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Region Tirol – Ausgabe Dezember 2021

"Region Tirol" ist die Plattform, um die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen.

"Region Tirol" ist die Plattform, um die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen.

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#AUSGABE <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

REGIONALITÄT<br />

REGION <strong>Tirol</strong><br />

Veranstaltungen | Bauernmärkte | Handwerk | Brauchtum | Gaumenfreuden<br />

Alpbachtaltourismus/Berger Bernhard<br />

<br />

ESSENZ DER ALPEN<br />

Pfannenmeisterin Johanna Jenewein<br />

lässt die Tradition der Salzherstellung in<br />

der Stadt Hall wieder aufleben. Seite 06<br />

<br />

DIE KRAFT DER SONNE<br />

Höpperger Umweltschutz hat das<br />

Betriebsgebäude mit 4.000 m² Photovoltaik-Modulen<br />

ausgestattet. Seite 12<br />

<br />

HILFE FÜR PFERDE IN NOT<br />

Der Tierschutzverein nimmt Pferde auf,<br />

deren HalterInnen von einem Schicksalsschlag<br />

getroffen wurden. Seite 16


wenn‘s kalt wird – „Immer genügend Holz<br />

vor der Hütte“<br />

Pflege braucht<br />

unsere Hilfe:<br />

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Ihre Meinung unter<br />

pflege@ak-tirol.com<br />

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2 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>


ESSENZ DER ALPEN<br />

Pfannenmeisterin Johanna Jenewein<br />

lässt die Tradition der Salzherstellung in<br />

der Stadt Hall wieder aufleben. Seite 06<br />

DIE KRAFT DER SONNE<br />

Höpperger Umweltschutz hat ihre<br />

Betriebsgebäude mit 4.000 m² Photovoltaik-Modulen<br />

ausgesta tet. Seite 09<br />

Der Tierschutzverein nimmt Pferde auf,<br />

deren HalterInnen von einem Schicksal<br />

schlag getroffen wurden. Seite 16<br />

#AUSGABE <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

REGIONALITÄT<br />

REGION <strong>Tirol</strong><br />

Veranstaltungen | Bauernmärkte | Handwerk | Brauchtum | Gaumenfreuden<br />

SIEGHARD KRABICHLER<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Tirol</strong>er Bezirksblätter<br />

