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Schwedenaktuell_5_21

In der letzten Ausgabe der Schweden aktuell 2021 geht es um den Erfolg schwedischer Einzelhandelsunternehmen in Deutschland und um Kinderhelden in Literatur und Film beider Länder. Außerdem zahlreiche Nes aus der deutsch-schwedischen Wirtschaft und viele Bilder von der Verleihung des schwedischen Unternehmenspreises 2021 in Hamburg.

In der letzten Ausgabe der Schweden aktuell 2021 geht es um den Erfolg schwedischer Einzelhandelsunternehmen in Deutschland und um Kinderhelden in Literatur und Film beider Länder. Außerdem zahlreiche Nes aus der deutsch-schwedischen Wirtschaft und viele Bilder von der Verleihung des schwedischen Unternehmenspreises 2021 in Hamburg.

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WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 5/<strong>21</strong><br />

SCHWEDEN<br />

aktuell<br />

Unternehmenspreis<br />

Endlich wieder<br />

live<br />

Einzelhandel<br />

Erfolgreiche<br />

Konzepte<br />

Kinderhelden<br />

Vorbild für das<br />

ganze Leben


Editorial<br />

12<br />

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gemäß den Regelungen zu Leistungen im Rahmen des Full-Service-Leasings. Beispielfoto eines Fahrzeugs der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des<br />

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Großes Wiedersehen<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der Schwedischen Handelskammer,<br />

das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Kammer kann auf abwechslungsreiche<br />

Monate zurückblicken. Das Highlight dieses Kammerjahres liegt noch<br />

gar nicht so lange zurück: die Verleihung des Schwedischen Unternehmenspreises<br />

konnte nach einer coronabedingten Pause 2020 endlich wieder<br />

stattfinden. Für alle, die bei der Veranstaltung nicht dabei sein konnten, gibt<br />

es in dieser Ausgabe eine Zusammenfassung inklusive Bildergalerie.<br />

Fast alle von Ihnen werden bestimmt schon mindestens ein Buch von<br />

Astrid Lindgren gelesen haben; einige von Ihnen vielleicht sogar alle. Die<br />

Schwedin hat es eindrucksvoll geschafft, mit ihren fantasievollen Geschichten<br />

Kinder zu Helden zu machen und in Deutschland die Sehnsucht nach<br />

einem unbeschwerten Leben in Schweden auszulösen. Pippi Langstrumpf,<br />

Michel aus Lönneberga und die Kinder von Bullerbü sind heute aus<br />

deutschen und schwedischen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.<br />

Gleiches gilt für Petterson und Findus oder Nils Holgersson und die Wildgänse.<br />

Diese Ausgabe der Schweden aktuell beschäftigt sich mit diesen<br />

Kinderhelden und wirft einen Blick auf die deutschen Pendants.<br />

Die Pandemie hat uns in diesem Jahr weiterhin fest im Griff. Lockdowns<br />

und die Veränderung der Lebensumstände haben sich vor allem auch im<br />

Einzelhandel bemerkbar gemacht. Viele Unternehmen mussten Ladenlokale<br />

schließen und ihren Onlinehandel ausbauen. Trotzdem ist der stationäre<br />

Handel weiterhin bedeutend. Auch für schwedische Einzelhandelsunternehmen<br />

werden die deutschen Innenstädte immer interessanter. Mit neuen und<br />

kreativen Konzepten, die in dieser Ausgabe vorgestellt werden, erobern sie<br />

den deutschen Markt.<br />

Bevor ich Ihnen abschließend viel Spaß beim Lesen, eine besinnliche<br />

Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche, möchte ich<br />

Sie noch schnell auf den Jahresauftakt der Kammer aufmerksam machen. Am<br />

04. Februar 2022 möchten wir gemeinsam mit Ihnen ins neue Kammerjahr<br />

starten – merken Sie sich den Termin gerne schon einmal vor!<br />

Bleiben Sie bis dahin gesund!<br />

Ihr<br />

Olaf Reus<br />

Präsidiumsmitglied der Schwedischen Handelskammer<br />

Mitglied der Geschäftsführung, Ericsson<br />

18<br />

Inhalt<br />

4 5 Fragen an... Christof Sauck<br />

6 Neues aus der Wirtschaft<br />

7 Kolumne Lundin<br />

8 Mitglieder im Portrait | That’s Retail<br />

9 Välkomna! | Neue Mitglieder<br />

10 Einzelhandel | Erfolgreiche Konzepte<br />

für die Einkaufstrends in Deutschland<br />

14 Kinderhelden | Vorbild für ein ganzes Leben<br />

17 Kammerkompetenz<br />

18 Schwedischer Unternehmenspreis 20<strong>21</strong><br />

24 Aus der Kammer<br />

28 JCC<br />

30 3 Minuten mit | Claudius Werwigk<br />

31 Impressum | Kammerkalender<br />

14<br />

3


5 FRAGEN AN...<br />

Christof Sauck<br />

Country Manager Germany, Rusta Retail GmbH<br />

... makes companies better!<br />

„Corona war im Grunde<br />

ein Beschleuniger“<br />

Herr Sauck, Rusta<br />

hat vor kurzem bereits<br />

den 6. Standort<br />

in Deutschland eröffnet<br />

und kündigt weitere an. Was ist der<br />

Schlüssel dieses Erfolgs?<br />

Wir treten preisaggressiv auf. Eigentlich<br />

ist der „Discounter“ ja in Deutschland<br />

erfunden worden, aber im Segment<br />

Home&Living treffen wir mit unserem<br />

Konzept ganz offenbar einen Nerv. Außerdem<br />

nutzen wir aktiv das positive<br />

Schwedenimage in Deutschland. Es steht<br />

für Vertrauen und Qualität, aber eben<br />

auch für Gemütlichkeit, „lagom“, und einen<br />

gewissen Stil. Vielleicht profitieren<br />

wir auch ein bisschen vom IKEA-Image,<br />

auch wenn wir keine Möbel verkaufen.<br />

War die Pandemie nicht ein Bremsfaktor<br />

für Sie?<br />

Corona war im Grunde nur ein Beschleuniger,<br />

um zu erweisen, welche Konzepte<br />

zukunftsfest sind und Erfolg haben werden.<br />

Wer nicht mehr zeitgemäß aufgestellt<br />

ist, dessen Misserfolg wurde durch<br />

die Pandemie eigentlich nur deutlicher<br />

und schneller sichtbar. Unsere Filialen<br />

waren im Lockdown natürlich auch geschlossen,<br />

aber da die Leute so viel Zeit<br />

zuhause verbracht haben, hatten sie auch<br />

Lust, zu renovieren und es sich schön zu<br />

machen. So kauften sie um so mehr, als<br />

die Geschäfte wieder öffnen konnten.<br />

Wie sehen Sie denn die Zukunft der Innenstädte?<br />

Ich denke, Einkaufen ist auch eine Form<br />

der Freizeitgestaltung, ein Freizeiterlebnis.<br />

Dafür wird man auch weiterhin in die<br />

City fahren – eben auch, um zu schnuppern,<br />

sich überraschen zu lassen. Allerdings<br />

braucht man dort einen guten Mix<br />

an unterschiedlichen Geschäften, damit<br />

das Angebot zum Innenstadtbesuch auch<br />

lockt. Für Rusta ist bei der Standortwahl<br />

allerdings die Erreichbarkeit mit dem<br />

PKW wichtig. Und wir setzen auf „starke<br />

Nachbarn“, die per se Kunden anziehen –<br />

z.B. in Stadtteilcentern. Die Städte sollten<br />

auch mehr als 100.000 Einwohner haben.<br />

Wer in Deutschland ein Filialnetz aufbaut,<br />

kann mit einer Stadt oder Region<br />

anfangen um dort „groß“ zu erscheinen.<br />

Ist das aus Ihrer Sicht eine gute Idee?<br />

Der Ansatz muss nicht grundsätzlich<br />

verkehrt sein – aber ich denke, es macht<br />

keinen Sinn, geographisch zu kleinteilig<br />

zu operieren und z.B. in einer Stadt<br />

mehrere Filialen in hochpreisigen Lagen<br />

zu eröffnen. Wobei ein „Flagship-Store“<br />

durchaus auch sinnvoll sein kann. Wir<br />

sehen Deutschland ganz klar als Wachstumsmarkt<br />

und planen die Eröffnung vieler<br />

weiterer Geschäfte. Allerdings werden<br />

wir uns auch die Zeit nehmen, die das<br />

eben braucht. Das ist ein ständiger Lernprozess!<br />

Entschuldigen Sie, aber „preisaggressiv“<br />

klingt erstmal nicht nach „nachhaltig“.<br />

Was lässt sich hierauf entgegnen?<br />

Nachhaltigkeit ist heute schon neben<br />

Preis und Qualität das bestimmende<br />

Thema und wird in Zukunft eine noch<br />

stärkere Rolle im Einzelhandel spielen.<br />

Als einer der größten Einzelhändler in<br />

Skandinavien haben wir eine große Verantwortung,<br />

deshalb haben wir schon vor<br />

einiger Zeit das Ziel aufgestellt, Nordeuropas<br />

nachhaltigster Discounter zu<br />

werden. Wir haben gerade erst unseren<br />

Nachhaltigkeitsreport 2020/<strong>21</strong> auf unserer<br />

Homepage veröffentlicht. Die Möglichkeiten,<br />

nachhaltig im Einzelhandel<br />

zu agieren sind enorm, angefangen bei<br />

den Ressourcen für die Herstellung der<br />

Produkte, dem Transport, der Verpackung,<br />

der Präsentation in unseren Filialen bis<br />

hin zur langen Nutzungsdauer durch den<br />

Endverbraucher. Für uns schließen sich<br />

Discount und Nachhaltigkeit keinesfalls<br />

aus.<br />

Bei der jüngsten Filialeröffnung von Rusta in<br />

Norderstedt gratulierte auch eine Delegation<br />

der Schwedischen Handelskammer. v.l.n.r.:<br />

Christof Sauck (Country Manager Germany),<br />

Elke Christina Roeder (Bürgermeisterin Norderstedt),<br />

Charlotte Roggenbuck (Projektmanagerin<br />

der Kammer), André Hamann (Store Manager)<br />

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NEUES AUS DER<br />

WIRTSCHAFT<br />

KOLUMNE LUNDIN<br />

Klarna-App beunruhigt<br />

Einzelhandel<br />

Die Shopping-App des schwedischen<br />

Fintech-Unternehmens Klara will Shopping<br />

inklusive Preisvergleichen und<br />

Sendungsverfolgung, Girokonto und<br />

Bezahlmethode bündeln. Über den Appeigenen<br />

Browser können die Leute nun<br />

in jedem Online-Shop der Welt einkaufen,<br />

ohne Klarna zu verlassen. Nutzer<br />

bleiben also in der App, egal, ob sie ein<br />

T-Shirt bei H&M oder eine Hose bei<br />

Zara kaufen wollen. Der Handelsverband<br />

Deutschland (HDE) reagiert mit Skepsis,<br />

da er den Verlust von Datenhoheit und<br />

Kundenzugang fürchtet. Klarna könnte<br />

als „Gatekeeper“ entscheiden, welche<br />

Angebote eingespielt werden – und sich<br />

das auch entlohnen lassen. Der HDE<br />

warnt vor Intransparenz und verzerrten<br />

Wettbewerbsbedingungen und fordert<br />

gesetzliche Regelungen für solche<br />

Gatekeeper-Funktionen. Besonders verführerisch<br />

sei bei Klarna die Möglichkeit<br />

zum Rechnungs- oder Ratenkauf. Auch<br />

Paypal-Chef Dan Schulman kündigte<br />

kürzlich an, die Bezahl-App zur Super-<br />

App auszubauen. Künftig sollen Nutzer<br />

sowohl Geld anlegen als auch einkaufen<br />

können. Für Konkurrenz zwischen den<br />

„Gatekeepern“ dürfte also in jedem Fall<br />

gesorgt sein.<br />

Bundesverdienstkreuz<br />

für Per Thöresson<br />

Der schwedische Botschafter in Deutschland,<br />

Per Thöresson, wurde für seine Verdienste<br />

um die deutsch-schwedischen<br />

Beziehungen mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte<br />

im Zusammenhang mit dem Staatsbesuch<br />

von Bundespräsident Steinmeier<br />

in Schweden im September.<br />

Magdalena Andersson ist Ministerpräsidentin<br />

Es war ein historisches Ereignis, als die Sozialdemokratin<br />

Magdalena Andersson am 24. November 20<strong>21</strong> zur ersten<br />

Ministerpräsidentin Schwedens gewählt wurde. Wenige<br />

Stunden danach musste sie ihr Amt wieder zurückgeben.<br />

Die Voraussetzungen der Wahl war, dass Andersson eine rotgrüne<br />

Minderheitsregierung führen würde. Am Nachmittag<br />

des 24. folgte die Abstimmung über den Haushalt im schwedischen<br />

Parlament, bei der die Mehrheit der Abgeordneten<br />

nicht für den Vorschlag der rot-grünen Regierung stimmte,<br />

sondern für den der konservativen Moderaten, der Christdemokraten<br />

und der Schwedendemokraten. Für Andersson war das annehmbar, aber der<br />

grüne Koalitionspartner wollte keinen Haushalt annehmen, der unter Beteiligung der<br />

