HORROR- WURDEREALITäT SZENARIO - Blaulicht
HORROR- WURDEREALITäT SZENARIO - Blaulicht
HORROR- WURDEREALITäT SZENARIO - Blaulicht
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lAulicht<br />
B r A n d s c h u t z u n d F e u e r w e h r t e c h n i k<br />
gAsexplosion st. pölten<br />
horror-<br />
szenArio<br />
interschutz 2010: Beeindruckende leitmesse 10<br />
unwetter Fordert todesopFer 16<br />
Führerschein-neuregelung in Aussicht 28<br />
kongo: 230 tote nAch explosion von tAnkwAgen 32<br />
59. JAhrgAng<br />
07/2010<br />
Seite 4<br />
wurde reAlität
lAulicht<br />
BrAndschutz und<br />
Feuerwehrtechnik<br />
seite 4 gAsexplosion st. pölten: Horror-<br />
Szenario wurde reaLität<br />
Eine gewaltige Gasexplosion riss am frühen Morgen des 3. Juni<br />
2010 die Einwohner der niederösterreichischen Landeshauptstadt<br />
St. Pölten aus dem Schlaf. Ein Einfamilienhaus stürzte ein und<br />
brannte nieder. Für die Feuerwehrkräfte galt es eine enorme<br />
Herausforderung zu bewältigen.<br />
seite 10 interschutz 2010: Beeindruckende<br />
LeitmeSSe Die „INTERSCHUTZ 2010 – Der Rote Hahn“ fand<br />
heuer – die Vorläuferveranstaltungen mitgerechnet – zum zehnten<br />
Mal statt. Eine Leitmesse gilt laut Lexika als eine Messe, die<br />
innerhalb ihrer Branche als führende Leistungsschau gilt und<br />
damit den wichtigsten Branchentreff darstellt. Dieser Aufgabe<br />
wurde die Veranstaltung auch diesmal wieder gerecht.<br />
impressum<br />
Herausgeber:<br />
Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landesfeuerwehrkom<br />
mandant LBD Albert Kern<br />
8403 Lebring-St.Margarethen, Florianistraße 22,<br />
Tel. (0 31 82) 7000-0<br />
Medieninhaber, Verleger:<br />
Verlag Artis Media – Rudolf Lobnig,<br />
8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1<br />
Redaktion: Rudolf Lobnig und Christof Oswald<br />
Naturwissenschaftlich-technischer Beirat:<br />
LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek (Leitung),<br />
BD Dr. Otto Meisenberger<br />
und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc<br />
Alle 8046 Graz-St.Veit, Lindenweg 1,<br />
Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80<br />
E-Mail: lobnig@blaulicht.at, oswald@blaulicht.at<br />
BLAULICHT-online: www.blaulicht.at<br />
Verantwortlich für Mutation Kärnten:<br />
LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten,<br />
9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße Nr. 20, Tel. (0 46 3)<br />
36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15<br />
E-Mail der LAWZ: lawz@feuerwehr-ktn.at<br />
Verantwortlich für Mutation Tirol:<br />
Christof Oswald<br />
Tel.: 0664 / 25 29 069<br />
E-Mail: oswald@blaulicht.at<br />
Verlagsort: Graz<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach<br />
Absprache mit der Redaktion gestattet.<br />
Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH.,<br />
8042 Graz, Messendorf<br />
Erscheinungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie<br />
Gerichtsstand ist Graz.<br />
Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der<br />
Feuerwehrmänner. Namentlich gezeichnete Artikel geben<br />
nicht unbedingt die Meinung des Medieninhabers<br />
wieder. – Preis des Einzelheftes: € 2,50<br />
Anzeigen:<br />
Media-Service BLAULICHT, Postfach 20, 1014 Wien,<br />
Mobil: 0043-650-202 43 00<br />
E-Mail: office.blaulicht@aon.at<br />
seite 16 unwetter Fordert<br />
todeSopfer<br />
Der Raum Schäffern und Pinggau<br />
war auch heuer wieder Schauplatz<br />
heftiger Starkregen und Unwetter.<br />
Binnen Minuten verwandelten<br />
sich harmlose Bäche in reißende<br />
Gewässer.<br />
4 Gasexplosion St. Pölten: Horrorszenario wird Realität<br />
8 Aktuelles kommentiert: Gefährliche Gase<br />
9 Herbert und Thomas Krenn wieder erfolgreich<br />
10 Interschutz 2010: Beeindruckende Leitmesse<br />
16 Unwetter fordert Todesopfer<br />
20 Zurück zur Schulbank: Was versteht man unter Zünd- und<br />
Explosionsgrenzen? (12)<br />
24 Katastrophenschutz: quo vadis? (2)<br />
28 Führerschein-Neuregelung in Aussicht<br />
28 Iveco-Magirus fördert Ausbildung<br />
29 Steirisches Feuerwehrmuseum: Hochkarätige Sonderausstellung<br />
30 4x4-Messe: Allradparade im Wienerwald<br />
30 Grillen ohne Reue: aktuelle Tipps<br />
31 Dauerhaft sicher: Unbrennbare Vorhänge<br />
31 Sicher leben 2010<br />
32 International: Kongo – über 200 Tote nach Tankwagenexplosion<br />
33 International: Dom. Republik – Gasexplosion löst Großbrand aus<br />
34 140 Jahre Landesfeuerwehrverband Steiermark<br />
34 Kleinanzeigen<br />
35 Kleinanzeigen<br />
mittelteil<br />
Berichte aus dem Bundesland<br />
von<br />
BlAulichtonline<br />
Die Online-Ausgabe<br />
von „<strong>Blaulicht</strong>“ wird<br />
von den Firmen<br />
Iveco-Magirus<br />
und<br />
Pfeifer-Bekleidung<br />
gesponsert. Diesen<br />
Firmen gilt der besondere<br />
Dank der<br />
Redaktion „<strong>Blaulicht</strong>“.<br />
inhaltpArtnerFirmen<br />
blaulicht 07/2010<br />
3
titelstory<br />
titelstory<br />
blaulicht 07/2010<br />
4<br />
lFr dietmAr FAhrAFellner,<br />
msc und vm kArin wittmAnn *)<br />
gAsexplosion st. pölten<br />
horror-<br />
szenArio<br />
wurde reAlität
*) LFR Dietmar Fahrafellner, MSc ist Branddirektor der Stadt St. Pölten und<br />
Bezirkskommandant. VM Karin Wittmann ist Mitglied der FF St. Pölten-Unterradlberg<br />
Eine Gasexplosion erschüttert die Stadt – und alle eingesetzten<br />
Kräfte vor Ort, die kaum jemals etwas Vergleichbares<br />
gesehen hatten…<br />
Die Detonation reißt hunderte Anrainer am Fronleichnamstag<br />
aus dem Schlaf. Dort, wo ein Mehrparteienhaus<br />
stand, ist nur mehr ein Trümmerkegel wahrzunehmen. Erinnerungen<br />
an Wilhelmsburg werden wach.<br />
Der Morgen des Fronleichnamstages<br />
ist ein ruhiger<br />
in der Bereichsalarmzentrale<br />
St. Pölten. Das soll<br />
sich schlagartig ändern,<br />
als um 07.58 Uhr mehrere Notrufe<br />
eingehen. Was anfangs von<br />
vielen Ohrenzeugen noch für<br />
einen Flugzeugabsturz oder die<br />
Detonation einer Fliegerbombe<br />
gehalten wird, stellt sich bald als<br />
eines der schlimmsten und tragischsten<br />
Ereignisse in der Geschichte<br />
der Niederösterreichischen<br />
Landeshauptstadt heraus.<br />
meterhoher<br />
trümmerhAuFen<br />
Der diensthabende Disponent in<br />
der Bereichsalarmzentrale schickt<br />
sofort laut Alarmstufe 3 fünf<br />
Feuerwehren aus verschiedenen<br />
Stadtteilen St. Pöltens in die<br />
Munggenaststraße nahe dem<br />
Stadtzentrum. Diese finden ein<br />
grauenhaftes Bild vor: Aufgrund<br />
einer Explosion ist ein in den<br />
1930er Jahren errichtetes Mehrparteienwohnhaus<br />
eingestürzt.<br />
Das Dach hängt schräg über die<br />
Trümmer, mehrere Brandherde<br />
hüllen die Umgebung in beißenden<br />
Rauch, Gebäudeteile und<br />
persönliche Gegenstände sind bis<br />
auf die benachbarten Grundstücke<br />
verstreut. Einsatzleiter LFR<br />
Dietmar Fahrafellner, Bezirksfeuerwehrkommandant<br />
und Branddirektor<br />
der Stadt, ist mit den<br />
beiden Kommandofahrzeugen,<br />
drei Tanklöschfahrzeugen und<br />
einer Drehleiter einer der Ersten<br />
am Unfallort.<br />
stundenlAnge explosionsgeFAhr<br />
Von den Einsatzkräften wird noch<br />
deutlicher Gasgeruch wahrge-<br />
nommen, weshalb die gesamte<br />
Siedlung umgehend evakuiert<br />
und das Gebiet großräumig abgesichert<br />
wird. Der Hauptabsperrschieber<br />
der Hauszuleitung wird<br />
sofort abgeriegelt, doch die vom<br />
Messdienst der Feuerwehr durchgeführten<br />
Messungen zeigen,<br />
dass immer noch Gas ausströmt.<br />
Daraufhin unterbricht die EVN<br />
(Energie Versorgung Niederösterreich)<br />
die gesamte Gaszufuhr im<br />
Bereich St. Pölten-Süd, welche ca.<br />
2.000 Haushalte betrifft. Für die<br />
Helfer vor Ort gilt stundenlang<br />
höchste Vorsicht, auch die – zur<br />
besseren Koordinierungsmöglichkeit<br />
erst später alarmierten<br />
– weiteren 14 Feuerwehren und<br />
Helfer werden bei ihrem Eintreffen<br />
sofort gewarnt: In Teilbereichen<br />
der Einsatzstelle herrscht<br />
höchste Explosionsgefahr!<br />
BrAndBekämpFung An<br />
mehreren stellen<br />
Direkt beim Unfallobjekt werden<br />
ein Hubsteiger und eine Drehleiter<br />
postiert, die gemeinsam mit<br />
den Atemschutzgeräteträgern<br />
gegen die zahlreichen Brandherde<br />
ankämpfen. Die Einsatzleitung<br />
und Atemschutzsammelplätze<br />
werden ebenso wie Bereitstellungsräume<br />
für die Einsatzfahrzeuge<br />
und Bergetrupps eingerichtet.<br />
Ein direkt vor dem<br />
Haus abgesperrter Bereich sichert<br />
den Platz für die Bergetätigkeiten<br />
mit dem 50-t-Kranfahrzeug.<br />
Mit dessen Hilfe werden das<br />
Dach und Betonblöcke abgetragen,<br />
der Schutt am Boden nachgelöscht<br />
und mittels Greifern,<br />
Kran- und Containerfahrzeugen<br />
sowie eines Spezialbaggers der<br />
Mülldeponie (eigene Frischluftfilteranlage<br />
der Fahrerkabine)<br />
des Wirtschaftshofes St. Pölten<br />
rasch von der Unfallstelle abtransportiert<br />
– insgesamt 440<br />
Tonnen. Gewissenhaft und Stück<br />
für Stück kämpfen sich die Einsatzkräfte<br />
vor. Als sehr schwierig<br />
stellt sich die Raumsituation dar,<br />
da es sich um ein enges Siedlungsgebiet<br />
handelt, in dem es<br />
fast keine Freiräume gibt.<br />
✒ Großes Medieninteresse<br />
herrschte nach der Gasexplosion<br />
in St. Pölten<br />
titelstory<br />
immense rAuchentwicklung<br />
Beim Vorgehen orientiert man<br />
sich an den Lehren, die man aus<br />
dem Großeinsatz nach der verheerenden<br />
Gasexplosion im nur<br />
11 km entfernten Wilhelmsburg<br />
im Jahre 1999 gezogen hatte.<br />
Anders als damals ist jedoch der<br />
Einsatz der aus jeweils 20 Personen<br />
zusammengestellten Bergungstrupps<br />
nicht möglich, da<br />
die nach wie vor extreme Rauchentwicklung<br />
die Verwendung von<br />
schwerem Atemschutz zwingend<br />
erforderlich macht. Drei Atemluft-Fahrzeuge<br />
und mehrere<br />
Kompressoren befüllen im Laufe<br />
des Einsatzes die mehr als 700<br />
Atemschutzflaschen der 125<br />
Trupps. Auch 13 Suchhunde mit<br />
30 Hundeführern warten vergeblich<br />
darauf, helfen zu können:<br />
Eine Tierärztin rät davon ab, da<br />
die Tiere sonst Schäden davon-<br />
✒ Schwerstarbeit<br />
unter<br />
Explosionsgefahr<br />
titelstory<br />
blaulicht 07/2010<br />
5
titelstory<br />
titelstory<br />
blaulicht 07/2010<br />
6<br />
gAsexplosion st. pölten<br />
horror-<br />
szenArio<br />
wurde reAlität<br />
tragen würden. Die Brandbekämpfung<br />
selbst kann man sicher<br />
mit einem Deponiebrand vergleichen,<br />
da es fast nicht möglich ist,<br />
die tiefliegenden Brandherde<br />
gezielt zu löschen.<br />
verschiedene einsAtzABschnitte<br />
Für einen Besseren<br />
üBerBlick<br />
Direkt beim ATS-Bereitstellungsraum<br />
koordinieren und überwachen<br />
die bereits bei zahlreichen<br />
Großereignissen bewährten Ablaufposten<br />
den Einsatz der Atemschutzgeräteträger.<br />
Sie weisen<br />
die eingesetzten Kräfte auch an,<br />
die sichergestellten Wertgegenstände<br />
und alle auffindbaren<br />
Gasgeräte aus dem Objekt in einem<br />
eigens dafür geschaffenen<br />
Bereich zu lagern. Weitere Bereichseinsatzleiter<br />
helfen Einsatzleiter<br />
Fahrafellner, den Überblick<br />
zu behalten: Drei Einsatzabschnitte<br />
werden gebildet, ein<br />
eigener Bereichseinsatzleiter<br />
„Technischer Einsatz Bergung“<br />
und ein Sicherheitsoffizier, welcher<br />
sich nur um die korrekte<br />
Bekleidung und Arbeitssicherheit<br />
der eigenen Einsatzkräfte kümmert,<br />
bestellt.<br />
orgAnisAtorische leistungen<br />
im hintergrund<br />
Zeitgleich werden unzählige weitere<br />
Tätigkeiten gesetzt und<br />
Entscheidungen – unter Anwesenheit<br />
von Bürgermeister, Vertretern<br />
des Landes Niederösterreich<br />
und weiteren Verantwortlichen<br />
vor Ort – sofort getroffen.<br />
Permanent werden Messungen<br />
der Gaskonzentration durchgeführt.<br />
Dabei stellt sich heraus,<br />
dass Gas bereits in die Kanalisation<br />
eingetreten ist, aus der es<br />
mit exgeschützten Be- und Entlüftungsgeräten<br />
abgesaugt und<br />
gleich darauf mit Wassersprühstrahl<br />
verdünnt wird. Eingetroffene<br />
Statiker begutachten die<br />
Nebengebäude auf Schäden, das<br />
Bundeskriminalamt sichert etwaige<br />
Spuren für eine Anzeige gegen<br />
Unbekannt wegen fahrlässiger<br />
Tötung. Mittlerweile ist auch<br />
der Ex-Mann eines der Opfer<br />
eingetroffen. Auf einem organisierten<br />
Bauplan des Hauses<br />
schätzt er die Aufenthaltsorte der<br />
vermuteten fünf Opfer zum Zeitpunkt<br />
des Unglücks. Die Verpflegung<br />
der Hundertschaften organisiert<br />
der Rettungsdienst, eine<br />
nahe gelegene Volksschule dient<br />
als Versorgungsstelle. Vier Feuerwehrmitglieder<br />
sind zuständig<br />
für die Betreuung der Presse und<br />
der Medien, bei sechs Pressekonferenzen<br />
stellen sich der Einsatzleiter<br />
und weitere Verantwortliche<br />
den Reportern vor Ort.<br />
FünF opFer werden in den<br />
trümmern geFunden<br />
Währenddessen, nachdem die<br />
größten Trümmer entfernt wurden,<br />
ist die akribische Suche nach<br />
den Vermissten in vollem Gange.<br />
✒ Hundertschaften von Feuerwehrmitgliedern<br />
suchen<br />
im Trümmerkegel nach<br />
Überlebenden. Fotos: VM<br />
