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Bless Magazin 05/21

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12/<strong>21</strong><br />

BLESS<br />

<strong>Magazin</strong><br />

Glaubenszeugnis<br />

von Ellen Gmünder<br />

Vom Buddhismus<br />

zum Christentum<br />

Em. Weihbischof<br />

Dr. Marian Eleganti<br />

Die Antwort auf die<br />

Not unserer Zeit ist<br />

Jesus Christus


Endlich, der Unendliche<br />

wird endlich!<br />

Dem Christkind ist alle Macht gegeben – doch suche ich Schutz bei IHM? Um danach in die Drangsale der Gegenwart hinauszugehen<br />

und genau diese wahre Liebe, die uns durch den Heiligen Geist eingeimpft wurde, zu bringen – ganz selbstlos<br />

und mit dem Risiko, verletzt zu werden – doch dem Glauben und Vertrauen auf eine Herrlichkeit beim Unendlichen<br />

unendlich verweilen zu dürfen!<br />

Zeit sich zu besinnen, zu beten und zu segnen! Alle! Auch gerade unsere Feinde! Das – und letztlich nur das – ist Weihnachten.<br />

Was hätte Gott uns noch mehr schenken<br />

können als sich selbst! Er der Ewige, Unendliche<br />

und Allmächtige liefert sich uns<br />

schon in der Krippe völlig aus. Ja, so ist<br />

die Liebe, sie gibt, ohne zurückzuerwarten<br />

und riskiert, sich verletzen zu lassen (vgl. 1.<br />

Kor 1,27 und 1. Kor 13). Ist die Krippe für<br />

den Unendlichen letztlich nicht schon Karfreitag?<br />

Er, der Ewige, selbst die Liebe in<br />

Person, zwängt sich in die gefallene Schöpfung<br />

hinein, um sie, die ihm bis heute oft<br />

nein zuschreit, zu retten. Es ist und bleibt<br />

ein unfassbares Geheimnis.<br />

Und dieses Fest Weihnachten – die Geburt<br />

des Unendlichen und Retters der gefallenen<br />

Schöpfung – wird degradiert zu einem<br />

unheiligen Fest, wo das Wichtigste ist: Was<br />

habe ICH davon?<br />

• Extravagante Geschenke, die leider allzu oft den Überfluss, die Unsinnigkeit und Sittenlosigkeit ausdrücken.<br />

• Exklusives Essen, wo grosse Teile weggeschmissen werden oder vieles in den Kühlschränken vergammelt, um in den<br />

tiefsten Abgründen des Unterbewusstseins zu unterdrücken, dass alle 4 Sekunden ein Mensch an Hunger stirbt.<br />

• Experimentierfreudige Romantik, aufgepudert an einer dicken Maske der Unversöhntheit mit einem selbst, dem Mitmenschen<br />

und Gott.<br />

• Und das Ganze ertränkt mit einem Schuss von Gottkomplex, der wahnhaften Selbstwahrnehmung, selbst Gott zu sein!<br />

Ist dieses Bild von Weihnachten in der heutigen Zeit zu sarkastisch und pessimistisch gezeichnet? Ohne Ehre, Ruhm und<br />

Anbetung dem Festgeheimnis – der Unendliche wird endlich – bleibt doch all unser Feiern sinnlos und gleicht einer Geisteraufführung<br />

am Broadway ohne Hauptdarsteller! Was wäre Hamlet ohne Hamlet und ohne Augenzeugen! Doch genau<br />

das will uns heute verkauft werden! Und schlechthin will uns heute vieles als das «Arzneimittel der Unsterblichkeit»<br />

aufgedrängt und verhökert werden! Wir jedoch sind Augenzeugen einer viel grösseren Herrlichkeit! Der Unendliche hat<br />

sich uns nicht verkauft – Er wäre unbezahlbar! Nein! Er hat sich uns geschenkt! Es liegt nun an uns, dieses Geschenk<br />

anzunehmen, aufzumachen und anzubeten. Uns sind durch den Unendlichen alle Arzneimittel gegeben! Wenn ER nicht<br />

neu geboren werden darf in unseren Krippen – seien sie auch noch so kalt, verletzt und unbarmherzig – kann die Krise<br />

der Gegenwart nicht überwunden werden.<br />

God <strong>Bless</strong> You! Euer Don Philipp Isenegger<br />

Geistlicher Leiter <strong>Bless</strong> Missionswerk<br />

BLESS lädt Sie am 22. und 23. Januar 2022 zum Gebetsanlass ein.<br />

Katholische Kirche St. Marien | Berghaldenweg 1 | 8135 Langnau a.A.<br />

Samstag, 22. Januar und Sonntag, 23. Januar 2022<br />

13.30 Uhr Rosenkranz<br />

14.00 Uhr Lobpreis & Zeugnisse<br />

15.30 Uhr Heilige Messe mit Don Philipp Isenegger<br />

16.30 Uhr Gestaltete Anbetung mit Marienweihe<br />

17.30 Uhr Austausch bei einem Imbiss<br />

Mit Don Philipp Isenegger, Pfarrer Jan Bernadic & Vikar Martin Filipponi<br />

Während des ganzen Gebetsanlasses ist Beichtgelegenheit.<br />

Mit Anmeldung.<br />

Bitte tragen Sie sich in die<br />

Doodle-Liste ein.<br />

Für die Teilnahme bitten wir Sie, sich in die Doodle-Liste auf unserer Website www.blessmissionswerk.ch<br />

einzutragen. Sie können sich auch telefonisch anmelden unter 043 549 54 46.<br />

Bitte beachten Sie die Informationen auf unserer Website. Wir freuen uns auf Ihr Mitbeten!<br />

