DVG_LAYOUT_02_2021_ONLINE
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18. Jahrgang 2/2<strong>02</strong>1<br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />
Fachgruppe im Fokus<br />
Versuchstierkunde<br />
Seite 54
9.- 11.<br />
September<br />
2<strong>02</strong>2<br />
9. Nordrhein-Westfälischer<br />
Tierärztetag<br />
Dortmund<br />
Leitthema: One Health im Zeitalter der Globalisierung<br />
Vorträge und Seminare für TierärztInnen & TFA<br />
aus Kleintier-, Pferde-, Nutztier- & Heimtiermedizin<br />
sowie dem Öffentlichen Dienst<br />
eine Veranstaltung der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Fachliche Mit-Koordinatoren:<br />
Tierärztekammern Westfalen-Lippe & Nordrhein
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wir schauen zurück auf ein turbulentes<br />
Jahr, das bis zum Schluss Überraschungen<br />
bereithielt.<br />
Zunächst einmal sind wir dankbar und<br />
stolz, dass wir mit dem diesjährigen <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress die größte hybride Veranstaltung<br />
im veterinärmedizinischen Bereich<br />
durchführen durften und damit neue<br />
Standards gesetzt haben. Dank Ihnen, den<br />
TeilnehmerInnen, ReferentInnen und Industriepartnern<br />
wurde der Kongress zu<br />
einem erfolgreichen Ereignis trotz zahlreicher<br />
pandemiebedingter Einschränkungen.<br />
Die <strong>DVG</strong> ist nicht nur „Vet-Congress“:<br />
Insgesamt haben in diesem Jahr über<br />
8.000 TeilnehmerInnen an unseren Kongressen<br />
und Tagungen teilgenommen.<br />
Dies zeugt von einem breiten, ansprechenden<br />
Fortbildungsangebot in allen Bereichen<br />
der Tiermedizin und von der hohen<br />
Qualität der Präsentationen, die durch Sie,<br />
liebe TagungsleiterInnen und ReferentInnen,<br />
gewährleistet wird.<br />
Die <strong>DVG</strong> ist ein dynamischer Dachverband,<br />
der flexibel auf neue Bewegungen<br />
und Bedürfnisse reagieren kann. So wurden<br />
in diesem Jahr gleich mehrere neue<br />
Gruppierungen gegründet. Dr. Thomas<br />
Steidl und Kollegen wurden initiativ und<br />
machten auf den Bedarf nach fundierter<br />
Fortbildung im Bereich der forensischen<br />
Veterinärmedizin aufmerksam. Prof. Sabine<br />
Tacke stellte den Antrag auf Gründung<br />
eines Arbeitskreises „Klinische Hygiene“,<br />
der fächerübergreifend aktiv werden soll.<br />
Prof. Mahtab Bahramsoltani beantragte<br />
eine Untergruppe der Fachgruppe Didaktik<br />
und Kommunikation: Die AG „Social<br />
Media und Digitale Transformation“. Alle<br />
drei Gruppierungen wurden der Delegiertenversammlung<br />
nach Prüfung durch den<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand vorgeschlagen und von dieser<br />
akzeptiert. Wir freuen uns auf die Aktivitäten<br />
unserer jüngsten Gruppen!<br />
Nachwuchsmangel an den Universitäten<br />
veranlasste den <strong>DVG</strong>-Vorstand 2017<br />
dazu, ein Positionspapier zu diesem Thema<br />
zu verfassen. Dieses stieß bei verschiedenen<br />
Stakeholdern (Dekanen, BTK, Industrie,<br />
Studierenden- und DoktorandInnenverbänden)<br />
auf großes Interesse, und man<br />
traf sich – zuletzt beim 3. Round Table im<br />
November 2<strong>02</strong>1 in Berlin – zum Austausch.<br />
Eine Erkenntnis dieser Gespräche war das<br />
Fehlen einer Organisationsstruktur des<br />
„Mittelbaus“ an den Universitäten. Moderiert<br />
von unserem Vizepräsidenten Prof.<br />
Arwid Daugschies trafen sich VertreterInnen<br />
des Mittelbaus der unterschiedlichen<br />
Universitäten virtuell. Ihre Sprecherin, Dr.<br />
Dora Bernigau, stellte den Antrag zur Einrichtung<br />
einer „Initiative Wissenschaftliche<br />
Mitarbeitende (IWIMI)“ unter dem<br />
Dach der <strong>DVG</strong>. Auch dieser Vorschlag wurde<br />
von der Delegiertenversammlung angenommen.<br />
Im neuen Jahr wird IWIMI ihre<br />
Arbeit aufnehmen.<br />
Wir freuen uns sehr, dass die <strong>DVG</strong>, trotz<br />
ihres stolzen Alters von 70 Jahren jung und<br />
flexibel geblieben ist und wir laden Sie<br />
herzlich ein, sich in den verschiedenen<br />
Gruppen zu engagieren.<br />
Lesen Sie in dieser Ausgabe des <strong>DVG</strong>-<br />
Forums, was in den vergangenen Monaten<br />
an weiteren Aktivitäten in der <strong>DVG</strong> stattfand.<br />
Genießen Sie die wohlverdiente Ruhe<br />
an den Feiertagen und freuen sich auf<br />
spannende Tagungen und Begegnungen<br />
im Neuen Jahr!<br />
Mag 2<strong>02</strong>2 nur Gutes, vor allem aber Gesundheit,<br />
für Sie bereithalten!<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
Präsident der <strong>DVG</strong><br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer und<br />
PD Dr. Susanne Alldinger . . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 . . . . . . . . . . . . .4<br />
Aktuelle Adresse der <strong>DVG</strong> . . . . . . . . . . . . 12<br />
Delegiertenversammlung 2<strong>02</strong>1 . . . . . . . . . . 12<br />
Prof. Martin Kramer ist neues Mitglied<br />
im JLU-Präsidium . . . . . . . . . . . . . 13<br />
70 Jahre <strong>DVG</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Initiativen: Forensik, Klinische Hygiene, IWIMI,<br />
Round Table . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>2 - Calls for Abstracts . . . . . 16<br />
ARBEITSGEBIETE<br />
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 20<br />
Fachgruppe „Chirurgie“ . . . . . . . . . . . . 28<br />
Fachgruppe „Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .28<br />
Fachgruppe „Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie (VAINS)“ . . . . . . . . 29<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 31<br />
Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“ . . . . . . . . 32<br />
Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . 34<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren und<br />
Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . . . 35<br />
• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Fachgruppe „Physiologie und Biochemie“ . . . . . . 37<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ . . . . . . . . . . 37<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . . 38<br />
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“ . . . . . 39<br />
Fachgruppe „Tierseuchen“ . . . . . . . . . . . 42<br />
Fachgruppe „Parasitologie und parasitäre Krankheiten“ 43<br />
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Ausschreibung von Konsiliarlaboren . . . . . . . .45<br />
• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 46<br />
AG Eutergesundheit . . . . . . . . . . . . . 47<br />
AK Lehre in den lebensmittelhygienischen Fächern . . 48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1<br />
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Tierschutztagung 2<strong>02</strong>2 . . . . . . . . . . . . 49<br />
3. Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz . . . 49<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Versuchstierkunde“ . . . . . . . . .54<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 –<br />
Preise und Auszeichnungen . . . . . . . . . 67<br />
Richard-Völker-Medaille . . . . . . . . . . . . 70<br />
Anton-Mayr-Preis . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Klös-Nachwuchspreis . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Preis der Bruns-Stiftung 2<strong>02</strong>1 . . . . . . . . . . 70<br />
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis . . . . . . 71<br />
Ausschreibung des Otfried-Siegmann-Preises 2<strong>02</strong>2 . . 72<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Seminarraum der <strong>DVG</strong> - für Ihr Event . . . . . . . 72<br />
Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . . 73<br />
In eigener Sache – Bitte um Zusendung<br />
Ihre E-Mail-Adresse . . . . . . . . . . . . 73<br />
Werde Schnuppermitglied! . . . . . . . . . . . 73<br />
PERSONEN<br />
Zum Gedenken an Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann . . . 74<br />
International Canine Health Award für Prof. Tipold . . . 75<br />
Prof. Hafez in der International Poultry Hall of Fame . . 75<br />
Ehrendoktortitel für Prof. Drosten,<br />
Prof. Sutter und Prof. Wieler . . . . . . . . . 76<br />
Neue Fachgruppenleiter . . . . . . . . . . . . 78<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
QUEN geht online . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
VetRepos – Entwicklung einer Datenbank<br />
für Progresstestfragen . . . . . . . . . . . 83<br />
JLU und FLI kooperieren . . . . . . . . . . . . 84<br />
Jetzt als App – StIKo Vet . . . . . . . . . . . . 84<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 85<br />
TAGUNGSKALENDER 2<strong>02</strong>2 . . . . . . . . . . . 86<br />
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
Frohe Weihnachten!<br />
1 8 11 4 20<br />
15<br />
12<br />
18<br />
6<br />
9<br />
24 5 19<br />
13<br />
7<br />
22<br />
21 17 3 10 23 14<br />
16<br />
2<br />
Dank Ihnen, allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Förderern, Sponsoren und insbesondere den Mitgliedern der <strong>DVG</strong>,<br />
konnten im zweiten Pandemiejahr die Weichen für eine professionelle und modernere Wissenschaftsgesellschaft gestellt werden!<br />
Ihnen, allen Kooperationspartnern und Freunden der <strong>DVG</strong> ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2<strong>02</strong>2!<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
für den Vorstand der <strong>DVG</strong> e.V.<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
für die <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH • <strong>DVG</strong> e.V. • An der Alten Post 2 • 35390 Gießen • 0641 984446-0 • info@dvg.de • www.dvg.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e. V.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer<br />
Vizepräsident, Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />
ISSN 1861-907X<br />
Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
PD Dr. Susanne Alldinger und<br />
Dr. Marion Selig<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Registergericht Gießen<br />
Handelsregister Nr. HRB 3877<br />
Foto Titelseite:<br />
Abteilung für Vergleichende Medizin<br />
(AVM), Helmholtz Zentrum München<br />
Verlag:<br />
Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
Druck und Bindung:<br />
Druckerei Bender GmbH<br />
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />
E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />
Internet: www.druckerei-bender.de<br />
Layout / Bildbearbeitung:<br />
FORM UND PRODUKTION<br />
Bernd Burkart<br />
www.form-und-produktion.de<br />
Anzeigen:<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH, Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
forum@dvg.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />
in einer Print-Ausgabe.<br />
Auflage der Print-Ausgabe: 1.700<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Mediadaten:<br />
www.dvg.de t Über uns t <strong>DVG</strong>-Forum<br />
Es gilt die dort angegebene Anzeigenpreisliste.<br />
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />
Beiträge liegt bei den Verfassern. Der auszugsweise<br />
Abdruck ist unter Angabe der<br />
Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />
Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />
und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />
Forum gelten für alle Geschlechter.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress: Erstes hybrides Mega-Event ein voller Erfolg!<br />
Vom 18. bis 20. November<br />
2<strong>02</strong>1 fand der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
als Hybridveranstaltung<br />
in Berlin sowie digital<br />
statt. Drei Tage lang war das Estrel<br />
Congress Center in Berlin Schauplatz<br />
eines hypermodernen Kongressformats,<br />
mit dem die <strong>DVG</strong> Präsenzfortbildungen in<br />
Pandemiezeiten ermöglichte.<br />
Anmeldung, Scannen der Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen in den Vortragssälen,<br />
um die erlaubten Kapazitäten nicht zu<br />
überschreiten, und die Anwendung der<br />
2G-Regel trugen zur Sicherheit der Anwesenden<br />
vor Ort bei. Die Sessions der drei<br />
größten Tagungen (Kleintiere, Pferde, Rinder)<br />
wurden live gestreamt. Die Aufzeichnungen<br />
dieser Streams und vertonte Powerpointvideos<br />
der übrigen Tagungen<br />
konnten noch bis zum 12. Dezember 2<strong>02</strong>1<br />
in der Mediathek auf der Landingpage eingesehen<br />
werden. Livestream sowie Videos<br />
der Vorträge waren wichtige Elemente des<br />
Kongresses und boten die Chance sowohl<br />
für Referenten als auch Teilnehmer, notfalls<br />
kurzfristig die Präsenzteilnahme in<br />
eine Onlineteilnahme umzuwandeln. Dadurch<br />
waren trotz derzeit wieder stark<br />
steigender Infektionszahlen nur sehr wenige<br />
Absagen zu verzeichnen.<br />
Insgesamt hatten sich über 1.500 Teilnehmer<br />
für das Präsenzformat entschieden;<br />
weitere fast 800 nahmen online teil.<br />
Das wegweisende Kongresskonzept war<br />
mutig von <strong>DVG</strong>-Vorstand und -geschäftsführung<br />
gewählt und von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern anerkannt worden.<br />
Festvortrag: Versöhnung von<br />
Landwirtschaft und Naturschutz<br />
Der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin<br />
Kramer (Gießen), und der Kongresspräsident<br />
des 67. Jahreskongresses der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>), Dr. Friedrich Röcken (Schleswig),<br />
eröffneten den Kongress und begrüßten die<br />
Teilnehmer. Im Anschluss hielt Prof. Dr. Dr.<br />
Kai Frölich (Arche Warder) den Festvortrag<br />
mit dem Titel „Versöhnung von Landwirtschaft<br />
und Naturschutz unter besonderer<br />
Berücksichtigung von alten Nutztierrassen“.<br />
Prof. Frölich stellte fest, dass diese Versöhnung<br />
alternativlos und absolut erforderlich<br />
sei, denn der Prozess des Arten- und<br />
Biodiversitätsverlusts drohe unumkehrbar<br />
zu werden. Zum Gelingen dieser Versöhnung<br />
sollten Naturschutzflächen und Flächen<br />
mit geringer Bodenfruchtbarkeit<br />
durch ganzjährige Beweidung mit robusten<br />
Rinder-, Pferde-, Schaf- und Ziegenrassen<br />
extensiv genutzt sowie landwirtschaftlich<br />
gut nutzbare Flächen mit modernsten Methoden<br />
des sogenannten Precision Farming<br />
intensiv, aber trotzdem achtsam und umweltschonend,<br />
bewirtschaftet werden.<br />
In einem zweiten Vortrag stellte Prof.<br />
Dr. Jürgen Zentek (Berlin) in Vertretung von<br />
Prof. Dr. Martin S. Fischer (Jena) die Gesellschaft<br />
zur Förderung Kynologischer Forschung<br />
(gkf) vor.<br />
67. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Das Schwerpunktthema des 67. Jahreskongresses<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> lautete „Zuchtbzw.<br />
qualzuchtrelevante Krankheitsdispositionen<br />
und Erbkrankheiten. Wo<br />
stehen wir heute in Diagnostik, Therapie<br />
und Prävention?“ und zog sich als roter Faden<br />
durch die Sessions der drei parallelen<br />
Vortragsstränge. In den Vortragsblöcken<br />
wurde jeweils aufgezeigt, welchen Anteil<br />
die einzelnen Fachgebiete am Thema Qualzucht<br />
haben und welche Möglichkeiten es<br />
zur Prävention gibt. So widmeten sich die<br />
Bewährter Tagungsort auch in Pandemiezeiten:<br />
Estrel Congress Center in Berlin.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, Präsident der <strong>DVG</strong>, eröffnete den Kongress.<br />
4<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Herzlich willkommen zum <strong>DVG</strong>-Vet-Congress!<br />
Organisatoren und Tagungsleiter auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress, v.l.n.r.:<br />
PD Dr. Susanne Alldinger, Dr. Friedrich Röcken, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer,<br />
Prof. Dr. Nicole Kemper, Jens Thielebein, Dr. Florian Buck.<br />
Sessions den Fachgebieten Genetik, Reproduktionsmedizin,<br />
Ophthalmologie, Kardiologie,<br />
Zahnheilkunde, Ethologie, Pharmakologie,<br />
Dermatologie, Endokrinologie,<br />
Onkologie, Anästhesie, Neurologie und<br />
Urologie. Auch zuchtrelevante Krankheitsdispositionen<br />
und Extremzuchten bei<br />
Kleinsäugern und Exoten wurden thematisiert.<br />
Die Präsenzteilnehmer diskutierten<br />
engagiert mit und die Onlineteilnehmer<br />
nutzten rege die Chat-Funktion.<br />
Pferde, Rinder, Bienen und<br />
Wildtiere<br />
Die vor zwei Jahren gegründete Arbeitsgruppe<br />
„Pferdeophthalmologie“ der Fach-<br />
gruppe „Pferdekrankheiten“ führte eine<br />
Tagung zur Immunbedingten Keratitis<br />
(IMMK) sowie ein Seminar zur Equinen Rezidivierenden<br />
Uveitis (ERU) durch. Die<br />
zweitägige Veranstaltung zur Rindermedizin<br />
mit Posterausstellung wurde gemeinsam<br />
von den Fachgruppen Deutsche<br />
buiatrische Gesellschaft, „Reproduktionsmedizin“,<br />
„Tierernährung“ sowie „Tierzucht<br />
und Genomik“ durchgeführt. Auf<br />
der schon traditionell auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congress stattfindenden Bienentagung<br />
drehte sich alles um die „kleinsten Nutztiere“.<br />
Die Präsentationen boten eine<br />
Kombination von neuesten Forschungsarbeiten<br />
u. a. zu Krankheiten und zu Rückständen<br />
in Bienenprodukten sowie von<br />
Vorträgen z. B. zur praktischen Umsetzung<br />
von Sanierungsmaßnahmen. Erstmals<br />
war zudem die Fachgruppe „Wild-,<br />
Zoo- und Gehegetiere“ mit einer Tagung<br />
auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress vertreten.<br />
Weitere Tagungen<br />
Auch die Tagungen folgender Fachgruppen<br />
fanden unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses statt:<br />
• Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Chirurgie“ bot<br />
mit ihrer Tagung erneut ein Forum für<br />
Nachwuchswissenschaftler auf allen<br />
Gebieten der Kleintierchirurgie und angrenzender<br />
Gebiete an (s. S. 28).<br />
Mit einem modernen Scannersystem meldeten sich die Teilnehmer<br />
kontaktlos an.<br />
Spannende Vorträge erwarteten die Teilnehmer.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 5
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
• Eine Tagung der Tierärztekammer Berlin<br />
für Tierärztinnen und Tierärzte im<br />
öffentlichen Dienst sowie Veranstaltungen<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte<br />
ergänzten das Programm.<br />
Die VET-Messe war unter Pandemiebedingungen konzipiert und Anziehungspunkt für die Teilnehmer.<br />
• Die Fachgruppe „Veterinärmedizinische<br />
Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie (VAINS)“<br />
führte ihre 6. Jahrestagung durch.<br />
• Die Vorträge der beiden Sessions<br />
„Basic“ und „Advanced“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für Tierzahnheilkunde gehören<br />
schon fest zum Programm des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses.<br />
• Eine eigene Tagung führte auch die<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ durch;<br />
erstmals wurden hier der beste Vortrag<br />
und das beste Poster ausgezeichnet<br />
(siehe auch Seite 69).<br />
• Die Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“ befasste sich mit<br />
Persönlichkeitsentwicklung sowie Demenz<br />
bei Hunden.<br />
• Die Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“ führte ihre<br />
Jahrestagung durch und griff mit dem<br />
Thema Qualzucht den Schwerpunkt<br />
des Kleintierkongresses auf.<br />
• Das Leitthema der Fachgruppe „Umwelt-<br />
und Tierhygiene“ lautete „Hygiene<br />
und Biosicherheit – Schlüsselelemente<br />
zur Infektions- und Pandemiebekämpfung“.<br />
• Die Fachgruppe „Versuchstierkunde“ organisierte<br />
zum zweiten Mal ihre Tagung<br />
auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress. Die Abstracts<br />
finden Sie in der Rubrik „Fachgruppe<br />
im Fokus“ auf den Seiten 54 bis<br />
66.<br />
• Thema in der Fachgruppe „Geschichte<br />
der Veterinärmedizin“ war diesmal die<br />
Tiermedizin in den Medien unter dem<br />
Motto „Von Facebook bis Gutenberg“.<br />
• Der Arbeitskreis „Antibiotikaresistenz“<br />
befasste sich mit der „Antimikrobiellen<br />
Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien<br />
tierischer Herkunft“.<br />
Seminare<br />
Die Seminare wurden am Tag vor dem<br />
eigentlichen Kongress ausschließlich in<br />
Präsenz durchgeführt. Am Samstag fand<br />
erstmals ein Seminar zur Tiergestützten<br />
Intervention statt, denn die Vielfalt an<br />
Angeboten tiergestützter Interaktionen<br />
nimmt seit vielen Jahren zu. Eine standardisierte<br />
Aus- und Weiterbildung ist noch<br />
nicht abschließend etabliert. Gerade,<br />
wenn Tiere eine berufliche Tätigkeit begleiten,<br />
insbesondere ältere Menschen,<br />
Kinder oder Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
in ihrem Handeln unterstützen,<br />
zeigt sich die Bedeutung der Mensch-Tier-<br />
Beziehung. Der Einsatz beispielsweise als<br />
Schulhund, Therapiepferd oder Sterbebegleiter<br />
erfordert hohe Kompetenzen, um<br />
allen Beteiligten gerecht zu werden.<br />
Neue Initiativen<br />
Ein Kongress besteht aus mehr als aus der<br />
Darstellung und Vermittlung von neuen<br />
Erkenntnissen und aktuellen Entwicklungen.<br />
Er ist auch ein Ort der Begegnung, des<br />
Austauschs, der Impulsgebung und des<br />
Entstehens neuer Projekte. So wurden auf<br />
dem diesjährigen <strong>DVG</strong>-Vet-Congress meh-<br />
Onlineteilnehmer konnte auf der virtuellen Messe stöbern.<br />
Die Sessions der DGK-<strong>DVG</strong>-Tagung wurden live gestreamt.<br />
6<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Arbeitete konzentriert: das Technikteam im Referentenraum.<br />
Auf mehreren Tagungen wurden Poster<br />
ausgestellt.<br />
rere neue Gruppierungen unter dem Dach<br />
der <strong>DVG</strong> auf den Weg gebracht: der Arbeitskreis<br />
Forensische Veterinärmedizin, der<br />
Arbeitskreis Klinische Hygiene sowie die<br />
Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />
(IWIMI) und die AG Social Media der<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
(siehe Seiten 15 bis 16).<br />
Preise für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs<br />
Die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses ist ein Kernanliegen der<br />
<strong>DVG</strong>. So erhielt der wissenschaftliche<br />
Nachwuchs auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress erneut<br />
die Möglichkeit, die Ergebnisse der<br />
Forschung vorzustellen. Auf den Veranstaltungen<br />
der DGK-<strong>DVG</strong>, der Fachgruppen<br />
„Chirurgie“, VAINS und „Tierernährung“<br />
wurden die besten Vorträge und Poster<br />
ausgezeichnet (siehe Seiten 67 bis 69). Die<br />
Posterausstellung fand sowohl vor Ort als<br />
auch virtuell statt. Auf der Landingpage<br />
des Kongresses konnten die pdf-Dateien<br />
der Poster sowie auch kurze Videofilme abgerufen<br />
und auf diese Weise per Mausklick<br />
betrachtet werden.<br />
67. VET-Messe<br />
Ein Highlight des Kongresses war sicherlich<br />
die Industrieausstellung, bei der 82<br />
Aussteller ihre Produkte vor Ort präsentierten.<br />
Eine großzügige Planung der Messe<br />
gestattete den gefahrlosen, lang ersehnten<br />
face-to-face-Kontakt. Aber auch<br />
auf einer virtuellen Messe konnten sich die<br />
Firmen darstellen, eine Option, die 15 Aussteller<br />
wahrnahmen.<br />
Großes Dankeschön an alle<br />
Ein herzlicher Dank geht an die Referenten<br />
und Vorsitzenden, die zahlreichen Technik-Helfer,<br />
an alle Teilnehmer und natürlich<br />
die Industriepartner, Sponsoren und<br />
Aussteller, insbesondere an den Diamant-<br />
Sponsor Royal Canin und die Gold-Sponsoren<br />
Hill’s Pet Nutrition und Vet-Concept.<br />
Wir danken allen Beteiligten herzlich<br />
für die Flexibilität und dafür, dass Sie sich<br />
auf das Hybrid-Format eingelassen haben.<br />
Das Ergebnis zeigt, dass sich die Mühe gelohnt<br />
hat! Der Kongress im kommenden<br />
Jahr findet vom 13. bis 15. Oktober statt –<br />
in welchem Format werden die kommenden<br />
Wochen zeigen.<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Dr. Marion Selig<br />
Fotos S. 4 bis 11: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong>,<br />
außer: S. 6 unten li, S. 7 unten, S. 8 oben<br />
(2x) und 2. Reihe von oben re, 3. Reihe von<br />
oben li, S. 9 oben li, unten re, S. 10 oben li,<br />
2. Reihe von oben (2x), unten re, S. 11 alle<br />
außer 2. Reihe von oben re: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Bildergalerien finden Sie unter:<br />
http://www.dvg-vet-congress.de/<br />
Die pdf-Dateien der Poster sowie kurze Videofilme konnten auch online per Mausklick betrachtet<br />
werden.<br />
Die Tagungsbände können in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellt werden (s. S. 85).<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 7
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
8<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 9
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
10<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 11
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Bitte beachten: Aktuelle Adresse der <strong>DVG</strong><br />
Seit Mai 2<strong>02</strong>1 befindet sich die <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> in der „Alten Post“ in Gießen!<br />
Die bislang kommunizierte und teilweise<br />
noch angegebene Adresse „Bahnhofstr. 91“<br />
bezeichnet dasselbe Gebäude; tatsächlich<br />
lautet die korrekte postalische Adresse jedoch<br />
„An der Alten Post 2“. Postsendungen<br />
an die Adresse Bahnhofstr. 91 kommen jedoch<br />
auch an. Die <strong>DVG</strong> hat die rechte Hälfte<br />
der ersten Etage bezogen.<br />
Die aktuelle Adresse lautet:<br />
<strong>DVG</strong> e. V.<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 9844460<br />
info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Delegiertenversammlung<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in<br />
Berlin fand am 18.11.2<strong>02</strong>1 die Delegiertenversammlung<br />
der <strong>DVG</strong> in Präsenz statt.<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer,<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />
und die Geschäftsführerin PD Dr.<br />
Susanne Alldinger stellten die vielfältigen<br />
Aktivitäten der <strong>DVG</strong> seit der letzten Versammlung<br />
dar, die am 03.12.2<strong>02</strong>0 online<br />
durchgeführt worden war.<br />
Pandemiebedingt fanden in 2<strong>02</strong>1 zahlreiche<br />
Tagungen online oder im Hybridformat<br />
statt. Die Durchführung von Onlineveranstaltungen<br />
ist inzwischen zur Routine<br />
für das <strong>DVG</strong>-Team geworden. Erstmals<br />
organisierte das Team den <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
ohne den langjährigen Veranstaltungspartner<br />
CSM, so dass die Planung der<br />
Industrieausstellung und das Referenten-,<br />
Teilnehmer- sowie Sponsorenmanagement<br />
zusätzlich zu den bestehenden Kongresstätigkeiten<br />
von der Geschäftsstelle in<br />
Gießen aus gemanagt wurden.<br />
Da durch die gewachsenen Aufgaben<br />
Verstärkung in der Geschäftsstelle erforderlich<br />
war und zwei Eventmanagerinnen<br />
eingestellt wurden, waren auch größere<br />
Räumlichkeiten notwendig. Anfang Mai<br />
fand der Umzug der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
in die Alte Post in Gießen statt.<br />
V.l.n.r.: PD Dr. Susanne Alldinger, Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
Martin Kramer, Prof. Dr. Arwid Daugschies. Foto:<br />
<strong>DVG</strong><br />
Die Delegierten beschlossen die Gründung neuer Initiativen. Foto: <strong>DVG</strong><br />
12<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Die Delegierten beschlossen die Umbenennung<br />
der Fachgruppe „Krankheiten<br />
kleiner Wiederkäuer“ in „Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele“ sowie die<br />
Gründung folgender Gruppierungen:<br />
• AG „Social Media und Digitale Transformation“<br />
der Fachgruppe „Didaktik und<br />
Kommunikation“<br />
• Initiative Wissenschaftliche Mitarbeitende<br />
(IWIMI)<br />
Sehen Sie dazu auch weitere Informationen<br />
auf den folgenden Seiten. •<br />
Prof. Martin Kramer ist neues Mitglied im JLU-Präsidium<br />
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer zur Wahl.<br />
Foto: JLU / Katrina Friese<br />
Am 17. November 2<strong>02</strong>1 wählte der Erweiterte<br />
Senat der Justus-Liebig-Universität (JLU)<br />
Gießen Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer zum<br />
neuen Vizepräsidenten für Forschung und<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
Prof. Kramer verstärkt das fünfköpfige<br />
Präsidium der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen (JLU) und hat am 22. November als<br />
Vizepräsident das Ressort „Forschung und<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“<br />
übernommen. Seine dreijährige<br />
Amtszeit läuft bis zum 21. November 2<strong>02</strong>4.<br />
Der Erweiterte Senat hat den langjährigen<br />
Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin<br />
und Leiter der Klinik für Kleintiere (Chirurgie)<br />
zum Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Peter<br />
Kämpfer gewählt, der das Amt seit 22.<br />
November 2015 zwei Amtszeiten lang innehatte.<br />
Prof. Kramer erhielt gleich im ersten<br />
Wahlgang 29 von 34 abgegebenen Stimmen;<br />
es gab vier Enthaltungen und eine<br />
Nein-Stimme. Zuvor hatte der Erweiterte<br />
Senat den Kandidaten, der von JLU-Präsident<br />
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee für die<br />
Wahl vorgeschlagen worden war, in der Universitätsaula<br />
– unter den geltenden Pandemiebedingungen<br />
– öffentlich angehört.<br />
JLU-Präsident Prof. Mukherjee gratulierte<br />
dem neu gewählten Vizepräsidenten<br />
für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses herzlich: „Ich<br />
bin überzeugt davon, dass Prof. Kramer<br />
mit seiner langjährigen Gremienerfahrung<br />
sowie seinen Erfahrungen als Dekan des<br />
Fachbereichs Veterinärmedizin künftig im<br />
Präsidium wertvolle Impulse geben wird.<br />
Er kennt die JLU in all seinen Facetten seit<br />
Jahrzehnten und hat die erfolgreiche Entwicklung<br />
der Universität stets mitbegleitet<br />
und mitgestaltet. Ich freue mich, dass<br />
wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
im Präsidium in neuer Besetzung fortsetzen<br />
können.“<br />
Prof. Kramer bedankte sich nach der<br />
Wahl beim Erweiterten Senat für das in<br />
ihn gesetzte Vertrauen. Er betonte: „Ich<br />
freue mich sehr auf meine Tätigkeit im<br />
JLU-Präsidium und möchte sowohl die gesamte<br />
Bandbreite der Forschung an der<br />
Universität als auch die Spitzenforschung<br />
in den Fokus meiner Arbeit stellen. Die<br />
Förderung junger, sehr guter Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler in allen<br />
Forschungsbereichen stellt in komplexen<br />
Zeiten eine weitere essenzielle Herausforderung<br />
für die Universität dar, der<br />
ich mich gerne stellen werde.“<br />
Prof. Mukherjee dankte zugleich<br />
Amtsinhaber Prof. Kämpfer, der das Forschungsressort<br />
in extrem herausfordernden<br />
Zeiten im Präsidium vertreten habe.<br />
In seine Amtszeiten seien große Meilensteine<br />
in der Forschung gefallen, darunter<br />
die Erfolge in der Exzellenzstrategie und<br />
die Verstetigung weiterer großer Verbundprojekterfolge.<br />
Hervorzuheben seien auch<br />
die signifikant gestiegenen Drittmitteleinnahmen,<br />
wie jüngst im DFG-Förderatlas<br />
belegt, und die intensive Vernetzung<br />
mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
in Hessen, unter anderem mit<br />
der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.<br />
Prof. Kramer ist seit 2015 Präsident der <strong>DVG</strong>.<br />
<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 13
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
70 Jahre <strong>DVG</strong><br />
Anlässlich des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses feierte die <strong>DVG</strong> ihr 70-jähriges Bestehen.<br />
Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 hat die<br />
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft<br />
(<strong>DVG</strong>) ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert.<br />
Der Kongress wurde als Hybridveranstaltung<br />
in Berlin sowie parallel digital<br />
unter 2G-Bedingungen durchgeführt. Daher<br />
fand auch die Jubiläumsfeier in Berlin<br />
statt, pandemiebedingt in geschlossenem<br />
Rahmen. Ort des Geschehens war das Chamäleon<br />
Theater mit seinem historischen<br />
Festsaal in den Hackeschen Höfen.<br />
In einem kurzen Rückblick warfen <strong>DVG</strong>-<br />
Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer,<br />
Geschäftsführerin PD Dr. Susanne Alldinger<br />
und Dr. Marion Selig, die zur Geschichte der<br />
<strong>DVG</strong> promoviert hat, einen Blick auf die<br />
Entwicklung der wissenschaftlichen Gesellschaft<br />
der Veterinärmedizin von der<br />
Gründung bis heute. Sie zeigten auf, dass<br />
die Vision der beiden Gießener Professoren<br />
und Gründerväter der <strong>DVG</strong>, Herbert Haupt<br />
und Elmar Roots, in die Realität umgesetzt<br />
wurde und Wirklichkeit geworden ist.<br />
Haupt und Roots hatten 1949 dazu aufgerufen,<br />
eine wissenschaftliche Gesellschaft<br />
zu gründen, die sich in Fachgruppen gliedert<br />
und die in einem regelmäßig wiederkehrenden<br />
Kongress die Ergebnisse und<br />
Ziele der Forschung darstellt. Zwei Jahre<br />
später, 1951, wurde die <strong>DVG</strong> gegründet –<br />
und hat sich bis heute zu einer der größten<br />
veterinärmedizinischen Dachorganisationen<br />
entwickelt, die sich mit allen Gebieten<br />
der Tiermedizin befasst. Die Struktur der<br />
Gliederung in Fachgruppen und die Durchführung<br />
eines jährlichen Kongresses – seit<br />
2011 unter dem Namen „<strong>DVG</strong>-Vet-Congress“<br />
– haben sich über die Jahrzehnte bewährt<br />
und wurden fortwährend ausgebaut.<br />
Voraussetzung dafür sind zum einen aktive<br />
Fachgruppen, die die inhaltliche Arbeit<br />
leisten, und zum anderen eine professionelle<br />
und neuen Entwicklungen gegenüber<br />
stets aufgeschlossene Geschäftsleitung.<br />
Die <strong>DVG</strong> ist die wissenschaftliche Gesellschaft<br />
der Veterinärmedizin und eine<br />
der größten tiermedizinischen Dachorganisationen<br />
in Deutschland. Ihre über 5.800<br />
Mitglieder sind in 40 Fachgruppen organisiert.<br />
•<br />
Fotos auf dieser Seite: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
begrüßte die Gäste.<br />
Warf einen Blick auf die Geschichte der <strong>DVG</strong>: Dr. Marion Selig.<br />
14<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
Initiativen: Forensik, Klinische Hygiene, IWIMI, Round Table<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
V.l.n.r.: Dr. Thomas Buyle, Dr. Thomas Steidl, PD MMag.<br />
Dr. Alexander Tritthart. Foto: <strong>DVG</strong><br />
V.l.n.r.: Dr. Philipp Winkels, Dr. Laura Rohwedder, Dr. Thomas Rohwedder.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Anlässlich des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses fanden<br />
die Gründungsveranstaltungen der im<br />
letzten Jahr beschlossenen Arbeitskreise<br />
(AK) „Forensische Veterinärmedizin“ und<br />
„Klinische Hygiene“ statt. Die Delegierten<br />
der <strong>DVG</strong> stimmten zudem der Gründung<br />
von IWIMI zu, der Initiative der Wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitenden. Und auch<br />
der Round Table zur Zukunft des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses hielt ein Treffen<br />
ab.<br />
AK „Forensische Veterinärmedizin“<br />
Am 18.11.2<strong>02</strong>1 fand eine erste Tagung zur<br />
forensischen Veterinärmedizin statt, in<br />
deren Rahmen der Arbeitskreis offiziell gegründet<br />
wurde. Dr. Thomas Steidl (Tübingen)<br />
wurde zum Vorsitzenden gewählt. Zu<br />
Stellvertretern wurden PD MMag. Dr. Alexander<br />
Tritthart (Graz, A) und Dr. Thomas<br />
Buyle (Kernen im Remstal) gewählt. Der<br />
Arbeitskreis will sich fachübergreifend in<br />
erster Linie damit auseinandersetzen, der<br />
Kollegenschaft aktualisierte und praxisbezogene<br />
Hinweise zu geben, um mit ihrem<br />
tiermedizinischen Handeln „rechtssicher“<br />
zu bleiben.<br />
AK „Klinische Hygiene“<br />
Die Gründung des AK „Klinische Hygiene“<br />
fand ebenfalls auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
statt. Der Antrag war von Prof. Dr. Sabine<br />
Kästner, Prof. Dr. Sabine Tacke und Dr. René<br />
Dörfelt gestellt worden, da es bislang keine<br />
Gruppierung gibt, die sich mit dieser<br />
Thematik befasst. In den Vorstand wurden<br />
Dr. Laura Rohwedder (Berlin, Vorsitzende),<br />
Dr. Thomas Rohwedder (Berlin, Stellvertreter)<br />
und Dr. Philipp Winkels (Erftstadt, Beisitzer)<br />
gewählt. Der Arbeitskreis will sich<br />
mit möglichst vielen Fachgruppen vernetzen.<br />
IWIMI unter dem Dach der <strong>DVG</strong><br />
gegründet<br />
Die <strong>DVG</strong> fühlt sich seit jeher als Wissenschaftsorganisation<br />
der Tiermedizin allen<br />
Bereichen tiermedizinischer Forschung<br />
verpflichtet. Eine besondere Bedeutung<br />
in der forschenden Tiermedizin nimmt<br />
der sogenannte „Mittelbau“ ein, also Wissenschaftliche<br />
MitarbeiterInnen an Universitäten<br />
oder anderen Einrichtungen,<br />
die auf dem Weg zur weiteren akademischen<br />
Qualifikation sind. Sie stellen mit<br />
ihrem Können und ihrer Erfahrung die Basis<br />
dar, die für eine erfolgreiche wissenschaftliche<br />
Arbeit, aber auch die Erfüllung<br />
allgemeiner Dienstaufgaben, eine<br />
kontinuierliche Sicherung guter Lehre für<br />