Alpbachtaltourismus/Berger Bernhard<br />

<br />

<br />

<br />

HILFE FÜR PFERDE IN NOT<br />

Zeit für Märchen: In der Altstadt gibt es<br />

wieder viele strahlende Kinderaugen<br />

Laternen beim<br />

Rattenberger Advent<br />

Titelfoto: Alpbachtaltourismus/<br />

Berger Bernhard<br />

<br />

WEIHNACHTEN<br />

KOMMT – TROTZDEM<br />

Anlaufstelle für Pferde in Not<br />

Kunststoff am Bau –<br />

Steinbacher & Recyling 04<br />

REGION Kitzbühel<br />

Die „Kaiserschaft“ – das Arbeiten<br />

in der Tourismusbranche 05<br />

REGION Kufstein<br />

Essenz der Alpen –<br />

eine Prise Fleur de Sel 06<br />

REGION Hall<br />

Serleskirchl nimmt Form an 07<br />

REGION Stubai<br />

Gutes liegt so nah –<br />

Gutschein-Plattform „epasnets“ 08<br />

REGION Imst<br />

Ossi und seine „Buabn“ im Wald 09<br />

REGION Westliches Mittelgebirge<br />

Zeit für Märchen 10<br />

REGION Innsbruck<br />

Die klare Sicht ist handgemacht 11<br />

REGION Innsbruck<br />

Serleskirchl nimmt Form an<br />

Fit für die Zukunft –<br />

Photovoltaik am Firmendach 12<br />

REGION Telfs<br />

Lass die Sonne rein –<br />

aber nur wenn du es willst 13<br />

REGION Osttirol<br />

Wenn’s kalt wird: „Immer<br />

genügend Holz vor der Hütte“ 14<br />

REGION Schwaz<br />

Anlaufstelle für Pferde in Not 16<br />

REGION Reutte<br />

„Bewusst <strong>Tirol</strong>“ – in der<br />

Seilbahngastronomie 17<br />

REGION Landeck<br />

Sie ist zu spüren. In ganz <strong>Tirol</strong>:<br />

die Wut und Hilflosigkeit gegenüber<br />

dem Coronavirus, gegenüber<br />

den Maßnahmen und gegenüber<br />

den Einschränkungen.<br />

Und ein Weihnachtsfriede ist in<br />

vielen Familien, Institutionen,<br />

Vereinen oder Freundeskreisen<br />

nahezu unerreicht. Diskussionen<br />

um die Impfpflicht, Diskussionen<br />

um Maßnahmen, der<br />

Sinn von Lockdowns, die fehlenden<br />

sozialen Kontakte und die<br />

fehlenden Möglichkeiten für die<br />

Kinder und Jugendlichen in den<br />

Schulen haben nach fast zwei<br />

Jahren tiefe Spuren und Gräben<br />

hinterlassen. Es wird um die Saison<br />

gebangt, es fehlt durch das<br />

Versagen der Politik das Vertrauen<br />

in die Verantwortlichen, es<br />

sind wirtschaftlich schwierige<br />

Zeiten und auch gesellschaftlich<br />

ist vieles durch die Pandemie<br />

INHALT<br />

zerstört. Heute kann noch niemand<br />

sagen, wann es vorbei ist,<br />

die Impfpflicht könnte die Pandemie<br />

einbremsen. Nur über eines<br />

sind sich die Experten einig:<br />

Vollständig bekämpft kann das<br />

Coronavirus wohl nicht werden.<br />

Was können wir tun? Spanien<br />

oder Portugal haben es uns vorgemacht:<br />

Das Vertrauen in die<br />

Wissenschaft ist dort sehr groß,<br />

die politische Einheit über Maßnahmen<br />

spendet den Menschen<br />

Sicherheit und lässt sie zusammenhalten.<br />

Ein gutes Stichwort:<br />

In knapp zwei Wochen ist Weihnachten.<br />

Halten wir zusammen,<br />

lassen wir uns politisch nicht<br />

auseinanderdividieren und vertrauen<br />

wir der Wissenschaft<br />

und auf uns. Dann werden auch<br />

Gräben wieder geschlossen und<br />

der Weihnachtsfriede kann einkehren.<br />

In diesem Sinne: schöne<br />

Festtage!<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

<strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong> GmbH | 6020<br />

Innsbruck | Eduard-Bodem-Gasse 6<br />

Tel.: 0512-320-0, Fax: 0512-320-120<br />

E-Mail: redaktion.innsbruck@<br />

regionalmedien.at | Geschäftsführung:<br />

Fredy Pfurtscheller, Gunther Sternagl<br />

Chefredaktion: Sieghard Krabichler<br />

Redaktion: <strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong><br />

Layout & Produktion: Sarah Pfeifer<br />

Online Content Management:<br />

Laura Sternagel | Sonderausgabe<br />

der <strong>Region</strong>alMedien <strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

3


REGION Kitzbühel<br />

<br />

DER MARKTPLATZ<br />

AM WILDEN KAISER<br />

Seit 2017 geht der TVB Wilder<br />

Kaiser mit dem Bürgerbeteiligungsprojekt<br />

„Lebensqualität<br />

am Wilden Kaiser“ neue<br />

Wege. Ziel ist eine ausgezeichnete<br />

Lebensqualität für<br />

alle in der <strong>Region</strong> – Urlauber,<br />

Touristiker, Arbeitnehmer<br />

und Einheimische.<br />

Dieses mündete 2019 in eine<br />

neue Strategie, die man bis<br />

2024 umsetzen will. Teil davon<br />

ist auch die neue Plattform<br />

„Marktplatz Wilder<br />

Kaiser“, womit qualitativ<br />

hochwertige Produkte aus<br />

der <strong>Region</strong> leichter zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