Webradio<br />

Youtube<br />

Kanal<br />

<strong>Magazin</strong><br />

Behalten wir den Blick auf den Unendlichen in der Krippe! Betet, betet, betet – und gehen wir auf die Knie! Und seien<br />

wir uns allzeit gewahr: «In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt» (Joh 16,33).<br />

- 2 - - 3 -


Die Antwort auf die<br />

Not unserer Zeit ist<br />

Jesus Christus<br />

Mit Em. Weihbischof Dr. Marian Eleganti OSB<br />

Wo der Rückhalt im christlichen Glauben fehlt oder weggefallen<br />

ist, dominieren, wie man sieht, Angst und Irrationalität.<br />

Die Ressourcen von Liebe und Toleranz sind<br />

schnell aufgebraucht und schlagen in Aggressivität und<br />

Hass um. Die Kirche ist nicht in erster Linie eine Staatsdienerin,<br />

sondern die Braut Christi, die Mittlerin und Ausspenderin<br />

Seiner Geheimnisse (Sakramente). Sie darf den<br />

Gläubigen das sakramentale Leben nicht aufgrund rein säkularer<br />

Ausschlusskriterien schwer und unzugänglich machen.<br />

Nach zwei Corona-Massnahmen-Jahren stehen wir<br />

schlechter da denn je.<br />

Die Kirche darf es nicht hinnehmen, dass viele Gläubige durch recht<br />

willkürliche, politische Massnahmen draussen vor der Tür bleiben,<br />

während Christus sie alle zu Sich in die Kirchen ruft. Die Kirche kann<br />

nicht mit dem Staat über Zulassungsbedingungen zu ihren Sakramenten<br />

verhandeln und dann in seinem Namen an den Kirchenportalen die<br />

entsprechenden Kontrollen rigoros durchsetzen. Sie ist Heilsdienerin,<br />

nicht Gesundheitspolizistin. Die Gläubigen können selbst entscheiden,<br />

wohin sie gehen, und wie sie sich schützen.<br />

Was aber würde der HERR zu diesem Verhalten der Kirche sagen? Gäbe<br />

Er Seine Zustimmung? Zweifel sind angebracht!<br />

Betroffen sind viele Gläubige, die in einer existenziellen geistlichen und physischen Not sind, während JESUS durch die<br />

Sakramente mitten unter ihnen ist. Von Ihm erwarteten sie in gerechtfertigtem Glauben einen Ausweg. Aber wir erschweren<br />

ihnen den Weg zu IHM. Sie neigen nicht dazu, Gott herauszufordern, aber sie erwarten von IHM in jeder Lage<br />

Schutz und Segen. Wenn Er alle Haare auf meinem Haupt gezählt hat (Lk 12,7; Mt 10,30) und kein Spatz ohne Seinen<br />

Willen vom Ast fällt (Mt 10,29), wie Jesus lehrt, darf ich annehmen, dass ich auch während dieser Epidemie in Seiner<br />

Hand bin und nichts ohne Seinen Willen geschieht. Das verändert alles in meinem Umgang mit den damit verbundenen<br />

Herausforderungen. Auch jener, der alle Vorsichtsmassnahmen beobachtet, so gut er es vermag, hat keine andere Garantie<br />

und Sicherheit als jene, sich in die Hand Gottes zu geben. Jeder Gläubige erwartet täglich ein Eingreifen Gottes,<br />

wenn er der Wandlung des Brotes in den Leib Christi durch die Worte des geweihten Priesters beiwohnt. «Alle Leute versuchten,<br />

ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte» (Lk 6,19). Ist die heilige Eucharistie nicht<br />

der Leib Christi?<br />

Täglich hören wir in den Schriftlesungen<br />

Zeugnisse des Glaubens und des<br />

entsprechenden göttlichen Handelns<br />

aufgrund dieses Glaubens, aber den<br />

Glauben, der sich auf die göttlichen Interventionen<br />

bezieht, bringen wir nicht<br />

mehr auf. Ich erinnere an die Israeliten<br />

in der Wüste (vgl. Num <strong>21</strong>,4-9), die von<br />

giftigen Schlangen gebissen, auf die von<br />

Moses erhöhte Kupferschlange in einem<br />

von Gott verlangten Akt des Glaubens<br />

aufblicken mussten (ein Sinnbild im Hinblick<br />

auf den von der Erde erhöhten, gekreuzigten<br />

und auferstandenen Herrn,<br />

vgl. Joh 3,14f), um am Leben zu bleiben.<br />

Ich erinnere an den hl. Don Bosco, der seinen Buben – falls sie im Stand der Gnade wären – versprochen hat, dass sie<br />

nicht angesteckt würden, obwohl sie Infizierte pflegten und es vernünftigerweise keine andere Sicherheit gab als eben<br />

jene des Vertrauens auf Gott und die Zusage des (unverantwortlichen?) Heiligen. Die Episode wurde mir erst vor kurzem<br />

erzählt. Als letztes Beispiel verweise ich auf den Bischof von Marseille, welcher die Stadt von der Pest befreite, indem er<br />

der Vision einer jungen Mystikerin (Anne Madeleine Rémusat) Glauben schenkte und die Stadt dem Heiligsten Herzen<br />

Jesu weihte, was dieser Stadt augenblicklich das Ende der Pest brachte.<br />

Nun lesen wir in Mk 16,18, dass Jesus seinen Jüngern verheissen hat, dass sogar tödliches Gift ihnen nicht schaden kann,<br />

weil Gott über unser Schicksal, ob wir leben oder sterben, entscheidet. Allerdings hat Jesus seine Zeichen immer nur<br />

gewirkt, wo man Ihm Glauben, mindestens einen anfanghaften, entgegenbrachte. Deshalb wiederholt Er immer wieder:<br />

Dein Glaube hat Dir geholfen! Wo Er ihn nicht fand, hat er die Leute ihren eigenen Wegen überlassen und nur wenige<br />