Rechtspopulisten entstanden war. Die Grünen verließen die Regierung und Andersson<br />

trat infolgedessen zurück. Nach einer neuen Abstimmung eine knappe Woche später<br />

wurde Andersson wieder zur Ministerpräsidentin gewählt und wird nun eine Alleinregierung<br />

führen – die erste seit 2006.<br />

Nobelpreis in Berlin<br />

von links: Per Thöresson, Prof. Klaus Hasselmann,<br />

Prof. Benjamin List, Bundestagspräsidentin<br />

Bärbel Bas<br />

©: Nobel Prize Outreach / Bernhard Ludewig.<br />

Zum zweiten Mal in Folge veranstaltete die<br />

schwedische Botschaft eine Nobelpreisverleihung<br />

in Berlin. Aufgrund der Pandemie<br />

hat die Nobelstiftung in Schweden entschieden,<br />

dass die Preisverleihungen in den<br />

Heimatländern der Preisträger stattfinden.<br />

In diesem Jahr wurden zwei Nobelpreise an<br />

deutsche Staatsbürger verliehen; Professor<br />

Benjamin List erhielt den Nobelpreis für<br />

Chemie und Professor Klaus Hasselmann<br />

den Nobelpreis für Physik. Am 7. Dezember<br />

arrangierte die schwedische Botschaft einen<br />

ganzen Tag im Zeichen von Nobel. Zunächst<br />

fand ein Nobelsymposium mit den Nobelpreisträgern<br />

im Felleshus der Botschaft in<br />

Berlin statt. Der Vortrag wurde vom Wissenschaftsjournalisten<br />

Ranga Yogeshwar<br />

moderiert und zur Teilnahme digital live<br />

übertragen. Am Abend fand die Nobelpreisverleihung<br />

statt. Um einen wissenschaftlichen<br />

Rahmen zu bieten, fand sie in Zusammenarbeit<br />

mit der Max-Planck-Gesellschaft<br />

im historischen Harnack Haus, einem Gebäude,<br />

das im Laufe der Jahre von mehr als<br />

35 Nobelpreisträgern besucht wurde, statt.<br />

Gastrednerin des Abends war die neue Bundestagspräsidentin<br />

Bärbel Bas. Botschafter<br />

Per Thöresson leitete die feierliche Nobelpreisverleihung<br />

und überreichte den Preisträgern<br />

den Nobelpreis und die Diplome.<br />

Der Abend endete mit einem Abendessen.<br />

Im kommenden Jahr werden alle Preisträger<br />

nach Schweden geladen, um dann auch physisch<br />

am Nobeldinner in Stockholm teilzunehmen.<br />

ABBA – gigantischer Verkaufserfolg<br />

des neuen Albums „Voyage“<br />

Die Super Troupers von Schweden sind wieder da. Schon im<br />

Jahre 1999 wurden der legendären Popband 1 Milliarde Dollar<br />

für 100 Auftritte angeboten; die Mitglieder lehnten dieses<br />

Angebot ab und äußersten, sie glaubten nicht an eine Wiedervereinigung.<br />

Nun verblüfften die Vier die Welt mit einem höchst erfolgreichen<br />

Comeback. Im Heimatland verdrängten alle Songs von „Voyage“<br />

Adeles „Easy on Me“ und stiegen am 5. November sofort<br />

in die Top 10 der schwedischen Spotify Top 200 Daily Charts<br />

ein. Abbas erstes Studioalbum seit fast 40 Jahren, das neunte<br />

insgesamt, ist ein Verkaufshit in vielen europäischen Ländern<br />

und Australien geworden. Auch in Großbritannien, dem Mutterland<br />

der Popmusik, schnellte „Voyage“ an die Chartspitze. Mit<br />

204.000 verkauften Tonträgern in der ersten Woche ist es das<br />

bisher am schnellsten verkaufte Album des Jahres 20<strong>21</strong>. Und<br />

nirgendwo sind die Fans so ABBA-verrückt wie in Deutschland.<br />

„Voyage“ hat hierzulande den besten Album-Start eines internationalen<br />

Acts seit sechs Jahren bekommen: von null auf eins in<br />

den Offiziellen Deutschen Charts und Platin bereits in Woche 1.<br />

Die Welt ist bereit – here we go again!<br />

5 Jahre Allbright-Stiftung<br />

in Deutschland<br />

Am 23. September lud der Schwedische Botschafter zu einem<br />

besonderen Jubiläum in die schwedische Residenz in Berlin ein.<br />

Die 2011 in Schweden ins Leben gerufene Allbright-Stiftung<br />

feierte ihr 5-jähriges Bestehen in Deutschland. Neben Per<br />

Thöresson begrüßte auch Stiftungsgründer Sven Hagströmer<br />

die zahlreichen Gäste. Die Allbright-Stiftung setzt sich für mehr<br />

Diversität und Gleichberechtigung in der Wirtschaft ein und<br />

fördert Frauen auf ihrem Weg in Führungspositionen.<br />

GORILLA-ANGRIFF<br />

Die Gorillas sind unterwegs. Zehn Minuten nach der Bestellung<br />

bringen sie Gemüse, Obst und sonstige Lebensmittel.<br />

Die Arbeitsbedingungen der Fahrradkuriere des<br />

jungen Berliner Startups Gorillas sind allerdings umstritten.<br />

Genauso wie die dezentralen Verteilzentren, die<br />

bei vielen Anwohnern in Innenstädten unbeliebt sind.<br />

Trotzdem, der Markt für schnelle Lieferungen boomt,<br />

und bei Investoren herrscht Goldgräberstimmung. So<br />

hat der vom schwedischen Internetstar Niklas Östberg<br />

gegründete Lieferdienst Delivery Hero, seit einem Jahr<br />

im DAX notiert, vorsorglich 200 Millionen Euro in Gorillas<br />

investiert. Geld verdient kaum eines dieser Startups.<br />

Aber sie machen dem stationären Handel zunehmend<br />

Konkurrenz und zwingen ihn, sich der Digitalisierung zu<br />

stellen. 85 % der Einzelhändler in Deutschland verkaufen<br />

inzwischen ihre Waren komplett oder parallel zum<br />

stationären Geschäft im Internet. Vor zwei Jahren waren<br />

es 58 %. Zudem haben immer mehr Händler Profile auf<br />

den sozialen Medien, tummeln sich auf Facebook und Insta-gram<br />

und suchen die Zusammenarbeit mit Influencerinnen<br />

und Influencern. Aber es geht auch um smarte<br />

Vertriebswege und neue Technik. So wie die Metzgerei<br />

Klein in Strass mit ihrem Roboter Roberta. Der versorgt<br />

rund um die Uhr hungrige Kunden mit Aufschnitt oder<br />

Grillgut. Ohne Personal. Wird es ausreichen? Millionen<br />

von Konsumenten haben sich in Zeiten von Corona daran<br />

gewöhnt, nicht vor Ort einzukaufen. Wie viele werden<br />

zurückkommen? Umfragen zeigen, dass der stationäre<br />

Handel in Deutschland immer noch deutlich beliebter<br />

ist als der Einkauf im Internet. Etwa ein Fünftel wollen<br />

hauptsächlich in „richtigen“ Geschäften einkaufen<br />

und nur zwei Prozent wollen ihren gesamten Einkauf<br />

im Internet tätigen. Für den stationären Handel ist das<br />

erstmal beruhigend. Auf den zweiten Blick wird aber<br />

klar, dass es gewaltige Anpassungen und Investitionen<br />

braucht, damit es so bleibt. Denn immer wichtiger wird<br />

das Einkaufserlebnis. Ohne Emotionen und ohne Möglichkeiten,<br />

die Waren auszuprobieren, damit zu spielen<br />

oder genießen, wird es nicht gehen. Dabei wird die Zukunft<br />

wahrscheinlich hybrid sein. Auch im stationären<br />

Geschäft werden digitale Werkzeuge und virtuelle Welten<br />

Einzug halten. Vor Ort können dann Produkte verglichen,<br />

angepasst und individualisiert werden. Wer da<br />

mithalten kann, dürfte zu den Gewinnern gehören.<br />

6 7


Mitgliedsfirmen im Portrait<br />

That’s Retail!<br />

Plug and Play – Willkommen<br />

im deutschen Einzelhandel<br />

Välkomna!<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />

Die Kölner Agentur That’s Retail! ist Deutschlands<br />

erfahrenster Full-Service-Anbieter für<br />

das Thema Pop-up Stores und einer der ersten<br />

„Retail-As-A-Service“-Anbieter in Deutschland.<br />

Die Idee der Agentur That’s Retail! ist es,<br />

Unternehmen einen schnellen Markteintritt<br />

zu bieten oder neue Storekonzepte für etablierte<br />

Marken zu entwickeln.<br />

Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung und mehr als<br />

40 Pop-up Stores sind die beiden Gründer, Tim Köhler<br />

und Christoph Edler, ein qualifizierter Berater für temporäre Sales-Konzepte<br />

und Expansionsplanungen nach Deutschland. Dabei<br />

setzt That’s Retail! auf die unterschiedlichen Kompetenzfelder, die<br />

das Unternehmen aus einem Team aus Handelsspezialisten und<br />

Generalisten abdeckt. Experten aus den Bereichen POS-Marketing,<br />

Expansion und Event finden die richtigen Antworten auf die Anforderungen<br />

und Entwicklungen am deutschen Markt, reagieren<br />

mit lösungsorientierten Konzepten und erzielen die gewünschten<br />

Ergebnissen für ihre Kunden. „Wir können Kür und Pflicht!“ sagt<br />

Managing Director Christoph Edler dazu.<br />

Ob Pure Player oder Produzent – Retail-As-A-Service ist ein ideales<br />

Tool für alle Unternehmen, die keine eigene Handelsstruktur in<br />

Deutschland haben, um Märkte und Standorte zu testen.<br />

Die Kölner Agentur unterstützt seit Jahren internationale Unternehmen,<br />

um deren Standorte in Deutschland zu entwickeln und<br />

deren Markteintritte zu begleiten. Insbesondere Hersteller oder E-<br />

Commerce Player ohne eigene Erfahrung im stationären Handel<br />

nutzen die Kompetenz. Als Schnellboot, Umsetzer, Expansionspartner<br />

unterstützt das Team von That’s Retail! namhafte Marken bei<br />

Ihrer Expansion und realisiert im Namen der Unternehmen deren<br />

Point-Of-Sale als Umsetzungs- und Vertriebspartner in einem.<br />

That’s Retail! bietet ein Plug-and-Play Konzept. Ausländische Unternehmen<br />

benötigen also zunächst grundsätzlich keine deutschen<br />

Standorte, keine deutschen Marketingagenturen, kein eigenes<br />

Personal und keinen Ladenbau, denn die Kölner haben dafür<br />

ein ausgezeichnetes Netzwerk, um in kürzester Zeit Stores zu eröffnen<br />

und können sich an die internationalen Kundenanforderungen<br />

somit schnell anpassen.<br />

Die Liste der Kunden, für die das Team bereits arbeitete, kann sich<br />

sehen lassen. Es finden sich dort internationale Marken wie Lexus,<br />

OPI, Char-Broil, Happy Socks, FITVIA, McArthurGlen, Rewe, Armani<br />

und viele weitere.<br />

Im Zweifel ist es auch kein Nachteil, wenn sich Kunden in einem<br />

temporären Store beraten lassen, um später online zu kaufen. Der<br />

Kombination aus beiden Welten gehört nach Meinung der beiden<br />

Firmengründer die Zukunft, denn sie sind überzeugt davon, dass es<br />

immer den Bedarf nach persönlichem Produkterlebnis geben wird.<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg ist aber an der Stelle „das Erleben“<br />

des Produkts. Moderne Konzepte binden den potenziellen Käufer<br />

für längere Zeit am Einkaufsort, bescheren ihm eine gute Zeit und<br />

tun an dieser Stelle viel mehr für das Markenerlebnis als es viele<br />

andere Maßnahmen tun können – unabhängig davon, ob der Einkauf<br />

unmittelbar dort stattfindet.<br />

„That’s Retail!“ ist zudem Mitglied im Kölner Brand Galaxy Network,<br />

einem großen Agentur Netzwerk, das, auf Wunsch, sämtliche Aktionen<br />

am Pop-up Store betreuen kann. So geht’s schnell und unkompliziert<br />

zum eigenen Store.<br />

www.thats-retail.de<br />

Inrego<br />

möchte mit der Wiederverwendung von gebrauchten IT-Produkten<br />

zu einer besseren Welt beitragen. Inrego kauft Computer, Mobiltelefone<br />

und andere gebrauchte elektronische Geräte von Unternehmen<br />

und Organisationen, bereitet diese auf und bringt sie in den<br />

Kreislauf zurück. Vor 25 Jahren in Lund gegründet, sollen Ressourcen,<br />

Materialien und Produkte so lange wie möglich genutzt und so<br />

unnötiger Elektroschrott vermieden werden – zum Schutz und für<br />

die Zukunft des Planeten.<br />

FUMEX GmbH<br />

ist mit seinem schwedischen Mutterkonzern weltweit führender<br />

Hersteller für Entlüftungstechnik in Labor- und Industrieumgebungen.<br />

Mit Hilfe ihrer Produkte werden luftgetragene schädliche<br />

Partikel und Gase abgesaugt, bevor diese sich mit der Raumluft<br />

vermischen.<br />

Trotz eines globalen Markts findet das Produktdesign und die Herstellung<br />

komplett im Heimatstandort Skellefteå statt.<br />

Winningtemp AB<br />

hilft Führungskräften seit 2014 mit einer durch künstliche Intelligenz<br />

gesteuerten Plattform, ihre Mitarbeiterführung zu verbessern.<br />

Die Plattform macht es möglich, die Mitarbeiterentwicklung zu<br />

visualisieren und Erkenntnisse zu gewinnen, die das Personalmanagement<br />

verbessern und gleichzeitig Stressfaktoren und Personalfluktuation<br />

reduzieren.<br />

TWS Partners AG<br />

ist das einzige Unternehmen weltweit mit einem Geschäftsmodell,<br />

welches Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Spieltheorie für<br />

die Wirtschaft anwendbar macht. Als Spezialist für große, komplexe<br />

Transaktionsprojekte und Verhandlungen erzielt das Unternehmen<br />

systematisch überdurchschnittliche Ergebnisse und nachhaltige<br />

Wettbewerbsvorteile für seine Kunden. Mehr als 2.500 Projekte in<br />

Branchen wie Automobil, Telekommunikation und Pharma wurden<br />

mithilfe dieses Ansatzes bereits umgesetzt.<br />

Nextory AB<br />

ist ein Streaminganbieter mit hunderttausenden Hörbüchern und<br />

E-Books und verfolgt dabei die Vision der beiden Gründer, das Leben<br />

der Menschen mit wundervollen Geschichten zu bereichern.<br />

Seit der Gründung 2015 ist das Unternehmen immer weitergewachsen.<br />

Die App ist heute erhältlich in Deutschland, Dänemark,<br />

Finnland, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz und Spanien.<br />