Studierende und die Qualifikation von<br />
weiterem akademischem Nachwuchs unverzichtbar<br />
ist. Die Bezeichnung „Mittelbau“<br />
spiegelt diese grundlegenden, aber<br />
nicht immer hinreichend gewürdigten<br />
Funktionen, die Wissenschaftliche MitarbeiterInnen<br />
für das Funktionieren ihrer<br />
Arbeitsbereiche haben, recht passend wider.<br />
Unter dem Dach der <strong>DVG</strong> wird IWIMI (Initiative<br />
Wissenschaftliche Mitarbeitende)<br />
nun als Sprachrohr für die besonderen<br />
Anliegen der Wissenschaftlichen Mitarbeitenden<br />
und als Anker für diese wichtige<br />
Fraktion dienen. Die strukturelle Einbindung<br />
von IWIMI in die <strong>DVG</strong> wurde im<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand ausführlich diskutiert und<br />
stieß unmittelbar auf breite Unterstützung.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 15
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Round Table<br />
Hinsichtlich des bestehenden und wahrscheinlich<br />
noch zunehmenden Mangels<br />
an exzellentem tiermedizinischem Nachwuchs<br />
zur Besetzung von Führungspositionen<br />
an den Universitäten sucht die<br />
<strong>DVG</strong> gemeinsam mit universitären und<br />
außeruniversitären Insitutionen nach Wegen,<br />
junge KollegInnen für die akademische<br />
Laufbahn zu interessieren. Auf dem<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 fand dazu ein 3.<br />
Treffen mit Vertretern der Akademie für<br />
Tiergesundheit, der Bundestierärztekammer,<br />
der tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />
sowie des Mittelbaus, von bvvd und<br />
VetDocs München statt. • Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress fand ein weiteres Treffen des Round Table statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong><br />
Vet-Congress<br />
Berlin 2<strong>02</strong>2<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>2 – Calls for Abstracts<br />
Einige Fachgruppen der <strong>DVG</strong> haben schon ihre Calls for Abstracts für die Jahrestagungen unter dem Dach<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>2 veröffentlicht. Der Kongress findet vom 13. bis 15. Oktober 2<strong>02</strong>2 statt.<br />
Deadline zum Einreichen der Abstracts ist der 4. April 2<strong>02</strong>2. Weitere Calls und aktuelle Informationen<br />
sind auch zu finden unter:<br />
q www.dvg.de<br />
q www.dvg-vet-congress.de<br />
68. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin<br />
Schwerpunktthema:<br />
Der Generationenwechsel<br />
Altbewährtes und Neues in der<br />
Kleintiermedizin<br />
Die DGK-<strong>DVG</strong> (GSAVA) lädt Sie herzlich ein,<br />
Abstracts für Freie Vorträge anlässlich des<br />
68. Jahreskongresses in Berlin einzureichen.<br />
Die Vortragspräsentationen sind auf<br />
13 Minuten mit 2 Minuten Diskussion limitiert<br />
(bitte beachten: Die Freien Vorträge<br />
finden voraussichtlich am Donnerstag,<br />
13.10.2<strong>02</strong>2, statt). Weiterhin findet eine<br />
Posterpräsentation (Postergröße A0, ca. 90<br />
x 120 cm) statt. Die Autoren der Poster<br />
werden zu bestimmten Zeiten gebeten,<br />
ihr Poster zu präsentieren und für die Beantwortung<br />
von Fragen zur Verfügung zu<br />
stehen. Auf der Kongress-Webseite sollen<br />
Kurzvideos (vertonte Powerpointdateien)<br />
veröffentlicht werden, in denen die Poster<br />
vorgestellt werden. Die Poster-Autoren<br />
werden daher gebeten, entsprechende Videos<br />
zu erstellen (Deadline wird noch bekannt<br />
gegeben, etwa Ende September<br />
2<strong>02</strong>2).<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird über<br />
die Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
dann sowohl im Tagungsband als auch in<br />
der Zeitschrift „Kleintierpraxis“ (Print-Ausgabe)<br />
veröffentlicht. Zusätzlich werden<br />
die Abstracts auf die Webseite der Zeitschrift<br />
„Kleintierpraxis“ auf vetline.de im<br />
Bereich, der nur für Abonnenten der Zeitschrift<br />
zugänglich ist, gestellt. Mit dem<br />
Einreichen Ihres Abstracts stimmen Sie der<br />
vorgenannten Verwendung und den Veröffentlichungen,<br />
insbesondere der Weitergabe<br />
des Abstracts durch die <strong>DVG</strong> an den<br />
Herausgeber und Verleger (M. & H. Schaper<br />
GmbH – ein Unternehmen der Schlü-<br />
16<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
terschen Fachmedien GmbH) der Zeitschrift<br />
„Kleintierpraxis“ zu und räumen<br />
der <strong>DVG</strong> hierzu die erforderlichen, zeitlich<br />
unbeschränkten, nicht exklusiven Nutzungsrechte<br />
an dem Abstract ein. Zugleich<br />
gewährleisten Sie mit der Einreichung des<br />
Abstracts, dass Rechte Dritter durch die<br />
Nutzung des Abstracts nicht verletzt werden.<br />
Geben Sie bitte Ihre 1. und 2. Präferenz an:<br />
Freier Vortrag, Posterpräsentation, KEIN<br />
Poster.<br />
Die Gliederung des Abstracts ist frei, muss<br />
jedoch Informationen zum Ziel der Studie,<br />
Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
enthalten. Formulierungen wie<br />
„die Resultate werden im Vortrag präsentiert/diskutiert“<br />
sind nicht akzeptabel.<br />
Einfache Tabellen sind innerhalb des vorgegebenen<br />
Raums möglich. Relevante Fallberichte<br />
werden im Einzelfall auch berücksichtigt.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf<br />
250 Wörter begrenzt (ohne Titel und Autoren).<br />
Abstracts, die nach dem folgenden<br />
Datum eingereicht werden, finden keine<br />
Berücksichtigung.<br />
q Deadline: 04.04.2<strong>02</strong>2<br />
Ab Mitte Januar 2<strong>02</strong>2 können die Abstracts<br />
online über die <strong>DVG</strong>-Webseite eingereicht<br />
werden: www.dvg.de – Tagungen, Termine.<br />
Bitte nutzen Sie für die Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Formatvorgaben.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Barbara Kohn, Dipl. ECVIM-CA,<br />
Klinik für kleine Haustiere, FU Berlin,<br />
FB Veterinärmedizin, Oertzenweg 19b,<br />
14163 Berlin,<br />
barbara.kohn@fu-berlin.de oder<br />
• Prof. Dr. Andreas Moritz,<br />
Dipl. ECVIM-CA, Klinik für Kleintiere,<br />
Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen, Frankfurter Str. 114,<br />
35392 Gießen,<br />
andreas.moritz@vetmed.uni-giessen.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen,<br />
Tel.: 0641 984446 – 0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
Call for Papers<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
die Fachgruppe Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (VAINS-<br />
<strong>DVG</strong>) lädt Sie herzlich ein, Abstracts für<br />
Freie Vorträge anlässlich des 7. Jahrestreffens<br />
dieser Fachgruppe im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses vom 13. bis 15.10.2<strong>02</strong>2<br />
in Berlin einzureichen.<br />
Auch in diesem Jahr werden nicht nur Wissenschaftliche<br />
Studien, sondern auch Fallberichte<br />
aus der Praxis zu den Bereichen<br />
Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie angenommen.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird über die<br />
Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden im<br />
Tagungsband und in der „Tierärztlichen<br />
Praxis“ veröffentlicht.<br />
Die Vortragspräsentationen sind auf 13 Minuten<br />
mit 2 Minuten Diskussion limitiert.<br />
Die Gliederung des Abstracts ist frei, muss<br />
jedoch Informationen zum Ziel der Studie,<br />
Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
enthalten. Formulierungen wie<br />
„die Resultate werden im Vortrag präsentiert/diskutiert“<br />
sind nicht akzeptabel.<br />
Einfache Tabellen sind innerhalb des vorgegebenen<br />
Raums möglich. Eine Wortzahl<br />
von 300 Wörtern (ohne Überschrift und<br />
Autoren) sollte nicht überschritten werden.<br />
q Deadline ist der 04.04.2<strong>02</strong>2.<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract ab Mitte Januar<br />
online unter folgender Adresse ein:<br />
www.dvg.de – Tagungen, Termine<br />
Bitte beachten Sie bei der Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Hinweise.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Dr. Esther Haßdenteufel,<br />
E-Mail: Esther.Hassdenteufel@<br />
vetmed.uni-giessen.de oder<br />
• Dr. Julia Tünsmeyer,<br />
E-Mail: julia.tuensmeyer@<br />
tiho-hannover.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen,<br />
Tel.: 0641 984446 – 0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 17
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
2<strong>02</strong>2 vom 13.-15. Oktober 2<strong>02</strong>2 im Estrel<br />
Congress Center, Berlin<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
lädt Sie herzlich ein, Abstracts für freie<br />
Vorträge und Poster anlässlich des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses 2<strong>02</strong>2 einzureichen.<br />
Deadline zur Abstract-Einreichung:<br />
4. April 2<strong>02</strong>2<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat entscheidet<br />
über die Annahme der Präsentationen.<br />
Angenommene Abstracts werden in einem<br />
Tagungsband erscheinen.<br />
Die Firma VET-CONCEPT GmbH & Co.<br />
KG vergibt im Rahmen der Fachgruppentagung<br />
zudem erneut einen Geldpreis für<br />
Aufruf zur Einreichung von Abstracts für freie<br />
Vorträge und Poster<br />
den besten freien Vortrag (350 €) sowie das<br />
beste Poster (150 €) einer Nachwuchswissenschaftlerin/eines<br />
Nachwuchswissenschaftlers.<br />
Die Auswahl wird hierbei von<br />
einem wissenschaftlichen Komitee vorgenommen.<br />
Es sind aktuelle Studien und Fallberichte<br />
aus dem gesamten Gebiet der Tierernährung<br />
erwünscht. Die Vortragspräsentationen<br />
sind auf 10 Minuten plus 5 Minuten<br />
Diskussion limitiert. Zudem findet<br />
eine Posterpräsentation (Postergröße A0,<br />
ca. 90 x 120 cm) statt. Die Autoren der Poster<br />
werden zu vorgegebenen Zeiten gebeten,<br />
für die Beantwortung von Fragen zur<br />
Verfügung zu stehen.<br />
Bitte geben Sie bei der Abstract-Einreichung<br />
Ihre 1. und 2. Präferenz an: Freier<br />
Vortrag, Posterpräsentation, KEIN Poster.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf 250<br />
Wörter begrenzt (ohne Titel und Autor/innen).<br />
Bei der Gliederung des Abstracts sind<br />
das Ziel der Studie, Methoden, Ergebnisse<br />
und Schlussfolgerungen anzugeben.<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract online<br />
ein: www.dvg.de – Tagungen, Termine<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie:<br />
• Prof. Dr. Nadine Paßlack, Klinik für<br />
Kleintiere (Innere Medizin),<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
Frankfurter Str. 114, 35392 Gießen<br />
E-Mail: nadine.passlack@vetmed.<br />
uni-giessen.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen,<br />
Tel.: 0641 984446 – 0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
Call for Abstracts<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>2<br />
vom 13. bis 15.10.2<strong>02</strong>2 in Berlin bietet die<br />
Fachgruppe Chirurgie am Donnerstag, den<br />
13.10.2<strong>02</strong>2 zum 14. Mal jungen Nachwuchswissenschaftlern<br />
die Möglichkeit, Ergebnisse<br />
ihrer wissenschaftlich-klinischen<br />
Forschungen auf allen Gebieten der Kleintierchirurgie<br />
und angrenzenden Gebieten<br />
(Orthopädie, Weichteilchirurgie, Neurologie,<br />
Bildgebende Verfahren, Ophthalmologie,<br />
Stomatologie) einer wissenschaftlich<br />
interessierten Zuhörerschaft vorzustellen.<br />
Referenten können ihr Abstract ab Mitte<br />
Januar 2<strong>02</strong>2 bis zum 04.04.2<strong>02</strong>2 online<br />
über die <strong>DVG</strong>-Webseite einreichen:<br />
www.dvg.de – Tagungen, Termine.<br />
Die maximale Länge des Abstracts ist<br />
auf 6.000 Zeichen (ohne Titel und Autoren,<br />
inkl. Leerzeichen) begrenzt.<br />
Die Präsentation kann in Deutsch oder<br />
Englisch abgehalten werden und sollte (je<br />
nach Anzahl der Vortragenden) ca. 12 bis<br />
20 Minuten dauern. Ein Gremium von Veterinärchirurgen<br />
wird alle Präsentationen<br />
evaluieren. Die drei besten Vorträge werden<br />
prämiert.<br />
Bitte beachten Sie: Angenommene<br />
Abstracts werden dann sowohl im Tagungsband<br />
als auch in der Zeitschrift „Kleintierpraxis“<br />
(Print-Ausgabe) veröffentlicht. Zusätzlich<br />
werden die Abstracts auf die Webseite<br />
der Zeitschrift „Kleintierpraxis“ auf<br />
vetline.de im Bereich, der nur für Abonnenten<br />
der Zeitschrift zugänglich ist, gestellt.<br />
Mit dem Einreichen Ihres Abstracts stimmen<br />
Sie der vorgenannten Verwendung<br />
und den Veröffentlichungen, insbesondere<br />
der Weitergabe des Abstracts durch die <strong>DVG</strong><br />
an den Herausgeber und Verleger (M. & H.<br />
Schaper GmbH – ein Unternehmen der<br />
Schlüterschen Fachmedien GmbH) der Zeitschrift<br />
„Kleintierpraxis“ zu und räumen der<br />
<strong>DVG</strong> hierzu die erforderlichen, zeitlich unbeschränkten,<br />
nicht exklusiven Nutzungsrechte<br />
an dem Abstract ein. Zugleich gewährleisten<br />
Sie mit der Einreichung des<br />
Abstracts, dass Rechte Dritter durch die<br />
Nutzung des Abstracts nicht verletzt werden.<br />
Wir hoffen, möglichst zahlreiche Nachwuchswissenschaftler<br />
für dieses Forum zu<br />
gewinnen, und bitten Sie höflichst, engagierte<br />
Mitarbeiter hierfür zu interessieren.<br />
Des Weiteren sind Kollegen, die sich zur<br />
Evaluierung der präsentierten Vorträge im<br />
Rahmen dieses Forums bereitfinden, herzlich<br />
willkommen, sich bei uns zu melden.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Dr. Christine Peppler, Leiterin der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe Chirurgie<br />
E-Mail: christine.peppler@vetmed.unigiessen.de<br />
• Bei technischen Fragen wenden Sie<br />
sich bitte an: <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
Tel.: 0641 984446-0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
18<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Call for Abstracts<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die Augenheilkunde ist ein wichtiger Bestandteil<br />
in der Pferdemedizin. Augenerkrankungen<br />
können starke Auswirkungen<br />
auf die Leistungsbereitschaft und<br />
Einsatzmöglichkeiten eines Pferdes haben.<br />
Die Ophthalmologie in der Pferdemedizin<br />
hat in den letzten 20 Jahren stark an<br />
Bedeutung gewonnen. Wegen dieser steigenden<br />
Bedeutung gründeten wir mit der<br />
Arbeitsgruppe (AG) Pferdeophthalmologie<br />
ein Forum, in dem sich die an Pferdeophthalmologie<br />
interessierten Kollegen und<br />
in diesem Bereich aktiv tätigen Tierärztinnen<br />
und Tierärzte austauschen können,<br />
um ihre Meinungen und fachlichen Erfahrungen<br />
zu diskutieren und sich weiterbilden<br />
zu können.<br />
Aus diesem Grund organisiert die AG<br />
Pferdeophthalmologie der Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten der <strong>DVG</strong> im Rahmen<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>2 vom 13. bis<br />
15.10.2<strong>02</strong>2 in Berlin am Donnerstag, den<br />
13.10.2<strong>02</strong>2, zum 3. Mal einen Kongress über<br />
Augenkrankheiten des Pferdes. Das Thema<br />
lautet: „Von der Hornhaut bis zum Augenhintergrund“.<br />
An diesem Tag werden die<br />
unterschiedlichen, interessanten Themen<br />
in 10- bis 15-minütigen Vorträgen vorgestellt<br />
und dazwischen interaktive Fallbeispiele<br />
(Diaquiz) eingebaut.<br />
Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress wird auch<br />
die Fachgruppe „Pferdekrankheiten“ eine<br />
Tagung durchführen (voraussichtlich am<br />
14./15.10.2<strong>02</strong>2).<br />
Die Arbeitsgruppe lädt Sie herzlich<br />
ein, Abstracts für Vorträge zum Thema<br />
„Von der Hornhaut bis zum Augenhintergrund“<br />
zur Tagung einzureichen. Es werden<br />
wissenschaftliche klinische Studien<br />
und interessante Fallberichte aus der Praxis<br />
angenommen.<br />
Der Leitung der Arbeitsgruppe wird<br />
über die Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
im Tagungsband veröffentlicht. Eine<br />
Wortzahl von 300 Wörtern (ohne Überschrift<br />
und Autoren) sollte nicht überschritten<br />
werden.<br />
Deadline ist der 04.04.2<strong>02</strong>2<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract online unter<br />
folgender Adresse ein:<br />
www.dvg.de – Tagungen, Termine<br />
Bitte beachten Sie bei der Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Hinweise.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Dr. József Tóth<br />
E-Mail: prof.toth@tierklinik-karthaus.de<br />
• Dr. Stefan Gesell<br />
E-Mail: stefan.gesell@<br />
pferdeaugenheilkunde.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen,<br />
Tel.: 0641 984446 – 0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
Wir bitten alle Pferdetierärztinnen und<br />
Pferdetierärzte, die Interesse an einer Beteiligung<br />
in der Arbeitsgruppe haben, teilzunehmen.<br />
Call for Abstracts<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses vom<br />
13. bis 15.10.2<strong>02</strong>2 in Berlin führt die Fachgruppe<br />
Versuchstierkunde eine Tagung zu<br />
verschiedenen Themen aus der Versuchstierkunde<br />
zur Stärkung des Dialogs zwischen<br />
Tiermedizin und experimenteller<br />
Forschung durch.<br />
Die Tagung findet am Freitag, den<br />
14.10.2<strong>02</strong>2 statt und soll auch jungen<br />
Nachwuchswissenschaftlern/innen die<br />
Möglichkeit bieten, Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen<br />
Arbeiten auf allen Gebieten<br />
der Versuchstierkunde vorzustellen.<br />
Referenten können ihr Abstract ab<br />
Mitte Januar bis zum 04.04.2<strong>02</strong>2 online<br />
über die <strong>DVG</strong>-Webseite einreichen:<br />
www.dvg.de – Tagungen, Termine.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf 300<br />
Wörter begrenzt (ohne Titel und Autoren).<br />
Die Gliederung ist frei. Die Präsentation<br />
kann in Deutsch oder Englisch abgehalten<br />
werden und sollte 10 bis 12 Minuten dauern.<br />
Wir hoffen, möglichst zahlreiche Nachwuchswissenschaftler<br />
zu gewinnen und<br />
bitten Sie höflichst, engagierte Mitarbeiter<br />
hierfür zu interessieren.<br />
Bitte zögern Sie nicht, uns bei weiteren<br />
Fragen direkt zu kontaktieren:<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Dr. Heinz Brandstetter, Leiter der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe Versuchstierkunde<br />
E-Mail: heinz.brandstetter@med.<br />
uni-augsburg.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen,<br />
Tel.: 0641 984446 – 0<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 19
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Online-Tagung: Samtpfoten in der Bildgebung<br />
Landingpage der Online-Thementage „Patient Katze“.<br />
Die Tagungsleiterinnen Yvonne Lambach (li) und Dr. Angelika Drensler.<br />
Am 11. und 12. September 2<strong>02</strong>1 fanden zum<br />
5. Mal die Thementage Katze der AG Katzenmedizin<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) statt; in<br />
diesem Jahr erneut als Online-Tagung. Tagungsleiterin<br />
Yvonne Lambach (Hamburg),<br />
die zusammen mit Dr. Angelika<br />
Drensler (Elmshorn) das wissenschaftliche<br />
Programm erstellt hatte, begrüßte die insgesamt<br />
etwa 250 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer herzlich und dankte allen Beteiligten.<br />
Auch DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof.<br />
Dr. Andreas Moritz (Gießen) sprach Grußworte.<br />
Er hob hervor die freundliche Unterstützung<br />
der Tagung durch die Aussteller<br />
und Sponsoren hervor, für die die derzeitige,<br />
noch nicht überwundene Pandemiesituation<br />
nicht einfach ist.<br />
Vortragsprogramm „Samtpfoten<br />
in der Bildgebung“<br />
Den Einstieg in das Vortragsprogramm<br />
machte Dr. Bettina Wachter vom Leibniz-<br />
Institut für Zoo- und Wildtierforschung<br />
(IZW) in Berlin mit ihrer Präsentation<br />
„Sprint gegen das Aussterben – Gepardenforschung<br />
für den Artenschutz“. Sie berichtete<br />
eindrucksvoll von dem seit 20<strong>02</strong><br />
bestehenden Geparden-Forschungsprojekt<br />
des IZW in Namibia. Durch Beobachten,<br />
Besendern und Probenentnahme mit<br />
nicht- oder minimalinvasiven Techniken<br />
liegen fundierte Kenntnisse der Tiere vor.<br />
Ziel ist, die Daten zum Schutz der Geparden<br />
einzusetzen und zu diesem Zweck<br />
langfristige Kooperationen mit Bauern,<br />
Stakeholdern und Regierungsvertretern in<br />
Afrika und Europa einzugehen.<br />
Im Anschluss begannen die Vorträge<br />
zum Leitthema „Samtpfoten in der Bildgebung“.<br />
So ging es u. a. um Herzinsuffizienz<br />
und Hyperthyreose (Dr. Imke März,<br />
Hofheim), um Röntgenbefunde von Lunge<br />
und Herz (Prof. Dr. Daniela Schweizer,<br />
Bern, CH), um Bildgebung bei Traumapatienten<br />
und seltene Knochenerkrankungen<br />
(Prof. Bruno Peirone, Grugliasco, I),<br />
um POCUS – Point of Care Ultrasound (Dr.<br />
René Dörfelt, München), Bildgebung bei<br />
Obstruktionen der oberen und unteren<br />
Harnwege (Prof. Dr. Rafael Nickel, Norderstedt)<br />
sowie Szintigraphie und Radiojodtherapie<br />
bei Katzen mit Schilddrüsentumoren<br />
(Prof. Dr. Natali Bauer, Gießen).<br />
Die Mediathek zum „Nachschauen“<br />
der Vorträge stand für angemeldete Teilnehmer<br />
noch bis Ende September zur Verfügung.<br />
Masterclasses<br />
Zum „tiefen Eintauchen“ in spezielle Themen<br />
fanden am Sonntag, dem 12. September,<br />
drei Masterclasses statt.<br />
20<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
In der Masterclass „Katzenzähne“<br />
ging Dr. Jochen Krüger (Krefeld) auf die Feline<br />
chronische Gingivo-Stomatitis (FCGS)<br />
ein, stellte Therapieempfehlungen dar<br />
und gab Hinweise u. a. zu Röntgen, Extraktionstechniken,<br />
Lokal- und Leitungsanästhesie.<br />
Weitere Themen waren Feline<br />
Odontoklastische Resorptive Läsionen<br />
(FORL) mit Therapieempfehlungen und<br />
technischen Anleitungen hinsichtlich der<br />
Zahnsteinentfernung sowie Pulpaschäden,<br />
Frakturen, Luxationen, Fehlstellungen,<br />
Verletzungen und Tumore.<br />
Die Masterclass „Röntgen Thorax“<br />
richtete sich an alle, die Röntgenbilder des<br />
Thorax bei Katzen anfertigen und analysieren.<br />
Prof. Dr. Daniela Schweizer (Bern,<br />
CH) besprach Vorgehensweisen zur Interpretation<br />
von Thoraxröntgenbildern. Klassiker<br />
und spezielle Fälle wurden analysiert<br />
und interpretiert. Für die Beantwortung<br />
von Fragen der Teilnehmer stand genügend<br />
Zeit zur Verfügung.<br />
Prof. Bruno Peirone (Grugliasco, I) war<br />
Referent der Masterclass „Imaging in feline<br />
osteoarthritis“. Die feline Osteoarthrose<br />
ist eine häufige Erkrankung bei<br />
Katzen, jedoch schwierig zu diagnostizieren.<br />
Daher wird sie nicht selten unterschätzt.<br />
Die verschiedenen Gelenkerkrankungen<br />
der Katzen, wie z. B. Hüftgelenksdysplasie,<br />
Patellaluxation, Ruptur des<br />
Kreuzbandes und OCD-Läsionen, wurden<br />
thematisiert. Neben einer hereditären<br />
Komponente werden die klinischen Symptome<br />
durch äußere Faktoren wie z. B. Ernährung,<br />
Körpergewicht und Aktivität der<br />
Katze beeinflusst.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Im Vortragsprogramm für TFA ging es um<br />
Zahnmedizin, Osteoarthrose und<br />
Schmerz, Intensivtherapie und Pflege kritischer<br />
Patienten, Patienten mit Atemnot,<br />
Katzen mit Harnsteinen, Röntgendiagnostik<br />
und um die inappetente Katze. Die beiden<br />
TFA Jana Otter (Amerang) und Tina<br />
Wolf (Brunsbüttel) hatten das Programm<br />
Dr. Bettina Wachter hielt einen spannenden Vortrag zur Gepardenforschung.<br />
mitorganisiert und führten souverän und<br />
engagiert durch die Tagung.<br />
Virtuelle Industrieausstellung<br />
Auch auf der virtuellen Industrieausstellung<br />
konnten die Teilnehmer die Stände<br />
der Aussteller durchstöbern und sich an<br />
einer virtuellen Messerallye beteiligen, bei<br />
der es attraktive Preise zu gewinnen gab.<br />
Die Möglichkeit, an den Onlineständen Informationen<br />
und Videos abzurufen, wurde<br />
sehr gut genutzt.<br />
C(h)at-Café und Cat-together<br />
Ein wichtiges Element auf Tagungen ist der<br />
Austausch und die Diskussion mit Kolleginnen<br />
und Kollegen. Auf der Onlinetagung<br />
ermöglichten ein C(h)at-Café und<br />
das Cat-together am Samstagabend, sich<br />
mit echten „Catvets“ zu treffen, über Fachliches<br />
oder auch einfach „nur so“ zu sprechen<br />
und zu klönen.<br />
Orthopädie-Spezialist Prof. Bruno Peirone referierte in der Masterclass zur felinen Osteoarthritis.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 21
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Virtuelle Messe auf der Onlinetagung „Patient Katze“.<br />
Dr. Angelika Drensler (rechts oben) dankte Tina Wolf (links oben) und<br />
Jana Otter für die Organisation des TFA-Programms.<br />
Dank an Sponsoren, Aussteller<br />
und alle Beteiligten<br />
Die Online-Katzentagung war erneut ein<br />
voller Erfolg! Ein großes Dankeschön geht<br />
an die Aussteller und Sponsoren sowie den<br />
Goldsponsor Hill’s Pet Nutrition und den<br />
Silbersponsor Dechra Veterinary Products<br />
für die großzügige Unterstützung der Tagung.<br />
Aber auch den Tagungsleiterinnen,<br />
den Referenten, Moderatoren und allen<br />
Teilnehmern sowie den Partnerfirmen<br />
LuxAV und Expectare (Streaming und Landingpage)<br />
gebührt Dank für ihr Engagement!<br />
Die nächsten Thementage Katze sind<br />
als Präsenztagung zum Thema „Die multimorbide<br />
Katze“ vom 23. bis 24. April<br />
2<strong>02</strong>2 in Köln geplant.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Die Ernährung der Katze – von Diven und Mäusejägern<br />
Prof. Dr. Petra Wolf stellte aktuelle Erkenntnisse zur Ernährung von Katzen vor.<br />
So lautete das Thema einer spannenden<br />
Masterclass, die am 12. Juni 2<strong>02</strong>1 online<br />
stattfand und von der AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> organisiert worden war. Referentin<br />
war Prof. Dr. Petra Wolf (Rostock),<br />
eine ausgewiesene Ernährungsexpertin.<br />
Die Leiterin der AG, Dr. Angelika Drensler<br />
(Elmshorn), begrüßte die TeilnehmerInnen<br />
und die Referentin und freute sich, in<br />
der „Zeit der Kontaktarmut“ ein Onlineseminar<br />
zu dem besonders relevanten<br />
Thema „Ernährung der Katze“ anbieten zu<br />
können. Sie dankte dem Sponsor Hill’s Pet<br />
Nutrition und seiner Repräsentantin Dr.<br />
Britta Kiefer-Hecker (Hamburg), die ebenfalls<br />
Grußworte an die TeilnehmerInnen<br />
richtete.<br />
22<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Prof. Wolf nannte zunächst die Zahl der in<br />
Deutschland gehaltenen Katzen. So leben<br />
in 26 Prozent der Haushalte etwa 15,7 Mio.<br />
Katzen – und damit ist ihre Zahl deutlich<br />
höher als die der Hunde (10,7 Mio. in 21 Prozent<br />
der Haushalte). Einer tiergerechten<br />
Ernährung der Katze kommt damit besondere<br />
Bedeutung zu. Die Referentin ging<br />
dann auf die unterschiedlichen Anforderungen<br />
ein, die in einem Katzenleben, vom<br />
Kitten zum Senior, an die Ernährung gestellt<br />
werden. Sie betonte die sich ändernden<br />
Ansprüche an den Energie- und Nährstoffbedarf<br />
während der Entwicklung und<br />
beantwortete Fragen zur Fütterung von<br />
„Indoor-Katzen“ und Freigängern.<br />
Katzen zeigen nicht selten eine „mangelnde<br />
Kooperationsbereitschaft“ und<br />
was sie mögen, passt nicht immer in das<br />
Spektrum einer art- und bedarfsgerechten<br />
Ernährung. So wurden häufige Fütterungsfehler,<br />
mögliche Lösungsansätze und<br />
Dr. Britta Kiefer-Hecker von Hill’s bei ihrem Grußwort.<br />
praktische Tipps zum Abspecken „übergewichtiger<br />
Sofatiger“ vorgestellt.<br />
Im letzten Beitrag des Seminars drehte<br />
sich alles um neue Trends in der Katzenernährung.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
7. Tagung der AG Lasermedizin<br />
Am 9. Oktober 2<strong>02</strong>1 fand die 7. Tagung der<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong> als Online-<br />
Veranstaltung statt. Der Leiter der AG Lasermedizin,<br />
Dr. Jochen Krüger (Krefeld), begrüßte<br />
die TeilnehmerInnen und dankte<br />
Dr. Ursula Mayer (Augsburg) und auch<br />
dem <strong>DVG</strong>-Team für die Organisation der<br />
Veranstaltung. Dr. Mayer dankte den Sponsoren<br />
für die freundliche Unterstützung.<br />
Auch Dr. Gerhard Staudacher (Aachen),<br />
ehemaliger Vorsitzender der AG Lasermedizin<br />
und Vizepräsident der DGK-<strong>DVG</strong><br />
sprach Grußworte.<br />
Das Vortragsprogramm startete mit<br />
einem besonderes Highlight: Dr. Maria<br />
Suarez (Madrid, E) präsentierte die Vorträge<br />
„Laser therapy (LLLT): How does it work?<br />
Is there evidence?” sowie „Use of laser the-<br />
Die Tagung der AG Lasermedizin fand online statt.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 23
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Dr. Maria Suarez hielt spannende Vorträge.<br />
rapy in wound healing and musculoskeletal<br />
disease – How to perform it. Clinical cases”.<br />
Dr. Suarez ist bekannt durch internationale<br />
Kongresse im Bereich Chirurgie<br />
und Lasertherapie. Sie ist Co-Autorin des<br />
Buches „Laser Therapy in Small Animal<br />
Practice (5M Publishing, 2019)“. Ihr spezielles<br />
Interesse gilt der Wundheilung, der onkologischen<br />
und rekonstruktiven Chirurgie<br />
und der Lasertherapie. Dr. Mayer hob<br />
den fundierten wissenschaftlichen Hintergrund<br />
der Referentin hervor, der mit solidem<br />
Erfahrungsschatz mit der Lasertherapie<br />
einhergehe.<br />
Im Anschluss wurden weitere interessante<br />
und abwechslungsreiche Vorträge<br />
über die Low-Level-Lasertherapie, und<br />
über die Laseranwendung in der Chirurgie,<br />
Dermatologie, Augen- und Zahnheilkunde<br />
präsentiert.<br />
Nach der Tagung fand die Mitgliederversammlung<br />
der AG Lasermedizin statt,<br />
auf der Dr. Ursula Mayer turnusgemäß auf<br />
den Posten der 1. Vorsitzenden der AG Lasermedizin<br />
rückte und Jakub Kaczmarek<br />
(Birkenfeld) zum 2. Vorsitzenden gewählt<br />
wurde. Dr. Jochen Krüger rückte in die<br />
Position des Past-Präsidenten.<br />
Die nächste Tagung soll als Präsenzveranstaltung<br />
vom 18. bis zum 20.11.2<strong>02</strong>2 in<br />
Augsburg stattfinden.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Future Board neu berufen<br />
Auf dem 67. Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong><br />
wurden am 18.11.2<strong>02</strong>1 die bisherigen Mitglieder<br />
des Future Boards verabschiedet<br />
und die neuen Mitglieder inauguriert. Prof.<br />
Dr. Barbara Kohn (Berlin) freute sich die folgenden<br />
neu berufenen NachwuchswissenschaftlerInnen<br />
im Future Board zu begrüßen:<br />
Dr. Christine Mayer (München), Dr.<br />
Mareike Nickel (Gießen), Eva-Maria Saliu,<br />
PhD (Berlin), Dr. Franz Söbbeler (Hannover)<br />
und Dr. Jenny Stiller (Leipzig).<br />
Für ihr Engagement in den vergangenen<br />
drei Jahren dankte Prof. Kohn den<br />
scheidenden Mitgliedern Dr. Sandra Felten<br />
(München), Dr. Arne Güssow (Gießen),<br />
Dr. Claudia Köhler (Leipzig), Dr. Eva Packeiser<br />
(Hannover) und Dr. Ingo Schäfer (Bad<br />
Kissingen).<br />
Das Future Board der DGK-<strong>DVG</strong> wurde<br />
2014 anlässlich des Eurocongresses der Federation<br />
of European Companion Animal<br />
Veterinary Associations (FECAVA) und des<br />
60. DGK-<strong>DVG</strong>-Jahreskongresses in München<br />
auf Initiative und mit der Unterstützung<br />
der Firma Hill’s Pet Nutrition ins Leben<br />
gerufen. Für dieses Engagement sei<br />
dem großzügigen Sponsor Hill’s Pet Nutrition<br />
und seiner Repräsentantin Dr. Britta<br />
Kiefer-Hecker sehr herzlich gedankt!<br />
Das Future Board besteht aus je einer/<br />
einem NachwuchswissenschaftlerIn der<br />
fünf deutschen tierärztlichen Ausbildungsstätten,<br />
die sich mit ihrem Wissen,<br />
ihren Visionen und ihrem Engagement aktiv<br />
in die DGK-<strong>DVG</strong> einbringen sollen. Vonseiten<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> sind Prof. Dr. Barbara<br />
Kohn und Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen)<br />
Ansprechpersonen. Die Mitglieder des Future<br />
Board evaluieren die Abstracts der<br />
Freien Vorträge und Poster auf den DGK-<br />
<strong>DVG</strong>-Jahreskongressen, koordinieren und<br />
moderieren die Vortrags-Session sowie die<br />
Posterausstellung. Sie wählen außerdem<br />
die drei besten Vorträge und Poster aus<br />
und führen die Preisverleihung durch. Die<br />
Amtsperiode beträgt drei Jahre.<br />
Bei der Auswahl der Abstracts für den<br />
diesjährigen Jahreskongress der DGK-<strong>DVG</strong><br />
wurden die neuen Mitglieder schon einbezogen.<br />
Fotos der PreisträgerInnen finden<br />
Sie auf den Seiten 67 und 68.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
24<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Online-Seminare der AG Computertomographie<br />
Die AG Computertomographie der DGK-<br />
<strong>DVG</strong> (AG-CT) führte in den letzten Monaten<br />
mehrere ATF-anerkannte Online-Veranstaltungen<br />
durch. An den Seminaren<br />
konnten alle Kolleginnen und Kollegen<br />
teilnehmen. Für Mitglieder der AG war die<br />
Teilnahme kostenfrei. Da pandemiebedingt<br />
2<strong>02</strong>0 und 2<strong>02</strong>1 keine Präsenz-Tagungen<br />
der AG-CT durchgeführt werden konnten,<br />
stellten die Online-Seminare eine gute<br />
Alternative dar.<br />
Am 5. Mai gab Prof. Dr. Eberhard Ludewig<br />
(Wien) ein Update zum CT der Nieren.<br />
Dr. Ingmar Kiefer (Leipzig) befasste sich<br />
am 7. Juli mit der Frage „Ersetzt CT-Diagnostik<br />
wirklich die Sonografie?“. Um Kontrastmittelanwendungen<br />
am Bewegungsapparat<br />
ging es im Seminar mit Dr. Kerstin<br />
von Pückler (Gießen) am 1. September<br />
und Dr. Stephan Kaiser (Braunschweig)<br />
ging am 3. November auf Tendomyopathien<br />
der Vorder- und Hintergliedmaßen<br />
ein.<br />
Die Seminare waren durchweg sehr gut<br />
gebucht, so hatten sich jeweils zwischen<br />
etwa 60 und 90 Teilnehmer angemeldet.<br />
Am 3. November ging Dr. Stephan Kaiser auf Tendomyopathien der Vorder- und Hintergliedmaßen ein.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
• Prof. Dr. Stephan Neumann (großes Foto) moderierte das Seminar mit Dr. Kaiser.<br />
Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />
postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />
der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 25
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Fachkunde Strahlenschutz und Notfallmanagement für TFA<br />
Fand online statt: die TFA-Fortbildung zum<br />
Notfallmanagement.<br />
Am 13. sowie am 16. Oktober 2<strong>02</strong>1 fanden<br />
Veranstaltungen ausschließlich für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte (TFA) statt.<br />
Am 13. Oktober konnten TFA am Kurs zur<br />
Aktualisierung der Fachkenntnisse nach<br />
Strahlenschutzrecht teilnehmen und am<br />
16. Oktober lautete das Thema: Notfallmanagement.<br />
Beide Fortbildungen fanden<br />
online statt.<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz, Präsident der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>, hob in seinen Grußworten hervor,<br />
dass TFA „die Stütze im Team“ seien<br />
und eine wichtige Rolle in Praxen und Kliniken<br />
spielten. Er dankte dem Organisationsteam<br />
der <strong>DVG</strong> sowie den Referenten<br />
und Teilnehmern.<br />
Referenten auf beiden Veranstaltungen<br />
waren Dr. Claudia Köhler und Dr. Ingmar<br />
Kiefer (beide Leipzig), die ihre Präsentationen<br />
mit großem Engagement hielten.<br />
Dr. Köhler ist Fachtierärztin für Klein- und<br />
Heimtiere sowie für Bildgebende Diagnostik<br />
und hat zudem vor ihrem Studium eine<br />
Ausbildung zur TFA absolviert, so dass sie<br />
deren Situation aus eigener Erfahrung<br />
kennt und besonders gut auf sie eingehen<br />
kann. Dr. Kiefer ist Fachtierarzt für Kleine<br />
Haus- und Heimtiere sowie für Radiologie.<br />
Er hat die Weiterbildungsberechtigung für<br />
den Fachtierarzt für Kleintiere und ist auf<br />
zahlreichen Tagungen und Kongressen Referent<br />
für die Themengebiete Strahlenschutz<br />
und Strahlenschutzrecht.<br />
Beide Kurse waren sehr gut besucht.<br />
Das Format hat sich somit bewährt und<br />
weitere Kurse sind in Planung.<br />
Dr. Claudia Köhler, Prof. Dr. Andreas Moritz (rechts oben) und Dr. Ingmar Kiefer (rechts unten).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
AG Kleinsäuger<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Thementage der DGK-<strong>DVG</strong> 2<strong>02</strong>2<br />
AG Kleinsäuger<br />
Augsburger Thementage<br />
Augsburger 25. – 27. März 2<strong>02</strong>2 Thementage<br />
I Augsburg<br />
25. – 27. März 2<strong>02</strong>2 I Augsburg<br />
Im kommenden Jahr führt die DGK-<strong>DVG</strong><br />
drei Thementage durch. Freuen Sie sich auf<br />
spannende und aktuelle Fortbildungen zu<br />
folgenden Themen:<br />
• Augsburger Thementage Kleinsäuger<br />
(25. bis 27. März)<br />
Die ersten Thementage 2<strong>02</strong>2 finden im<br />
Haus Sankt Ulrich in Augsburg statt, diesmal<br />
mit dem Schwerpunkt „Kleinsäuger –<br />
Neurologie“. Wissenschaftliche Leiterin<br />
ist Dr. Jutta Hein (Stadtbergen). Neben<br />
einem Vortragsprogramm inkl. Advanced-<br />
Beiträgen für Tierärzte und Tierärztinnen<br />
sowie für TFA werden auch Seminare angeboten<br />
(TierärztInnen: Small mammal<br />
interactive cases, Augenerkrankungen,<br />