Wunder gewirkt wie z.B. in Nazareth, seiner Heimatstadt. Vielleicht entspricht der von der Kirche unserer Tage eingeschlagene<br />

Weg tatsächlich ihrem spirituellen Zustand. Dass der «Sensus Fidelium» vieler Gläubigen sich in der Kirche<br />

dadurch befremdet sieht, gibt mir als Bischof zu denken. Ihr Glaube sagt ihnen, dass wir immer in der Hand Gottes sind<br />

und nichts ohne seinen Willen bzw. seine Zulassung geschieht. Der Gedanke der Ansteckung beim Kommuniongang ist<br />

für sie deshalb – gelinde gesagt – «gewöhnungsbedürftig». Nein, sie lehnen ihn ab. Und scheint nicht der Glaube, so<br />

klein wie ein Senfkorn, das Irrationalste, was es gibt, wenn er von einem Baum verlangt, sich ins Meer zu verpflanzen?<br />

Vgl. Lk 7,5f. Trotzdem fordert uns Jesus gerade zu einem solchen, verwegenen Gottvertrauen auf.<br />

Durch den Glauben an Jesus Christus treten wir mit IHM in Gemeinschaft. ER selbst bezeugt unserem Gewissen, dass ER<br />

die Wahrheit ist und das Leben. «Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis<br />

ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.» (Joh 18,37). Die Wahrheit hat es in unseren Tagen<br />

schwer. Die Antwort auf ihre Not ist Jesus Christus. Auch die Kirche muss sich neu zu Ihm bekehren und von Ihm alles<br />

erwarten! Es wird sonst für sie keine Lösung geben.<br />

Über<br />

Bischof Marian ist emeritierter Weihbischof im Bistum<br />

Chur. Er ist Benediktiner und leitete 10 Jahre die Abtei<br />

St. Otmarsberg/Uznach in der Schweiz. Während acht<br />

Jahren war er Schweizer Jugendbischof. Seine pastoralen<br />

Schwerpunkte sind die Begleitung von jungen und<br />

erwachsenen Menschen wie auch von Familien und<br />

klösterlichen Gemeinschaften. Bischof Marian nimmt<br />

häufig Stellung zu kirchlichen und ethischen Fragen,<br />

welche die Gesellschaft beschäftigen. Bischof Marian<br />

ist ein erfahrener Exerzitienmeister und durch seine<br />

Vorträge und Predigten einem weiten, auch jüngerem<br />

Publikum bekannt.<br />

- 4 - - 5 -


170 Jahre ewige<br />

Anbetung auf Gubel<br />

Mit Sr. Maria Elisabeth Annen & Sr. Maria Felicitas Stäuble<br />

Im Jahr 1851 sind die ersten Schwestern aus dem<br />

Orden der Kapuzinerinnen auf dem Gubel angekommen<br />

und widmeten sich der ewigen Anbetung.<br />

Dieses Jahr feiert das Kloster Maria Hilf Gubel sein<br />

170-jähriges Bestehen. Der Berg Gubel ist weitherum<br />

als Kraftort bekannt. Die Kraftquelle ist Jesus<br />

Christus im allerheiligsten Sakrament des Altares.<br />

Was bedeutet Ihnen die eucharistische Anbetung?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Die eucharistische Anbetung ist das Herzstück<br />

unseres Klosters. Dieses Jahr feierten wir das 170-jährige<br />

Jubiläum vom Kloster Gubel. Seit 170 Jahren ist Jesus in der<br />

heiligen Eucharistie an diesem Ort gegenwärtig. Bis vor ein paar<br />

Jahren hatten wir rund um die Uhr Anbetung, auch nachts. Vor<br />

allem die Nachtanbetung berührte mich sehr, zu wissen, dass<br />

immer jemand da ist, der für die Menschen betet.<br />

Warum ist die eucharistische Anbetung so wichtig?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Ich finde es schön, in der Gegenwart Gottes zu sein. Vom Allerheiligsten geht eine grosse Kraft aus.<br />

Ich darf mit allen Anliegen zu Jesus kommen und habe die Gewissheit, dass ER da ist.<br />

Wofür ist die Anbetung gut; welchen Nutzen hat sie für uns Menschen?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Ich habe nie darüber nachgedacht, welchen Nutzen die Anbetung hat. Es war eine tiefe Sehnsucht<br />

nach dem Gebet und der Stille, die mich anzog und hierher ins Kloster führte. Im Wesentlichen geht es bei der Anbetung<br />

um die Hingabe.<br />

Verändert die Anbetung den Menschen und wenn ja, inwiefern?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Ja, die Anbetung verwandelt den Menschen, auch wenn man es nicht sofort spürt. Es gibt ein Lied,<br />

welches das ganz treffend zum Ausdruck bringt: «Im Anschauen deines Bildes, da werden wir verwandelt in dein Bild».<br />

Wie beten Sie vor dem Allerheiligsten?<br />

Sr. Maria Felicitas: Im Gegensatz zu früher, als wir oft aus dem Gebetsbuch beteten, ist das Gebet heute freier, sozusagen<br />

ein Herzensgebet, was ich schön finde.<br />

Sr. Maria Elisabeth: Ich brauche immer weniger<br />

Worte. Jedes Jahr mache ich Exerzitien, bei denen<br />

ich einen Tag lang mit einem Bibelvers, der mich<br />

anspricht, unterwegs bin und diesen meditiere. In<br />

dieser Art bete ich auch hier im Kloster. Ich bin gerne<br />

still vor dem Herrn im Bewusstsein, dass ER da<br />

ist. Die Stille hilft mir auch, auf Gott zu hören. Es<br />

gibt aber auch Zeiten, wo ich den Rosenkranz bete.<br />

Gibt es Gebetserhörungen?<br />

Sr. Maria Felicitas: Ja, es gibt sehr viele Gebetserhörungen.<br />

Obwohl wir im Vergleich zu früher weniger<br />

Schwestern sind, haben die Gebetserhörungen<br />

nicht abgenommen.<br />

Sr. Maria Elisabeth: Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen von Leuten, die uns schreiben und unendlich dankbar<br />

sind, dass alles wieder gut gekommen ist. Hinten in unserer Klosterkirche hängen Tafeln mit wunderbaren Gebetserhörungen.<br />