That´s Retail GmbH<br />

hat in den vergangenen Jahren mehr als 40 temporäre und langfristige<br />

Storekonzepte entwickelt und umgesetzt sowie mehr als<br />

500 Shop-in Shop Systeme für namhafte Unternehmen realisiert.<br />

Dabei wird auf Qualität, neue Produkterlebnisse und Technologien,<br />

aber auch den sinnvollen Einsatz von Budgets geachtet.<br />

Invest in Skåne<br />

unterstützt nicht nur internationale Unternehmen bei der Etablierung<br />

in der südschwedischen Region Skåne, sondern hilft auch<br />

Firmen aus Skåne global zu wachsen. Das stärkt die Wirtschaft und<br />

Konkurrenzkraft Skånes auf dem Weltmarkt.<br />

Von Redwitz Consult – Diversity Management<br />

liegt es am Herzen personelle Vielfalt in Unternehmen zu etablieren.<br />

Indem ein Arbeitsklima der Akzeptanz und des gegenseitigen<br />

Vertrauens geschaffen wird, sollen Ziel, Produktivität und Innovationsgeist<br />

eines Unternehmens gestärkt werden. Denn Diversity<br />

Management unterstützt die Unternehmensstrategie und steht für<br />

handfesten wirtschaftlichen Erfolg.<br />

SX Group GmbH<br />

ist eine Event- und Marketingagentur aus München, die ihre Wurzeln<br />

im Motorsport hat. Hier bekommt man alles aus einer Hand:<br />

Von der Entwicklung einer Idee über die Konzeption und Organisation<br />

bis hin zur Nachbereitung eines Projekts. Das Portfolio der<br />

SX Group beinhaltet Events, Live-Marketing, Markenaktivierung,<br />

Incentives, Kooperationsmarketing und Gaming-Marketing.<br />

StoryBox GmbH<br />

hat eine intuitive Video-App entwickelt, mit der es kinderleicht<br />

wird, hochwertige Videos für Unternehmen oder Kunden aufzunehmen.<br />

Diese Videos lassen sich über eine cloudbasierte Plattform<br />

verwalten und sind flexibel anpassbar und nutzbar.<br />

Nordic Minds<br />

berät deutsche und skandinavische Kunden im Bereich Executive<br />

Search und Board Advisory. Durch eine transparente Herangehensweise<br />

und die Nutzung digitaler Tools verbindet das Team die individuelle<br />

Kunden- mit der Kandidatenbetreuung. Mit Erfolg: Nordic<br />

Minds hat eine hohe Reputation in der länderübergreifenden Suche<br />

nach Führungstalenten erworben.<br />

8 9


Einzelhandel<br />

Schwedische Einzelhändler in Deutschland<br />

Erfolgreiche Konzepte<br />

für die Einkaufstrends<br />

in Deutschland<br />

VON CATRINE HELLBERG UND PETER MARX<br />

Aber wie immer gibt es keine Regel ohne Ausnahme.<br />

Das man auch mit einer kleinen Nischenidee Erfolg<br />

haben kann, beweisen die Schwedin Kajsa Molin und<br />

ihr deutscher Partner Daniel Lippert in Berlin. „Nachdem<br />

wir eine Zeit lang in Berlin und ein paar Jahre<br />

in Schweden in der Gastronomie und Hotellerie tätig<br />

waren, hatten wir vor gut 10 Jahren die Idee, in Berlin<br />

einen kleinen Laden zu eröffnen. Dazu kamen dann<br />

noch zwei Zweigstellen und ein Online-Versandhandel.“,<br />

erzählt Lippert von „Herr Nilssons Godis“. Die<br />

schwedischen Süßigkeiten erfreuen sich nachhaltiger<br />

Beliebtheit, Kassenschlager sind „Polly, Salmiakki,<br />

Geléhallon – und alles, was lecker schmeckt“.<br />

Die Deutschen geben ihr Geld natürlich nicht nur<br />

fürs Essen aus, sie möbeln auch gern ihr Zuhause<br />

auf: Das Segment „Do-It-Yourself und Einrichten“, das<br />

Baumärkte und Möbelhäuser einschließt, wird von<br />

Schweden angeführt – IKEA setzt als Branchenprimus<br />

5,3 Milliarden Euro um.<br />

In diesem Pop-Up-Store von IKEA geht es vor allem um<br />

Information und Planung.<br />

Seit jeher wird zwischen Deutschland und<br />

Schweden gehandelt. Bereits vor der Hansezeit<br />

betrieben die beiden Länder rege<br />

Geschäfte, heute zeichnet sich die historisch<br />

gewachsene Tradition durch enge<br />

Beziehungen in den meisten Branchen aus.<br />

Papier, Maschinen und Metalle sind nur einige der<br />

in Deutschland besonders gefragten Produkte aus<br />

Schweden. Doch auch der Einzelhandel, also der direkte<br />

Verkauf an Endverbraucher, spielt eine bedeutende<br />

Rolle. Wer sind die schwedischen Akteure<br />

im deutschen Einzelhandel, und wie behaupten sich<br />

die Filialen aus dem Norden hierzulande?<br />

Experten segmentieren das vielfältige Bild des Einzelhandels<br />

in sieben Gruppen: Lebensmittel, Do-It-<br />

Yourself und Einrichten, Mode und Accessoires, Technik<br />

und Foto, Körper und Gesundheit, Haushalt und<br />

Freizeit sowie Waren- und Kaufhäuser. In mehreren<br />

dieser Branchen spielen schwedische Einzelhandelsunternehmen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Stationärer Handel immer noch<br />

tragend<br />

Fast könnte man meinen, durch die Onlinekonkurrenz<br />

und die Einbußen während der Pandemie sei<br />

der klassische Einkauf im Ladenlokal vom Aussterben<br />

bedroht. Doch das Ladengeschäft ist immer noch<br />

die tragende Säule des Einzelhandels in Deutschland.<br />

Die 1.000 größten stationären Vertriebslinien<br />

erwirtschafteten 2020 einen Netto-Umsatz in Höhe<br />

von über 300 Milliarden Euro und damit fast 60 % des<br />

gesamten Einzelhandelsumsatzes in Deutschland.<br />

Die größte Branche ist dabei der Lebensmitteleinzelhandel,<br />

der mehr als die Hälfte des Umsatzes verantwortet.<br />

Neun der zehn umsatzstärksten Vertriebslinien<br />

stammen aus dieser Branche; allein Marktführer<br />

Edeka erwirtschaftet einen Umsatz von 42 Milliarden<br />

Das Segment „Do-It-<br />

Yourself und Einrichten“,<br />

das Baumärkte und Möbelhäuser<br />

einschließt, wird<br />

von Schweden angeführt.<br />

Euro. Schwedische Einzelhandelsketten wie ICA sind<br />

in dieser extrem umkämpften Branche bislang nicht<br />

in Deutschland aktiv; schwedische Lebensmittelhersteller<br />

sind für ihren Vertrieb auf die Platzierung bei<br />

Rewe und Co. oder auf Versandhändler angewiesen.<br />

Flagship-Store von Stenströms in Hamburg<br />

IKEA: Trend zu Planungsstudios und<br />

„XS-Stores“ in den Innenstädten<br />

Der Wandel des Einkaufsverhaltens treibt auch den<br />

Möbelriesen IKEA um. Der Trend zu immer größeren<br />

Häusern außerhalb der Innenstädte mit möglichst<br />

vollständigem Sortiment scheint gebrochen<br />

– ein entsprechendes Konzept in Essen etwa wurde<br />

mittelfristig auf Eis gelegt – das bestehende etwas<br />

kleinere Haus in der City scheint auf einmal wieder<br />

genau den Zeitgeist zu treffen. „Wir konzentrieren<br />

uns derzeit weiterhin auf kleinere Formate in Innenstädten<br />

und Metropolregionen. Im Berliner Markt haben<br />

wir zuletzt das dritte IKEA Planungsstudio auf<br />

kleinerer Fläche eröffnet“, erläutert Unternehmenssprecherin<br />

Simone Settergren. „Im Fokus unserer<br />

Planungsstudios stehen Inspiration und individuelle<br />

Beratung bei komplexen Planungen.“ Bereits vor drei<br />

Jahren verkündete IKEA Deutschland, seine Expansionsstrategie<br />

in Zukunft neu auszurichten. Die Botschaft:<br />

„Wir expandieren weiter, aber wir expandieren<br />

anders.” Das Konzept der großen Einrichtungshäuser<br />

mit Einrichtungsgegenständen zur Selbstabholung<br />

habe IKEA sehr erfolgreich werden lassen. „Aber wir<br />

sehen auch, dass sich die Welt und die Einzelhandelslandschaft<br />

rasant verändern. Immer mehr Menschen<br />

leben in Metropolen und Ballungsräumen und<br />

immer weniger Menschen besitzen ein eigenes Auto.<br />

Um fit für die Zukunft zu sein haben wir, als Ergänzung<br />

zu unseren großen Einrichtungshäusern, neue<br />

Konzepte entwickelt, um den Bedürfnissen und Wünschen<br />

unserer Kunden weiterhin zu entsprechen und<br />

den vielen Menschen dort zu begegnen, wo sie sich<br />

aufhalten.“ Inzwischen gibt es drei Planungsstudios<br />

in Berlin, im November eröffnete ein Pop-up-Store in<br />

Wolfsburg – auf nur 75 Quadratmetern. Dennis Balslev,<br />

Geschäftsführer von IKEA Deutschland, erklärt:<br />

„Wir schaffen Touchpoints, an denen die Menschen<br />

in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes mit IKEA interagieren<br />

