,59 Punkte) setzte sich vor Anastasia Govzha (180, 98) und Anastasia Arkhipova (153,74) durch. Shabotova stürzte bei ihrem 3A in beiden Programmen. Sofia Golichenko/Artem Darenski gewannen im Paarlauf im Alleingang mit 142,03 Punkten. Finnische Meisterschaft Juulia Turkkila/Matthias Versluis haben sich ihren dritten nationalen Eistanz-Titel geholt und wurden für die EM sowie die Olympischen Spiele nominiert. Das Duo gewann mit 196,71 Punkten und rund 20 Zählern Vorsprung vor den einzigen Konkurrenten Yuka Ohira/Juho Pirinen. Bei den Damen ist das Rennen um die Olympiaqualifikation noch nicht entschieden. Jenni Saarinen sicherte sich mit 179,13 Punkten Gold und einen Vorsprung in der Qualifikation vor Emmi Peltonen, die Rang drei belegte (168,75). Basis für den Erfolg der bei Michael Huth in Oberstdorf trainierenden Saarinen war ein gelungenes KP. Die Kür gewann Linnea Ceder, die insgesamt Zweite wurde (171,17). Saarinen und Peltonen werden in Tallinn starten und dort soll die Entscheidung über den Olympiastartplatz fallen. „Altmeister“ Valtter Virtanen (195,33) gewann bei den Herren vor Makar Suntsev (185,09) und wird Finnland bei der EM vertreten. Einen Olympiastartplatz haben die finnischen Herren nicht. Das einzige Paar am Start waren die noch recht schwachen Milania Väänänen/Mikhail Akulov mit 123,92 Punkten, die aber die EM-Norm erfüllt haben. Estnische Meisterschaft In Estland setzte Niina Petrökina ihren Aufwärtstrend fort und gewann ihren ersten Meistertitel vor Eva-Lotta Kiibus. Petrökina zeigte zwei fehlerfreie Programme mit allen Dreifachen (211,83), während die von Knöchelproblemen geplagte Kiibus das KP verpatzte, aber mit einer guten Kür vom siebten auf den zweiten Rang vorlief (183,07). Bronze ging an Nataly Langerbaur (171,89). Estland hat zwei Startplätze bei den Damen bei der Heim-EM. Gemäß den Nominierungskriterien dürfte Kiibus den Olympiastartplatz bekommen. Die sehen vor, dass diejenige, die den Platz geholt hat, ihn nutzen darf, solange sie unter den besten zwei im Land ist. Aleksandr Selevko nahm seinen dritten Titel ohne Vierfach-Versuche nach Hause (233,38 Punkte), vor Arlet Levandi, der saubere Programme ohne 3A oder Vierfache zeigte (223,52). Bronze ging an Selevkos jüngeren Bruder Mihhail (183,17). Im Eistanz-Wettbewerb mit zwei Paaren siegten die auch bei den Junioren aktiven Solene Mazingue/Marko Jevgeni Gaidajenko (155,55 Punkte). Sikharulidze ist Petersburger Verbandspräsident Anton Sikharulidze, mit Elena Berezhnaia Paarlauf-Olympiasieger von 2002, ist im Dezember zum neuen Präsidenten des Sankt Petersburger Eislaufverbandes gewählt worden. Der heute 45-Jährige hat beruflich nichts mehr mit dem Eiskunstlauf zu tun, sondern ist Geschäftsmann und war Vorsitzender des Sportausschusses im russischen Parlament. Hinter den Kulissen setzt er sich bereits länger für den Eiskunstlauf ein und trug maßgeblich dazu bei, dass der Konzern Gazprom zwei neue Eishallen in St. Petersburg baute. In der einen gründete er den Club seiner früheren Trainerin Tamara Moskvina. Sikhuralidze ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von fünf und sieben Jahren. tat www.mediavia.de EISLAUFTRAINING 2022 Beste Trainingsbedingungen von Mitte Juni bis Dezember • 3 Trainingshallen • Weltklasse Trainer für Eiskunstlauf, Eistanz, Choreographie • Physiotherapien, Ballett- und Yogaraum, Sportplatz • Eiszeiten für Gasttrainer mit ihren Läufern • Unterkünfte in direkter Umgebung des Eissportzentrums Tel.: +49 (0) 83 22-700 5006 · Roßbichlstr. 2-6 · 87561 Oberstdorf ts@oberstdorf-sport.de · www.eissportzentrum-oberstdorf.de Dmitri Soloviev im Krankenhaus Ex-Eistänzer Dmitri Soloviev ist in Moskau von zwei Studenten brutal niedergeschlagen worden und mit Kopf verletzungen im Krankenhaus gelandet. Wie russische Medien berichten, geriet der Eisläufer in der Nacht auf den 21. Dezember mit den Angreifern in Streit, weil sie seine Freundin, die Curling- Spielerin Anna Sidorova, und andere Frauen beleidigt haben sollen. Die Polizei hat die Verdächtigen festgenommen. Soloviev meldete sich per Instagram aus dem Krankenhaus und bedankte sich für die Genesungswünsche. Dmitri Soloviev mit Eistanzpartnerin Ekaterina Bobrova bei der Ondrej Nepela Trophy 2017 Foto: Sharov