Bei den Gebetserhörungen geht es aber auch darum, dass die Menschen Vertrauen haben in Gottes Hilfe.<br />

Können Menschen von aussen im Gubel zur Anbetung kommen?<br />

Sr. Maria Felicitas: Leute von aussen sind bei uns herzlich willkommen. Ab 6.00 Uhr morgens ist die Kirche offen. Wir sind<br />

auch dankbar, wenn Leute von aussen Anbetungsstunden übernehmen. Zurzeit gibt es zwei Frauen, die regelmässig einmal<br />

in der Woche eine Anbetungsstunde übernehmen und eine Menzinger Schwester, die täglich 2 Stunden übernimmt.<br />

Wie kann man den lebendigen Gott in dem kleinen Stück Brot erkennen?<br />

Sr. Maria Felicitas: Auf sein Wort hin. Jesus hat uns gesagt, dass ER gegenwärtig<br />

ist in der heiligen Eucharistie. Dies lesen wir im 6. Kapitel des Johannesevangeliums,<br />

wo Jesus in der Synagoge von Kafarnaum über das Himmelsbrot spricht.<br />

Sr. Maria Elisabeth: Es ist ein Geheimnis. Auch wenn ich Gott nicht sehe oder<br />

spüre, weiss ich, dass ER da ist. Aus dieser Glaubensgewissheit lebe ich. Das Bewusstsein<br />

zu haben, dass Gott in der heiligen Eucharistie gegenwärtig ist, ist eine<br />

Gnade; ein Geschenk.<br />

Was können wir von Maria lernen in Bezug auf die Anbetung?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Maria ist für mich ein wunderbares Vorbild. Was mir bei<br />

Maria am besten gefällt, ist, dass sie gesagt hat «… mir geschehe nach deinem<br />

Wort». In diese Haltung von Maria möchte ich immer mehr hineinwachsen, besonders<br />

dann, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe.<br />

Wie kommt man zu einem lebendigen Glauben an Jesus Christus?<br />

Sr. Maria Elisabeth: Wir können Jesus nur lieben, wenn wir ihn kennen. Durch<br />

die Bibel lernen wir Jesus immer besser kennen. Vieles beginnt schon in der Kindheit, z.B. ob ich Beten lerne oder in der<br />

Familie Geborgenheit erfahre. Wenn ich als Kind Liebe und Geborgenheit erfahren habe, fällt es mir leichter, zu glauben,<br />

dass Gott gut ist.<br />

Über<br />

Sr. Maria Elisabeth Annen ist in Ingebohl<br />

geboren und in Hedingen im Kanton<br />

Zürich aufgewachsen. 1985 trat<br />

sie mit 37 Jahren ins Kloster auf dem Gubel<br />

ein. Seit drei Jahren ist sie die Frau<br />

Mutter des Klosters.<br />

Über<br />

Sr. Maria Felicitas Stäuble ist in Laufenburg<br />

im Kanton Aargau geboren. Sie<br />

ist 1964 ins Kloster eingetreten. Sechs<br />

Jahre war sie die Frau Mutter des Klosters<br />

und seit neun Jahren ist sie die Stellvertreterin<br />

der Frau Mutter.<br />

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- 7 -


Vom Buddhismus zum<br />

Christentum<br />

Glaubenszeugnis von Ellen Gmünder<br />

Als überzeugte Buddhistin verliess Ellen mit 18 Jahren ihr Heimatland Singapur und kam in die<br />

Schweiz. Dort heiratete sie vor 45 Jahren ihren katholischen Ehemann Bruno. Ellen hatte nie die<br />

Absicht, ihren buddhistischen Glauben aufzugeben, bis ihr eines Tages Jesus im Traum begegnete<br />