Karin Wittmann, FF St. Pölten-Unterradlberg<br />
✒ Präs. LBD<br />
Josef<br />
Buchta<br />
wird von<br />
Einsatzleiter<br />
LFR Fahrafellner,<br />
MSc<br />
über die Lageinformiert<br />
Atemschutztrupps entfernen vorsichtig<br />
und mit eigener Kraft den<br />
Schutt – und stoßen um exakt<br />
17.14 Uhr auf das erste Opfer.<br />
Dank Flutlicht- und Beleuchtungsanlagen<br />
sowie dem Eintreffen<br />
der Ablöse schreiten die<br />
Bergungsarbeiten auch in der<br />
Nacht gut voran. Bis 00.50 Uhr<br />
Nachts werden weitere vier Tote<br />
aus dem Gebäude geborgen;<br />
trotz der hohen Disziplin und der<br />
vorbildlichen und effizienten<br />
Zusammenarbeit aller eingesetzten<br />
Kräfte konnte bedauerlicherweise<br />
kein Opfer lebend gefunden<br />
werden.<br />
Insgesamt erstrecken sich die<br />
Einsatztätigkeiten bis in die Morgenstunden<br />
des nächsten Tages<br />
und sind beendet, während die<br />
Ermittlungen nach den Hintergründen<br />
des Unglücks noch in<br />
vollem Gange sind. Als Ursache<br />
wird bald ein Leck in der unterirdischen<br />
Gasleitung definiert,<br />
das durch einen Lichtbogen einer
Starkstromleitung herbeigeführt<br />
wurde – und innerhalb weniger<br />
Sekunden fünf Menschen das<br />
Leben kostete.<br />
grosseinsAtz<br />
Eingesetzt waren waren 33 Feuerwehren<br />
mit 620 Mann (davon<br />
300 Atemschutzgeräteträger)<br />
und 77 Fahrzeugen (darunter<br />
drei ALF, Kranfahrzeug 50 t,<br />
Drehleitern, Messdienstfahrzeug<br />
und ELF).<br />
Der Rettungsdienst war mit 110<br />
Mann und 16 Fahrzeugen (darunter<br />
zwei Notarzt-Hubschrauber)<br />
und acht Mitgliedern des<br />
Kriseninterventionsteams, 30<br />
Hundeführern der Rettungshunde<br />
NÖ und der Österreichischen<br />
Hundesport-Union vertreten.<br />
Die Exekutive war mit mehr als<br />
100 Beamten der BPD St. Pölten,<br />
Streifen aus ganz NÖ, LKA Niederösterreich,Bundeskriminalamt<br />
mit zahlreichen Brandermittlern<br />
sowie der Tatortgruppe und<br />
der Staatsanwaltschaft St. Pölten<br />
vor Ort.<br />
Mit Vertretern der EVN, der<br />
Stadtgemeinde, des Wirtschaftshofes<br />
und der Behörden standen<br />
insgesamt1.000 Einsatzkräfte im<br />
Einsatz.<br />
erinnerung An wilhelms-<br />
Burg<br />
Das Wohnhaus im Conrad-Lester-<br />
Hof im niederösterreichischen<br />
Wilhelmsburg wurde 1999, 30<br />
Jahre nach seiner Erbauung, renoviert.<br />
Gegen Ende der Arbeiten<br />
sollten am 2. Dezember 1999<br />
Blitzschutzanlagen installiert<br />
werden. Ein Monteur bohrte, weil<br />
keine genauen Pläne vorlagen,<br />
versehentlich eine Gasleitung an.<br />
Ein herbeigerufener EVN-Mitarbeiter<br />
war rasch am Ort des Geschehens<br />
und führte Messungen<br />
durch. Im Keller des Gebäudes<br />
enthielt das Luftgemisch 20 Prozent<br />
Gas. Der EVN-Mitarbeiter<br />
öffnete daraufhin einige Fenster,<br />
drehte den Strom ab und ließ das<br />
Haus evakuieren. Kurze Zeit<br />
später traf ein weiterer Techniker<br />
der EVN ein und dichtete das<br />
defekte Rohr ab.<br />
Die folgenden Gasmessungen<br />
ergaben keine erhöhte Gasdichte,<br />
den Bewohnern wurde das<br />
Betreten des Hauses wieder erlaubt<br />
und der Strom wurde aufgedreht.<br />
Die auf das Unglück<br />
nachfolgende Untersuchung ergab,<br />
dass etwa 1000 Kubikmeter<br />
Gas, davon 100 m 3 im Keller,<br />
ausgetreten sein mussten. Das<br />
aufgestaute Gas-Luft-Gemisch<br />
wurde vom Zündfunken einer<br />
Kühltruhe erfasst, ein unsachgemäß<br />
verlegtes Elektrokabel kanalisierte<br />
die Gaszufuhr.<br />
Etwa 40 Minuten nach dem Einschalten<br />
des Stroms, gegen 18.30<br />
Uhr, kam es zur Explosion. Das<br />
dreistöckige Wohnhaus mit zwölf<br />
Wohnungen brach in sich zusammen<br />
und hinterließ einen acht<br />
Meter hohen und 40 Meter langen<br />
Schuttkegel.<br />
Da die Dienststelle des Samariterbundes<br />
sich in unmittelbarer<br />
Nähe des Unglücksortes befand,<br />
war der Rettungsdienst sehr<br />
schnell vor Ort. Zunächst wurde<br />
von bis zu 40 Verschütteten ausgegangen.<br />
Da nach der Evakuierung<br />
jedoch noch nicht alle Bewohner<br />
in ihre Wohnungen zurückgekehrt<br />
waren, befanden<br />
sich nur 15 Personen zum Zeitpunkt<br />
der Explosion im Gebäude.<br />
Vier Personen konnten sich kurz<br />
nach der Explosion selbst befreien.<br />
Nach kurzer Zeit kamen die<br />
freiwilligen Feuerwehren, der<br />
ABC-Abwehrzug des Bundesheeres<br />
aus St. Pölten und einige<br />
Rettungshundestaffeln zu Hilfe.<br />
In den darauffolgenden 30 Stunden<br />
konnten zwei Personen lebend<br />
gerettet werden: Einer älteren<br />
Frau, deren Beine zwischen<br />
zwei Betonplatten eingeklemmt<br />
waren, mussten beide Beine vor<br />
Ort amputiert werden. Sie verstarb<br />
vier Wochen darauf im<br />
Krankenhaus St. Pölten. Ein<br />
15-jähriges Mädchen konnte lebend<br />
gerettet werden. Für neun<br />
Personen bestand keine Rettung<br />
mehr.<br />
Fotos: VM Karin Wittmann, FF St.<br />
Pölten-Unterradlberg<br />
gAsexplosion in fernitz<br />
In Fernitz, Bezirk Graz-Umgebung, kam es am Sonntag, dem 11.<br />
April 2010, in einem Einfamilienhaus zu einer Gasexplosion. Ein<br />
Mann führte die Gasexplosion herbei, um seine Ex-Frau und sich<br />
selbst umzubringen. Die Bewohner, eine Mutter mit ihren drei<br />
Kindern, konnte sich aber rechtzeitig bei einem Nachbarn in<br />
Sicherheit bringen.<br />
Mit dem Einsatzbefehl „Menschenrettung bei Gasaustritt“ wurde<br />
die FF Fernitz um 7.47 Uhr alarmiert. Die Erkundung durch den<br />
Einsatzleiter HBI Markus Hubmann ergab folgende Lagebilder:<br />
• Explosion und Gasaustritt bei einem Einfamilienhaus<br />
• vermutlich noch Personen im Haus<br />
• schwere Beschädigungen am Wohnhaus<br />
• Trümmerfeld im Garten<br />
• kein Brand mehr zu erkennen<br />
Nach der Erkundung durchsuchte ein Atemschutztrupp sämtliche<br />
Räumlichkeiten, er konnte keine Personen mehr im Gebäude<br />
auffinden. Nach der Rückmeldung an die Einsatzleitung<br />
wurde vom Atemschutztrupp die Gasabsperrung im Wohnhaus<br />
geschlossen und das Objekt mit einem Drucklüfter belüftet.<br />
titelstory<br />
✒ Schwere<br />
Schäden<br />
entstanden<br />
durch die<br />
Gasexplosion<br />
am Einfamilienhaus<br />
✒ Herausgerissen:<br />
Fenster<br />
samt Fensterstock<br />
wurden in<br />
den Gartengeschleudert<br />
Beim Schließen der Gasabsperrung stellten die Einsatzkräfte<br />
eine Manipulation an der Gasleitung fest. Nachdem diese Information<br />
an die Polizei weitergegeben wurde, erklärte die Behörde<br />
den Einsatzort zum Tatort und verständigte ihrerseits Spezialkräfte<br />
wie Kripo, Brandursachenermittlung und Landeskriminalamt.<br />
Die mittlerweile eingetroffenen Mitarbeiter von Elektrounternehmen<br />
und Gasversorgung machten das Objekt stromlos und<br />
legten den Gasanschluss still.<br />
Nach einer Messung der Gaskonzentration durch den Gasversorger<br />
konnte die Einsatzstelle für die Exekutivorgane freigegeben<br />
und der Betrieb des Drucklüfters von der Feuerwehr eingestellt<br />
werden.<br />
Text und Foto: OBI dF Erwin Eibl, FF Fernitz<br />
titelstory<br />
blaulicht 07/2010<br />
7
aktuelles<br />
blaulicht 07/2010 aktuelles<br />
8<br />
kommentiert otto<br />
kommentiert<br />
aktuellesWiDetschek<br />
e<br />
inerseits werden Gase<br />
als saubere Energiequelle<br />
angesehen, da sie bei<br />
der Verbrennung wenig<br />
gefährliche Abfallstoffe<br />
bilden. Andererseits kommt es<br />
immer wieder zu Gasexplosionen,<br />
bei welchen ganze Bauwerke<br />
in die Luft fliegen und<br />
Menschen dabei getötet und<br />
schwer verletzt werden. Nun ist<br />
es gerade am Fronleichnamstag,<br />
dem 3. Juni 2010, in der<br />
NÖ Landeshauptstadt St. Pölten<br />
wieder zu einem derartigen<br />
dramatischen Ereignis mit 5 Toten<br />
gekommen.<br />
ein lichtBogen Als<br />
explosionsursAche<br />
Die Ursachen für Gasexplosionen<br />
sind unterschiedlich: technische<br />
Defekte, unsachgemäßes Hantieren<br />
an Gasleitungen, vorsätzliche<br />
Manipulationen sowie Beschädigung<br />
von Gasleitungen bei Bauarbeiten.<br />
Das sind nur die wichtigsten<br />
Ursachen für Explosionskatastrophen<br />
im Zusammenhang<br />
mit Gas.<br />
In St. Pölten war es – so die<br />
Brandursachenermittler des<br />
Bundeskriminalamtes – unter<br />
der Erde im Gehsteigbereich an<br />
der Ecke Munggenaststraße-<br />
Spratzerner Kirchenweg zu einem<br />
verhängnisvollen technischen<br />
Defekt gekommen. In einem<br />
Kreuzungsbereich der<br />
städtischen Gasleitung mit drei<br />
20-kV-Leitungen trat knapp vor<br />
08.00 Uhr früh ein Kurzschluss<br />
auf. Dabei entstand ein Lichtbogen,<br />
durch den das darunter<br />
befindliche Gasrohr durchbrennen<br />
konnte.<br />
wArum dAs gAs nicht gerochen<br />
wurde?<br />
Nach dem Kurzschluss kam es zu<br />
einer Stromabschaltung und einem<br />
längere Zeit unerkannten<br />
stillen Gasaustritt. Dazu der EVN-<br />
Experte Peter Layr: „Diese Katastrophe<br />
traf uns völlig unvorbereitet,<br />
denn es gab vorher weder<br />
eine Meldung von Gasgeruch<br />
noch eine Gebrechensmeldung<br />
an die Einsatzorganisationen wie<br />
Feuerwehr, Polizei oder EVN“.<br />
Wie ist nun das unerkannte Einsickern<br />
von Gas in das später<br />
zerstörte Wohnhaus zu erklären?<br />
Der Autor hat schon im Jahr 1976<br />
in Graz bei einer Gasexplosion in<br />
der Plabutscherstraße eine ähnliche<br />
Situation erlebt. Damals war<br />
ebenfalls kein Gasgeruch wahrnehmbar<br />
und es kam zur Zerstörung<br />
eines Wohnhauses mit zwei<br />
Toten. Meine Vermutung war<br />
schon damals, dass das verwendete<br />
Odoriermittel Tetrahydrothiophen,<br />
mit einem über fünf<br />
Mal größeren Molekulargewicht<br />
als Methan, bei der Diffusion<br />
durch das Erdreich adsorbiert<br />
wurde. So dürfte es auch in St.<br />
Pölten gewesen sein!<br />
rekonstruktion einer<br />
kAtAstrophe<br />
Gasmoleküle verhalten sich wie<br />
ein Schwarm wilder Hummeln<br />
und können sich daher in einem<br />
Raum entsprechend ausbreiten.<br />
Im vorliegenden Fall konnte das<br />
von seinem Geruchsstoff befreite,<br />
nicht riechbare Methangas<br />
über das Erdreich ins Gebäude<br />
einsickern. Hier dehnte es sich<br />
relativ schnell aus (es ist etwas<br />
leichter als Luft) und füllte sukzessive<br />
alle Räume. Dann wurde<br />
irgendwo im Haus eine Zündquelle<br />
aktiviert und es kam zur<br />
zerstörerischen Gasexplosion. So<br />
oder ähnlich kann man diese<br />
Explosionskatastrophe, welche<br />
schließlich fünf Todesopfer forderte,<br />
rekonstruieren.<br />
geFährliche gAse<br />
die mischung muss<br />
stimmen!<br />
Wieso können derartige Explosionen<br />
aber so zerstörerisch<br />
wirken? Manchmal kommt es nur<br />
zu einer kleinen Verpuffung und<br />
dann zu einem Totalschaden wie<br />
in St. Pölten oder im Jahre 1999<br />
in Wilhelmsburg. Die Antwort ist:<br />
Es muss die Mischung zwischen<br />
Gas und Sauerstoff der Luft passen!<br />
Man bezeichnet dies als<br />
stöcheometrisches Gemisch. Im<br />
vorliegenden Beitrag in der Serie<br />
„Zurück zur Schulbank“ beschäftigen<br />
wir uns mit diesem Problemkreis<br />
daher etwas genauer.<br />
explosionsdruck Bis zu<br />
10 BAr<br />
Bei Gasexplosionen können in<br />
Gebäuden Druckwirkungen bis<br />
an die 10 bar entstehen. Dies ist<br />
verhängnisvoll, denn die Wände<br />
eines herkömmlichen Bauwerks<br />
werden schon bei etwa 0,3 bar<br />
zerstört. Sie werden also nach<br />
außen gedrückt und das Haus<br />
stürzt ein. Die in der Nähe befindlichen<br />
Menschen erleiden entweder<br />
tödliche Druckwirkungen<br />
(Lungenriss etwa bei 1 bar Überdruck)<br />
oder werden durch die<br />
zusammenstürzenden Bauteile<br />
des Hauses erschlagen und verschüttet.<br />
grosse psYchische<br />
BelAstung<br />
Das ist das Szenarium, mit welchem<br />
unser Feuerwehrpersonal<br />
✒ Ein Bild der Ohnmacht:Feuerwehrmann<br />
auf<br />
dem Trümmerhaufen<br />
nach der Gasexplosion<br />
(Foto: FF<br />
St. Pölten).<br />
an der Einsatzstelle konfrontiert<br />
wird. Es kann auch zu Sekundärbränden<br />
gekommen sein oder<br />
– noch schlechter – das ausströmende<br />
Gas brennt nicht und<br />
kann bei unmittelbarer Anwesenheit<br />
der Einsatzkräfte explodieren.<br />
Zu dieser äußeren Gefahr<br />
kommt die Tatsache, dass noch<br />
lebende Menschen unter den<br />
Trümmern verschüttet sein können.<br />
Das stellt eine große psychische<br />
Belastung für unsere Feuerwehrmänner<br />
und Feuerwehrfrauen<br />
dar, die erst bewältigt<br />
werden muss.<br />
erkenntnisse<br />
Zusammenfassend kann man<br />
daher feststellen: Gase sind gefährlich,<br />
wenn man sie nicht<br />
richtig behandelt! Alle Gasanlagen<br />
sollten daher sehr sorgfältig<br />
und in kurzen periodischen Abständen<br />
durch Fachleute überprüft<br />
werden.<br />
Wenn es einmal kracht, wird gerade<br />
das Feuerwehrpersonal<br />
stark gefordert. Es ist einer starken<br />
psychischen Belastung ausgesetzt<br />
und darf keine Fehler<br />
begehen. Deswegen ist die Schulung<br />
derartiger, gottlob nur selten<br />
auftretender Ereignisse immer<br />
wieder in unsere Ausbildungsprogramme<br />
aufzunehmen.<br />
Denn die richtige Vorgangsweise<br />
ist gerade bei gefährlichen Gasen<br />
von eminenter Bedeutung.
