Bayerische Laufzeitung 2022
Laufen, Nordic/Walken, Radeln und Triathlon in Bayern und Drumherum
Laufen, Nordic/Walken, Radeln und Triathlon in Bayern und Drumherum
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Personalien
National und International
Im bayerischen
Georg „Bibi“ Anfang
*1936 +2021
Bergen/SC Bergen
Winfried Aufenanger
*1947 +2021
Kassel
Ron Hill
*1927 +2021
Legendärer britischer Marathonläufer
Paul Christl
*1945 +2021
Gallenbach/LC Aichach
Der LC Aichach trauert um sein Gründungsmitglied
Paul Christl. Der „Paule“ wie ihn
seine Lauffreunde nannten, war nicht nur
beim LC Aichach, sondern auch auf Wettkämpfen
in ganz Deutschland ein gern gesehener
Gast. Seine spitzbübische, offene und
herzliche Art wurde von seinen Lauffreunden
sehr geschätzt. Bis zu seiner Krankheit war er
noch bei Bergläufen am Start. Dort konnte er
neben dem Crosslauf seine größten Erfolge
feiern. So wurde er mehrmals Deutscher Seniorenmeister.
Das Josef-Bestler-Stadion in Aichach, für
dessen Bau er sich stark eingesetzt hatte, war
seine zweite Heimat. Dort stand er als Trainer
jahrzehntelang bei Wind und Wetter auf der
Bahn und schaffte auch im Winter perfekte
Verhältnisse für seine Athleten als er im Stadion
stundenlang den Schnee räumte. - Die
Vorstandschaft
Robert Staudenmeir
*1959 +2021
Mühldorf a.Inn/LG Mettenheim
Der LG Mettenheim trauert um Robert Staudenmeir,
der im Alter von 61 Jahren plötzlich
nach kurzer schwerer
Krankheit verstarb.
Robert kam
am 05.04.2002
zum Verein, er war
begeisterter Läufer.
In den Jahren
2002 bis 2021 absolvierte
er annähernd
250 Wettkämpfe,
darunter
vier Marathons.
Robert war bis zu
seinem Krankenhausaufenthalt
sehr vielseitig im Verein engagiert. Mit Robert
verlieren wir einen liebenswerten und
geselligen Menschen - LG Mettenheim
Läuferhimmel
Wir trauern um diese, aber ebenso um viele weitere uns unbekannte
Läuferinnen und Läufer, die wir im Jahr 2021 verloren
haben, aber dennoch nie vergessen werden.
Schorsch Lochner
*1951 +2021
Murnau/LG Staffelsee
Ein umtriebiger Mann ist nicht mehr in unseren
Reihen. Einer der sich immer für die
Gemeinschaft einsetzte, 26 Jahre Vorstand
der LG Staffelsee war und hier als erstes
Ehrenmitglied in die Geschichte einging.
Der Schorsch war aber auch ein
ehrgeiziger Läufer. Die Organisatoren
wollen ihren Panorama-Spendenlauf in
Murnau am Steffelsee (Termin: 3. Juli
2022) jetzt einem „1. Schorsch Lochner
Gedächtnislauf“widmen.
Waldemar Capeller
*1927 +2021
Krailling/TSV Gräfelfing/Bayer. Leichtathletikverband
Mit Waldemar Capeller verlieren der TSV Gräfelfing
und die bayerische Leichtathletik einen
ihrer engagiertesten Mitstreiter. Fast 36
Jahre lenkte er erfolgreich die Geschicke der
von ihm gegründeten Gräfelfinger Leichtathletikabteilung.
Zudem fungierte er 16 Jahre
als oberbayerischer Bezirksvorsitzender und
war im Bayerischen Leichtathletik-Verband
als Vizepräsident Sprecher der bayerischen
Bezirke. „Waltl“, wie ihn seine Freunde nannten
war selbst in der Leichtathletik aktiv und
wurde Bayerischer Meister über die 110 Meter
Hürden sowie in der 4 x 100 Meter Staffel.