und sie einlud, in sein Haus zu kommen.<br />

Wir sind die Familie Gmünder aus dem Kanton Aargau.<br />

Mein Mann und ich sind mit vier Töchtern und vier<br />

Söhnen gesegnet. Unsere acht Kinder sind zwischen<br />

18 bis 40 Jahre alt. Ich, Ellen, komme<br />

aus Singapur, einem Land mit vielen Religionen,<br />

wie Buddhismus, Christentum,<br />

Islam, Daoismus und Hinduismus. Als<br />

überzeugte Buddhistin heiratete<br />

ich vor 45 Jahren meinen katholischen<br />

Ehemann Bruno, mit dem<br />

Wissen, dass ich meinen Glauben<br />

nicht aufgeben werde.<br />

Nach fünf Ehejahren kam<br />

unsere langersehnte Tochter<br />

Nelly zur Welt und meine<br />

Sehnsucht nach Singapur verschwand.<br />

Endlich wurden wir<br />

eine Familie und ich hatte dadurch<br />

Heimat in der Schweiz<br />

gefunden. Eines Nachts hatte<br />

ich einen eindrücklichen und<br />

tief ergreifenden Traum. Ich trug<br />

unsere Tochter in meinen Armen<br />

und da stand ein Mann mit weissem<br />

Gewand vor uns. Er sagte zu mir, wir<br />

sollten mit ihm in sein Haus kommen.<br />

Nach einer Weile sprach er zu mir, ich könne<br />

das Haus wieder verlassen. Als ich draussen<br />

war sah ich überall tote Menschen. Ich kannte die<br />

Bibel nicht, weder das Alte noch das Neue Testament.<br />

Foto: Ellen & Bruno Gmünder mit ihren acht Kindern<br />

Ich wusste aber, dass es der Gott der Christen war, der mich in sein<br />

Haus einlud, denn wenn es Buddha gewesen wäre, hätte er ein oranges<br />

Gewand getragen. Dieser Traum liess mich nicht wieder los und<br />

ich begann, mich mit dem Glauben meines Ehemannes auseinanderzusetzen.<br />

Ich kann nicht genug dankbar sein für das Gnadenwirken Gottes in meinem<br />

Leben. Ich bin die Jüngste von sechs Kindern und durfte mit 18<br />

Jahren als Einzige wie die «Weisen aus dem Morgenland» aufbrechen<br />

und in die Schweiz kommen und hier den wahren Glauben finden.<br />

Vor 34 Jahren wurde ich auf den Namen Ellen getauft und durfte die<br />

1. Heilige Kommunion empfangen. Als Zeichen meiner Konvertierung<br />

habe ich alle meine Buddhafiguren, meinen Ying-Yang-Schmuck und<br />

die fernöstlichen Bilder entsorgt. Für uns war es wichtig, dass auch unsere<br />

Kinder den katholischen Glauben in der Familie leben. Wir haben<br />

damals auch aktiv an Rosenkranzprozessionen durch die Stadt Zürich<br />

teilgenommen und sind anschliessend in die Heilige Messe gegangen.<br />

Meine persönliche Erklärung für meinen Traum ist, dass wer in das<br />

Haus von Jesus hineingeht und bleibt, gerettet wird. Umso mehr frage<br />

ich mich, warum so viele Christen in Yoga, Zen-Mediationen, Feng-Shui,<br />

Reiki, Karten- und Handlesen, Horoskop und anderen abergläubischen<br />

Praktiken den Frieden und das Heil suchen? Dabei gibt es keine wahre Erleuchtung, wenn man nicht zur Krippe geht.<br />

Jesus selbst ist das Licht der Welt. Nur wer mit Jesus geht, empfängt Ewiges Leben in Fülle. Von seiner Liebe muss man<br />

sich bescheinen lassen, damit jeder zum Licht der Welt wird. Wir Christen sollten zurück nach Betlehem gehen und den<br />

einzig wahren Gott suchen und ihm wie die Hirten huldigen. Wer zur Krippe von Jesus gelangt, wird reichlich beschenkt.<br />

Das Einzige, was ich von meiner Heimat mitgenommen habe, sind meine kulturellen Werte und das chinesische Essen,<br />

wie Frühlingsrollen, Curry-Reis und Nudelgerichte mit viel Chili.<br />

Als die Kinder noch klein waren, kam St. Nikolaus am 6. Dezember zu uns. Mein Mann verfasste jedes Jahr ein Gedicht<br />

über die wichtigsten Ereignisse, die wir als Familie im vergangenen Jahr erlebt hatten. Unsere beiden ältesten Töchter<br />

Nelly und Jenny trugen es dann vor. Heute kommen alle unsere Kinder zum «Chlaushöck». Jedes Jahr in der Adventszeit<br />

verzaubert sich unser Wohnzimmer zu einer<br />

Backstube, dann backe ich etwa 15 kg Anisbrötchen<br />

und verschenke es den Kindern, Nachbarn<br />

und Freunden. Im Korridor steht dann eine Krippe,<br />

damit jeder, der das Haus betritt, als Allererstes das<br />

Christkind begrüssen kann. In der Stube steht ein<br />

Weihnachtsbaum aus Gusseisen, der auch als Adventskranz<br />

dient. An jeden Adventssonntag wird<br />

ein Ring mit Kerzen angezündet. Wenn zuoberst die<br />

letzte Kerze brennt, ist Heiligabend. An Heiligabend<br />

werden Weihnachtslieder gesungen, gebetet und<br />

Geschenke verteilt und am 25. Dezember gehen<br />

wir zusammen in die Heilige Messe.<br />

Wir wünschen allen <strong>Bless</strong>-Leserinnen und -Lesern ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest.<br />

Herzlich, Eure Familie Gmünder<br />

- 8 - - 9 -


Medjugorje 40 Jahre<br />

Gnadenstrom in der Schweiz<br />

«Medjugorje – 40 Jahre Gnadenstrom in der<br />

Schweiz!» war das Motto des Gebetsanlasses<br />

vom 6. und 7. November 20<strong>21</strong>, welches das <strong>Bless</strong><br />

Missionswerk in der kath. Kirche in Langnau am<br />

Albis durchführte. Es waren gnadenreiche Stunden,<br />

die wir im gemeinsamen Gebet und Lobpreis<br />

in der Gegenwart Gottes verbringen durften.<br />

Seit 40 Jahren erscheint die Muttergottes in Medjugorje<br />

und nimmt uns liebevoll an ihre Hand, um uns immer näher<br />

zu ihrem Sohn Jesus zu führen. Durch die Anwesenheit<br />

der Muttergottes in Medjugorje hat sich ein Stück weit der<br />

Himmel für uns geöffnet und es ist ein gewaltiger «Gnadenstrom»<br />

entstanden, der sich auf die ganze Welt auswirkt.<br />

Das <strong>Bless</strong> Missionswerk setzt sich dafür ein, dass dieser<br />

Gnadenstrom von Medjugorje auch in der Schweiz erfahrbar<br />

wird.<br />

So starteten wir den Gebetsanlass mit modernem Lobpreis,<br />

der unsere Herzen für Gott öffnete. Dann beteten wir den<br />

Rosenkranz und betrachteten dabei an der Hand der Muttergottes<br />

das Leben Jesu.<br />

verheiratet und lebt frei von Heroin und Methadon. Sie hat auch kein Verlangen<br />

mehr nach Zigaretten. Der Herr hat sie von allen Süchten befreit.<br />

Urs erlebte eine behütete Kindheit; er war ein aufgeweckter Junge mit vielen Interessen.<br />