Auf www.wilderkaiser.info/<br />

marktplatz kann man sich<br />

nicht nur online informieren,<br />

regionale Erzeuger werden<br />

auch leicht auffindbar gemacht<br />

und Anbieter präsentieren<br />

ihre Waren. Basis des<br />

Projekts ist ein Verzeichnis<br />

der erzeugenden und verkaufenden<br />

Betriebe, wobei die<br />

Plattform nicht abgeschlossen<br />

ist. Sie bleibt weiterhin<br />

offen für weitere Anbieter.<br />

„Gäste und Einheimische<br />

würden gerne vermehrt besondere<br />

Lebensmittel direkt<br />

bei den Erzeugern kaufen.<br />

Viele wissen aber nicht, wer<br />

was wo anbietet – diese Lücke<br />

schließen wir mit dem<br />

Marktplatz. Künftig gibt's also<br />

eine einfache Antwort auf die<br />

Frage: ‚Wo kann ich hier regionale<br />

Spezialitäten kaufen?‘“,<br />

so TVG-GF Lukas Krösslhuber.<br />

Mit dem Verzeichnis alleine<br />

wird aber noch nicht<br />

Schluss sein, denn das Projekt<br />

„Marktplatz“ soll weiter<br />

wachsen. Dazu gehören auch<br />

Portraits der teilnehmenden<br />

Erzeuger – sie sind es, die mit<br />

ihren Produkten, Geschichten<br />

und Zugängen laufend<br />

laufend im Blog „Wilder Kaiser“<br />

und auf Social Media<br />

präsentiert werden sollen.<br />

Auch die Gastrobetriebe<br />

dürften zu einem späteren<br />

Zeitpunkt mit ins Boot geholt<br />

werden, denn sie spielen in<br />

der Verarbeitung der regionalen<br />

Qualitätsprodukte<br />

eine große Rolle.<br />

„Mit dem Projekt ‚Marktplatz‘<br />

möchten wir nachhaltig<br />

Gelegenheit schaffen,<br />

dass Produzenten und Konsumenten<br />

direkt in Kontakt<br />

kommen und gleichzeitig ein<br />

Zeichen der Wertschätzung<br />

für unsere hervorragenden,<br />

regionalen Produkte setzen“,<br />

so TVB-Projektverantwortliche<br />

Tanja Riegler.<br />

KUNSTSTOFF AM BAU<br />

Steinbacher & Recycling<br />

Die Steinbacher Dämmstoffe<br />

GmbH (Erpfendorf, Bezirk<br />

Kitzbühel) zählt zu den drei<br />

führenden Dämmstoffproduzenten<br />

Österreichs. Angesichts der zunehmenden<br />

Umweltproblematik setzt sich<br />

Steinbacher seit vielen Jahren für Themen<br />

wie Nachhaltigkeit und insbesondere<br />

Recycling ein.<br />

GF Roland Hebbel<br />

im Gespräch<br />

REGION TIROL: Steinbacher hat sich<br />

über den Verband der europäischen<br />

Polystyrol-Hersteller (EUMEPS) an<br />

der PolyStyreneLoop-Anlage in den<br />

Niederlanden beteiligt. Welche neuen<br />

Möglichkeiten ergeben sich durch<br />

diese Kooperation?<br />

HEBBEL: „Steinbacher beschäftigt sich<br />

seit Jahrzehnten mit dem Thema Kreislaufwirtschaft.<br />

Einen großen Schritt in<br />

diese Richtung haben wir gesetzt, indem<br />

wir unsere Produktionsabfälle konsequent<br />

dem mechanischen Recycling<br />

zuführen. Heißt: Über alle Produktgruppen<br />

hinweg werden Abfälle wieder in<br />

den Produktionsprozess eingespeist.<br />

Das mechanische Recyclingverfahren<br />

hat jedoch seine Grenzen, denn verschmutzte<br />

oder HBCD-haltige Materialien<br />

können nicht wieder in den Kreislauf<br />

rückgeführt werden. Mit der PolyStyreneLoop-Anlage<br />

und dem dabei eingesetzten<br />

CreaSolv®-Verfahren wird diese<br />

Lücke geschlossen, und so ist zum ersten<br />

Mal ein ganzheitlicher Recyclingkreislauf<br />

möglich.“<br />

Kunststoffe als Klimaschutzprodukte am Bau<br />

M NIKOLAUS KOGLER<br />

REGION TIROL: Was sind die wesentlichen<br />

Unterschiede im Vergleich zur<br />

bestehenden Technologie?<br />

„Mit diesem Verfahren wird sogar Upcycling<br />

betrieben, da auch HBCD-haltiger<br />

EPS-Abbruchabfall aus den Jahren vor<br />

2016 verarbeitet und der enthaltene<br />

Polystyrol-Rohstoff zurückgewonnen<br />

werden kann. Hinter der eingesetzten<br />

Technologie steckt ein lösungsmittelbasierter<br />

Reinigungsprozess, der die Wiederverwendungsmöglichkeiten<br />

maximal<br />

ausschöpft. Dieser neue Schritt hat<br />

uns bislang gefehlt und wird die Menge<br />

unserer recyclingfähigen Produkte signifikant<br />

erhöhen.“<br />

REGION TIROL: Recycling wird wegen<br />

des hohen Energieeinsatzes oft diskutiert.<br />

Halten Sie trotzdem daran fest?<br />

„Das vom Fraunhofer Institut entwickelte<br />

CreaSolv®-Recycling-Verfahren schneidet<br />

mit seiner Energiebilanz in Umweltverträglichkeitsstudien<br />

sehr gut ab – das<br />

Einsparpotential an CO 2 -Emissionen<br />

liegt hier sogar bei 80 %. Diese Herangehensweise<br />