herBert und thomAs krenn<br />
wieder efolgreich<br />
Europameister- und Vize-Europameistertitel für Herbert und Thomas Krenn!<br />
Im Rahmen der „Interschutz<br />
2010“ in Leipzig wurden die<br />
„Toughest Firefighter Alive“–Europameisterschaftendurchgeführt,<br />
also die „Härtesten Feuerwehrmänner“<br />
Europas ermittelt.<br />
grosses teilnehmerFeld<br />
on den rund 120 Teilneh-<br />
V<br />
mern aus 12 Nationen<br />
wurde auf den vier Stationen<br />
wieder alles abverlangt.<br />
Thomas und Herbert Krenn von<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz<br />
am Waasen konnten<br />
sich wieder einmal in der Top-<br />
Elite der eigentlich nur aus<br />
Berufsfeuerwehrleuten bestehenden<br />
Wettkämpfer in Europa<br />
beweisen.<br />
spitzenplAtzierungen<br />
In den Alterswertungen M 18<br />
wurde Thomas Krenn Vize-Europameister<br />
und bei der Alterswertung<br />
M 40 wurde Herbert<br />
Krenn sogar Europameister.<br />
Bei der Gesamtwertung mit<br />
Rang 3 von Löschmeister Thomas<br />
Krenn und Rang 4 für<br />
Hauptlöschmeister Herbert<br />
Krenn haben die Heiligenkreuzer<br />
sich wieder unter den besten<br />
Wettkämpfern Europas<br />
präsentiert.<br />
thomAs krenn<br />
„Ich bin sehr glücklich, denn<br />
mit meinem ersten Stockerlplatz<br />
konnte ich auch die anhaltende<br />
Formkurve nach oben<br />
unter Beweis stellen. Jetzt freue<br />
✒<br />
Alles abverlangt: die 120<br />
Teilnehmer aus 12 Nationen<br />
gaben ihr Bestes<br />
ich mich schon sehr auf die<br />
Weltmeisterschaft in Südkorea,<br />
die Ende August stattfindet. Da<br />
werde ich wieder voll angreifen“,<br />
so der 23- jährige Thomas<br />
Krenn.<br />
herBert krenn<br />
Auch Herbert ist nicht ganz<br />
unzufrieden, denn er weiß, was<br />
alles dazugehört, um im Spitzenfeld<br />
mitzukämpfen zu können.<br />
Als amtierender Weltmeister<br />
ist ihm bewusst, dass man<br />
Siege nicht zu hundert Prozent<br />
planen kann.<br />
„Es wird immer härter, die<br />
Stiegen-Häuser werden immer<br />
höher und die Spitzenwettkämpfer<br />
immer jünger“,<br />
schmunzelt Herbert, „aber jetzt<br />
bin ich schon ganz heiß auf die<br />
Weltmeisterschaft.“ Bei der<br />
letzten Station mussten die<br />
Wettkämpfer den 75 Meter<br />
hohen Messeturm erklimmen,<br />
natürlich, wie auch bei den<br />
ers-ten drei Stationen, mit<br />
Helm, Schutzjacke und Atemschutzgerät<br />
am Rücken.<br />
Die ersten Stationen waren<br />
hart, aber die letzte war der<br />
Wahnsinn mit den 416 Stufen<br />
des Turms, so Herbert Krenn.<br />
✒ Herbert und Thomas<br />
Krenn (von links) waren bei<br />
der Europameisterschaft<br />
„Toughest Firefighter Alive“<br />
wieder erfolgreich<br />
sport<br />
sport<br />
blaulicht 07/2010<br />
9
xxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxxx<br />
blaulicht 07/2010<br />
10<br />
interschutz 2010<br />
interschutz 2010<br />
Beeindruckende<br />
✒ Internationaler<br />
Treffpunkt:<br />
Die„Interschutz<br />
2010 – Der Rote<br />
Hahn“ in Leipzig<br />
zog auch diesmal<br />
Interessierte<br />
aus aller Welt<br />
an. Foto: Messe-<br />
AG<br />
✒<br />
Löschangriff eines<br />
Rosenbauer Panther<br />
bei einer Live-<br />
Präsentation<br />
Foto: Oswald<br />
l
eitmesse<br />
tiert. Damit hatte sich gegen-<br />
Vom 7. bis 12. Juni<br />
2010 fand in Leipzig<br />
die weltweit größte<br />
Feuerwehrmesse, die<br />
„Interschutz 2010 – Der<br />
Rote Hahn“ statt.<br />
125.000 Personen besuchten<br />
dieses Großereignis.<br />
Foto: Messe AG<br />
christoF oswAld auf die Verfeinerung und Wei-<br />
Die Interschutz präsentierte<br />
sich im weitläufigen<br />
und modernen<br />
Messezentrum Leipzig<br />
in sechs Hallen und<br />
dem Freigelände. Dort wurden<br />
auch Live-Präsentationen unter<br />
fachkundigem Kommentar vorgeführt.<br />
AusstellerzAhl<br />
gesteigert<br />
Mehr als 1350 Aussteller aus 46<br />
Nationen hatten vom 7. bis<br />
12. Juni auf der alle fünf Jahre<br />
stattfindenden INTERSCHUTZ<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
des Feuerwehrwesens<br />
und des Brandschutzes präsen-<br />
über dem Jahr 2005 die Zahl der<br />
Aussteller um mehr als 100<br />
Messeaussteller erhöht. Zurückgegangen<br />
ist allerdings<br />
gegenüber dem Jahr 2005 die<br />
Anzahl der Besucher:<br />
Es kamen um 15.000 weniger<br />
als in Hannover, nämlich<br />
125.000 Interessierte. Trotzdem<br />
wuchs die Internationalität<br />
deutlich: Aus 53 Ländern reisten<br />
die Besucher in diesem Jahr<br />
an, 2005 waren es Besucher aus<br />
49 Nationen.<br />
leitmesse<br />
Seit es die „Interschutz“ gibt,<br />
wirkte die Messe bisher fast<br />
immer als Impulsveranstaltung<br />
bei der technischen Entwicklung<br />
des Feuerwehrwesens. Auf<br />
den ersten Blick ist die Zeit der<br />
großen „Aha-Erlebnisse“<br />
scheinbar vorbei. Im Jahr 1994<br />
war es noch anders gewesen.<br />
Damals waren als gravierende<br />
Neuerungspunkte der Messe<br />
die neu vorgestellte Knickleiter<br />
von Magirus, der Aluminiumaufbau<br />
von Rosenbauer und die<br />
Verwendung von Combound-<br />
Werkstoffen für Pressluftflaschen<br />
zu nennen. Inzwischen<br />
haben sich die Unternehmen<br />
terentwicklung von Details konzentriert.<br />
Was waren also diesmal<br />
die Highlights?<br />
neuerungen: Breite<br />
pAlette<br />
Waren es in den achtziger und<br />
neunziger Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts noch einige wenige<br />
„Knaller“, die aber dafür<br />
äußerst medienwirksam ins<br />
Rampenlicht gerückt wurden,<br />
so waren es schon 2005 in Hannover<br />
und auch diesmal in<br />
✒ Permanente<br />
Live-Präsentationen<br />
gab es<br />
am Freigelände<br />
zu sehen.<br />
Foto: Messe AG<br />
Leipzig eine ganze Reihe von<br />
Verfeinerungen, die vorgestellt<br />
wurden. Zusätzlich wurden<br />
aber auch eine Vielzahl von<br />
Neuentwicklungen vorgestellt.<br />
Alleine die großen Aussteller<br />
Rosenbauer und IVECO-Magirus<br />
präsentierten auf ihren<br />
Pressekonferenzen ein Feuerwerk<br />
an Verbesserungen und<br />
neuen Produkten. Eine solche<br />
Vielfalt lässt sich in einem einzigen<br />
Artikel natürlich nicht<br />
abhandeln.<br />
Und so werden die Fachautoren<br />
von „BLAULICHT“ daher in den<br />
nächsten Ausgaben detaillierte<br />
Einblicke in die Weiterentwicklung<br />
der einzelnen Fachsparten<br />
aktuell<br />
aktuell<br />
blaulicht 07/2010<br />
11
aktuell<br />
interschutz<br />
2010<br />
blaulicht 07/2010<br />
12<br />
des Feuerwehrwesens geben.<br />
Einige Themen sollen aber<br />
nachfolgend doch angerissen<br />
werden.<br />
FAhrzeugtechnik<br />
Am Bereich der Fahrzeugtechnik<br />
gab es wieder eine große<br />
Vielfalt zu sehen. Bei praktisch<br />
allen bekannten Feuerwehrfahrzeugherstellern<br />
ist beim<br />
Aufbau die Aluminiumtechnik<br />
bereits Standard. Diese Aufbautechniken<br />
wurden inzwischen<br />
konsequent weiterentwickelt.<br />
Insbesondere Rosenbauer rückte<br />
seine neue Generation der<br />
AT-Technologie ins mediale<br />
Rampenlicht. Einige Hersteller<br />
setzen auch auf die GFK-Technik.<br />
Die österreichischen Feuerwehrfahrzeughersteller<br />
waren<br />
auch diesmal wieder präsent<br />
und wurden besonders von den<br />
deutschen Nachbarn neugierig<br />
beäugt. Der Grund: die deutschen<br />
Normfahrzeuge wirken<br />
neben den österreichischen<br />
Einsatzfahrzeugen eher konservativ.<br />
Aber nicht nur wegen des<br />
Designs genießen die österreichischen<br />
Hersteller weltweit<br />
über einen hervorragenden<br />
Ruf. Viele innovative Neuerungen<br />
gehen von den österreichischen<br />
Paradeunternehmen aus.<br />
Immerhin 29 österreichische<br />
Unternehmen hatten die Möglichkeit<br />
genutzt, sich in Leipzig<br />
zu präsentieren. Eine stolze<br />
Anzahl für das kleine Österreich.<br />
Der österreichische Standort<br />
von Iveco-Magirus (ehemals<br />
LOHR) in Hönigtal präsentierte<br />
eine Palette an zukunftsweisenden,<br />
kompakten Einsatzfahrzeugen.<br />
Empl aus Tirol zeigte<br />
wiederum große Spezialfahrzeuge,<br />
während Rosenbauer die<br />
gesamte Palette vom neuen<br />
Einsatzhelm Heros-smart bis<br />
zum Flugfeldfahrzeug Panther<br />
vorstellte.<br />
✒<br />
Der Rosenbauer Panther<br />
war auch diesmal ein Zugpferd<br />
bei den Besuchern<br />
Apropos Flugfeldfahrzeuge:<br />
Hier stellte Iveco-Magirus die<br />
neue Generation „Dragon 2“<br />
(6x6 und 8x8) vor. Auch andere<br />
Konkurrenten haben auf diesem<br />
Sektor ihre Modelle überarbeitet.<br />
Welches der Modelle<br />
jetzt der echte „Panther“ ist,<br />
kann rein optisch nun auf den<br />
ersten Blick oft nicht mehr<br />
festgestellt werden. Um so<br />
überraschender daher, dass<br />
Ziegler mit seinem traditionell<br />
gestylten Flugfeldfahrzeug Z8<br />
am Grazer Flughafen punktete.<br />
Die Deutschen präsentierten<br />
das Fahrzeug am „Roten Hahn“<br />
und die Verantwortlichen des<br />
Grazer Flughafens zeigten sich<br />
von den technischen Leistungen<br />
überzeugt.<br />
drehleitern<br />
Die beiden großen deutschen<br />
Hersteller Magirus und Metz<br />
rückten ihre „Elefanten“ besonders<br />
ins Rampenlicht und zeigten<br />
den Trend zu noch größeren<br />
Arbeitshöhen. Die Magirus<br />
M60 L, eine Drehleiter mit 60<br />
Metern Arbeitshöhe, wurde<br />
speziell für die Exportmärkte<br />
entwickelt. Auch Metz stellte<br />
seine neuen Hochdrehleitern<br />
vor: sie bieten Arbeitshöhen<br />
von 56 oder 61,5 Metern. Die<br />
ersten Exemplare gehen auch<br />
bei Metz in den Export und<br />
werden in den Nahen Osten<br />
geliefert.<br />
Die elektronischen Steuerungssysteme<br />
wurden ebenfalls ver-<br />
bessert. Und bei den Rettungskörben<br />
wurde schon wie bisher<br />
versucht, neuen praktischen<br />
Anwendernutzen zu integrieren.<br />
Insbesondere Magirus<br />
stach hier mit dem neuen Vier-<br />
Personen-Rettungskorb heraus.<br />
Die Leiternparks wurden hinsichtlich<br />
Ausladung und Stabilität<br />
neuerlich überarbeitet.<br />
Bei den Teleskopmastbühnen<br />
setzte Magirus ein Signal: die<br />
Deutschen bringen mit der<br />
M33P nun eine komplett neue<br />
Bühne auf den Markt, um den<br />
Produzenten aus Übersee den<br />
Kampf anzusagen.<br />
Atemschutz<br />
Keine gravierenden Neuerun-<br />
gen gibt es beim Thema Atemschutz:<br />
schon bisher hatte sich<br />
die Verwendung von leichten<br />
Werkstoffen durchgesetzt. Auch<br />
die elektronischen Sicherheitseinrichtungen<br />
(Stichwort Totmannschaltung)<br />
sind inzwischen<br />
Standard.<br />
Stichwort Telemetrie: in der<br />
Einsatzzentrale können die Daten<br />
der Atemschutzgeräteträger<br />
schon wie bisher genau überwacht<br />
werden. Die Daten werden<br />
per Funk zu einer Überwachungstafel<br />
übertragen und<br />
bieten der Einsatzleitung jederzeit<br />
einen Einblick über die<br />
aktuelle Situation der Atemschutzgeräteträger.<br />
In diesem<br />
Bereich gibt es verfeinerte Lösungen.<br />
computer,<br />
kommunikAtion<br />
Die Computertechnologie ist<br />
inzwischen in praktisch allen<br />
Bereichen der Feuerwehrtech-<br />
✒<br />
Neue Generation: Rosenbauer<br />
präsentierte den weiterentwickelten<br />
AT-Aufbau<br />
nik eine selbstverständliche<br />
Komponente. Auch der multimediale<br />
Aspekt ist im Feuerwehreinsatz<br />
fast schon Standard<br />
geworden.<br />
Zum Beispiel Videokameras an<br />
Feuerwehrfahrzeugen, die am<br />
ausfahrbaren Lichtmast angebracht<br />
sind und bei Großeinsätzen<br />
Live-Bilder an die Einsatzzentrale<br />
per Funk senden. Oder<br />
digitale Wall-Displays – also<br />
eine Kombination einer herkömmlichen<br />
Schreibtafel, verbunden<br />
mit einer elektronischen<br />
Videoleinwand – auf<br />
Fotos: Oswald
welcher die aktuelle Einsatzlage<br />
permanent neu eingespielt und<br />
bearbeitet werden kann.<br />
Auch der Funksektor wird inzwischen<br />
vom Digitalfunk beherrscht.<br />
In etlichen Regionen<br />
wurde er bereits umgesetzt, in<br />
anderen Bundesländern bzw.<br />
Einsatzbereichen steht die Einführung<br />
kurz bevor.<br />
„BLAULICHT“ wird auch diesem<br />
Bereich demnächst einen<br />
ausführlichen Bericht widmen.<br />
✒ Der Dragon 2 von Iveco-Magirus wurde komplett überarbeitet<br />
und neu designt<br />
interschutz:<br />
Bisherige messen und Bereits geplAnte<br />
Die Vorläuferveranstaltung „Der Rote Hahn“:<br />
1935: Dresden<br />
1953: Essen<br />
Die Vorläuferveranstaltung „Der Rote Hahn“ mit dem<br />
Namenszusatz „Interschutz“:<br />
1961: Köln (erstmals bezeichnet als „Der Rote Hahn –<br />
Interschutz“)<br />
1972: Frankfurt am Main<br />
„INTERSCHUTZ – Der Rote Hahn“<br />
1980: Hannover (zusammen mit dem Deutschen Feuerwehrtag)<br />
1988: Hannover<br />
1994: Hannover<br />
2000: Augsburg (zusammen mit dem Deutschen Feuerwehrtag)<br />
2005: Hannover<br />
2010: Leipzig (zusammen mit dem Deutschen Feuerwehrtag)<br />
2015: Hannover<br />
2020: Hannover (zusammen mit dem Deutschen Feuerwehrtag)<br />
2025: Hannover<br />
aktuell<br />
interschutz<br />
2010<br />
✒ Magirus-Leitern sowohl in der Halle als auch im Freigelände waren<br />
wieder ein High-Light<br />
✒ Am Metz-Stand konnte man die neuen Hochdrehleitern bewundern<br />
✒ Klettergestell: Der Dräger-Außenstand war ebenfalls einer der<br />
Anziehungspunkte<br />
Fotos: Oswald<br />
xxxxxxxx<br />
blaulicht 07/2010<br />
13
aktuell<br />
interschutz<br />
2010<br />
blaulicht 07/2010<br />
14<br />
vorBeugender BrAndschutz<br />
Der vorbeugende Brandschutz<br />
ist ein derart umfangreiches<br />
Aufgabenfeld, welches von<br />
„BLAULICHT“ demnächst ebenfalls<br />
ausführlicher unter die Lupe<br />
genommen werden wird.<br />
positive BilAnz<br />
Aussteller und Veranstalter der<br />
INTERSCHUTZ 2010 haben zum<br />
Ende der weltweiten Leitmesse<br />
für Rettung, Brand-/Katastrophenschutz<br />
und Sicherheit eine<br />
überaus positive Bilanz gezogen.<br />
„Die Unternehmen berich-<br />
ten durchgehend von entscheidungskompetenten<br />
und investitionsbereiten<br />
Besuchern. Jeder<br />
zweite Besucher kam mit<br />
konkreten Investitionsabsichten<br />
auf die Messe“, sagte Stephan<br />
Ph. Kühne, Vorstand der<br />
Deutschen Messe AG, gegen<br />
Ende der Veranstaltung in Leipzig.<br />
„Die Erwartungen der Aussteller<br />
wurden deutlich übertroffen.<br />
An allen sechs Messetagen<br />
war das Gelände sehr gut<br />
frequentiert“, bemerkte Dr. Rolf<br />
Schildknecht, Vorsitzender des<br />
Fachverbandes Feuerwehrtechnik<br />
im VDMA e. V. „Besonders<br />
ausschlaggebend für das positive<br />
Fazit war zudem die hohe<br />
Qualität der zahlreichen Fachbesucher.<br />
Dies hat sich entsprechend<br />
positiv auf den Verlauf<br />
der Verkaufsgespräche ausgewirkt.“<br />
AusBlick: zurück nAch<br />
hAnnover<br />
Organisiert wird die „Interschutz“<br />
von der deutschen<br />
Messe-AG in Hannover. Traditionell<br />
richtet sich der Standort<br />
der „Interschutz“ nach dem<br />
Austragungsort des Deutschen<br />
Feuerwehrtages. Im Jahr 2000<br />
musste die „Interschutz“ in<br />
Augsburg veranstaltet werden.<br />
Der Hauptgrund dafür war da-<br />
✒ Der österreichische Feuerwehrfahrzeughersteller<br />
Empl präsentierte vor allem<br />
Groß- und Spezialfahrzeuge<br />
mals die Tatsache, dass<br />
Deutschland und damit Hannover<br />
den Zuschlag zur Weltausstellung<br />
bekommen hatte. Daher<br />
musste damals für den<br />
„Roten Hahn“ ein „Ausweichquartier“<br />
gefunden werden.<br />
2005 war man ins inzwischen<br />
großzügig ausgebaute Messegelände<br />
von Hannover zurückgekehrt.<br />
Diesmal war Leipzig der<br />
Austragungsort, weil der Deutsche<br />
Feuerwehrtag hier stattgefunden<br />
hatte. In Leipzig wurde<br />
Fotos: Oswald<br />
nun beschlossen, dass der 29.<br />
Deutsche Feuerwehrtag im Jahr<br />
2020 wieder in der niedersächsischen<br />
Landeshauptstadt Hannover<br />
ausgerichtet wird. Der<br />
Deutsche Feuerwehrtag wird<br />
alle zehn Jahre ausgerichtet.<br />
✒<br />
Damit steht auch fest: Die „Interschutz“<br />
als internationale<br />
Leitmesse für Rettung, Brandund<br />
Katastrophenschutz sowie<br />
Sicherheit wird neben 2015 und<br />
2025 auch 2020 in Hannover<br />
veranstaltet (siehe Kasten<br />
S.13).<br />
historische entwicklung<br />
Erstmals wurde „Der Rote<br />
Hahn“ 1935 in Dresden veranstaltet.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
fand die Feuerwehrmesse<br />
in 1953 in Essen statt. Zuerst<br />
alle zehn Jahre und später im<br />
Intervall von acht Jahren wurde<br />
das Feuerwehrevent veranstaltet.<br />
Nach Essen waren Köln und<br />
Frankfurt Veranstaltungsorte.<br />
Ab 1980 war Hannover Heimstatt<br />
der Interschutz. Erst 1988<br />
wurde der Zeitraum auf sechs<br />
Jahre reduziert. Mittlerweile<br />
hat man nochmals die Intervalle<br />
verkürzt und veranstaltet die<br />
Der Feuerwehrkommandant des Flughafens Graz, HBI Franz<br />
Körbler, vor dem neuen Flugfeldfahrzeug Z8 von Ziegler<br />
✒ Volle Auslastung: Kluges<br />
Marketing zog allein 40.000<br />
Besucher an den Haix-<br />
Stand<br />
Messe alle fünf Jahre. Die Zeiten<br />
haben sich im Computerzeitalter<br />
eben geändert: heutzutage<br />
dreht sich das Entwicklungskarussell<br />
immer schneller<br />
und inzwischen werden fast<br />
jährlich neue Computergenerationen<br />
und -technologien auf<br />
den Markt gebracht.