Mit 20 Jahren erlebte er mit dem Suizid seines Vaters den ersten schweren<br />

Schicksalsschlag. Einige Jahre später fing er an Kokain zu konsumieren. Um an<br />

Geld heranzukommen, betrog er die Leute und zog ihnen das Geld aus der Tasche.<br />

Weitere schwere Schicksalsschläge führten dazu, dass er mehrmals versuchte, sich<br />

das Leben zu nehmen, was ihm aber nicht gelang. Als er merkte, dass es so nicht<br />

weitergehen konnte, entschloss er sich, Hilfe anzunehmen und an sich zu arbeiten.<br />

Eines Tages kam er in Kontakt mit dem Kreuzweg nach dem Grabtuch von Turin.<br />

Da ergriff ihn Jesus so stark, dass er klar erkannte, dass er es war, der - durch seine<br />

Sünden - Jesus geisselte und ihm die Dornenkorne auf den Kopf drückte. Unter bitteren<br />

Tränen und mit aufrichtiger Reue bat er Jesus um Verzeihung. Und der Herr<br />

schenkte ihm eine grosse innere Ruhe, tiefen Frieden und die Gewissheit, dass er<br />

ihm vergeben hatte. Urs ist jetzt mit Gott unterwegs. Er hat den alten Menschen<br />

abgelegt und den neuen angezogen. Er betet viel und geht oft in die Heilige Messe.<br />

Dieses Jahr pilgerte er zum ersten Mal nach Medjugorje. Dort fand er den Zugang<br />

zu Maria, die er als seine Mutter annehmen konnte. Dafür und dass Gott ihn vor so<br />

viel Unheil bewahrte ist er heute unendlich dankbar.<br />

Der Höhepunkt des Gebetsanlasses war die Heilige Messe. Es folgte eine Zeit der<br />

Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten. Die lebendige Gegenwart Gottes<br />

war spürbar. Es flossen auch immer wieder Tränen; Tränen der Rührung, der Dankbarkeit<br />

und der Freude. Wo der Mensch sein Herz Gott gegenüber öffnet, da kann<br />

Gott einziehen und mit seiner Gnade wirken und Heilung und Befreiung schenken.<br />

Während des ganzen Gebetsanlasses gab es die Möglichkeit, das Sakrament der<br />

Beichte zu empfangen; ein wichtiges Sakrament auf dem Weg zur Heiligkeit, zu<br />

dem uns die Muttergottes in Medjugorje immer wieder aufruft. Der Gebetsanlass<br />

schlossen wir mit der Marienweihe ab.<br />

Nach dem Gebetsanlass trafen wir uns zu einem kleinen Apéro im Pfarreizentrum.<br />

Dort gab es die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und uns bei interessanten<br />

Gesprächen auszutauschen. Es gab viele positive Rückmeldungen. Die Menschen<br />

schätzten das gemeinsame Gebet und den Lobpreis sehr. Das <strong>Bless</strong> Missionswerk<br />

wird im Jahr 2022 weitere Gebetsanlässe durchführen.<br />

Besonders berührt haben die zwei offenen und authentische<br />

Zeugnisse von Tanja und Urs, die uns zeigten wie Gottes<br />

Gnade wirkt. Tanja sprach über ihren Absturz in die<br />

Drogensucht, die sie schon als 13-jährige – nach dem Tod<br />

ihrer Mutter – erlebte. Jahrelang kämpfte sie dagegen an,<br />

bis es ihr körperlich so schlecht ging, dass sie keine Kraft<br />

mehr hatte. Mit einer Bierflasche in der Hand und zerlöcherten<br />

Kleidern stand sie an einem Ostersonntag auf der<br />

Gasse und sagte zu Jesus: «Und wo bist du, Herr; hilfst du<br />

mir?» Da hörte sie in ihrem Herzen: «Und du, wann stehst<br />

du nochmals auf?». Von da an ging es Schritt für Schritt aufwärts.<br />

Durch einen Kollegen lernte sie die katholische Kirche<br />

und die Kraft der Sakramente kennen. Tanja ist heute<br />

Zeutnisse & Predigt auf:<br />

Youtube/<strong>Bless</strong> Missionswerk<br />

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<strong>Bless</strong><br />

auf Youtu<br />

e<br />

gottes nicht brauche. Nach ein paar Tagen in Medjugorje<br />

ist es der Muttergottes gelungen, den Hochmut in mir zu<br />

vernichten. Ich erkannte um was es wirklich ging. Maria<br />

ist so demütig, so bescheiden. Deshalb steht sie nie im<br />

Vordergrund – auch nicht in der Bibel. Maria ist da, wenn<br />

unser Glaube schwächer wird und sie baut für uns die<br />

Brücke zu ihrem Sohn Jesus Christus. Ich war während<br />

dieser Pilgerfahrt am Überlegen, ob ich Theologie oder<br />

Germanistik studieren sollte. Es gab bereits Angebote im<br />

Ausland, die ich ins Auge fasste. Auf der anderen Seite<br />

wollte ich auch eine Familie gründen. Ich sagte zur Muttergottes:<br />

«Wenn du wirklich siehst, was ich im Herzen<br />

fühle, dann wirst du auch reagieren». Damit stellte ich<br />

die Gospa auf die Probe. Direkt nach dieser Pilgerreise<br />

lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Wir haben vier<br />

Kinder bekommen und beten regelmässig zusammen. Es<br />

ist für uns die grösste Freude, für Gott und die Gospa<br />

arbeiten zu dürfen und wir werden diesen Weg weitergehen.»<br />

In unserem Youtube-Format «Medjugorje - 40 Jahre Gnadenstrom» geben Menschen Zeugnis über<br />