wurde auch in Gesprächen<br />

mit dem Umweltministerium als positiv<br />

und zukunftsweisend betrachtet.“<br />

REGION TIROL: Recycling ist mit höheren<br />

Kosten verbunden. Wie können die<br />

bestehenden Prozesse dahingehend<br />

optimiert werden?<br />

„Hier ist auch die Politik gefragt. Um das<br />

Recyceln von EPS zu fördern, bräuchte es<br />

entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />

Das Deponieren oder Verbrennen<br />

von EPS-Abfällen, die wiederverwertet<br />

werden könnten, ist aktuell<br />

mit niedrigen Kosten verbunden und somit<br />

deutlich attraktiver als die aufwändige<br />

Trennung, Sammlung, Logistik und<br />

schließlich das Recycling. Durch Investitionsanreize<br />

seitens der Politik könnten<br />

zukunftsträchtige Bedingungen geschaffen<br />

werden, die die Recyclingquote<br />

erhöhen.“<br />

REGION TIROL: Klimaschützer sagen,<br />

dass das Vermeiden von Kunststoffen<br />

unumgänglich sei – trifft dies auch für<br />

EPS und andere Stoffe zu?<br />

„EPS ist dank seiner spezifischen Eigenschaften<br />

ein zu 100 Prozent recycelbares<br />

Produkt und könnte endlos im Kreislauf<br />

gehalten werden. Aber nicht nur EPS,<br />

Kunststoffe allgemein sind sehr intelligente<br />

Werkstoffe und in der Verarbeitung<br />

äußerst energiearm. Durch ihre<br />

Verwendung als Dämmstoffe wird die<br />

Energie, die zur Herstellung erforderlich<br />

ist, um ein Vielfaches innerhalb eines<br />

Lebenszyklus eingespart. Alle anderen<br />

nicht aus Kunststoffen bestehenden<br />

Dämmstoffe sind wirtschaftlich weniger<br />

produktiv, weniger effizient in der Verarbeitung<br />

und die meisten auch nicht<br />

wiederverwertbar. Mit den optimalen<br />

Bedingungen für eine geschlossene<br />

Kreislaufwirtschaft sowie den ausgezeichneten<br />

Dämmeigenschaften sind<br />

Dämmstoffe aus Kunststoff geniale Klimaschutzprodukte<br />

und aus einer modernen<br />

und nachhaltigen Baubranche<br />

nicht wegzudenken.“<br />

❙<br />

4 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Kogler


REGION Kufstein<br />

DIE „KAISERSCHAFT“<br />

Das Arbeiten in der Tourismusbranche<br />

Ein Zusammenschluss aus derzeit zwölf Trourismusbetrieben am Wilden Kaiser<br />

möchte das Arbeiten in der Hotellerie und Gastronomie neu denken und weiterentwickeln.<br />

M CHRISTOPH KLAUSNER<br />

Zwölf Arbeitgeber aus der <strong>Region</strong><br />

Wilder Kaiser haben<br />

es sich zum Ziel gesetzt, das<br />

Arbeiten in der Tourismusbranche<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Dabei geht es nicht bloß darum, das Image<br />

aufzupolieren, sondern den Wandel tatsächlich<br />

erlebbar zu machen, betont Katie<br />

Tropper, Projektmanagerin der Kaiserschaft.<br />

Alle Mitglieder haben zudem gemeinsam<br />

eine 8-Punkte-Charta erarbeitet:<br />

Fairness & Verantwortungsbewusstsein,<br />

ein partnerschaftlicher Führungsstil, Chancengleichheit,<br />

Selbstreflexion, eine gelebte<br />

Feedbackkultur, die Förderung persönli-<br />

<br />

cher Entwicklung, faire Arbeitszeitmodelle<br />

und regionale Wohlfühlfaktoren werden<br />

bei der Kaiserschaft groß geschrieben. Diese<br />

Werte bilden die gemeinsame Philosophie,<br />

erklärt Tropper, dadurch halte man<br />

zusammen und könne irgendwann dann<br />

auch „vom Kleinen ins Größere wachsen“.<br />

Neue Maßstäbe setzen<br />

Ganz nach dem Motto „sharing is caring“<br />

wird versucht, sich mit möglichst vielen<br />

anderen <strong>Region</strong>en auszutauschen. So gab<br />

es heuer bereits einen Online-Kongress<br />

mit der Fachhochschule Kufstein und<br />

Salzburg, wo das „Kaiserschaft-Projekt“<br />

vorgestellt wurde. Auch beim Destination<br />

Camp in Hamburg, beim Deutschen Tourismustag<br />

in Berlin oder bei den Kamingesprächen<br />

in Innsbruck konnte man die<br />

bisherigen Erfahrungen mit anderen Touristikern<br />

teilen.<br />

Es müsse ja nicht jede <strong>Region</strong> das Rad neu<br />

erfinden, so Tropper. Schlussendlich könne<br />

die Branche nur gemeinsam attraktiv<br />

und zukunftsfähig gemacht werden. „Das<br />

macht auch Spaß und gibt viel Energie.<br />

KREATIVITÄT sowie handwerkliche und<br />

kommunikative Fähigkeiten sind im<br />

Tourismus gleichermaßen gefragt.<br />

BEIM „KAISERTALENTE-<br />

WELCOME-DAY“ beschäftigen sich<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bewusst mit ihren Stärken.<br />