sowie ihre Produkte planen und bestellen<br />

können. In Berlin sehen wir Potenzial für drei bis fünf<br />

weitere Planungsstudios und auch einen XS-Store.“<br />

XS-Store? Dieses Format entspricht im Grunde dem<br />

bekannten IKEA Einrichtungshaus inklusive Restaurant<br />

und Essensangebot – nur eine Nummer kleiner,<br />

in zentraler Lage und damit näher an den Kunden.<br />

Mit inspirierenden Einrichtungslösungen und über<br />

digitale Tools können die Kunden das gesamte Sortiment<br />

entdecken und bestellen. Der Großteil der Einrichtungsgegenstände<br />

kann direkt gekauft und im<br />

Anschluss mit nach Hause genommen werden. Größere<br />

Produkte werden zu den Kunden nach Hause<br />

oder wahlweise an das nächstgelegene IKEA Einrichtungshaus<br />

geliefert.<br />

Eine von elf deutschen Filialen der Optikerkette Smarteyes.<br />

10 11


Einzelhandel<br />

Einzelhandel<br />

H&M bietet inzwischen auch<br />

Möbel und Wohnaccessoires an.<br />

DIY und Einrichten auf schwedisch –<br />

inzwischen auch mit H&M<br />

„Heutzutage kann man<br />

bei dem Moderiesen nicht<br />

nur seinen Kleiderschrank,<br />

sondern auch sein Zuhause<br />

erneuern.“<br />

Doch auch vergleichsweise kleine schwedische Marken<br />

wie der Bettenhersteller Hästens setzen auf die<br />

Anziehung- und Überzeugungskraft eigener Verkaufslokale<br />

und Shop-in-Shop-Präsenzen. Der klassische<br />

Baumarktbereich dagegen ist erkennbar konzentriert.<br />

Hier erwirtschaften 17 Vertriebslinien über<br />

40 % des Branchenumsatzes. Mit über 170 Warenhäusern<br />

in vier Ländern ist der Discounter Rusta seit<br />

2017 auch für Deutsche, die ihre Heime umgestalten<br />

und modernisieren möchten, auf dem Markt. Die Erfolgsstory<br />

fing im Jahre 1979 an einem Küchentisch<br />

in Uppsala an. Bengt-Olov Forssell und Anders Forsgren<br />

wollten ein Warenhaus gründen, in dem die<br />

Schweden Produkte des täglichen Bedarfs zu einem<br />

möglichst niedrigen Preis kaufen konnten. Seit der<br />

Eröffnung des ersten Ladens ein paar Jahre später<br />

hat das Unternehmen seinen Umsatz alle fünf Jahre<br />

verdoppelt. Und die Ambitionen sind hoch geblieben:<br />

innerhalb der nächsten fünf Jahre beabsichtigt<br />

der schwedische Niedrigpreisführer, die Anzahl der<br />

Geschäfte auf dem deutschen Markt um zahlreiche<br />

neue Kaufhäuser zu erhöhen.<br />

Auch im drittgrößten Segment des deutschen Einzelhandels<br />

steht ein Schwede an der Spitze. H&M<br />

kommt auf 2,9 Milliarden Euro im stationären Umsatz<br />

der Kategorie ‚Mode und Accessoires‘. Heutzutage<br />

kann man bei dem Moderiesen nicht nur<br />

seinen Kleiderschrank, sondern auch sein Zuhause<br />

erneuern. Im September 2018 wurde der erste H&M<br />

HOME Concept Store in München eröffnet, und kurz<br />

danach folgte einer in Hamburg. Hier werden die<br />

neuestens Trends und Produkte wie Möbel, Lampen<br />

und Wohntextilien präsentiert – alles von modernen,<br />

kosmopolitischen Hotels inspiriert. In 18 deutschen<br />

Städten findet man heute H&M HOME-Filialen. Die<br />

klassischen Modehändler werden in Deutschland<br />

immer mehr von großen vertikalen – international<br />

operierenden – Filialisten wie H&M, Zara oder Primark<br />

verdrängt.<br />

Schwedischer Handelsplatz Hamburg<br />

Wenn es um die Standortwahl der schwedischen<br />

Einzelhändler geht, zieht es die Unternehmen immer<br />

öfter nach Hamburg. In der Hansestadt zeigen<br />

Stenströms und Gudrun Sjödén mit eigenen Stores<br />

Flagge, letztere betreibt bundesweit 11 Läden.<br />

Ein weiterer schwedischer Mitspieler auf Hamburger<br />

Bekleidungsmarkt ist mit gleich zwei Stores Filippa<br />

K, der den minimalistischen und lockeren Stil<br />

der 90er Jahre mit hochwertigen Materialien neu<br />

interpretiert. Ein zweiter Standort in Deutschland<br />

ist Berlin, insgesamt hat die Firma 23 eigene Läden<br />

und Shops in sechs Ländern. Die Vielfalt auch kleiner<br />

schwedischer Einzelhandelsangebote in der Hansestadt<br />

ist beeindruckend. Doch manchmal kann ein<br />

Handelseintritt natürlich auch misslingen: Clas Ohlson<br />

etwa hat sich nach wenigen Jahren 2019 wieder<br />

verabschiedet, die Sportwarenkette Stadium schloss<br />

seine letzte Filiale im Januar dieses Jahres und auch<br />

die Modemarke Indiska gibt es nur noch per Versand.<br />

Markteintritt mit Unterscheidungsmerkmal<br />

Doch neue und ungewöhnliche Produktzusammenstellungen<br />

bieten für schwedische Newcomer großes<br />

Erfolgspotential. Bestes Beispiel dafür ist der Einrichtungs-<br />

und Aufbewahrungsspezialist Granit, der mit<br />

eigenen Geschäften den Eintritt in den deutschen<br />

Markt wagte und mit den Standorten Köln, Hamburg<br />

und Berlin begann. Inzwischen betreibt Granit in Berlin<br />

vier Filialen und ist auch in Münster und München<br />

präsent. Auch die schwedische Optikerkette<br />

Smarteyes, die inzwischen elf Filialen in Deutschland<br />

betreibt, konnte die deutsche Kundschaft mit ihrem<br />

Ansatz, hochwertige, trendige Brillenfassungen inklusive<br />

Gläsern zu günstigen Festpreisen anzubieten,<br />

begeistern.<br />

Den Markt erstmal testen –<br />

mit Kammermitglied That´s Retail<br />

Wer den aufwändigen Schritt zum eigenen Filialnetz<br />

in Deutschland scheut, aber spannende Produkte<br />

hat und diese erstmal testen möchte, kann sich an<br />

das Kammermitglied That´s Retail wenden. Die<br />

Düsseldorfer kreieren komplette Pop-up-Stores in<br />

frequentierten Shoppingzentren und bieten so eine<br />

hervorragende Möglichkeit, den Markt „an der Front“<br />

zu testen. Happy Socks sammelte so z.B. wertvolle<br />

Erfahrungen auf dem Weg zur eigenständigen Marktpräsenz.<br />

(Mehr dazu siehe unser Mitgliederportrait<br />

auf Seite 8).<br />

Ob Granit, Rusta oder Stenströms – die schwedischen<br />

Einzelhändler verbindet, dass sie sich in einem eigentlich<br />

gesättigten Markt mit neuen Einfallswinkeln<br />

positionieren, in der Standortwahl, der Sortimentszusammenstellung<br />

oder der Preispolitik – und das immer<br />

mit einem besonderen Gespür für Lifestyle und<br />

Kundenemotionen.<br />

Unter Einzelhandel werden Handelsunternehmen<br />

verstanden, die Waren verschiedener Hersteller<br />

beschaffen, zu einem Sortiment zusammenfügen<br />

und an Endverbraucher verkaufen.<br />

Im Gegensatz dazu verkauft der Großhandel an<br />

gewerbliche Kunden, das heißt Wiederverkäufer,<br />

und Großverbraucher. Als Abgrenzungskriterium<br />

gilt nicht die verkaufte Warenmenge,<br />

sondern der jeweils ausschließliche oder überwiegende<br />

Kundenkreis des Handelsunternehmens.<br />

Auch Gudrun Sjöden setzt neben dem<br />

Versandhandel auf Präsenz an ausgewählten<br />

Standorten.<br />

12 13


Kinderhelden<br />

Kinderhelden –<br />

Vorbild für ein ganzes Leben<br />

VON CATRINE HELLBERG<br />

„Einen frostigen Sommer haben wir“, sagt Birk zu<br />

Ronja Räubertochter, als sie verzweifelt versuchen,<br />

das Ende des Sommers zu verdrängen. Diese und unzählige<br />

andere Sätze haben sich so tief in Seele und<br />

Kopf der Leser dieser beliebten Bücher eingebrannt,<br />

dass sie immer noch im Alltag benutzt werden.<br />

Ronja ist nur eine der vielen Heldinnen, die Kinder<br />

jeden Tag durch das Leben begleiten. Aber was ist<br />

überhaupt ein Held oder eine Heldin? Der Begriff<br />

kennzeichnet klassischerweise jemanden, der etwas<br />

Außergewöhnliches getan hat. Helden geben eine<br />

Probe großen Mutes, und scheuen sich nicht davor,<br />

sich für andere Menschen zu opfern. Oft gehören<br />

Stärke, Gerechtigkeit und Weisheit zu den Eigenschaften.<br />

Historisch waren Helden große Kämpfer,<br />

die oft gegen das Übel in der Welt – z. B. ein Monster<br />

oder einen Drachen – kämpfen mussten. In Sagen<br />

des antiken Griechenlands wurden Helden fast so<br />

großartig wie Götter geschildert. Heutzutage redet<br />

man auch oft über „Helden des Alltags“. Hier geht es<br />

oft um Menschen, die unscheinbar wirken, aber für<br />

ihre Verhältnisse Großes leisten. Ein Held muss lange<br />

und hart arbeiten, und doch schafft er es, für seine<br />

Familie zu sorgen. Ein anderer hilft fremden Menschen,<br />

die sich selbst nicht helfen können.<br />

In der Literatur und im Film sind Helden ein häufiges<br />

und dankbares Thema. In Schweden wie in Deutschland<br />

sind die berühmten Romanfiguren von Astrid<br />

Lindgren zum allgemeinen Kulturgut geworden.<br />

Lindgren hat es als Pionierin geschafft, Kindheit zum<br />

Thema der Literatur zu machen. Der rote Faden ist<br />

tiefer Respekt für das Kind – hier darf man sein, wie<br />

man ist. Kinder sind bei ihr immer die Hauptfiguren<br />

und damit die Helden für ihre jungen Leser. Sie erleben<br />

Abenteuer, und die Romanfiguren sind oft wild,<br />

laut und stark. So wie viele Kinder auch gerne wären.<br />

Pippi Langstrumpf ist unverändert der große Star<br />

unter den Schwedenhelden. Das Mädchen mit Sommersprossen<br />

und rotem Haar vereint in sich viele<br />

Eigenschaften, die sich Kinder oft ersehnen. Nichts<br />

kann sie erschrecken, sie ist unglaublich stark und ihr<br />

ganzes Leben ein Abenteuer. „Das stärkste Mädchen<br />

der Welt“ macht immer genau das, was sie will, streitet<br />

für die Rechte der Kinder und fordert den guten<br />

Ton und den Anspruch auf Gehorsam heraus. Zahllos<br />

sind die Kinder, die irgendwann probiert haben, mit<br />

den Füßen auf dem Kopfkissen zu schlafen. Trotz ihrer<br />

mehr als 70 Jahre auf dem Buckel, spielt Pippi<br />

immer noch eine große Rolle für Jung und Alt in der<br />

ganzen Welt.<br />

„Ich schreibe Märchen<br />

und die Menschen brauchen<br />

Märchen. So war das<br />

schon immer. Und so ist<br />

es immer noch.“<br />

Ein anderes starkes Lindgren-Mädchen ist Ronja<br />

Räubertochter. In den Wäldern um die Burg des Räubers<br />

Matti lauern Gefahren wie der Fluss, Wilddruden,<br />

Graugnome und die Unterirdischen, mit denen sie<br />

sich herumschlagen muss. Birk, der Sohn von Mattis<br />

Erzfeind Borka, wird bald ihr Freund und zusammen<br />

nehmen sie die Herausforderungen an. Der Roman<br />

ist eine ziemlich erwachsene Geschichte, die von Einsamkeit,<br />

Angst und Leid handelt. Ronja Räubertochter<br />

war der letzte Roman, den Lindgren geschrieben<br />

hat, und sie hat darüber gesagt: „Ich schreibe Märchen<br />

und die Menschen brauchen Märchen. So war<br />

das schon immer. Und so ist es immer noch.“<br />

Das männliche Pendant zu Pippi Langstrumpf ist<br />

der semmelblonde Junge Michel aus Lönneberga –<br />

oder Emil, wie der Schelm im schwedischen Original<br />

heißt. Der Name wurde in Deutschland geändert,<br />

um Verwechslungen mit der Kinderbuchfigur Emil<br />

Tischbein aus den Büchern von Erich Kästner zu vermeiden.<br />

Wie Pippi hat Michel auch seinen eigenen<br />

Kopf, immer mit der charakteristischen blauen Mütze<br />

bedeckt. Mit Michel ist es immer etwas chaotisch –<br />

entweder hat er seinen Kopf in eine Suppenschüssel<br />

gesteckt oder die Schwester Klein-Ida auf den Flaggenmast<br />

hochgezogen. Wegen der<br />

unzähligen Streiche muss er zur<br />

Strafe oft in den Schuppen gehen,<br />

wo er einzigartige Holzfiguren<br />

schnitzt. Alle hatten wir vermutlich<br />

ein bisschen Angst vor Emils<br />

griesgrämigem Vater Anton.<br />

Die klassischen Schwedenbilder<br />

sehen wir bei Michel in der småländischen,<br />

malerischen Landschaft,<br />

und noch mehr bei Die<br />

Kinder aus Bullerbü. Hier will man<br />

gerne mit der Großfamilie Urlaub<br />

machen, pittoresker geht es<br />

kaum. Das Thema ist noch einmal<br />

wild und laut und das Spiel das<br />

Wesentliche. Für viele Menschen<br />

zeichnen die Bücher das Bild<br />

von einer idealen Kindheit – eine<br />

Kindheit, die man allen Menschen<br />

wünscht.<br />

Wenn man über Helden spricht, muss man unbedingt<br />

Die Brüder Löwenherz erwähnen. Jonathan Löwe<br />

(später wegen seiner Tapferkeit Löwenherz genannt)<br />

ist das Sinnbild eines Helden, als er den kleinen<br />

Bruder Karl, „Krümel“, aus einem brennenden Haus<br />

rettet und selbst verstirbt. Krümel ist schwer krank<br />

und eine kurze Zeit später begegnen sich die beiden<br />

in Nangijala, wohin man nach dem Tod gelangt. Im<br />

Kirschtal scheint das Leben einfach und paradiesisch<br />

zu sein, die Brüder müssen jedoch bald allerlei Gefahren<br />

ausfechten und Krümel muss so tapfer wie Jonathan<br />

werden. Astrid Lindgren hat sich mit diesem<br />

Roman als eine der ersten Kinderbuchautorinnen des<br />

Themas „Tod“ angenommen und dafür auch Kritik bekommen.<br />

Trotzdem wurde sie für das Buch mit mehreren<br />

Preisen ausgezeichnet.<br />

Lindgren und ihre zeitlosen Romanfiguren sind fraglos<br />

die Giganten, wenn man über Schweden redet,<br />

die auch in Deutschland Kinderherzen gewonnen<br />

haben. Es gibt aber auch andere große Namen. Sven<br />

Nordqvist hat uns Petterson und Findus gegeben:<br />

Der kauzige Alte, der ohne seinen eigenartigen Kater<br />

Findus ganz verloren wäre in der Welt. In Hänschen<br />

im Blaubeerwald von Elsa Beskow dürfen wir in eine<br />

Fantasiewelt mitkommen, Tove Janssons Mumins haben<br />

auch eine Menge junger Leser verzaubert. Eines<br />

der berühmtesten und beliebtesten Kinderbücher aller<br />

Zeiten ist die Wunderbare Reise des kleinen Nils<br />

Holgersson mit den Wildgänsen der Nobelpreisträgerin<br />

Selma Lagerlöf.<br />

Aber wie sieht es umgekehrt aus – haben es deutsche<br />

Kinderhelden nach Schweden geschafft? Otfried<br />

Preußler, Erfinder unsterblicher Figuren wie<br />

Der kleine Wassermann, Die kleine Hexe, Das kleine<br />

14 15


Kinderhelden<br />

Kammerkompetenz<br />

Szene aus dem Film „Eva &<br />

Adam“, der bei den Nordischen<br />

Filmtagen den Kinderfilmpreis<br />

gewonnen hat.<br />

Gespenst und Räuber Hotzenplotz ist in Deutschland<br />

vielleicht der größte der Kinder- und Jugendbuchautor.<br />

Mehrere seiner Werke sind ins Schwedische<br />

übersetzt worden, Den lilla häxan (Die kleine Hexe)<br />