Exotische Kleinsäuger als Patienten, Bildgebung;<br />
TFA: Labordiagnostik).<br />
26<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1<br />
Tagung der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe Kleinsäuger<br />
Tagung der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe Kleinsäuger<br />
Schwerpunkt:<br />
Schwerpunkt:<br />
Neurologie
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Außerdem werden freie Vorträge präsentiert<br />
und Poster ausgestellt. Für den besten<br />
Kleinsäuger-Nachwuchsvortrag wird<br />
der „Dechra-Vortragspreis Kleinsäuger“<br />
verliehen. Die besten Poster werden mit<br />
dem „Gabrisch-Zwart-Posterpreis“ der<br />
Schlüterschen Fachmedien GmbH ausgzeichnet..<br />
• Kölner Thementage Patient Katze<br />
(23. und 24. April)<br />
Die Thementage Patient Katze können<br />
endlich wieder im Maternushaus in Köln<br />
stattfinden! Dr. Angelika Drensler (Elmshorn)<br />
und Yvonne Lambach (Hamburg)<br />
planen mit dem Vorstand der AG Katzenmedizin<br />
ein spannendes Programm. Unter<br />
der Headline „Viele Fragen, viele Antworten<br />
– Ein Fall, viele Blickwinkel – Detektivarbeit“<br />
geht es um „Die multimorbide Katze“.<br />
Zudem wird eine Podiumsdiskussion<br />
stattfinden und die beliebten Masterclasses<br />
werden wieder angeboten.<br />
TFA können sich auf eine Fortbildung mit<br />
vielen aktuellen Themen, einen Laborkurs<br />
und einen interaktiven Workshop zum<br />
Thema „Katzenfreundliche Praxis“ freuen.<br />
• Erfurter Thementage Kleintiere<br />
(13. bis 15. Mai)<br />
Im traditionsreichen Kultur- und Kongresszentrum<br />
„Kaisersaal“ in der Altstadt<br />
von Erfurt dreht sich unter der Leitung von<br />
Dr. Ingmar Kiefer (Leipzig) alles um „Urologie<br />
bei Hund und Katze“. Auf Tierärztinnen<br />
und Tierärzte warten ein wissenschaftliches<br />
Vortragsprogramm und mehrere Seminare.<br />
Auch für TFA werden eine Fortbildung<br />
sowie Seminare angeboten.<br />
Auf allen Thementagen findet eine Industrieausstellung<br />
statt, in der sich die TeilnehmerInnen<br />
über neue Produkte, Praxisequipment<br />
und Bücher informieren können.<br />
Alle Tagungen finden in Präsenz statt.<br />
Freuen Sie sich darauf, Kolleginnen und<br />
Kollegen zu treffen, sich vor Ort auszutauschen<br />
und in der Industrieausstellung zu<br />
stöbern. Falls die Situation es erfordert, ist<br />
Foto: StockSnap, pixabay.com<br />
ein Livestream in Planung. Jeweils aktuelle<br />
Informationen sowie die Online-Anmeldungen<br />
finden Sie unter:<br />
q www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
Foto: Dr. Angelika Drensler<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 27<br />
108743.indd 1 27.10.2<strong>02</strong>1 09:40:27
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „CHIRURGIE“<br />
13. Tagung der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Am 19.11.2<strong>02</strong>1 fand im Rahmen des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses in Berlin die inzwischen<br />
13. Tagung der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
statt. Nach bewährter Tradition stellten in<br />
diesem Jahr junge Wissenschaftler aus<br />
den Bereichen Chirurgie, Neurologie und<br />
bildgebende Diagnostik ihre Forschungsergebnisse<br />
vor.<br />
Trotz aller Corona-bedingten Schwierigkeiten<br />
waren die Vorträge sehr gut besucht<br />
mit einer anregenden Diskussion<br />
jeweils im Anschluss an die einzelnen<br />
Vorträge. Die Beiträge kamen aus den universitären<br />
Einrichtung Berlin, Leipzig, Zürich,<br />
Gießen und Bern. Wie in jedem Jahr<br />
hat eine Jury, bestehend aus drei Diplomates<br />
ECVS die drei besten Vorträge/Themen<br />
mit einem Preis, gestiftet durch die<br />
Schlütersche Fachmedien GmbH, ausgezeichnet.<br />
Den dritten Platz und damit<br />
einen Buchpreis erhielt Dr. Angela Beugger<br />
aus der VetSuisse Bern für ihren Beitrag:<br />
„Spinale Neuronavigation zur lumbalen<br />
Plattenfixierung in Miniaturrassehunden“.<br />
Den zweiten Platz und damit ebenfalls<br />
einen Buchpreis erhielt Frau Dr. Sarah Gutmann<br />
aus Leipzig für ihren Beitrag „Einsatz<br />
eines MRT-basierten patientenindividuellen<br />
stereotaktischen Gehirnbiopsiesystems<br />
zur Entnahme von Gehirnbiopsien<br />
bei zwei Hunden“. Die Gewinnerin der<br />
diesjährigen Fachgruppentagung war Frau<br />
Dr. Patricia Beer von der VetSuisse Zürich<br />
für ihren Beitrag „Nahinfrarot-Fluoreszenz-Bildgebung<br />
für die gezielte Resektion<br />
von Wächterlymphknoten bei Hunden mit<br />
Mastzelltumoren – ein retrospektiver Vergleich<br />
zur Standardresektion von lokoregionalen<br />
Lymphknoten“. Die Gewinnerin<br />
erhielt ein Preisgeld von 500 Euro (siehe<br />
auch Seite 68).<br />
Im letzten Jahr musste die AG Wundmanagement<br />
aufgrund der Pandemie aussetzen,<br />
aber in diesem Jahr gab es zwei<br />
Beiträge aus dieser Arbeitsgemeinschaft<br />
zum Thema Verbrennungen. Im Anschluss<br />
an die Vorträge fand die jährliche Mitgliederversammlung<br />
statt. Wir hoffen alle,<br />
dass im kommenden Jahr der Kongress<br />
wieder in alter Form stattfinden kann. Aus<br />
organisatorischen Gründen wird die Fachgruppentagung<br />
dann am Donnerstag vor<br />
dem Hauptkongress stattfinden. Einen<br />
Aufruf zur Einreichung von Abstracts finden<br />
Sie auf Seite 18 und wird zusätzlich<br />
durch eine Versendung via E-Mail-Verteiler<br />
stattfinden, bei Fragen wenden Sie sich<br />
gerne an die <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle.<br />
Dr. Christine Peppler, Gießen<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />
30. Jahrestagung der Fachgruppe InnLab<br />
Die 30. Jahrestagung der Fachgruppe „Innere<br />
Medizin und klinische Labordiagnostik<br />
(InnLab)“ findet vom 28. bis 29. Januar<br />
2<strong>02</strong>2 erneut als Onlinetagung statt. Tagungsleiterin<br />
ist Prof. Dr. Barbara Kohn<br />
(Berlin). Nachwuchswissenschaftler und<br />
-wissenschaftlerinnen aus dem gesamten<br />
Gebiet der Inneren Medizin und Labordiagnostik<br />
werden die Ergebnisse ihrer Studien<br />
vorstellen.<br />
Die Tagung findet erneut online statt. Foto: Armin Schreijäg, pixabay.com<br />
Programm und Online-Anmeldung:<br />
www.dvg.de q Tagungen q Termine<br />
28<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „VETERINÄRMEDIZINISCHE ANÄSTHESIE, INTENSIVMEDIZIN, NOTFALLMEDIZIN UND SCHMERZTHERAPIE (VAINS)“<br />
Aktuelle Leitlinie anästhesiologische Versorgung bei Hund und Katze<br />
Wie im letzten <strong>DVG</strong>-Forum angekündigt,<br />
hat eine Arbeitsgruppe der Fachgruppe<br />
VAINS die Leitlinie Anästhesiologische Versorgung<br />
bei Hund und Katze überarbeitet.<br />
Die aktuelle Fassung ist auf der <strong>DVG</strong>-Webseite<br />
zu finden (siehe QR-Code). In der<br />
überarbeiteten Version konnten einige Unklarheiten<br />
und Missverständnisse beseitigt,<br />
einige Formulierungen geschärft und<br />
Sachverhalte klargestellt werden. Zudem<br />
wurde eine geschlechtergerechte Sprache<br />
eingeführt.<br />
Die Leitlinie ist zu finden unter:<br />
q www.dvg.de, Fachgruppen,<br />
Fachgruppe VAINS<br />
oder direkt über<br />
den QR-Code<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
DGT: Rückblick auf 2<strong>02</strong>1 und Programm für 2<strong>02</strong>2<br />
Die DGT baut aufgrund zahlreicher Anregungen<br />
und Wünsche aus den Reihen der<br />
Mitglieder ihr Angebot an Online-Fortbildungen<br />
für die Tierärzteschaft und für<br />
Tiermedizinische Fachangestellte weiter<br />
aus.<br />
DGT-Online-Seminar: „Hygiene in<br />
der Tierzahnarztpraxis – so nah wie<br />
möglich an den RKI-Richtlinien“<br />
Die zweite Online-Seminarveranstaltung<br />
der DGT, ein für DGT-Mitglieder kostenloser<br />
Vortrag von Dr. Cathrin Zehetmeier<br />
zum Thema „Hygiene in der Tierzahnarztpraxis<br />
– so nah wie möglich an den RKI-<br />
Richtlinien“, fand am 14. Juli 2<strong>02</strong>1 statt.<br />
Zielgruppe waren Kolleginnen und Kollegen,<br />
die ihre Kenntnisse in der praktischen<br />
tierzahnärztlichen Arbeitshygiene auffrischen<br />
wollten: Flächendesinfektion, Instrumenten-/Hohlräume-Aufbereitung,<br />
Funktionstests, Dokumentation, Arbeitsschutz.<br />
Ganz nach dem Motto „Dreck ist<br />
Materie am unrichtigen Ort“ wurde das an<br />
sich recht trockene Thema überaus kurzweilig<br />
und vor allem sehr praxisorientiert<br />
für das Auditorium aufbereitet. Eine ähnliche<br />
Veranstaltung wird es auf vielfachen<br />
Teilnehmerwunsch hin in Kürze auch für<br />
Tiermedizinische Fachangestellte geben.<br />
DGT-Online-Seminar: „Systematische<br />
Beurteilung und Befundung<br />
von dentalen Röntgenbildern“<br />
Voraussetzung für eine korrekte Befunderhebung<br />
in der Maulhöhle und für jede<br />
Zahnextraktion ist das intraorale Dentalröntgen.<br />
Durch systematische Beurteilung<br />
und Befundung können Diagnostik und<br />
Entscheidungsfindung für die geeignete<br />
Therapie optimiert werden. Die dritte Online-Seminarveranstaltung<br />
der DGT, ein für<br />
DGT-Mitglieder kostenloser Vortrag von<br />
Sophie Love, widmete sich daher am 28.<br />
Juli 2<strong>02</strong>1 der systematischen Beurteilung<br />
und Befundung von dentalen Röntgenbildern.<br />
Das Auditorium bestand aus tierärztlichen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die intraorales<br />
Dentalröntgen durchführen und die<br />
mit dem Anfertigen dentaler Röntgenbilder<br />
vertraut sind. Aufgrund der positiven<br />
Resonanz wird es weitere Veranstaltungen<br />
geben, um die systematische Beurteilung<br />
und Befundung dentaler Röntgenbilder zu<br />
vertiefen.<br />
DGT-Online-Seminar: „Perioperatives<br />
Management des Zahnpatienten<br />
während der Anästhesie“<br />
Zahnsanierungen sind der dritthäufigste<br />
Mortalitätsgrund während der Anästhesie,<br />
nach Probelaparotomie und Laparotomie<br />
wegen Gebärmutterentzündung. Ziel des<br />
vierten DGT-Online-Seminars am 29. September<br />
2<strong>02</strong>1 war es, Wege aufzuzeigen, wie<br />
durch professionelles perioperatives Management<br />
vermeidbare Gefahren ausgeschlossen,<br />
Risiken minimiert und das Wohlbefinden<br />
des Zahnpatienten verbessert<br />
werden können. PD Dr. Eva Eberspächer-<br />
Schweda, Fachbuchautorin der mittlerweile<br />
in 2. Auflage erschienenen „Anästhesie<br />
Skills“, gab zahlreiche Tipps und Tricks für<br />
die Praxis, wie mit teilweise sehr einfachen<br />
Mitteln bereits eine immense Verbesserung<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 29
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Referierte erneut online: Dr. Cathrin Zehetmeier. Foto: Dr. Cathrin Zehetmeier<br />
für Zahnpatienten erzielt werden kann.<br />
Auch diese Veranstaltung wird aufgrund<br />
der positiven Resonanz aus dem Auditorium<br />
eine Fortsetzung finden, sowohl für<br />
die Tierärzteschaft als auch für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte.<br />
Fortbildungskooperation der<br />
deutschsprachigen tierzahnheilkundlichen<br />
Gesellschaften: ÖGTZ<br />
Jour Fixe<br />
In einer internationalen Kooperation der<br />
deutschsprachigen tierzahnheilkundlichen<br />
Gesellschaften können die Mitglieder<br />
der DGT kostenlos am interaktiven<br />
„Jour Fixe“ der ÖGTZ teilnehmen. Die Kosten<br />
übernimmt die DGT. Die Online-Veranstaltung<br />
findet monatlich unter Federführung<br />
von Alexander Reiter, Professor and<br />
Leiter der Abteilung Dentistry and Oral<br />
Surgery der University of Pennsylvania,<br />
Philadelphia, USA, statt und behandelt<br />
Themen der Tierzahnheilkunde und der<br />
oromaxillofazialen Chirurgie. Das Auditorium<br />
wird ermutigt, sich aktiv in die Diskussion<br />
einzubringen und auch eigene<br />
Vorträge zu präsentieren. Zahlreiche DGT-<br />
Mitglieder machen bereits regen Gebrauch<br />
von dieser Fortbildungsmöglichkeit, die<br />
nach Praxisschluss stattfindet und jeweils<br />
zwei interessante und kurzweilige Stunden<br />
des kollegialen Austauschs bietet.<br />
Das Thema von Dr. Sophie Love war die Beurteilung und Befundung von dentalen Röntgenbildern.<br />
Foto: Sven Suhling Mediengestaltung<br />
Zweiter Durchgang der<br />
DGT-Weiterbildungsreihe für<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Die DGT bietet in 2<strong>02</strong>2/2<strong>02</strong>3 den zweiten<br />
Durchgang der DGT-Weiterbildungsreihe<br />
„Zahnheilkunde der Kleintiere für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte“ an. Aufgrund<br />
der immensen Nachfrage sind bereits jetzt<br />
nur noch Anmeldungen auf Warteliste<br />
möglich. Die Veranstaltungsreihe ist bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Anerkennung von<br />
Fort- und Weiterbildungsstunden für TFA<br />
mit 107 Fortbildungsstunden nach §5 Abs. 1<br />
und 2 des Gehaltstarifvertrages anerkannt.<br />
Absolventen können die anerkannte Zusatzqualifikation<br />
„Tiermedizinische/r Fachangestellte/r<br />
mit Zusatzqualifikation Assistenz<br />
in der Zahnheilkunde (zert. DGT)“<br />
erlangen. Damit setzt die DGT als Fachgruppe<br />
der <strong>DVG</strong> wichtige Impulse für die Weiterbildung<br />
von Tiermedizinischen Fachangestellten.<br />
Ausblick: DGT-Online-Seminarprogramm<br />
Die Vorbereitungen für neue virtuelle Veranstaltungen<br />
für die Tierärzteschaft und<br />
Tiermedizinische Fachangestellte sind angelaufen<br />
und die Termine werden in Kürze<br />
veröffentlicht. Aktuelle Informationen finden<br />
Sie auf der DGT-Homepage www.tierzahnaerzte.de<br />
oder auf Facebook unter<br />
www.facebook.com/tierzahnaerzte.de.<br />
Wir freuen uns auf ein neues spannendes<br />
Jahr mit Biss!<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT) wurde im Jahr 2004<br />
als eigenständige Fachgruppe unter dem<br />
Dach der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) gegründet. Die<br />
DGT hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahnund<br />
Mundgesundheit von in Obhut des<br />
Menschen gehaltenen Tieren zu verbessern,<br />
wissenschaftlich etablierte Standards<br />
in der tierzahnärztlichen Versorgung<br />
einzuführen und weiterzuentwickeln und<br />
Tierbesitzer über die Bedeutung von Zahn-,<br />
Oral- und Kiefererkrankungen aufzuklä-<br />
30<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
ren. Die Weiterbildung von Tierärzteschaft<br />
und Tiermedizinischen Fachangestellten<br />
nimmt hierbei einen besonders hohen<br />
Stellenwert ein. Die DGT bietet Patientenbesitzern<br />
und überweisenden Kolleginnen<br />
und Kollegen darüber hinaus über ihre<br />
Homepage www.tierzahnaerzte.de eine<br />
Suchplattform für Tierärzte mit besonderem<br />
Interesse an der Tierzahnheilkunde.<br />
Dr. Katja Riedel<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Tierzahnheilkunde •<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Neue Bezeichnung der Fachgruppe:<br />
Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele<br />
Die frühere Fachgruppe „Krankheiten kleiner<br />
Wiederkäuer“ trägt nun die Bezeichnung<br />
„Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“.<br />
Der Vorstand der Fachgruppe hatte<br />
die Mitglieder gebeten, per E-Mail über die<br />
vorgeschlagene Änderung zu entscheiden.<br />
Gründe für die Namensänderung<br />
• Verankerung der Neuweltkamele in der<br />
Geschäftsordnung, die im Jahr 2010 in<br />
Kraft trat<br />
• Ergänzungen des Schwerpunktes „Krankheiten<br />
kleiner Wiederkäuer“ durch wei-<br />
tere fachwissenschaftliche Themen (z. B.<br />
Tierwohl u. v.m)<br />
• Erhöhung der Außenwirkung der Fachgruppe<br />
hinsichtlich der Expertise der<br />
Fachgruppe<br />
• Ansprache potenziell neuer Fachgruppenmitglieder<br />
sowie Aufbau und Förderung<br />
weiterer Netzwerke<br />
• zunehmender Patientenzuwachs von<br />
Neuweltkamelen an den Kliniken der<br />
Universitäten und bei den Praktikern<br />
• stetiger Zuwachs der wissenschaftlichen<br />
Beiträge aller Art zu den Neuweltkamelen<br />
auf den Tagungen der Fachgruppe<br />
in den letzten Jahren<br />
Nachdem sich die überwältigende Mehrheit<br />
der Mitglieder, die sich an der Umfrage<br />
beteiligt hatten, für die Namensänderung<br />
ausgesprochen hatte, bestätigten die<br />
Delegierten der <strong>DVG</strong> diese Entscheidung<br />
auf ihrer Versammlung am 18.11.2<strong>02</strong>1. Damit<br />
ist die Umbenennung vollzogen.<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Tagung „Krankheiten kleiner Wiederkäuer“<br />
Am 25. und 26. August fand die Tagung der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe statt, die seit November<br />
2<strong>02</strong>1 die Bezeichnung „Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele“ trägt. Die Tagung<br />
wurde als Onlinetagung durchgeführt.<br />
Tagungsleiterin Dr. Katja Voigt (Oberschleißheim)<br />
begrüßte die etwa 100 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz herzlich<br />
und freute sich, dass die Tagung in diesem<br />
Jahr stattfinden konnte, nachdem sie im<br />
letzten Jahr pandemiebedingt abgesagt<br />
werden musste. Auch <strong>DVG</strong>-Präsident Prof.<br />
Dr. Dr. h.c. Martin Kramer sprach Grußworte.<br />
Er blickt mit Zuversicht auf künftige<br />
Präsenztagungen und wies auf die Möglichkeit<br />
hin, in den neuen Räumlichkeiten<br />
Die Tagung fand als Onlinetagung statt.<br />
der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle in Gießen Seminare<br />
durchführen zu können.<br />
Das Vortragsprogramm startete mit<br />
einer Keynote Lecture von Dr. Ilka Emmerich<br />
(Leipzig) zum Thema „Neues zum Arzneimittelrecht<br />
– was gilt in Zukunft für die<br />
‚minor species‘“? Hier zeigten sich die Vorteile<br />
einer Onlinetagung – da Dr. Emmerich<br />
an der Live-Teilnahme verhindert war,<br />
wurde ein Video ihres Vortrags eingespielt,<br />
in dem sie die Vorschriften der EU-Tierarzneimittelverordnung<br />
2019/6 übersichtlich<br />
darstellte. Die Verordnung ist ab dem<br />
28.01.2<strong>02</strong>2 gültig und in allen Mitgliedsstaaten<br />
anzuwenden. In bestimmten Bereichen<br />
sind nationale Regelungen möglich<br />
(z. B. hinsichtlich des Dispensierrechts).<br />
Was den Internethandel betrifft,<br />
so ist er im Grundsatz nur für nicht verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel vorgesehen.<br />
Jedoch sind Ausnahmen in Mitgliedsstaaten<br />
mit sicheren Handelsstrukturen<br />
für dort niedergelassene Personen<br />
möglich.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 31
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Saskia Neubert referierte zur Haltung von Neuweltkamelen in Deutschland.<br />
An die Keynote Lecture schlossen sich<br />
spannende Vorträge u. a. zu Infektionsund<br />
parasitären Krankheiten sowie zur Anwendung<br />
von Impfstoffen und zu zootechnischen<br />
Maßnahmen bei Schafen und<br />
Ziegen an. Auch zu Neuweltkamelen wurden<br />
einige Vorträge angeboten (Bornasche<br />
Krankheit beim Alpaka, Wirksamkeit von<br />
Anthelminthika bei Alpakas in Deutschland,<br />
Onlinebefragung zur Haltung von<br />
Neuweltkamelen in Deutschland).<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />
der Fachgruppe statt, auf der<br />
turnusgemäß die 1. stellvertretende Leiterin<br />
Dr. Regina Hannemann (Tübingen) die<br />
Funktion der Leiterin übernahm und die<br />
bisherige Leiterin auf die Position der 2.<br />
Stellvertreterin rückte. Zum neuen 1. Stellvertreter<br />
wurde Dr. Henrik Wagner (Gießen)<br />
gewählt (siehe auch Seite 80). Die<br />
nächste Tagung der Fachgruppe findet<br />
2<strong>02</strong>2 voraussichtlich in Triesdorf statt.<br />
Zum Schluss der Tagung dankte Dr.<br />
Hannemann Teilnehmern, Referenten und<br />
auch dem Sponsor Elanco Deutschland<br />
GmbH für die freundliche Unterstützung<br />
der Tagung.<br />
Der Tagungsband ist in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
für 15,00 Euro zzgl. 3,00 Euro<br />
für Verpackung und Versand erhältlich<br />
(info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „GEFLÜGELKRANKHEITEN“<br />
Jubiläum: 100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />
Am 1. und 2. Juli 2<strong>02</strong>1 stand in der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Geflügelkrankheiten“ ein besonderes<br />
Jubiläum an: Das 100. Fachgespräch<br />
über Geflügelkrankheiten fand statt! Aus<br />
mehreren Gründen war diese Veranstaltung<br />
ein bemerkenswertes Ereignis. Denn<br />
die Durchführung von Tagungen ist pandemiebedingt<br />
noch immer nicht selbstverständlich.<br />
Der runde Geburtstag der normalerweise<br />
zweimal pro Jahr stattfindenden<br />
„Institution Fachgespräch“ wurde daher<br />
hybrid durchgeführt; die meisten Referenten<br />
sowie die Organisatoren und einige<br />
Gäste waren im Tagungsraum des Maritim<br />
Airport Hotels Hannover anwesend, fast<br />
alle der über 280 Teilnehmer schalteten<br />
sich online dazu. Das Jubiläum wurde zum<br />
Anlass genommen, Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried<br />
Siegmann zu ehren, den langjährigen Leiter<br />
der Klinik für Geflügelkrankheiten der<br />
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover,<br />
der 1967 mit der Idee, dieses Fachgespräch<br />
ins Leben zu rufen, einen wichtigen<br />
Grundstein für den Erfolg der tierärztlichen<br />
Bestandsbetreuung des Nutzgeflügels und<br />
den regen Austausch zwischen Wissenschaft<br />
und Praxis gelegt hat. Erstmalig wurde<br />
zudem der Otfried-Siegmann-Preis der<br />
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
(<strong>DVG</strong>), gestiftet von der AniCon Labor<br />
GmbH, für eine herausragende Publikation<br />
zu einer infektionsmedizinischen<br />
Fragestellung bei landwirtschaftlichen<br />
Nutztieren verliehen.<br />
Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Hannover),<br />
Tagungs- und Fachgruppenleiterin begrüßte<br />
alle Teilnehmer und ging in einem Rückblick<br />
auf „100 Fachgespräche über Geflügelkrankheiten“<br />
ein, in denen neben fachlichen<br />
Vorträgen der persönliche Kontakt<br />
eine wichtige Rolle spielte und wo immer<br />
auch Neues aus der Industrie zu erfahren<br />
war. Einige Themen, wie z. B. Infektionen<br />
mit Salmonellen oder mit Influenzaviren<br />
sowie Tierschutzthemen, sind „Dauerbrenner“<br />
und damals wie heute aktuell. Mit dem<br />
50. Fachgespräch im Jahr 1996 gab Prof.<br />
Siegmann die Weiterführung der Veranstaltung<br />
an seinen Nachfolger Prof. Dr. Ulrich<br />
Neumann ab, der das „Geflügelfachgespräch“<br />
über 15 Jahre leitete und den Stab<br />
32<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Prof. Dr. Rüdiger Korbel und Prof. Dr. Silke Rautenschlein freuten sich über<br />
das 100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten.<br />
Prof. Dr. Silke Rautenschlein stellt die Geschichte der „Geflügelfachgespräche“<br />
dar.<br />
anlässlich des 80. Fachgesprächs im Mai<br />
2011 an Prof. Rautenschlein übergab. Abschließend<br />
dankte Prof. Rautenschlein den<br />
Professoren Siegmann und Neumann für<br />
ihre Ideen und das stetige außerordentliche<br />
Engagement sowie auch Referenten und<br />
Teilnehmern.<br />
Auch der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. Martin Kramer (Gießen) und Prof. Dr.<br />
Rüdiger Korbel (München) sprachen Grußworte.<br />
Prof. Kramer hob hervor, dass eine<br />
Wissenschaftsgesellschaft und ihre Fachgruppen<br />
besonders in Zeiten von Fake News<br />
dazu beitragen, die tatsächlich zutreffenden<br />
Erkenntnisse und Fakten zu verbreiten.<br />
Das 100. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />
war dem am 18. Januar 2<strong>02</strong>1<br />
verstorbenen Prof. Dr. Dr. h.c. Erhard Kaleta<br />
gewidmet, einem international anerkannten<br />
und innovativen Wissenschaftler, der<br />
überaus kompetent sowohl auf dem Gebiet<br />
der Nutz-Geflügeltiere als auch der Zier-,<br />
Zoo- und Wildvögel war. Im ersten Vortrag<br />
„Ein Leben für die Geflügelforschung“<br />
zeichnete Dr. Thomas Redmann (Gießen)<br />
den Lebensweg von Prof. Kaleta nach.<br />
Die weiteren Vorträge befassten sich<br />
mit Infektionskrankheiten (u. a. Geflügelpest,<br />
Respirationserkrankungen bei Puten,<br />
infektiöse Laryngotracheitis, Infektionen<br />
mit Mycoplasmen sowie mit Campylobacter)<br />
und mit der Geschlechtsbestimmung<br />
im Ei, mit dem Tiergesundheitsrechtsakt,<br />
der Kontrolle von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen<br />
sowie der mobilen<br />
Geflügelschlachtung für Direktvermarkter.<br />
Zur erstmaligen Verleihung des von der<br />
AniCon Labor GmbH gestifteten Otfried-<br />
Siegmann-Preises führte AniCon-Geschäftsführer<br />
Dr. Peter Behr (Höltinghausen) aus,<br />
dass mit dem Preis Arbeiten aus veterinärmedizinischen<br />
und eng verwandten Gebieten<br />
ausgezeichnet werden, die sich mit infektionsmedizinischen<br />
Fragestellungen bei<br />
landwirtschaftlichen Nutztieren, einschließlich<br />
Bienen und Nutzfischen, befassen und<br />
bereits zur Publikation angenommen oder<br />
veröffentlicht sind. Der Preis stellt einen Beitrag<br />
zur Nachwuchsförderung dar und ist<br />
mit 10.000 Euro dotiert, die jeweils hälftig<br />
dem/der Preisträger/in und der wissenschaftlichen<br />
Einrichtung zufließen, an der<br />
die Arbeit erstellt wurde.<br />
Preisträgerin in diesem Jahr ist Nicole<br />
de Buhr, PhD (Hannover), die den Preis für<br />
ihre Arbeit „Degraded neutrophil extracellular<br />
traps promote the growth of Actino-<br />
V.l.n.r.: Dr. Peter Behr, Prof. Dr. Maren von Köckritz-Blickwede,<br />
Nicole de Buhr, PhD, Prof. Dr. Dr. h.c. Otfried Siegmann,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer.<br />
Das Technikteam der <strong>DVG</strong> sorgte für einen reibungslosen Ablauf.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 33
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
bacillus pleuropneumoniae“ erhielt. Nicole<br />
de Buhr ist mit dem Ziel der Habilitation<br />
in der Arbeitsgruppe Infektionsbiochemie<br />
am Institut für Biochemie der Stiftung<br />
Tierärztliche Hochschule tätig. Sie hat entdeckt,<br />
dass neue Bakterien DNA-Netze für<br />
sich ausnutzen können. Entgegen dem beschriebenen<br />
klassischen Dogma der antimikrobiellen<br />
Wirkung von Neutrophil extracellular<br />
traps (NETs) konnte Frau de Buhr<br />
mit der vorgeschlagenen Arbeit zeigen,<br />
dass es eine Korrelation zwischen NETs,<br />
Nukleaseaktivität und dem Schweregrad<br />
von Lungeninfektionen im Schwein gibt.<br />
Als Vertreterin der wissenschaftlichen<br />
Einrichtung war die Leiterin der Arbeitsgruppe<br />
Infektionsbiochemie, Prof. Dr. Maren<br />
von Köckritz-Blickwede, anwesend<br />
und freute sich mit Frau de Buhr über die<br />
besondere Auszeichnung.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge kann für 10 Euro zzgl. 3 Euro<br />
für Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-<br />
Geschäftsstelle bestellt werden (info@<br />
dvg.de).<br />
Die Deadline für Bewerbungen zum<br />
Otfried-Siegmann-Preis 2<strong>02</strong>2 endet am<br />
15.03.2<strong>02</strong>2 (verlängerte Deadline); die Ausschreibung<br />
ist auf Seite 72 zu finden.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />
Tagung der Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“<br />
Kunstwerk von Bildhauer Helmut Brinckmann (1912-1994) in der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie mit Tierärztlicher Ambulanz am<br />
Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />
Vom 2. bis 4. März 2<strong>02</strong>2 findet die 55. Jahrestagung<br />
„Physiologie & Pathologie der<br />
Fortpflanzung“, gleichzeitig 47. „Veterinär-<br />
Humanmedizinische Gemeinschaftstagung“,<br />
statt; nicht wie geplant in Gießen,<br />
sondern als Onlineveranstaltung.<br />
Schwerpunkte der Tagung sind die<br />
Themen „Gynäkologie und Andrologie in<br />
der Klinik (sowohl aus veterinär- wie auch<br />
humanmedizinischer Sicht)“ sowie „IVF/<br />
IVP bei Mensch und Tier“. Dies zeigt den<br />
traditionell interdisziplinären Charakter<br />
der Tagung auch im Jahr 2<strong>02</strong>2.<br />
Die zunehmende gesellschaftliche Diskussion<br />
über die Tierzucht und das Tierwohl<br />
sowie über den Einsatz von Tieren in der Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildung hat das Organisationsteam<br />
veranlasst, diese Themenkomple-<br />
xe, insbesondere unter der Berücksichtigung<br />
reproduktionsmedizinischer Fragestellungen,<br />
im Programm besonders zu behandeln.<br />
Akzeptierte Abstracts werden parallel in<br />
dem Journal Reproduction in Domestic Animals<br />
und Journal für Reproduktionsmedizin<br />
und Endokrinologie veröffentlicht.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
Ein Ein prickelndes Beispiel für für für einen<br />
gesunden Darm: Ecobiol® Fizz<br />
Fizz<br />
Futterwechsel, Impfungen, redu zierte Futteraufnahme – Ihr Tier steh<br />
ständigen Herausforderungen. Gut zu wissen, dass Ecobiol® Fizz ein<br />
schnellen und einfachen Weg<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
bietet, die Darmflora natürlich zu unte<br />
stützen.<br />
KLINISCHE<br />
Die lösliche<br />
VETERINÄRMEDIZIN<br />
probiotische Tablette verteilt die Sporen homog<br />
Wassertanks und Vorratslösungen für Dosierungshilfen, ohne dabei<br />
zu bilden oder Wasser leitungen zu verstopfen. Lassen Sie die Darmfl<br />
Ihrer Tiere aufbrausen – und Ihre Gewinne werden sprudeln.<br />
animal-nutrition@evonik.com<br />
www.evonik.com/ecobiolfizz<br />
Futterwechsel, Impfungen, redu redu zierte redu redu zierte zierte Futteraufnahme – Ihr<br />
– Ihr – – Ihr – Ihr Ihr<br />
Tier Tier Tier steht steht Tier steht vor steht vor ständigen vor vor ständigen Herausforderungen. Gut Gut zu Gut zu wissen,<br />
Gut zu zu zu wissen,<br />
dass dass dass Ecobiol® dass Ecobiol® Fizz Fizz Fizz einen Fizz einen schnellen einen schnellen und und einfachen und und einfachen Weg Weg Weg bietet,<br />
Weg bietet,<br />
bietet,<br />
die die Darmflora die die die Darmflora natürlich natürlich zu zu zu zu zu unterstützen. Die Die lösliche Die Die lösliche probioti-<br />
probiotische<br />
Tablette verteilt verteilt die die Sporen die die die Sporen homogen homogen in in in in in Wassertanks und<br />
und und<br />
und<br />
Vorratslösungen für für für für für Dosierungshilfen, ohne ohne ohne dabei ohne dabei Biofilm dabei Biofilm zu<br />
zu zu zu zu<br />
sche sche sche Tablette bilden bilden oder bilden oder oder Wasser oder leitungen Wasser leitungen zu zu verstopfen.<br />
zu zu zu verstopfen.<br />
Lassen Lassen Sie Lassen Sie die Sie Sie die Darmflora Sie die die die Darmflora Ihrer Ihrer Ihrer Tiere Ihrer Tiere aufbrausen Tiere aufbrausen – und – und – – Ihre<br />
und – Ihre und Ihre<br />
Ihre<br />
Gewinne Gewinne werden werden sprudeln.<br />
sprudeln.<br />
animal-nutrition@evonik.com<br />
www.evonik.com/ecobiolfizz<br />
Bestimmte Aussagen gelten möglicherweise nicht in allen geografischen Regionen<br />
Bestimmte Bestimmte Aussagen Aussagen gelten gelten gelten gelten möglicherweise nicht nicht in nicht allen in nicht allen in geografischen in allen in allen geografischen Regionen<br />
Regionen<br />
und können aufgrund regionaler oder nationaler Anforderungen abweichen.<br />
und und können und und und können aufgrund können aufgrund regionaler regionaler oder oder nationaler oder oder nationaler Anforderungen abweichen.<br />
abweichen.<br />
100-032_108286_0001_Anzeige_v01_211<strong>02</strong>6100501_108282.indd 1 26.10.2<strong>02</strong>1 11:19:03<br />
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13.07.21 14:17<br />
14:17<br />
14:17<br />
108711.indd 1<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Mitteilung an die Mitglieder der Fachgruppe<br />
Liebe Mitglieder unserer Fachgruppe,<br />
liebe Kolleg*innen in der <strong>DVG</strong>,<br />
wenn dieses <strong>DVG</strong>-Forum erscheint, ist<br />
unser diesjähriger <strong>DVG</strong>-Vet-Congress gerade<br />
vorbei. Das Thema „Qualzucht-relevante<br />
Krankheitsdispositionen und Erbkrankheiten:<br />
Diagnostik, Therapie und<br />
Prävention“ war wie gemacht für unsere<br />
Fachrichtung und unser Fachwissen.<br />
So haben uns sehr erfahrene Kolleg*innen<br />
mit ihren Vorträgen zum Umgang mit<br />
solch betroffenen Tieren und ihren Haltern<br />
in den Bann gezogen und viel Neues und<br />
Wissenswertes vermittelt. Die Möglichkeiten,<br />
die wir mit den Naturheilverfahren<br />
(NHV) haben, bestehendes Leid zu lindern,<br />
dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass es in erster Linie unsere Aufgabe<br />
ist, die Zucht solcher gebeutelten Geschöpfe<br />
zu verhindern. Das kann in der täglichen<br />
individuellen Arbeit sein, oder auch<br />
durch Engagement in tierärztlichen Verbänden,<br />
deren Reichweite bei der Durchsetzung<br />
von tierschutzrechtlichen Veränderungen<br />
oder Zuchtverboten größer ist.<br />
Zum ersten Mal haben wir als Fachgruppe<br />
auch einen Call for Papers ausgerufen,<br />
dem erfreulicherweise einige junge<br />
und sehr interessante Kolleg*innen Folge<br />
leisteten und von ihren Arbeiten zu naturheilkundlichen<br />
Diagnose- und Therapieverfahren<br />
berichteten. Darunter solch<br />
spannende Themen wie Blutegelbehandlung<br />
von Zahnerkrankungen des Pferdes,<br />
phytotherapeutische Begleitung des Equinen<br />
Gastric Ulcer Syndrom beim Pferd, sowie<br />
neue Erkenntnisse über die Innervation<br />
des Kreuzdarmbeingelenkes bei Hund und<br />
Katze. Besonders interessant war die Dissertation<br />
einer Tierärztin über die Anwendungshäufigkeit<br />
von NHV und Komplementärmedizin<br />
in der alltäglichen tierärztlichen<br />
Praxis. Der Wert war mit 85 Prozent<br />
bei den befragten Kleintierpraxen so hoch,<br />
dass es den von uns immer wieder erwähn-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 35
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
ten Stellenwert der NHV in der tierärztlichen<br />
Arbeit und die Nachfrage bei den Tierhaltern<br />
deutlich unterstreicht. In dieser<br />
Arbeit kam aber auch heraus, dass die Kollegen<br />
sich mehr Forschungsarbeit in diesem<br />
Bereich wünschen, nicht zuletzt, um<br />
rechtssicher agieren zu können und sich in<br />
ihrer Arbeit wertgeschätzt zu fühlen.<br />
Denn wir wissen alle, wieviel Zeit und<br />
auch Geld es kostet, eine Zusatzbezeichnung<br />
in Homöopathie, Akupunktur oder<br />
Biologischer Tiermedizin zu erlangen und<br />
zu erhalten. Und dies sind nur die von den<br />
Kammern anerkannten Zusatzbezeichnungen,<br />
deren Bedeutung damit enorm<br />
unterstrichen wird. Die Vielfalt der Verfahren,<br />
Fachrichtungen und damit verbundenen<br />
Potentiale für die Tiermedizin sind<br />
deutlich höher und noch nicht ausgeschöpft.<br />
Hier würde ich mich über Ihre/<br />
Eure Erfahrungen, Arbeiten und Fallbeschreibungen<br />
sehr freuen.<br />
Auch im nächsten Jahr wird unsere<br />
Fachgruppe auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
wieder vertreten sein. Das Thema der Kleintiertagung<br />
auf dem Kongress ist dann: „Der<br />
Generationenwechsel – Altbewährtes und<br />
Neues in der Kleintiermedizin“. Ein wunderbares<br />
Thema, zu dem uns sicher einiges einfällt.<br />
Es wird wieder einen Call for Papers mit<br />
den gleichen Konditionen wie beim letzten<br />
Mal ausgerufen (siehe www.dvg.de). Ich<br />
freue mich auf Ihre/Eure Beiträge!<br />
Sicher ist Ihnen/Euch die jüngste Diskussion<br />
um die Anwendung von Antibiotika<br />
in der Tiermedizin und die neue Arzneimittelverordnung<br />
noch im Gedächtnis.<br />
Wie eng die Definition um die Reserveantibiotika<br />
nun wird, wissen wir noch nicht.<br />
Aber was wir wissen ist zum einen, dass<br />
die zuständige EU-Kommission in ihrem<br />
delegierten Rechtsakt explizit auf die Anwendung<br />
von alternativen Behandlungsformen<br />
zur Erhaltung der Tiergesundheit<br />
und Therapie von Erkrankungen hinweist,<br />
und zum anderen, dass wir die Mittel und<br />
Wege dafür in der Hand haben. Diese Kompetenz<br />
heißt es nun energisch kundzutun<br />
und anzuwenden. Eine große Aufgabe …<br />
packen wir es an!<br />
Ein weiteres politisches Thema, welches<br />
unsere tierärztliche Arbeit direkt betrifft,<br />
hat uns im September beschäftigt.<br />
Durch ein – noch weiter auszubauendes –<br />
Netzwerk mit auf EU-Ebene agierenden<br />
Kollegen haben wir erfahren, dass es in der<br />
EU Bestrebungen gibt, die Vielfalt von<br />
pflanzlichen Futtermittelzusatzstoffen<br />
und Einzelfuttermittel pflanzlichen Ursprungs<br />
über zwei Rechtsformen deutlich<br />
zu reduzieren. Da viele phytotherapeutische<br />
Ergänzungsfuttermittel, die aus der<br />
tierärztlichen Arbeit nicht wegzudenken<br />
sind, auf solchen Substanzen beruhen und<br />
einen wichtigen Wirkstoffpool für eine<br />
rückstandsfreie und nebenwirkungsarme<br />
Behandlung unserer Patienten bedeuten,<br />
sind wir aktiv geworden. Mit Unterstützung<br />
des <strong>DVG</strong>-Präsidiums und der Geschäftsstelle<br />
(an dieser Stelle nochmal<br />
herzlichen Dank dafür) sowie Vertretern<br />
der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin<br />
(GGTM) und der Industrie haben wir<br />
als <strong>DVG</strong>-Fachgruppe einen Gesprächstermin<br />
mit dem neuen Leiter des zuständigen<br />
Referates für Futtermittelfragen beim Bundesministerium<br />
für Ernährung und Landwirtschaft<br />
wahrgenommen. Dort konnten<br />
wir unsere Bedenken bezüglich einer Streichung<br />
solcher Produkte, aber auch unsere<br />
Sachkenntnis in der tiermedizinischen<br />
Phytotherapie, anbringen. Der Referatsleiter<br />