Seine organisatorische Erfolgsgeschichte lastete
er in bescheidener Manier meist seiner
Frau, der ehemaligen Olympia-Silbermedaillengewinnerin
Anni, geb. Biechl an.
Eine lebenslange Bereitschaft
für seinen Hausberg
Bereits mit zwanzig Jahren war Bibi Anfang
Leiter der Skiabteilung im TSV Bergen, ehe
er mit dreißig den SC Bergen gründete. Bis
zu seinem Rücktritt im Jahr 2012 war er fast
fünfzig Jahre ununterbrochen Erster Vorsitzender.
1974 gründete er den Hochfelln Berglauf.
Seitdem stand der umtriebige Macher in
Bergen auf seinem angestammten Platz dieser
Veranstaltung. Er zog die Fäden und versammelte
die Weltelite in seinem Heimatort,
auf seinem Berg. Er war vierzig Jahre lang
Chef des weltweit bekannten Hochfelln-Berglaufs,
Mitinitiator des Berglauf-Grand-Prix
und exzellenter Organisator der Berglauf-
Weltmeisterschaften sowie Deutscher Meisterschaften.
Seine gradlinige Art und Weise
wußten vor allem die Bergläufer zu schätzen,
nationale wie internationale Organisatoren
und Würdenträger fürchteten sie.
Mit Ehrfurcht vor seinem Lebenswerk verneigte
sich der heutige Weltpräsident Jonathan
Wyatt, der 1999 erstmals nach Bergen
kam und von dieser Zeit an Stammgast im
Hause Anfang war. „Wir trauern um Bibi und
seine Begeisterung für unseren Sport. Er war
über Jahre hinweg der engagierteste Funktionär,
der zudem auch den klassischen Berglauf
gegen alle modernen Entwicklungen verteidigte.
Die gesamte Berglaufwelt kondoliert
der Familie und der Berglaufgemeinde Bergen!“
so Jonathan Wyatt.
Für seine Tätigkeit als Sportfunktionär und
für die Gemeinde Bergen erhielt er beispielsweise
die Bürgermedaille der Gemeinde Bergen
und die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten
und Großem Kreuz des Bayerischen
Landessportverbandes. 2005 wurde er mit
dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Bild: Bibi Anfang mit Antonella Confortola und
Jonathan Wyatt im Ziel des Hochfelln Berglaufes.
Wolf-Dieter Poschmann
*1951 +2021
Mainz
Der ehemalige ZDF-Sportchef und Moderator
war in den 70er und 80er Jahren von
Format mit Bestzeiten von 13:35 Min/5000
Meter, 28:28 Min/10000 Meter, 1:03:36 Std/
Halbmarathon und 2:19:29 Std/Marathon. Er
verstarb im Jahr seines 70. Geburtstages nach
kurzer Krankheit.
Jörg Stutzke
*1965 +2021
Klosterfelde/Berlin
Die Deutsche Ultraläufer-Szene trägt Trauer
nach Tod von Jörg Stutzke. Der 55-jährige
Sportler, Trainer und Veranstalter sowie Direktor
der Schönower Grundschule verstarb
plötzlich und unerwartet in Klosterfelde. Ein
Mann der Tat, mit dem Blick voraus und stets
die Lösung und nicht das Problem im Blick.
Mit viel Engagement hat er in den Jahren
2012 bis 2017 als Präsident der Deutschen
Ultramarathon-Vereinigung die Ultralaufgemeinschaft
angeführt. Er war Macher, Antreiber
und jemand, der bereit war, Verantwortung
zu übernehmen. Er war führungsstark
und gleichzeitig setzte er als guter Zuhörer
in Familie, Beruf und Sport immer auf das
Team. Auch als Freund war er stets in schweren
Minuten parat. Auf ihn konnte man sich
verlassen, als Ehemann, als Familienvater, als
Läufer, als Trainer, als Schulleiter in Bernau
bei Berlin oder als langjähriger Leiter des Ultrateams
innerhalb der LG Nord Berlin und
nicht zuletzt bei zahlreichen Events, die er
organisiert hat. DUV
Erich Wenzel
*1946 *2021
Schwäbisch Gmünd
Der Initiator des Albmarathons, Erich Wenzel
ist gestorben. Er ist der Vater des Albmarathon.
