13.12.2021 Aufrufe

Region Tirol – Ausgabe Dezember 2021

"Region Tirol" ist die Plattform, um die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen.

"Region Tirol" ist die Plattform, um die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

REGION Kitzbühel<br />

<br />

DER MARKTPLATZ<br />

AM WILDEN KAISER<br />

Seit 2017 geht der TVB Wilder<br />

Kaiser mit dem Bürgerbeteiligungsprojekt<br />

„Lebensqualität<br />

am Wilden Kaiser“ neue<br />

Wege. Ziel ist eine ausgezeichnete<br />

Lebensqualität für<br />

alle in der <strong>Region</strong> – Urlauber,<br />

Touristiker, Arbeitnehmer<br />

und Einheimische.<br />

Dieses mündete 2019 in eine<br />

neue Strategie, die man bis<br />

2024 umsetzen will. Teil davon<br />

ist auch die neue Plattform<br />

„Marktplatz Wilder<br />

Kaiser“, womit qualitativ<br />

hochwertige Produkte aus<br />

der <strong>Region</strong> leichter zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

Auf www.wilderkaiser.info/<br />

marktplatz kann man sich<br />

nicht nur online informieren,<br />

regionale Erzeuger werden<br />

auch leicht auffindbar gemacht<br />

und Anbieter präsentieren<br />

ihre Waren. Basis des<br />

Projekts ist ein Verzeichnis<br />

der erzeugenden und verkaufenden<br />

Betriebe, wobei die<br />

Plattform nicht abgeschlossen<br />

ist. Sie bleibt weiterhin<br />

offen für weitere Anbieter.<br />

„Gäste und Einheimische<br />

würden gerne vermehrt besondere<br />

Lebensmittel direkt<br />

bei den Erzeugern kaufen.<br />

Viele wissen aber nicht, wer<br />

was wo anbietet – diese Lücke<br />

schließen wir mit dem<br />

Marktplatz. Künftig gibt's also<br />

eine einfache Antwort auf die<br />

Frage: ‚Wo kann ich hier regionale<br />

Spezialitäten kaufen?‘“,<br />

so TVG-GF Lukas Krösslhuber.<br />

Mit dem Verzeichnis alleine<br />

wird aber noch nicht<br />

Schluss sein, denn das Projekt<br />

„Marktplatz“ soll weiter<br />

wachsen. Dazu gehören auch<br />

Portraits der teilnehmenden<br />

Erzeuger – sie sind es, die mit<br />

ihren Produkten, Geschichten<br />

und Zugängen laufend<br />

laufend im Blog „Wilder Kaiser“<br />

und auf Social Media<br />

präsentiert werden sollen.<br />

Auch die Gastrobetriebe<br />

dürften zu einem späteren<br />

Zeitpunkt mit ins Boot geholt<br />

werden, denn sie spielen in<br />

der Verarbeitung der regionalen<br />

Qualitätsprodukte<br />

eine große Rolle.<br />

„Mit dem Projekt ‚Marktplatz‘<br />

möchten wir nachhaltig<br />

Gelegenheit schaffen,<br />

dass Produzenten und Konsumenten<br />

direkt in Kontakt<br />

kommen und gleichzeitig ein<br />

Zeichen der Wertschätzung<br />

für unsere hervorragenden,<br />

regionalen Produkte setzen“,<br />

so TVB-Projektverantwortliche<br />

Tanja Riegler.<br />

KUNSTSTOFF AM BAU<br />

Steinbacher & Recycling<br />

Die Steinbacher Dämmstoffe<br />

GmbH (Erpfendorf, Bezirk<br />

Kitzbühel) zählt zu den drei<br />

führenden Dämmstoffproduzenten<br />

Österreichs. Angesichts der zunehmenden<br />

Umweltproblematik setzt sich<br />

Steinbacher seit vielen Jahren für Themen<br />

wie Nachhaltigkeit und insbesondere<br />

Recycling ein.<br />

GF Roland Hebbel<br />

im Gespräch<br />

REGION TIROL: Steinbacher hat sich<br />

über den Verband der europäischen<br />

Polystyrol-Hersteller (EUMEPS) an<br />

der PolyStyreneLoop-Anlage in den<br />

Niederlanden beteiligt. Welche neuen<br />

Möglichkeiten ergeben sich durch<br />

diese Kooperation?<br />

HEBBEL: „Steinbacher beschäftigt sich<br />

seit Jahrzehnten mit dem Thema Kreislaufwirtschaft.<br />

Einen großen Schritt in<br />

diese Richtung haben wir gesetzt, indem<br />

wir unsere Produktionsabfälle konsequent<br />

dem mechanischen Recycling<br />

zuführen. Heißt: Über alle Produktgruppen<br />