das, was sie in Medjugorje erlebt haben. Karolina Cuturic erzählt uns, dass sie lange Mühe hatte,<br />

die Muttergottes anzunehmen, bis sie ihren Hochmut erkannte und davon befreit wurde. Heute ist<br />

sie glücklich, an der Hand der Muttergottes den Weg des Glaubens zu gehen.<br />

«Mein Name ist Karolina Cuturic und ich bin gebürtige Kroatin.<br />

Seit 9 Jahren lebe ich mit meinem Mann und meinen<br />

vier Kindern in der Schweiz. Von Beruf bin ich Sprachlehrerin.<br />

Seit 20 Jahren gehe ich meinen Weg mit Gott. Früher betete<br />

ich hauptsächlich zu Gott und zu Jesus. Zur Gospa –<br />

wie die Muttergottes in Medjugorje genannt wird – hatte<br />

ich keine besondere Beziehung. Ich muss zugeben, dass ich<br />

ihr gegenüber sogar skeptisch war. Obschon ich mehrmals<br />

nach Medjugorje pilgerte, blieb mein Herz der Muttergottes<br />

gegenüber hart und verschlossen. Diese Skepsis konnte<br />

ich lange nicht loslassen.<br />

Das letzte Mal, als ich in Medjugorje war und am Jugendfestival<br />

teilnahm, spürte ich, dass etwas anders war als<br />

sonst. Ich betete viel, jedoch nicht zur Gospa. Auf einmal<br />

sah ich eine Fahne mit dem Gesicht der Muttergottes drauf.<br />

Ich schaute die Muttergottes an und spürte, dass auch sie<br />

mich anschaute und den Hochmut in meinem Herzen sah.<br />

Das wollte ich aber nicht zugeben. Ich war mit dem, was<br />

die Muttergottes betraf, immer noch unsicher, besonders<br />

auch weil sie in der Bibel nicht oft erwähnt wird und eher<br />

im Hintergrund steht. Man sagte mir auch, dass ich alles<br />

mit Jesus und mit dem himmlischen Vater erreichen könne<br />

und dass ich die Muttergottes nicht bräuchte. Daran habe<br />

ich mich gehalten und richtete meine Gebete daher auch<br />

immer direkt zum himmlischen Vater, zu Jesus oder zum<br />

Heiligen Geist.<br />

Als ich bei dieser Pilgerfahrt die Gegenwart der Muttergottes<br />

wahrnahm, spürte ich, dass ich mich für<br />

meinen Hochmut schämen musste, besonders<br />

für das Gefühl, dass ich im Glauben stark genug<br />

bin, alles selber erreichen kann und die Mutter-<br />

In einem Beichtgespräch in Medjugorje bekam<br />

Gerhard Ruppert die Zusage, dass sein<br />

Sohn von seiner Alkoholsucht geheilt wird.<br />

Gerhard Ruppert: «Ein älterer<br />

Priester hatte mich<br />

immer wieder gedrängt,<br />

nach Medjugorje zu gehen.<br />

Nach langem Hin und Her<br />

entschied ich mich dann<br />

doch, einmal an einer Wallfahrt<br />

teilzunehmen. Das,<br />

was ich in Medjugorje erlebte,<br />

berührt mich bis<br />

heute. Es war im Jahr 2015.<br />

Ich stand in Medjugorje auf<br />

dem Kirchplatz und war auf dem Weg zur Beichte. Der<br />

Priester, der meine Beichte abnahm, war ein Tscheche.<br />

Er sah mir geradewegs in die Augen und sagte: «Sie ha-<br />

ben ein Problem zuhause». Ich erwiderte ihm: «Ja, mein<br />

Sohn säuft zu viel». Und der Priester: «Das ist auch eine<br />

Droge». Der Priester erkannte die grosse Not in meinem<br />

Innern. Er sagte mir, dass der Leidensweg mit meinem<br />

Sohn noch eine Zeitlang<br />

andauern und dass er viele<br />

Rückfälle haben würde.<br />

«Aber» so fügte er hinzu<br />

«sie müssen Vertrauen<br />

haben und viel beten; es<br />

kommt gut». Und genau<br />

so ist es gekommen. Mein<br />

Sohn hatte sehr viele Rückfälle<br />

und ich hätte fast aufgegeben.<br />

Doch dann hatte<br />

Gott ihn – ganz bestimmt<br />

durch die Fürsprache der<br />

Muttergottse – vom Alkohol geheilt. Und jetzt «säuft» er<br />

schon einige Jahre nicht mehr.»<br />

Alle Video‘s zum Nachschauen auf:<br />

Youtube/<strong>Bless</strong> Missionswerk.<br />

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Wallfahrtsorte &<br />

ihre Heiligen entdecken<br />

Die Pfarrkirche St. Burkard in Beinwil/Freiamt ist ein bekannter Wallfahrtsort, da hier die Gebeine<br />

des 1192 verstorbenen und 1817 als Heiliger dokumentierten Burkard von Beinwil aufgebahrt<br />

sind.<br />

Heiliger Burkard<br />

von Beinwil<br />

Geboren um 1108 auf dem Hof<br />

Langematt bei Muri<br />

Gestorben 18. Mai 1192 in Beinwil<br />

(Freiamt) im Aargau<br />

Prister und erster Seelsorger in Beinwil<br />

Burkard wurde schon zu Lebzeiten als<br />

Heiliger verehrt<br />

Patron gegen Augenleiden & Fieber<br />

Gedenktag: 18. Mai<br />

Das Kirchengebäude wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Jahre 1618 stammt die heutige Krypta und 1797<br />

wurde das Kirchenschiff errichtet. Hier lebte und wirkte also im 12. Jahrhundert ein heiliger Priester namens Burkardus.<br />