9 Die Gefühlsleiter rauf und runter Die Schweizermeisterschaften der Elite Schweizermeisterschaften der Elite Just zum Wochenende der Schweizermeisterschaften der Elite häuften sich die Warnungen der Schweizer Landesregierung und mehrerer für Virusfragen zuständigen Gremien vor einer neu aufflammenden Ansteckungswelle im Rahmen der Corona-19-Pandemie. Eine Reihe von Veranstaltungen wurde abgesagt. Am letzten Novemberwochenende weilten insgesamt 1.200 Zuschauer in der kalten Luzerner Eishalle. Niemand bereute das Kommen, denn die Eisläuferinnen und Eisläufer beeindruckten mit hochklassigen Programmen und gutem Sport, von den Erst- bis zu den Letztklassierten. Das Publikum dankte dies mit stetig zunehmendem Applaus. Frauen: Vierter Titel in Serie Im September sicherte Alexia Paganini (Zürich- Oerlikon) der Schweiz bei der Olympia-Qualifikation bei der Nebelhorn Trophy einen Quotenplatz. Bekannt als nervenstarke Wettkämpferin, wurde von der 20-Jährigen der vierte Titel in Serie erwartet, den sie auch „lieferte“, aber ein Selbstläufer war die Sache nicht. Trotz eines sehr guten KP mit 3L-3T(q), 3R, 2A und viermal Level 4 wurde sie von den Läuferinnen auf den Rängen 2 und 3 härter bedrängt als gedacht. Als Letztgestartete in der Kür brachte die amerikanisch-schweizerische Doppelbürgerin genügend Punkte ins Trockene, zeigte sich aber sichtlich enttäuscht über drei Doppel- statt Dreifachsprünge: 3L-3T(q), 2L, 2R, 2A, 2R/1Eu/3S, 3T-2T, 2A. Die Goldmedaille war für die WM-25. von Stockholm verdient. Sie hat die nicht einfachen Trainerwechsel von Igor Krokavec zu Stéphane Lambiel und in der jetzigen Saison zu Gheorghe Chiper und seinem Team gut überstanden. Wenn die Meisterschaft vor einem Jahr nicht abgesagt worden wäre, hätte Luzern für Paganini vermutlich bereits der fünfte Titel in Serie bedeutet. Das Publikum erstaunt hat auch Yasmine Kimiko Yamada (Zürich). Gut unterwegs im KP, musste sie beim 3L noch ein Umsteigen in Kauf nehmen. Über beide Tage gesehen, stand die 24-Jährige sechs voll gewertete Dreifachsprünge und vier mit Abzügen. Das reichte für Silber. Somit sind es für Yamada mittlerweile ein halbes Dutzend Meisterschaftsmedaillen – einmal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze. Anderntags dann ein Paukenschlag für die für die Universiade Qualifizierte: Absage der Studenten-WM. „Schade. Alles war bereit. Das ist eine Mega-Enttäuschung. Die Universiade wäre ein Höhepunkt für mich gewesen. Es ist extrem selten, dass man dabei im eigenen Land starten kann“, erklärte die Studentin der Sportwissenschaft einer Online-Hochschule. „Sollte sie nächstes Jahr stattfinden, dann wäre dies für mich wegen der Altersgrenze die letzte Möglichkeit.“ Bronzemedaillengewinnerin Livia Kaiser (Dübendorf) hatte nichts zu verlieren. Denn wer als 17-Jährige an der Schweizermeisterschaft erstmals in der Elitekategorie startet, kann in gewisser Weise Narrenfreiheit beanspruchen. Auf Letzteres musste die Schülerin einer Kunst- und Sportschule allerdings überhaupt nicht abstellen. Im Feld der 14 Konkurrentinnen erwies sie sich als die eleganteste Läuferin. Beeindruckend jeweils die ansatzlose Ausführung der Sprünge der von Trainerin Linda van Troyen gecoachten Kufenkünstlerin. Mit drei Dreifachsprüngen im KP klassierte sich Kaiser im zweiten Zwischenrang. Die neue Nummer 3 der Schweiz meinte hierzu: „Ich versuchte einfach das zu zeigen, was ich geübt habe.“ In der Kür beeindruckte sie mit Yasmine Yamada, Alexia Paganini und Livia Kaiser (von links) Foto: Albert René Kolb fünf Dreifachsprüngen erneut, musste allerdings wegen nachlassender Kräfte bei Sprungelement 4 (2A-1Eu-3S beim Salchow) und bei Sprungelement 6 (3Fq) je einen Sturz in Kauf nehmen. Bemerkenswert auch der Auftritt von Shaline Rüegger (Zürich-Oerlikon): Nach einem missglückten KP und dem 10. Zwischenrang lief die Stadtzürcherin in einem für sie wie angegossenen und perfekt zugeschnittenen schwarzen Kleid die viertbeste Kür und stieß auf den 4. Schlussrang vor. Die 22-Jährige kam richtiggehend in einen Fluss, machte keine Fehler, stand vier verschiedene Dreifachsprünge, strahlte danach über das ganze Gesicht und wurde vom Publikum zu Recht mit einem Sonderapplaus verabschiedet. Die Vizemeisterin 2016 überzeugte mit ihrer Ruhe und Routine und trägt Wesentliches zum hohen Niveau bei den Damen im Schweizer Eiskunstlauf bei. Rechtzeitig für die Titelkämpfe in Form gekommen war auch Céline Blarer (St. Moritz). Ihr 5. Rang stimmte die Sportwissenschaftsstudentin zuversichtlich für die Universiade. „Das ist definitiv mein bisher wichtigster Wettkampf“, meinte das Mitglied des Eiskunstlauf-Nationalkaders. Auch bei der 20-Jährigen ging es mit der Freude am nächsten Tag die Gefühlsleiter runter wegen der Universiade-Absage. Männer: Dritter Titel in Serie Lukas Britschgi (Frauenfeld) galt als der unumstrittene Favorit auf die Goldmedaille. Der WM- 15. von Stockholm 2021 präsentierte denn auch
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