hinweg werden Abfälle wieder in<br />

den Produktionsprozess eingespeist.<br />

Das mechanische Recyclingverfahren<br />

hat jedoch seine Grenzen, denn verschmutzte<br />

oder HBCD-haltige Materialien<br />

können nicht wieder in den Kreislauf<br />

rückgeführt werden. Mit der PolyStyreneLoop-Anlage<br />

und dem dabei eingesetzten<br />

CreaSolv®-Verfahren wird diese<br />

Lücke geschlossen, und so ist zum ersten<br />

Mal ein ganzheitlicher Recyclingkreislauf<br />

möglich.“<br />

Kunststoffe als Klimaschutzprodukte am Bau<br />

M NIKOLAUS KOGLER<br />

REGION TIROL: Was sind die wesentlichen<br />

Unterschiede im Vergleich zur<br />

bestehenden Technologie?<br />

„Mit diesem Verfahren wird sogar Upcycling<br />

betrieben, da auch HBCD-haltiger<br />

EPS-Abbruchabfall aus den Jahren vor<br />

2016 verarbeitet und der enthaltene<br />

Polystyrol-Rohstoff zurückgewonnen<br />

werden kann. Hinter der eingesetzten<br />

Technologie steckt ein lösungsmittelbasierter<br />

Reinigungsprozess, der die Wiederverwendungsmöglichkeiten<br />

maximal<br />

ausschöpft. Dieser neue Schritt hat<br />

uns bislang gefehlt und wird die Menge<br />

unserer recyclingfähigen Produkte signifikant<br />

erhöhen.“<br />

REGION TIROL: Recycling wird wegen<br />

des hohen Energieeinsatzes oft diskutiert.<br />

Halten Sie trotzdem daran fest?<br />

„Das vom Fraunhofer Institut entwickelte<br />

CreaSolv®-Recycling-Verfahren schneidet<br />

mit seiner Energiebilanz in Umweltverträglichkeitsstudien<br />

sehr gut ab – das<br />

Einsparpotential an CO 2 -Emissionen<br />

liegt hier sogar bei 80 %. Diese Herangehensweise<br />

wurde auch in Gesprächen<br />

mit dem Umweltministerium als positiv<br />

und zukunftsweisend betrachtet.“<br />

REGION TIROL: Recycling ist mit höheren<br />

Kosten verbunden. Wie können die<br />

bestehenden Prozesse dahingehend<br />

optimiert werden?<br />

„Hier ist auch die Politik gefragt. Um das<br />

Recyceln von EPS zu fördern, bräuchte es<br />

entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />

Das Deponieren oder Verbrennen<br />

von EPS-Abfällen, die wiederverwertet<br />

werden könnten, ist aktuell<br />

mit niedrigen Kosten verbunden und somit<br />

deutlich attraktiver als die aufwändige<br />

Trennung, Sammlung, Logistik und<br />

schließlich das Recycling. Durch Investitionsanreize<br />

seitens der Politik könnten<br />

zukunftsträchtige Bedingungen geschaffen<br />

werden, die die Recyclingquote<br />

erhöhen.“<br />

REGION TIROL: Klimaschützer sagen,<br />

dass das Vermeiden von Kunststoffen<br />

unumgänglich sei – trifft dies auch für<br />

EPS und andere Stoffe zu?<br />

„EPS ist dank seiner spezifischen Eigenschaften<br />

ein zu 100 Prozent recycelbares<br />

Produkt und könnte endlos im Kreislauf<br />

gehalten werden. Aber nicht nur EPS,<br />

Kunststoffe allgemein sind sehr intelligente<br />

Werkstoffe und in der Verarbeitung<br />

äußerst energiearm. Durch ihre<br />

Verwendung als Dämmstoffe wird die<br />

Energie, die zur Herstellung erforderlich<br />

ist, um ein Vielfaches innerhalb eines<br />

Lebenszyklus eingespart. Alle anderen<br />

nicht aus Kunststoffen bestehenden<br />

Dämmstoffe sind wirtschaftlich weniger<br />

produktiv, weniger effizient in der Verarbeitung<br />

und die meisten auch nicht<br />

wiederverwertbar. Mit den optimalen<br />

Bedingungen für eine geschlossene<br />

Kreislaufwirtschaft sowie den ausgezeichneten<br />

Dämmeigenschaften sind<br />

Dämmstoffe aus Kunststoff geniale Klimaschutzprodukte<br />

und aus einer modernen<br />

und nachhaltigen Baubranche<br />

nicht wegzudenken.“<br />

❙<br />

4 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Kogler

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!