Er war aufgewachsen auf der Langematt, oberhalb Muri und besuchte die damals renommierte Klosterschule Muri. Er<br />

war dann der erste Priester von Beinwil, da in dieser Zeit das erste Kirchlein erbaut wurde.<br />

Im Zeitalter der Glaubensspaltung ist einiges an näherer Kenntnis über den hl. Burkard verloren gegangen. Heute wissen<br />

wir aber, dass der Priester Burkard von Beinwil zur Zeit der Klostergründung von Kappel, also gegen Ende des 12. Jahrhunderts,<br />

noch unter den Lebenden weilte, was aus einem Pergament aus dem Jahrzeitbuch des Klosters Kappel hervorgeht,<br />

indem auch der Todestag, der 18. Mai, registriert ist. Kirchlich gehörten das Freiamt und somit auch Beinwil zum<br />

grossen Bistum Konstanz, das seit 18<strong>21</strong> aufgelöst ist.<br />

Burkardus heiligte sich durch Gebet und Arbeit. In Gott versenkt, pflegte und übte er die Tugend in hohem Grade und<br />

stand schon bei Lebzeiten im Rufe der Wunderkraft. Aus diesem Grunde ist er auch von Anfang an als Heiliger verehrt<br />

worden. So gibt es eine Reihe alter und echter Dokumente von der Verehrung eines heiligen Burkard. Er tritt als «Sankt<br />

Burkard» im Jahre 1228 als Heiliger in die Geschichte ein. Die kirchlichen Tagzeiten melden von ihm: «Er erwies sich als<br />

guter und getreuer Hirte der ihm anvertrauten Herde, die er durch Predigt des göttlichen Wortes, Hirtensorge und ein<br />

leuchtendes Vorbild aller Tugenden zu erbauen und zu heiligen bestrebt war. Aber auch durch Gebetseifer, Demut, Milde<br />

und Güte gegen Unglück hatte er sich allzeit so sehr ausgezeichnet, dass er allgemein als wahrer Mann Gottes angesehen<br />

wurde».<br />

Immer stiegen sein Herz und Sinn auf zu Gott, dem Höchsten hin. Daneben lebte der Heilige wie seine Lehrer und Erzieher,<br />

die Mönche von Muri. «Bete und arbeite» ist ihnen Wahlspruch und Lebensart gewesen. Auf dem Land lebten die<br />

Pfarrer meist wie Bauern und trieben etwas Landwirtschaft und Viehzucht. In der Kraft des Priestersegens rief er einst<br />

eine Dohle, oder wie Cysat von Luzern schrieb, einen Raben ins Leben zurück, mit der er sich in Erholungsstunden gerne<br />

unterhalten hatte. Krankheiten und böse Geister vertrieb Burkardus häufig durch sein Gebet. Mit den vorkommenden<br />

Gebetserhörungen vermehrten sich die Pilgerscharen zu diesem Grab.<br />

Krypta & Grabtumba<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Don Philipp Isenegger, Isabelle Bürgler<br />

Grafische Gestaltung: Isabelle Bürgler<br />

Auflage: 3‘000 Stück<br />

Bildnachweise: (Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Bilder vom <strong>Bless</strong> Missionswerk)<br />

Titelseite: Adobe Stock; Marian Eleganti; S. 2 pixabay.com; S. 4 pinterest.es; S. 5 Marian Eleganti; S. 6 kloster-gubel.ch; S. 8 & 9 Ellen Gmünder<br />

In überwiegender Mehrzahl kamen die Pilger aus dem heutigen Aargau, aus Luzern, Zug und Solothurn. Aber auch aus<br />

anderen Kantonen kamen solche, dann aus dem Elsass, aus vielen Schwarzwalddörfern und namentlich aus dem Klettgau,<br />

wo früher das Kloster Muri manche Beziehungen hatte. Sie alle kamen zu Fuss oder mit Pferdegespann. In den letzten<br />

Jahrzehnten teilte Beinwil das Schicksal vieler anderer heimatlichen Gnadenorte. Die Pilgerzahl ist stark zurückgegangen.<br />

Erfreulicherweise sind es in neuerer Zeit wieder etwas mehr. Sein Grab fand der Pfarrer inmitten seiner kleinen<br />

Herde, auf dem gemeinsamen Friedhof. Später wurden die Gebeine in einen Sarkophag in der heutigen Krypta gelegt.<br />

Über<br />

Pfarrer Richard Strassmann ist ein Spätberufener<br />

und wurde im Mai 20<strong>05</strong> vom Bischof Kurt<br />

Koch (heute Kardinal) zum Priester geweiht.<br />

Er war während 13 Jahren in Beinwil/Freiamt<br />

als Vikar tätig. Seit fünf Jahren lebt er in<br />

Luzern und gehört zu den Chorherren des Stiftes<br />

St. Leodegar. Nebenbei macht er priesterliche<br />

Aushilfe in Pfarreien.<br />

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Es Glichnis für d‘Woche!<br />

Neues Format auf Youtube «<strong>Bless</strong> Missionswerk»<br />

NEW<br />

«Nicht mehr ich lebe, sondern<br />

Christus lebt in mir»<br />

Gal 2,20.<br />

Basierend auf einem Gleichnis<br />

aus der Bibel gibt uns<br />

Don Philipp jeden Sonntag<br />

einen Kurzimpuls, mit dem<br />

wir in die neue Woche starten<br />

und eine Woche lang<br />

arbeiten können.<br />

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<strong>Bless</strong> Missionswerk | Berghaldenweg 1 | CH-8135 Langnau am Albis<br />

www.blessmissionswerk.ch | www.bless.swiss<br />

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