Wenn man auf Gleichgesinnte trifft, die<br />

den Tourismus ebenso ökologisch sowie<br />

auch sozial nachhaltig weiterentwickeln<br />

wollen, dann spürt man, dass man nicht<br />

alleine ist“, ergänzt die Projektleiterin.<br />

In der Bildung steckt die Kraft<br />

Besonderen Wert wird auch auf das Ausund<br />

Weiterbildungsprogramm „KaiserE-<br />

DU“ gelegt. So fand unter anderem heuer<br />

bereits ein 14-tägiges Weinseminar in Söll<br />

oder ein „Verstehst du <strong>Tirol</strong>erisch“-Kurs<br />

statt, die beide für Begeisterung sorgten.<br />

Der „KaiserTalente-Welcome-Day“ ist<br />

ebenfalls sehr wichtig, da er die Zugehörigkeit<br />

in der <strong>Region</strong> fördere, so Tropper.<br />

Dabei haben sich alle Praktikantinnen<br />

und Praktikanten der Mitgliedschaftsbetriebe<br />

kennen gelernt. Eine professionelle<br />

Trainerin führte mit Übungen durch den<br />

Tag, wobei sich die Stärken und Potentiale<br />

der Teilnehmer herausstellten. Die Ergebnisse<br />

wurden wiederum mit den Betrieben<br />

geteilt, damit man gemeinsam mit<br />

den Auszubildenden festlegen kann, in<br />

welche Richtung man sich weiterentwickeln<br />

möchte. Mitte <strong>Dezember</strong> ist heuer<br />

auch die Premiere für die „KaiserEDU-Talentewerkstatt“.<br />

Dabei wird Quereinsteigern<br />

die Möglichkeit gewährt, in einem<br />

dreitägigen Workshop (plus einem Auffrischungstag<br />

im Jänner) die wesentlichen<br />

Fähigkeiten – vom Tableau tragen bis zum<br />

Bierzapfen – zu erlernen.<br />

Immer weiter<br />

Die Kurse, die gut laufen, werden im „KaiserEDU“-Programm<br />

beibehalten. Neue<br />

Angebote kommen laufend dazu. Für<br />

nächstes Jahr plane man bereits Schwerpunkte<br />

im Bereich Führungskräfteentwicklung<br />

und systemisches Leadership.<br />

Wichtig sei vor allem, dass man dran<br />

bleibt und immer weiter macht. Das Arbeiten<br />

im Tourismus könne nämlich sehr<br />

attraktiv sein, schließt Tropper. ❙<br />

Kaiserschaft, Pexels/Tim Douglas<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

5


REGION Hall<br />

ESSENZ DER ALPEN –<br />

Eine Prise Fleur de Sel<br />

Pfannenmeisterin Johanna Jenewein lässt mit ihrem Unternehmen<br />

„Essenz der Alpen“, die Tradition der Salzherstellung in der Stadt Hall wieder aufleben.<br />

M MICHAEL KENDLBACHER<br />

JUNGUNTERNEHMERIN<br />

Johanna Jenewein wurde für<br />

ihre Geschäftsidee mit dem Jungunternehmerpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