interschutz 2010:<br />
Start fÜr den<br />
5. dräGer-feuerweHr-weBSitewettBewerB<br />
Auf der „Interschutz 2010“ in<br />
Leipzig erfolgte der Start zum<br />
5. Dräger-Feuerwehr-Website-<br />
Wettbewerb.<br />
FünF helme<br />
Die fünf Helme sind inzwischen<br />
eine begehrte Auszeichnung: Mit<br />
diesen zeichnete Dräger im Rahmen<br />
des mit der Agentur Advertisingpool<br />
entwickelten und<br />
umgesetzten österreichischen<br />
Feuerwehr-Website-Wettbewerbs<br />
bereits vier Mal die besten Feuerwehr-Auftritte<br />
im Internet<br />
aus.<br />
✒ Eröffneten den 5. Dräger-<br />
Feuerwehr-Website-Wettbewerb<br />
auf der „Interschutz“<br />
in Leipzig: (von links) Hans-<br />
Peter Kröger (DFV), Josef<br />
Buchta (ÖBFV), Walter Egger<br />
(CTIF), Werner Heitmann<br />
(Dräger), Matthias Rampe<br />
(FF Roßdorf, Gewinner 2009,<br />
Deutschland)<br />
Foto: Oswald<br />
stArt<br />
Auf dem Dräger-Stand im Freigelände<br />
erfolgte am 8. Juni 2010 um<br />
14.30 Uhr unter prominenter<br />
Beteiligung der Start zum 5.<br />
Dräger-Feuerwehr-Website-Wettbewerb.<br />
✒ Als Hauptgewinn wartet ein exklusiver<br />
Besuch bei der Marinefeuerwehr<br />
in Wilhelmshaven<br />
preise<br />
Auch diesmal gibt es neben den<br />
begehrten Helmen für die Homepage<br />
attraktive Preise zu gewinnen.<br />
Als Hauptpreis winkt ein<br />
exklusiver Besuch bei der Marinefeuerwehr<br />
in Wilhelmshaven.<br />
Gemeinsam mit den Gewinnern<br />
der parallel stattfindenden Landeswettbewerbe<br />
in Deutschland<br />
und in der Schweiz erhalten die<br />
Sieger dort besondere Einblicke<br />
in die Feuerwehrtätigkeit auf See.<br />
Zudem ist ein attraktives Rahmenprogramm<br />
geplant. Die<br />
zweit- und die drittplatzierte<br />
Feuerwehr gewinnt jeweils eine<br />
Heißausbildung bei der Wiener<br />
Berufsfeuerwehr.<br />
mitmAchen zAhlt sich Aus<br />
Feuerwehren aus Österreich, die<br />
an dem Wettbewerb teilnehmen<br />
möchten, können sich ab sofort<br />
unter der Internetadresse „www.<br />
draeger.at“ registrieren. Die Anmeldefrist<br />
läuft bis zum 31. Januar<br />
2011. Daraufhin prüft die Jury<br />
jede teilnehmende Website und<br />
vergibt bis zu fünf Helmsymbole,<br />
die nach Wettbewerbsende als<br />
„Gütesiegel“ auf die Homepage<br />
gestellt werden können. Die mit<br />
der Höchstzahl von fünf Helmen<br />
ausgezeichneten Feuerwehren<br />
werden zu einer Festveranstaltung<br />
eingeladen, bei der die finalen<br />
Sieger bekannt gegeben werden.<br />
BrAndsimulAtions-<br />
AnlAge fÜr LeipziGer fLuG-<br />
HafenfeuerweHr<br />
Interessierte konnten als Rahmenprogramm<br />
der „Interschutz<br />
2010“ praktische Übungen<br />
der Flughafenfeuerwehr<br />
Leipzig der neuen Brandsimulationsanlage<br />
am Flughafen<br />
von Leipzig/Halle verfolgen.<br />
i<br />
m Auftrag des Flughafens<br />
Leipzig/Halle errichtete<br />
Dräger eine Brandsimulationsanlage<br />
in Flugzeugform.<br />
Die Anlage bildet den Mittelpunkt<br />
eines Trainingszentrums<br />
der Flughafenfeuerwehr, das<br />
zum Start der Interschutz 2010<br />
in Betrieb genommen wurde.<br />
Die Brandübungsanlage entspricht<br />
in Form und Größe<br />
einer verkürzten Boeing 747<br />
und ist dreigeschossig. Im Innern<br />
befinden sich Einrichtungen<br />
wie in einem echten Flugzeug,<br />
etwa Cockpit, Sitze,<br />
Bordküche oder ein Toilettenraum.<br />
Hier lassen sich typische<br />
Brände simulieren, wie ein<br />
brennender Papierkorb oder<br />
Feuer in Gepäckfächern. Aus<br />
Gründen des Umweltschutzes<br />
wird die Anlage mit Propangas<br />
betrieben. In der Installation<br />
sind rund 240 Tonnen Stahl<br />
verbaut. Etwa 1.000 Meter Rohrleitungen<br />
für Gas, Druckluft<br />
und Wasser sowie 5000 Meter<br />
Kabel bilden die Infrastruktur<br />
der Trainingsanlage. Die Anlage<br />
bietet verschiedene Möglichkeiten,<br />
typische Einsatzszenarien<br />
für Flughafenfeuerwehren<br />
zu trainieren, erläutert das<br />
Lübecker Unternehmen. Neben<br />
dem Löschen von Bränden sind<br />
die Rettung von Menschenleben<br />
sowie die Suche und Bergung<br />
von Personen, die ein<br />
havariertes Flugzeug im Notfall<br />
nicht verlassen konnten, die<br />
wichtigste Aufgabe von Flughafenfeuerwehren.<br />
Die Brandübungsanlage<br />
am Flughafen<br />
Leipzig/Halle verfügt über mehrere<br />
Heißrauchmaschinen im<br />
Innenraum, die schwierige<br />
Sichtverhältnisse simulieren.<br />
✒ Brandsimulationsanlage in Flugzeugform: Die Schau-Übungen<br />
am Trainingszentrum der Flughafenfeuerwehr Leipzig beeindruckten.<br />
Foto: Messe AG<br />
aktuell<br />
aktuell<br />
blaulicht 07/2010<br />
15
einsatz<br />
blaulicht 07/2010 einsatz<br />
16<br />
Starkregen und Hagelschlag sorgten Montag,<br />
den 14. 6. 2010 im Wechselgebiet für einen Großeinsatz<br />
der Feuerwehren im Raum Schäffern und<br />
Pinggau.<br />
unwet<br />
Fordert<br />
todeso<br />
thomAs meier<br />
✒
ter<br />
pFer<br />
Dutzende<br />
Autos wurden<br />
von<br />
den Wassermassenerfasst<br />
✒ Wie Zündholzschachteln<br />
wurden Autos<br />
von den<br />
Fluten mitgerissen<br />
✒ LH Mag. Franz Voves<br />
machte sich vor Ort<br />
ein Bild von der Verwüstung<br />
Gegen 11.15 Uhr nahm<br />
das Chaos seinen Anfang.<br />
Ein Unwetter –<br />
vom Wechselgebiet<br />
kommend – entlud sich<br />
mit höchster Intensität über<br />
dem Schäfferner und Pinggauer<br />
Raum. Die Bäche im Pinka- und<br />
Tauchental stiegen binnen kürzester<br />
Zeit zu reißenden Flüssen<br />
an. Im Bereich der Auffahrt<br />
zur Südautobahn (A2) in Schäffernsteg,<br />
wo sich Pinka, Lafnitzund<br />
Schäffernerbach treffen,<br />
kam eine Lenkerin aus Niederösterreich<br />
in ihrem Geländewagen<br />
in den reißenden Fluten<br />
ums Leben. Die Wasserwalze<br />
zog eine katastrophale Spur der<br />
Verwüstung. Keller wurden<br />
überflutet, Straßen mit Muren<br />
verlegt, Hänge rutschten ab,<br />
Bankette wurden unterspült,<br />
zwei Dutzend Autos mit den<br />
Wassermassen mitgerissen.<br />
Die Feuerwehren der Abschnitte<br />
3 und 4 waren anfänglich mit<br />
rund 70 Mann unter der Einsatzleitung<br />
von BR Hans Hönigschnabl<br />
damit beschäftigt, die<br />
gröbsten Schäden und Verklausungen<br />
zu beseitigen. BR Hans<br />
Hönigschnabl: „Unsere Priorität<br />
lag zuerst im Raum Pinggau,<br />
wo wir zu Rutschungen alarmiert<br />
wurden. Nach der Meldung<br />
über eine ,eingeklemmte<br />
Person‘ haben wir natürlich<br />
alles unternommen, hier<br />
schnellstmöglich technische<br />
einsatz<br />
einsatz<br />
blaulicht 07/2010<br />
17
einsatz<br />
einsatz<br />
blaulicht blaulicht 07/2010<br />
18<br />
Hilfestellung zu geben. Doch<br />
für die Lenkerin ist jede Hilfe<br />
zu spät gekommen. Der Kreisverkehr<br />
im Bereich Schäffernsteg<br />
war dann ein richtiger<br />
Hot-Spot. Auch in Sinnersdorf<br />
hat eine Verklausung zu massiven<br />
Überschwemmungen geführt,<br />
PKW tauchten plötzlich<br />
in den Fluten auf.“<br />
„Unterstützt wurden die Einsatzkräfte<br />
vom KHD-Tanklöschzug<br />
Nord der Abschnitte 5 und<br />
7“, wie Bezirksfeuerwehrkommandant<br />
OBR Franz Hauptmann<br />
berichtet. OBR Hauptmann:<br />
„Dieser Zug stammt aus<br />
der KHD-Bereitschaft und wird<br />
die Reinigungsarbeiten unterstützen.<br />
Natürlich ist berücksichtigt,<br />
dass die Einsatzbereitschaft<br />
in diesen Abschnitten<br />
vollständig gewährleistet ist“.<br />
Landeshauptmann Mag. Franz<br />
Voves, 1. LH-Stellvertreter Hermann<br />
Schützenhöfer, Bezirkshauptmann<br />
Mag. Max Wiesenhofer<br />
sowie HR Dr. Kurt<br />
Kalcher waren vor Ort, um sich<br />
ein Bild von der Schadenslage<br />
zu machen, und zeigten sich<br />
bestürzt von den Ereignissen.<br />
LH Voves: „Es ist fürchterlich,<br />
sehen und akzeptieren zu müssen,<br />
wie Naturkatastrophen in<br />
immer kürzeren Abständen<br />
✒ Zu reißenden<br />
Flüssen wurden<br />
binnen<br />
kürzester Zeit<br />
schmale Gerinne<br />
auftreten. Ich danke den FeuerwehrkameradInnen<br />
und allen<br />
weiteren Einsatzkräften für<br />
ihren beherzten Einsatz.“<br />
Die Aufräumarbeiten werden<br />
die eingesetzten Feuerwehren<br />
noch längere Zeit beschäftigen.<br />
16. Juni 2010:<br />
Zur Zeit stehen in den Bezirken<br />
Graz-Umgebung, Feldbach,<br />
Hartberg und Leoben ca. 20<br />
Feuerwehren im Unwettereinsatz.<br />
Überflutete Keller sind<br />
von den Feuerwehrkräften auszupumpen,<br />
von Muren verlegte<br />
oder von Wasser überflutete<br />
Verkehrswege sind frei zu machen.<br />
„Der Tauchenbach im Ortsteil<br />
Lafnitzdorf (Bereich Schäffern,<br />
Pinggau im Bezirk Hartberg) ist<br />
randvoll“, berichtet Brandrat<br />
Hans Hönigschnabl aus Pinggau<br />
soeben. Neben den Aufräumarbeiten<br />
der Katastrophe vom<br />
Montag, den 14. 6. 2010 bereiten<br />
die Einsatzkräfte hier Sicherungsmaßnahmen<br />
wie Sandsäckefüllen<br />
etc. vor.<br />
In Hatzendorf (Bezirk Feldbach),<br />
das im Katastrophensommer<br />
2009 schwer getroffen<br />
wurde, steht zur Zeit ein Keller<br />
unter Wasser. Auch im Bezirk<br />
Radkersburg ist die Lage gespannt,<br />
da bis 16.00 Uhr noch<br />
größere Wassermengen zu erwarten<br />
sind.<br />
Teilweise betragen die bisherigen<br />
Niederschlagsmengen in<br />
den steirischen Bezirken bis zu<br />
50 Liter pro Quadratmeter,<br />
weitere 20 Liter können laut<br />
vorliegenden Prognosen der<br />
ZAMG im Süden und Südosten<br />
noch anfallen, örtlich sind auch<br />
Gewitterentwicklungen eingelagert.<br />
Text: Thomas Meier<br />
Fotos: Franz Fink<br />
✒ Schwere<br />
Schäden an<br />
der Infrastruktur<br />
der Region<br />
richtete das<br />
Unwetter an
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blaulicht 07/2010<br />
19
WeiterbilDunG<br />
WeiterbilDunG<br />
blaulicht 07/2010<br />
20<br />
wAs versteht mAn<br />
unter zünd- und<br />
explosionsgrenzen?<br />
✒ Eine mächtigeGasexplosionzerstörte<br />
in St.<br />
Pölten ein<br />
ganzes<br />
Wohnhaus.