wurde auch als Serie im Fernsehen gezeigt. Aber<br />

aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat der in<br />

Deutschland so beliebte Schriftsteller in Schweden<br />

nie die breite Masse erreicht.<br />

Fantasy scheint hier das erfolgreichste Genre zu<br />

sein. Mit Momo bietet uns der weltberühmte Autor<br />

Michael Ende eine etwas überraschende Heldin an.<br />

Das kleine Mädchen ist ein Waisenkind, das in einem<br />

zerfallenen Amphitheater lebt. Das Einzige, das sie<br />

besitzt, ist die besondere Gabe gut zuzuhören. „Zeit“<br />

ist das große Thema des Romans und zusammen mit<br />

ihren Freuden kämpft Momo gegen die Zeitdiebe.<br />

Das Buch von 1973 wurde 1980 zum ersten Mal auf<br />

Schwedisch herausgegeben und gilt immer noch als<br />

große Literatur.<br />

Ein Jahr später erschien auch Die unendliche Geschichte<br />

von Michael Ende in Schweden und wurde<br />

auch hier ein riesenhafter Erfolg, auch international.<br />

Interview mit Franziska<br />

Kremser-Klinkertz<br />

Kuratorin für den Bereich Kinderfilm bei<br />

den Nordischen Filmtagen<br />

Was kennzeichnet die Helden in<br />

heutigen Kinderfilmen im Vergleich<br />

zur Zeit der Astrid-Lindgren-<br />

Verfilmungen?<br />

Wenn man auf Realfilme (also<br />

keine Animation) schaut, findet man eine große Bandbreite an<br />

Heldentypen. Sehr häufig halten sich Kinderfilme auch heute<br />

noch an das uralte Narrativ, dass Außenseiter Abenteuer erleben,<br />

sich beweisen und daran wachsen.<br />

Gerade im skandinavischen Film sind die Kinder sehr selbstständig,<br />

kritisch und häufig auch rebellisch. Damit treten sie<br />

aber in die Fußstapfen der Lindgren-Figuren, die ja tatsächlich<br />

zeitlos sind.<br />

Brauchen wir Helden?<br />

Brauchen wir wirklich unsere Helden? Sind sie nicht<br />

nur eine Flucht von der bisweilen harten Wirklichkeit?<br />

Helden gibt es seit der griechischen Antike, tatsächlich<br />

einer Ewigkeit. Eigenschaften wie übernatürliche<br />

Kräfte finden wir selbstverständlich immer<br />

noch in der Literatur und im Film, aber im Grunde<br />

muss ein Held heutzutage eigentlich keine Superkräfte<br />

besitzen. Die Kinderhelden von heute sind<br />

auch Influencer und Umweltheldinnen wie Greta<br />

Thunberg. Schließlich geht es um Vorbilder. Für<br />

Kinder sind diese besonders wichtig, denn sie orientieren<br />

sich an ihnen und können durch sie einen<br />

Kompass im Leben finden. Heute versucht man auch<br />

nicht, die Schwächen der Helden zu verbergen; sie<br />

bleiben damit menschlich und nahbar.<br />

Ohne Frage brauchen wir unsere Helden – und die<br />

aus der Kindheit beeinflussen uns oft ein Leben lang.<br />

Ein Leben ohne Vorbilder, ohne moralische Leuchtfiguren,<br />

ist schließlich schwer vorstellbar. Bedeutungsvoll<br />

ist auch, dass jeder ein Held sein kann. Sobald<br />

man für irgendjemanden ein Vorbild ist, ist man auch<br />

ein Held. Also: Auf ins Abenteuer!<br />

Bei den Nordischen Filmtagen hat der schwedische Kinderfilm<br />

„EVA & ADAM“ den Kinderfilmpreis gewonnen. Entschieden<br />

hat das eine Kinderjury. Was macht den Film aus, was hat die<br />

Jury begeistert?<br />

Die Geschichte ist vor 30 Jahren schon einmal erzählt worden<br />

und wurde nun von denselben Autoren für die Gegenwart adaptiert.<br />

Das hat ausgesprochen gut funktioniert. Die Filmfiguren<br />

erleben das erste Verliebtsein – ein zeitloses Narrativ. Dabei<br />

sind sie aber beeinflusst von aktuellen Diskursen. Feminismus<br />

bzw. Girls Power, Tierschutz, Patchwork-Familien. Alles Themen,<br />

die der Film glaubhaft und zugleich leichtfüßig anreißt. Die<br />

Jury war davon überzeugt, dass der Film die Zielgruppe von<br />

älteren Kindern bzw. jungen Jugendlichen sehr gut adressiert<br />

und Bezüge zu tagesaktuellen Themen hergestellt wurden.<br />

Welche Regisseure und Filme sind Ihrer Meinung nach<br />

sonst aktuell besonders empfehlenswert für Kinder?<br />

Das ist eine sehr schwierige Frage. Leider bekommen viel zu<br />

wenige Filme, die auf Festivals ein junges Publikum begeistern,<br />

in Deutschland eine Auswertung. Kinderfilme benötigen<br />

immer eine Synchronfassung, was sehr kostenintensiv ist und<br />

auf Einkäufer von Filmrechten abschreckend wirkt. Ich könnte<br />

hier reihenweise Namen nennen. Das wäre wenig hilfreich.<br />

Tatsächlich stehen skandinavische und niederländische Filme<br />

für hohe Qualität der Kinderunterhaltung. Deutschland könnte<br />

sich noch mehr zutrauen und mehr Mut beweisen. Kinder können<br />

auch schwere Kost vertragen, wenn Sie kindgerecht serviert<br />

wird. Eine sehr gute Initiative in Deutschland ist „Der Besondere<br />

Kinderfilm“, im Rahmen derer Originalstoffe für Kinder<br />

entwickelt und umgesetzt werden. Diese Produktionen landen<br />

leider nicht immer in den großen Kinos, aber sie lohnen sich<br />

absolut. Derzeit in der Auswertung ist der Film MADISON.<br />

„Muss der Arbeitgeber<br />

den Krankenschein<br />

akzeptieren?“<br />

Meldet sich ein Arbeitnehmer krank und legt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

vor, muss der Arbeitgeber dem glauben.<br />

Das ist für ihn ärgerlich, wenn Umstände dafür sprechen, dass<br />

keine Krankheit vorliegt, etwa wenn sich der Arbeitnehmer<br />

nach einem abgelehnten Urlaubsantrag „krank“ meldet oder<br />

während einer Krankheit sportlich betätigt oder anderswo arbeitet. Der Arbeitgeber<br />

kann zwar die Krankenkasse bitten, den Arbeitnehmer zum Medizinischen<br />

Dienst zu laden. Solange die Krankenkasse aber kein Krankengeld zahlen muss,<br />

sondern nur der Arbeitgeber Lohnfortzahlung, verläuft das im Sande. Dem<br />

Arbeitgeber bleibt nur, die Entgeltfortzahlung einzustellen. Der Arbeitnehmer<br />

muss dann klagen, was meist erfolgreich ist.<br />

Bis jetzt. Ein neues Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) macht es dem Arbeitgeber<br />

leichter, sich bei offenbarem Missbrauch zu wehren.<br />

Der Fall: Ein Arbeitnehmer hatte fristgemäß gekündigt und am Tage der Kündigung<br />

ein Attest vorgelegt und ist nicht mehr zur Arbeit erschienen. Der Arbeitgeber<br />

vermutete, dass er einfach keine Lust hatte, während der Kündigungsfrist zu<br />

arbeiten und stellte die Lohnzahlung ein. Der Arbeitnehmer klagte.<br />

Der Arbeitgeber meinte, der Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

sei erschüttert, weil die Arbeitsunfähigkeit ausgerechnet am Tag der Eigenkündigung<br />

beginne und die Restlaufzeit des Arbeitsverhältnisses abdecke. Der Arbeitnehmer<br />

behauptete, er sei tatsächlich krank gewesen und habe vor einem<br />

Burnout gestanden. Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht stellten allein auf<br />

das Attest ab und verurteilten den Arbeitgeber zur Zahlung.<br />

Das BAG sah das anders. Zwar sei das Attest ein Beweismittel für die Arbeitsunfähigkeit.<br />

Deren Beweiswert wurde aber vom Arbeitgeber erschüttert, da er Umstände<br />

nannte, die ernsthafte Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit weckten. Daher<br />

war der Arbeitnehmer verpflichtet, darzulegen und zu beweisen, dass er tatsächlich<br />

arbeitsunfähig war, z.B. durch Vernehmung seines Arztes, den er zuvor von<br />

der Schweigepflicht hätte befreien müssen. Da er beides nicht tat, wertete das<br />

Gericht das zu seinen Lasten und hat die Klage abgewiesen.<br />

Für Arbeitgeber bleibt die Erkenntnis, dass sie nicht beweisen müssen, dass ein<br />

Attest falsch ist, sondern nur erhebliche Zweifel begründen müssen. Das sollte<br />

den allzu sorglosen Umgang mit dem Attest hemmen und die schlimmsten Missbrauchsfälle<br />

eindämmen.<br />

Karl Woschnagg<br />

HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

mbH<br />

+49 (0)69 152 42 154<br />

info@heussen-law.de<br />

In unserer Rubrik<br />

„Kammerkompetenz“<br />

schreiben Mitglieder<br />

der Beratergruppen<br />

über aktuelle Fragen<br />

aus Wirtschaft und Recht.<br />

Foto: hier-jetzt-fotografie | David Heimerl<br />

16 17


Schwedischer Unternehmenspreis<br />

ENDLICH WIEDER<br />

GALA ZUR<br />

18. PREISVERLEIHUNG<br />

IN HAMBURG<br />

Auf diesen Abend hatten die Mitglieder<br />

und Freunde der Schwedischen<br />

Handelskammer lange<br />

gewartet: Nachdem die Verleihung<br />

des Schwedischen Unternehmenspreises<br />

2020 coronabedingt ausgefallen war,<br />

fand am 18. November 20<strong>21</strong> die festliche<br />

Gala endlich wieder statt.<br />

In Einklang mit dem Jahresthema der Kammer<br />

drehte sich der Abend um das Thema<br />

„Nachhaltigkeit“. Thomas Ryberg betonte<br />

die Wichtigkeit, weiterhin in Sachen Klimaschutz<br />

und Nachhaltigkeit aktiv zu sein und<br />

appellierte an die Unternehmen, diese Werte<br />

umzusetzen, damit es für die Wirtschaft interessant<br />

bleibt, in Deutschland und Schweden<br />

zu investieren. Die Implementierung<br />

von nachhaltigkeitsfördernden Maßnahmen<br />

wurde von der Jury bei der Entscheidung über<br />

die Preisträger bedacht. So wurden Polestar,<br />

PowerCell und Vattenfall mit dem 18. Schwedischen<br />

Unternehmenspreis ausgezeichnet.<br />

Daneben wurde 20<strong>21</strong> zum ersten Mal der<br />

Preis für deutsche Investitionen in Schweden<br />

durch die Schwedische Handelskammer in<br />

Zusammenarbeit mit Business Sweden und<br />

der Schwedischen Botschaft an Volkswagen<br />

verliehen.<br />

Junior Chamber Club Mitglied Marisa Schneider<br />

führte durch den Abend.<br />

Die diesjährigen Presiträger mit Göteborgs Bürgermeisterin Anneli Rhedin, Honorarkonsul Dr. Sven I. Oksaar, Handelsbeauftrage Anna Liberg (Business Sweden),<br />

Botschafter Per Thöresson, Staatsrätin Almut Möller, Präsident Thomas Ryberg<br />

Das Securitas-Team feierte gemeinsam.<br />

Ein Toast auf die Schirmherrin:<br />

Kronprinssesans Skål!<br />

Botschafter Per Thöresson begrüßte die Gäste.<br />

Grund dafür sei die Ähnlichkeit Hamburgs<br />

mit Schweden. Die Staatsrätin der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg, Almut Möller, hieß<br />

die Gäste als schwedische und europäische<br />

Freunde in Hamburg willkommen. „Wir feiern<br />

zu diesem Anlass unsere enge Zusammenarbeit.<br />

Schweden und Hamburg verfolgen<br />

ähnliche Themen wie Umwelt und Automatisierung,<br />

häufig in Zusammenhang mit maritimen<br />

Aspekten.“ Möller äußerte sich positiv<br />

darüber, dass viele schwedische Unternehmen<br />

auf dem deutschen Markt angesiedelt<br />

sind, denn oftmals würden diese mit Eigenschaften<br />

wie Streben nach Innovation und<br />

Nachhaltigkeit verbunden. Diese Eigenschaft<br />

zeichnete auch die diesjährigen Preisträger<br />

aus. Auch die Bürgermeisterin von Göteborg,<br />

Anneli Rhedin sprach ein Grußwort, in dem<br />

sie die Notwendigkeit betonte, sich gegenseitig<br />

zu helfen und Erfahrungen auszutauschen,<br />

um diese Welt zu einem besseren Ort<br />

zu machen.<br />

Der diesjährige Newcomer auf dem deutschen<br />

Markt war Polestar. Der als Joint-Venture<br />

der Volvo Cars und der Geely Holding<br />

entstandene schwedische Automobilhersteller<br />

ist als eigenständige Marke seit 2019 auf<br />

dem deutschen Markt tätig. Managing Director<br />

Alexander Lutz nahm den Preis entgegen:<br />

„Nur wenn wir in Menschen investieren, können<br />

wir Fortschritt voranbringen.“<br />

„Wir sind heute hier, weil wir die schwedische<br />

Wirtschaft in Deutschland stärken wollen“,<br />

begrüßte der schwedische Botschafter<br />

Per Thöresson die Gäste und die Preisträger.<br />

Hamburg passe für diesen Anlass, weil<br />

schwedische Unternehmen oft nach Hamburg<br />

gehen, wenn sie den deutschen Markt<br />

erschließen wollen.<br />

Gleich geht es los...<br />

Nils John, Peter Marx, Brigitte Ellerbeck,<br />

Frank Kasch<br />

Auch das Team von Polestar feierte seinen<br />

Erfolg.<br />

Bestens gelaunt: Die JCC-Fraktion<br />

18 19


Schwedischer Unternehmenspreis<br />

Der Preis im Bereich Mittelgroße Unternehmen<br />

ging an PowerCell als Vorreiter in der<br />

Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen.<br />

„Ich bin sehr stolz auf diesen Preis, weil<br />

der Mittelstand in Deutschland sehr wichtig<br />

ist. In Schweden haben wir keinen so ausgeprägten<br />

Mittelstand. Deutschland ist unser<br />

wichtigster Markt“, sagte CEO Per Ekdunge.<br />

In der Kategorie Großunternehmen wurde<br />

Vattenfall für die ehrgeizigen Ziele des<br />

Konzerns, innerhalb einer Generation ein<br />

fossilfreies Leben zu ermöglichen, geehrt.<br />

Dr. Oliver Weinmann, Managing Director bei<br />

Vattenfall Innovation, betonte die Bedeutung<br />

von Partnerschaften für den Klimaschutz:<br />

„Klimawandel ist das, worum wir uns in den<br />

nächsten Jahren am intensivsten kümmern<br />

müssen. Energiewende braucht Innovation.<br />

Wir müssen uns von alten Strukturen verabschieden.<br />

Dazu brauchen wir Partnerschaften<br />

und Kooperationen. Allein können wir die<br />

Welt nicht retten.“<br />

Preisträger Mittelgroße Unternehmen:<br />

Dr. Per Ekdunge für PowerCell<br />

Großunternehmen: Dr. Oliver Weinmann für<br />

Vattenfall<br />

Karin Kranz mit Ina und Thomas Ryberg und Brigitte Ellerbeck<br />

Gute Stimmung am Vorstandstisch:<br />

Hamburgs Staatsrätin Almut Möller<br />

Live-Begegnung macht Freude<br />

Detlef Jöhnk, Thomas Ryberg, Dr. Sven I. Oksaar<br />

Carina Östlund, Dr. Julia Kronen, Monica Enqvist<br />

Preis für Investitionen in Schweden:<br />

Gunnar Kilian für Volkswagen<br />

Newcomer: Alexander Lutz für Polestar<br />

JCC-Empfang<br />

Marisa Schneider mit Göteborgs Bürgermeisterin<br />

Anneli Rhedin<br />

Ewa Johansson, Sara Johansson, Hans Jannö,<br />

Carina Östlund<br />

Angeregte Gespräche im Loft des Maritimen Museums<br />

Vorstandsmitglieder + Friends: Ewa Johansson, Manfred Buhl, Anna Liberg, Per Thöresson, Thomas Der Unternehmenspreis wird gemeinsam von<br />

Markus Hünerfauth, Klaus Schalk und Dr. Jens „Smaklig måltid“<br />

Matthias Teichert, #Fortschritt<br />

Ryberg, Brigitte Ellerbeck, Hans Jannö, Thomas Mengelkoch, Klaus Schalk, Dr. Sven I. Okssar, Detlef der Schwedischen Botschaft, Business Sweden<br />