In der Salzsiederei Aeronimo KG –<br />

„Essenz der Alpen“ in Hall in <strong>Tirol</strong>,<br />

produziert Johanna Jenewein seit<br />

dem Frühjahr 2020 feine Tisch- und<br />

Gewürzsalze. Hauchzarte Salzflocken für<br />

den täglichen Gebrauch werden in ihrer<br />

kleinen Manufaktur hergestellt. Das besondere:<br />

Ihre Alpensole, angeliefert aus<br />

dem Salzkammergut sei seit 250 Millionen<br />

Jahren geschützt im Berg gewesen<br />

und frei von irgendwelchen Umwelteinflüssen.<br />

Die Idee, das weiße Gold neu aufleben<br />

zu lassen, sei Jenewein vor einigen<br />

Jahren bei einem Urlaub in Italien gekommen.<br />

Auf der Suche nach einem „Lebensmittel<br />

mit Mehrwert“, sei man auf das Salz<br />

gestoßen, erklärt die Produzentin. Für ihr<br />

Unternehmenskonzept erhielt Jenewein<br />

den Jungunternehmerpreis 2020 in der<br />

Kategorie „Moderne Tradition“.<br />

Salzsieden mit der Hand<br />

In der Manufaktur befinden sich zwei<br />

Edelstahlbecken, auch Pfannen genannt,<br />

in denen die Sole erwärmt wird und verdampft.<br />

Durch das Erhitzen entstehen<br />

nach längerer Zeit kleine Salzkristalle, die<br />

mit viel Fingerspitzengefühl gesiedet werden.<br />

Anschließend werden die Flocken in<br />

einem speziellen Verfahren getrocknet,<br />

zerkleinert und in wiederverwendbaren<br />

Tongefäßen abgefüllt. „Beim Sieden muss<br />

man sehr behutsam sein, um die Kristalle<br />

nicht zu zerstören. Eine Herausforderung<br />

ist mit Sicherheit das Trocknen, da es sehr<br />

zeitintensiv ist und man aufpassen muss,<br />

dass es nicht verklumpt“, so die Pfannenmeisterin.<br />

Aus 120 Liter Salzsole können<br />

knapp 40 Kilo Salz gewonnen werden.<br />

Fleur de Sel, Zirbensalz, Jausensalz sowie<br />

ein Feiertagssalz. Außerdem bietet Jenewein<br />

eine eigene Biolinie für die Marke<br />

BIO vom BERG an. Das Bio-Kräutersalz und<br />

ein Bio-Schwammerlsalz in Kooperation<br />

mit den <strong>Tirol</strong>er Bio-Pilzen ergänzen das<br />

breitefächerte Sortiment. Aktuell sind<br />

ihre Salze bei der Handelskette MPreis<br />

erhältlich, gleichzeitig möchte man den<br />

Vertrieb im Tourismusbereich weiter ausbauen.<br />

Angedacht sind Hotelshops, Souvenirshops<br />

und Delikatessläden. ❙<br />

AUS 120 LITER SALZSOLE<br />

kann Johanna Jenewein<br />

knapp 40 Kilo Salz gewinnen.<br />

FEINE SALZKRISTALLE: Bei dem Salz<br />

handelt es sich um ein Urmeersalz,<br />

das 250 Millionen Jahre alt und frei<br />

von Umwelteinflüssen ist.<br />

Salz modern interpretiert<br />

Aktuell werden in der Siederei verschiedenste<br />

Salzspezialitäten hergestellt und<br />

in kleinen, wiederverwendbaren Tontöpfchen<br />

händisch abgepackt. Produziert<br />

werden ein feines Alpensalz, das Alpen<br />

6 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Kendlbacher


REGION Stubai-Wipptal<br />

SERLESKIRCHL<br />

nimmt Form an<br />

Am Fuße der majestätischen Serles soll bald ein neues Kirchlein zum Verweilen einladen.Das<br />

Projekt wird ganz und gar gemeinschaftlich gestemmt – Unterstützer werden noch gesucht.<br />