ist ebenfalls Tierarzt und ist an einer<br />
weiteren Zusammenarbeit mit uns als<br />
Fachinstanzen sehr interessiert. Auch in<br />
dieser Sache sind Kolleg*innen, die sich<br />
einbringen möchten, sehr willkommen. Je<br />
mehr Informationen an einer Stelle zusammenlaufen<br />
und je mehr Man- bzw. Woman-Power<br />
wir haben, desto schneller<br />
können wir auf Belange, die uns und unsere<br />
Arbeit direkt betreffen, reagieren.<br />
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns<br />
allen. Ich möchte mich an dieser Stelle sowohl<br />
bei Ihnen/Euch für die Mitarbeit, die<br />
Anregungen und die uneingeschränkte<br />
Unterstützung als auch bei unserem Präsidium<br />
und der Geschäftsstelle für das<br />
Vertrauen und das Engagement für unsere<br />
Fachgruppe sehr herzlich bedanken,<br />
und uns mit einer Zeile aus dem Gedicht<br />
von Beate Lampert „Zeit der Wende“ auf<br />
das kommende Jahr einstimmen:<br />
„Freude heißt die starke Feder in der ewigen<br />
Natur.<br />
Freude, Freude treibt die Räder in der großen<br />
Weltenuhr.<br />
Sie gibt Kraft zu handeln voll Verbundenheit<br />
und Mut.<br />
Unsre Welt zu wandeln, dann wird alles<br />
gut.“<br />
Frohe Weihnachten und alles Gute für das<br />
neue Jahr 2<strong>02</strong>2!<br />
Herzlichst<br />
Brigitta Smit-Fornahl, Schalksmühle<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
Gendergerechte Sprache im <strong>DVG</strong>-Forum<br />
In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren und sonstigen Texten<br />
verwendet das Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle meist das generische<br />
Masculinum. Gleichzeitig weisen wir, z. B. im Impressum,<br />
immer darauf hin, dass Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung<br />
für alle Geschlechter gelten. Uns ist bewusst, dass dies<br />
keine Ideallösung ist und nicht allen gerecht wird. Die bessere<br />
Lesbarkeit sowie auch die Tatsache, dass es mehr als weibliches<br />
und männliches Geschlecht gibt, liegen dieser Entscheidung<br />
zugrunde. Wie andere Autorinnen und Autoren Berufs-, Statusoder<br />
Funktionsbezeichnungen in ihren Beiträgen verwenden,<br />
überlassen wir ihnen. Daher finden sich im <strong>DVG</strong>- Forum im Hinblick<br />
auf gendergerechte Sprache unterschiedliche Schreibweisen.<br />
36<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „PHYSIOLOGIE UND BIOCHEMIE“<br />
Fachgruppentagung „Physiologie und Biochemie“ 2<strong>02</strong>2<br />
Die Tagung der Fachgruppe „Physiologie<br />
und Biochemie“ findet von Sonntag, 20.<br />
bis Dienstag, 22.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>2 am Fachbereich<br />
Veterinärmedizin in Gießen statt. Die Tagung<br />
beginnt am 20.<strong>02</strong>. am späteren<br />
Nachmittag – mit Welcome-Address, Keynote<br />
Lecture und einem netten „Get together“<br />
sowie vorgeschaltet einem Hochschullehrertreffen<br />
zum gegenseitigen<br />
Gedankenaustausch.<br />
Key Note Speaker wird Prof. Dr. Bernhard<br />
Spengler (Gießen) sein mit dem Vortrag:<br />
Bildgebende Massenspektrometrie.<br />
Die musikalische Umrahmung übernimmt<br />
die Band „Red Hot Dixie Devils“.<br />
Am Montagabend ist ein Gesellschaftsabend<br />
im Benediktiner Weißbräuhaus in<br />
Gießen vorgesehen.<br />
Aufgrund der Corona-Pandemie ist geplant,<br />
die Tagung unter 2G-Bedingungen<br />
(Zugang nur mit Impf- oder Genesenennachweis)<br />
abzuhalten.<br />
Wir freuen uns, Sie in Gießen begrüßen zu<br />
dürfen!<br />
Herzliche Grüße<br />
Prof. Dr. Martin Diener<br />
Prof. Dr. Sybille Mazurek<br />
Prof. Dr. Joachim Roth<br />
Prof. Dr. Christoph Rummel<br />
Prof. Dr. Georgios Scheiner-Bobis<br />
Institut für Veterinär-Physiologie<br />
und -Biochemie<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Der Gesellschaftsabend wird im Benediktiner<br />
Weißbräuhaus stattfinden, das sich im gleichen<br />
Gebäude befindet wie die neue <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Weitere Informationen:<br />
q www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
•<br />
FACHGRUPPE „TIERERNÄHRUNG“<br />
10 Jahre Dahlemer Diätetik – Tierernährung in der Praxis<br />
Fragen der Ernährung stoßen bei Tierhalterinnen<br />
und Tierhaltern auf großes Interesse.<br />
Motiviert durch zahlreiche Anfragen<br />
von Tierärztinnen und Tierärzten zu diesem<br />
Themenkomplex hat das Institut für<br />
Tierernährung im Jahr 2011 eine Fortbildungsreihe<br />
gemeinsam mit der Tierärztekammer<br />
Berlin und der Akademie für tierärztliche<br />
Fortbildung initiiert, die seitdem<br />
an durchschnittlich drei Terminen im Jahr<br />
praxisrelevante Themen aufgreift und für<br />
Praktikerinnen und Praktiker aufbereitet.<br />
In den Vor-Corona-Zeiten wurde dieses als<br />
Präsenzveranstaltung im Institut durchgeführt,<br />
wobei nicht nur die fachliche Fortbildung,<br />
sondern auch der rege Austausch<br />
mit Kolleginnen und Kollegen ein wichtiges<br />
Merkmal war. Erleichtert wurde dieses<br />
durch ein kleines Catering, so dass sich<br />
häufig in den Pausen oder auch nach den<br />
Veranstaltungen intensive Diskussionen<br />
in angenehmer Atmosphäre entwickeln<br />
konnten.<br />
Coronabedingt wurde das Format im<br />
Jahr 2<strong>02</strong>1 auf Onlineveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />
mit Vetion.de umgestellt.<br />
Auch diese erfreuen sich reger Teilnahme.<br />
Das Themenspektrum ist breit und umfasst<br />
Grundlagen der Ernährung, aber auch<br />
spezielle Aspekte, zum Beispiel die diätetische<br />
Beeinflussung von Allergien, wichtige<br />
Fragen der Ernährung von Jungtieren<br />
oder auch den zunehmend beachteten Aspekt<br />
des Wohlbefindens unserer Haustiere,<br />
Effekte der Tierhaltung auf die Umwelt<br />
sowie ethische Fragestellungen. Darüber<br />
hinaus wurden auch einige Kurse zur computergestützten<br />
Rationsberechnung im<br />
PC-Pool des Fachbereichs angeboten.<br />
Wir möchten uns bei allen Referentinnen<br />
und Referenten, den unterstützenden<br />
Organisationen, zu denen inzwischen<br />
auch die Fachgruppe „Tierernährung“ der<br />
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
sowie die Klinik für Kleintiere<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen zählen,<br />
sowie bei allen Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern für eine interessante und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit bedanken<br />
und freuen uns auf eine erfolgreiche Fortsetzung<br />
im kommenden Jahr.<br />
Professor Dr. Jürgen Zentek, Berlin<br />
Professorin Dr. Nadine Paßlack, Gießen<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 37
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />
Aktuelles aus der Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
Erste Tagung der Fachgruppe online.<br />
Am 20. und 21. September 2<strong>02</strong>1 fand die<br />
erste Tagung der Fachgruppe „Didaktik<br />
und Kommunikation“ online statt. Die<br />
Fachgruppe wurde 2008 zunächst als<br />
Arbeitskreis „Didaktik und Kommunikationskompetenz“<br />
gegründet und befasst<br />
sich mit Lehren und Lernen sowie allen Gebieten<br />
der Kommunikation in der Veterinärmedizin.<br />
2019 wurde der Arbeitskreis<br />
als 40. Fachgruppe der <strong>DVG</strong> anerkannt und<br />
in das Arbeitsgebiet „Grundlagenwissenschaften“<br />
eingegliedert.<br />
Erste Fachgruppentagung<br />
Auf der Tagung ging es um die verschiedenen<br />
Felder der Didaktik, Ausbildungsforschung,<br />
Prüfungen und Kommunikation.<br />
Themen am ersten Tag waren u. a. neue<br />
Prüfungsformate für die Hochschullehre,<br />
Balintarbeit im Tiermedizinstudium (Berufsbedingte<br />
Selbstwahrnehmung und psychosoziale<br />
Kompetenz), Kommunikationsunterricht<br />
im Blended-Learning-Format,<br />
Räume für wissenschaftlichen Austausch<br />
tierschutzrelevanter Fragestellungen im<br />
Ausbildungs- und Klinik-Alltag, (Gewaltfreie)<br />
Kommunikation im amtlichen Tierschutz<br />
sowie eine „Culture of Care“. Am<br />
zweiten Tage fanden die Workshops „Train<br />
the Trainer für Kommunikationslehrende“<br />
und „Worst practice – Beispiele, wie wir gemeinsam<br />
aus Fehlern lernen können“ statt.<br />
Neue Fachgruppenleitung<br />
Im Rahmen der Tagung fand auch die Fachgruppenversammlung<br />
statt, auf der als<br />
neue Leiterin Prof. Dr. Mahtab Bahramsoltani<br />
(Berlin) und Dr. Christin Kleinsorgen<br />
(Hannover) als Stellvertreterin gewählt<br />
wurden (siehe auch Seite 78). Die langjährigen<br />
Vorstände PD Dr. Marc Dilly (Viernheim)<br />
und Dr. Dora Bernigau (Leipzig) hatten<br />
für eine Wiederwahl nicht mehr zur<br />
Verfügung gestanden.<br />
Arbeitsgruppe „Social Media und<br />
Digitale Transformation“<br />
Inzwischen wurde innerhalb der Fachgruppe<br />
die Arbeitsgruppe „Social Media<br />
und Digitale Transformation“ gegründet,<br />
die sich mit aktuellen Themen der digitalen<br />
Transformation sowie der Relevanz<br />
und Anwendung von Social Media in der<br />
Veterinärmedizin befassen wird. Denn<br />
Transformationsprozesse und Kommunikationsdienste<br />
haben die Kommunikation<br />
der Menschen im Alltag und Geschäftsleben<br />
grundlegend verändert. Die<br />
Arbeitsgruppe will zur weiteren Etablierung<br />
und Sichtbarkeit dieser Themen sowie<br />
der Möglichkeit eines verbesserten internen<br />
und aktiven Austausches innerhalb<br />
der gesamten <strong>DVG</strong> beitragen. Die zunächst<br />
kommissarische Leitung übernehmen<br />
PD Dr. Marc Dilly und Cyrill Matenaers<br />
(München).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Dr. Katharina Ameli sprach über „Culture of Care in der veterinärmedizinischen<br />
Ausbildung“.<br />
Dr. Christin Kleinsorgen (Foto oben) und Prof. Dr. Mahtab Bahramsoltani<br />
im Workshop.<br />
38<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPE „BAKTERIOLOGIE UND MYKOLOGIE“<br />
Online-Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“<br />
Vom 14. bis 16. Juni 2<strong>02</strong>1 fand die Tagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Bakteriologie und<br />
Mykologie“ statt. Nachdem die Tagung<br />
üblicherweise im zweijährigen Rhythmus<br />
durchgeführt wird und im letzten Jahr<br />
pandemiebedingt abgesagt werden musste,<br />
war für dieses Jahr eine Online-Tagung<br />
organisiert worden. Tagungsleiter Prof. Dr.<br />
Rolf Bauerfeind (Gießen) und Fachgruppenleiter<br />
Prof. Dr. Peter Valentin-Weigand<br />
(Hannover) begrüßten die etwa 230 Teilnehmer<br />
und dankten den Sponsoren der<br />
Tagung für die freundliche Unterstützung.<br />
Auch <strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin<br />
Kramer (Gießen) richtete Grußworte an<br />
die Teilnehmer.<br />
Vortragsprogramm<br />
Vier Keynote Lectures gaben spannende<br />
Einblicke in Forschungsfelder der modernen,<br />
medizinischen und tiermedizinischen<br />
Mikrobiologie. Frau Dr. Engeline van<br />
Duijkeren (Bilthoven, NL) erläuterte in<br />
ihrem Vortrag „Antimicrobial resistance<br />
from the One Health perspective: investigating<br />
transmission between animals<br />
and humans” molekularbiologische und<br />
infektionsepidemiologische Methoden<br />
zur Evaluierung von Ansteckungswegen,<br />
über die sich Menschen heute mit antibiotikaresistenten<br />
Bakterien anstecken. In<br />
den Niederlanden sind ca. fünf Prozent der<br />
menschlichen Bevölkerung mit ESBL-/<br />
pAmpC-bildenden Bakterien infiziert oder<br />
besiedelt. Dabei sind Vegetarier oder<br />
Fischesser nicht seltener betroffen als<br />
Fleischesser. Die mathematische Modellierung<br />
der Erregerexposition legt nahe,<br />
dass ca. zwei Drittel der ambulant erworbenen<br />
ESBL/pAmpC-E. coli-Infektionen das<br />
Resultat einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung<br />
sind, knapp 20 Prozent mit dem<br />
Konsum von oder dem Kontakt zu kontaminierten<br />
Lebensmitteln assoziiert sind<br />
und ca. 12 Prozent auf dem Kontakt zu infizierten/besiedelten<br />
Heim- oder Nutztieren<br />
beruhen.<br />
Dr. Paul G. Higgins (Köln) machte in<br />
seinem Vortrag „Molecular epidemiology<br />
of clinical, animal and environmental isolates<br />
of Acinetobacter baumannii“ deutlich,<br />
dass A. baumannii als Zoonoseerreger<br />
nicht nur nosokomiale Infektionen<br />
beim Menschen verursacht, sondern auch<br />
bei vielen Haus- und Wildtierarten sowie<br />
im Erdboden vorkommt. Die meisten Iso-<br />
Tagungsleiter Prof. Dr. Rolf Bauerfeind.<br />
Prof. Dr. Stefan Schwarz und Dr. Engeline van Duijkeren.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 39
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Dr. Paul G. Higgins.<br />
late von hospitalisierten Patienten lassen<br />
sich heute neun internationalen, klonalen<br />
A. baumannii-Linien (IC1 – IC9) zuordnen.<br />
Manche dieser Linien wurden auch bei<br />
Prof. Dr. Jörg Jores bei seiner Keynote Lecture.<br />
Prof. Dr. Alexander Mellmann bei seiner Keynote Lecture.<br />
Heimtier-Patienten gefunden. Isolate von<br />
ambulant infizierten Personen, von Nutztieren<br />
und wildlebenden Tieren sowie Isolate<br />
aus anderen Ökosystemen sind meist<br />
antibiotikaempfindlich und nur in wenigen<br />
Fällen genetisch mit den internationalen<br />
Linien verwandt. Sorge bereitet, dass<br />
A. baumannii unter dem selektiven Druck<br />
in Krankenhäusern und Tierkliniken oftmals<br />
multiresistent und manchmal sogar<br />
panresistent wird.<br />
Prof. Dr. Jörg Jores (Bern, CH) stellte in<br />
„Nutzung einer Hefe-basierten Synthetic<br />
Genomics-Plattform zur Impfstoffentwicklung“<br />
gentechnische Arbeiten vor, bei<br />
denen mit Hilfe der Bäckerhefe Saccharomyces<br />
cerevisiae ganze Virus- und Mycoplasma-Genome<br />
synthetisch erzeugt und<br />
gezielt mutagenisiert werden können. Die<br />
Technologie wird aktuell dazu eingesetzt,<br />
um innovative Impfstoffe gegen verschiedene<br />
bakterielle und virale Infektionskrankheiten<br />
zu entwickeln. So gelang es<br />
bereits, einen Vektor-Lebendimpfstoff auf<br />
Basis von Mycoplasma feriruminatoris<br />
gegen die Lungenseuche der Ziegen herzustellen.<br />
Auch bei der Entwicklung von<br />
Vakzinen gegen die Lungenseuche der Rinder,<br />
gegen Covid-19 und gegen die Afrikanische<br />
Schweinepest wurden wichtige<br />
Zwischenziele erreicht.<br />
Prof. Dr. Alexander Mellmann (Münster)<br />
präsentierte unter dem Titel „Enterohämorrhagische<br />
Escherichia coli: Pathogenese<br />
und Epidemiologie“ beeindruckende<br />
Forschungsergebnisse zur Rolle<br />
der bakteriellen „outer membrane vesicles“<br />
(OMV) bei der Wirkung von EHEC-Virulenzfaktoren<br />
auf die Zielzellen im<br />
Wirtsorganismus. Die Analyse von Ganzgenomsequenz-Daten<br />
ermöglichte es<br />
außerdem, die Mechanismen von Virulenz-assoziierten<br />
Mutationen bei EHEC<br />
aufzudecken und damit die Entstehung<br />
von virulenten EHEC-Ausbruchsstämmen,<br />
wie EHEC SF O157:H- und EHEC O104:H4,<br />
besser zu verstehen. Ein nationales Konsortium<br />
(Microbial Genomic Surveillance,<br />
miGenomeSurv), dem auch Experten des<br />
Robert Koch-Institutes und des Forschungszentrums<br />
Borstel angehören,<br />
wird EHEC und andere hochrangige bak-<br />
40<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
terielle Krankheitserreger zukünftig mit<br />
Hilfe von next generation sequencing<br />
(NGS)-basierten Typisierungsmethoden<br />
deutschlandweit überwachen.<br />
In weiteren 30 Vorträgen stellten Forschergruppen<br />
aktuelle Studien und Forschungsergebnisse<br />
zu den Themenfeldern<br />
„Antibiotikaresistenz“, „Populationsstruktur<br />
von Erregern“, „Bekämpfung mikrobieller<br />
Infektionen“, „Pathogenität und Virulenz“<br />
sowie „Prävalenz mikrobieller Infektionen<br />
und freie Themen“ vor.<br />
Poster-Sessions und Posterpreise<br />
Die Poster standen als pdf-Datei (E-Poster)<br />
zur Verfügung. Zudem fanden an jedem<br />
Tag parallele Poster-Sitzungen mit unterschiedlichen<br />
inhaltlichen Schwerpunkten<br />
online statt. Ausgewählte Posterbeiträge<br />
wurden auch als Poster Flash präsentiert,<br />
also im Kurzvortrag mit maximal fünf Minuten<br />
Dauer.<br />
Die Fachgruppe zeichnete die besten<br />
Poster mit Preisen aus, wobei sie den ersten<br />
und zweiten Preis jeweils zweimal vergab.<br />
Über ihre Auszeichnung freuten sich:<br />
• Etienne Aubry (Berlin) et al. (1. Preis):<br />
Identification of novel virulence factors<br />
in the pathogenesis of Streptococcus<br />
canis infections in dogs via population<br />
genetics and transposon directed insertion-site<br />
sequencing.<br />
• Muriel Dresen (Hannover) et al.<br />
(1. Preis):<br />
Funktionelle Charakterisierung des mit<br />
der biologischen Fitness von Streptococcus<br />
suis assoziierten Gens SSU0375.<br />
• Ann-Kathrin Krieger (Leipzig) et al.<br />
(2. Preis):<br />
Survival of Klebsiella pneumoniae in<br />
porcine blood is putatively mediated by<br />
aerobactin generation and limited by<br />
IgM and complement.<br />
• Dordia Rotinsulu (Gießen) et al.<br />
(2. Preis):<br />
Molecular features and antimicrobial<br />
susceptibility patterns of Streptococcus<br />
equi ssp. equi isolates from equines.<br />
Fachgruppenversammlung<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe statt. Prof.<br />
Valentin-Weigand zog ein erstes positives<br />
Resümee der Online-Tagung und kündigte<br />
die nächste Fachgruppentagung für voraussichtlich<br />
2<strong>02</strong>3 in Berlin an. Dann sollen<br />
auch die nächsten Wahlen zur Leitung der<br />
Fachgruppe durchgeführt werden.<br />
Der Tagungsband kann für 15 Euro zzgl.<br />
3 Euro für Verpackung und Versand bestellt<br />
werden unter: info@dvg.de<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Praxismanagement<br />
Diese 12-teilige Blockkursreihe ist konsequent auf die vielfältigen Herausforderungen<br />
von Inhaber:innen sowie leitenden Mitarbeiter:innen in Tierarztpraxen und Kliniken zugeschnitten.<br />
Blockkurs 1:<br />
Kommunikation<br />
für Führungskräfte<br />
21. - 22. März 2<strong>02</strong>2<br />
Blockkurs 3:<br />
Projektmanagement<br />
für Führungskräfte<br />
14. - 15. Nov. 2<strong>02</strong>2<br />
Blockkurs 2:<br />
Zeit- und Selbstmanagement<br />
für Führungskräfte<br />
25. - 26. April 2<strong>02</strong>2<br />
Blockkurs 4:<br />
Mitarbeiterorientierte<br />
Führung<br />
12. - 13. Dez. 2<strong>02</strong>2<br />
Die Kurse 5-8 finden in 2<strong>02</strong>3, die Kurse 9-12 in 2<strong>02</strong>4 statt.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.berliner-fortbildungen.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 41
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPE „TIERSEUCHEN“<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierseuchen“ online<br />
Am 26. und 27. Mai 2<strong>02</strong>1 fand die Tagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierseuchen“ als Onlinetagung<br />
statt. Die Möglichkeit, sich<br />
neben dem Vortragsprogramm auch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen auszutauschen,<br />
ist im Onlineformat stark eingeschränkt –<br />
so hoffen alle, die nächste Tagung wieder<br />
in Präsenz durchführen zu können. Allerdings<br />
haben Onlineveranstaltungen den<br />
Vorteil, dass die Teilnahme komplikationslos<br />
vom Home- oder Büroarbeitsplatz<br />
möglich ist. Und so freute sich Fachgruppen-<br />
und Tagungsleiter Prof. Dr. Hans-Joachim<br />
Bätza (ehemals Bundesministerium<br />
für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn),<br />
über 500 TeilnehmerInnen begrüßen zu<br />
dürfen – deutlich mehr als bei Präsenztagungen.<br />
Auch der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof.<br />
Dr. Dr. h.c. Martin Kramer (Gießen) sprach<br />
Grußworte.<br />
Die Tagung gliederte sich in mehrere<br />
Blöcke. Im Block „Durchführungsrecht<br />
zum EU-Tiergesundheitsrechtakt und dessen<br />
nationale Durchführung“ stellten die<br />
ReferentInnen aktuelle Entwicklungen im<br />
Tiergesundheitsrecht u. a. zur Prävention<br />
und Bekämpfung sowie zur Überwachung<br />
und zu Tilgungsprogrammen gelisteter<br />
Prof. Dr. Martin Beer berichtete zur Empfänglichkeit verschiedener Tierarten für SARS-CoV-2.<br />
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Mettenleiter, dankte im<br />
Resümee zur Tagung dem bisherigen Fachgruppenleiter Prof. Bätza und wünschte dem neuen Leiter<br />
Dr. Weinandy viel Erfolg.<br />
Tierseuchen, zu Vorschriften für Aquakulturbetriebe<br />
und die Verbringung von Landtieren,<br />
Bruteiern und Zuchtmaterial innerhalb<br />
der EU dar.<br />
Bei dem Thema „Aktuelles zur Tierseuchenbekämpfung“<br />
ging es um Porcine Circoviren<br />
sowie das Schwein als „mixing<br />
vessel“ für Influenzaviren, die eine weltweit<br />
verbreitete Präsenz in den Schweinepopulationen<br />
zeigen. Die Infektion von<br />
Schweinen mit porzinen, aviären und humanen<br />
Influenza A-Viren birgt das Risiko<br />
einer zoonotischen Übertragung vom<br />
Schwein auf den Menschen. Auch die Afrikanische<br />
Schweinepest (ASP) wurde thematisiert.<br />
Die aktuelle Situation und die<br />
ASP-Diagnostik aus Sicht des Nationalen<br />
Referenzlabors sowie eines betroffenen<br />
Landeslabors wurden dargestellt, ebenso<br />
wie der aktuelle Stand bei der Impfstoffentwicklung.<br />
Die Vorträge im Block „Geflügel“ befassten<br />
sich mit dem „genetischen Fingerabdruck“<br />
der Gefügelpestausbrüche in<br />
Deutschland und mit der Herausforderung,<br />
die die Entwicklung eines Impfstoffs<br />
gegen Influenzaviren darstellt.<br />
Die derzeitige weltweite Coronavirus-<br />
Pandemie wurde auf der Tierseuchentagung<br />
im Block „Emerging Zoonoses“ aufgegriffen<br />
und die Empfänglichkeit von<br />
Tieren für SARS-CoV-2 dargestellt. So zeigen<br />
Rinder eine sehr geringe Empfänglichkeit<br />
während sich Hühner und Schweine<br />
nicht infizieren ließen. Hunde sind<br />
zwar empfänglich, erkranken jedoch nicht<br />
oder nur leicht. Katzen sind hoch empfänglich<br />
und können klinisch erkranken.<br />
Insbesondere Nerze zeigen sich hoch<br />
empfindlich und schwere klinische Symptome<br />
sind möglich.<br />
Im Rahmen der Tagung fand auch die<br />
Versammlung der Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
statt. Turnusgemäß stand die Wahl<br />
eines neuen Fachgruppenvorstands auf<br />
der Tagesordnung. Prof. Bätza, engagierter<br />
Leiter der Fachgruppe seit 2005, stand für<br />
eine erneute Wahl nicht mehr zur Verfü-<br />
42<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
gung. Er schlug Dr. Herbert Weinandy<br />
(Bonn) vor, der im Bundesministerium für<br />
Ernährung und Landwirtschaft, Referat<br />
Tiergesundheit, tätig und seit vielen Jahren<br />
geschätzter Referent auf den Tierseuchentagungen<br />
ist. Dr. Weinandy wurde<br />
einstimmig zum neuen Leiter gewählt.<br />
Prof. Dr. Martin Beer (Greifswald-Insel<br />
Riems) wurde als stellvertretender Leiter<br />
bestätigt (siehe Seite 78).<br />
Wer nicht an der Tagung teilnehmen<br />
konnte, aber Interesse an den Präsentationen<br />
hat, kann eine CD mit pdf-Dateien der<br />
Präsentationen für 7,50 Euro zzgl. 3,00<br />
Euro für Verpackung und Versand in der<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellen (E-Mail:<br />
info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „PARASITOLOGIE UND PARASITÄRE KRANKHEITEN“<br />
Parasiten: Alte und neue Herausforderungen<br />
Nach einem Jahr pandemiebedingter Abstinenz<br />
fand die Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Parasitologie und parasitäre<br />
Krankheiten“ vom 28. bis 30. Juni 2<strong>02</strong>1 als<br />
Onlineveranstaltung statt. Prof. Dr. Markus<br />
Meißner, München, freute sich, etwa<br />
190 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu<br />
begrüßen. Auch der Präsident der <strong>DVG</strong>,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer sprach<br />
Grußworte.<br />
Vorträge und Poster<br />
Insgesamt wurden 57 Vorträge zu folgenden<br />
Blöcke gehalten: Parasit-Wirt-Interaktion<br />
und molekulare Mechanismen, Wirkstoffe<br />
und Diagnostik, Epidemiologie<br />
sowie Vektoren und Vektor-übertragene<br />
Krankheiten. Auch die 27 Poster wurden in<br />
kurzen, fünfminütigen Präsentationen<br />
vorgestellt. Aktuelle Entwicklungen und<br />
neueste Studienergebnisse wurden auf<br />
diese Weise kompakt dargestellt. Die Keynote<br />
Lecture mit dem Titel „Genetic diversity<br />
as a means to understand the pathogenicity<br />
of apicomplexan parasites” hielt<br />
PD Dr. Philipp Olias (Bern, CH).<br />
Thomas-Schnieder-Nachwuchspreis<br />
Erneut wurde auf der Tagung der Thomas-<br />
Schnieder-Nachwuchspreis verliehen. Der<br />
Preis erinnert an Prof. Dr. Thomas Schnieder<br />
(Hannover), der die Fachgruppe „Parasitologie<br />
und parasitäre Krankheiten“ von<br />
1997 bis zu seinem plötzlichen Tod nach<br />
kurzer, schwerer Krankheit im Mai 2012 geleitet<br />
hatte. Mit dem Preis werden die beiden<br />
besten Erstlingsvorträge sowie die<br />
beiden besten Poster ausgezeichnet.<br />
PD Dr. Philipp Olias hielt die Keynote Lecture.<br />
Die Parasitologie-Tagung fand online statt.<br />
Über ihre Preise freuten sich:<br />
• Thomas Grochow, Leipzig<br />
(1. Preis Erstlingsvortrag, 250 Euro):<br />
Effekte der kongenitalen Toxoplasmose<br />
auf das sich entwickelnde Gehirn<br />
des Meerschweinchens<br />
• Karolin Schütte, Hannover<br />
(2. Preis Erstlingsvortrag, 150 Euro):<br />
Vorkommen von Parasiten und Zeckenübertragenen<br />
Pathogenen beim Braunbrustigel<br />
(Erinaceus europaeus) im<br />
Raum Niedersachsen<br />
• Franziska Rachel, Greifswald-Insel<br />
Riems (1. Posterpreis, 250 Euro):<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 43
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Tagungsleiter Prof. Dr. Markus Meißner.<br />
Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Leiter der Fachgruppe.<br />
Region Specific Extraction together<br />
with Next Generation Sequencing as a<br />
new tool for typing Echinococcus multilocularis<br />
• Anna-Katharina Topp, Hannover<br />
(2. Posterpreis, 150 Euro):<br />
Untersuchungen zum Vorkommen des<br />
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus<br />
in Zecken in Niedersachsen<br />
Dank an alle Beteiligten und an<br />
die Sponsoren<br />
Ein herzlicher Dank geht an Referenten,<br />
Teilnehmer, das Organisationsteam sowie<br />
natürlich an die Sponsoren Boehringer Ingelheim,<br />
Elanco und Vétoquinol für die<br />
freundliche Unterstützung der Parasitologie-Tagung.<br />
Der Tagungsband ist für 20,00 Euro<br />
zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und Versand<br />
in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle erhältlich<br />
(info@dvg.de, Fax: 0641 984446 – 0).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE AVID<br />
AVID-Tagung und 2. AVID-Themenabend<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer (ganz oben) wünschte der Tagung einen guten Verlauf.<br />
Fachgruppenleiter Dr. Peter Kutzer (Mitte) kündigte den ersten Vortrag von Prof. Dr. Martin Beer<br />
(unten) zum Rustrelavirus an.<br />
Im zweiten Halbjahr 2<strong>02</strong>1 fanden zwei<br />
AVID-Veranstaltungen online statt: die 39.<br />
Tagung der Fachgruppe sowie der 2. Themenabend.<br />
Fachgruppentagung<br />
Die 39. Tagung der Fachgruppe AVID<br />
(Arbeitskreis Veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik)<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
„Virologie“ fand vom 14. bis 15.09.2<strong>02</strong>1<br />
statt. Über 190 Personen nahmen teil und<br />
wurden von Fachgruppenleiter Dr. Peter<br />
Kutzer (Frankfurt / Oder) und <strong>DVG</strong>-Präsident<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer herzlich<br />
begrüßt. Die wissenschaftliche Leitung<br />
der Tagung lag bei PD Dr. Kerstin<br />
Wernike (Greifswald-Insel Riems) und Dr.<br />
Sabine Bock (Frankfurt / Oder).<br />
Die insgesamt 37 Beiträge vermittelten<br />
Methoden und Erfahrungen aus der<br />
täglichen Arbeit in den Laboren der Unter-<br />
44<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Wurde mit dem Ernst-Forschner-Gedächtnispreis ausgezeichnet: Dr.<br />
Robert Fux.<br />
Dr. Sabine Bock gebührt ein herzlicher Dank für ihre jahrelange Arbeit als<br />
Vorstandsmitglied der Fachgruppe AVID.<br />
suchungsämter und aller anderen diagnostischen<br />
Einrichtungen sowie aus Forschungsinstitutionen,<br />
Referenz- und Konsiliarlaboren<br />
und der Industrie.<br />
Im Rahmen der Tagung wurde auch<br />
wieder der Ernst-Forschner-Gedächtnispreis<br />
für den besten praxisbezogenen Vortrag<br />
verliehen. Ausgezeichnet wurde Dr.<br />
Robert Fux (München) für seinen Beitrag<br />
„PCV2-Genotypisierung mittels TaqMan-<br />
PCR leichtgemacht: Verbreitung und Bedeutung<br />
der acht PCV2-Genotypen in<br />
Deutschland“. Ein besonderer Dank gilt der<br />
Firma IDEXX für die Stiftung des mit 1000<br />
Euro dotierten Preises.<br />
Die Mitgliederversammlung der Fachgruppe<br />
wurde am 14.09.2<strong>02</strong>1 nach den Vorträgen<br />
durchgeführt. Es stand die Wahl der<br />
Vorstände Virologie an. Dr. Sabine Bock<br />
verzichtete auf eine abermalige Kandidatur,<br />
ihr gebührt ein herzlicher Dank für jahrelange<br />
Mitarbeit. PD Dr. Kerstin Wernike<br />
wurde in ihrem Amt bestätigt; neu gewählt<br />
wurde Dr. Nelly Scuda (Erlangen, siehe<br />
Seite 78).<br />
Der Tagungsband kann für 10,00<br />
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />
Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@dvg.de, Fax: 0641<br />
984446 – 25).<br />
AVID-Themenabend<br />
Nach dem 1. AVID-Themenabend, der am<br />
25.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>1 zum Thema „Bakteriophagen“<br />
durchgeführt wurde, stand am 06.10.2<strong>02</strong>1<br />
der 2. AVID-Themenabend an. Diesmal ginge<br />
es um „Rotz beim Pferd – Klinik, Pathologie<br />
und diagnostische Herausforderungen“<br />
(Referentin: Dr. Mandy Elschner, Jena)<br />
sowie um „Brachyspiren: Biologie der Bakterien,<br />
Pathogenese der Erkrankungen, Labordiagnostik“<br />
(Referentin: Dr. Judith Rohde,<br />
Hannover). Etwa 80 Teilnehmer nutzten<br />
dieses Angebot.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Ausschreibung von Konsililarlaboren<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt aktuell folgende Konsiliarlaboratorien aus:<br />
• Konsiliarlabor für das Hundestaupe-Virus<br />
• Konsiliarlabor für das Porcines-reproduktives-und-respiratorisches-Syndrom-Virus (PRRSV).<br />
Noch bis zum 31.12.2<strong>02</strong>1 können Bewerbungen eingereicht werden unter: info@dvg.de<br />
Weitere Informationen: q https://www.dvg.net/konsiliarlabore/<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 45
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELHYGIENE UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
61. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
Arbeitsgebiets- und Tagungsleiter Prof. Dr.<br />
Thomas Alter eröffnete die Tagung.<br />
Vom 28. bis 30. September 2<strong>02</strong>1 fand die<br />
61. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“<br />
der <strong>DVG</strong> zusammen mit der Sektion<br />
Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />
der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen<br />
und Tierärzte und der Schweizerischen<br />
Tierärztlichen Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />
Tiergesundheit und<br />
Tierschutz statt. Die Tagung wurde als Hybridveranstaltung<br />
in Garmisch-Partenkirchen<br />
sowie online durchgeführt. Dabei<br />
wurden die Vorträge überwiegend vor Ort<br />
gehalten und simultan per Livestream für<br />
die Online-Teilnehmer übertragen.<br />
Arbeitsgebiets- und Tagungsleiter Prof.<br />
Dr. Thomas Alter (Berlin) freute sich, insgesamt<br />
mehr als 500 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer zu begrüßen, von denen etwa<br />
100 vor Ort im Kongresshaus in Garmisch-<br />
Partenkirchen waren. Auch der Präsident<br />
der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
(Gießen), sprach Grußworte per Videobotschaft,<br />
da er terminbedingt nicht vor Ort<br />
sein konnte. Die Eröffnungsfeier wurde<br />
traditionell durch die Grainauer Alphornbläser<br />
musikalisch umrahmt.<br />
Wie gewohnt waren alle Fachgruppen<br />
des Arbeitsgebietes mit Vortragsblöcken<br />
vertreten und präsentierten aktuelle Entwicklungen<br />
und Erkenntnisse aus den<br />
Fachgebieten „Lebensmittelrecht“, „Lebensmittelhygiene“,<br />
„Milchhygiene“ und<br />
„Fleischhygiene“. Die Teilnehmer vor Ort<br />
diskutierten die Vorträge engagiert und<br />
auch die Online-Teilnehmer machten rege<br />
von der Möglichkeit, Fragen über den Chat<br />
zu stellen, Gebrauch.<br />
Die Workshops, die im Rahmen der<br />
Arbeitstagung stets angeboten werden<br />
und immer auf großes Interesse stoßen,<br />
sowie auch die Posterausstellung waren<br />
diesmal aus der Tagung herausgenommen<br />
und als Online-Veranstaltungen schon einige<br />
Tage zuvor angeboten worden. So<br />
fand der Workshop „Aktuelle Fragen zum<br />
Export“ am 24. September statt. Und bereits<br />
am 20. September wurde der „Poster<br />
Pitch“ angeboten. Von den insgesamt über<br />
80 Postern – die allen Teilnehmern der<br />
Arbeitstagung als pdf-Dateien zur Verfügung<br />
gestellt worden waren – waren einige<br />
Posterautoren eingeladen worden, sich<br />
am „Poster Pitch“ zu beteiligen und ihr<br />
Poster in einer Kurzpräsentation vorzustellen,<br />
was sehr gut angenommen wurde.<br />
Folgende Poster wurden ausgezeichnet<br />
(der 2. Preis wurde dreimal vergeben,<br />
da jeweils Stimmengleichheit bestand):<br />
• 1. Preis<br />
Dr. Jens Hammerl (Berlin):<br />
Lytic phages from German waste water<br />
treatment plants of livestock slaughterhouses<br />
and their potential to combat<br />
multidrug-resistant P. aeruginosa<br />
isolates<br />
• 2. Preis<br />
Dr. Gabriele Guder (Braunschweig)<br />
Listeria monocytogenes in losen<br />
schwarzen/geschwärzten Oliven<br />
Prof. Alter (re) und Prof. Ellerbroek (li) dankten Dr. Kobelt (2. v. re) und Dr.<br />
Horn (2. v. li) für ihr langjähriges Engagement als Leiter bzw. stellvertretender<br />
Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Lebensmittelrecht“.<br />
Die Eröffnungsfeier der 61. Arbeitstagung wurde traditionell durch die Grainauer<br />
Alphornbläser musikalisch umrahmt.<br />
46<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
• 2. Preis<br />
Theresa Kain (Hannover)<br />
Inaktivierung von Listeria monocytogenes<br />
bei verschiedenen Sous Vide Gartemperaturen<br />
in Rinder- und Schweinehackfleisch<br />
• 2. Preis<br />
Susann Opherden (Berlin)<br />
Bakterielle Dekontamination von Konsumeiern<br />
durch UV-C und UV-C-LED-<br />
Technik<br />
Die sonst auf der Arbeitstagung ebenfalls<br />
stattfindenden Versammlungen der Fachgruppen<br />
wurden auch zeitlich losgelöst<br />
von der Tagung online durchgeführt. In<br />
folgenden Fachgruppen wurden neue<br />
Vorstände gewählt bzw. bestätigt (siehe<br />
Seite 81, die Fachgruppe „Fleischhygiene“<br />
wählt erst im kommenden Jahr):<br />
• Fachgruppe „Lebensmittelhygiene“<br />
Leiter: Prof. Dr. Alter (Berlin)<br />
Stellvertretende Leiterin:<br />
Prof. Dr. Claudia Guldimann<br />
(Oberschleißheim)<br />
• Fachgruppe „Milchhygiene“<br />
Leiterin: Prof. Dr. Madeleine Plötz<br />
(Hannover)<br />
Stellvertretende Leiterin:<br />
Prof. Dr. Peggy Braun (Leipzig)<br />
Moderierten den Poster Pitch: Prof. Dr. Katharina Riehn (großes Foto), Prof. Dr. Thomas Alter,<br />
Dr. Philine von Tippelskirch, Prof. Dr. Peggy Braun (rechts von oben nach unten).<br />
• Fachgruppe „Lebensmittelrecht“<br />
Leiter: Dr. Edwin Ernst (Stuttgart)<br />
Stellvertretender Leiter: Dr. Marcus<br />
Langen (Neukirchen-Vluyn)<br />
Die in Garmisch-Partenkirchen anwesenden<br />
scheidenden Vorstände der Fachgruppe<br />
„Lebensmittelrecht“, Dr. Hartwig Kobelt<br />
und Dr. Detlef Horn, wurden von Prof. Alter<br />
und Prof. Dr. Lüppo Ellerbroek (Fachgruppe<br />
„Fleischhygiene“) mit großem<br />
Dank für ihr langjähriges Engagement und<br />
einem Präsent verabschiedet (siehe Foto).<br />
Die 62. Arbeitstagung „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ findet<br />
vom 25. bis 28.10.2<strong>02</strong>2 statt und wird zunächst<br />
als Präsenztagung in Garmisch-<br />
Partenkirchen geplant.<br />
Der Tagungsband der 61. Arbeitstagung<br />
mit den Abstracts der Präsentationen<br />
im Vortragsprogramm sowie mit den<br />
Abstracts der Poster und des Workshops<br />
„Aktuelle Fragen zum Transport“ kann für<br />
30,00 Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung<br />
und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellt werden (info@dvg.de, Fax: 0641<br />
98444625).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
AG Eutergesundheit<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELHYGIENE UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
Tagung der AG Eutergesundheit<br />
Am 14. und 15. März 2<strong>02</strong>2 führt die<br />
Arbeitsgruppe Eutergesundheit der <strong>DVG</strong><br />
ihre Tagung zum Thema „Kühe – Klima –<br />
Käsespätzle – Gegenwärtige Herausfor<br />
derungen für Eutergesundheit und<br />
Milchqualität“ durch. Geplant ist eine Präsenzveranstaltung<br />
mit Vorträgen und Posterausstellung<br />
in Schwäbisch Gmünd.<br />
Aktuelle Informationen finden Sie immer<br />
unter: www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
Als Tagungsort der Tagung zur Eutergesundheit<br />
ist Schwäbisch Gmünd geplant.<br />
Foto: Klaus-Peter Huschka, pixabay.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 47