Gebhardt von Kinnarps<br />

Jöhnk, Nils John, Elin Keim<br />

und der Schwedischen Handelskammer<br />

vergeben<br />

20 <strong>21</strong>


Schwedischer Unternehmenspreis<br />

Und auch SCA Logistics beging den Abend<br />

gemeinsam.<br />

Sarah Walther, Kinnarps<br />

Die neue Auszeichnung, um herausragende<br />

deutsche Investitionen in Schweden zu ehren,<br />

wurde an Gunnar Kilian, Mitglied des<br />

Konzernvorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft,<br />

übergeben: „Schweden ist für<br />

VW ein hochattraktives Investitionsland, mit<br />

dem wir auch gerne kulturell zusammenarbeiten.<br />

Als Deutsche können wir in Sachen<br />

Nachhaltigkeit von Schweden noch viel lernen.“<br />

Es war jedoch nicht nur freudiges Feiern,<br />

denn die Kammer musste sich von zwei Vorstandsmitgliedern<br />

verabschieden. Der Präsident<br />

der Kammer, Thomas Ryberg, bedankte<br />

sich herzlich bei Anna Liberg (Business<br />

Sweden) und Manfred Buhl (Securitas) und<br />

würdigte ihr ehrenamtliches Engagement,<br />

von dem die Kammer lebt.<br />

Durch den Abend führte JCClerin Marisa<br />

Schneider, die die Veranstaltung mit Charme<br />

moderierte. Musikalisch untermalt wurde<br />

die Gala vom schwedischen Sänger Petter<br />

Bjällö, der die Gäste mit bekannten Liedern<br />

wie Gabriellas sång aus dem Film Så som i<br />

himmelen begeisterte.<br />

Traditionell brachte Präsident Thomas Ryberg<br />

einen Toast auf die Schirmherrin der<br />

Kammer, Kronprinzessin Victoria von Schweden,<br />

aus. Mit Kronprinsessans skål würdigte<br />

er die Bedeutung, die die Schirmherrschaft<br />

für die Kammer hat. Gleichzeitig verkündete<br />

er, dass Ihre Königliche Hoheit die Schirmherrschaft<br />

bis 2025 verlängert hat.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Die Business Women's Initiative traf sich zum ersten Mal live.<br />

Thomas Ryberg dankt Manfred Buhl (Securitas)<br />

für seine Mitarbeit im Vorstand<br />

Dr. Oliver Weinmann, Vattenfall<br />

Elin Keim, Patrik Lundberg, Parkster<br />

Honorarkonsul Dr. Sven I. Oksaar<br />

Hendrik Herr, Rothschild<br />

John de Boer<br />

Rege Unterhaltungen am Securitas-Tisch<br />

Anneli Rhedin grüßte von der Partnerstadt<br />

Göteborg<br />

Botschafter Per Thöresson<br />

Staatsrätin Almut Möller, Hamburg<br />

Anna Liberg wurde verabschiedet<br />

Kristina Ekelund, Schwedische Kirche, und<br />

Klaus Treichel, ABB<br />

Petter Bjällö<br />

Gunnar Kilian, Mitglied des Konzernvorstands<br />

der Volkswagen AG<br />

Das Team der Schwedischen Handelskammer: Charlotte Roggenbuck, Anne Sonnentheil,<br />

Carl Bergnell, Helen Hoffmann, Cajsa Tapper, Anna-Louisa Lobergh<br />

22 23


NEUES AUS DER<br />

KAMMER<br />

Business Summit 20<strong>21</strong>:<br />

Swedish-German initiatives in the new business landscape<br />

Lisa Tullus (Business<br />

Sweden) moderierte<br />

das hybride Event.<br />

„Der Business<br />

Summit stellt<br />

schwedisch-deutsche<br />

Initiativen ins<br />

Rampenlicht und<br />

skizziert, wie unsere<br />

beiden Länder<br />

den Wandel vorantreiben<br />

können.<br />

Zusammen spielen<br />

Schweden und<br />

Deutschland eine<br />

entscheidende<br />

Rolle im Ausbau einer nachhaltigeren Zukunft.<br />

Mit Stolz konnten wir diese Zusammenarbeit<br />

beim diesjährigen Event präsentieren.“,<br />

beschreibt Anna Liberg, Invest &<br />

Trade Commissioner in Deutschland.<br />

Der diesjährige Summit fokussierte sich<br />

Die Kammer bei der<br />

Fintech Week in Hamburg<br />

Fast täglich, so scheint es, sprießen<br />

neue Fintechs aus dem Boden. Der<br />

deutsche Markt bietet eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten, auch für<br />

schwedische Newcomer. Welchen<br />

Herausforderungen gerade diese<br />

sich stellen müssen, aber auch<br />

welche Chancen sich für die Startups<br />

bieten – darüber hat Projektmanagerin<br />

Charlotte Roggenbuck<br />

auf der Fintech Week in Hamburg<br />

gesprochen. Unter dem Motto<br />

„Sharing expertise – how to enter<br />

the German market“ hatten der Finanzplatz<br />

Hamburg und Hamburg<br />

Invest unterschiedliche Akteure<br />

und Unternehmen eingeladen, die<br />

über ihre Erfahrungen berichteten<br />

und ihr Knowhow teilten. Ebenfalls<br />

Teil der gesamten Fintech<br />

Week waren die Kammermitglieder<br />

Fieldfisher und Gravning.<br />

Mit dabei auch Kammermitglieder<br />

Jan Bringezu (Gravning) und<br />

Alexander Haghani (Fieldfisher)<br />

Die Hansestadt freut sich<br />

über schwedischen Zuwachs!<br />

Bereits Anfang<br />

Mai hat Kammermitglied<br />

Stena Line sein neues<br />

Büro in Hamburg bezogen.<br />

Ende September konnte<br />

dies auch gebührend gefeiert<br />

werden. Neben<br />

Freunden und Partnern<br />

der schwedischen Reederei,<br />

gratulierten auch<br />

der Hamburger Staatsrat<br />

für Wirtschaft und Innovation<br />

Andreas Rieckhof,<br />

sowie der schwedische<br />

Honorarkonsul Dr. Sven I.<br />

Oksaar zum Einzug. Die<br />

In den Räumlichkeiten von Vattenfall<br />

kamen Akteure der deutsch-schwedischen<br />

Wirtschaft zusammen.<br />

auf den notwendigen und durch die Pandemie<br />

hervorgerufenen Prozess des Umdenkens,<br />

sowohl in Sachen Nachhaltigkeit,<br />

Innovation und Digitalisierung, als auch in<br />

Bezug auf die Herausforderungen und Möglichkeiten,<br />

vor die Corona uns alle gestellt<br />

hat. Während der hybriden Veranstaltung<br />

wurden verschiedene spannende Projekte<br />

vorgestellt. Dazu zählten beispielsweise die<br />

Ansätze von Polestar und Northvolt, die die<br />

traditionelle Automobilindustrie verändern<br />

möchten, aber auch Vattenfall und Wärme<br />

Hamburg, die sich zusammengetan haben,<br />

um gemeinsam mit anderen führenden<br />

Akteuren innovative Lösungen für erneuerbare<br />

Energien voranzutreiben. „Initiativen<br />

wie der Business Summit sind äußerst<br />

wichtig, gerade wenn es um zukünftige Entwicklungen<br />

geht.“, so Alexander Lutz, Managing<br />

Director Polestar Germany.<br />

Unter www.schwedenkammer.de/um81<br />

können Sie den gesamten Summit noch<br />

einmal ansehen.<br />

Stena Line ist nun<br />

an der Elbe Zuhause<br />

v.l.n.r.: Cajsa Tapper (Schwedische<br />

Handelskammer), Peter Labohm<br />

(Kinnarps), Helen Hoffmann<br />

(Schwedische Handelskammer),<br />

Ron Gerlach (Stena Line), Dr. Sven<br />

Oksaar (Schwedischer Honorarkonsul)<br />

Gäste hatten in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit, die<br />

neuen Räumlichkeiten zu bestaunen. Diese wurden ausgestattet<br />

von Fördermitglied Kinnarps – ein tolles Beispiel des gelebten<br />

Kammernetzwerks.<br />

Karriere-Sprungbrett:<br />

Trainee gesucht!<br />

Eine einzigartige Chance, die internationale<br />

Laufbahn zu starten: Junge Schweden können<br />

sich ab sofort wieder für ein Traineejahr<br />

bei der Schwedischen Handelskammer in<br />

Deutschland bewerben. Studierende und Absolventen<br />

erhalten die Möglichkeit, ein Jahr<br />

lang Teil der Geschäftsstelle der Handelskammer<br />

zu werden und so einen Einblick in<br />

die deutsch-schwedischen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zu erhalten.<br />

Ermöglicht wird das Traineeship durch ein<br />

Stipendium des Stipendiefonden för Svensk<br />

Utlandsungdom.<br />

Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 4. Februar<br />

2022. Mehr Informationen auf dem Stellenmarkt<br />

der Kammer: www.schwedenkammer.<br />

de/stellenmarkt<br />

Im September dieses Jahres wurden<br />

die Rathenau Hallen in Berlin mit<br />

schwedischem Leben gefüllt. Schwedens<br />

bekanntester Modedesigner Lars<br />

Wallin stellte dort seine Werke aus und<br />

war zeitweise selbst vor Ort, um über<br />

sein Verständnis von Nachhaltigkeit<br />

in der Modebranche zu berichten. Die<br />

Ausstellung zeigte die erstaunliche<br />

Geschichte des Designers und seiner<br />

Kreationen. Doch auch weitere schwedische<br />

Design-Erfolgsgeschichten erhielten<br />

Einzug in die Industriehallen.<br />

So stellten sich unter anderem die<br />

Kammermitglieder Hästens, IKEA, Kinnarps,<br />

Parkster, Polestar, Stena Line und<br />

Vattenfall dar und ergänzten die Ausstellung<br />

mit ihren Innovationen und<br />

Designs. Die Schwedische Botschaft<br />

bot den Besuchern in Zusammenarbeit<br />

mit Svenska Institutet, Visit Sweden<br />

und der Kammer einen Monat lang ein<br />

vielfältiges Programm, bei dem auch<br />

die Regionalgruppe Berlin und das<br />

Aus der Kammer<br />

Schenkung von Dokumenten zur Schwedenspeisung nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

an die Stadt Essen<br />

Am 13. Oktober 20<strong>21</strong> hat die Stadt Essen eine wertvolle Schenkung<br />

für das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv erhalten.<br />

Kammermitglied Erik Forsberg überließ der Stadt Unterlagen aus<br />

dem Nachlass seines Großvaters Folke Linton (1906-1996), der in<br />

den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg für das Schwedische Rote<br />

Kreuz die sogenannte Schwedenspeisung in der Stadt Essen organisiert<br />

hat. Übergeben wurden die Dokumente an Oberbürgermeister<br />

Thomas Kufen im Beisein des schwedischen Botschafters Per<br />

Thöresson, der sich aus diesem Anlass in das Stahlbuch der Stadt<br />

Essen eintrug. Auch Angehörige und Freunde der Familie Forsberg<br />

waren bei der Übergabe anwesend, die Handelskammer wurde<br />

durch Peter Marx vertreten.<br />

Die sog. Schwedenspeisung war eine der größten Massenspeisungen<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien und im westlichen Nachkriegsdeutschland.<br />

Ins Leben gerufen wurde sie vom schwedischen<br />

Roten Kreuz gemeinsam mit der Organisation Rädda Barnen - Save<br />

the Children auf Initiative von Folke Bernadotte Graf von Wisborg<br />

(1895-1948), dem damaligen Vizepräsidenten des Schwedischen<br />

Roten Kreuzes. Von Anfang 1946 bis April 1949 wurden vor allem<br />

Kleinkinder im Alter von drei bis sechs Jahren täglich mit warmen<br />

Mahlzeiten (sog. Schwedensuppe) versorgt. Insbesondere im<br />

Hungerwinter 1946/47, der die ohnehin katastrophale Wohnungsund<br />

Ernährungssituation in den stark kriegszerstörten Städten<br />

Deutschlands noch verschärfte, rettete die Schwedenspeisung insgesamt<br />

etwa 120.000 Kindern das Leben.<br />

v.l.n.r.: Oberbürgermeister der Stadt Esssen Thomas Kufen, Schwedischer<br />

Botschafter Per Thöresson und Kammermitglied Erik Forsberg<br />

Lars Wallin & Swedish Brands zu Gast<br />

in Berlin<br />

Team der Geschäftsstelle vor Ort sein<br />

konnten.<br />

Alexander Lutz (Polestar), Jenny Lennung<br />

Malmqvist (Schwedische Botschaft),<br />

Thomas Ryberg (Schwedische Handelskammer)<br />

24 25


Aus der Kammer<br />

Webinar mit Mynewsdesk:<br />

Brand Awareness schaffen und<br />

Reichweite erzeugen<br />

Wie mache ich auf mein Unternehmen<br />

und meine Marke<br />

aufmerksam? Wie erreiche ich<br />

möglichst effektiv die richtigen Journalisten?<br />

Mit diesen Fragen sehen sich alle,<br />

die mit ihrem Produkt oder Service Kunden<br />

erreichen wollen, irgendwann einmal<br />

konfrontiert. Dass man mit dieser Herausforderung<br />

jedoch nicht allein dasteht, hat<br />

Kammermitglied Mynewsdesk in seinem<br />

Webinar Mitte Oktober aufgezeigt. Kristina<br />

Pilkinton (Sales Director) stellt klar:<br />

„Will man seine News möglichst weit<br />

verbreiten, muss man den Journalisten<br />

alles auf dem Silbertablett servieren und<br />

seine Stories gut verpacken!“ Durch ihre<br />

langjährige Erfahrung im PR-Bereich<br />

Schwedens Tourismus<br />

wird immer nachhaltiger<br />

Am 24. November hielt Nils John,<br />

Vorstandsmitglied der schwedischen<br />

Handelskammer, Landesvertreter<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Country Manager für Visit Sweden,<br />