von elFr osr dr. otto widetschek<br />
Folge 12<br />
Aus- und Fortbildung<br />
ist heute notwendiger<br />
denn je! In<br />
unserer hektischen,<br />
schnelllebigen Zeit<br />
werden wir auch im<br />
Feuerwehrwesen von<br />
einer wahren Wissenslawineüberrollt.<br />
Wer nicht zeitgerecht<br />
die Weichen<br />
richtig stellt, ist bald<br />
auf dem Abstellgleis.<br />
Deswegen möchte<br />
BLAULICHT mit dieser<br />
Serie einen kleinen<br />
Beitrag dazu<br />
leisten. Dabei werden<br />
wichtige Begriffe<br />
des Feuerwehrwesens<br />
anschaulich<br />
und verständlich erklärt.<br />
In dieser Folge<br />
beschäftigen wir uns<br />
aus aktuellem Anlass<br />
mit den Zünd-<br />
und Explosionsgrenzen.<br />
✒<br />
e<br />
ine dramatische Feiertagsüberraschungerlebten<br />
die Bewohner einer<br />
Wohnsiedlung in der NÖ<br />
Landeshauptstadt St. Pölten:<br />
Am Fronleichnamstag 2010<br />
kam es aufgrund eines Gasgebrechens<br />
zu einer mächtigen<br />
Erdgasexplosion, welche fünf<br />
Todesopfer forderte. Diese Explosionskatastrophe<br />
wird hier<br />
zum Anlass genommen, den<br />
Problemkreis Zünd- und Explosionsgrenzen<br />
genauer zu erörtern.<br />
zünd(explosions)grenzen<br />
Wir haben bereits festgestellt,<br />
dass bei brennbaren Flüssigkeiten<br />
der Flammpunkt mit dem<br />
unteren Zünd(Explosions)punkt<br />
identisch ist. Das heißt:<br />
Unter dieser Konzentration<br />
eines Dampf(Gas)-Luft-Gemisches<br />
ist keine Zündung möglich<br />
(zu „mageres“ Gemisch).<br />
Umgekehrt kann es bei höhe-<br />
zur<br />
Schulbank<br />
Aus- und FortBildung Bei der Feuerwehr<br />
ren Konzentrationen (zu „fettes“<br />
Gemisch) ebenfalls zu<br />
keiner Zündung kommen.<br />
Diese Tatsache wird im Folgenden<br />
anhand der Dampfdruckkurve<br />
einer brennbaren Flüssigkeit<br />
(siehe Abbildung „Reaktionsgeschwindigkeit“)schematisch<br />
dargestellt.<br />
es „knAllt“ nicht immer<br />
gleich!<br />
Was vielen nicht sofort klar ist:<br />
Warum sich manchmal Gase<br />
und Dämpfe in Form von Stichflammen<br />
und Verpuffungen<br />
(Druckanstieg kleiner als 1 bar,<br />
geringe Geräuschentwicklung)<br />
und manchmal durch zerstörerische<br />
Explosionen mit einem<br />
heftigen Knall und einem Druck<br />
von 7 bis 10 bar umsetzen?<br />
Dieses Phänomen kann nur<br />
aufgrund der unterschiedlichenReaktionsgeschwindigkeiten<br />
in Abhängigkeit vom Men-<br />
zurück<br />
WeiterbilDunG<br />
genverhältnis erklärt werden.<br />
Die nächste Abbildung zeigt<br />
schematisch, dass in der Nähe<br />
der Zündgrenzen Stichflammen<br />
und Verpuffungen auftreten,<br />
bei einem besseren (stöcheometrischen)<br />
Gemisch jedoch<br />
sogar heftige Explosionen. Es<br />
muss also das richtige Mengenverhältnis<br />
zur optimalen Verbrennung<br />
vorhanden sein!<br />
erdgAs – wichtige dAten<br />
Vor etwa 40 Jahren wurde in<br />
Österreich das Stadtgas (im<br />
Wesentlichen ein Gemisch von<br />
Wasserstoff und Kohlenmonoxid)<br />
durch Erdgas (Methan)<br />
ersetzt. Damals gab es eine<br />
Reihe von Explosionen bei der<br />
Umstellung, weil die alten<br />
Dichtungen für das sehr wenig<br />
Wasserdampf enthaltende Erdgas<br />
nicht geeignet waren.<br />
Erdgas ist ein ungiftiges, brennbares,<br />
farb- und in der Regel<br />
WeiterbilDunG<br />
07/2010<br />
Erkundung auf<br />
den Trümmern<br />
des zerstörten<br />
blaulicht<br />
Hauses.<br />
21
WeiterbilDunG<br />
WeiterbilDunG<br />
blaulicht 07/2010<br />
22<br />
✒<br />
✒<br />
Beim autogenen Schweißen<br />
wird neben dem<br />
Brennstoff Acetylen auch<br />
das Oxidationsmittel Sauerstoff<br />
verwendet.<br />
Aus- und FortBildung Bei der Feuerwehr<br />
zur<br />
Schulbank<br />
geruchloses Gas mit einer<br />
Zündtemperatur von rund<br />
600 °C. Es ist leichter als Luft.<br />
Zur Verbrennung von 1 m³<br />
Erdgas werden ungefähr 10 m³<br />
Luft benötigt. Bei der vollkommenen<br />
Verbrennung entstehen<br />
als Endprodukte im Wesentlichen<br />
Wasser (H 2O) und Kohlendioxid<br />
(CO 2). Um eventuell<br />
austretendes Erdgas orten zu<br />
können, wird es mit einem<br />
Duftstoff versehen.<br />
Bei dieser Odorierung wird<br />
häufig das schwefelhaltige Tetrahydrothiophen<br />
(C 4H 8S)verwendet.<br />
Dieser „Duftstoff“ ist<br />
für den klassischen Gasgeruch<br />
verantwortlich.<br />
✒<br />
Dampfdruckkurve (schematisch).<br />
zurück<br />
Wichtige weitere Daten von<br />
Erdgas (siehe Abbildung):<br />
Untere Explosionsgrenze: 5 %<br />
Obere Explosionsgrenze:<br />
15 %<br />
Erstickungsgefahr durch Sauerstoffmangel:<br />
28 %<br />
Bedeutung der ueg<br />
Wir wissen, dass besonders fein<br />
verteilte Stäube mit großer<br />
Brisanz explodieren können.<br />
Dies gelingt bei Braunkohle,<br />
Holz, Papier und Mehl bei einer<br />
unteren Grenze von 50 bis 60<br />
g/m³. Bei Dämpfen und Gasen<br />
liegt die für die Einsatzpraxis<br />
Unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten (schematisch).<br />
✒<br />
sehr wichtige untere Explosionsgrenze<br />
(UEG) im Prozentbereich<br />
(z. B. Benzindämpfe<br />
mit 0,6 %, Propangas 2,1 %,<br />
Alkoholdämpfe 3,5 % und Wasserstoffgas<br />
4 %). Mit einem<br />
Explosionsmessgerät kann nun<br />
die Gaskonzentration in Bruchteilen<br />
der UEG eruiert werden.<br />
Daraus leiten sich wichtige<br />
Einsatzmaßnahmen ab.<br />
explosionsgrenzen<br />
Grundsätzlich sind die jeweiligen<br />
Explosionsgrenzen von<br />
Gasen und Dämpfen von Bedeutung.<br />
Generelle Aussagen<br />
über die Größe der UEG und<br />
OEG können leider nicht ge-<br />
✒<br />
Wichtige Daten für Erdgas (Methan).<br />
Einige wichtige Explosionsgrenzen.<br />
macht werden, jedoch zeigt<br />
sich, dass einige Gase einen<br />
sehr weiten Explosionsbereich<br />
besitzen (z. B. Kohlenmonoxid,<br />
Wasserstoff, Acetylen und Ethylenoxid).<br />
In der Praxis ist vor<br />
allem häufiger mit Wasserstoff<br />
und Acetylen zu rechnen. Diese<br />
Gase können in fast jeder<br />
Konzentration in Luft explodieren.
neues BtF-seminAr<br />
geplant<br />
Mitte Mai fand die 114. Fachtagung<br />
des Fachausschusses<br />
für Betriebsfeuerwehren des<br />
ÖBFV in Leoben statt.<br />
D<br />
er von Werner Schmidt<br />
organisierten Veranstaltung<br />
wohnten alle Delegierten<br />
der neun Bundesländer<br />
bei – ein deutliches Zeichen<br />
der guten Zusammenarbeit<br />
der österreichischen<br />
Betriebsfeuerwehren. Josef<br />
Strobl (Salzburg), Roland Rucker<br />
(Oberösterreich) und<br />
Siegfried Schermeier (Kärnten)<br />
wurden als neue Mitarbeiter<br />
im Fachausschuss begrüßt.<br />
oFFizielles FAchseminAr<br />
geplAnt<br />
Für Herbst 2011 plant der<br />
Ausschuss wieder eine Tagung<br />
unter Mitwirkung aller Bundesländer.<br />
In einer zweitägigen<br />
Veranstaltung soll ein<br />
neuer Weg beschritten und<br />
dem fachspezifischen Gedankenaustausch,<br />
der Weiterbildung<br />
sowie der Verlängerung<br />
des Brandschutzpasses nach<br />
TRVB O117 Rechnung getragen<br />
werden. Unter der<br />
Schirmherrschaft des ÖBFV<br />
wird dieses offizielle Fachseminar<br />
zur Bewältigung der<br />
vielen Aufgaben der Betriebsfeuerwehren<br />
gestaltet wer-<br />
den. Zielgruppe dieser Tagung<br />
sind die Führungskräfte<br />
von Betriebsfeuerwehren. Es<br />
ist geplant, internationale<br />
Fachreferenten aus Feuerwehrkreisen<br />
einzuladen und<br />
aktuelle Themen und Technologien<br />
zu behandeln. Relevante<br />
Praxisthemen sollen<br />
genauso zum Programm zählen<br />
wie die Weiterbildung der<br />
BTF-Kommandanten. Mit einem<br />
Fragebogen für Ideen<br />
haben die Landesvorsitzenden<br />
die Möglichkeit, Themen<br />
für das Event einzureichen.<br />
Weitere Informationen zum<br />
geplanten Seminar werden<br />
noch veröffentlicht!<br />
weitere tAgesordnungspunkte<br />
des treFFens<br />
* Planung einer einheitlichen<br />
Statistik über Freiwillige<br />
und Betriebsfeuerwehren<br />
* ÖBFVRL E03 wurde überarbeitet<br />
* Besichtigung der Betriebsfeuerwehr<br />
und der Einrichtungen<br />
für den Vorbeugenden<br />
Brandschutz der Firma<br />
Gösser<br />
* Nachbesprechung der<br />
Brandserie „Linz Textil“<br />
und „Smurfit Kappa“<br />
* Bericht über den TRVB-<br />
Ausschuss von Markus<br />
Pruckner<br />
aktuell<br />
blaulicht 07/2010 aktuell<br />
23
xxxxxxxxx einsatzstrateGie<br />
einsatzstrateGie<br />
xxxxxxxxxxxx<br />
blaulicht 07/2010<br />
24<br />
KAtAstr<br />
quo vAdis<br />
?<br />
teil 2<br />
✒ „Land unter“ – immer<br />
öfter werden<br />
die Bevölkerung<br />
und die Einsatzorganisationen<br />
mit<br />
solchen Situationen<br />
konfrontiert.<br />
Die „SKKM-Strategie<br />
2020“ soll Maßnahme<br />
und Instrument<br />
zum effizienten<br />
Reagieren auf<br />
künftige Herausforderungendarstellen.<br />
Klimawandel, Hitzewelle, Stürme<br />
und sintflutartige Niederschläge,<br />
das sind die Schlagworte, mit welchen<br />
die Einsatzorganisationen<br />
in der Praxis immer häufiger<br />
konfrontiert werden. Das „staatliche<br />
Krisen- und Katastrophenschutzmanagement“,<br />
die sogenannte<br />
„SKKM-Strategie“, soll dazu<br />
beitragen, künftige Herausforderungen<br />
der Katastrophenprävention<br />
und Katastrophenvorsorge<br />
aufzuzeigen und zu bewältigen.<br />
Nachstehend soll auf die<br />
„SKKM-Strategie“ detailliert eingegangen<br />
werden.
Dskkm-strAtegie 2020<br />
ie „SKKM-Strategie<br />
2020“ fügt sich inhaltlich<br />
in den Rahmen der<br />
Sicherheits- und VerteidigungsdoktrinÖsterreichs<br />
ein und ergänzt bzw.<br />
vervollständigt in sinnvoller<br />
Weise die Teilstrategie „Innere<br />
Sicherheit“. Sie berücksichtigt<br />
zudem die aktuellen Entwicklungen<br />
auf Ebene der Europäischen<br />
Union, wie sie etwa in<br />
der Präventionsstrategie der<br />
Europäischen Kommission zum<br />
Ausdruck kommen.<br />
Die Strategie „SKKM 2020“ fußt<br />
auf einem Beschluss des Koordinationsausschusses<br />
anlässlich<br />
der Jahrestagung 2007 und<br />
wurde durch eine Bund-Länder-<br />
Koordinierungsgruppe unter<br />
Beteiligung des ÖBFV und ÖRK<br />
erarbeitet. Sie zielt darauf ab,<br />
einvernehmlich die potenziellen<br />
Herausforderungen des<br />
nächsten Jahrzehntes darzustellen,<br />
denen typischerweise<br />
im Zusammenwirken zwischen<br />
Bund und Ländern zu begegnen<br />
ist und auf die sich daher gemeinsame<br />
Aktivitäten des Bundes,<br />
der Länder und der Einsatzorganisationen<br />
in den kommenden<br />
Jahren konzentrieren<br />
sollen. Die Strategie versucht<br />
dazu Maßnahmen und Instrumente<br />
zu beschreiben, die gesetzt<br />
bzw. eingesetzt werden<br />
können, um auf künftige Herausforderungen<br />
effizient reagieren<br />
zu können; sie soll<br />
gleichzeitig als Richtschnur für<br />
die Weiterentwicklung des<br />
SKKM dienen.<br />
Die Strategie zielt hingegen<br />
nicht darauf ab, auf Bereiche<br />
Einfluss zu nehmen, die im<br />
ausschließlichen Zuständigkeitsbereich<br />
einer Gebietskörperschaft<br />
liegen. Sie behandelt<br />
auch nicht jene Aufgabenstellungen<br />
und Maßnahmen, die<br />
auf Ebene der Bundesländer zu<br />
*) Oberbrandrat Heimo Krajnz ist Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr Graz und vertritt den LFV<br />
Steiermark beim Sachgebiet 1.2 – „Katastrophenkoordinierung nationaler und internationaler<br />
Einsätze“ des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes<br />
OPhenschutz<br />
lösen sind und denen keine<br />
gesamtstaatliche Bedeutung<br />
zukommt. Die Strategie umfasst<br />
den Regelkreis der Katastrophenprävention,Katastrophenvorsorge,<br />
Katastrophenhilfe<br />
und der Beseitigung von Katastrophenfolgen<br />
im Sinne der<br />
auch in der EU gebräuchlichen<br />
Begriffe „prevention“, „preparedness“,<br />
„response“ und<br />
„rehabilitation“.<br />
1. die „skkm-strAtegie<br />
2020“ BeschäFtigt sich<br />
mit:<br />
* Darstellung der potentiellen<br />
Herausforderungen des<br />
nächsten Jahrzehntes, auf<br />
welche sich die gemeinsamen<br />
Aktivitäten von Bund, Ländern<br />
und Einsatzorganisationen<br />
konzentrieren sollen.<br />
* Beschreibung von Maßnahmen<br />
und Instrumenten zum<br />
effizienten Reagieren auf<br />
künftige Herausforderungen.<br />
* Behandlung aller relevanten<br />
Bereiche im Sinne der EU-<br />
Begriffe:<br />
2. grundprinzipien des<br />
skkm<br />
* Grundsatz der primären Selbsthilfe<br />
in lokalen Strukturen<br />
(Subsidiaritätsprinzip)<br />
* Flächendeckende Gefahrenabwehr<br />
und Katastrophenhilfe<br />
* Einfacher Zugang zur militärischen<br />
Assistenzleistung<br />
* Einwirkung auf die Bevölkerung<br />
zur Förderung des<br />
Selbstschutzes<br />
* Grenzüberschreitende Kooperation<br />
* Gesamtstaatliche Kooperation<br />
und Koordination (national<br />
und international) durch<br />
das im BMI angesiedelte<br />
SKKM<br />
* Einhaltung „ethischer Regeln“<br />
bei der Katastrophenhilfe<br />
3. herAusForderungen<br />
ergeben sich für Österreich<br />
durch eine Ausweitung der Risiken,<br />
wie z.B. durch:<br />
* Gefahr von Pandemien;<br />
* Gefahren durch Terrorismus;<br />
„Prevention“ > Katastrophenverhinderung<br />
„Preparedness“ > Katastrophenvorsorge<br />
„Response“ > Katastrophenhilfe<br />
„Rehabilitation“ > Beseitigung der Katastrophenfolgen<br />
✒ Schematische Darstellung des Katastrophenschutzmanagements<br />
oBr ing. heimo krAJnz*, BF grAz<br />
einsatzstrateGie<br />
* Gefahren durch klimatische<br />
Auswirkungen;<br />
* Gefahren aus steigender Verkehrsdichte;<br />
* Gefahren durch Ausfall von<br />
Infrastruktureinrichtungen;<br />
* Gefahren aus der Globalisierung<br />
der Katastrophenauswirkungen.<br />
4. strAtegische zielsetzungen<br />
und prioritäten<br />
* Optimale K-Verhinderung +<br />
K-Früherkennung + K-Vorsorge<br />
+ K-Hilfe + K-Beseitigung<br />
als strategisches Ziel<br />
Prioritäten zum Erreichen der<br />
strategischen Ziele:<br />
* Umsetzung technischer Innovationen<br />
zur Verbesserung<br />
des Informationsflusses<br />
(unter stärkerer Bedachtnahme<br />
auf Forschung und Entwicklung)<br />
* Förderung der organisationsübergreifenden<br />
Ausbildung<br />
* Anpassung und Verbesserung<br />
der Koordinationsstrukturen<br />
5. mAssnAhmen und instrumente<br />
im skkm<br />
* Effizienzsteigerung durch<br />
technische Innovationen<br />
* Intensivierung der organisa-<br />
blaulicht 07/2010 einsatzstrateGie<br />
25
einsatzstrateGie<br />
KAtAstrOPhenschutz<br />
quo vAdis ?<br />
blaulicht 07/2010 einsatzstrateGie<br />
26<br />
tionsübergreifenden Ausbildung<br />
und Übungen<br />
* Optimierung der Koordinationsstrukturen<br />
und der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
* Intensivierung von Risikoanalysen<br />
als Grundlage für eine<br />
Katastrophenschutzplanung<br />
* Erhalt der flächendeckenden<br />
Versorgung mit überwiegend<br />
ehrenamtlichen Einrichtungen<br />
* Konzept für strategisch wichtige<br />
Ressourcen<br />
* Gestaltung und Nutzung europäischer<br />
und internationaler<br />
Rahmenbedingungen<br />