M TAMARA KAINZ<br />

DAS MODERN DESIGNTE KIRCHL wird im<br />

Grundriss rund 40 qm messen. Am<br />

Vorplatz werden eine alpine Parkanlage<br />

mit dem Stein der 1.000 Botschaften sowie<br />

ein Brunnen mit Sitzbänken erreichtet.<br />

Wer kennt ihn nicht, den<br />

„Hochaltar <strong>Tirol</strong>s“? Weithin<br />

sichtbar thront die<br />

2.717 m hohe Serles am<br />

Eingang des Stubai- und Wipptals und<br />

fasziniert Menschen seit jeher. So auch Josef<br />

Strobl, den Vater des Künstlers Helmut<br />

Strobl aus Patsch. Sozusagen im Gedenken<br />

hat sich der mittlerweile 80-jährige<br />

Sohn daher einem neuen Kunstprojekt<br />

verschrieben: Er will am Koppeneck in<br />

Mieders ein Serleskirchl bauen. Direkt am<br />

Speichersee, unweit der Bergstation der<br />

Serlesbahnen, soll selbiges bald zum Verweilen<br />

einladen und ebenso für Hochzeiten,<br />

Taufen etc. genutzt werden können.<br />

FÜR DAS VORHABEN konnte Helmut Strobl (r.) auch den Stubaier<br />

Talmanager Roland Zankl (l.) gewinnen. Ebenso helfen die<br />

Serlesbahnen tatkräftig mit – sie treten als Bauherr auf.<br />

nichts mehr im Wege stehen. Um das Vorhaben<br />

auch wirklich final realisieren zu<br />

können, braucht es aber noch weitere Unterstützer.<br />

Verein gegründet<br />

Angesprochen sind Private und Firmen<br />

gleichermaßen. Eine Möglichkeit zur Finanzierung<br />

beizutragen, besteht über<br />

den neu gegründeten „Spendenverein<br />

für die Errichtung und Erhaltung des Serleskirchls“.<br />

Die Mitgliedschaft steht jedem<br />

offen, als Beitrag ist einmalig ein Betrag<br />

von 50 Euro zu bezahlen.<br />

❙<br />

Neues Ausflugsziel im Stubai<br />

Die Expertise bringt Strobl selbst ein. Die<br />

gut 200.000 Euro, die für den Bau nötig<br />

sind, kann er aber nicht aus eigener Tasche<br />

aufbringen. Daher laufen seit über<br />

einem Jahr diverse Aktionen, um Spendengelder<br />

zu lukrieren. Gut die Hälfte der<br />

benötigten Summe konnte schon gesammelt<br />

werden. Dem geplanten Baubeginn<br />

im kommenden Frühjahr sollte damit<br />

DIE BÜRGERMEISTER Andreas Danler (Patsch, l.) und Daniel Stern<br />

(Mieders, r.) unterstützen das Ansinnen ebenfalls<br />

ANTRÄGE GIBT ES<br />

ONLINE AUF:<br />

www.zukunftstubai.at<br />

FÜR WEITERE FRAGEN<br />

IST KÜNSTLER HELMUT STROBL<br />

ERREICHBAR UNTER:<br />

Tel.: 0699/119 65 926<br />

bzw. per Mail an<br />

strobl-design@hotmail.com<br />

Strobl, Demir, Kainz<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

7


REGION Imst<br />

GUTES LIEGT SO NAH<br />

Gutschein-Plattform „epasnets“<br />

<br />

KURZFACTS<br />

ZU EPASNETS<br />

Heimische Betriebe können auf der Plattform epasnets ihre<br />

Gutscheine anbieten, die von Kunden personalisiert ausgedruckt<br />

oder heruntergeladen und verschenkt werden können.<br />

M PETRA SCHÖPF<br />

❙ epasnets ist der <strong>Tirol</strong>er<br />

Gutscheinmarkt, bei dem<br />

heimische Unternehmen<br />

ihre Gutscheine online<br />

anbieten.<br />

❙ User können regionale<br />

Schätze entdecken um<br />

sie sofort verschenken zu<br />

können.<br />

❙ Zurzeit befinden sich über<br />

150 Unternehmen auf der<br />

Plattform. Diese bieten<br />

die unterschiedlichsten<br />

Gutscheine an.<br />

❙ Kunden bzw. Gutscheinkäufer<br />

können sich auch<br />

ganz einfach anmelden,<br />

Gutscheine mit eigenen<br />

Fotos und Widmungen<br />

personalisieren und digital<br />

oder ausgedruckt verschenken.<br />

❙ 1 Euro von jedem Gutscheinkauf<br />

wird für soziale<br />

Projekte in der <strong>Region</strong> gespendet.<br />

❙ Jedes Unternehmen kann<br />

sich registrieren, Gutscheine<br />

erstellen und Teil der<br />

<strong>Tirol</strong>er Gutschein Community<br />

sein.<br />

www.epasnets.com<br />

Florian Pohl (33) aus Sautens im<br />

Ötztal hatte während des ersten<br />

Lockdowns die Idee, persönliche<br />

Gutscheine für die Kundschaft<br />

seiner Alm in Hochötz anzubieten. Da die<br />

Gastronomie während des ersten Lockdowns<br />

geschlossen war, wollte der Wirt<br />

der Balbachalm, Florian Pohl aus Oetz, sein<br />

Geschäft durch Geschenk-Gutscheine am<br />

Laufen halten. Er fand für eine digitale Lösung<br />

kein passendes Angebot. Deshalb rief<br />

er epasnets.com, die <strong>Tirol</strong>er Gutschein-Plattform,<br />

ins Leben. „Konsumenten können den<br />

personalisierten Gutschein abspeichern,<br />

per E-Mail versenden oder gleich ausdrucken“,<br />

erklärte der Begründer von epasnets.<br />

Florian, der seit seinem 15. Lebensjahr in<br />

der Gastronomie arbeitet, war es ein Anliegen<br />

nicht nur seine Alm, sondern auch<br />

die regionale Wirtschaft zu stärken. „Der<br />

Online-Wettbewerb mit Amazon und Co.<br />

schadet vielen lokalen Betrieben mitunter<br />

im Gutschein-Verkauf. Mit dem regionalen<br />

Angebot der Betriebe wird die heimische<br />

Wertschöpfung gesteigert“, so Florian.<br />

Vermarktungskanal<br />

für Firmen<br />

Für heimische Unternehmen ist epasnets<br />