vor Studenten der Fakultät „Wirtschaft/<br />

School of Business Studies/Tourism<br />

Development Strategies (TDS)“ an der<br />

Hoschschule Stralsund einen Vortrag zum<br />

Thema Tourismus und Nachhaltigkeit.<br />

Hier wurde das Zielgruppenmodell Visit<br />

Swedens erklärt („der neugierige Entdecker“),<br />

sowie das Ergebnis einer Zielgruppenuntersuchung<br />

auf dem deutschen<br />

Markt. Er erläuterte, wie Visit Sweden<br />

mit interner und externer Nachhaltigkeit<br />

arbeitet, z. B. durch Fortbildungen zur<br />

Agenda UN 2030, Kampagnen wie „The<br />

edible country“ und die Rekrutierung eines<br />

Nachhaltigkeitsmanagers. Der Trend<br />

zum nachhaltigen Reisen ist deutlich,<br />

und man sieht auch die Bereitschaft,<br />

mehr dafür zu bezahlen. Trotzdem möchten<br />

Schwedenreisende vor allem einen<br />

Urlaub genießen, bei dem sie durchatmen<br />

und spannende Aktivitäten erleben<br />

weiß sie, dass alle Informationen und<br />

Materialen so leicht zugänglich wie<br />

möglich sein müssen und dass man die<br />

Journalisten gezielt auswählen muss, nur<br />

so kann man mit einem möglichst großen<br />

Effekt auf sich aufmerksam machen. „Eine<br />

Hilfestellung können dabei die Tools von<br />

Mynewsdesk sein, die nicht nur Zugriff<br />

auf eine ganze Journalistendatenbank liefern,<br />

sondern auch dabei helfen, News so<br />

einfach wie möglich zu verbreiten, aber<br />

auch die Verbreitung in den (sozialen)<br />

Medien nachzuverfolgen“, fasst Pilkinton<br />

das Rundumpaket des Marktführers in<br />

Schweden zusammen und stand den Teilnehmenden<br />

während des Webinars Rede<br />

und Antwort.<br />

können. Die Nachhaltigkeit wird hier ein<br />

hochgeachteter Mehrwert, der die Anziehungskraft<br />

Schwedens hervorhebt. Nach<br />

der Präsentation begann eine spannende<br />

Diskussion über Reisen in Pandemiezeiten<br />

generell und auch über Schwedens<br />

starke Glaubwürdigkeit beim Thema<br />

Nachhaltigkeit unter verschieden Aspekten<br />

- ökologisch, sozial, wirtschaftlich.<br />

Regionalgruppe<br />

Baden-Württemberg:<br />

Afterwork & Elchtest<br />

Nach einer langen coronabedingten<br />

Pause konnte die Regionalgruppe<br />

Baden-Würtemberg im Kammerherbst<br />

direkt zu zwei Veranstaltungen<br />

einladen.<br />

So fand Ende Oktober ein Afterwork statt,<br />

bei dem es eine besondere Freude war, Dr.<br />

Claudius Werwigk als Ehrengast willkommen<br />

zu heißen, der seit Mai dieses Jahres<br />

das Amt des Honorarkonsuls des Königreichs<br />

Schweden in Baden-Württemberg<br />

ausübt. Zudem war auch Jenny Schmid als<br />

Repräsentantin der schwedischen Kirche in<br />

Stuttgart zu Gast, die alle Freunde und Mitglieder<br />

der Kammer direkt zum diesjährigen<br />

Adventsgottesdienst am 19. Dezember einlud.<br />

Bei schwäbischen<br />

Spezialitäten,<br />

wie<br />

Maultaschen,<br />

Linsen und<br />

Spätzle wurden<br />

in gemütlicher<br />

Runde<br />

neue Kontakte<br />

geknüpft, rege diskutiert und Erfahrungen<br />

ausgetauscht. Unterstützt wurde der Abend<br />

durch das Kammermitglied Parkster.<br />

Und auch am 10. November traf sich das<br />

Schwedennetzwerk in Baden-Württemberg,<br />

um den Arbeitstag mit einem leckeren Elchessen<br />

ausklingen zu lassen. Die schwedischen<br />

Spezialitäten kamen gut an, so ließ<br />

man es sich bei Gravad lax und Skärgårdsröra,<br />

Elchfleisch und Desserts mit Hjortronsylt<br />

richtig gutgehen. Gesponsert wurde der<br />

Abend von Kammermitglied Aros Tooling.<br />

New Work im Co-Working Space „Weltenraum“<br />

Es könnte auch das Motto der Schwedischen<br />

Handelskammer sein:<br />

Welten zusammenzubringen, also<br />

Menschen, Institutionen und Unternehmen,<br />

die sich sonst nicht unbedingt begegnen.<br />

WELTENRAUM heißt ein im September<br />

eröffneter rund 800 Quadratmeter großer<br />

Coworking Space zum Arbeiten, Austausch<br />

und als Eventfläche im nordrheinwestfälischen<br />

Iserlohn. Dahinter steht die Frage,<br />

wie aktuelle Megatrends der Arbeits- und<br />

Unternehmenswelt sinnvoll umgesetzt und<br />

Die Wirtschaftskanzlei kallan, engagiertes<br />

Mitglied der Schwedischen<br />

Handelskammer, feierte im November<br />

in Berlin und Frankfurt ihr fünfjähriges<br />

Bestehen. Der vom schwedischen Wort<br />

„källan“ für „Quelle“ abgeleitet Name ist<br />

ein Hinweis auf die klare Arbeitsweise<br />

wie auch auf die Vergangenheit der Kanzlei:<br />

Vor fünf Jahren hat sich das deutsche<br />

Team einer skandinavischen Großkanzlei<br />

unter der Marke kallan neu formiert – und<br />

ist seitdem zur führenden Adresse in der<br />

unabhängigen, deutsch-skandinavischen<br />

Rechtsberatung aufgestiegen. Die schwedische<br />

Wirtschaft und Gesellschaft stehen<br />

bei kallan im Fokus: Dr. Christina Griebeler<br />

ist neben ihrer Zulassung als deutsche<br />

Rechtsanwältin auch in Schweden als Advokat<br />

zugelassen und gewähltes Mitglied<br />

des Vorstands der Schwedischen Anwaltskammer,<br />

Dr. Maria Wolleh engagiert sich<br />

als Vizepräsidentin der Schwedischen Handelskammer<br />

in Deutschland und Dr. Christian<br />

Bloth bekleidet das Amt des Honorargeneralkonsuls<br />

des Königreichs Schweden<br />

für die mittelstandsgeprägte,<br />

regionale<br />

Wirtschaft genutzt<br />

werden können, sagt<br />

Geschäftsführer Christoph<br />

Neumann: „Zweifelsfrei<br />

kommen wir<br />

um New Work, also<br />

neue Arbeitswelten,<br />

nicht herum, aber wir<br />

wollen sie so gestalten, dass die Wirtschaft<br />

auch wirklich einen Mehrwert hat. Es wird<br />

immer mehr darauf ankommen, sich als Arbeitgebermarke<br />

abzuheben, um Fachleute<br />

zu binden. Digitalisierung und New Work<br />

gehören dazu, und es gilt, gemeinsam die<br />

besten Lösungen zu finden.” Zu den Gründern<br />

gehören neben Erik Sassenscheidt<br />

(Sassenscheidt-Gruppe, Düsseldorf) und<br />

Olaf Bremer (project//partner,Dortmund)<br />

auch Daniel Brugger, Geschäftsführer der<br />

Fortschritt GmbH (Berlin, Frankfurt). Er<br />

studierte in der südwestfälischen Stadt, die<br />

drei anderen sind alle gebürtige Iserlohner.<br />

Die drei Gesellschafter-Unternehmen und<br />

Christoph Neumann setzen ihre Expertise,<br />

Erfahrung und Begeisterung auch in ihrem<br />

WELTENRAUM-Startup-Accelerator ein. Gesucht<br />

werden Gründungswillige mit innovativen<br />

Ideen. Kommen sie in das Programm,<br />

erhalten sie neben Räumen und Infrastruktur<br />

viel Starthilfe, zum Beispiel Beratung<br />

und Coaching in Finanzierungsfragen,<br />

Marketing, Gründungsbürokratie, aber auch<br />

Führungskräfte- und Personalentwicklung.<br />

Sie kommen mit erfahrenen Unternehmen<br />

in Kontakt, die ihrerseits Nutzungs- und Beteiligungsmöglichkeiten<br />

abwägen können.<br />

Dazu hofft das WELTENRAUM-Team auch<br />

überregional auf unternehmerische Unterstützung<br />

– gerne auch aus dem Netzwerk<br />

der Schwedischen Handelskammer, deren<br />

Mitglied sie sind.<br />

Hej future:<br />

kallan seit fünf Jahren auf dem deutschen Anwaltsmarkt<br />

in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.<br />

Entsprechend attestiert selbst der für seine<br />

kritische Berichterstattung bekannte Branchendienst<br />

Juve der Sozietät eine „umfassende<br />

Kenntnis schwedischer Mandanten“<br />

und konstatiert beispielsweise mit Blick auf<br />

den so wichtigen Bereich der Fusionen und<br />

Übernahmen, kallan habe „im M&A eine<br />

Nische besetzt, die sonst kaum eine Kanzlei<br />

in Deutschland bietet: die Beratung von<br />

schwedischen Unternehmen und Investoren<br />

bei mittelgroßen Deals“. Aber auch darüber<br />

hinaus deckt kallan alle Kernbereiche des<br />

Wirtschaftsrechts ab. „Dabei ist es schon<br />

etwas Besonderes“, so der Berliner Partner<br />

Thilo Schulz,<br />

„dass wir im<br />

häufig rein renditegetriebenen<br />

Immobilienbereich<br />

dauerhaft<br />

und eng mit<br />

Mandantinnen<br />

und Mandanten<br />

zusammenarbeiten<br />

dürfen, die eine langfristige Perspektive<br />

einnehmen. Hier haben wir auch<br />

die Auswirkungen ihres Investments auf<br />

Nutzer und Umwelt im Auge und nehmen<br />

diese sehr ernst.“ „Unsere Arbeitsweise ist<br />

nordisch geprägt“, ergänzt Wolleh. „Wir<br />

vergleichen das oft mit dem nordischen<br />

Design, welches für Klarheit und einen Fokus<br />

auf das Wesentliche steht. Konkret bedeutet<br />

das, dass unsere Mandanten von uns<br />

klare Handlungsempfehlungen bekommen<br />

und wir dabei sehr service- und ergebnisorientiert<br />

arbeiten.“<br />

„Wenn uns dann ein Mandant schreibt<br />

‘Thank you for all your hard work, experience,<br />

expertise and guidance – deeply appreciated!’“,<br />

erinnert sich ihr Frankfurter<br />

Kollege Oliver Cleblad, „dann tut das nach<br />

einer intensiven Transaktion nicht nur gut.<br />

Es ist auch eine Anerkennung dafür, dass<br />

es uns wieder einmal geglückt ist, über die<br />

eigentliche Rechtsberatung hinaus schwedische<br />

und deutsche Akteure zusammenzubringen“.<br />

26 27


NEUES AUS DEM<br />

Junior Chamber Club<br />

Junior Chamber Club<br />

Erster Pressespiegel<br />

mit dem JCC<br />

Was bewegt die Schweden? Worüber wird aktuell diskutiert?<br />

Das wollte der Junior Chamber Club Düsseldorf/Köln<br />

wissen und lud den Journalisten Helmut<br />

Steuer für einen Pressespiegel ein. Der Nordeuropakorrespondent<br />

beim Handelsblatt und gleichzeitiger Mentor im diesjährigen<br />

Mentorenprogramm der Kammer berichtete den JCClern,<br />

welche Themen zurzeit durch die schwedischen Medien gehen<br />

und gab interessante Einblicke in aktuelle gesellschaftliche, politische<br />

und wirtschaftliche Entwicklungen in Schweden. Schlagzeilen<br />

machen dort zurzeit Themen wie Bandenkriminalität,<br />

jüngst durch die tragische Ermordung des schwedischen Rappers<br />

Einár, die anstehende Parlamentswahl im September 2022 und<br />

die UN-Klimakonferenz in Glasgow im Oktober und November<br />

20<strong>21</strong>. Natürlich ist auch die Corona-Pandemie weiterhin in den<br />

schwedischen Medien, auch wenn sich die Lage dort sichtlich<br />

verbessert hat. Besonders verblüfft waren die Young Professionals<br />

über die Zementkrise auf Gotland und dass in Schweden<br />

allgemein ein großes wirtschaftliches Interesse besteht, welches<br />

durch den aktuellen Börsenstart von Kammermitglied Volvo Cars<br />

gefördert wird. EU-bezogene Themen finden in der schwedischen<br />

Medienlandschaft kaum Gehör, weil die EU-Mitgliedschaft noch<br />

unzureichend verinnerlicht ist.<br />

Im Anschluss an den Pressespiegel diskutierten die Young Professionals<br />

angeregt mit dem Journalisten. Der erste Pressespiegel<br />

mit dem JCC war ein voller Erfolg!<br />

JCC-Brancheneinblick mit Max Jonsson, toom<br />

Recruiting ähnelt immer mehr dem Vertrieb<br />

Max, Du arbeitest im Recruitment<br />

einer großen Baumarktkette, toom,<br />

also im Einzelhandelsbereich. Ist es<br />

schwieriger geworden, im boomenden<br />

Bau- und Handwerkermarkt<br />

Leute zu finden?<br />

Das kommt darauf an. Während<br />

unser Business Development sehr<br />

viele Bewerbungen bekommt, ist<br />

es in vielen anderen Bereichen<br />

auch für uns sehr schwer passende<br />

Leute zu finden. Im IT-Bereich versuchen wir, einige neue Wege<br />

einzuschlagen. Die Verkäufer, die noch vor ein paar Jahren leicht<br />

gefunden werden konnten, haben heute deutliche höhere Gehaltswünsche.<br />

Wir merken, dass es wichtiger wird, ein Umfeld zu schaffen,<br />

wo Menschen gerne arbeiten.<br />

Glögg in Düsseldorf<br />

Der JCC Düsseldorf/Köln traf sich zu einem entspannten<br />

Afterwork auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Bei<br />

Crêpes und Glühwein ließen die JCCler die Woche ausklingen.<br />

Trotz des Regenwetters war es ein geselliger Abend, bei dem<br />

das vergangene Jahr rekapituliert und sich über die Weihnachtspläne<br />

ausgetauscht wurde. Mit dem Afterwork verabschiedete<br />

sich der JCC Düsseldorf/Köln für dieses Jahr. Doch die Veranstaltungen<br />

für 2022 sind schon in Planung. Stay tuned!<br />

Afterwork JCC Hamburg<br />

Auch in der Hansestadt<br />

wurde zum JCC<br />

After Work geladen!<br />

Der Einladung ins neu<br />

eröffnete Eimsbütteler<br />

Ratsherrn Lokal folgten<br />

neue JCC-Gesichter, „alte<br />

Hasen“ und Schwedeninteressierte<br />

mit unterschiedlichen Hintergründen und dem<br />

gemeinsamen Wunsch nach deutsch-schwedischem Austausch.<br />

Mit dabei waren Erasmus-Studierende im Hamburger Auslandssemester<br />

sowie deutsche und schwedische Young Professionals<br />

mit Lust auf kulturellen Austausch, Gesprächen auf Schwedisch<br />

und dem Teilen von Erlebnissen aus Schweden und Deutschland.<br />

Was bedeutet das für das für Euer Recruiting?<br />

Wir müssen mehr denn je die Bedarfe der sehr unterschiedlichen<br />

Zielgruppen verstehen. Recruiting ähnelt mehr und mehr dem Vertrieb.<br />

Wir steuern unsere Herangehensweise stärker zahlenbasiert<br />

und versuchen, Potenziale zu finden, anstatt die eierlegende Wollmilchsau<br />

zu suchen.<br />

Was gefällt Dir persönlich am besten in Deinem jetzigen Job?<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachbereichen<br />