* Stärkere Einbeziehung von<br />
Forschung und Entwicklung<br />
* Einbeziehung von Bevölkerung<br />
und Wirtschaft<br />
5.1 eFFizienzsteigerung<br />
durch technische innovAtionen<br />
* Schaffung eines nutzerfreundlichen<br />
nationalen Sicherheitsportals<br />
als Entscheidungshilfesystem<br />
für die<br />
strategischen Entscheidungsträger<br />
* Zusammenführung von vorhandenen<br />
verfügbaren Informationen<br />
auf einer einheitlichen<br />
österreichischen Plattform<br />
(z.B. ZAMG, Hochwasserwarnungen,Einsatzinformationen<br />
u. dgl.)<br />
* Stufenweiser Aufbau einer<br />
effizienten Warnung der Bevölkerung<br />
im Sinne einer<br />
modernen Krisen- und Risikokommunikation<br />
* Ergänzungen zu bestehenden<br />
Warn- und Alarmsystemen<br />
durch Eigeninitiativen der<br />
Bevölkerung<br />
* Einführung eines Cell Broadcastings<br />
* Intensivierung der Beteiligung<br />
an Forschungsprojekten bzw.<br />
Erschließung der Ergebnisse<br />
von Forschungsprojekten<br />
* Optimierung der integrierten<br />
Einsatzführung durch technische<br />
und infrastrukturelle<br />
Maßnahmen<br />
5.2 intensivierung der orgAnisAtionsüBergreiFenden<br />
AusBildung und üBungen<br />
* Institutionalisierung der<br />
Lehrgänge zum SKKM-Ausbildungsmodul<br />
2 „Führen im<br />
Katastropheneinsatz“.<br />
* Fertigstellung der Unterlagen<br />
für das SKKM-Ausbildungsmodul<br />
1 „Rechtliche und organisatorische<br />
Grundlagen“.<br />
* Inangriffnahme der Vorarbeiten<br />
für die SKKM-Ausbildungsmodule<br />
3 und 4 „Risiko-<br />
und Krisenkommunikation“<br />
und „Risikoanalyse und Katastrophenschutzplanung“.<br />
✒ Ein bundesweites Konzept für strategisch wichtige Ressourcen<br />
auf Grundlage profunder Risikoanalyse mit länderübergreifender<br />
Ressourcenplanung soll für den Bereich der Einsatzorganisationen<br />
erstellt werden<br />
✒ 4.900 Feuerwehrstützpunkte und rund 500 Rettungsdienststellen<br />
stellen ein operatives Rückgrat des Katastrophenschutzmanagements<br />
in Österreich dar<br />
* Fremdsprachenausbildung im<br />
K-Schutz.<br />
* EU-weite Vernetzung der nationalen<br />
Ausbildungsstätten<br />
für den K-Schutz<br />
* Einbindung von Bundesdienststellen<br />
(z. B. des EKC)<br />
in Länderübungen<br />
* Weiterhin Beteiligung an internationalen<br />
Übungen (jedoch<br />
seltener, aber mit größeren<br />
Kontingenten<br />
5.3. optimierung der koordinAtionsstrukturen<br />
und<br />
der rechtlichen rAhmen-<br />
Bedingungen<br />
* Modell der primären Reaktionsfähigkeit<br />
auf lokaler Ebene<br />
auch im K-Fall mit Aktivierung<br />
der Führungsebenen<br />
von unten nach oben (maximal<br />
bis auf Landesebene<br />
* Länderübergreifende Einsätze<br />
bedingen Auftrag der hilfeentsendenden<br />
Landesbehörde<br />
und Auftrag der hilfeempfangenden<br />
Landesbehörde.<br />
* Gesamtösterreichische Koordination<br />
durch SKKM-Gremien<br />
auf Basis des Ministerratsbeschlusses<br />
vom 20. Jänner<br />
2004 (von den Bundesländern<br />
formlos akzeptiert).<br />
* Möglichkeit der Entflechtung<br />
der Kompetenzzersplitterung<br />
durch Bundesstaatsreform:<br />
Bündelung der Katastrophen-<br />
schutzkompetenzen bei den<br />
Ländern, Einsetzung des Landeshauptmanns<br />
als Krisenmanager<br />
und Betrauung des<br />
Bundes mit der gesamtstaatlichen<br />
Koordination.<br />
* Optimierung der strategischen<br />
und anlassbezogenen<br />
SKKM-Gremien<br />
5.4 intensivierung von risikoAnAlYsen<br />
Als grundlAge<br />
Für kAtAstrophenschutzplAnung<br />
* Erfassung und Analyse von<br />
vorhandenen und künftigen<br />
Risiken zum Zwecke der Maßnahmenplanung<br />
und Verfügbarmachung<br />
von Datenbänken.<br />
* Zusammenführung von Teil-<br />
Risikoanalysen und Aufbereitung<br />
für strategische Entscheidungen.<br />
* Entwicklung von allgemein<br />
akzeptierten Verfahren für<br />
die Risikoanalyse.<br />
* Kritische Hinterfragung der<br />
Sinnhaftigkeit bestimmter<br />
Studien ohne konkrete Handlungsanleitungen<br />
für die Katastrophenschutzplanung.<br />
* Risikoanalyse als Bestandteil<br />
von Ausbildung und Forschung.
5.5 erhAlt der Flächendeckenden<br />
versorgung<br />
mit überwiegend ehrenamtlichen<br />
Einrichtungen<br />
* Erhaltung der primären<br />
Selbsthilfefähigkeit in den<br />
lokalen Strukturen mit rund<br />
4.900 Feuerwehrstützpunkten<br />
und rund 500 Rettungsdienststellen<br />
als operatives<br />
Rückgrat des Katastrophenschutzmanagements<br />
(mit der<br />
Fähigkeit zur anlassbezogenen<br />
Bündelung der Ressourcen<br />
bis zur internationalen<br />
Ebene).<br />
* Aufrechterhaltung des ehrenamtlichen<br />
Engagements im<br />
K-Schutz gilt als Schlüssel zur<br />
Sicherstellung der Qualität<br />
des Gesamtsystems.<br />
* K-Hilfe bedeutet nach österreichischem<br />
Verständnis einen<br />
Solidarakt und kein<br />
marktorientiertes Handeln.<br />
5.6 konzept Für strAtegisch<br />
wichtige ressourcen<br />
* Zusammenführen der unterschiedlichen<br />
ländereigenen<br />
Ressourcenplanung (erfolgte<br />
ansatzweise erstmals während<br />
der Vorbereitungen auf<br />
die EURO 08)<br />
* Als Ansatz zur Erfassung bestimmter<br />
strategisch wichtiger<br />
Ressourcen gelten auch<br />
die „EU-Module“ (mit Synergieeffekten<br />
für den Inlandseinsatz).<br />
* Vermeidung von Mehrfachvorhaltungen<br />
bei strategisch<br />
wichtigen Ressourcen.<br />
* Erstellung eines bundesweiten<br />
Konzeptes für strategisch<br />
wichtige Ressourcen auf<br />
Grundlage profunder Risikoanalyse<br />
mit länderübergreifender<br />
Ressourcenplanung im<br />
Bereich der Einsatzorganisationen.<br />
5.7 gestAltung und nutzung<br />
europäischer und internAtionAlerrAhmenBedingungen<br />
* Österreich ist in Hilfeleistungssysteme<br />
von EU, NATO/<br />
PfP und UN eingebunden und<br />
in ersteren beiden sehr aktiv,<br />
lehnt aber supranationale<br />
Rechtsinstrumente ab (siehe<br />
Barnier-Vorhaben).<br />
* In der EU: Propagierung des<br />
österreichischen Katastrophenschutzsystems<br />
mit flächendeckender<br />
Versorgung<br />
und Unterstützung von EU-<br />
Mitgliedsstaaten mit österreichischem<br />
Know-how beim<br />
Aufbau flächendeckender Katastrophenschutzsysteme.<br />
* Intensivierung des Regionalen<br />
Sicherheitsverbundes<br />
(„Nachbarschaftshilfe“ über<br />
die Staatsgrenze hinweg).<br />
* Erfassung der Vielzahl an internationalen<br />
Aktivitäten<br />
durch Einführung eines Monitoring-<br />
und Reporting-Systems<br />
unter Einbeziehung der<br />
Bundesländer.<br />
5.8 stärkere einBeziehung<br />
von Forschung und entwicklung<br />
* Forschungsaktivitäten werden<br />
nicht systematisch erfasst<br />
und kaum wahrgenommen;<br />
daher: Verbesserung des<br />
Zuganges zur Forschung im<br />
Bereich Krisen- und Katastrophenschutzmanagement<br />
* Kurzfristiger Vorschlag zur<br />
Zielerreichung: Einrichtung<br />
eines wissenschaftlichen Dialogforums<br />
im Rahmen des<br />
SKKM, um sich einen Überblick<br />
zu verschaffen.<br />
* Mittelfristiger Vorschlag zur<br />
Zielerreichung: Systematische<br />
Beobachtung und Analyse<br />
der Forschungsvorhaben<br />
im Rahmen des SKKM (z. B.<br />
durch Einrichtung einer Datenbank).<br />
5.9 optimierung des einsAtzes<br />
FinAnzieller mittel<br />
* Derzeit keine systematische<br />
Datenerfassung betreffend<br />
finanziellen Mitteleinsatz und<br />
entstandener Schäden; daher:<br />
Verbesserung monetärer<br />
und wirtschaftlicher Datengrundlagen<br />
wäre wünschenswert.<br />
* K-Fonds als zentrales Finanzinstrument<br />
des Bundes mit<br />
derzeitigen Schwerpunkten<br />
(etwa 75 Prozent-Anteil)<br />
Hochwasserschutz und Lawinenverbau,<br />
aber nur knapp<br />
9 % Anteil für operative Maßnahmen<br />
(= K-Ausrüstung der<br />
Feuerwehren)<br />
✒ Die „SKKM-Strategie<br />
2020“ wurde anlässlich der<br />
Jahrestagung 2007 des Koordinationsausschussesbeschlossen<br />
einsatzstrateGie<br />
zusammenstünden“, war schon<br />
Friedrich von Schiller überzeugt.<br />
Das heißt, kreativ und<br />
innovativ zu sein reicht allein<br />
nicht aus. Erst in der Gemeinschaft,<br />
im Miteinander werden<br />
diese Eigenschaften lebendig.<br />
literAturhinweise:<br />
Dr. h.c. Ralf Ackermann ( Deutscher<br />
Feuerwehrverband)<br />
Europäischer Bevölkerungs- und<br />
Katastrophenschutzkongress 6. November<br />
2009 Stadthalle Bonn Bad<br />
Godesberg<br />
Staatliches Krisen- und Katastrophenschutz-Management<br />
(SKKM) –<br />
Strategie 2020<br />
K-Plan der LH Graz<br />
K-Schulungen OBR Ing. Heimo<br />
Krajnz<br />
Diverse ÖBFV-Richtlinien<br />
Safe Pro tec 2009 Schloss Seggau<br />
EU Projekt Sufri<br />
Europäische Hochwasserrichtlinie<br />
ZAMG Zentralanstalt für Meteorologie<br />
und Geodynamik<br />
✒ Dem Wetterdienst und den damit verbundenen statistischen<br />
Auswertungen auf wissenschaftlicher Basis wird künftig noch höhere<br />
Bedeutung zukommen<br />
5.10 einBeziehung von Bevölkerung<br />
und wirtschAFt<br />
Überzeugungsarbeit (z. B.<br />
durch ZS-Zentren der Gemeinden<br />
und ZS-Verbände) erscheint<br />
entsprechend und wird fortgesetzt.<br />
Eigentümer und Betreiber kritischer<br />
Infrastrukturen sollen<br />
zunehmend in die K-Prävention,<br />
K-Vorsorge, K-Hilfe und<br />
K-Schadensbehebung einbezogen<br />
werden.<br />
Ausbau des 3-Säulen-Modells<br />
zum 5-Säulenmodell durch verstärkte<br />
Einbeziehung von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft.<br />
„Wir könnten viel, wenn wir<br />
kat-schutz@salzburg.gv.at<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophenschutz<br />
Bundesministerium für Inneres, Generaldirektion<br />
für die öffentliche<br />
Sicherheit, Abteilung II/4 Zivilschutz,<br />
Krisen- und Katastrophenschutzmanagement<br />
(Multi- und bilaterale<br />
Abkommen im Bereich des Zivilschutzes)<br />
Abteilung 20 Katastrophenschutz<br />
und Landesverteidigung des Landes<br />
Steiermark (http://www.katastrophenschutz.steiermark.at/)<br />
Landesfeuerwehrverband Steiermark<br />
(http://www.lfv.stmk.at/desktopdefault.aspx)<br />
Österreichischer Bundesfeuerwehrverband<br />
ÖBFV<br />
Abteilung Katastrophenschutz und<br />
Feuerwehr der Stadt Graz<br />
einsatzstrateGie<br />
blaulicht 07/2010<br />
27
kaleidoskop<br />
blaulicht 07/2010 kaleiDoskop<br />
28<br />
✒ Kann sich freuen: Präsident<br />
LBD KR Josef Buchta sieht eine<br />
Lösung für den 5,5-Tonnen-Feuerwehrführerschein<br />
zum Greifen nahe<br />
Foto: Oswald<br />
✒ Fahrzeuge bis<br />
5,5 Tonnen<br />
könnten schon<br />
bald von Feuerwehrleuten<br />
mit<br />
B-Führerschein<br />
gelenkt werden.<br />
Foto: Rosenbauer<br />
Feuerwehrleute dürfen künftig<br />
Einsatzfahrzeuge mit bis zu<br />
max. 5,5 t und B-Führerschein<br />
lenken.<br />
e<br />
s war ein zweijähriger, zäher<br />
Kampf. Doch jetzt hat<br />
sich Josef Buchta, Präsident<br />
des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes,durchgesetzt.<br />
Verkehrsministerin Doris<br />
Bures ließ kürzlich damit aufhorchen,<br />
dass Feuerwehrleute mit<br />
einem B-Führerschein künftig<br />
auch Einsatzfahrzeuge mit einem<br />
höchst zulässigen Gesamtgewicht<br />
von bis zu 5,5 Tonnen<br />
lenken dürfen. Auch der steiri-<br />
sche Feuerwehrreferent, Landeshauptmann<br />
Franz Voves, hatte<br />
sich für eine Lösung stark gemacht.<br />
umsetzung noch heuer<br />
möglich<br />
Bei einer Pressekonferenz betonte<br />
die Ministerin, dass der parlamentarische<br />
Beschluss noch in<br />
diesem Jahr fallen könnte.<br />
Die Änderung des Führerscheingesetzes<br />
war ein oft formulierter<br />
Wunsch der Feuerwehrbasis. Der<br />
Präsident des ÖBFV, LBD KR<br />
Josef Buchta: „Viele Feuerwehren<br />
haben in ihren 3,5 Tonnen schwe-<br />
iveco-mAgirus fördert ausbildung<br />
✒ Magirus-Österreich-Geschäftsführer<br />
Franz Lohr<br />
überreichte Berufsschuldirektor<br />
Ing. Kurt Gressenbergersymbolisch<br />
einen überdimensionalen<br />
Startschlüssel für<br />
den IVECO Eurocargo<br />
LKW (von<br />
links). Foto:<br />
Würzelberger<br />
✒ Feuerwehrreferent Landeshauptmann<br />
Franz Voves<br />
hatte sich ebenfalls für<br />
eine neue Regelung eingesetzt<br />
Foto: Oswald<br />
Führerschein-neuregelung in aussicht<br />
ren Basisfahrzeugen keinerlei<br />
Platzreserven für wichtige Einsatzgeräte.<br />
Manches Fahrgestell<br />
wurde überladen, wodurch viele<br />
Feuerwehren in die Illegalität<br />
gerieten und sich dadurch strafbar<br />
machten.“<br />
Viele Feuerwehren befinden sich<br />
nach wie vor in diesem Dilemma.<br />
Zum einen bringen sie in einem<br />
3,5-Tonnen-Fahrgestell nicht die<br />
nötige Beladung unter, zum anderen<br />
können sie sich beispielsweise<br />
kein teures, tonnenschweres<br />
Rüstlöschfahrzeug leisten.<br />
Zudem klagen immer mehr Kommandanten<br />
darüber, dass immer<br />
IVECO Eurocargo an Landesberufsschule<br />
Arnfels übergeben<br />
G<br />
roßzügige Spende der Firma<br />
IVECO Magirus an die<br />
Landesberufsschule Arnfels:<br />
Für eine bessere und praxisbezogene<br />
Ausbildung wurde<br />
ein IVECO-Eurocargo-LKW-<br />
Fahrgestell samt Fahrzeugkabine<br />
übergeben. Dadurch soll die<br />
weniger junge Feuerwehrleute<br />
bereit sind, bis zu 3000 Euro für<br />
den Lastwagenführerschein auszugeben,<br />
den sie in den meisten<br />
Fällen im Privatbereich gar nicht<br />
nützen können.<br />
prAktikABle lösung<br />
In einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
wurde die Marschrichtung<br />
festgelegt. Um die Fahrerlaubnis<br />
für ein 5,5 Tonnen schweres<br />
Feuerwehrfahrzeug zu erwerben,<br />
muss der Inhaber eines B-<br />
Führerscheins eine Ausbildung<br />
in der eigenen Feuerwehr absolvieren.<br />
Die erworbenen Kenntnisse<br />
müssen vom Kommandanten<br />
bestätigt werden. In der<br />
Folge muss die Feuerwehr nur<br />
noch eine Bestätigung des Landesfeuerwehrkommandanten<br />
einholen. Ein Modell in Anlehnung<br />
an den bereits seit Jahren<br />
gelebten Feuerwehrführerschein.<br />
Die Änderung des Führerscheingesetzes,<br />
so betonte<br />
die Verkehrsministerin in der<br />
Pressekonferenz, soll noch in<br />
diesem Jahr erfolgen. Bures: „Die<br />
Feuerwehren leisten unbezahlbare<br />
Dienste. Sie sind ein wichtiges<br />
Standbein der Sicherheit in<br />
unserem Land. Die Tatsache,<br />
dass immer weniger Besitzer mit<br />
C-Führerschein im Feuerwehrwesen<br />
zur Verfügung stehen, hat<br />
auch uns zum Umdenken veranlasst.<br />
Wir sind froh, wenn wir mit<br />
dieser neuen Lösung eine Entspannung<br />
der Situation herbeiführen<br />
können.“<br />
OBR Markus Ebner<br />
Ausbildung der Kfz-Technik-<br />
Lehrlinge unterstützt werden.<br />
Der Lastkraftwagen hat eine<br />
Harnstoffeinspritzung und erfüllt<br />
somit strengste Abgasnormen.<br />
Das Sponsoring der Firma<br />
IVECO Magirus Brandschutztechnik<br />
GmbH wird somit<br />
einen wertvollen Beitrag<br />
zur Lehrlingsausbildung der<br />
steirischen Kfz-Lehrlinge leisten.<br />
Der Wert der Spende beträgt<br />
rund 70.000,– Euro.