Als Gründungsmitglied der Ausdauersportabteilung
der DJK Schwäbisch Gmünd
war er die treibende Kraft für den Albmarathon,
den er 1991 initiierte und bis 2019
organisierte.
Ein Leben für das Laufen - das war „Aufi“,
wie ihn viele kannen. Zwanzig Jahre lang
war Aufi Marathon-Bundestrainers beim
Deutschen Leichtathletik-Verband, viele
Jahre Trainer des PSV Grün-Weiß Kassel. Er
gründete das Laufteam Kassel und war unzertrennbar
mit dem Kassel Marathon verbunden.
„Lauf für Dein Leben“ ist das Motto des Kassel
Marathons, das jetzt ohne Aufi weiterbestehen
muß. „In Gedenken an Aufi sind wir
bereit für eine neue Auflage des Kassel Marathons
im Jahr 2022 und setzen auf vielfältige
Untersützung, Nur gemeinsam können wir
ein qualitativ hochwertiges Event mit Gänsehautfeeling
und Zieleinlauf im Auestadion
auf die Beine stellen“, sagt die Geschäftsführung.
Und das „Mit laufendem Gruß“.
„Am Ende sind wir alle Sieger“ sagte da einer,
der seit einer gefühlten Ewigkeit seine Mails
und Newsletter „Mit laufendem Gruß“ unterzeichnete
und damit auch nach außen immer
klar machte, was ihm wichtig war.
Erst vor wenigen Monaten wurde er von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet.
Werner Sonntag
*1926 +2021
Ostfildern/Stuttgart
Er war der Vorläufer der wetsdeutschen Laufbewegung,
aktiver Läufer mit 300 Ultra`s und
vor allem auch Laufjournalist. Seine Laufphilosophie
fand sich in den Büchern „Spaß am
Laufen. Jogging für die Gesundheit“, „Irgendwann
musst du nach Biel“ oder „Mehr
als Marathon“, aber auch bei den lesungen
des Berliner Literatur-Marathons und vielen
Beiträgen im Laufmagazin Spiridon. Zweifellos
hat Werner Sonntag den Laufanfängen ab
den 1970er Jahren viele Jahrzehnte ein laufpädagogisches
Gewicht verliehen.
Vor rund 50 Jahren gehörte der Engländer
zu den besten Langstreckenläufern der Welt.
Er brach mehrere Weltrekorde, wurde Marathon-Europameister
und triumphierte beim
Boston-Marathon. Nach seiner Karriere gründete
er „Ron Hill Sports“ – eine Sportartikel-
Marke, die sich auf den Laufsport spezialisiert
und heute noch auf dem Markt ist.
1965 brach Ron Hill gleich zwei Weltrekorde
des legendären Tschechen Emil Zatopek in
einem Rennen: Über 15 Meilen (rund 24 km)
lief er 1:12:48,2 Stunden und über 25.000
m rannte er 1:15:22.6. Bezüglich Ernährung
und Lauf-Kleidung war Ron Hill seiner Zeit
weit voraus. Sein Netzhemd wurde zur Marke.
1970 gewann Ron Hill zunächst den Boston-Marathon
in der Europarekordzeit von
2:10:30. Bei den Commonwealth Games gewann
er im gleichen Jahr die Goldmedaille
und durchbrach als zweiter Läufer der Marathon-Geschichte
nach dem Weltrekordler
Derek Clayton (Australien/2:08:33) die
2:10-Stunden-Barriere mit 2:09:28.
Nach seiner Karriere stellte Ron Hill noch einen
anderen Rekord auf: Er lief über genau
52 Jahre und 39 Tage täglich zumindest eine
Meile.
Kennst mi ?
Werner Sonntag (Foto: German Road Races)
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