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELHYGIENE UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
<strong>DVG</strong>-Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“ – 2<strong>02</strong>1<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises „Lehre in<br />
den lebensmittelhygienischen Fächern der<br />
deutschsprachigen Länder“ trafen sich am<br />
07.07.2<strong>02</strong>1 zu ihrer nunmehr 29. Sitzung –<br />
erstmals virtuell.<br />
Erster Tagesordnungspunkt war die<br />
Wahl des Stellvertreters Prof. Thomas Alter<br />
als Nachfolger für Prof. Ernst Lücker, der in<br />
den Ruhestand getreten ist.<br />
Ein wesentlicher Punkt des gemeinsamen<br />
Austausches war die Diskussion zur<br />
Online-Lehre einschließlich Prüfungen und<br />
die Planung des kommenden Wintersemesters.<br />
Verschiedene E-Learning-Elemente<br />
weisen durchaus Potenzial zur Vertiefung<br />
und zum besseren Verständnis von<br />
Lehrinhalten auf. Daher wurde eine Weiterbildung<br />
für die Teilnehmer des Arbeitskreises<br />
zu verschiedenen aktivierenden Tools<br />
für Online-Vorlesungen initiiert und für<br />
den Austausch von Lehrmaterialien eine<br />
gemeinsame Plattform eingerichtet. Dennoch<br />
wurden auch die starken Limitationen<br />
der neuen Formate erfasst und eine<br />
Präsenz der Studierenden an den Bildungsstätten<br />
bleibt unerlässlich.<br />
Ferner wurden die Praktikumsbögen<br />
überarbeitet und bis Ende des Jahres soll<br />
dies auch für den Lehrkatalog (letzte Aktualisierung<br />
2014) sowie die Ersttagskompetenzen<br />
(letztmals 2015 aktualisiert) geschehen.<br />
Da vor allem die fleischhygienische<br />
praktische Ausbildung, nicht nur durch die<br />
coronabedingten Einschränkungen, schwerer<br />
zu gewährleisten ist, strebt der Arbeitskreis<br />
perspektivisch den Bau eines Lehrund<br />
Forschungsschlachthofes an.<br />
Wenige Tage zuvor hatte auch das 9.<br />
Meeting der Hochschullehrer der Lebensmittelfächer<br />
an den europäischen tierärztlichen<br />
Bildungsstätten als Zoom-Meeting<br />
unter Leitung von Prof. Braun stattgefunden.<br />
Die 21 Anwesenden tauschten sich<br />
ebenfalls sehr rege über die Lehre in den<br />
letzten Semestern aus. Letztendlich war<br />
auch hier eine große Übereinstimmung in<br />
der Gestaltung der virtuellen Lehre und<br />
auch hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile<br />
zu vermerken.<br />
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war<br />
in beiden Treffen die mittlerweile prekäre<br />
Nachwuchssituation, die Universitäts- und<br />
fächerübergreifend diskutiert werden<br />
muss.<br />
Prof. Dr. Peggy G. Braun, Leipzig<br />
Sprecherin des Arbeitskreises<br />
•<br />
48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />
Tierschutztagung 2<strong>02</strong>2<br />
Vom 23. bis 25. März 2<strong>02</strong>2 findet die 28.<br />
Internationale Fachtagung zum Thema<br />
Tierschutz erneut online statt. Das Thema<br />
lautet: Wird Tierschutz dem Geschlecht<br />
gerecht? - Zum Umgang mit weiblichen<br />
und männlichen Tieren.<br />
Milchkühe, Zuchtsauen, Legehennen,<br />
Hengste, Stiere, Eber, männliche Kälber,<br />
Küken, Labormäuse: In vielen Bereichen<br />
der (Nutz-)Tierhaltung zeigt sich, dass der<br />
Tierschutz dem Geschlecht nicht gerecht<br />
wird. Die meisten Tiere sind soziale Lebewesen<br />
mit einer ausgeprägten Tendenz,<br />
sich zu stabilen Gruppen zusammenzuschließen<br />
und in diesen zu leben. Allerdings<br />
werden die sozialen Gruppen in der<br />
Tierhaltung von Menschen gebildet und<br />
auch wieder in ihrer Zusammensetzung<br />
verändert, wobei dies nicht immer in der<br />
Art und Weise erfolgt wie es unter naturnahen<br />
Bedingungen stattfinden würde.<br />
Dies stellt einen tiefgreifenden Eingriff in<br />
die Sozialstruktur der (Nutz-)Tiere dar und<br />
bringt erhebliche Einschränkungen verschiedener<br />
Funktionskreise mit sich. In<br />
diesem Kontext sind auch jene Tierschutzprobleme<br />
anzusiedeln, die für die weiblichen<br />
und männlichen Tiere der jeweiligen<br />
Tierart spezifisch sind und u. a. die Zucht,<br />
die Leistung, geschlechtsspezifische Eingriffe,<br />
die Haltung oder sogar das Töten<br />
von unrentablen Nachkommen betreffen.<br />
Mit diesen und weiteren Fragen befasst<br />
sich die „Münchner“ Tierschutztagung.<br />
Organisatoren sind die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierschutz“, der Lehrstuhl für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />
Tierhaltung der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München sowie die Tierärztliche<br />
Vereinigung für Tierschutz.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
q www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
TIERÄRZTLICHE PLATTFORM TIERSCHUTZ<br />
3. Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz (TPT)<br />
Die Tierärztliche Plattform Tierschutz (TPT)<br />
ist, basierend auf dem Kooperationsvertrag<br />
zwischen BTK, BbT, bpt, <strong>DVG</strong> und TVT<br />
von 2018, eine nicht institutionalisierte<br />
Bündelung tierärztlicher Positionen und<br />
Aktivitäten zur Beförderung des Tierschutzes.<br />
Um konzertierte Aktivitäten für den<br />
tierärztlichen Tierschutz in Gang zu bringen,<br />
wurde eine Koordinierungsgruppe benannt:<br />
Dr. Martin Hartmann (BTK), Dr.<br />
Christine Bothmann (BbT), Dr. Uta Seiwald<br />
(bpt), Dr. Marion Selig (<strong>DVG</strong>) und Dr. Andreas<br />
Franzky (TVT). Die Koordination wurde<br />
Prof. Dr. Thomas Blaha übertragen. Der<br />
wachsende öffentliche Diskurs über die<br />
sich verändernden Mensch-Tier-Beziehungen<br />
erfordert in zunehmendem Maße,<br />
tierärztliche Meinungen zum Tierschutz<br />
und zum moralisch-ethischen Umgang<br />
mit Tieren zu konsolidieren, die von der<br />
Politik und der Öffentlichkeit als Positionen<br />
der Tierärzteschaft wahrgenommen<br />
und berücksichtigt werden. Eine mehrheitliche<br />
tierärztliche Meinungsfindung<br />
kann selbstverständlich nicht per Beschluss<br />
erfolgen, sondern muss richtigerweise<br />
als ein dynamischer Prozess gestaltet<br />
werden, bei dem ethische Abwägungen<br />
im Vordergrund stehen. Das Ziel der TPT<br />
ist, DER tierärztliche Ansprechpartner für<br />
alle Fragen des Tierschutzes für Politik und<br />
Medien zu werden und dabei die wichtigsten<br />
Gruppierungen der Tierärzteschaft zu<br />
repräsentieren.<br />
Als Einstieg der TPT-Aktivitäten wurden<br />
in dem Kooperationsvertrag zunächst jährliche<br />
TPT-Tagungen vereinbart, die die jeweils<br />
drängenden Fragen des Tierschutzes<br />
aus tierärztlicher Sicht thematisieren sollen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 49
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Prof. Dr. Thomas Blaha begrüßte die Teilnehmer. Dr. Maria Dayen<br />
übernahm die Moderation.<br />
Dr. Matthias Link stellte den Stand der Beratungen der Borchert-Kommission<br />
vor.<br />
Nach der 1. TPT-Tagung im Juni 2018 in<br />
Oesede an der Katholischen Landvolk-<br />
Hochschule (KLVHS) zur Thematik „Wie<br />
wird das Tierschutzengagement der Tierärzteschaft<br />
in der Gesellschaft wahrgenommen?“<br />
und der 2. TPT-Tagung ein Jahr<br />
später in Kloster Irsee zum Thema „Heimtiere<br />
zwischen Tierliebe und Tierleid“ hat<br />
die TPT ihre 3. Tagung am 25. und 26.06.2<strong>02</strong>1<br />
wieder an der KLVHS Oesede als Hybridveranstaltung<br />
durchgeführt und sich mit der<br />
Nutztierhaltung beschäftigt.<br />
Gemäß der Zielstellung der TPT, konsensfähige<br />
tierärztliche Positionen zu erarbeiten<br />
und tierärztliche Expertise beim<br />
Tierschutz in den öffentlichen Diskurs mit<br />
der Gesellschaft und den wichtigsten Stakeholdern<br />
der Erzeugerkette für Lebensmittel<br />
tierischen Ursprungs einzubringen,<br />
hat sich die Tagung nicht nur mit den tierärztlichen,<br />
sondern auch mit den ethischen<br />
und gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
der immer lauter geforderten<br />
Umgestaltung der landwirtschaftlichen<br />
Tierhaltung zu mehr Tierschutz und Nachhaltigkeit<br />
beschäftigt.<br />
Die Komplexität dieser Aufgabe wurde<br />
von Dr. Maria Dayen bewährt moderiert,<br />
diesmal mit besonderer Fokussierung auf<br />
die in der öffentlichen Diskussion eigentlich<br />
vernachlässigte Rinderhaltung, von<br />
ausgewiesenen Referenten erörtert, und<br />
im Austausch mit dem Auditorium (etwa<br />
30 Personen in Oesede und etwa 60 Personen<br />
an den Bildschirmen zu Hause) per direkter<br />
Fragestellung und gut funktionierender<br />
„Chat-Funktion“ vertieft.<br />
Der erste Vortrag von Hauke Tergast<br />
(und Prof. Hiltrud Nieberg) vom Thünen-<br />
Institut in Braunschweig hat sich mit der<br />
„Ökonomischen Situation von Milchviehbetrieben<br />
und Folgen erhöhter Tierwohlanforderungen“<br />
beschäftigt. Dabei wurde<br />
nach einem kurzen historischen Rückblick<br />
auf die Entwicklung in der Milchviehhaltung<br />
(seit 1999 60 Prozent weniger Betriebe<br />
– 20 Prozent mehr Milch – 40 Prozent<br />
mehr Leistung/Tier) darauf eingegangen,<br />
dass die Einkommenssituation der Milchbauern<br />
zurzeit unter dem durchschnittlichen<br />
Arbeitnehmerlohn liege und die<br />
Mehrkosten im Falle der Umsetzung der<br />
von der „Borchert-Kommission“* vorgeschlagenen<br />
Stufen 1 bis 3 in der Milchproduktion<br />
bei ca. 4 bis 7,5 ct/kg Milch liegen<br />
werden. Insgesamt werden die angegebenen<br />
3 bis 5 Mrd. € pro Jahr als Mehrkosten<br />
für die Umgestaltung der Nutztierhaltung<br />
als sehr knapp geschätzt beurteilt. Auch<br />
seien zu viele Kriterien für die Stufen 1 bis<br />
3 noch nicht ausformuliert, so dass bei den<br />
Landwirten trotz der Einsicht der Notwendigkeit<br />
in die Transformation der Landwirtschaft<br />
noch eine große Verunsicherung<br />
wegen der fehlenden Planungssicherheit<br />
bestehe.<br />
Der zweite Vortrag von Dr. Uta Seiwald<br />
(praktizierende Tierärztin in Bayern und<br />
Präsidiumsmitglied des bpt) beleuchtete<br />
die „Tierschutzproblematik beim Rind –<br />
ein Gesamtüberblick“. Es wurde zunächst<br />
berichtet, dass ein Drittel der Milchviehbetriebe<br />
als „klein“ (13 Prozent der Tiere),<br />
ein Drittel als „mittelgroß“ (28 Prozent der<br />
Tiere) und ein Drittel als „groß“ (59 Prozent<br />
der Tiere) einzustufen sind. Als ein grobes<br />
Maß der Eutergesundheit kann die betriebliche<br />
Zellzahl (hohe Zellzahlen signalisieren<br />
vermehrt Mastitiden) angesehen<br />
werden – und dabei fällt auf, dass in den<br />
kleinen Betrieben die Zellzahlen sehr<br />
hoch, in den mittelgroßen Betrieben sehr<br />
niedrig, und in den großen Betrieben wieder<br />
etwas höher sind. Als allgemeine und<br />
z. T. gravierende Tierschutzprobleme, die<br />
in allen Betriebsgrößen gleichermaßen<br />
auftreten, weil sie vorwiegend mit der<br />
Qualität der Tierbetreuung zusammenhängen,<br />
wurden benannt: Lahmheiten,<br />
Kälbersterblichkeit, Überbelegungen von<br />
50<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Etwa 30 Personen waren vor Ort (links), Prof. Dr. Franz-Josef Bormann vom Deutschen Ethikrat wurde für seinen Vortrag live dazugeschaltet.<br />
Boxenlaufställen, Fütterungsfehler, Abmagerung,<br />
Technopathien, Verletzungen und<br />
diverse Managementfehler. Als diesen Problemfeldern<br />
zugrundeliegende Ursachen<br />
wurden insbesondere das Sich-Einschleifen<br />
von Routinen bis hin zur Betriebsblindheit<br />
(sowohl bei den Landwirten als auch<br />
bei den betreuenden Tierärzten) und die<br />
nicht ausreichende Kontrollkapazität der<br />
Veterinärämter angesprochen. Als wichtigster<br />
Lösungsansatz wurde nachdrücklich<br />
ein Behörden und Stakeholdern gleichermaßen<br />
zur Verfügung stehendes Monitoring<br />
mit Indikatoren zur Tiergesundheit<br />
und zum Tierwohl als Benchmarking-Instrument<br />
angemahnt.<br />
Der dritte Vortrag „Der Stand der Beratungen<br />
des BMEL-Kompetenznetzwerkes<br />
Nutztierhaltung“ von Dr. Matthias<br />
Link als von der BTK delegiertes Mitglied<br />
der Borchert-Kommission* hat den bisherigen<br />
Stand der Diskussionen in dieser<br />
Kommission dargelegt. Er erläuterte, dass<br />
bei aller allgemeinen Zustimmung zu den<br />
Zielen der Borchert-Kommission es noch<br />
viele ungeklärte Fragen gibt. Wenn z. B. die<br />
Bedingungen der Stufen 1, 2 oder 3 gesetzlicher<br />
Standard werden sollten (was ja<br />
durchaus angezeigt wäre), wären die Umbaumaßnahmen,<br />
die nur europäische<br />
Standards erfüllen würden, nicht mehr förderfähig.<br />
Damit würde dann der Mehraufwand<br />
der Landwirte mit dem Übergang in<br />
gesetzliche Vorgaben nicht mehr abgegolten.<br />
Insgesamt wurde vom Referenten beklagt,<br />
dass trotz der eigentlich sehr klaren<br />
Anleitungen für einen systematischen und<br />
planbaren schrittweisen Umbau der Nutztierhaltung<br />
der politische Wille zur tatsächlichen<br />
Umsetzung der sinnvollen und<br />
machbaren Vorschläge der Kommission<br />
fehlt.<br />
Der vierte Vortrag von Prof. Dr. Dr. Kai<br />
Frölich (Arche Warder, Zentrum für Hausund<br />
Nutztierrassen e. V.) „Versöhnung von<br />
Landwirtschaft und Naturschutz?“ beantwortete<br />
die im Titel gestellte Frage, ob<br />
das möglich sei, mit einem eindeutigen<br />
„Ja“. Und er stellte unmissverständlich<br />
fest, dass das auch alternativlos nötig sei,<br />
denn spätestens in zehn Jahren sei der Prozess<br />
des Arten- und Biodiversitätsverlusts<br />
unumkehrbar. Der Referent sieht zwei<br />
Maßnahmen als die wesentlichsten Faktoren<br />
für das Gelingen dieser „Versöhnung“<br />
an: erstens die extensive Nutzung von<br />
Naturschutzflächen und von Flächen mit<br />
geringer Bodenfruchtbarkeit durch die<br />
ganzjährige Beweidung mit sogenannten<br />
robusten Rinder-, Pferde-, Schaf- und Ziegenrassen.<br />
Und als Ausgleich dazu sollten<br />
die landwirtschaftlich gut nutzbaren Flächen<br />
mit modernsten Methoden des Precision<br />
Farming intensiv, aber trotzdem<br />
achtsam und umweltschonend, bewirtschaftet<br />
werden.<br />
Der fünfte Vortrag „Effiziente und<br />
(trotzdem) tiergerechte Milchproduktion<br />
– geht das?“ von Conny Derboven (Hof<br />
Bünkemühle, Warpe) stellte, eingebettet<br />
in einer sehr anschaulichen Darstellung<br />
der Entwicklung der Milchproduktion in<br />
Deutschland, den Familienbetrieb des Referenten<br />
vor: 550 ha gemischter Futter-<br />
Marktfruchtanbau, 500 Milchkühe mit<br />
Nachzucht in einem großzügig ausgelegten<br />
Laufstall und einer angeschlossenen<br />
eigenen Käserei, die auch von der Familie<br />
betrieben wird. Der Betrieb wird nach dem<br />
Kreislaufprinzip gefahren: die selbst erzeugte<br />
Biogasenergie deckt den gesamten<br />
elektrischen und thermischen Energiebedarf<br />
des Unternehmens, also auch der Käserei,<br />
ab. Die Produktionsleistungen im<br />
Milchviehbereich sind: 50.000 kg Milch<br />
Abgangsleistung, 24 Monate Erstkalbealter,<br />
4,5 bis 5 Jahre Nutzungsdauer, durchschnittlich<br />
400 Tage Zwischenkalbezeit, 4<br />
bis 4,5 Kalbungen pro Kuh und 50 Prozent<br />
Jungkuhüberschuss. Tägliche gezielte, auf<br />
den Tierschutz gerichtete Tierbeobachtungen<br />
garantieren eine gute Lebensqualität<br />
der Tiere nach dem Betriebsmotto: „Frage<br />
die Kuh, denn sie spricht eine deutliche<br />
Sprache“. Der Vortrag hat überzeugend gezeigt,<br />
dass eine effiziente Milchproduktion<br />
bei einem entsprechend darauf gerichteten<br />
Management sehr wohl tiergerecht<br />
gestaltet werden kann.<br />
Der sechste Vortrag „Der Deutsche<br />
Ethikrat erörtert ethische Fragen der<br />
Nutztierhaltung“, gehalten von Prof. Dr.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 51
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Dr. Barbara Grabkowsky referierte zur Transformationsforschung.<br />
Franz-Josef Bormann, katholischer Moraltheologe<br />
an der Universität Tübingen und<br />
Mitglied des Deutschen Ethikrates, fasste<br />
in beeindruckend komprimierter Form die<br />
Stellungnahme „Tierwohlachtung – zum<br />
verantwortungsvollen Umgang mit Nutztieren“<br />
des Ethikrates zusammen. Nach<br />
Ausführungen zum notwendigen Wandel<br />
des strukturellen hin zu einem moralischen<br />
Anthropozentrismus und der Erläuterung<br />
der ambivalenten Rhetorik zur Stellung<br />
des Tiers im Recht (das Tier hat eine<br />
juristische Sonderstellung zwischen Menschen<br />
und Sachen) wurde dargelegt, dass<br />
die Kritik an der gegenwärtigen Nutztierhaltung<br />
immer stärker wird, sich dies aber<br />
im Kauf- und Konsumverhalten der Menschen<br />
nicht widerspiegele. Besonders<br />
schwierig sei die Situation dadurch, dass<br />
das deutsche Tierschutzgesetz zwar einen<br />
hohen Anspruch an die Tierhaltung und<br />
den Umgang mit Tieren formuliert, aber<br />
die in Verordnungen und Erlassen festgeschriebenen<br />
untergesetzlichen Mindestanforderungen<br />
z. T. weit hinter den Erwartungen<br />
des Tierschutzgesetzes zurückbleiben,<br />
was insbesondere für die Landwirte,<br />
aber auch für die amtliche Überwachung<br />
schwierige Situationen erzeugt, denn beide<br />
Gruppen werden heftig kritisiert, wenn<br />
sie die gesetzlichen Mindestforderungen<br />
einhielten – darüber hinauszugehen ohne<br />
die Unterstützung von der Gesellschaft<br />
(Konsumenten, Einzelhandel, Politik) bedeutet<br />
aber in aller Regel, dass der Markt<br />
aus Wettbewerbsgründen nicht bereit ist,<br />
die Mehrkosten der gutmeinenden Landwirte<br />
zu decken. Daher sei ein von der Gesamtgesellschaft<br />
getragener Umbau der<br />
Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit<br />
und mehr Tierwohl mittels eines Gesellschaftsvertrages<br />
unumgänglich.<br />
Der abschließende Vortrag „Was kann<br />
die Transformationsforschung zur gelingenden<br />
Umgestaltung der Landwirtschaft<br />
beitragen?“ von Dr. Barbara Grabkowsky,<br />
Leiterin des Transformationsnetzwerkes<br />
„trafo:agrar“ an der Universität<br />
Vechta, beschäftigte sich mit den Herausforderungen<br />
und Chancen der Transformationsforschung<br />
im Spannungsfeld von<br />
Nutztierhaltung und Gesellschaft. In der<br />
Landwirtschaft funktioniert die Konzeptübertragung<br />
von Generation zu Generation<br />
nicht mehr. Die Folgen sind: Unsicherheit,<br />
Sprachlosigkeit, Resignation, Routinen<br />
leben und Depression bei vielen<br />
Landwirten, weil Planungsunsicherheit<br />
und Zukunftsängste zunehmen, und weil<br />
oft keine Handlungsspielräume mehr bestehen<br />
oder gesehen werden. Daher ist es<br />
erforderlich, die nunmehr innerhalb einer<br />
Generation anstehenden Veränderungsprozesse<br />
in der Landwirtschaft systematisch<br />
und planvoll unter Einbeziehung<br />
breiter Kreise der Gesellschaft zu gestalten<br />
und zu steuern. Dabei seien die im Jahr<br />
2015 von der UN formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele<br />
als Leitfaden anzusehen. Es<br />
muss sowohl an der Überwindung des sogenannten<br />
Citizen-Consumer-Gap (Diskrepanz<br />
zwischen dem Wunsch der Bürger<br />
und ihrem Verhalten als Konsumenten) aktiv<br />
gearbeitet werden, um einen Wandel<br />
zu einem nachhaltigen Konsumverhalten<br />
einzuleiten, als auch an klugen Konzepten<br />
der immer stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichteten<br />
Produktionsverfahren (Kreislaufwirtschaft,<br />
biologische Schädlingsbekämpfung,<br />
Maßnahmen zur Erhaltung der<br />
Arten- und Biodiversität, Precision Farming<br />
usw.). Dafür bedarf es eines überzeugend<br />
moderierten öffentlichen Diskurses,<br />
der in einem Gesellschaftsvertrag zur<br />
schrittweisen Umgestaltung der landwirtschaftlichen<br />
Aktivitäten münden muss,<br />
bei dem auch das Tierwohl der vom Menschen<br />
genutzten Tiere im Sinne des durch<br />
den Artikel 20a des Grundgesetzes festgeschriebenen<br />
„Staatsziels Tierschutz“ berücksichtigt<br />
wird. Der Vortrag endete mit<br />
der Feststellung, dass man mit Leuchtturmprojekten<br />
der Transformation Strahlkraft<br />
verleihen solle, nach dem Motto „Die<br />
Summe der kleinen Schritte macht das<br />
Große aus“.<br />
Nach diesem Vortragsblock wurde noch<br />
eine zweistündige, auch von Dr. Dayen<br />
moderierte „Fishbowl-Diskussion“ (ausgewählte<br />
Diskutanten sitzen in einem<br />
Stuhlkreis, in dem ein Stuhl frei ist, der von<br />
Personen aus dem Auditorium besetzt<br />
werden kann, um sich mit in die Diskussion<br />
einzubringen) unter Beteiligung des<br />
Auditoriums in Oesede und der von zu<br />
Hause zugeschalteten Online-Teilnehmer<br />
durchgeführt. Die „gesetzten“ Diskutanten<br />
waren: Dr. Christine Bothmann (Vizepräsidentin<br />
des BbT), Dr. Martin Hartmann<br />
52<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
abzeichnende Verwässerung des sogenannten<br />
Borchert-Prozesses nicht hinzunehmen.<br />
Frau Hamester von PROVIEH forderte<br />
abschließend die Tierärzteschaft auf,<br />
verstärkt durch veterinärfachliche Stellungnahmen/Positionierungen<br />
„Druck“<br />
auf die Politik zu mehr Umgestaltungswillen<br />
zu machen und begründete das mit der<br />
Aussage: „weil die Tierärzteschaft eine<br />
hohe gesellschaftliche Akzeptanz hat und<br />
man ihre Positionen nicht einfach übergehen<br />
könne“.<br />
Im Fishbowl diskutierten Teilnehmer aus dem Auditorium mit.<br />
(Vizepräsident der BTK), Anne Hamester<br />
(Referentin für Agrarpolitik von PROVIEH)<br />
und Dr. Michael Schimanski (Amtstierarzt<br />
der Region Hannover). Anknüpfend an die<br />
Vorträge wurden in der Diskussion folgende<br />
Problemfelder thematisiert: die personelle<br />
Unterbesetzung der Veterinärämter,<br />
die die gesellschaftliche Erwartung einer<br />
engmaschigen und effizienten Kontrolle<br />
von landwirtschaftlichen Tierhaltungen<br />
nicht erfüllen können, die fehlende Möglichkeit<br />
der Risikoorientierung bei den<br />
Tierschutzkontrollen, weil ein nationales<br />
Benchmarking mit aussagefähigen Tierschutzindikatoren<br />
fehlt, die Tatsache, dass<br />
durch diese Defizite die amtstierärztliche<br />
Überwachung nur bei erkannten Missständen<br />
eingreifen kann, aber nicht den<br />
gesellschaftlichen Wandlungsprozess aktiv<br />
gestalten kann, und der Aufruf, die sich<br />
Die Tagung sollte einen Beitrag zur gesellschaftlichen<br />
Debatte um den erforderlichen<br />
Gesellschaftsvertrag zur zukünftigen,<br />
nachhaltigeren und tiergerechteren<br />
Gestaltung der Nutztierhaltung in der<br />
Wertschöpfungskette zur Erzeugung, Verteilung<br />
und Konsumption von Lebensmitteln<br />
tierischen Ursprungs leisten. Nach<br />
den übereinstimmend positiven und<br />
konstruktiven Kommentaren der Teilnehmer,<br />
insbesondere auch der teilnehmenden<br />
Nicht-Tierärzte (NGOs, Landwirte, Wissenschaftler<br />
anderer Disziplinen) zu<br />
urteilen, ist diese Zielstellung offensichtlich<br />
durchaus erreicht worden.<br />
Prof. Dr. Thomas Blaha<br />
Koordinator der TPT<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Tagungsort war nach 2018 erneut die Katholische LandvolkHochschule in Oesede.<br />
*Borchert-Kommission: 2019 wurde das<br />
Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung von<br />
der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Julia Klöckner unter dem Vorsitz<br />
von Bundesminister a. D. Jochen Borchert<br />
eingesetzt, das den Auftrag erhalten hat,<br />
alle Bereiche der Nutztierhaltung zu analysieren<br />
sowie Ansätze und Lösungswege<br />
zur Verbesserung des Tierwohls und zur Erhöhung<br />
der gesellschaftlichen Akzeptanz<br />
der Nutztierhaltung in Deutschland aufzuzeigen.<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 53
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Versuchstierkunde<br />
Fachgruppe „Versuchstierkunde“<br />
Online-Versammlung der Fachgruppe am <strong>02</strong>.12.2<strong>02</strong>1. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ stellt in<br />
jeder Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums eine Fachgruppe,<br />
ein Arbeitsgebiet oder eine andere<br />
Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong> vor. Damit<br />
haben auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder, die der<br />
Fachgruppe (noch) nicht angehören, die<br />
Möglichkeit, sich über deren Hintergründe,<br />
Tagungen und Aktivitäten zu informieren.<br />
In dieser Ausgabe wird die Fachgruppe<br />
„Versuchstierkunde“ vorgestellt.<br />
Die Gründung der Fachgruppe „Versuchstierkunde“<br />
fand 1967 statt. Ihr erster<br />
Leiter, Prof. Dr. Michael Merkenschlager<br />
(Berlin) sprach sich dafür aus, dass<br />
Tierärzt*innen bereits während des Studiums<br />
die Grundvoraussetzungen für<br />
eine versuchstierkundliche Tätigkeit vermittelt<br />
werden und dass ihnen im Ausbildungsgang<br />
durch eine Spezialisierung<br />
die Qualifikation für eine wissenschaftliche<br />
sowie organisatorische Leitung tierexperimenteller<br />
Laboratorien ermöglicht<br />
wird.<br />
Die Fachgruppe war innerhalb der <strong>DVG</strong><br />
zunächst dem Arbeitsgebiet „Tierzucht<br />
und Tierernährung“ zugeordnet worden,<br />
da es vorwiegend um die Erstellung von<br />
Standards für Zucht und Ernährung ging.<br />
Seit einer Umstrukturierung der Arbeitsgebiete<br />
und Fachgruppen ist die Fachgruppe<br />
im Arbeitsgebiet „Tierschutz, Ethologie<br />
und Tierhaltung“ angesiedelt.<br />
Über etliche Jahre führte sie zusammen<br />
mit den Zentralen Tierlaboratorien<br />
Berlin, dem Institut für Versuchstierkunde<br />
und Versuchstierkrankheiten der Freien<br />
Universität Berlin und der Gesellschaft für<br />
Versuchstierkunde die „Seminare über<br />
Tierversuche und Versuchstiere“ durch.<br />
Diese Seminare werden bis heute jährlich<br />
als Fortbildungslehrgänge für die in der<br />
Versuchstierkunde tätigen Wissenschaftler*innen<br />
angeboten, allerdings inzwischen<br />
organisiert von der Gesellschaft für<br />
Versuchstierkunde, dem Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung, der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, dem Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin<br />
und dem Max-Planck-Institut für molekulare<br />
Genetik, Berlin.<br />
Da versuchstierkundlich interessierte<br />
Tierärzt*innen sich zunehmend der interdisziplinär<br />
tätigen deutschen Gesellschaft<br />
für Versuchstierkunde (GV-SOLAS) angeschlossen<br />
haben und die versuchstierkundliche<br />
Lehre an den Universitäten<br />
durch andere Themen verdrängt wurde,<br />
verlor die Fachgruppe immer mehr an Bedeutung<br />
und verschwand aus dem Bewusstsein<br />
vieler junger Tierärzte*innen.<br />
Die zunehmende Kritik in der Öffentlichkeit<br />
an der Durchführung von Tierversuchen<br />
mag hierzu ebenfalls beigetragen<br />
haben.<br />
Doch für die <strong>DVG</strong> ist eine Stärkung und<br />
der Erhalt der Fachgruppe wichtig, da die<br />
Veterinärmedizin eine zentrale Disziplin<br />
innerhalb der Versuchstierkunde darstellt,<br />
und den versuchstierkundlich tätigen Tierärzt*innen<br />
eine bedeutende Rolle zum<br />
Schutz der Tiere zukommt, sei es als benannte<br />
Tierärzt*in, Tierschutzbeauftragte*r,<br />
Leiter*in von Versuchstierhaltungen,<br />
verantwortliche Person für die veterinärmedizinische<br />
Versorgung der Tiere, verantwortliche<br />
Person für die Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildungen von Personen, die sich<br />
um die Betreuung der Versuchstiere kümmern<br />
und/oder an der Durchführung von<br />
Tierversuchen beteiligt sind sowie als Leiter*in<br />
oder durchführende Person von Tierversuchsvorhaben.<br />
Deshalb fand auf Initiative<br />
von Prof. Dr. Stephanie Krämer (Gießen)<br />
am 13.03.2019 in München nach<br />
längerer Pause wieder eine Fachgruppenversammlung<br />
statt. Im Beisein des <strong>DVG</strong>-<br />
Präsidenten Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
(Gießen) wurde im Rahmen dieser Versammlung<br />
die Fachgruppe neu strukturiert<br />
und Dr. Heinz Brandstetter als Leiter<br />
bestätigt; Prof. Krämer und Dr. Angelika<br />
Scheideler (Neuherberg) wurden zu Stellvertreterinnen<br />
gewählt.<br />
Ziel der neu aufgestellten Fachgruppe<br />
ist es, die Versuchstierkunde als Fachgebiet<br />
innerhalb der Tierärzteschaft wieder<br />
deutlich sichtbarer zu machen und den<br />
Beitrag, den Tierärzt*innen für den Tierschutz<br />
in diesem Bereich und für die biomedizinische<br />
Forschung leisten, herauszustellen.<br />
Der Schutz der Versuchstiere im<br />
Sinne eines evidenzbasierten Tierschutzes<br />
steht hierbei im Mittelpunkt. Unsere Leitgedanken<br />
sind:<br />
• Wissen schützt Tiere<br />
• Guter Tierschutz ist gute Forschung<br />
54<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
• Praktischer Tierschutz muss beim Tier<br />
ankommen.<br />
Dabei gilt es, die Kräfte zu bündeln und<br />
zusammenzuführen und nicht etwa, mit<br />
der GV-SOLAS oder anderen Gesellschaften<br />
(z. B. TVT) zu konkurrieren. Die Arbeit<br />
der interdisziplinär organisierten GV-SO-<br />
LAS wird von der Fachgruppe sehr geschätzt,<br />
doch der Anspruch der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
besteht besonders darin, die<br />
veterinärmedizinischen Aspekte in der<br />
Versuchstierkunde und ihre Bedeutung für<br />
den Schutz der Versuchstiere innerhalb der<br />
in der <strong>DVG</strong> organisierten Tierärzteschaft<br />
stärker hervorzuheben, da diesen in vielen<br />
Bereichen eine Schlüsselrolle zukommt.<br />
Gerne möchten wir unsere Expertise auch<br />
anderen Fachbereichen der Veterinärmedizin<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Seit ihrer Reaktivierung führte die<br />
Fachgruppe im Rahmen des – pandemiebedingt<br />
online organisierten – <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses 2<strong>02</strong>0 erfolgreich eine halbtägige<br />
Vortragsveranstaltung mit dem<br />
Thema „Ideen und Vorschläge aus der Versuchstierkunde<br />
für die tierärztliche Praxis“<br />
durch, welche gut besucht wurde. Auch im<br />
Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>1 war<br />
die Fachgruppe wieder mit einer, dieses<br />
Mal ganztägigen, Veranstaltung zum Thema<br />
„Forschung am Tier für das Tier – Die<br />
Verantwortung der Tierärzt*innen in der<br />
Forschung“ vertreten. Die Abstracts der<br />
Vorträge finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Die Fachgruppe hat in den letzten beiden<br />
Jahren auch zu folgenden Themen zugearbeitet<br />
bzw. Stellungnahmen verfasst:<br />
• zum Leistungskatalog der Muster-Weiterbildungsordnungen<br />
für den Fachtierarzt/-tierärztin<br />
für Versuchstierkunde<br />
der Bundestierärztekammer,<br />
• zum Entwurf eines Fünften Gesetzes<br />
zur Änderung des Tierschutzgesetzes<br />
und Entwurf einer Verordnung zur Änderung<br />
versuchstierrechtlicher Vorschriften,<br />
• zum Entschließungsantrag des EU-<br />
Umweltausschusses für ein weitreichendes<br />
Antibiotikaverbot für die Behandlung<br />
von Tieren (EU-Verordnung<br />
2019/6).<br />
Zurzeit hat die Fachgruppe 151 Mitglieder,<br />
davon haben 56 Personen die Fachgruppe<br />
als Hauptfachgruppe gewählt.<br />
Als kleine Fachgruppe freuen wir uns<br />
über weitere Kolleginnen und Kollegen, die<br />
in der Fachgruppe generell oder auch themenspezifisch<br />
mitarbeiten möchten.<br />
Dazu laden wir Sie herzlich ein und freuen<br />
uns auf Ihre Rückmeldungen!<br />
Fachgruppe „Versuchstierkunde“ der <strong>DVG</strong><br />
Kontakt: info@dvg.de<br />
Die Verantwortung der Tierärzt*innen in der Forschung<br />
Führten die Tagung der Fachgruppe im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses durch (v.l.n.r.):<br />
Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke, Dr. Lisa Ernst, Prof. Dr. Stephanie Krämer, Dr. Heinz Brandstetter,<br />
Dr. Ulrike Teichmann. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>1<br />
führte die Fachgruppe am 19.11.2<strong>02</strong>1 eine<br />
Veranstaltung zum Thema „Die Verantwortung<br />
der Tierärzt*innen in der Forschung“<br />
durch. Zu dieser Verantwortung<br />
gehört u. a. die Frage: Was ist ein vernünftiger<br />
Grund für das Töten von Tieren? Dieses<br />
Thema wurde mit zwei Vorträgen vergleichend<br />
für Versuchstiere, Haustiere und<br />
Nutztiere aus ethischer und juristischer<br />
Sicht behandelt. Die Tagung zeigte auf, wie<br />
wichtig Tierärzt*innen für den Tierschutz<br />
auch in der Forschung sind, welche Aufgaben<br />
sie dort übernehmen und dass es sich<br />
hierbei um ein multidisziplinäres Arbeitsfeld<br />
handelt, in dem Tierärzt*innen mit<br />
Wissenschaftler*innen anderer Disziplinen<br />
zusammenarbeiten. Das umfasst<br />
unter anderem die Forschung am Tier für<br />
das Tier, die Forschung in Tierkliniken, den<br />
Einsatz von Tierarten mit besonderen<br />
Eigenschaften (wie z. B. Alpakas) sowie angewandten<br />
Tierschutz durch die Umsetzung<br />
des 3R-Prinzips in der Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung all der Personen, die Tiere<br />
betreuen und sie in der Forschung verwenden.<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie die<br />
Abstracts der Vorträge dieser Tagung.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 55
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Vernünftiger Grund für das Töten von Versuchstieren, Haustieren und Nutztieren<br />
aus ethischer Sicht<br />
Das deutsche Tierschutzgesetz nennt das<br />
Leben des Tieres neben seinem Wohlbefinden<br />
als obersten Wert; dies ist in internationaler<br />
Perspektive gesehen ungewöhnlich:<br />
In angelsächsischen Ländern zielt das<br />
Tierschutzrecht im Einklang mit einer eher<br />
utilitaristisch geprägten Moral ganz entschieden<br />
auf Vermeidung von Leiden. Die<br />
Formel vom Tod als „schwerstem Schaden“<br />
(BVerwG; vgl. Kunzmann 2<strong>02</strong>0) stiftet hier<br />
Verwirrung. Euthanasien sind gerechtfertigt,<br />
weil man den Tod des Tieres nicht als<br />
„schlimmstes Übel“ ansehen muss.<br />
In den verschiedenen Bereichen tauchen<br />
unterschiedliche Gründe für die Tötung<br />
auf, z. T. spezifische, wie die Nahrungsgewinnung<br />
beim Nutztier, aber auch<br />
überlappende, wie die Euthanasie zum<br />
vermeintlichen Wohl des Tieres selbst.<br />
Wieder andere, wie die Tötung „überzähliger“<br />
Tiere (Chmielewska et al. 2015), kommen<br />
auch in anderen Mensch-Tier-Beziehungen<br />
vor, zum Beispiel im Zoo.<br />
Hinter all diesen Gründen steht aber<br />
kein einheitliches Kriterium von „Vernünftigkeit“.<br />
Auch das „Notwendige" als Maßstab<br />
(„necessité“ im Tierschutzrecht unserer<br />
Nachbarn) taugt nur sehr eingeschränkt:<br />
Es ist nicht klar, in welchem<br />
Rahmen Handlungen an Tieren als „notwendig"<br />
zu beurteilen sind. Jeder Rekurs<br />
auf Notwendigkeit setzt einen bestimmten<br />
Handlungskontext voraus, der es erst<br />
„notwendig“ oder „unerlässlich" macht,<br />
etwas Bestimmtes zu tun. Es gäbe auch in<br />
fast allen Fällen eine Alternative zur Tötung.<br />
Allerdings: Um welchen Preis? Für<br />
das Tier selbst, für die Halter, für andere<br />
Menschen. Eine Tötung ist oft nicht in der<br />
Finalität eines einzelnen Zieles zu bemessen,<br />
weil sich mehrere Handlungsstränge<br />
verknoten können.<br />
Was als vernünftiger Grund gelten<br />
kann, ist de facto und im Wesentlichen<br />
eine Frage der „sozialen Akzeptanz". Tierschutzrecht<br />
und Tierschutzdenken spiegeln<br />
nur einen Katalog wieder, der zu einer<br />
bestimmten Zeit in einem bestimmten<br />
Kontext akzeptiert war oder ist (Kunzmann<br />
2019). Was vernünftig ist, ist aber<br />
nicht einfach aus der Tradition ableitbar,<br />
weil diese selbst zutiefst Maß an den Bedürfnissen<br />
und Ansprüchen der Menschen<br />
nimmt. Umgekehrt enthält der „vernünftige<br />
Grund" keine Kriterien, die es erlauben<br />
würden, die Gebräuche der Menschen quasi<br />
von außen, neutral oder gar „objektiv"<br />
zu beurteilen.<br />
Literaturverzeichnis<br />
CHMIELEWSKA J., et al. (2015): Der „vernünftige<br />
Grund“ zur Tötung von überzähligen Tieren. Eine<br />
klassische Frage des Tierschutzrechts im<br />
Kontext der biomedizinischen Forschung. NuR<br />
37: 677–682, https://doi.org/10.1007/<br />
s10357-015-2903-9<br />
KUNZMANN P. (2019): Vernünftige Gründe im<br />
Tierschutz. NuR 41: 448-452, https://doi.<br />
org/10.1007/s10357-019-3544-1.<br />
KUNZMANN P. (2<strong>02</strong>0): Wenn Tierärzte töten –<br />
Angewandte Ethik in ihrem Verhältnis zu Moral<br />
und Recht. Berl Münch Tierärztl Wochenschr 133:<br />
231-237 (2<strong>02</strong>0) 001 10.2376/0005-9366-19062.<br />
Prof. Dr. Peter Kunzmann<br />
Institut für Tierhygiene, Tierschutz<br />
und Nutztierethologie<br />
Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover<br />
Der „vernünftige Grund“ zur Tötung von Versuchstieren, Haustieren und<br />
Nutztieren – die juristische Sicht auf eine Kernfrage des Tierschutzrechts<br />
Das deutsche Tierschutzgesetz (§ 1 Satz 2<br />
TierSchG) fordert, dass Tieren keine Leiden,<br />
Schmerzen oder Schäden ohne vernünftigen<br />
Grund zugefügt werden dürfen. Das<br />
Töten von Tieren ohne vernünftigen Grund<br />
ist gem. § 17 Nr. 1 TierSchG strafbar.<br />
Als unbestimmter Rechtsbegriff gehört<br />
der vernünftige Grund zu einem der<br />
meist diskutierten Probleme im deutschen<br />
Tierschutzrecht, welcher das Spannungsverhältnis<br />
zwischen ethischem Tierschutz<br />
und menschlichen Nutzungsinteressen<br />
verdeutlicht. Dabei geht es um die<br />
Anerkennung des Lebens von Tieren auf<br />
