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KULTUR<br />
Das Beste aus <strong>2021</strong><br />
FILME<br />
SERIEN<br />
ALBEN<br />
„Das schwarze Quadrat“ Ein<br />
Kreuzfahrtschiff, zwei Kunsträuber<br />
als Popstar-Imitatoren, Gewaltverbrechen<br />
und Gespräche über Kunst<br />
– das sind die Zutaten der besten<br />
deutschen Komödie des Jahres.<br />
„We Are Who We Are“<br />
Luca Guadagninos atmosphärisches<br />
Porträt von Teenagern, die in der<br />
Scheinwelt einer amerikanischen<br />
Militärbasis in Italien ihre eigene<br />
Identität suchen (Starzplay).<br />
Little Simz: „Sometimes<br />
I Might Be Introvert“ Die Londoner<br />
Rapperin stellt ihre Selbstzweifel<br />
aus und klingt auf dem<br />
epischen Werk wie die Tochter von<br />
Lauryn Hill und Kendrick Lamar.<br />
„Nomadland“ Verschwindet die<br />
Arbeit aus deiner Stadt, dann fahre<br />
ihr doch hinterher! Für Chloé Zhaos<br />
Drama über das Prekariat amerikanischer<br />
Arbeitsnomaden gab es<br />
dieses Jahr drei verdiente Oscars.<br />
„Gunda“ Wenn Schweine-, Hühner-<br />
und Rindfleisch zum Leben<br />
erweckt wird: Ebenso zauberhafte<br />
wie deprimierende Dokumentation<br />
über den Alltag von Nutztieren von<br />
der Geburt bis zur Schlachtbank.<br />
„Minari - Wo wir Wurzeln<br />
schlagen“ Herzergreifender Film<br />
über eine koreanische Einwandererfamilie,<br />
die in den Achtzigern im<br />
ländlichen Arkansas ihren amerikanischen<br />
Traum zu leben versucht.<br />
„House of Gucci“<br />
Ein Modeimperium,<br />
eine Scheidung, ein<br />
Mord und viele Intrigen.<br />
Ridley Scott inszeniert<br />
das True-<br />
Crime-Drama als<br />
Seifenoper mit einer<br />
sensationellen Lady<br />
Gaga als Fixpunkt.<br />
„Titane“ Sex im Auto kennt jeder,<br />
aber wie sieht Sex mit einem Auto<br />
aus? Spektakel über eine Serienkillerin,<br />
die von einer Karre schwanger<br />
wird und sich dann zusehends<br />
vergeblich als Mann tarnt.<br />
„The Father“ Regisseur Florian<br />
Zeller erzählt die Geschichte eines<br />
dementen alten Mannes, der nach<br />
und nach die Kontrolle verliert,<br />
aus der Sicht der Hauptfigur, was<br />
wiederum die Zuschauer verwirrt.<br />
„The Beatles: Get Back“<br />
Seit „Der Herr der Ringe“ weiß man,<br />
dass Regisseur Peter Jackson der<br />
Kurzform misstraut. Das gilt auch<br />
für seine Dokumentation über das<br />
große Finale der Beatles (Disney+).<br />
„Snabba Cash“<br />
Wenn die Stockholmer<br />
Start-up-Kultur<br />
mit dem örtlichen<br />
Drogenhandel kollidiert,<br />
gewinnt die<br />
depressive Erzählweise<br />
skandinavischer<br />
Krimis an<br />
Schwung (Netflix).<br />
„Squid Game“<br />
Wer raus ist, stirbt: Im koreanischen<br />
Überraschungserfolg treten zur Unterhaltung<br />
von Superreichen hoch<br />
verschuldete Menschen für Geld in<br />
tödlichen Kinderspielen an (Netflix) .<br />
„The White Lotus“<br />
Sozialsatire über ein 5-Sterne-Resort<br />
auf Hawaii, wo viel zu betuchte Gäste<br />
sich an ihren Privilegien, ihrem Unglück<br />
und ihrer generellen Ahnungslosigkeit<br />
berauschen. Wunderbar (Sky)!<br />
„Mare of Easttown“<br />
Die großartige Kate Winslet als seelisch<br />
verletzte Polizistin, die versucht,<br />
in einer Kleinstadt in Pennsylvania<br />
den Mord an einer jungen<br />
Frau aufzuklären (Sky).<br />
„Die Schlange“<br />
Verschachtelter Thriller über einen<br />
real existierenden Serienmörder, der<br />
im Bangkok der Siebziger Rucksacktouristen<br />
einen Strich durch die<br />
Erleuchtung machte (Netflix).<br />
Tyler, The Creator:<br />
„Call Me If You Get Lost“ Pech<br />
in der Liebe, Teil 1: Tyler verguckt<br />
sich in die Freundin eines Freundes<br />
und findet dabei den Weg zurück<br />
zum Rap. Hip-Hop hooray!<br />
Adele: „30“ Pech in der Liebe,<br />
Teil 2. Dieses Mal ist es eine Scheidung,<br />
die das Leben der erfolgreichsten<br />
Musikerin unserer Zeit<br />
beschwert und sie ihr bislang<br />
bestes Album aufnehmen lässt.<br />
Playboi Carti:<br />
„Whole Lotta Red“ Als das Werk<br />
an Heiligabend 2020 erschien,<br />
hielt man es für unhörbar. Heute<br />
gilt sein heiseres Geschrei zu lauter<br />
Elektronik als bahnbrechend.<br />
Sons Of Kemet:<br />
„Black To The<br />
Future“ Klarinette,<br />
Tuba und zwei<br />
Schlagzeuge – das<br />
Quartett begeistert<br />
mit einer Mischung<br />
aus Freude und Wut.<br />
Das Jazz-Album des<br />
Jahres!<br />
Lana Del Rey: „Blue Banisters“<br />
Großartige Songs, noch bessere<br />
Texte und mehr Abwechslung als<br />
sonst. Sie betrachtet sich, ihr Umfeld<br />
und ihr Land und nimmt sich<br />
dabei die Freiheit, von der sie singt.<br />
Low: „Hey What“<br />
Man stelle sich ergreifend schlicht<br />
gesungene Folksongs vor, die von<br />
massiv dröhnenden und verzerrten<br />
Gitarren umtost werden. Ein geradezu<br />
unwirkliches Spektakel.<br />
Fotos: Gordon Timpen/Port au Prince Pictures, TOBIS Film GmbH, Carole Bethuel, <strong>2021</strong> Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc., Melissa Lukenbaugh/Prokino/A24, Sant & Usant/<br />
V. Kossakovsky/ Egil H. Larsen/ Filmwelt, Courtesy of Searchlight Pictures/2020 20th Century Fox Film Corporation<br />
98 <strong>FOCUS</strong> <strong>51</strong>/<strong>2021</strong>