und unserer Organisationsentwicklung. Als ich bei toom gestartet<br />

bin, ging es darum, eine Stelle irgendwie zu besetzten. Heute stehen<br />

wir eng mit den Kollegen im Austausch und beraten zunehmend<br />

strategisch, bspw. wie man eine Abteilung aufstellen könnte,<br />

welches Skillset man dafür bräuchte und wo man dieses findet. Wir<br />

sind auch in Überlegung, wie man interne Karrierewege zusätzlich<br />

zum klassischen Jahresgespräch bereichern könnte.<br />

JCC Camp 20<strong>21</strong>: Ein fröhliches Wiedersehen<br />

In Zusammenhang mit der diesjährigen<br />

Verleihung des Schwedischen Unternehmenspreises<br />

fand das Junior Chamber<br />

Club Camp vom 18. bis 19. November in<br />

Hamburg statt. Das Camp, bei dem die<br />

JCCler immer ein tolles Rahmenprogramm<br />

erwartet, ist mittlerweile Tradition. Nachdem<br />

die Aktivitäten 2020 pandemiebedingt<br />

ausfallen mussten, war das Camp<br />

dieses Jahr besonders gut besucht!<br />

Bei einem exklusiven Sektempfang vor<br />

der Gala konnten sich die JCCler nach einer<br />

langen Auszeit endlich wieder über die<br />

regionalen Grenzen hinweg austauschen.<br />

Der Nachmittag wurde zum Abend und<br />

die Mitglieder nahmen gemeinsam an den<br />

Festlichkeiten der Preisverleihung teil. Am<br />

zweiten Tag des Camps ging es mit einem<br />

Frühstück bei Kammermitglied EHREN-<br />

BERG SØRENSEN Kommunikation weiter.<br />

Nach dem Frühstück hielt Saskia Gauld von<br />

Wenig ist so wertvoll für die Weiterentwicklung<br />

und das lebenslange<br />

Lernen, wie der<br />

Austausch von Erfahrungen und Gedanken.<br />

Deshalb ist der Menteetag des Mentorenprogrammes<br />

der Schwedischen Handelskammer<br />

ein wichtiger Bestandteil des<br />

Programmes. Wie in den letzten Jahren<br />

trafen sich die Mentees in Hamburg und in<br />

München, um ein Zwischenfazit zu ziehen,<br />

sechs Monaten nach dem Anfang des Mentorenprogrammes<br />

20<strong>21</strong>/2022.<br />

In Hamburg haben Sara Johansson und Pia<br />

Weißberg von Baumgartner & CO. in ihrem<br />

atmosphärischen Co-Working-Space die<br />

Mentees begrüßen können und wertvolle<br />

Ideen im Bereich persönlicher aber auch digitaler<br />

Vernetzung mit den Mentees geteilt.<br />

Sie haben erfahren können, wie wichtig ein<br />

AFRY einen Vortrag zum Thema<br />

„Nachhaltigkeit“. Zusammen mit<br />

den Teilnehmenden problematisierte<br />

sie den Begriff: „Nichts,<br />

das wir produzieren, ist zu 100 %<br />

nachhaltig. Man sollte den<br />

Begriff ‚nachhaltig‘ daher hauptsächlich<br />

im Vergleich verwenden,<br />

beispielsweise: Produkt<br />

A ist nachhaltiger als Produkt<br />

B, oder meine Firma ist jetzt<br />

nachhaltiger als vor 5 Jahren“,<br />

erklärte die Beraterin für Nachhaltigkeit.<br />

In interaktiven Workshops<br />

animierte Gauld die Teilnehmenden<br />

dazu, sich mit nachhaltigem<br />

Leben in der Zukunft auseinanderzusetzen.<br />

Im Anschluss bekamen die JCCler in der<br />

Speicherstadt eine Führung durch Hamburgs<br />

Handelsgeschichte. Damit endete<br />

das offizielle Programm des Camps. Einige<br />

Erfolgreicher Menteetag in Hamburg und in München<br />

stabiles und geeignetes Netzwerk ist: Die<br />

Bedeutung von Networking werde heute<br />

immer deutlicher und geschätzt würden<br />

über 70% der Jobs heutzutage über Netzwerken<br />

besetzt, so Sara Johansson. Nach<br />

einem frischen Quizspaziergang draußen<br />

hat Kerstin Fuchs von der Regionalgruppe<br />

Norddeutschland den Mentees zusammen<br />

mit der Geschäftsstelle das Kammernetzwerk<br />

und seine Funktionen vorgestellt. Die<br />

Mentee Annika Lobergh hat das Thema<br />

des Tages, Networking, in Verbindung mit<br />

der Arbeit der Kammer gesetzt: „Durch die<br />

Schwedische Handelskammer entstehen<br />

neue Kontakte zwischen unterschiedlichen<br />

Branchen.“<br />

Pia Weißberg hat den Mentees zum Thema<br />

LinkedIn-Profil einige wichtige Tipps gegeben<br />

und zentrale Fragestellungen wie<br />

Die Kammermitglieder Parkster und Baumgartner & CO begrüßten die Mentees in ihren Räumlichkeiten.<br />

JCCler entschieden sich spontan dafür, die<br />

skandinavischen Weihnachtsmärkte zu besuchen<br />

– eine schöne Abrundung des Junior<br />

Chamber Club Camps 20<strong>21</strong>!<br />

„Wer bin ich, wofür stehe ich und wo kann<br />

ich einen Mehrwehrt anbieten?“, wurden<br />

beleuchtet.<br />

Gleichzeitig haben im Süden Elin Keim und<br />

Kerstin Knabenbauer aus der Regionalgruppe<br />

Bayern die Mentees in München in<br />

den Räumlichkeiten von Parkster begrüßt.<br />

Über Self-Management und Karriereplanung<br />

haben die Mentees aus erster Hand<br />

viel von Kerstin Knabenbauer erfahren können.<br />

Die Arbeit der Kammer und des JCCs<br />

hat Elin Keim, die auch JCC-Repräsentantin<br />

im Vorstand ist, abgedeckt. „Wie immer<br />

übertrifft der Menteetag meine Erwartungen,<br />

was für interessante Gespräche und<br />

tolle Mentees wir haben!“ fasste sie den Tag<br />

zusammen.<br />

Am Abend gab es für die Mentees in beiden<br />

Regionen die Möglichkeit, sich mit Mitgliedern<br />

der JCC-Komitees Hamburg,<br />

Berlin und München bei<br />

einem entspannten Abendessen<br />

auszutauschen.<br />

28 29


3 MINUTEN MIT...<br />

Dr. Claudius Werwigk<br />

Rechtsanwalt, Werwigk & Partner Rechtsanwälte mbB<br />

Schirmherrin:<br />

KAMMERKALENDER 2022<br />

13. Januar<br />

Online: Herausforderungen<br />

an Frauen in Führungspositionen<br />

– unterschiedliche Erlebnisse<br />

innerhalb eines Konzerns am<br />

Beispiel IKEA<br />

<strong>21</strong>. Mai<br />

Hamburg: Golf-Turnier<br />

Du bist Mitglied seit 2012, außerdem<br />

aktiv in der Regionalgruppe Baden-Württemberg.<br />

Was ist Dein schönstes Erlebnis<br />

mit der Schwedischen Handelskammer?<br />

Schwer zu sagen. Ich hatte schon viele<br />

schöne Erlebnisse mit der Schwedischen<br />

Handelskammer – vor allem bei der immer<br />

guten und unkomplizierten Zusammenarbeit<br />

mit anderen Kammermitgliedern<br />

und der Geschäftsstelle. Besonders<br />

sticht vielleicht das Elchessen mit dem<br />

heutigen Daimler-Vorstandsvorsitzenden<br />

Ola Källenius hervor: wir haben bei dieser<br />

Veranstaltung der Regionalgruppe<br />

Elch getestet und er hat über die Lehren<br />

der Automobilwirtschaft aus dem „Elchtest“<br />

in Schweden berichtet.<br />

Seit Mai dieses Jahres bist Du Schwedischer<br />

Honorarkonsul. Wie wird man eigentlich<br />

Konsul und wie kamst du zu diesem<br />

ehrenvollen Amt?<br />

Über meine schwedische Frau habe ich<br />

einen engen persönlichen Bezug zu<br />

Schweden. Seit vielen Jahren sind wir daher<br />

Teil der schwedischen Community in<br />

Stuttgart: Wir sind mit unseren Kindern<br />

beim schwedischen Schulverein genauso<br />

dabei wie bei der jährlichen Lucia-Feier<br />

„Es ist eine große Ehre,<br />

Schwedischer Honorarkonsul<br />

zu sein.“<br />

und der legendären Kräftskiva. So kam<br />

es wohl dazu, dass mein Vorgänger Philipp<br />

Haußmann die Idee hatte, mich als<br />

einen möglichen Kandidaten für seine<br />

Nachfolge vorzuschlagen. Ich empfand es<br />

dann als große Ehre, die Ernennungsurkunde<br />

mit der Unterschrift des schwedischen<br />

Königs Karl Gustaf in den Händen<br />

zu halten.<br />

Wir wissen, dass Du in verschiedenen<br />

Bereichen ehrenamtlich tätig bist. Was<br />

bedeutet das Ehrenamt für Dich? Welche<br />

Rolle spielt es in Deinem Leben?<br />

Als Bürger engagiere ich mich für Projekte,<br />

die unsere Gesellschaft voranbringen,<br />

lebenswert und sozial machen. Daher<br />

engagiere ich mich seit vielen Jahren<br />

als Vorstand einer Stiftung und eines<br />

Fördervereins für gute Bildung an einem<br />

Stuttgarter Gymnasium. Aktuell fördern<br />

wir dort vor allem Digitalisierungsmaßnahmen.<br />

In letzter Zeit habe ich mich vor<br />

allem bei einer Impftermin-Unterstützung<br />

stark eingebracht, bei der wir viele<br />

Impftermine für Senioren und Hilfsbedürftige<br />

vermittelt haben. Ich verstehe<br />

mich als Teil einer aktiven Bürgerschaft,<br />

die jede Gesellschaft braucht. Ich wünsche<br />

mir für unser Land mehr Aufbruchsstimmung<br />

und Umsetzungsstärke. Dazu<br />

möchte ich aktiv beitragen.<br />

Als Honorarkonsul bist Du ein Vertreter<br />

Schwedens in Deutschland. Hast Du für<br />

die Leserinnen und Leser einen Geheimtipp,<br />

was man im schönsten Land der Welt<br />

gesehen haben muss?<br />

Als Naturerlebnis auf jeden Fall die schönen<br />

Strände in Österlen und die Schären<br />

in Bohuslän – und zwar wider Erwarten<br />

auch im Winter! Im schönsten Land der<br />

Welt gibt es außerdem einige Ausnahmeköche<br />

mit tollen Restaurants, die man<br />

besuchen sollte. Und das 22-stöckige, klimafreundliche<br />

Sara Kulturhus in Skellefteå<br />

als eines der höchsten Highrise-<br />

Strukturen der Welt, die vollständig aus<br />

Holz gebaut sind, sollte man sich ebenfalls<br />

ansehen.<br />

Alter: 45 Jahre<br />

Wurzeln: Schwäbisch-liberal<br />

Was ich liebe: Erfüllende Arbeit, Kochen<br />

mit Freunden und guten Wein<br />

Was ich hasse: Unmenschlichkeit<br />

Mein Lieblingsort: Kivik på Österlen<br />

Kronprinzessin Victoria von Schweden<br />

Fördermitglieder:<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Schwedische Handelskammer in der<br />

Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />

Sachsenstraße 6<br />

20097 Hamburg<br />

Tel.: 040-6558740<br />

www.schwedenkammer.de<br />

Redaktion:<br />

Charlotte Roggenbuck<br />

Korrektorat: Anna-Louisa Lobergh<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Thomas Ryberg, Präsident<br />

Titelbild: Imagebank Sweden<br />

Koordination, Anzeigen, Produktion:<br />

Nordis – Agentur für Kommunikation<br />

Werdener Straße 28<br />

45<strong>21</strong>9 Essen<br />

Tel.: 02054-938 54 0<br />

schwedenkammer@nordis.biz<br />

www.nordis.biz<br />

4. Februar<br />

Hamburg: Impulstag & Jahresauftakt<br />

20. Mai<br />

Hamburg: Jahresmitgliederversammlung,<br />

Zukunftstag & Business-Mingle<br />

Ihr Kontakt in die Geschäftsstelle<br />

Die Schwedische Handelskammer wird von der Geschäftsstelle in Hamburg aus<br />

geleitet. Hier sind wir Ihre Ansprechpartner:innen für Fragen, Ideen und Anregungen.<br />

Sie erreichen uns telefonisch oder per E-Mail.<br />

Helen Hoffmann<br />

Country Managerin<br />

Tel.: 040-655874-15<br />

hoffmann@schwedenkammer.de<br />

Cajsa Tapper<br />

Junior Projektmanagerin<br />

Tel.: 040-655874-12<br />

tapper@schwedenkammer.de<br />

Anne Sonnentheil<br />

Assistentin<br />

Tel.: 040-655874-11<br />

sonnentheil@schwedenkammer.de<br />

Charlotte Roggenbuck<br />

Projektmanagerin<br />

Tel.: 040-655874-13<br />

roggenbuck@schwedenkammer.de<br />

Anna-Louisa Lobergh<br />

Assistentin<br />

Tel.: 040-655874-14<br />

lobergh@schwedenkammer.de<br />

Carl Bergnell<br />

Trainee<br />

Tel.: 040-655874-16<br />

bergnell@schwedenkammer.de<br />

Nutzen Sie Schweden aktuell für Ihre Kommunikation!<br />

Die „Schweden aktuell“ erscheint 5 Mal im Jahr. Dies sind die Schwerpunkte der<br />

kommenden Ausgabe 1/22: Kosmetik, Gewerkschaften. Anzeigenschluss ist der<br />

25.01.2022. Die Mediadaten mit Anzeigenpreisen und Terminen für 2022 finden<br />

Sie unter www.schwedenkammer.de. Reservieren Sie jetzt Ihre Anzeigen unter<br />

02054 - 9 38 54 17 oder schwedenkammer@nordis.biz.<br />

30<br />

31


Unser erstes<br />

vollelektrisches Crossover.<br />

Der neue Volvo C40 Recharge Pure Electric.<br />

volvocars.de/C40

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