der einen und ökonomischen, aber auch<br />
politischen und wissenschaftlichen Interessen<br />
auf der anderen Seite. Der vernünftige<br />
Grund stellt damit eine besondere<br />
Ausprägung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes<br />
dar und führt aus rechtlicher<br />
Sicht zu einer Güterabwägung im Rahmen<br />
einer Schaden-Nutzen-Analyse.<br />
Auch wenn eine allgemeingültige Definition<br />
des Begriffs aufgrund seiner Komplexität<br />
kaum möglich erscheint, hat der<br />
Gesetzgeber das grundsätzliche Verbot,<br />
Tiere ohne das Vorliegen eines vernünftigen<br />
Grundes zu töten, durch spezielle Vorschriften<br />
erlaubt. So dürfen etwa nach § 28<br />
Absatz 2 Tierschutzversuchstierverordnung<br />
(TierSchVersV) Versuchstiere unverzüglich<br />
getötet werden, die nur unter mehr<br />
als geringfügigen Schmerzen, Leiden oder<br />
Schäden weiterleben können.<br />
Der Nationale Ausschuss zum Schutz<br />
von für wissenschaftliche Zwecke verwendeten<br />
Tieren hat sich bereits 2015 mit dem<br />
vernünftigen Grund im Zusammenhang<br />
mit der Tötung von überzähligen Versuchstieren<br />
in einer Publikation auseinandergesetzt1.<br />
Das BVerwG hat in seinem Urteil zum<br />
Töten männlicher Eintagsküken 2 verdeut-<br />
56<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
licht, dass rein ökonomische Interessen im<br />
Nutztierbereich grundsätzlich keinen vernünftigen<br />
Grund zum Töten überzähliger<br />
Tiere darstellen. Mangels vergleichbarer<br />
Rechtsprechung im Bereich der Versuchstiere<br />
bleibt abzuwarten, welche konkreten<br />
rechtlichen Maßstäbe die Gerichte an den<br />
Versuchstierbereich stellen werden. Damit<br />
bleiben Unsicherheiten in Bezug auf die<br />
strafrechtliche Verantwortlichkeit.<br />
Literaturverzeichnis<br />
1. CHMIELEWSKA J. et al. (2015): Der „vernünftige<br />
Grund“ zur Tötung von überzähligen Tieren. Eine<br />
klassische Frage des Tierschutzrechts im Kontext<br />
der biomedizinischen Forschung. NuR 37: 677–682,<br />
https://doi.org/10.1007/s10357-015-2903-9<br />
2. BVerwG, Urteil vom 13.06.2019, Az.: 3 C 28.16.<br />
Ass. iur. Tobias Wagenknecht<br />
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />
Berlin<br />
Deutsches Zentrum zum Schutz von<br />
Versuchstieren (Bf3R)<br />
Ohne Tierärzte kein Tierschutz?<br />
Tierschutz sieht, im Gegensatz zum Tierrecht,<br />
eine Nutzung von Tieren durch den<br />
Menschen vor. Dabei sind die obersten<br />
Prinzipien des Tierschutzes, aus der Verantwortung<br />
des Menschen für das Tier als<br />
Mitgeschöpf, das Leben und Wohlbefinden<br />
von Tieren zu schützen und Tieren<br />
nicht ohne vernünftigen Grund Schmerzen,<br />
Leiden und Schäden zuzufügen (§ 1<br />
TierSchG). Diese Verantwortung nehmen<br />
TierärztInnen im Rahmen ihrer Tätigkeiten<br />
in besonderer Weise wahr. Über den gesetzlichen<br />
Rahmen hinaus gibt es selbst<br />
und fremd auferlegte hohe moralische Erwartungen<br />
an den Tierarztberuf. Diese<br />
stellen eine große Herausforderung für die<br />
TierärztInnen dar, da diese oft mit den<br />
sachlichen und ökonomischen Realitäten<br />
der Arbeitswelt schwer vereinbar sind.<br />
TierärztInnen sollten Tierschutz auf der<br />
Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse mit<br />
großer Fachkompetenz und Fertigkeiten<br />
im Umgang mit den Tieren betreiben.<br />
Gleichzeitig bedarf es eines großen Geschicks<br />
im Umgang mit den Tieren und<br />
Tierbesitzern. TierärztInnen müssen sich<br />
dabei die Unabhängigkeit von Interessenvertretern<br />
bewahren und mit Konsequenz<br />
und großem Engagement agieren. Wissen<br />
schützt Tiere und ist die Voraussetzung<br />
und Grundlage für wissenschaftsbasierten<br />
Tierschutz und gute Wissenschaft. Dazu<br />
gehört eine qualifizierte Lehre von tierschutzrelevanten<br />
Themen in der Veterinärmedizin<br />
und kontinuierliche Aus-, Fortund<br />
Weiterbildung. Weiterhin ist die<br />
Entwicklung einer ethischen Kompetenz<br />
für den Tierarztberuf zentral und eine Integration<br />
des Faches in die Lehre unerlässlich,<br />
um die Wertelandschaften in den<br />
unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen<br />
der Veterinärmedizin mit ethischen<br />
Orientierungsmaßstäben zu reflektieren<br />
(Weich et al. 2<strong>02</strong>0).<br />
Tierschutz ist eine kollektive Verantwortung<br />
der Gesellschaft in der die TierärztInnen<br />
aufgrund ihrer Fachkompetenz<br />
und hoheitlichen Aufgaben eine besondere<br />
Rolle einnehmen. Dazu ist ein moralischer<br />
und ethisch-rechtlicher Schulterschluss<br />
im Sinne der Garantenstellung für<br />
die Interessen und Ansprüche der Tiere<br />
essentiell für den tierärztlichen Berufsstand.<br />
Entscheidungen müssen zum<br />
Wohle der Tiere aufgrund von Fachkompetenz<br />
mit Empathie und gleichzeitig<br />
professioneller Distanz sachlich angemessen<br />
getroffen werden vor dem Hintergrund<br />
eines ethisch-rechtlich verantwortlichen<br />
Umgangs mit den Tieren, den Tierbesitzern<br />
und der Umwelt.<br />
Literaturverzeichnis<br />
Tierschutzgesetz (TierSchG) in der Fassung der<br />
Bekanntmachung vom 18. Mai 2006 (BGBl. I S.<br />
1206, 1313), das zuletzt durch Artikel 1 des<br />
Gesetzes vom 18. Juni 2<strong>02</strong>1 (BGBl. I S. 1828)<br />
geändert worden ist. www.gesetze-im-internet.<br />
de/tierschg/BJNR012770972.html (aufgerufen am<br />
16.07.2<strong>02</strong>1).<br />
WEICH, K, et al. Veterinärmedizinische Ethik in<br />
der universitären Lehre im deutschsprachigen<br />
Raum. BMTW Sonderheft Ethik, 2<strong>02</strong>0, DOI-<br />
Nummer: 10.2376/0005-9366-19064.<br />
Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke<br />
Institut für Tierschutz, Tierverhalten und<br />
Versuchstierkunde, Fachbereich<br />
Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin<br />
Alltägliche Aufgaben und besondere Herausforderungen bei der Leitung einer<br />
Versuchstierhaltung<br />
Eine Haltung von Versuchstieren kann in<br />
vielen Einrichtungen und aus den verschiedensten<br />
Gründen erfolgen (z. B. Universitäten,<br />
Forschungsinstitute, Pharmabetriebe,<br />
Tierzüchter, Diagnostiklabore). Je nach<br />
Zweck und Größe der Tierhaltung ist ihre<br />
Organisationsstruktur gestaltet, und die<br />
Aufgaben der Personen in Leitungsfunktionen<br />
können unterschiedlich aufgeteilt<br />
sein.<br />
In diesem Beitrag soll aus dem Aufgabengebiet<br />
von Tierärzt/innen berichtet<br />
werden, die in einer großen Forschungseinrichtung<br />
für die Organisation der Versuchstierhaltung<br />
(für die Spezies Maus,<br />
Ratte und Zebrabärbling) zuständig sind.<br />
Bei uns sind derzeit sieben Fachtierärzt/<br />
innen beschäftigt: der Leiter der Tierhal-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 57
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
tung, vier ihm unterstellte (Fach-)Tierärzt/<br />
innen sowie zwei Tierschutzbeauftragte.<br />
Als Team bearbeiten wir u. a. folgende Aufgaben:<br />
Tierbestandskontrolle, Hygienemonitoring<br />
und Diagnostik, Zutrittskontrolle,<br />
versuchstierkundliche Schulungen,<br />
Tiererfassung und Tierzahlstatistik, tierärztliche<br />
Hausapotheke, Tierbestellung<br />
und Tiertransporte, Embryotransfer und<br />
Kryokonservierung.<br />
Bei der Leitung dieser Versuchstierhaltung<br />
müssen wir vielfältigen Ansprüchen<br />
gerecht werden: Vorgaben des Gesetzgebers,<br />
verantwortungsvolle Tierpflege, Bedarf<br />
der Forschenden an gesunden Versuchstieren<br />
und bestmöglichen Versuchsbedingungen,<br />
aufwändige Technik der<br />
modernen Haltungseinrichtungen, sowie<br />
zunehmendes Interesse der Gesellschaft.<br />
Zu unseren alltäglichen Aufgaben gehören:<br />
• Betriebsorganisation, Führung des tiermedizinischen<br />
und tierpflegerischen<br />
Personals (z. B. Aufgabenzuweisung,<br />
Anleitung, Motivation, Konfliktlösungen)<br />
• Personalmaßnahmen einzuleiten (z. B.<br />
Einstellungen, Kündigungen, Vertragsverlängerungen)<br />
• Materialwirtschaft und Finanzplanung<br />
(z. B. Neuanschaffungen, Wartung, Bedarfsermittlung)<br />
• Sicherstellung der Arbeitssicherheit<br />
(z. B. Gefährdungsbeurteilungen, Veranlassung<br />
von arbeitsmedizinischer<br />
Vorsorge)<br />
• Aus-, Fort- und Weiterbildung (z. B. Sicherstellung<br />
der Kenntnisse der Forschenden,<br />
Förderung der Mitarbeitenden,<br />
Weiterbildung von FTÄ)<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen,<br />
z. B. Forschungsinstitute, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Personal- und Finanzabteilung,<br />
Abteilung für Technik<br />
und Infrastruktur, Gentechnik<br />
Aktuelle, besondere Herausforderungen<br />
stellen dar:<br />
• Management in der Corona-Pandemie<br />
• organisatorische Umstrukturierungen<br />
der Einrichtung<br />
• weitreichende Bau- und Sanierungsmaßnahmen<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />
dass die Leitung einer Versuchstierhaltung<br />
jederzeit ein multidisziplinäres Arbeitsfeld<br />
und damit eine komplexe, anspruchsvolle<br />
Aufgabe darstellt, mit dem Ziel, maximalen<br />
Schutz für unsere Tiere zu garantieren<br />
und dabei die Durchführung von Forschungsprojekten<br />
unter optimalen Bedingungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Dr. Angelika Scheideler<br />
PD Dr. Markus Brielmeier<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit<br />
und Umwelt (GmbH), Neuherberg<br />
Comparison of metabolic cages – analysis of refinement measures on the<br />
wellbeing and metabolic parameters of laboratory mice<br />
Metabolic Cages (MCs) are a versatile tool<br />
for conducting various scientific studies<br />
1–3 . Despite advantages of MC application,<br />
animal wellbeing is compromised<br />
due to i. a. single housing, absence of bedding,<br />
and enrichment 2 . Within this project,<br />
we investigated the impact of MCs on<br />
animal welfare and identified refinementstrategies<br />
in order to reduce discomfort of<br />
mice during restraint in MCs.<br />
Both sexes of distinct mouse strains<br />
(NMRI, C57BL/6J) were placed in two different<br />
types of MCs, innovative MC (iMC)<br />
and conventional MC (cMC). Ten-weekold<br />
mice were kept in MCs for 24 hours<br />
and were restrained for two times in total.<br />
In order to control for isolation effects,<br />
mice were individually housed. Immediately<br />
after restraint in MCs, behavioral<br />
tests, Open Field Test (OFT) and<br />
Elevated Plus Maze (EPM), were conducted.<br />
For both mouse strains, no significant<br />
differences were detected regarding time<br />
spent in particular zones of OFT. Moreover,<br />
the EPM may be a more suitable behavioral<br />
test arena to assess stress and anxiety<br />
of mice after restraint in MCs. Specifically,<br />
female NMRI mice displayed greater exploratory<br />
drive as demonstrated by more time<br />
spent in open arms (p
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
(Nicht nur) eine Frage der Haltung – „Nutz“Tier vs. „Versuchs“Tier<br />
Abb. 1<br />
Immer wieder kommt es vor, dass landwirtschaftlich<br />
genutzte Tiere, sog. Nutztiere, in<br />
gezüchtet zum Zweck<br />
„Nutz“Tier<br />
gezüchtet zum Zweck<br />
„Versuchs“Tier<br />
Tierversuchen verwendet werden – dies<br />
entweder von Geburt an, oder während<br />
eines bestimmten Lebensabschnittes. Im<br />
Tierversuch Anfang<br />
besten Fall ist anschließend eine private<br />
Wiederverwendung<br />
Vermittlung oder eine weitere landwirtschaftliche<br />
Nutzung möglich (Abb. 1).<br />
Tierversuch Ende/Tötung<br />
TNP<br />
im Versuch<br />
Sobald ein üblicherweise landwirtschaftlich<br />
Weiterleben<br />
genutztes Tier in einem Tierver-<br />
mit<br />
weiterer Nutzung<br />
such verwendet werden soll, unterliegt es<br />
für diese Zeit einem speziellen gesetzlichen<br />
Rechtsbereich und die zugefügten Schmerzen,<br />
Abb. 2<br />
TNP<br />
LM<br />
Leiden oder Schäden unterliegen der Abb. 1: Schematisch dargestellter und rechtlich möglicher Werdegang eines „Nutz“Tieres, welches in<br />
Unerlässlichkeitsprüfung der zuständigen Abb. 1: einem Schematisch Versuchsvorhaben dargestellter und rechtlich verwendet möglicher Werdegang wird. eines Schwarz: „Nutz“Tieres, Das welches Tierversuchsrecht in einem Versuchsvorhaben ist anzuwenden; verwendet wird. grau:<br />
Schwarz: Andere Das Tierversuchsrecht Rechtsbereiche ist anzuwenden; sind Grau: anzuwenden. Andere Rechtsbereiche TNP = sind Tierisches anzuwendenNebenprodukt; LM = Lebensmittel<br />
Behörde. Diese Unerlässlichkeitsprüfung TNP = Tierisches Nebenprodukt; LM = Lebensmittel<br />
umfasst diverse Bereiche der Haltung, Nutzung<br />
und Verwendung dieser Tiere. Die Be-<br />
Haltung/Nutzung<br />
Haltung/Nutzung<br />
landwirtschaftliche<br />
wissenschaftliche<br />
reiche im Leben eines Tieres (Abb. 2), die<br />
während eines Genehmigungsverfahrens<br />
akzeptierte<br />
geplante<br />
Schmerzen/Leiden/Schäden<br />
Schmerzen/Leiden/Schäden<br />
überprüft werden und im Rahmen eines<br />
Zucht<br />
Tierversuches Bestandteil des gesetzlich<br />
Haltung<br />
verankerten 3R-Gedankens sind, existieren<br />
Versuche/Eingriffe/Behandlungen<br />
aber ebenso in der landwirtschaftlichen<br />
Humane Endpoint<br />
Umgang/Handling<br />
Haltung und Nutzung von Tieren und können<br />
Transport<br />
in beiden Fällen der Ursprung für<br />
Tötung/Schlachtung<br />
Schmerzen, Leiden oder Schäden sein. Abb. 2: Möglichkeiten für Schmerzen/Leiden/Schäden<br />
Aufgrund gewachsener Strukturen,<br />
Abb. 3<br />
multipler Interessenskonflikten aber auch<br />
unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen<br />
ergeben sich prinzipielle Unterschiede in<br />
der Bewertung der Unerlässlichkeit und in<br />
der Akzeptanz von Schmerzen, Leiden oder<br />
Schäden für die verwendeten Tiere. Hieraus<br />
wiederum ergeben sich z. T. erhebliche<br />
Differenzen in der Umsetzung möglicher<br />
Refinementmaßnahmen (Abb. 3).<br />
Schlussfolgerung<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass<br />
Tiere, welche in einem Tierversuch verwendet<br />
werden, deutlich umfangreicheren<br />
und konsequenteren Schutzmaßnahmen<br />
für erlässliche Schmerzen, Leiden oder<br />
Schäden unterliegen, als landwirtschaftlich<br />
genutzte Tiere.<br />
landwirtschaftliche<br />
Haltung/Nutzung<br />
Abb. 2: Möglichkeiten für Schmerzen/Leiden/Schäden<br />
- keine prinzipielle tierschutzrechtliche Erlaubnis nötig<br />
(Haltung/Nutzung)<br />
- für die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Vorgaben<br />
besteht eine hohe Eigenverantwortlichkeit<br />
- keine bzw. kaum eine spezielle Sachkunde erforderlich<br />
- Behörde kann nur reagieren auf bereits begangene<br />
Verstöße und ist in der Darlegungspflicht<br />
- deutlich ungünstiges Behörden/Tier-Verhältnis<br />
(ca 2 Mio. Tiere/Amt)<br />
- keine konsequente Prüfung der Unerlässlichkeit für<br />
Schmerzen, Leiden oder Schäden und Umsetzung des<br />
Refinements<br />
- hohe Eigeninteressen der Wirtschaft<br />
- hierdurch z. T. deutlich höhere Akzeptanz von<br />
Schmerzen, Leiden und Schäden<br />
Abb. 3: Folgen unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen<br />
Abb. 3: Folgen unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen<br />
Prof. Dr. Sibylle Wenzel, Regierungspräsidium Gießen<br />
wissenschaftliche<br />
Haltung/Nutzung<br />
- prinzipielle tierschutzrechtliche Erlaubnis nötig<br />
(Haltung/Nutzung)<br />
- tiefe Prüfung der Behörde, ob die tierschutzrechtlichen<br />
Vorgaben grundsätzlich eingehalten werden<br />
- jegliche Eingriffe und Behandlungen sind im Detail mit der<br />
Behörde abzusprechen<br />
- hohe Anforderungen an die Sachkunde, Implementierung<br />
eines/einer Tierschutzbeauftragten<br />
- Behörde kann schon im Vorfeld mögliche Verstöße<br />
verhindern, Verstöße gegen tierschutzrechtliche Vorgaben<br />
sind leicht zu erkennen, der Antragsteller ist in der<br />
Darlegungspflicht<br />
- recht günstiges Behörden/Tier Verhältnis<br />
(ca. 125.000 Tiere/Genehmigungsbehörde)<br />
- konsequente Prüfung der Unerlässlichkeit für Schmerzen,<br />
Leiden oder Schäden und Umsetzung des Refinements<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 59
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Was ist ein Tierversuch im Hinblick auf wissenschaftliches Arbeiten<br />
aus Sicht der Tierschutzbeauftragten<br />
Die europäische Richtlinie zum Schutz<br />
von für wissenschaftliche Zwecke verwendeten<br />
Tieren (RL 63/2010/EU) und<br />
demzufolge das deutsche Tierschutzgesetz<br />
definieren Tierversuche als Eingriffe<br />
und Behandlungen zu Versuchszwecken,<br />
anderen wissenschaftlichen Zwecken und<br />
zu Ausbildungszwecken, die bei Tieren<br />
stärkere Schmerzen, Leiden oder Schäden<br />
verursachen können als ein professionell<br />
durchgeführter Kanülenstich [1,2]. Im<br />
Gegensatz zur translationalen, biomedizinischen<br />
Forschung ist diese Zuordnung<br />
in der angewandten, veterinärmedizinischen<br />
oder agrarwissenschaftlichen Forschung<br />
nicht immer offensichtlich, da die<br />
Eingriffe und Behandlungen in der kurativen<br />
oder landwirtschaftlichen Praxis<br />
denen im Versuchsvorhaben häufig ähnlich<br />
sind und nur die Durchführung zu alleinig<br />
wissenschaftlichen Zwecken, die<br />
rechtliche Zuordnung als Tierversuch begründet<br />
[2]. Grundsätzlich dürfen Tierversuche<br />
nur an dafür gezüchteten Tieren<br />
und in zugelassenen Versuchstierhaltungen<br />
durchgeführt werden. Die Anforderungen<br />
an die Unterbringung von Versuchstieren<br />
können sich teilweise von<br />
denen für andere Nutzungsformen unterscheiden<br />
[4]. Falls wissenschaftlich erforderlich,<br />
sind Ausnahmen besonders für<br />
die Verwendung von Tieren privater Tier-<br />
halter:innen, landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
und Wildtiere möglich [2,3].<br />
Die Verwendung von Tieren für wissenschaftliche<br />
Fragestellungen oder die Ausbildung<br />
muss unerlässlich und alternativlos<br />
sein. Die Wahl der Tierart, die Anzahl<br />
der verwendeten Tiere und die Durchführung<br />
der Eingriffe müssen so durchdacht<br />
sein, dass die resultierende Belastung auf<br />
das unerlässliche Maß reduziert wird [2,3].<br />
Abschließend bedarf es einer ethischen<br />
Abwägung, ob der erhoffte Erkenntnisgewinn<br />
für den Menschen, die erwarteten<br />
Schmerzen, Leiden oder Schäden der Tiere<br />
rechtfertigbar erscheinen lassen.<br />
Tierschutzbeauftragte beraten Einrichtungen<br />
und Personen zur Zucht und Haltung<br />
von Versuchstieren, sowie zur Versuchsdurchführung,<br />
der medizinischen<br />
Versorgung, der Tötung von Tieren oder<br />
deren möglicher Unterbringung nach<br />
einem Versuch [2,3,5].<br />
Alle Mitarbeiter:innen müssen nachweislich<br />
über die erforderlichen Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten verfügen, die durch<br />
kontinuierliche Weiterbildung aktuell zu<br />
halten ist. Projektleiter:innen und -planer:innen<br />
sollten zusätzlich ausreichend<br />
eigene versuchstierkundliche Erfahrung<br />
haben [1,2,3]. Die für den gesamten Versuch<br />
erforderlichen Anlagen, Geräte und<br />
andere sachliche Mittel müssen verfügbar<br />
sein. Die ordnungsgemäße Versuchsdurchführung<br />
und -dokumentation sollte<br />
erwartbar sein.<br />
Zu jedem genehmigungspflichtigen Tierversuch<br />
geben Tierschutzbeauftragte eine<br />
Stellungnahme ab, die von der Behörde<br />
angefordert werden kann [2,3].<br />
Literaturverzeichnis<br />
1. RICHTLINIE 2010/63/EU DES EUROPÄISCHEN<br />
PARLAMENTS UND DES RATES<br />
vom 22. September 2010 zum Schutz der für<br />
wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere DE<br />
L 276/42 Amtsblatt der Europäischen Union<br />
20.10.2010.<br />
2. Tierschutzgesetz (2006): Tierschutzgesetz in<br />
der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Mai<br />
2006 (BGBl. I S. 1206, 1313), zuletzt geändert<br />
durch Artikel 3 des Gesetzes vom 28. Juli 2014<br />
(BGBl. I S. 1308).<br />
3. Tierschutz-Versuchstierverordnung (2013):<br />
Tierschutz-Versuchstierverordnung vom 1.<br />
August 2013 (BGBl. I S. 3125, 3126), die zuletzt<br />
durch Artikel 394 der Verordnung vom 31. August<br />
2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.<br />
4. Verordnung zu der Annahmeerklärung vom 15.<br />
Juni 2006 über die Änderung von Anhang A des<br />
Europäischen Übereinkommens zum Schutz der<br />
für Versuche und andere wissenschaftliche<br />
Zwecke verwendeter Wirbeltiere vom 15.<br />
November 2007 (BGBl. II, Nr. 37, S. 1714 – 1898).<br />
5. LADWIG-WIEGARD M, MAAß G. Was geschieht<br />
mit Versuchstieren nach dem Versuch?<br />
Bestimmungen des Tierschutzrechtes und<br />
mögliche Vorgehensweisen. BMTW, 2018; DOI<br />
10.2376/0005-9366-17109.<br />
Dr. Mechthild Wiegard<br />
Institut für Tierschutz, Tierverhalten und<br />
Versuchstierkunde, Fachbereich<br />
Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin<br />
Was ist ein Tierversuch im Hinblick auf wissenschaftliche Arbeiten in Tierkliniken<br />
aus Sicht des Klinikers?<br />
Einführung<br />
Wissenschaftliche Arbeiten in Tierkliniken<br />
sind sehr verschieden und somit nicht per se<br />
ein Tierversuch. Neben der genauen Festlegung<br />
der wissenschaftlichen Fragestellung<br />
ist bei Verwendung von Tieren für die geplante<br />
Forschungsarbeit zunächst zu klären, ob<br />
es sich um einen Tierversuch handelt.<br />
Viele wissenschaftliche Untersuchungen<br />
finden außerhalb der Klinik unter Praxisbedingungen<br />
im landwirtschaftlichen Betrieb<br />
statt. Hier ist beispielsweise zu klären,<br />
ob bestimmte Probenentnahmen im Sinne<br />
einer Routinediagnostik genommen werden<br />
oder es sich um Eingriffe im Sinne eines Tierversuchs<br />
handelt. Bei Unklarheiten empfiehlt<br />
es sich, mit der zuständigen Behörde<br />
Rücksprache zu halten. Einige Behörden vergeben<br />
auch bei nicht genehmigungspflichtigen<br />
Untersuchungen Registriernummern,<br />
welche dann bei der Einreichung der entsprechenden<br />
wissenschaftlichen Arbeit hilfreich<br />
sein können. Problematisch bei Tierversuchen<br />
in externen Nutztierhaltungen ist<br />
auch, dass es sich bei diesen meist um keine<br />
Versuchstierhaltung handelt.<br />
60<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Ein weiteres Feld von Tierversuchen in<br />
Kliniken ist die Einbindung in wissenschaftliche<br />
Arbeiten als Durchführende<br />
Person, die z. B. Eingriffe an Tieren vornimmt,<br />
um die eigentliche wissenschaftliche<br />
Fragestellung dann zu bearbeiten (z. B.<br />
Einsetzen einer Pansenkanüle). Hierbei ist<br />
es wichtig, dass alle beteiligten Personen<br />
(Antragsteller/-in, Versuchsleiter/-in, usw.)<br />
über das Vorhaben bzw. den Versuchsantrag<br />
einschließlich der Kommunikation<br />
mit der Behörde informiert sind.<br />
Der Einsatz von Tieren in der klinischen<br />
Ausbildung an der Hochschule ist ein weiterer<br />
Bereich von Tierversuchen in der Klinik.<br />
Die Einstufung als Tierversuch (gering belastend)<br />
resultiert hier meist aus der größeren<br />
Anzahl an Studierenden, da die Manipulation<br />
am Tier sich auf Adspektion und Palpation<br />
beschränkt. Eingriffe im Sinne von Injektionen<br />
etc. werden an Modellen im Sinne<br />
des 3R-Prinzips durchgeführt und damit<br />
die Belastung der Versuchstiere minimiert.<br />
Fazit<br />
Eine gute Planung unter Berücksichtigung<br />
des 3R-Prinzips mit entsprechender Kommunikation<br />
aller Beteiligten und einer lückenlosen<br />
Dokumentation des Tierversuchs<br />
sind die Voraussetzung einer guten<br />
wissenschaftlichen Arbeit in der Klinik.<br />
Dr. Reinhard Große<br />
Klinik für Klauentiere der Freien Universität<br />
Berlin<br />
Einsatz von Alpakas in der Grundlagenforschung:<br />
Effektiv (auch) im Kampf gegen Corona<br />
Alle Kameliden eignen sich für die Gewinnung<br />
von konditionierten Lymphozyten,<br />
die den Ausgangspunkt für eine effektive,<br />
spezifische In-vitro-Antikörperproduktion<br />
bilden. Diese experimentelle Technik ist<br />
sehr tierschutzgerecht und ermöglicht<br />
eine dauerhafte Haltung und Nutzung der<br />
Tiere. Gleichzeitig haben sich die gewonnenen<br />
Antikörper als exzellente und vielseitig<br />
einsetzbare Tools für die biologische<br />
Grundlagenforschung erwiesen. Die Kameliden<br />
sind in dieser Win-win-Situation<br />
den klassischen Versuchstierspezies, die<br />
bisher zur Antikörpergewinnung eingesetzt<br />
werden (Ziege, Maus, Esel etc.), in<br />
vielfältiger Hinsicht überlegen.<br />
Kameliden weisen eine spezielle IgG-<br />
Subklasse auf, deren Antikörper (im<br />
Gegensatz zu anderen Säugern) lediglich<br />
aus einer schweren Kette bestehen. Die<br />
leichte Kette fehlt. Somit ist die Spezifität<br />
der Antigenbindung durch die antigenbindende<br />
Domäne der alleinigen schweren<br />
Kette gegeben. Aus dieser molekularen Besonderheit<br />
ergeben sich einzigartige Anwendungsmöglichkeiten,<br />
die derzeit für<br />
die doppelkettigen IgGs anderer Spezies<br />
nicht vorliegen.<br />
Sehr häufig werden Alpakas eingesetzt,<br />
weil sie die kleinste Kamelidenspezies<br />
darstellen. Ziel ist es, nach der experimentellen<br />
Immunisierung des Alpakas<br />
mit einem „Antigen of interest“ diejenigen<br />
DNA-Sequenzen aus den Plasmazellen zu<br />
ermitteln, die für eine antigenbindende<br />
Domäne eines einkettigen IgG-Moleküls<br />
kodieren. Die DNA kann im Labor je nach<br />
geplantem Verwendungszweck modifiziert<br />
werden. Durch das Einbringen der<br />
modifizierten DNA in spezielle E. coli-Laborstämme<br />
ist eine dauerhafte Lagerung<br />
und jederzeitige, unbegrenzte Produktion<br />
der Antikörper möglich, ohne dass erneute<br />
Eingriffe am Tier erforderlich sind.<br />
Beispielhaft wird vorgestellt, wie mit<br />
Hilfe der Alpaka-basierten Antikörper das<br />
Coronavirus SARS-CoV2 neutralisiert wird.<br />
Daraus ergibt sich die Aussicht auf ein<br />
potentielles Therapeutikum für an Covid-19<br />
erkrankte Patienten.<br />
Drei junge Alpakastuten wurden mit<br />
der Rezeptor-Bindedomäne des SARS-<br />
CoV2-Spike-Proteins immunisiert und entwickelten<br />
eine Immunreaktion. Die aus<br />
der DNA der Plasmazellen gewonnenen<br />
Antikörper dienen als Grundlage für die<br />
Entwicklung eines Therapeutikums. Sie<br />
binden an das Spike-Protein des SARS-<br />
CoV2 und verhindern durch diese kompetitive<br />
Hemmung eine Bindung des Virus<br />
an den ACE-Rezeptor der Lungenepithelien.<br />
Dadurch sollen eine zelluläre Infektion,<br />
eine Vermehrung des Virus und letztlich<br />
eine schwere Erkrankung des Patienten<br />
verhindert werden.<br />
Molekulare Modifikationen, die im Anschluss<br />
an die Antikörper-Gewinnung im<br />
Labor vorgenommen wurden, erhöhen die<br />
Stabilität und Spezifität der anti-Corona-<br />
Antikörper ganz erheblich. Neben der<br />
Thermostabilität und einer Wirksamkeit<br />
im pico- und nanomolekularen Bereich<br />
wurde die Größe der Antikörper an die erforderliche<br />
Verweildauer im menschlichen<br />
Körper angepasst. Eine spezifische Bindung<br />
der Alpaka-basierten Antikörper an<br />
die mutierten Rezeptor-Bindedomänen<br />
der Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-<br />
Stämme kann nach derzeitigem Stand der<br />
Erkenntnisse einen effektiven Beitrag zur<br />
Pandemiebekämpfung liefern.<br />
Literaturverzeichnis<br />
GÜTTLER et al., Neutralization of SARS-CoV-2 by<br />
highly potent, hyperthermostable, and<br />
mutation-tolerant nanobodies, EMBO J. 2<strong>02</strong>1 Jul<br />
24:e107985. doi: 10.15252/embj.2<strong>02</strong>1107985.<br />
Online ahead of print. PMID: 343<strong>02</strong>370.<br />
PLEINER et al., Nanobodies: site-specific labeling<br />
for super-resolution imaging, rapid<br />
epitope-mapping and native protein complex<br />
isolation, Elife. 2015 Dec 3;4:e11349. doi: 10.7554/<br />
eLife.11349. PMID: 26633879.<br />
Dr. Ulrike Teichmann<br />
Max-Planck-Institut für biophysikalische<br />
Chemie Göttingen<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 61
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Multimodale Ansätze zur Umsetzung der 3R Prinzipien in der<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Einleitung<br />
Die Einhaltung und Umsetzung der 3R (Reduction,<br />
Replacement und Refinement)<br />
nach Russel und Burch sind seit ihrer Etablierung<br />
als Dogma der Versuchstierkunde<br />
zu betrachten und begründen die<br />
grundsätzliche Arbeitsweise bei der Verwendung<br />
von Versuchstieren und im Umgang<br />
mit Tieren im Versuch. Trotz des Bestrebens<br />
der Vermeidung des Tiereinsatzes<br />
in Aus-, Fort und Weiterbildung ist ein<br />
gänzlicher Ersatz bis heute nicht immer<br />
möglich: Dabei wurden allein in der Europäischen<br />
Union 2018 noch 166.437 Tiere für<br />
Ausbildungszwecke eingesetzt. Gerade<br />
deshalb sind eine Berücksichtigung von<br />
Strategien zur Tierzahlreduktion sowie<br />
eine fortlaufende Überprüfung von 3R-<br />
Techniken innerhalb der Ausbildung so<br />
wichtig.<br />
Methoden<br />
Multimodale Ansätze sind in allen Bereichen<br />
der Ausbildung wirkungsvoll einsatz-<br />
bar und nutzen verschiedene Techniken<br />
und Visualisierungsansätze um Lehrinhalte<br />
zu vermitteln. Durch den Einsatz von Videos,<br />
Dummies und Computersimulationen<br />
wie Virtual Reality können sowohl ein<br />
besseres Bewusstsein im Umgang mit Versuchstieren<br />
hergestellt werden als auch<br />
der Einsatz von Versuchstieren maßgeblich<br />
gesenkt werden. Dabei trägt das frühzeitige<br />
Sehen, Verstehen und Üben von<br />
theoretischen und praktischen Kenntnissen<br />
maßgeblich zu einem ruhigeren und<br />
sicheren Umgang mit Tieren im Sinne der<br />
3R bei.<br />
Ergebnisse<br />
Verschiedene Reaktions- und Handlungsketten<br />
im Umgang mit Versuchstieren<br />
werden in diesem Ansatz auf ihre zugrundeliegenden<br />
theoretischen Elemente und<br />
manuellen Kernkompetenzen reduziert,<br />
um diese sicher zu beherrschen. So kann<br />
zum Beispiel das Erlernen der fachgerechten<br />
Tötung mittels zervikaler Dislokation<br />
eines Kleinsäugers, durch verschiedene<br />
Einzelschritte systematisch erlernt werden:<br />
Video der Tötung/Virtual Reality q<br />
selbstständiges Üben an einer künstlichen<br />
Wirbelsäule q Durchführung an einem<br />
Übungsdummy q Üben an einem bereits<br />
toten Tier q fachgerechtes Handling eines<br />
lebenden Tieres q Tötung eines narkotisierten<br />
Tieres q Tötung eines lebenden<br />
Tieres.<br />
Solch stufenweises Vorgehen kann gezielt<br />
Lehrinhalte auf nachvollziehbare,<br />
stressarme und sichere Art vermitteln. Damit<br />
trägt eine Integration multimodaler<br />
Ansätze in der Aus- Fort- und Weiterbildung<br />
zu sicheren, praktischen Fähigkeiten<br />
der Lernenden bei und damit zu mehr Tierschutz,<br />
im Sinne der 3R.<br />
Mag. med. vet. Leonie Zieglowski, M.Sc.<br />
Dr. Lisa Ernst<br />
Prof. Dr. René H. Tolba<br />
Institut für Versuchstierkunde<br />
Uniklinikum Aachen<br />
The Horse as Model for Musculoskeletal Research – Research Tool vs. Stakeholder<br />
The today’s gold-standard in preclinical<br />
drug screening and proof-of-concept studies<br />
for innovate treatments is the use of<br />
animal models, especially rodents. Although<br />
animal models allowed us to uncover<br />
numerous fundamental pathways<br />
and to study the complexity of a whole organism,<br />
inter-species differences in physiology<br />
and metabolism are thought to be<br />
the main reason behind the high failure<br />
rates of potential new therapies in clinical<br />
trials. The horse as a patient of considerable<br />
economic value offers the opportunity<br />
to serve as a naturally occurring model<br />
for a variety of musculoskeletal disorders<br />
such as osteoarthritis (OA) or disturbed<br />
fracture healing. Especially racing thoroughbreds<br />
are susceptible to fetlock pain<br />
and lameness leading to the early retirement<br />
of equine athletes and a high economic<br />
loss to the equine industry. Therefore,<br />
a striking number of lameness incidents<br />
are caused by e. g., OA. Fractures in contrast<br />
are often difficult to treat, highly expensive,<br />
and in many cases a reason for<br />
euthanasia. Besides the racing industry<br />
with incidences of fractures of 1 – 2 % per<br />
race and start, leisure sport and free-range<br />
husbandries are increasing with risks<br />
for contortions or injuries especially in the<br />
fetlock area. Due to its size and anatomically<br />
comparable characteristics to humans<br />
with respect to cartilage thickness<br />
or bone macro- and microstructure, the<br />
horse represents an ideal but most often<br />
overlooked animal model for musculoskeletal<br />
research. Within our research we have<br />
successfully developed an in vitro equine<br />
and human model for OA resembling key<br />
features of matrix degradation based on<br />
scaffold-free cartilage-like constructs.<br />
Moreover, we focused on the establishment<br />
of an in vitro equine fracture hematoma<br />
and its characterization to further<br />
understand the molecular mechanism<br />
62<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
that initiate the regenerative cascade.<br />
Considering animals as suitable comparative<br />
patient and not only as research tools<br />
could give a major impact on translational<br />
medicine in the future.<br />
Moritz Pfeiffenberger<br />
Department of Rheumatology and Clinical<br />
Immunology, Charité-Universitätsmedizin<br />
Berlin<br />
German Rheumatism Research Centre, Berlin<br />
Dr. Annemarie Lang<br />
Department of Rheumatology and Clinical<br />
Immunology, Charité-Universitätsmedizin<br />
Berlin<br />
Forschung am Tier für das Tier – klinische Forschung in der Tiermedizin<br />
Die Forschung ist ein Kernbestandteil der<br />
Arbeit an den tiermedizinischen Universitäten<br />
und Hochschulen. Dabei unterscheiden<br />
sich die Art der Forschungsziele<br />
und der Ablauf der Studien maßgeblich.<br />
Grundlagenforschung ist die nicht auf unmittelbare<br />
praktische Anwendung hin betriebene<br />
Forschung, die sich mit den<br />
grundsätzlichen Prozessen von Organismen<br />
beschäftigt. Sie ist zunächst<br />
zweckfrei und steht oft losgelöst von<br />
einer weiteren klinischen Anwendung.<br />
Die translationale Forschung beschreibt<br />
Aktivitäten und Maßnahmen, die sich mit<br />
der Umsetzung und Nutzung von Ergebnissen<br />
aus der Grundlagenforschung in<br />
den tiermedizinischen Alltag beschäftigen.<br />
So kann ein Medikament dadurch<br />
entwickelt werden, dass man durch<br />
Grundlagenforschung um die Wirkung<br />
eines Rezeptors weiß, der einen Prozess<br />
positiv oder negativ beeinflussen kann<br />
und eine Substanz findet, die den Rezeptor<br />
binden kann.<br />
Bei der Aufnahme neuer Verfahren in<br />
die tiermedizinische Versorgung spielt die<br />
klinische Forschung eine Schlüsselrolle. So<br />
sind klinische Studien in der Regel die Voraussetzung<br />
der Zulassung von Medikamenten.<br />
Sie belegen die Wirksamkeit und<br />
die Unbedenklichkeit neu entwickelter<br />
Stoffe. In diesem Stadium können die Forscherinnen<br />
und Forscher bereits auf Ergebnisse<br />
von Untersuchungen an Zellkulturen,<br />
Computermodellen und oft auch Tierversuchen<br />
zurückgreifen und testen das<br />
Verfahren oder das Medikament nun direkt<br />
am Tier. Klinische Studien finden in<br />
der Regel in Unikliniken der Tiermedizinischen<br />
Fakultäten statt, die sich auf eine<br />
Erkrankung spezialisiert haben. Aber auch<br />
große, nicht-universitäre Kliniken beteiligen<br />
sich an der klinischen Forschung. Der<br />
immer größere Stellenwert der Tiere als<br />
Begleiter des Menschen und des Mitgeschöpfs<br />
und nicht zuletzt auch die Bereitschaft<br />
der Besitzer die Behandlungen adäquat<br />
zu bezahlen führt dabei zu einem<br />
wachsenden Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten,<br />
die speziell für Tiere entwickelt<br />
worden sind.<br />
Es sind jedoch nicht nur die fundamentalen<br />
Neuentwicklungen, die klinisch<br />
getestet werden. Oft sind es Behandlungsmöglichkeiten,<br />
die sich in der Humanmedizin<br />
als wirksam herausgestellt haben,<br />
die in klinischen Studien auf ihren Nutzen<br />
für die Behandlung von Tieren untersucht<br />
werden.<br />
Eine wichtige Aufgabe der klinischen<br />
Forschung in der Tiermedizin besteht auch<br />
in der Prüfung bereits länger etablierter<br />
Verfahren und Medikamente. Die Erhebung<br />
von Beweisen (Evidenzen) über die<br />
Wertigkeit einer Behandlung stellt die Basis<br />
jeglicher klinischen Arbeit als Tierärztin<br />
und Tierarzt dar.<br />
Prof. Dr. Martin Schmidt bei seiner Präsentation. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Martin Schmidt<br />
Klinik für Kleintiere, Neurochirurgie,<br />
Neuroradiologie und klinische Neurologie<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 63
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Evaluation der Wirkung von Lokalanästhetika bei der chirurgischen<br />
Ferkelkastration unter Isofluran-Narkose anhand der Auswertung von<br />
klinischen und labordiagnostischen Parametern<br />
Einleitung<br />
Die betäubungslose chirurgische Kastration<br />
männlicher Saugferkel ist ein<br />
schmerzhafter Eingriff (Haga & Ranheim<br />
2005, Hansson et al. 2011, Kluivers Poodt<br />