steirisches Feuerwehrmuseum<br />
hochkarätige sonderausstellung<br />
Die Landschafts-Ausstellung<br />
des steirischen Kultursommers<br />
2010: „Sehnsucht Natur – Landschaft<br />
im Spiegel der Zeit.“<br />
D<br />
iese hochkarätige Ausstellung<br />
zeigt anhand von 80<br />
Meisterwerken die Entwicklung<br />
des Landschaftsbildes<br />
vom Mittelalter bis heute und<br />
präsentiert über ein halbes<br />
Jahrtausend Kunstgeschichte.<br />
Ein Großteil der Werke entstammt<br />
der Schau „Landschaften<br />
Europas“, die anlässlich des<br />
Kulturhauptstadtjahres Linz<br />
✒ Die Ausstellung<br />
„Sehnsucht Natur<br />
– Landschaft<br />
im Spiegel<br />
der Zeit“<br />
bringt Gemälde<br />
weltberühmter<br />
Künstler ins SteirischeFeuerwehrmuseum<br />
in<br />
Groß St. Florian<br />
2009 im Oberösterreichischen<br />
Landesmuseum zu sehen war.<br />
Berühmte künstler<br />
Künstler wie Jan Brueghel d. J.,<br />
Ferdinand Georg Waldmüller,<br />
Rudolf von Alt, Thomas Ender,<br />
Friedrich Gauermann, Emil<br />
Jakob Schindler, Marie Egner<br />
stehen dabei im Mittelpunkt.<br />
Als Abschluss werfen die zeitgenössischen<br />
steirischen<br />
Künstler Kitty Ackermann, Gerald<br />
Brettschuh, Josef Fink,<br />
Gisela Grill, Walter Köstenbau-<br />
er, Gerald Naderer, Gottfried<br />
Pengg-Auheim, Hans Szyszkowitz<br />
und Günter Waldorf ihren<br />
jeweils individuellen Blick auf<br />
die Landschaft und zeigen die<br />
Aktualität dieses Genres.<br />
eröFFnung<br />
Die Eröffnung nahm am 18.<br />
Juni 2010 der Direktor der<br />
Oberösterreichischen Landesmuseen,<br />
Peter Assmann, vor.<br />
Im Zuge der Eröffnung wurde<br />
auch das gemeinsame Großprojekt<br />
dieser beiden Museen<br />
für 2011 und 2012 präsentiert:<br />
„Das Sonnentor – Bolivien und<br />
kaleidoskop<br />
das Rätsel der Anden“, das noch<br />
nie außer Landes gewesene<br />
Schätze Boliviens in Österreich<br />
präsentieren wird. Prominenter<br />
Gast in diesem Zusammenhang<br />
war auch der Botschafter<br />
Boliviens, Ricardo Javier Martinez.<br />
kontAkt<br />
Steir. Feuerwehrmuseum<br />
Marktstraße 1, 8522 Groß St.<br />
Florian<br />
Tel.: 03464/8820<br />
office@feuerwehrmuseum.at<br />
www.feuerwehrmuseum.at<br />
Ausstellungsdauer:<br />
bis 17. Oktober 2010<br />
Öffnungszeiten:<br />
DI bis SO, 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
✒ Eröffnung<br />
der Sonderausstellung<br />
blaulicht 07/2010 kaleiDoskop<br />
29
kaleidoskop<br />
blaulicht 07/2010 kaleiDoskop<br />
30<br />
4x4-messe allradparade im<br />
wienerwald<br />
✒ Neue Modelle haben auf der 4x4-2010-Allradmesse ihre Premiere<br />
Mehr als 20 Automobilimporteure nützen die 4x4 2010 als<br />
Plattform<br />
Es sind noch knapp zwei Monate<br />
bis zum Start der Allradmesse<br />
2010 am 2. September, die<br />
Vorarbeiten sind allerdings bereits<br />
im vollen Gange. Am<br />
Landgut Zwei Eichen in Gaaden<br />
im Wienerwald herrscht<br />
bereits reger Betrieb. Die Ausstellungsflächen<br />
werden präpariert,<br />
die Geländestrecken<br />
adaptiert und die Zufahrt optimiert.<br />
vorBereitungen<br />
Auch bei den Ausstellern sind die<br />
Vorbereitungen für ihren Auftritt<br />
auf der Allradmesse bereits angelaufen.<br />
Das Interesse der Importeure,<br />
der Zubehör-, Reifen- und<br />
Tuningbranche sowie der Quad-<br />
und ATV-Anbieter ist zum jetzigen<br />
Zeitpunkt höher als bei den<br />
letzten drei Allradmessen.<br />
importeursmesse<br />
Besonders erfreulich ist, dass<br />
nahezu alle großen 4x4-Marken<br />
auf der Allradmesse 2010 vertreten<br />
sein werden, wodurch diese<br />
– wie schon in den vergangenen<br />
Jahren – zu einer echten Importeursmesse<br />
wird, die das breite<br />
Angebot an Allradfahrzeugen in<br />
Österreich umfassend präsentiert.<br />
neue modelle<br />
Viele mit Spannung erwartete<br />
neue Modelle werden auf der<br />
Allradmesse einen ihrer ersten<br />
großen Auftritte haben. Volkswagen<br />
zeigt den umfassend überarbeiteten<br />
Touareg, Kia bringt den<br />
brandneuen Sportage mit in den<br />
Wienerwald und am Mitsubishi-<br />
Stand steht der ungewöhnlich<br />
gestylte ASX im Mittelpunkt. Mit<br />
Dacia gibt es einen willkommenen<br />
Neuzugang im Allradbereich,<br />
Hyundai zeigt sein komplett überarbeitetes<br />
SUV-Programm, bei<br />
Audi gibt es einen Querschnitt<br />
des umfassenden Allradangebots<br />
zu sehen, das unterschiedliche<br />
Pkw-Modelle genauso inkludiert<br />
wie SUVs. Erstmals ist auch Skoda<br />
in zwei unterschiedlichen Allradsegmenten<br />
aktiv und bringt sowohl<br />
den Yeti als auch die 4x4-<br />
Variante des Superb mit in den<br />
Wienerwald. Renault rückt den<br />
Koleos ins Rampenlicht und bei<br />
Subaru ist der neue XV zu sehen.<br />
Natürlich dürfen auch die Allradklassiker<br />
der Marken Land Rover<br />
und Jeep auf der Allradmesse<br />
2010 nicht fehlen. Am Toyota-<br />
Stand findet man neben dem<br />
aktualisierten SUV-Pionier RAV4<br />
die neue Generation des Landcruiser<br />
300. Viel Grund zum Feiern<br />
hat auch Suzuki: Man begeht<br />
das 30-jährige Jubiläum der Marktpräsenz<br />
in Österreich und gratuliert<br />
dem Kompakt-Offroader<br />
Jimny zum 40. Geburtstag. Abgerundet<br />
wird der Überblick über<br />
das Neuwagenangebot durch<br />
kleinere Hersteller wie beispielsweise<br />
Daihatsu, Lada, Tata oder<br />
Mahindra, die die Allradmesse<br />
nützen, um ihr Programm einem<br />
breiten Publikum vorzustellen.<br />
eckdAten der 4x4 2010<br />
Termin: 2. bis 5. September<br />
2010<br />
Ort: Landgut Zwei Eichen,<br />
2531 Gaaden im Wienerwald<br />
Eintritt: 10,– Euro<br />
Öffnungszeiten: Do-Sa 9.00 bis<br />
18.00 Uhr, So 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Infos unter: www.allradmesse.at<br />
oder telefonisch unter 0676 / 617<br />
45 40<br />
grillen ohne reue:<br />
aktuelle tipps<br />
Auftakt zur Grillsaison: jährlich<br />
passieren in Österreich fast<br />
1000 Unfälle bei der „heißen“<br />
Freizeitbeschäftigung<br />
n<br />
unglücksFälle<br />
icht jede Grillparty bleibt als<br />
fröhliches Fest in Erinnerung.<br />
Für rund 1 000 Österreicher<br />
endet der Grillspaß mit<br />
Brandwunden oder gar in der<br />
Notaufnahme eines Spitals. In<br />
erster Linie ist es Unvorsichtigkeit,<br />
die zu Unglücksfällen führt, aber<br />
auch qualitativ minderwertige<br />
„Ausrüstung“ trägt Schuld, wenn<br />
es zum Fall der Fälle kommt.<br />
Rund 64 Prozent der rund 1.000<br />
Unfallopfer, die sich jährlich beim<br />
Grillen verletzen, sind Männer.<br />
Leichtsinnigerweise verwenden<br />
„Hobbygriller“ noch immer häufig<br />
Spiritus oder Benzin zum Anheizen<br />
der Kohlen, dabei entsteht<br />
aber eine Stichflamme, die zu<br />
schwersten Verbrennungen im<br />
Gesicht, am Oberkörper und an<br />
den Armen führen kann. Derartige<br />
Verletzungen hinterlassen in der<br />
Regel lebenslange Narben.<br />
BrAndgeFährliches hoBBY<br />
Zu Brandwunden kommt es aber<br />
auch durch heiße Teile des Grillers,<br />
wie Grillspieße oder auslaufendes<br />
Fett. Zudem gefährdet der<br />
Funkenflug die Augen und kann<br />
Kleidung schnell entzünden. Vorsicht:<br />
Funkenflug kann auch beim<br />
Einsatz eines Haarföhns entstehen.<br />
Beim Versuch, stark rauchende<br />
Griller wegzustellen, kann es<br />
zu Verbrennungen an Unterarmen<br />
und Oberschenkeln kommen.<br />
Bei Gasgrillern ist besondere<br />
Vorsicht geboten. Falsches Anschließen<br />
von Flasche bzw. Kartusche<br />
kann zu Explosionen führen.<br />
Außerdem dürfen Kinder niemals<br />
unbeaufsichtigt in die Nähe eines<br />
Grillers gelassen werden.<br />
wichtige kriterien Beim<br />
grillen<br />
– Den Griller immer im Freien<br />
aufstellen.<br />
– Stabilen Griller verwenden<br />
– Griller stabil auf ebenen Boden<br />
stellen<br />
– Windrichtung beachten (Funkenflug,<br />
Rauchentwicklung)<br />
– Position des Grillers nach Entzündung<br />
der Kohle nicht mehr<br />
verändern<br />
– Keine leicht brennbaren Stoffe<br />
in der näheren Umgebung des<br />
Grillers aufstellen.<br />
– Keine flüssigen Brandbeschleuniger<br />
verwenden (Spiritus,<br />
Benzin, Petroleum)<br />
– Am sichersten sind feste Zündhilfen<br />
– Anzündmittel, die den Sicherheitsnormen<br />
entsprechen, sind<br />
mit der Bezeichnung ÖNORM<br />
EN 1860 bzw. DIN 66358 versehen.<br />
Keinesfalls Anzünder für<br />
Ölöfen verwenden (giftige<br />
Rauchinhaltsstoffe).<br />
✒ Grillen – ein sommerliches<br />
Vergnügen kann bei Unachtsamkeit<br />
schmerzhaft<br />
enden<br />
– Möglichst auf Haarföhn verzichten<br />
(Gefahr von Funkenflug)<br />
– Sicherheitsabstand: Langes<br />
Grillbesteck sowie Grill-Sicherheitshandschuh<br />
und -schürze<br />
verwenden<br />
– Kinder in der Nähe von Grillern<br />
beaufsichtigen!<br />
– Nur Holzkohle mit einer weißen<br />
Ascheschicht hat die richtige<br />
Temperatur für gleichmäßiges<br />
Grillen. Wenn es qualmt,<br />
ist die Glut noch zu heiß und<br />
Fett kann sich entzünden. Dabei<br />
können Fettbrände entstehen.<br />
– Während des Grillens keine<br />
Kohle nachlegen. Solange die<br />
Grillkohle durchbrennt, werden<br />
Gase frei, die nicht an das<br />
Gargut gelangen sollen.<br />
– Nach dem Grillen Grillkohlen<br />
mit Wasser löschen (Grillkohlen<br />
auf keinen Fall im Abfalleimer<br />
entsorgen).<br />
Auf den Homepages von <strong>Blaulicht</strong>-TV (www.<br />
blaulicht-tv.at) und <strong>Blaulicht</strong> (www.blaulicht.at)<br />
kann ein Videobetrag über Tipps zum sicheren<br />
Grillen abgerufen werden!<br />
Foto: Oswald
dAuerhAFt sicher:<br />
unbrennbare Vorhänge<br />
Regelmäßige Meldungen über<br />
Brände in öffentlichen Einrichtungen<br />
wie Heime und Kliniken<br />
belegen das große Gefahrenpotenzial,<br />
dem solche Einrichtungen<br />
ausgesetzt sind. Mit<br />
dem konsequenten Einsatz<br />
nicht brennbarer Textilien kann<br />
der Wahrscheinlichkeit eines<br />
Feuers effizient vorgebeugt<br />
werden. Die schlichte Wahrheit<br />
lautet: Nur was nicht brennen<br />
kann, ist nicht brandgefährlich.<br />
D<br />
a sie von allen Seiten der<br />
Raumluft ausgesetzt sind,<br />
geraten gerade Gardinen<br />
und Vorhänge besonders leicht<br />
in Brand. Mit dem konsequenten<br />
Einsatz nicht brennbarer<br />
Ausführungen wird daher ein<br />
aktiver und äußerst wirkungsvoller<br />
Brandschutz betrieben.<br />
normgerecht<br />
Die Vorhänge und Gardinen der<br />
GEFA Hygiene-Systeme GmbH<br />
& Co. KG sind aus dem patentierten<br />
nicht brennbaren Gewebe<br />
nowetex® gefertigt. Es hält<br />
gemäß Kategorie A2 der strengen<br />
Brandschutznorm DIN<br />
4102 dauerhaft der Gefahr des<br />
Entflammens stand – im Gegensatz<br />
zu lediglich schwer entflammbarem<br />
Material.<br />
Die Sicherheit steckt dauerhaft<br />
im Gewebe selbst und nicht<br />
etwa in einer aufgebrachten<br />
Imprägnierung. In Optik und<br />
Haptik ist nowetex® nicht von<br />
✒ Nicht<br />
brennbare<br />
Vorhänge<br />
unterscheiden<br />
sich<br />
optisch<br />
nicht von<br />
herkömmlichen.<br />
herkömmlichem Stoff zu unterscheiden,<br />
es ist außerdem normal<br />
waschbar. Da das Material<br />
gut desinfizierbar ist, eignet es<br />
sich auch für Räume mit erhöhten<br />
Hygieneanforderungen.<br />
lärm- und<br />
schAlldämmend<br />
Durch seine physikalische Beschaffenheit<br />
hat nowetex®<br />
außerdem hervorragende lärmabsorbierende<br />
und schalldämmende<br />
Eigenschaften.<br />
Vorhänge und Gardinen aus<br />
nowetex® sind in zahlreichen<br />
Farben und mit verschiedenen<br />
ebenfalls nicht brennbaren Aufhängevorrichtungen<br />
lieferbar.<br />
Das Herstellerprogramm umfasst<br />
auch Flächenvorhänge mit<br />
integrierter Schiene und gummigelagerten<br />
Laufrollen. Das<br />
System kann auch in abgehängte<br />
Decken integriert werden.<br />
Neben Standardgrößen fertigt<br />
der Hersteller passgenau jedes<br />
Format gemäß Kundenwunsch,<br />
auch Scheibengardinen. Für die<br />
Montage sind keine besonderen<br />
handwerklichen Kenntnisse<br />
erforderlich, sie kann durch das<br />
technische Hauspersonal erfolgen.<br />
Auf Wunsch erfolgt die<br />
Anbringung durch den Hersteller.<br />
Nähere Informationen im Internet<br />
unter www.nowetex.de. PR<br />
sicher leBen 2010<br />
Vorankündigung: Ausstellung<br />