et al. 2012). Im Sinne des Refinements von<br />
landwirtschaftlich genutzten (Versuchs-)<br />
Tieren evaluierte diese prospektive und<br />
randomisierte Doppelblindstudie die analgetische<br />
Wirkung vier verschiedener Lokalanästhetika<br />
bei der Ferkelkastration innerhalb<br />
der ersten Lebenswoche.<br />
Material und Methoden<br />
54 Ferkel im Alter von 3 bis 7 Tagen wurden<br />
in 6 Versuchsgruppen eingeteilt: Handling,<br />
betäubungslose Kastration (NaCl-Injektion)<br />
und Kastration unter Lokalanästhesie:<br />
Procain 4 %, Lidocain 2 %, Bupivacain 0,5 %<br />
oder Mepivacain 20 mg/ml. In einem Minimalanästhesie-Modell<br />
zum Ausschluss<br />
von Stress und Angst erhielten alle Ferkel<br />
eine individuell angepasste Isoflurananästhesie.<br />
20 Minuten vor der Kastration wurden<br />
den Tieren aller Versuchsgruppen mit<br />
Ausnahme der Handling-Gruppe pro Hoden<br />
0,5 ml eines Lokalanästhetikums oder NaCl<br />
intratestikulär und 0,5 ml subskrotal verabreicht.<br />
Akute Reaktionen auf nozizeptive Reize<br />
bei Injektion und Kastration wurden<br />
durch invasive Blutdruckmessung, Herzfrequenzbestimmung<br />
sowie Analyse von<br />
Kortisol, Adrenalin, Noradrenalin und<br />
Chromogranin A (CgA) bewertet. Außerdem<br />
wurden Abwehrbewegungen evaluiert.<br />
Ergebnisse und Diskussion<br />
Signifikante Veränderungen des mittleren<br />
arteriellen Blutdrucks (MAP) und der Herzfrequenz<br />
(HR) bestätigten, dass die betäubungslose<br />
Kastration schmerzhaft ist<br />
Abb. 1: Prozentuale Änderung des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAP) und der Herzfrequenz (HR).<br />
64<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
(Abb. 1). Die Applikation eines Lokalanästhetikums<br />
reduzierte die mit der Kastration<br />
verbundenen MAP- und HR-Änderungen<br />
signifikant. Ferkel, die präoperativ ein<br />
Lokalanästhetikum erhielten, zeigten<br />
während der Kastration am wenigsten Abwehrbewegungen,<br />
Tiere der NaCl-Gruppe<br />
die meisten. Bei Injektion wurden keine signifikanten<br />
Veränderungen des MAP oder<br />
der HR beobachtet. Allerdings intensivierten<br />
sich die Abwehrbewegungen während<br />
der Injektion. Dies deutete darauf hin, dass<br />
die Injektion selbst nozizeptive Reize verursachte.<br />
Bei den hormonellen Schmerzparametern<br />
Kortisol, Katecholaminen und<br />
CgA wurden keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Gruppen gefunden.<br />
Zusammenfassung<br />
Alle vier Lokalanästhetika reduzierten nozizeptive<br />
Parameter während der Kastration<br />
unter leichter Isoflurananästhesie.<br />
Die Injektion scheint jedoch schmerzhaft<br />
zu sein, sodass hier noch Optimierungsbedarf<br />
bei der Applikationsweise besteht.<br />
Literaturverzeichnis<br />
HAGA H.A., RANHEIM B. (2005): Castration of<br />
piglets: the analgesic effects of intratesticular<br />
and intrafunicular lidocaine injection. Vet<br />
Anaesth Analg 32: 1 – 9.<br />
HANSSON M. et al. (2011): Effect of local<br />
anaesthesia and/or analgesia on pain responses<br />
induced by piglet castration. Acta Vet Scand 53:<br />
34.<br />
KLUIVERS-POODT M. et al. (2012): Effects of a<br />
local anaesthetic and NSAID in castration of<br />
piglets, on the acute pain responses, growth<br />
and mortality. Animal 6: 1469 – 1475.<br />
SALLER A.M. et al. (2<strong>02</strong>0): Local anesthesia in<br />
piglets undergoing castration – A comparative<br />
study to investigate the analgesic effects of four<br />
local anesthetics on the basis of acute<br />
physiological responses and limb movements.<br />
PLOS ONE 15: e<strong>02</strong>36742. https://doi.org/10.1371/<br />
journal.pone.<strong>02</strong>36742<br />
Anna M. Saller et al.<br />
Zentrum für Präklinische Forschung des<br />
Klinikums rechts der Isar der Technischen<br />
Universität München<br />
Verdaulichkeit eines Futters in pelletierter und extrudierter Form bei der Labormaus<br />
Bei der Planung von Tierversuchen ist essentiell,<br />
so viele einflussnehmende Faktoren<br />
wie möglich zu kennen und diese im<br />
Idealfall zu standardisieren. Das ist auch<br />
im Sinne der 3R-Prinzipien. Zusammensetzung<br />
und Verarbeitung des Futters wirken<br />
sich auf die Verdaulichkeit im Tier aus (1,2).<br />
Handelsübliche Labortierfuttermittel sind<br />
oft in verschiedenen Formen erhältlich<br />
(Pellets, Extrudat, Mehl, Paste), die als<br />
identisch und austauschbar in der Verwendung<br />
deklariert sind. Anhand eines Erhaltungsfuttermittels<br />
in pelletierter und extrudierter<br />
Form sollte hier an Mäusen der<br />
Einfluss der Verarbeitung auf die Verdaulichkeit<br />
gezeigt werden.<br />
Methoden<br />
In zwei Durchgängen (DG1 & 2) wurden 8<br />
Wochen alte, männliche C57Bl/6J Mäuse<br />
verwendet. Es wurde ein kommerziell erhältliches<br />
Erhaltungsfuttermittel gewählt,<br />
das in DG1 je 11 Mäuse in pelletierter (P1)<br />
und extrudierter (E1) Form ad libitum er-<br />
hielten (n=11/Gruppe). Für DG2 wurden dieselben<br />
Futtermittel wie in DG1, jedoch aus<br />
einer neuen Charge bezogen (P2, E2, n=16/<br />
Gruppe). Nach einer Woche Gewöhnung<br />
folgte eine 15-tägige Bilanzphase mit Dokumentation<br />
der Futteraufnahme und<br />
Sammlung der gesamten Kotmenge. Der<br />
Stärkeaufschlussgrad im Futter wurde gemessen<br />
(P1: 15 %, E1: 57 %, P2: 17 %; E2:<br />
50 %). Aus Futter- und Kotproben wurden<br />
Bruttoenergie, Trockensubstanz und Rohnährstoffe<br />
bestimmt, um die scheinbare<br />
Verdaulichkeit (sV) zu berechnen. Die<br />
Gruppen wurden mittels one-way-ANOVA<br />
verglichen (p
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Berufsbild Tierarzt in der Versuchstierkunde – Ein Tierarzt an einem Uniklinikum?<br />
Ein Tierarzt an einem Universitätklinikum?<br />
Vor ein paar Jahren war das noch eine Seltenheit,<br />
doch heute schon nicht mehr.<br />
Denn an einem Universitätsklinikum werden<br />
nicht nur Patienten versorgt, es gibt<br />
auch die Schwerpunkte Forschung und<br />
Lehre – und hier kommt der Tierarzt ins<br />
Spiel – wenn tierexperimentell geforscht<br />
wird. Der Vortrag gibt einen Einblick in die<br />
Herausforderungen der Tätigkeit eines Versuchstierarztes<br />
am Universitätsklinikum.<br />
Wer Versuchstiere hält, benötigt einen<br />
Tierarzt – so auch eine Uniklinik, wo sonst<br />
nur Menschen behandelt werden. Der<br />
Arbeitsalltag des Versuchstierarztes ist abwechslungsreich<br />
– begonnen bei der Bestandsbetreuung,<br />
die hier schnell einige<br />
Tausend kleine und große Versuchstiere<br />
umfasst, dem Führen einer tierärztlichen<br />
Hausapotheke, bis hin zu komplizierten<br />
Operationen und Narkosen sowie der<br />
dann anschließenden intensivmedizinischen<br />
Betreuung von Tieren, z. B. nach<br />
einer OP am Herzen. Nicht zuletzt berät<br />
der Tierarzt Wissenschaftler im Umgang<br />
mit Tieren oder ist als Tierschutzbeauftragter<br />
tätig.<br />
Für den Versuchstierarzt bleibt es immer<br />
spannend, denn oft begleitet man<br />
neue medizinische Entwicklungen vom<br />
ersten Tag an und die Möglichkeit eigener<br />
Forschung besteht – insbesondere durch<br />
den Austausch mit Forschern der Klinik<br />
(Bischoff et al. 2016, Bischoff et al. 2019).<br />
Literaturverzeichnis<br />
BISCHOFF S.J. et al.: Increase of cortical cerebral<br />
blood flow and further cerebral microcirculatory<br />
effects of Serelaxin in a sheep model. Am J<br />
Physiol Heart Circ Physiol. 2016 Sep<br />
1;311(3):H613-20. doi: 10.1152/ajpheart.00118.2016.<br />
BISCHOFF S. et al.: Learning from Negative<br />
Results – Critical Incident Reporting System in<br />
Laboratory Animal Science (CIRS-LAS.de). J Anim<br />
Res Vet Sci 2018,2: 009 DOI: 10.24966/<br />
ARVS-3751/100009.<br />
Dr. Sabine Bischoff<br />
Universitätklinikum Jena<br />
Der Einfluss der Futterverarbeitung kommerzieller Versuchstierfutter auf das<br />
intestinale Mikrobiom von Mäusen<br />
Um die 3R-Ziele zu erreichen, müssen Tierversuche<br />
standardisiert und vergleichbar<br />
sein. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Fütterung<br />
der Versuchstiere. Kommerzielles<br />
Labortierfutter ist für Mäuse in verschiedenen,<br />
identisch deklarierten Zubereitungsformen<br />
erhältlich. Diese werden teils<br />
ohne Bedacht genutzt und in wissenschaftlichen<br />
Artikeln nicht näher beschrieben.<br />
Bei einer Untersuchung pelletierten<br />
und extrudierten Futters eines Herstellers<br />
war ein Unterschied hinsichtlich Stärkeaufschlussgrad<br />
und Nährstoffzusammensetzung<br />
zwischen beiden Zubereitungsformen,<br />
sowie in verschiedenen Chargen<br />
pelletierten Futters festzustellen (Böswald,<br />
Wenderlein et al. 2<strong>02</strong>1). Ziel der vorgestellten<br />
Studie war es, den Einfluss verschiedener<br />
Zubereitungsformen von<br />
Versuchstierfuttern auf das intestinale Mikrobiom<br />
von Mäusen zu untersuchen<br />
(Wenderlein, Böswald et al. 2<strong>02</strong>1).<br />
In zwei Versuchsreihen wurden 48<br />
C57BL/6-Mäuse in zwei Versuchsgruppen<br />
aufgeteilt, sie erhielten zunächst identi-<br />
sches Futter und anschließend Futter desselben<br />
Herstellers in pelletierter oder in extrudierter<br />
Form. Proben aus Magen, Dünndarm,<br />
Caecum und Colon wurden nach<br />
dem Töten der Mäuse entnommen und<br />
mittels 16S rRNA Sequenzierung analysiert.<br />
In Versuchsteil 1 (pelletiert vs. extrudiert)<br />
wurden signifikante Veränderungen<br />
in der a-Diversität in Proben des Magens<br />
und Caecums festgestellt. In der b-Diversität<br />
zeigten sich lediglich geringe Unterschiede.<br />
Die Auswertung der zero-radius<br />
Operational Taxonomic Units (zOTUs) zeigte<br />
signifikante Unterschiede.<br />
In Versuchsteil 2 (pelletiert vs. extrudiert<br />
und Chargeneinfluss) ließen sich keine signifikanten<br />
Veränderungen in der a-Diversität<br />
feststellen. Die b-Diversität unterschied<br />
sich signifikant in allen Abschnitten außer<br />
dem Colon. Eine Analyse der zOTUs ergab signifikante<br />
Veränderungen.<br />
Die veränderte Zusammensetzung der<br />
pelletieren Futter in beiden Versuchsteilen<br />
führte zu einem veränderten Mikrobiom<br />
und ließ eine Reproduktion von Versuchsteil<br />
1 nicht zu.<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verarbeitung<br />
des Futters das Mikrobiom von<br />
Mäusen beeinflusst. Auf Grund der Nichtkonformität<br />
des eingesetzten Futters im<br />
Maushaltungsbereich ist die Reproduzierbarkeit<br />
und Vergleichbarkeit einzelner<br />
Tierexperimente hinsichtlich des Mikrobioms<br />
kritisch zu hinterfragen.<br />
Literaturverzeichnis<br />
BÖSWALD, L., F. (2<strong>02</strong>1). Processing matters in<br />
nutrient matched laboratory diets for mice –<br />
energy and nutrient digestibility. Animals 11(2):<br />
523.<br />
WENDERLEIN, J. (2<strong>02</strong>1). Processing Matters in<br />
Nutrient-Matched Laboratory Diets for<br />
Mice-Microbiome. Animals 11(3).<br />
Jasmin Wenderlein et al.<br />
Lehrstuhl für Bakteriologie und Mykologie,<br />
Institut für Infektionsmedizin und<br />
Zoonosen, Veterinärwissenschaftliches<br />
Department<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
66<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 – Preise und Auszeichnungen<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1 wurden erneut Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit Preisen für ihre<br />
Vorträge oder Poster ausgezeichnet. Denn die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gehört zu den Kernaufgaben der <strong>DVG</strong>.<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Das Future Board gestaltete die Vortrags-<br />
Session der Freien Vorträge sowie auch die<br />
Vorstellung der Poster. Das Future Board<br />
ist ein wissenschaftliches Gremium der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> und wird von Hill’s Pet Nutrition<br />
gefördert. Zusammengesetzt ist es aus je<br />
einer Repräsentantin bzw. einem Repräsentanten<br />
der fünf deutschen veterinärmedizinischen<br />
Bildungseinrichtungen<br />
(siehe auch Seite 24).<br />
Die Freien Vorträge wurden vor Ort in<br />
Berlin präsentiert. Die Poster wurden in<br />
kurzen Videos vorgestellt. Diese Videos sowie<br />
auch vertonte Präsentationen der<br />
Freien Vorträge waren für alle KongressteilnehmerInnen<br />
auf der Landingpage des<br />
Kongresses bis zum 12.12.2<strong>02</strong>1 abrufbar.<br />
Die Mitglieder des Future Board führten<br />
souverän durch die Sessions und Preisverleihungen.<br />
Folgende Vorträge und Poster wurden ausgezeichnet:<br />
Freie Vorträge<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Dr. Patricia Beer (Zürich, CH)<br />
Evaluation von Fibroblasten-Aktivierungs-Protein<br />
(FAP) als Zielstruktur zur<br />
fluoreszenzbasierten Darstellung von<br />
Weichteilsarkomen beim Hund<br />
2. Preis (Buchpreis)<br />
Paula Jendrny (Hannover)<br />
Olfaktorische Detektion von SARS-CoV-<br />
2-Infektionen durch Spürhunde in verschiedenen<br />
Körperflüssigkeiten<br />
3. Preis (Buchpreis)<br />
Larena Reifarth (Hannover)<br />
Detektion von spermatogonial stem<br />
cells (SSC) im Hoden von Rüden mit<br />
spontaner immun-mediierter Orchitis<br />
Die Vortrags-Preisträgerinnen mit dem Future Board der DGK-<strong>DVG</strong> und den Sponsoren,<br />
v.l.n.r.: Melanie Werner, Dr. Mareike Nickel, Larena Reifarth, Dr. Christine Mayer, Paula Jendrny,<br />
Dr. Britta Kiefer-Hecker (Hills), Prof. Dr. Barbara Kohn, Dr. Franz Söbbeler, Dr. Elisabeth Müller<br />
(Laboklin), Dr. Jenny Stiller, Dr. Patricia Beer. Foto: Milena Schlösser/<strong>DVG</strong><br />
Laboklin-Preis<br />
Bester freier Vortrag im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro)<br />
Melanie Werner (München)<br />
Veränderungen der fäkalen unkonjugierten<br />
Gallensäuren und Korrelation<br />
mit Clostridium hiranonis bei Hunden<br />
mit chronischen Enteropathien<br />
Poster<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Dr. Katrin Törner (Bad Kissingen)<br />
Neoplasien junger Hunde: gut- oder<br />
bösartig?<br />
2. Preis (Buchpreis)<br />
Nancy Rother (Feldkirchen)<br />
Tumore bei 177 Heimtierhamstern<br />
3. Preis (Buchpreis)<br />
Janna Hinderer (Berlin)<br />
Trächtigkeit und Geburt bei der Hündin:<br />
Progesteronwerte und reproduktionsmedizinische<br />
Parameter<br />
Laboklin-Preis<br />
Bestes Poster im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro)<br />
Lisa Herter (Berlin)<br />
Studien zur Untersuchung der Übereinstimmung<br />
verschiedener Kreuzproben-<br />
Verfahren beim Hund (Foto S. 68)<br />
Die Preise für die Freien Vorträge und die<br />
Buchpreise für die Poster wurden von der<br />
Schlüterschen Fachmedien GmbH gestiftet.<br />
Den Geldpreis für das beste Poster stiftete<br />
die DGK-<strong>DVG</strong> und den Laboklin-Preis<br />
die Firma Laboklin.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 67
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
biopsiesystems zur Entnahme von Gehirnbiopsien<br />
bei zwei Hunden<br />
3. Preis (Buchpreis)<br />
Angela Beugger (Bern, CH)<br />
Spinale Neuronavigation zur lumbalen<br />
Plattenfixierung in Miniaturrassehunden<br />
Die Preise wurden von der Schlüterschen<br />
Fachmedien GmbH gestiftet.<br />
Freute sich über den Laboklin-Award für ihr Poster: Lisa Herter (2. v.l.). Ganz links: Dr. Elisabeth Müller<br />
(Labolin), ganz rechts: Dr. Franz Söbbeler (Future Board), 2. v.r.: Prof. Dr. Barbara Kohn.<br />
Foto: Milena Schlösser/<strong>DVG</strong><br />
Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Auf der Tagung der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
erhielten Preise für die besten Vorträge:<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Dr. Patricia Beer (Zürich, CH)<br />
Nahinfrarot-Fluoreszenz-Bildgebung<br />
für die gezielte Resektion von Wächter-<br />
lymphknoten bei Hunden mit Mastzelltumoren<br />
– ein retrospektiver Vergleich<br />
zur Standardresektion von lokoregionalen<br />
Lymphknoten<br />
2. Preis (Buchpreis)<br />
Dr. Sarah Gutmann (Leipzig)<br />
Einsatz eines MRT-basierten patientenindividuellen<br />
stereotaktischen Gehirn-<br />
Die Preisträger der Fachgruppe „Chirurgie“ mit der Jury (v.l.n.r.): Angela Beugger, Dr. Kay Schmerbach,<br />
Dr. Sarah Gutmann, Dr. Mathias Brunnberg, Dr. Patricia Beer, PD Dr. Mirja Nolff, Dr. Christine Peppler.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Fachgruppe „Veterinärmedizinische<br />
Anästhesie, Intensivmedizin,<br />
Notfallmedizin und Schmerztherapie<br />
(VAINS)“<br />
Auch die Fachgruppe VAINS zeichnete auf<br />
ihrer Tagung wieder die besten Vorträge<br />
aus.<br />
Die Preise erhielten:<br />
1. Preis (Jahresabonnement der Tierärztlichen<br />
Praxis, Kleintiere, und Buchpreis)<br />
Inken Henze (Zürich)<br />
Evaluation of an oesophageal Doppler<br />
monitoring based treatment algorithm<br />
for reducing intraoperative hypotension<br />
in dogs undergoing general anaesthesia.<br />
Preliminary data of a randomized<br />
prospective clinical study<br />
2. Preis (Buchpreis)<br />
Dr. Frauke Paul (Leipzig)<br />
CT-gestützter Vergleich der kranialen<br />
Migration von Kontrastmittel im Epiduralraum<br />
bei Katzen nach lumbosakraler<br />
und sakrokokzygealer Applikation<br />
3. Preis (Buchpreis)<br />
Vanessa Rupp (Hannover)<br />
Fallbericht – Allgemeinanästhesie<br />
eines Glattstirnkaimans für die chirurgische<br />
Versorgung einer horizontalen<br />
Lazeration der Cornea<br />
Die Preise wurden vom Georg Thieme Verlag<br />
gestiftet.<br />
68<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Die VAINS-Preisträgerinnen mit der Jury (v.l.n.r.): Dr. René Dörfelt, Prof. Dr. Sabine Kästner, Vanessa Rupp, Inken Henze, Dr. Frauke Paul,<br />
Prof. Dr. Michaele Alef, Prof. Dr. Sabine Tacke. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Erstmals wurden auf der Tagung der Fachgruppe<br />
„Tierernährung“ der beste Vortrag<br />
und das beste Poster ausgezeichnet.<br />
Über ihre Preise freuten sich:<br />
• Bester Vortrag (350,- Euro)<br />
Lisa Wahl (Leipzig)<br />
Auswirkungen fermentierbarer Kohlenhydrate<br />
auf die kardiovaskuläre<br />
Gesundheit beim Schwein als Modell<br />
für den adipösen Menschen<br />
• Bestes Poster (150,- Euro)<br />
Laura Fuhrmann (Berlin)<br />
Ex-vivo Screening verschiedener Präund<br />
Probiotika auf die Wachstumshemmung<br />
geflügelpathogener Bakterien<br />
Die Preise wurden von der Firma Vet-Concept<br />
gestiftet.<br />
Die Preisträgerinnen mit Jury und Sponsorin (v.l.n.r.): Prof. Dr. Jürgen Zentek, Lisa Wahl,<br />
Prof. Dr. Nadine Paßlack, Prof. Dr. Sven Dänicke, Laura Fuhrmann, Dr. Sonja Bergs (Vet-Concept):<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 69
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Richard-Völker-Medaille<br />
Anlässlich der Feier zum 70-jährigen Bestehend<br />
der <strong>DVG</strong> zeichnete Dr. Friedrich<br />
Röcken, Kongresspräsident des 67. Jahreskongresses<br />
der DGK-<strong>DVG</strong>, zwei verdiente<br />
Persönlichkeiten mit der Richard-Völker-<br />
Medaille der DGK-<strong>DVG</strong> aus: Prof. Dr. Claudia<br />
Reusch (Zürich) und Prof. Dr. Barbara<br />
Kohn (Berlin). Prof. Reusch war schon 2<strong>02</strong>0<br />
mit der Richard-Völker-Medaille geehrt<br />
worden; die offizielle Verleihung und Würdigung<br />
konnte wegen des online durchgeführten<br />
Kongresses jedoch erst jetzt vorgenommen<br />
werden. Prof. Kohn erhielt die<br />
Medaille für 2<strong>02</strong>1. Beide Kolleginnen haben<br />
sich auf besondere Weise um die Kleintiermedizin<br />
verdient gemacht. Ausführliche<br />
Würdigungen waren im <strong>DVG</strong>-Forum<br />
2/2<strong>02</strong>0 bzw. 1/2<strong>02</strong>1 zu lesen.<br />
Dr. Friedrich Röcken zeichnete Prof. Dr. Claudia Reusch mit der Richard-Völker-Medaille<br />
2<strong>02</strong>0 aus. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Wurde mit der Richard-Völker-Medaille 2<strong>02</strong>1 geehrt: Prof. Dr. Barbara Kohn.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Anton-Mayr-Preis und Klös-Preis<br />
Auch der Anton-Mayr-Preis für Nachwuchswissenschaftler<br />
und der Preis der<br />
Ursula und Heinz-Georg Klös-Stiftung für<br />
2<strong>02</strong>0 konnten pandemiebedingt erst jetzt<br />
überreicht werden. <strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr.<br />
Dr. h.c. Martin Kramer freute sich, im Rahmen<br />
der Eröffnungsveranstaltung des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>1 die Preise zu<br />
überreichen.<br />
Prof. Dr. Katharina Schaufler, PhD<br />
(Greifswald), erhielt den Anton-Mayr-Preis<br />
für ihre herausragende Forschung zu antibiotikaresistenten<br />
Bakterien.<br />
Dr. Jan Lakemeyer (Utrecht) wurde für<br />
seine Forschung zu terrestrischen und<br />
aquatischen Wildtieren mit dem Klös-Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Ausführliche Würdigungen beider Wissenschaftler<br />
sind im <strong>DVG</strong>-Forum 1/2<strong>02</strong>0 zu<br />
lesen.<br />
Prof. Dr. Katharina Schaufler, PhD. Foto: Milena<br />
Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Bruns-Preis<br />
Auf der Eröffnungsveranstaltung des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses 2<strong>02</strong>1 überreichte der Vorsitzende<br />
des Stiftungsrates der Dres.<br />
Georg und Jutta Bruns-Stiftung für innovative<br />
Veterinärmedizin, Prof. Dr. Gotthold<br />
Gäbel (Leipzig), den Preis der Stiftung. In<br />
Dr. Jan Lakemeyer. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
diesem Jahr wurden zwei Wissenschaftlerinnen<br />
ausgezeichnet:<br />
Melanie Brede, PhD (Hannover) wurde<br />
für ihre herausragenden Forschungen auf<br />
dem Gebiet der In-vitro-Modellierung des<br />
mikrobiellen Vormagenstoffwechsels mit<br />
Schwerpunkt auf den Untersuchungen<br />
70<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
zum ruminalen Microbiom und Metabolom<br />
und ihre Beeinflussung durch pathogene<br />
Mikroorganismen geehrt.<br />
Dr. Julia Sehl-Ewert (Greifswald-Insel<br />
Riems) erhielt den Preis in Würdigung ihrer<br />
herausragenden Forschungen auf dem Gebiet<br />
der Alphaherpesviren mit dem Schwerpunkt<br />
auf dem Aujeszky-Virus (Pseudorabies<br />
Virus, PrV) sowie dem humanen Herpes<br />
Simplex Virus (HSV-1 und -2).<br />
Felix Wankel Tierschutz-<br />
Forschungspreis 2<strong>02</strong>1<br />
Der Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />
wird durch die Tierärztliche Fakultät<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
in der Regel alle zwei Jahre im Rahmen<br />
der <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung verliehen.<br />
Da die Tagung sowohl 2<strong>02</strong>1 als auch 2<strong>02</strong>2<br />
online durchgeführt wurde bzw. wird, fand<br />
die Verleihung des Preises anlässlich des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses statt.<br />
Den Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />
2<strong>02</strong>1 erhält mit 20.000 Euro Prof. Dr.<br />
Rupert Palme (Wien). Er wurde für seinen<br />
wissenschaftlichen Übersichtsartikel mit<br />
dem Titel „Nicht-invasive Messung von<br />
Glukokortikoiden: Fortschritte und Probleme“<br />
ausgezeichnet.<br />
Der wissenschaftliche Nachwuchspreis<br />
2<strong>02</strong>1 mit 5.000 Euro ging an Dr. Christian<br />
Lotz (Würzburg) Mit dem Preis wird er<br />
Melanie Brede, PhD. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
für seine Doktorarbeit mit dem Titel „Entwicklung<br />
eines Augenirritationstests zur<br />
Identifikation aller GHS-Kategorien für<br />
den Endpunkt Augenreizung“ und die daraus<br />
erfolgten wissenschaftlichen Publikationen<br />
ausgezeichnet.<br />
Der wissenschaftliche Sonderforschungspreis<br />
2<strong>02</strong>1 mit 5.000 Euro geht an<br />
Dr. Charlotte E. Blattner (Bern). Mit dem<br />
Preis wird sie für ihre Doktorarbeit mit<br />
dem Titel „Schutz von Tieren innerhalb<br />
und jenseits der Grenzen: Extraterritoriale<br />
Jurisdiktion und die Herausforderungen<br />
der Globalisierung“ ausgezeichnet, welche<br />
die Zulässigkeit und Möglichkeiten des<br />
Dr. Julia Sehl-Ewert. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Schutzes von Tieren insbesondere über<br />
Staatsgrenzen hinaus skizziert.<br />
Der Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />
wird für hervorragende, experimentelle<br />
und innovative wissenschaftliche Arbeiten<br />
verliehen, deren Ziel bzw. Ergebnis es<br />
ist, Tierversuche zu ersetzen oder einzuschränken,<br />
den Tierschutz generell zu fördern,<br />
die Gesundheit und tiergerechte<br />
Unterbringung von Versuchs-, Heim- und<br />
Nutztieren zu gewährleisten oder die<br />
Grundlagenforschung zur Verbesserung<br />
des Tierschutzes zu unterstützen. Der Preis<br />
ist mit maximal 30.000 Euro dotiert.<br />
Prof. Dr. Rupert Palme. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong> Dr. Christian Lotz. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong> Dr. Charlotte E. Blattner. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 71
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Ausschreibung des Otfried-Siegmann-Preises 2<strong>02</strong>2 der<br />
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (<strong>DVG</strong> e. V.)<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt den „Otfried-Siegmann-<br />
Preis 2<strong>02</strong>2 der <strong>DVG</strong>“ aus.<br />
Mit dem Preis sollen Wissenschaftler*innen<br />
bis zu einem Alter von 40 Jahren ausgezeichnet<br />
werden, deren wissenschaftliche<br />
Publikationen sie als hoch qualifizierten<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs ausweisen.<br />
Der Otfried-Siegmann-Preis der <strong>DVG</strong><br />
wird von der AniCon Labor GmbH (www.<br />
anicon.eu) gestiftet und ist mit 10.000,00 €<br />
dotiert, die jeweils hälftig dem / der Preisträger*in<br />
und der wissenschaftlichen Einrichtung<br />
zufließen, an der die Arbeit erstellt<br />
wurde.<br />
Der Preis ist nicht teilbar.<br />
Ausgezeichnet werden Arbeiten aus veterinärmedizinischen<br />
und eng verwandten<br />
Gebieten, die sich mit infektionsmedizinischen<br />
Fragestellungen bei landwirtschaftlichen<br />
Nutztieren, einschließlich Bienen<br />
und Nutzfischen, befassen und bereits zur<br />
Publikation angenommen oder veröffentlicht<br />
sind.<br />
Vorschläge und Eigenbewerbungen<br />
können eingereicht werden bei der<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong><br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
bevorzugt per E-Mail an info@dvg.de.<br />
Folgende Unterlagen sind beizufügen:<br />
1. Lebenslauf mit beruflichem Werdegang<br />
und Publikationsliste des/der Kandidat*in<br />
2. Die zur Preisvergabe vorgeschlagene Publikation<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
ein Kuratorium.<br />
Die Richtlinien für die Vergabe des<br />
Preises können bei der Geschäftsstelle der<br />
<strong>DVG</strong> angefordert werden und sind online<br />
verfügbar: www.dvg.de.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Letzter Termin für die Einreichung von Vorschlägen<br />
ist der 15. März 2<strong>02</strong>2 (verlängerte<br />
Deadline).<br />
Die Preisvergabe wird im Rahmen des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses 2<strong>02</strong>2 stattfinden.<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Seminarraum der <strong>DVG</strong> – für Ihr Event<br />
Seminarraum der <strong>DVG</strong> mit mehreren Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Die neue Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> in unmittelbarer<br />
Nähe zum Gießener Bahnhof<br />
verfügt über einen Seminarraum, der z. B.<br />
für Workshops oder Meetings von den<br />
Fachgruppen der <strong>DVG</strong> genutzt werden<br />
kann.<br />
Der Raum bietet mehrere Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und Platz für maximal 45<br />
Personen. Der Bahnhof ist nur wenige Gehminuten<br />
entfernt; ein Parkhaus befindet<br />
sich in unmittelbarer Nähe.<br />
Das Benediktiner Weißbräuhaus im<br />
gleichen Gebäude präsentiert ein Gastro-<br />
Erlebnis der besonderen Art. Ein Lunch<br />
kann im Weißbräuhaus eingenommen<br />
werden oder das Catering kann im Veranstaltungsraum<br />
erfolgen.<br />
Haben Sie Interesse? In unserer Broschüre<br />
finden Sie weitere Informationen<br />
zu den Möglichkeiten des Seminarraums.<br />
Broschüre:<br />
q https://www.dvg.net/ueber-uns/<br />
geschaeftsstelle/unser-raum-fuer-ihrevent/<br />
oder direkt QR-Code scannen<br />
Terminvereinbarung und Informationen:<br />
q veranstaltungen@dvg.de<br />
q Tel.: 0641 – 984446 – 0<br />
72<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Was die <strong>DVG</strong> ihren Mitgliedern bietet – Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />
von Veranstaltern, bei denen<br />
die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />
• Betriebshaftpflichtversicherung über<br />
https://main-finanz.de/dvg/<br />
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />
<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />
(excl. Blauer Hund)<br />
• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“<br />
für Neu-Mitglieder sowie 25<br />
Prozent Rabatt ab dem 2. Jahr bzw. für<br />
alle <strong>DVG</strong>-Neu-Mitglieder<br />
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />
Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />
Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische,<br />
erscheint sechsmal jährlich)<br />
• Preisnachlass für Publikationen des<br />
Bundesverbandes für fachgerechten<br />
Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />
• <strong>DVG</strong>-Mitgliederzeitschrift „Forum“<br />
zweimal jährlich<br />
• Kostenlose Zusendung von Programmheften<br />
Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />
• Regulärer Beitrag: 120 Euro<br />
• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />
und Doktoranden: 25,00 Euro<br />
• Ermäßigter Beitrag für Tierärzte/innen<br />
in Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />
• Kollegen/innen in Rente oder Pension:<br />
auf Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />
Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />
finden Sie unter:<br />
www.dvg.de q Mitgliedschaft<br />
In eigener Sache – Bitte um Zusendung<br />
Ihrer E-Mail-Adresse<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
um Ihnen Informationen über anstehende Tagungen, günstige<br />
Frühbucherrabatte, Deadlines für Abstract-Einreichungen oder<br />
Bewerbungen für Preise sowie derzeit aktuelle Meldungen in Zeiten<br />
von Corona schnell und kostengünstig zukommen lassen zu<br />
können, nutzen wir die Zusendung per E-Mail.<br />
• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail- Adresse. Bitte teilen<br />
Sie uns Ihre E-Mail mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />
• Sie erhalten nur Meldungen, welche die von Ihnen gewählten<br />
Fachgruppen betreffen und die daher für Sie auch relevant<br />
sind.<br />
• Falls Sie früher E-Mail-Nachrichten von der <strong>DVG</strong> bekommen<br />
haben, diese jetzt aber vermissen, schauen Sie bitte im Spam-<br />
Ordner nach.<br />
• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen Sie uns dies bitte<br />
mit (auch Änderungen der postalischen Adresse).<br />
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen Datenschutzbestimmungen<br />
ein und geben die Adressen nicht an Dritte weiter.<br />
Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Telefon: 0641 9844460<br />
Vielen Dank!<br />
Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Werde Schnuppermitglied!<br />
Foto: LoggaWiggler, pixabay.com<br />
Studierende und Doktoranden/innen können für 25,00 € im Jahr<br />
Schnuppermitglied in der <strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile.<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen<br />
der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>- Verlags sowie bei weiteren<br />
Publikationen<br />
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche<br />
Praxis“<br />
Weitere Infos: www.dvg.de<br />
Oder fragt uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 73
PERSONEN<br />
Zum Gedenken an Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann<br />
Am 28. Juni 2<strong>02</strong>1 verstarb Professor Dr.<br />
med. vet. Karl-Heinz Waldmann im Alter<br />
von 67 Jahren. Wir haben mit ihm einen herausragenden<br />
Veterinärmediziner, einzigartigen<br />
Hochschullehrer und liebenswerten<br />
Menschen verloren.<br />
Nach seinem Studium an der Tierärztlichen<br />
Hochschule (TiHo) in Hannover promovierte<br />
Karl-Heinz Waldmann 1981 mit<br />
einer Arbeit zum Wirtschaftsgeflügel, um<br />
dann die Tierart zu wechseln, indem er<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik<br />
für kleine Klauentiere wurde. 1994 habilitierte<br />
er sich im Fach „Schweinekrankheiten<br />
und Allgemeine Innere Medizin“<br />
unter Prof. Wilhelm Bollwahn und wurde<br />
1996 als dessen Nachfolger zum Universitätsprofessor<br />
berufen. 2001 erhielt er einen<br />
Ruf auf die Professur für Schweine in Zürich,<br />
verblieb aber als der Klinikleiter in<br />
Hannover.<br />
Während seines langen Wirkens erwarb<br />
er sich als Wissenschaftler auf dem<br />
Schweinesektor sowohl im Inland als auch<br />
international höchste Anerkennung im Bereich<br />
von Forschung und tierärztlicher Praxis.<br />
Er war De-facto Diplomate des ECPHM<br />
und betreute mehrere Habilitationen und<br />
zahlreiche Dissertationen. Die zusammen<br />
mit der Tierärztekammer Niedersachsen<br />
organisierten Fortbildungsveranstaltungen<br />
und seine Mitarbeit im Arbeitskreis<br />
Tiergarten wurden allseits geschätzt. Ein<br />
besonderer Dank gilt ihm für seinen langjährigen,<br />
vorbildlichen Einsatz als Mitglied<br />
im Senat und im Stiftungsrat der TiHo.<br />
Auch der Tierschutz lag ihm sehr am<br />
Herzen und er war langjähriger Vorsitzender<br />
der Kommission nach §15 TierSchG in<br />
Hannover. Karl-Heinz Waldmann war<br />
außerdem als <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietsleiter für<br />
die Klinische Veterinärmedizin der Großtiere<br />
und Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe für<br />
Schweinekrankheiten, als Kuratoriumsvorsitzender<br />
der AfT und als Sprecher für<br />
das Cluster Schwein bei der DAFA tätig.<br />
Karl-Heinz Waldmann war bei Studierenden,<br />
bei Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen<br />
nicht nur wegen seiner hohen<br />
fachlichen Kompetenz, sondern auch wegen<br />
seiner ruhigen, warmherzigen und zuverlässigen<br />
Art sehr geschätzt und beliebt.<br />
Seiner Familie gilt unsere Anteilnahme;<br />
unser Respekt vor einer großen Lebensleistung<br />
und unsere Wertschätzung<br />
für Karl-Heinz Waldmann mögen ihr ein<br />
kleiner Trost sein.<br />
Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Greif und<br />
Prof. Dr. Dr. Michael Wendt,<br />
Senat und Klinik für kleine Klauentiere,<br />
Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover<br />
Dr. Uwe Tiedemann, Bundestierärztekammer<br />
e. V. und Tierärztekammer<br />
Niedersachsen<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, <strong>DVG</strong> e. V.<br />
Klinik für Schweine, Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München<br />
Klinik für Schweine,<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Klinik für Klauentiere,<br />
Abt. Schweinekrankheiten,<br />
Freie Universität Berlin<br />
Bestandsbetreuung und Reproduktionsbiologie,<br />
Universität Leipzig<br />
74<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
PERSONEN<br />
International Canine Health Award für Professorin Tipold<br />
Prof. Dr. Andrea Tipold. Bild: privat<br />
Professorin Dr. Andrea Tipold, Vizepräsidentin<br />
für Lehre und Leiterin der Neurologie<br />
in der Klinik für Kleintiere der Stiftung<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo),<br />
erhielt am 30. Juni 2<strong>02</strong>1 den mit 10.000 Britischen<br />
Pfund dotierten International Canine<br />
Health Award des britischen The Kennel<br />
Club, dem Dachverband der britischen<br />
Hundezüchtervereine. Für ihr Lebenswerk<br />
wird Tipold mit dem Lifetime Achievement<br />
Award geehrt – einer von vier Kategorien<br />
der International Canine Health Awards,<br />
eine bedeutende veterinärmedizinische<br />
Auszeichnung.<br />
Tipold erhält die Auszeichnung für ihre<br />
außergewöhnlichen Leistungen in der Forschung<br />
auf dem Gebiet der veterinärmedizinischen<br />
Neurologie und der neurologischen<br />
Ausbildung. „Sie hat ihr Leben der<br />
Mission der Hundegesundheit gewidmet,<br />
indem sie die veterinärmedizinische Neurologie<br />
weiterentwickelt hat. Ihre Leistung<br />
hat einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität<br />
von Hunden“, heißt es vom The<br />
Kennel Club. Im Laufe ihrer herausragenden<br />
Karriere habe Tipold zudem zahlreiche<br />
Veterinärneurologen, Assistenzärzte und<br />
Promotionsstudierende ausgebildet und<br />
mehrere tausend Tiermedizinstudierende<br />
unterrichtet.<br />
Tipolds kontinuierliche Forschungsund<br />
Lehrtätigkeit hat dazu beigetragen,<br />
die veterinärmedizinische Neurologie<br />
weltweit entscheidend voranzubringen.<br />
Sie hat über 250 wissenschaftliche Publikationen<br />
zur Pathogenese, Diagnose, Behandlung<br />
und Kontrolle verschiedener<br />
neurologischer Erkrankungen bei Hunden<br />
veröffentlicht. Fachlich konzentriert sie<br />
sich innerhalb der Neurologie auf Neuro-<br />
Immunologie, Steroid Responsive Meningitis-Arteritis<br />
(SRMA), Epilepsieforschung,<br />
Einführung neuartiger Antiepileptika in<br />
die Klinik, Bildgebung, Genetik und die<br />
Wirbelsäulentraumaforschung.<br />
Tipold sagte: „Ich bin außerordentlich<br />
dankbar und stolz und fühle mich geehrt,<br />
diese Auszeichnung zu erhalten. Ich werde<br />
weiter an SRMA arbeiten und versuchen,<br />
den Grund für diese sehr schmerzhafte<br />
Krankheit zu finden, um betroffenen<br />
Hunden zu helfen. Ich hoffe auch, mehr<br />
über neuroimmunologische Phänomene<br />
bei Hunden herauszufinden, um die Behandlungsmethoden<br />
verbessern zu können."<br />
Gestiftet wird die Auszeichnung von<br />
Vernon und Shirley Hill, den Gründern der<br />
Metro Bank. Die Ehrung würdigt Personen,<br />
die mit ihrer Arbeit die Gesundheit und das<br />
Wohlbefinden von Hunden bedeutend fördern.<br />
Die Auswahl der Preisträgerinnen<br />
und Preisträger übernimmt ein unabhängiges<br />
internationales Gremium aus Tierärztinnen<br />
und Tierärzten sowie Forschenden.<br />
Prof. Tipold engagiert sich auch in der<br />
<strong>DVG</strong> in mehreren Fachgruppen (u. a. DGK-<br />
<strong>DVG</strong>, Fachgruppe „Pathologie“).<br />
Prof. Dr. Dr. Hafez in der International Poultry Hall of Fame<br />
Der langjährige Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Geflügelkrankheiten“, Prof. Dr. Dr. Hafez<br />
Mohamed Hafez (Berlin) wurde anlässlich<br />
des 100. Jubiläums des World Poultry<br />
Congresses im August 2<strong>02</strong>1 online in die<br />
International Poultry Hall of Fame berufen.<br />
Die Auszeichnung nahm Dr. Roel Mulder,<br />
Secretary and Assistant Treasurer der<br />
World’s Poultry Science Association<br />
(WPSA) vor.<br />
Prof. Hafez wurde 1947 in Ägypten geboren.<br />
Er studierte Veterinärmedizin an<br />
der Veterinärfakultät der Universität von<br />
Prof. Hafez (links) wurde von Dr. Roel Mulder in die International Poultry Hall of Fame berufen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 75
PERSONEN<br />
Ägypten in Kairo. Von 1971 bis 1975 arbeitete<br />
er als wissenschaftlicher Assistent<br />
am Institut für Geflügelkrankheiten der<br />
gleichen Universität und erwarb anschließend<br />
seinen Abschluss als Master of Veterinary<br />
Science. 1981 promovierte er an<br />
der Justus-Liebig-Universität in Gießen.<br />
Von 1981 bis 1985 war er am Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt<br />
in Stuttgart tätig.<br />
1994 habilitierte er sich am Institut für<br />
Geflügelkrankheiten der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München. Seit 1996 ist<br />
er Honorarprofessor an der Universität<br />
Hohenheim und seit 2009 an der Alexandria<br />
University in Ägypten. Seit 1997 war<br />
er ordentlicher Professor für Geflügelkrankheiten<br />
an der Freien Universität Berlin.<br />
Im März 2016 ging er offiziell in den<br />
Ruhestand, ist aber bis heute Gastprofessor<br />
am Institut für Geflügelkrankheiten.<br />
Prof. Hafez ist Fachtierarzt für Geflügelkrankheiten,<br />
für Mikrobiologie und für<br />
Tierhygiene. 2005 wurde er als Diplomate<br />
for Veterinary Public Health (EDVPH) und<br />
2008 als Diplomate des European College<br />
of Poultry Veterinay Science (ECPVS) anerkannt,<br />
in dem er auch Gründungsmitglied<br />
und einer der früheren Präsidenten<br />
war.<br />
Prof. Hafez gilt als international bekannter,<br />
häufig konsultierter und vielfach<br />
mit Preisen ausgezeichneter Geflügelspezialist.<br />
Mit über 300 Publikationen sowie<br />
zahlreichen Vorträgen und Präsentationen<br />
auf nationalen und internationalen Konferenzen<br />
trug er zum Verständnis der Geflügelkrankheiten<br />
und der Geflügelwissenschaften<br />
bei.<br />
Ehrendoktortitel für Christian Drosten, Gerd Sutter und Lothar H. Wieler<br />
„Professor Dr. Christian Drosten, Professor<br />
Dr. Gerd Sutter und Professor Dr. Lothar H.<br />
Wieler haben sich in ihrem bisherigen Wirken<br />
und ganz besonders während der Coronapandemie<br />
um die ganzheitliche wissenschaftliche<br />
Betrachtung der Gesundheit<br />
von Menschen und Tieren verdient gemacht“,<br />
sagte Dr. Gerhard Greif, Präsident<br />
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
(TiHo) am 26.07.2<strong>02</strong>1 anlässlich der<br />
vom Senat beschlossenen Ehrungen. Ihre<br />
außerordentlichen Verdienste und ihr großes<br />
Engagement würdigt die TiHo mit der<br />
Verleihung der Ehrendoktortitel.<br />
One Health steht für die enge Verbindung<br />
der Gesundheit von Menschen, Tieren sowie<br />
der Umwelt. Zwei Aspekte, die der<br />
One-Health-Gedanke umfasst, sind Anti-<br />
V.l.n.r.: Dr. Gerhard Greif, Prof. Dr. Christian Drosten, Prof. Dr. Lothar Wieler, Prof. Dr. Gerd Sutter. Foto: Martin Bühler<br />
76<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
iotikaresistenzen und Infektionskrankheiten,<br />
die zwischen Menschen und Tieren<br />
übertragen werden können. Mit den Ehrungen<br />
unterstreicht die TiHo die Bedeutung<br />
des One-Health-Ansatzes, der einen<br />
Schwerpunkt der Forschungsarbeiten der<br />
TiHo bildet.<br />
Professor Dr. Christian Drosten<br />
Professor Dr. Christian Drosten erhält die<br />
Ehrendoktorwürde der TiHo für seine herausragende<br />
Forschung auf dem Gebiet<br />
der RNA- und Coronaviren, seinen großen<br />
Beitrag zur One-Health-Thematik sowie<br />
für seine wichtige und wertvolle Aufklärungsleistung<br />
während der Pandemie.<br />
Drosten arbeitet eng mit Forschenden anderer<br />
Disziplinen zusammen. Während<br />
der Pandemie öffnete er zudem den Blick<br />
in die Wissenschaft. Mit seinen allgemeinverständlichen<br />
Erläuterungen virologischer<br />
und epidemiologischer Sachverhalte<br />
in unterschiedlichen Medien zeigte<br />
er, was die Wissenschaft weiß, wie sie<br />
funktioniert und mit welchen Methoden<br />
die Wissenschaft arbeitet. „Die direkte<br />
Vermittlung der aktuellen Faktenlage und<br />
ihre Einordnung war und ist für viele Menschen<br />
während der Pandemie eine große<br />
Hilfe, die trotz aller Widrigkeiten Sicherheit<br />
vermittelt“, sagte Greif.<br />
Drosten leitet das Institut für Virologie<br />
an der Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
sowie das Nationale Konsiliarlaboratorium<br />
für Coronaviren. Er studierte Humanmedizin<br />
an der Goethe-Universität Frankfurt<br />
am Main, wo er auch promovierte.<br />
Drosten ist Facharzt für Mikrobiologie, Virologie<br />
und Infektionsepidemiologie. Bevor<br />
er dem Ruf an die Charité nach Berlin<br />
folgte, war er an verschiedenen Positionen<br />
am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin<br />
in Hamburg tätig und leitete für<br />
zehn Jahre das Institut für Virologie am<br />
Universitätsklinikum Bonn. Drosten ist<br />
Träger des Bundesverdienstkreuzes erster<br />
Klasse.<br />
Professor Dr. Gerd Sutter<br />
Professor Dr. Gerd Sutter erhält die Ehrendoktorwürde<br />
für seine herausragende Forschung<br />
auf dem Gebiet neu auftretender<br />
Zoonoseerreger und Infektionskrankheiten<br />
sowie für sein Engagement für den<br />
One-Health-Gedanken. Sutter ist Tierarzt<br />
und widmet sich besonders der angewandten<br />
Infektionsforschung. Er sucht<br />
nach neuartigen Virusimpfstoffen für Prophylaxe<br />
und Therapie und konnte bereits<br />
mehrere Impfstoffkandidaten soweit entwickeln,<br />
dass sie für klinische Studien zugelassen<br />
wurden. Dabei nutzt er das Modifizierte<br />
Vacciniavirus Ankara (MVA), ein<br />
harmloses Pockenvirus, das bereits seit<br />
Jahrzehnten zu Impfzwecken verwendet<br />
wird und als Vektor mit der Information<br />
verschiedener Erreger bestückt werden<br />
kann, um als Impfstoff zu fungieren. Auf<br />
diese Weise entwickelte er beispielsweise<br />
einen Impfstoff gegen das Middle East Respiratory<br />
Syndrome Coronavirus (MERS-<br />
CoV), das von Kamelen übertragen wird,<br />
und einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2,<br />
der sich derzeit in der klinischen Prüfung<br />
befindet. Aber auch andere zoonotische<br />
Infektionskrankheiten wie Aviäre Influenza<br />
oder West-Nil-Fieber stehen in seinem<br />
Fokus.<br />
Sutter studierte und promovierte an der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
(LMU). Während seiner Postdoc-Zeit<br />
arbeitete er im Laboratory of Viral Diseases<br />
an den National Institutes of Health in<br />
den USA. Nach seiner Rückkehr nach<br />
Deutschland übernahm er die Leitung<br />
einer Forschungsgruppe im Institut für Virologie<br />
am Helmholtz Zentrum München.<br />
Er ist Fachtierarzt für Mikrobiologie und<br />
Virologie und habilitierte sich im Fach Virologie<br />
in München. Bevor er seine jetzige<br />
Professur für Virologie am Institut für Infektionsmedizin<br />
und Zoonosen an der<br />
LMU antrat, leitete er die Abteilung Virologie<br />
am Paul-Ehrlich-Institut.<br />
PERSONEN<br />
Professor Dr. Dr. h. c. Lothar H.<br />
Wieler<br />
Professor Dr. Dr. h. c. Lothar H. Wieler erhält<br />
die Ehrendoktorwürde für seinen herausragenden<br />
wissenschaftlichen Beitrag<br />
in der Zoonosenforschung und für die<br />
One-Health-Thematik sowie für seine Rolle<br />
in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.<br />
Wieler ist Tierarzt und Präsident des<br />
Robert Koch-Instituts in Berlin. In dieser<br />
Funktion berät er die Bundesregierung<br />
und informiert regelmäßig über den Sachstand<br />
der Pandemie in Deutschland. Die<br />
TiHo würdigte mit der Verleihung des Ehrendoktortitels<br />
ganz besonders seine Rolle<br />
während der Pandemie. „Ruhig, souverän,<br />
wissenschaftlich und faktenbasiert<br />
informiert Professor Wieler die Öffentlichkeit<br />
über das Coronavirus. Er klärt auf,<br />
warnt und ordnet ein. Er ist einer der Säulen<br />
in der Pandemiebekämpfung in<br />
Deutschland“, sagte Greif.<br />
Wieler studierte Veterinärmedizin an<br />
der Freien Universität Berlin und an der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />
wo er am Institut für Medizinische<br />
Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre<br />
promoviert wurde. Seine Habilitation<br />
legte er an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen im Fach Infektionskrankheiten und<br />
Hygiene der Tiere ab. Lothar H. Wieler ist<br />
Fachtierarzt für Mikrobiologie und war<br />
Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre<br />
an der Freien Universität Berlin.<br />
In seiner Forschung konzentriert sich Wieler<br />
auf Fragestellungen, die gleichermaßen<br />
die Gesundheit von Menschen und Tieren<br />
betreffen und legt einen Schwerpunkt auf<br />
zoonotische bakterielle Erkrankungen sowie<br />
Antibiotikaresistenzen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 77
PERSONEN<br />
Neue Fachgruppenleiter<br />
Zahlreiche Fachgruppen haben auf ihren Tagungen in den vergangenen Wochen neue Leiter und Stellvertreter gewählt. Die <strong>DVG</strong> bedankt<br />
sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dieses Amt ausgeübt haben – häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür zur Verfügung<br />
stellen. Ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />
Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
Auf der online durchgeführten Versammlung<br />
der Fachgruppe am 26.05.2<strong>02</strong>1 kandidierte<br />
der langjährige Leiter der Fachgruppe,<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Bätza, nicht<br />
mehr. Zum neuen Leiter wurde Dr. Herbert<br />
Weinandy (Bonn) gewählt. Prof. Dr. Martin<br />
Beer (Greifswald-Insel Riems) wurde als<br />
Stellvertreter bestätigt.<br />
Fachgruppe „Didaktik und<br />
Kommunikation“<br />
Am 20.09.2<strong>02</strong>1 fand im Rahmen der Tagung<br />
der Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
die Wahl zur Fachgruppenleitung<br />
statt. Neue Leiterin ist Prof. Dr.<br />
Mahtab Bahramsoltani (Berlin). Zur Stellvertreterin<br />
wurde Dr. Christin Kleinsorgen<br />
(Hannover) gewählt.<br />
Fachgruppe AVID<br />
Am 14.09.2<strong>02</strong>1 fand online die Fachgruppenversammlung<br />
statt, auf der Neuwahlen<br />
der Fachgruppenvorstände Virologie<br />
anstanden. Neu gewählt wurde Dr. Nelly<br />
Scuda (Erlangen). Im Amt bestätigt wurde<br />
PD Dr. Kerstin Wernike (Greifswald-Insel<br />
Riems).<br />
Dr. Herbert Weinandy.<br />
Prof. Dr. Mahtab Bahramsoltani.<br />
Dr. Nelly Scuda<br />
Prof. Dr. Martin Beer.<br />
Dr. Christin Kleinsorgen<br />
PD Dr. Kerstin Wernike.<br />
78<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Veterinärmedizinische Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie<br />
(VAINS)“<br />
Die Versammlung der Fachgruppe fand in Präsenz auf der Tagung anlässlich des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses am 19.11.2<strong>02</strong>1 statt. In den Vorstand<br />
wurden gewählt: Prof. Dr. Sabine Kästner (Hannover, Vorsitzende), Prof. Dr. Sabine Tacke (Gießen, Stellvertreterin), Dr. Julia<br />
Tünsmeyer (Hannover, Beisitzerin), Dr. Christian Dancker (Berlin, Schriftführer).<br />
Prof. Dr. Sabine Kästner. Prof. Dr. Sabine Tacke Dr. Julia Tünsmeyer. Dr. Christian Dancker.<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Auch auf der Onlinetagung der AG Lasermedizin wurden Wahlen durchgeführt. Dr. Ursula Mayer (Augsburg) rückte turnusgemäß<br />
auf den Posten der 1. Vorsitzenden der AG Lasermedizin vor und Jakub Kaczmarek (Birkenfeld) wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt.<br />
Dr. Jochen Krüger (Krefeld) rückte in die Position des Past-Präsidenten.<br />
Dr. Ursula Mayer. Jakub Kaczmarek. Dr. Jochen Krüger.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 79
PERSONEN<br />
Fachgruppe<br />
„Schweinekrankheiten“<br />
In der Fachgruppe „Schweinekrankheiten“<br />
war die Position des/der LeiterIn<br />
durch den Tod des langjährigen Leiters<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann (siehe<br />
Seite 74) neu zu besetzen. Zur Leiterin<br />
wurde PD Dr. Doris Höltig (Hannover)<br />
gewählt. Im Amt des Stellvertreters wurde<br />
Prof. Dr. Mathias Ritzmann (Oberschleißheim)<br />
bestätigt.<br />
PD Dr. Doris Höltig.<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
Auf der Versammlung der Fachgruppe am 25.08.2<strong>02</strong>1 übernahm die 1. stellvertretende Leiterin Dr. Regina Hannemann (Tübingen)<br />
turnusgemäß die Position der Leiterin. Die bisherige Leiterin Dr. Katja Voigt (Oberschleißheim) rückte auf die Position der 2. Stellvertreterin.<br />
Zum neuen 1. Stellvertreter wurde Dr. Henrik Wagner (Gießen) gewählt.<br />
Dr. Regina Hannemann.<br />
Dr. Henrik Wagner.<br />
Dr. Katja Voigt.<br />
Fachgruppe Bienen<br />
Die Fachgruppe führte am 19.11.2<strong>02</strong>1 ihre Fachgruppenversammlung durch und wählte Björn Wilcken (Berlin) zum Leiter, Dr. Ilka Emmerich<br />
(Leipzig) zur stellvertretenden Leiterin und Dr. Julia Dittes (Leipzig) zur Schriftführerin.<br />
Björn Wilcken.<br />
Dr. Ilka Emmerich.<br />
Dr. Julia Dittes.<br />
80<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
PERSONEN<br />
Fachgruppe<br />
„Lebensmittelhygiene“<br />
Am 05.10.2<strong>02</strong>1 wurde auf der Fachgruppenversammlung<br />
Prof. Dr. Thomas Alter (Berlin)<br />
als Leiter der Fachgruppe bestätigt. Zur<br />
Stellvertreterin wurde Prof. Dr. Claudia Guldimann<br />
(Oberschleißheim) gewählt.<br />
Prof. Dr. Thomas Alter.<br />
Prof. Dr. Claudia Guldimann.<br />
Fachgruppe „Milchhygiene“<br />
Die Fachgruppe „Milchhygiene“ wählte<br />
den Fachgruppenvorstand am 14.10.2<strong>02</strong>1.<br />
Neue Leiterin ist Prof. Dr. Madeleine Plötz<br />
(Hannover). Zu ihrer Stellvertreterin wurde<br />
Prof. Dr. Peggy Braun (Leipzig) gewählt.<br />
Prof. Dr. Madeleine Plötz.<br />
Prof. Dr. Peggy Braun.<br />
Fachgruppe „Lebensmittelrecht“<br />
Die Fachgruppe „Lebensmittelrecht“ führte<br />
ihre Versammlung am 06.10.2<strong>02</strong>1 durch<br />
und wählte Dr. Edwin Ernst (Stuttgart) zum<br />
Leiter der Fachgruppe und Dr. Marcus Langen<br />
(Neukirchen-Vluyn) zu seinem Stellvertreter.<br />
Dr. Edwin Ernst.<br />
Dr. Marcus Langen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 81
PERSONEN<br />
Neue Arbeitskreise<br />
„Forensische Veterinärmedizin“<br />
und „Klinische Hygiene“<br />
Die auf der Delegiertenversammlung 2<strong>02</strong>0<br />
beschlossenen neuen, fachgruppenübergreifenden<br />
Arbeitskreise (AK) „Forensische<br />
Veterinärmedizin“ und „Klinische Hygiene“<br />
wurden im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses 2<strong>02</strong>1 in Berlin gegründet und<br />
die jeweiligen Vorstände gewählt.<br />
Im AK „Forensische Veterinärmedizin“<br />
wurde Dr. Thomas Steidl (Tübingen) zum<br />
Vorsitzenden gewählt. Zu Stellvertretern<br />
wurden PD MMag. Dr. Alexander Tritthart<br />
(Graz, A) und Dr. Thomas Buyle (Kernen im<br />
Remstal) gewählt.<br />
In den Vorstand des AK „Klinische Hygiene“<br />
wurden Dr. Laura Rohwedder (Berlin,<br />
Vorsitzende), Dr. Thomas Rohwedder<br />
(Berlin, Stellvertreter) und Dr. Philipp Winkels<br />
(Erftstadt, Beisitzer) gewählt.<br />
Fotos der gewählten AK-Vorstände finden<br />
Sie auf der Seite 15.<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Ein Tier soll leben, nicht leiden! – QUEN geht online!<br />
QUEN (Qualzucht-Evidenz Netzwerk) ist<br />
das Projekt engagierter Tierärzt*innen und<br />
tierschutzbewegter Menschen aus den<br />
unterschiedlichsten Fachdisziplinen.<br />
Zuchtbedingte Defekte bei Tieren werden<br />
sichtbar gemacht. Der Vollzug des sogenannten<br />
Qualzuchtparagrafen (§11bTierschutzgesetz-TierSchG)<br />
soll dadurch verbessert<br />
werden.<br />
Seit über 30 Jahren weisen Tierärzt*innen<br />
und Expert*innen anderer Fachrichtungen<br />
auf die Folgen der „Gestaltungsfreiheit“<br />
des Menschen in der Tierzucht<br />
Foto: Barnabé-Kaucic, pixabay.com<br />
hin. Leiden, Schmerzen und Schäden der<br />
Tiere, die auf bestimmte Merkmale gezüchtet<br />
werden, bleiben bisher weitgehend<br />
unberücksichtigt. Nicht nur Hunde,<br />
Katzen und Heimtiere, sondern auch Millionen<br />
landwirtschaftlicher Nutztiere sind<br />
betroffen.<br />
„Das ist mit dem Tierschutz als Staatsziel<br />
nicht vereinbar“, mahnt die QUEN-Projektleiterin<br />
Diana Plange, Fachtierärztin<br />
für Tierschutz und Tierschutzethik.<br />
Viele Arbeitsgruppen beschäftigen<br />
sich mit der Frage, warum trotz eindeutiger<br />
gesetzlicher Einschränkungen und Verbote<br />
die Zucht mit defektbelasteten Tieren<br />
nicht nur sehr geringe Fortschritte in<br />
der Umsetzung des §11b TierSchG macht,<br />
sondern die zuchtbedingten Defekte und<br />
Einschränkungen und das damit verbundene<br />
Leiden der Tiere immer extremer werden.<br />
Die Aufklärung über die Leiden der Tiere<br />
mit zuchtbedingten Defekten ist wichtiger<br />
Bestandteil des Gesamtkonzeptes<br />
QUEN. Dieses Konzept wurde von Tierärztinnen<br />
und Tierärzten entwickelt, damit<br />
sie ihre Garantenpflicht im Tierschutz<br />
nachhaltig erfüllen können.<br />
„Das bestehende Vollzugsdefizit im<br />
Bereich der Defekt- bzw. Qualzucht ist<br />
auch ein Problem unserer Nachbarländer“,<br />
hält Dr. Heidemarie Ratsch, Präsidentin der<br />
Tierärztekammer Berlin, fest. Das ist der<br />
Grund für die intensive Kooperation mit<br />
einer international zusammengesetzten<br />
Arbeitsgruppe zum Thema Qualzuchten.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde mit<br />
QUEN die Idee umgesetzt, Vollzugshilfen<br />
für Veterinärämter zu entwickeln und diese<br />
als Website öffentlich zugänglich zu<br />
machen. Darüber hinaus finden sich<br />
Rechtsgutachten, einschlägige Urteile, In-<br />
82<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
formationen zu Tierarten und relevanten<br />
Merkmalen, sowie viele Möglichkeiten<br />
sich zu vernetzen und zu informieren.<br />
Realisierung, Aufbau, Aktualisierung<br />
und Erweiterung der Informationsplattform<br />
erfolgt in Kooperation mit folgenden<br />
Institutionen: Tierärztekammer Berlin,<br />
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht<br />
(DJGT), Tierschutz-Ombudsstelle<br />
Wien (TOW), Akademie für Tierschutz<br />
des Deutschen Tierschutzbundes, Schweizer<br />
Tierschutz und den Tierschutzbeauftragten<br />
der Bundesländer. Sie wird unterstützt<br />
von vielen weiteren Organisationen,<br />
Verbänden und Organisationen, die<br />
in der Reihenfolge der Förderungszusagen<br />
auf der QUEN-Website veröffentlicht werden.<br />
Das Reden über Probleme schafft Probleme,<br />
das Reden über Lösungen schafft Lösungen<br />
(Steve de Shazer).<br />
Weitere Informationen:<br />
q http://qualzucht-datenbank.eu/<br />
VetRepos – Entwicklung einer Datenbank für Progresstestfragen<br />
Bereits seit 2013 werden im deutschsprachigen<br />
Raum Progresstests für Studierende<br />
der Tiermedizin angeboten, die diesen<br />
als Feedback-Instrument dienen und mit<br />
denen der Wissenszuwachs während des<br />
Studiums dargestellt werden soll. 1 Seit<br />
September 2<strong>02</strong>0 ist zusätzlich ein neues<br />
internationales Kooperationsprojekt gestartet,<br />
dessen Ziel es ist eine Datenbank<br />
mit Progresstestfragen aufzubauen. Es<br />
trägt den Titel „A shared item repository<br />
for progress testing in European veterinary<br />
schools”, kurz VetRepos.<br />
Unter der Leitung der Universität Kopenhagen<br />
wird gemeinsam mit der Universität<br />
Utrecht, der Universität Helsinki,<br />
der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften,<br />
der Norwegischen Universität<br />
für Umwelt und Biowissenschaften<br />
sowie der Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover (TiHo) eine Datenbank<br />
mit Testfragen aus der Tiermedizin in englischer<br />
Sprache erstellt. Neben den veterinärmedizinischen<br />
Bildungsstätten ist auch<br />
die European Association of Establishments<br />
for Veterinary Education (EAEVE) am<br />
Projekt VetRepos beteiligt.<br />
Gefördert wird das Projekt durch die<br />
Europäische Union im Rahmen des Erasmus+<br />
Programms „Strategic Partnerships<br />
for higher education“ für eine Laufzeit von<br />
drei Jahren.<br />
Ziel dieses Projektes ist es, die Fragen<br />
zu sammeln, ihre Qualität durch ein eigens<br />
entwickeltes Verfahren zu überprüfen<br />
und diese in einer gemeinsamen<br />
Datenbank abzulegen, um daraus abschließend<br />
Progresstests für Studierende<br />
generieren zu können. Die Inhalte der<br />
Datenbank orientieren sich an den in der<br />
EU-Richtlinie 2013/55/EU definierten Themenbereichen<br />
und an den von der EAEVE<br />
geforderten Ersttagskompetenzen.<br />
Das Projekt ist an der TiHo im Zentrum<br />
für E-Learning, Didaktik und Ausbildungsforschung<br />
(ZELDA) angesiedelt. Im Rahmen<br />
des Projektes wird u. a. für Studierende<br />
elektronisches Informationsmaterial<br />
zum Ablauf und Hintergrund der Progresstests<br />
in Form eines YouTube-Tutorials vom<br />
ZELDA zur Verfügung gestellt (siehe Link<br />
bzw. QR-Code).<br />
Auch weiteren veterinärmedizinischen<br />
Bildungsstätten in Europa soll der Zugang<br />
zur Datenbank nach Abschluss des Projekts<br />
ermöglicht werden, sodass das Angebot<br />
an diesen Hochschulen dadurch erweitert<br />
werden kann.<br />
Marie-Therese Knoll<br />
Dr. Elisabeth Schaper<br />
Zentrum für E-Learning, Didaktik und Ausbildungsforschung,<br />
Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover<br />
Youtube-Video:<br />
https://www.youtube.com/watch?reload=9&app=desktop&v=T-fXxW2_cnY<br />
Oder direkt über den QR-Code:<br />
Youtube-Video „Progress Testing in Veterinary Education”.<br />
1) Herrmann L, Beitz-Radzio C, Bernigau D, Birk S,<br />
Ehlers JP, Pfeiffer-Morhenn B, Preusche I, Tipold<br />
A and Schaper E (2<strong>02</strong>0) Status Quo of Progress<br />
Testing in Veterinary Medical Education and<br />
Lessons Learned. Front. Vet. Sci. 7:559. doi:<br />
10.3389/fvets.2<strong>02</strong>0.00559<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 83
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen und Friedrich-Loeffler-Institut kooperieren<br />
Welche Gefahr Zoonosen bedeuten – also<br />
Infektionen, die vom Tier auf den Menschen<br />
übergehen können –, führt uns die<br />
Coronaviruspandemie nachdrücklich vor<br />
Augen. Um die Forschungen in diesem Bereich<br />
deutlich zu verstärken, haben die<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und<br />
das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut<br />
für Tiergesundheit, FLI) im<br />
August 2<strong>02</strong>1 eine Kooperationsvereinbarung<br />
unterzeichnet. Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
planen der Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der JLU und das FLI auch<br />
die gemeinsame Berufung einer Professur<br />
für Internationale Tiergesundheit/One<br />
Health.<br />
Die Infektionsmedizin spielt an der JLU<br />
(unter anderem in Zusammenarbeit mit<br />
der Philips-Universität Marburg, der Technischen<br />
Hochschule Mittelhessen, dem<br />
Paul-Ehrlich-Institut in Langen und der<br />
Goethe Universität Frankfurt) eine große<br />
Rolle, etwa im LOEWE-Schwerpunkt DRUID,<br />
der sich der Erforschung von vernachlässigten<br />
Tropenkrankheiten widmet. Bei<br />
diesen und weiteren armutsassoziierten<br />
sowie vernachlässigten Infektionskrankheiten<br />
fehlen Impfstoffe, und Therapiemöglichkeiten<br />
sind entweder nicht vorhanden<br />
oder so limitiert, dass eine Resistenzentwicklung<br />
gegen die wenigen<br />
verfügbaren Medikamente nach Ansicht<br />
von Expertinnen und Experten nur eine<br />
Frage der Zeit ist.<br />
„Die Auswirkungen der plötzlichen<br />
Ausbreitung von Infektionskrankheiten,<br />
auf die wir nicht vorbereitet sind, können<br />
fatal sein“, erklärte Prof. Dr. Dr. h.c. Martin<br />
Kramer (zu diesem Zeitpunkt noch Dekan<br />
des Fachbereichs Veterinärmedizin). Für<br />
den Fachbereich Veterinärmedizin und das<br />
FLI ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte.<br />
„Dies gilt besonders für den One<br />
Health Ansatz, d. h. der ganzheitlichen Betrachtung<br />
der Gesundheit von Mensch, Tier<br />
und Umwelt“, ergänzt Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas<br />
C. Mettenleiter, der Präsident des FLI.<br />
Die gemeinsamen Forschungen sollen<br />
dazu dienen, die Ursprünge von zoonotischen<br />
Infektionen besser zu verstehen und<br />
wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.<br />
Quelle: Pressemitteilung der Justus-<br />
Liebig-Universität vom 27.08.2<strong>02</strong>1<br />
Jetzt als App – die StIKo Vet ist im digitalen Zeitalter angekommen<br />
Seit dem 01.07.2<strong>02</strong>1 gibt es eine StIKo-Vet-<br />
App für mobile Endgeräte. Die App soll den<br />
Zugang zu den Impfempfehlungen und<br />
Stellungnahmen der StIKo Vet erleichtern.<br />
Die Anwendung wurde so intuitiv wie<br />
möglich gestaltet. Es gibt drei wesentliche<br />
Bereiche:<br />
• In der „Impftabelle“ sind die Impfampeln,<br />
so wie sie in den jüngeren Leitlinien<br />
abgebildet sind, samt den dazugehörigen<br />
Impfempfehlungen<br />
zusammengefasst.<br />
• Im Bereich „Stellungnahmen“ finden<br />
sich die aktuelleren StIKo Vet Stellungnahmen<br />
als pdf jeweils mit einem kurzen,<br />
zusammenfassenden Text.<br />
• Im Bereich „Leitlinien“ sind alle Leitlinien<br />
als pdf-Dokumente enthalten.<br />
Für den schnellen Blick auf dem Handy<br />
bietet sich die Impftabelle an. Der Text ist<br />
im HTML-Format geschrieben und passt<br />
sich automatisch an die Bildschirmgröße<br />
an. Die pdf-Dokumente sind eher etwas<br />
für größere Bildschirme, z. B. für ein Tablet.<br />
Die Leitlinien vermitteln vor allem allgemeines<br />
Basiswissen und können ggf.<br />
auch im Gespräch mit dem Patientenbesitzer<br />
oder Betriebsleiter eine Argumentationshilfe<br />
darstellen. Die Stellungnahmen<br />
sind als Ausarbeitungen zu speziellen<br />
Themen eher für das Selbststudium gedacht.<br />
Mittels Suchfunktion kann nach<br />
entsprechenden Schlagworten und Dokumenten<br />
gesucht werden. Die Inhalte werden<br />
automatisch auf dem Endgerät aktualisiert,<br />
und man kann sich mittels<br />
Pushnachrichten über Aktuelles informieren<br />
lassen. Mit Hilfe eines Kontaktformulars<br />
können Anfragen direkt an die Geschäftsstelle<br />
gerichtet werden. Die<br />
pdf-Dokumente werden auf dem Endgerät<br />
gespeichert, sodass die Anwendung<br />
auch unter „Feldbedingungen“, d. h. in<br />
Gegenden mit schlechter Netzabdeckung<br />
funktionieren kann.<br />
Die Anwendung steht im Apple Store<br />
sowie im Google Playstore unter „StIKo<br />
Vet“ zum kostenlosen Download zur Verfügung.<br />
Feedback ist sehr erwünscht. Kleinere<br />
Probleme sollen schnell behoben werden.<br />
Allgemeine Anregungen sollen dazu<br />
genutzt werden, die Anwendung in den<br />
kommenden Jahren weiterzuentwickeln.<br />
Quelle: Pressemitteilung der StIKo Vet<br />
vom 30.06.2<strong>02</strong>1<br />
84<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen sind in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle erhältlich:<br />
Tagung der Fachgruppe „Parasitologie<br />
und parasitäre Krankheiten“<br />
Online, 28. – 30.06.2<strong>02</strong>1, 20,00 Euro<br />
61. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes<br />
„Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“<br />
Garmisch-Partenkirchen und online,<br />
28. –30.09.2<strong>02</strong>1, 30,00 Euro<br />
100. Fachgespräch über<br />
Geflügelkrankheiten<br />
Hannover und online,<br />
01. – <strong>02</strong>.07.2<strong>02</strong>1, 10,00 Euro<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>1<br />
Berlin + digital, 18. –20.11.2<strong>02</strong>1, erhältlich<br />
sind Kongressbände zu allen Tagungen,<br />
u. a. Kleintiere, Pferde, Rinder, Bienen etc.,<br />
sehen Sie dazu die Angaben im Web-Shop<br />
(Link siehe unten)<br />
Tagung der Fachgruppe „Krankheiten<br />
kleiner Wiederkäuer“<br />
Online, 25. – 26.08.2<strong>02</strong>1, 15,00 Euro<br />
101. Fachgespräch über<br />
Geflügelkrankheiten<br />
Hannover und online,<br />
04.-05.11.2<strong>02</strong>1, 10,00 Euro<br />
39. Tagung der Fachgruppe AVID –<br />
Virologie<br />
Online, 14. – 15.09.2<strong>02</strong>1, 10,00 Euro<br />
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand<br />
(bei Versand innerhalb Deutschlands: 1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag (excl. Blauer Hund)!<br />
Die Liste mit den Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter:<br />
www.dvg.de q Verlag/Shop q Bücher-Bestell-Liste<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 85
TAGUNGSKALENDER 2<strong>02</strong>2<br />
Tagungen 2<strong>02</strong>2 (Aufgrund der Coronavirus-Pandemie können sich Termine verschieben oder abgesagt werden.<br />
Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.dvg.de)<br />
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />
DGT-Weiterbildungsreihe für TFA 2<strong>02</strong>2 FG DGT-<strong>DVG</strong> 22.01.2<strong>02</strong>2 – 20.11.2<strong>02</strong>2 Neufahrn/Ndby.<br />
30. Jahrestagung der FG InnLab FG InnLab 28. – 29.01.2<strong>02</strong>2 online<br />
Tagung der FG Physiologie und Biochemie<br />
55. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der<br />
Fortpflanzung, gleichzeitig 47. Veterinär-Humanmedizinische<br />
Gemeinschaftstagung<br />
65. Jahrestagung und 27. Schnittseminar<br />
der FG Pathologie<br />
Tagung der AG Eutergesundheit<br />
Tierschutztagung 2<strong>02</strong>2<br />
Thema: Wird Tierschutz dem Geschlecht gerecht?<br />
Zum Umgang mit weiblichen und männlichen Tieren<br />
Augsburger Thementage Kleinsäuger<br />
Neurologie bei Kleinsäugern von A bis Z<br />
FG Physiologie und<br />
Biochemie<br />
FG Reproduktionsmedizin,<br />
DGRM<br />
20. – 22.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>2 Gießen<br />
<strong>02</strong>. – 04.03.2<strong>02</strong>2 online<br />
FG Pathologie 04. – 06.03.2<strong>02</strong>2 Fulda und online<br />
AG Eutergesundheit<br />
der FG Milchygiene<br />
14. – 15.03.2<strong>02</strong>2 Schwäbisch Gmünd<br />
FG Tierschutz 23. – 25.03.2<strong>02</strong>2 online<br />
AG Kleinsäuger<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
25. – 27.03.2<strong>02</strong>2 Augsburg<br />
Kölner Thementage Patient Katze<br />
Die multimorbide Katze<br />
AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
23. – 24.04.2<strong>02</strong>2 Köln<br />
Erfurter Thementage Kleintier<br />
Urologie bei Hund und Katze<br />
DGK-<strong>DVG</strong> 13. – 15.05.2<strong>02</strong>2 Erfurt<br />
Tagung der FG Parasitologie und<br />
parasitäre Krankheiten<br />
FG Parasitologie und<br />
parasitäre Krankheiten<br />
23. – 25.05.2<strong>02</strong>2 Berlin<br />
1<strong>02</strong>. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 26. – 27.05.2<strong>02</strong>2 Hannover<br />
DACh-Epidemiologietagung<br />
FG Epidemiologie und<br />
Dokumentation<br />
31.08. – <strong>02</strong>.09.2<strong>02</strong>2 Oldenburg<br />
9. Nordrhein-Westfälischer Tierärztetag <strong>DVG</strong>, Tierärztekammern<br />
Westfalen-Lippe &<br />
Nordrhein<br />
09. – 11.09.2<strong>02</strong>2 Dortmund<br />
40. Jahrestagung der FG AVID –<br />
Schwerpunkt Bakteriologie<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress (u. a. Kleintiere, Pferde, Rinder,<br />
Bienen, Lasermedizin, Tierernährung, Verhaltensmedizin,<br />
Naturheilverfahren/Regulationsmedizin)<br />
FG AVID 14. – 16.09.2<strong>02</strong>2 Kloster Banz<br />
<strong>DVG</strong> 13. – 15.10.2<strong>02</strong>2 Berlin<br />
62. Arbeitstagung des <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
AG Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
25. – 28.10.2<strong>02</strong>2 Garmisch-<br />
Partenkirchen<br />
103. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 03. – 04.11.2<strong>02</strong>2 Hannover<br />
54. Internationale Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und<br />
Tierhaltung<br />
24. – 26.11.2<strong>02</strong>2 Freiburg i. Br.<br />
86 <strong>DVG</strong>-Forum 01/2<strong>02</strong>1<br />
Änderungen vorbehalten
Anmeldung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />
Daten bin ich einverstanden.<br />
Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />
Vorname ………………………………………………………………………………………<br />
geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />
Straße …………………………………………………………………………………………<br />
PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />
Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />
Anschrift:<br />
An der Alten Post 2<br />
D-35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 6 41 / 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN:<br />
DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />
BIC:<br />
VBMHDE5F<br />
Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />
E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />
Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />
€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />
€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />
erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />
(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />
Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />
eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />
Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />
Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern bislang<br />
noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />
Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />
geltenden Abopreis, der jährlich durch die Schlütersche Fachmedien GmbH<br />
(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />
Zweck an die Schlütersche Fachmedien GmbH weitergegeben werden. Bei<br />
Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />
der Schlüterschen Fachmedien GmbH gekündigt werden.<br />
Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />
Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />
Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />
Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />
Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />
gekündigt werden.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum<br />
Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />
Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />
Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />
Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />
Bitte schicken an: <strong>DVG</strong> e.V., An der Alten Post 2, 35390 Gießen, info@dvg.de
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />
SEPA-Lastschriftmandat<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />
Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei<br />
Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />
<br />
Anschrift:<br />
<strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2<br />
35390 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 6 41/98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN DE 08 513 900 000 006 954 928<br />
BIC VBMHDE5F<br />
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Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
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E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name der Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
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Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />
belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Bitte per Post oder als Scan schicken an: <strong>DVG</strong> e.V. · An der Alten Post 2 · 35390 Gießen · info@dvg.de
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