und Vorträge zum Thema „Sicher<br />
Leben“ vom 10. bis 12.<br />
September 2010 im Austria<br />
Center Vienna, Wien<br />
D<br />
er Präventionsdienst<br />
des Landeskriminalamtes<br />
Wien unter der Leitung<br />
von August Baumühlner ist nur<br />
eine der Institutionen, welche<br />
die Sicherheitsmesse „Sicher<br />
Leben 2010“ in Wien unterstützten.<br />
Auch mit dem Kuratorium<br />
für Verkehrssicherheit<br />
und dem Verband der Sicherheitsunternehmen<br />
Österreich,<br />
die ebenfalls die Notwendigkeit<br />
einer neuen Informationsplattform<br />
für die Bevölkerung sehen,<br />
wird zusammengearbeitet.<br />
rAhmenprogrAmm<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Wirtschaftskammer werden<br />
speziell Klein- und Mittelbetriebe<br />
angesprochen, für die ein<br />
eigens zugeschnittenes Rahmenprogramm<br />
vorgesehen ist.<br />
Auch Aussteller haben die Möglichkeit,<br />
sich am Rahmenprogramm<br />
zu beteiligen, um sich<br />
zu präsentieren.<br />
Die Kriminalprävention wird<br />
unter anderem einen Workshop<br />
zum Thema „Prävention von<br />
Ladendiebstahl“ speziell für<br />
Betriebe aus dem Bereich Han-<br />
kaleidoskop<br />
del abhalten, der TÜV Austria<br />
einen Vortrag zum Thema Informationssicherheit.<br />
sicherheit und prävention<br />
Die „Sicher Leben 2010“ ist eine<br />
Ausstellung in Wien, welche die<br />
Möglichkeit bietet, sich speziell<br />
rund um das Thema Sicherheit<br />
und Prävention zum Schutz des<br />
eigenen Lebens sowie persönlichen<br />
Eigentums zu informieren.<br />
Vertreten sind Aussteller<br />
aus den Bereichen Mechanische<br />
Sicherheitsanlagen (z. B.<br />
Sicherheitsschlösser, Beschläge),<br />
Elektronische Sicherheitsanlagen<br />
(z. B. Alarmanlagen),<br />
IT-Sicherheit (z. B. Datenschutz)<br />
und Sicherheitsdienste<br />
(z. B. Versicherungen, Wachschutz).<br />
Eingebettet in die „Sicher Leben<br />
2010“, bietet es Unternehmen<br />
aus dem T-Bereich eine<br />
Plattform, um über Risiken und<br />
Gefahren zu informieren und<br />
sich bei Vorträgen und Vorführungen<br />
fachlich auszutauschen.<br />
kontAkt<br />
Bakk. Komm. Sabrina Reiter,<br />
VOGL-Connecting >>Contacts,<br />
Moosstraße 8, 5230 Mattighofen,<br />
Tel.: 0699/ 196 708 74,<br />
info@sicher-leben.cc, www.<br />
sicher-leben.cc<br />
blaulicht 07/2010 kaleiDoskop<br />
31
kaleidoskop<br />
kaleiDoskop<br />
blaulicht 07/2010<br />
32<br />
International<br />
blaulicht international<br />
Kongo<br />
Ein Tanklaster hat<br />
sich inmitten eines<br />
Dorfes im Osten des Kongos<br />
überschlagen. Die folgende Explosion<br />
und der dadurch ausgelöste<br />
Brand töteten etwa<br />
230 Menschen.<br />
D<br />
ie meisten der Opfer verfolgten<br />
gerade in ihren<br />
Häusern das WM-Fußballspiel<br />
Uruguay gegen Ghana, als<br />
inmitten ihres Dorfes ein Tanklaster<br />
verunglückte. Dabei sind<br />
nach offiziellen Angaben etwa<br />
230 Menschen getötet und rund<br />
200 weitere verletzt worden.<br />
unglückshergAng<br />
Der Lkw sei umgestürzt, das<br />
Benzin an allen Seiten ausgetreten.<br />
Die Zahl der Opfer ist<br />
vor allem deshalb so hoch, weil<br />
zahlreiche Dorfbewohner versuchten,<br />
Benzin aus dem verunglückten<br />
Fahrzeug abzuschöpfen,<br />
bevor es explodierte.<br />
Als der Laster in die Luft flog,<br />
wurden sie von einem Feuerball<br />
erfasst.<br />
Der verletzte Fahrer des LKW<br />
konnte aus dem Führerhaus<br />
entkommen und hatte den<br />
Menschen noch zugerufen,<br />
wegzulaufen, weil es die Gefahr<br />
einer Explosion gibt, sagte ein<br />
Beobachter. Etwa 100<br />
Dorfbewohner überlebten,<br />
zum Teil mit schweren<br />
Brandverletzungen.<br />
häuser in BrAnd<br />
Das Unglück ereignete sich am<br />
Abend des 2. Juli 2010 auf der<br />
Straße zwischen der Provinzhauptstadt<br />
Bukavu und Uvira,<br />
einer Stadt nahe der Grenze zu<br />
Burundi. Mehrere Dutzend<br />
Häuser gerieten in Brand, die<br />
Bewohner konnten nicht rechtzeitig<br />
fliehen, berichtete ein<br />
Sprecher des Kongolesischen<br />
Roten Kreuzes. Bei den Häusern<br />
handelte es sich um mit<br />
Stroh bedeckte Lehmhäuser.<br />
Die Vereinten Nationen begannen<br />
laut Agenturmeldungen<br />
damit, Verletzte in Hospitäler<br />
zu fliegen.<br />
unglücksursAche<br />
Warum sich der Tanklastzug<br />
überschlug, war zunächst nicht<br />
bekannt. Allerdings sind die<br />
Straßen des Landes nach Jahren<br />
des Krieges in notorisch<br />
schlechtem Zustand. Ein Polizeibeamter<br />
berichtete, dass der<br />
Tanklaster offenbar wegen<br />
überhöhter Geschwindigkeit<br />
umgekippt sei.<br />
61 kinder getötet<br />
Viele Kinder hätten sich nach<br />
dem Unfall um den Laster versammelt,<br />
bevor dieser in die<br />
Luft gegangen sei. Nach Angaben<br />
des kongolesischen Roten<br />
Kreuzes sind unter den Toten<br />
deshalb 61 Kinder. „Es ist<br />
schrecklich“, sagte ein UN-Sicherheitsvertreter<br />
vor Ort.<br />
ähnliches unglück in<br />
nigeriA<br />
In Nigeria ereignete sich fast<br />
zeitgleich ein ähnlicher Vorfall.<br />
Der Fahrer eines mit Benzin<br />
befüllten Lasters verlor in der<br />
nordnigerianischen Stadt Gombe<br />
die Kontrolle über das Fahrzeug.<br />
Der Tanker kippte um<br />
und explodierte. Dabei wurden<br />
mindestens 13 Menschen getö-<br />
230 TOTE<br />
NACH ExPLOSION<br />
VON<br />
TANKWAGEN<br />
✒ Auch die Feuerwehr<br />
konnte<br />
an den katastrophalenAuswirkungen<br />
der<br />
Brandkatastrophe<br />
nichts<br />
mehr ändern<br />
Foto: AFP<br />
tet und neun weitere verletzt.<br />
Etwa 40 Häuser wurden zerstört.<br />
Angeblich versuchten die<br />
Menschen auch hier, den auslaufenden<br />
Treibstoff aufzufangen.<br />
Ähnlich katastrophal endete am<br />
31. Jänner 2009 der Versuch für<br />
viele Menschen, Benzin aus<br />
einem verunglückten Tankwagen<br />
abzuzapfen: Bei der Explosion<br />
des Fahrzeuges starben<br />
nahe der kenianischen Stadt<br />
Molo 113 Personen.<br />
✒ Im Dorf Sange in der Provinz<br />
Süd-Kivu ereignete<br />
sich die folgenschwere<br />
Brandkatastrophe.<br />
Grafik: AFP
✒ Völlig ausgebrannt:<br />
Vom<br />
Tankwagen blieb<br />
nur ein Stahlgerippe<br />
übrig.<br />
Fotos: AFP<br />
International<br />
blaulicht international<br />
✒ 230 Tote forderte<br />
das<br />
Unglück im<br />
Osten des<br />
Kongo.<br />
Fotos: AFP<br />
dominikAnische repuBlik: gasexplosion löste grossbrand aus<br />
In der Gemeinde Esperanza<br />
führte die Explosion eines<br />
Gastanklastzuges zu mindestens<br />
fünf Verletzten, darunter<br />
drei Schwerverletzte.<br />
e<br />
in Knall, es dauerte nur<br />
wenige Sekunden, danach<br />
waren mehrere<br />
Gebäude, zwei LKW, drei<br />
Kleintransporter, zwei Autos<br />
und drei Motorräder teils erheblich<br />
oder total zerstört.<br />
umFüllArBeiten<br />
Die Explosion ereignete sich,<br />
als der Tankzug Gas in den<br />
Gastank eines Restaurants<br />
umfüllen wollte. An der Tankklappe<br />
entzündete sich das<br />
Gas aus bisher ungeklärter<br />
Ursache.<br />
Mehrere umliegende Geschäfte<br />
brannten völlig aus,<br />
auch Häuser an der Hauptstraße,<br />
an der das Schnellrestaurant<br />
lag, wurden durch<br />
die heftige Explosion schwer<br />
beschädigt.<br />
schAulustige Behinderten<br />
FeuerwehreinsAtz<br />
Viele Schaulustige behinderten<br />
die Löscharbeiten. Um die<br />
Brände zu löschen, wurden<br />
mehrere Feuerwehreinheiten<br />
aus Valverde, Santiago, Laguna<br />
Salada, Villa Vasquez, Santiago<br />
Rodriguez sowie Navarrete alarmiert.<br />
Neben der Feuerwehr<br />
war auch der Zivilschutz vor Ort<br />
und half bei den Löscharbeiten.<br />
✒ Mehrere Fahrzeuge<br />
waren ausgebrannt<br />
Fotos: AFP<br />
verletzte<br />
Der Direktor des Zivilschutzes,<br />
Francisco Arias, berichtete von<br />
weiteren sieben leicht verletzten<br />
Personen. Unter den in das<br />
Krankenhaus gebrachten Personen<br />
war auch der Fahrer,<br />
dessen Identität anfangs nicht<br />
geklärt werden konnte.<br />
ähnliche unglücke<br />
Explosionen, die beim Umfül-<br />
len entstehen, ereigneten<br />
sich schon öfter in der Dominikanischen<br />
Republik. Die<br />
letzte geschah an einer Gastankstelle.<br />
Auch hier gab es<br />
Probleme mit der Verschlusskappe.<br />
✒ Großalarm gab es<br />
für die Feuerwehren<br />
der Region<br />
kaleidoskop<br />
kaleiDoskop<br />
blaulicht 07/2010<br />
33
kaleidoskop<br />
kaleiDoskop<br />
blaulicht 07/2010 kaleiDoskop<br />
34<br />
140 JAhre landesfeuerwehr-<br />
Verband steiermark<br />
11. septemBer 2010 – Bruck An der mur<br />
Wie bereits mehrfach bei Veranstaltungen<br />
des Landesfeuerwehrverbandes<br />
sowie im Feuerwehrfachmagazin<br />
<strong>Blaulicht</strong><br />
angekündigt, feiert der Landesfeuerwehrverband<br />
Steiermark<br />
am Samstag, dem 11. September<br />
2010, in Bruck an der Mur<br />
sein 140. Gründungsjubiläum.<br />
W<br />
enn an diesem Septembersamstag<br />
die steirischen Feuerwehren<br />
ihr umfassendes<br />
Leistungsspektrum der breiten<br />
Öffentlichkeit mit abschließender<br />
Schlusskundgebung und<br />
Defilee präsentieren, freuen sich<br />
die verantwortlichen Gremien<br />
schon jetzt darauf, zahlreiche<br />
FeuerwehrkameradInnen am<br />
Brucker Hauptplatz begrüßen zu<br />
können.<br />
Das Programm im Brucker Stadtgebiet<br />
umfasst ganztägig eine<br />
Straße der Geschichte. Von 9.00<br />
bis 14.30 Uhr sind im Bereich des<br />
Hauptplatzes eine Leistungsschau,<br />
eine Aufstellung historischer<br />
Feuerwehrfahrzeuge und<br />
vieles mehr zu sehen. Um 14.30<br />
Uhr findet ein Fahrzeugkorso<br />
statt. Mit dem sternförmigen<br />
Einmarsch der Bezirksfeuerwehrverbände<br />
um 15.30 Uhr sowie<br />
anschließenden Festansprachen<br />
und der Defilierung wird ein ereignisreicher<br />
Tag seinen Ausklang<br />
finden.<br />
Die steirischen Feuerwehren respektiveBezirksfeuerwehrverbände<br />
sind herzlich eingeladen,<br />
die Jubiläumsveranstaltungen<br />
zahlreich zu besuchen, am Aufmarsch<br />
zur Schlusskundgebung<br />
teilzunehmen sowie mit Fahnen<br />
und/oder Standarten mitzuwir-<br />
ken. Bereits am 2. September<br />
wird im Rathaushof von Bruck<br />
eine Ausstellung eröffnet werden,<br />
die bis zum Jubiläumstag<br />
(11.9.2010) zu sehen sein wird.<br />
Das Projekt wird betreut von<br />
Mag. Max Aufischer (Landessonderbeauftragter<br />
für Geschichte)<br />
und Mag. Florian Hell von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Bruck an<br />
der Mur. Interessierte sind sehr<br />
herzlich zum Ausstellungsbesuch<br />
eingeladen – ein sich lohnendes<br />
Ausflugsziel (siehe <strong>Blaulicht</strong>-<br />
Ausgabe 6/2010).<br />
Gleichzeitig dürfen wir die Repräsentanten<br />
der Feuerwehren einladen,<br />
diese für den Landesfeuerwehrverband<br />
Steiermark sehr<br />
bedeutende Jubiläumsveranstaltung<br />
im öffentlichen Wirkungskreis<br />
der Feuerwehren auf Orts-,<br />
Abschnitts- und Bezirksebene<br />
entsprechend zu kommunizieren.<br />
Wir freuen uns schon jetzt<br />
auf ein Wiedersehen in Bruck an<br />
der Mur.<br />
zu verkAuFen<br />
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Donnerstag, 02. September 2010<br />
Offizielle Ausstellungseröffnung 19.00 Uhr, Rathaushof<br />
Dauer der Ausstellung bis 11. September 2010<br />
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Steiermark<br />
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140-Jahr-<br />
Feier des<br />
LFV Steiermarkerwartet<br />
Samstag, 11. September 2010<br />
Straße der Geschichte 09.00 – 18.00 Uhr Stadtgebiet<br />
Ausstellung / Infostände/ Fahrzeugschau 09.00 – 14.30 Uhr Koloman-Wallisch-Platz<br />
Leistungsschau 10.00 – 14.30 Uhr Koloman-Wallisch-Platz<br />
Aufstellung historischer Fahrzeuge 12.00 – 14.30 Uhr Stadtgebiet<br />
Fahrzeugkorso 14.30 – 15.15 Uhr Koloman-Wallisch-Platz<br />
Sammeln der Wehren für Aufmarsch 15.00 Uhr Stadtgebiet<br />
Einmarsch der Feuerwehren 15.30 Uhr Koloman-Wallisch-Platz<br />
Meldung und Ansprachen 16.00 Uhr Koloman-Wallisch-Platz<br />
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P.b.b. GZ 03Z035050 (Stmk.),<br />
GZ 03Z035081 (Kärnten),<br />
GZ 03Z034831M (Tirol)<br />
Abs.: Verlag Artis Media - Rudolf Lobnig<br />
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Erscheinungsort Graz,<br />
Verlagspostamt 8020 Graz