die neue Art Gutscheine zu verkaufen. Dabei<br />

werden alle Kanäle angesprochen. Ob<br />

über Social Media, regionale Medien oder<br />

mit einem individuell gestalteten Webshop<br />

auf der eigenen Webseite, verkaufen<br />

sich die epasnets-Gutscheine ohne<br />

Aufwand. Die kostenlose Vermarktung<br />

sowie das Setup übernimmt auf Wunsch<br />

das Team von epasnets, womit der Gutscheinverkauf<br />

noch einfacher wird. Mit<br />

epasnets werden nicht nur heimische<br />

Unternehmen, sondern auch soziale Projekte<br />

in <strong>Tirol</strong> unterstützt. 1 Euro von jedem<br />

Gutscheinkauf wird für soziale Projekte in<br />

der <strong>Region</strong> gespendet.<br />

Einfach und effektiv<br />

<strong>Tirol</strong>er Unternehmen registrieren sich<br />

und können ihre Gutscheine im eigenen<br />

Design mit Wunschfarbe, Foto, Beschreibung,<br />

Preis sowie Einlösezeiträume erstellen.<br />

Beim Durchstöbern in den einzel-<br />

<br />

EPASNETS<br />

wurde von<br />

Florian Pohl<br />

ins Leben<br />

gerufen.<br />

nen Kategorien wird der Gutschein von<br />

den Usern gefunden. Das Unternehmen<br />

bekommt innerhalb kürzester Zeit das<br />

Geld direkt ausbezahlt und der Gutschein<br />

kann sofort eingelöst werden. Es gibt<br />

auch die Möglichkeit, dass Unternehmen<br />

ihre Gutscheine über die eigene Website<br />

im individuellen Webshop verkaufen<br />

können. Zur Zeit befinden sich über 150<br />

Unternehmen auf der Plattform. Diese<br />

bieten die unterschiedlichsten Gutscheine<br />

an. Täglich kommen neue <strong>Tirol</strong>er Betriebe<br />

und Gutscheine hinzu.<br />

❙<br />

MEHR INFOS FÜR INTERESSIERTE<br />

UNTERNEHMEN GIBT ES AUF:<br />

verkaufen.epasnets.com<br />

8 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

epasnets, vecteezy, freepik, privat


REGION Westliches Mittelgebirge<br />

OSSI UND SEINE „BUABN“<br />

Der Beruf des Holzrückers hat aufgrund des Maschineneinsatzes in der<br />

modernen Forstwirtschaft stark an Bedeutung verloren, wird jedoch in der naturnahen<br />

Waldwirtschaft wieder belebt, da mit dem Rückepferd weniger Schäden am<br />

Baumbestand entstehen und der Boden weniger verdichtet wird.<br />

M MANFRED HASSL<br />

OSSI UND BENNI STADLER mit den<br />

beiden vierbeinigen Kraftpaketen<br />

„Casey“(re.) und „Ares“.<br />

Beim Anhängen der Bäume sind unsere<br />

Finger zwischen Baum und Kette. Da ist<br />

Stillstand angesagt und kein Herumzappeln.“<br />

Sind die Stämme angekettet, zeigen<br />

„Ares“ (1.100 kg) und „Casey“ (1.080<br />

kg) ihre wahre Stärke und rücken die<br />

schwere Last scheinbar mühelos an die<br />

finale Stelle entlang des Forstweges.<br />

Nachhaltig denken<br />

„Wir bekommen immer wieder Aufträge<br />

in sensiblen Gebieten“, so Ossi Stadler.<br />

„Es ist ja aktuell vermehrt von klimafitten<br />

Wäldern die Rede und davon, wie man<br />

Waldgebiete schonend bewirtschaften<br />

kann. Wir wollen nicht nur darüber reden,<br />

sondern einen Beitrag dazu leisten.“<br />

Dass die „Stadler Company“ nicht nur<br />

Holzrückearbeiten ausführt, sondern für<br />

Festumzüge aller Art zur Verfügung steht,<br />

sei der Vollständigkeit halber erwähnt<br />

(Hotline 0660 2991458).<br />

❙<br />

Was in der Beschreibung<br />

so locker klingt, entpuppt<br />

sich vor Ort beim<br />

Lokalaugenschein als<br />

harte Arbeit, aber auch als perfektes<br />

Teamwork von Mensch und Tier. Die beiden<br />

Percheron-Kaltbluthengste „Casey“<br />

und „Ares“ sind immer mit dabei. Zusammen<br />

bildet das Quartett ein Team,<br />

das aufeinander eingespielt ist und mit<br />

höchster Effizienz zu Werke geht. Zu den<br />

beiden Arbeitspferden hat der Besitzer<br />

ein besonderes Verhältnis. Nicht umsonst<br />

spricht Ossi Stadler stets von den „Buabn“.<br />

Kraftpakete<br />

Die beiden Kaltblutpferde entpuppen<br />

sich als wahre Kraftpakete, die allerdings<br />

alle Eigenschaften dieser besonderen<br />

Rasse mitbringen. Gutmütigkeit,<br />

Gehorsam und Leichtführigkeit<br />

sind auch Voraussetzungen für die<br />

Arbeit. Die Arbeit erfolgt schnell und<br />

vor allem leise. Kurze Befehle werden<br />

ausnahmslos befolgt. „Die Pferde sind<br />

meine Kinder und nicht meine Sklaven“,<br />

führt der bekannt wortgewandte<br />

Besitzer ins Treffen.<br />

Keine Fehler<br />

So liebevoll der Umgang und die Verständigung<br />

auch sind – bei der Arbeit<br />

gibt es keine Kompromisse. Wenn zwei<br />

Schritte zurück gefordert werden, ist in<br />

der Ausführung kein Spielraum. „Die Arbeit<br />

erfolgt oft in exponierten Gebieten“,<br />

erklärt der Holzrücker. „Ein Schritt zu viel<br />

kann da verhängnisvolle Folgen haben.<br />

TIROL WERBUNG<br />

INFORMIERT UND SICHER<br />

IN DEN WINTER<br />

© <strong>Tirol</strong> Werbung / Katharina Poblotzki<br />

Die Temperaturen sinken, die<br />

Tage werden kürzer und auf den<br />

Bergen liegt bereits der erste Schnee<br />

– der Winter ist da. Es ist eine besondere<br />

Wintersaison – herausfordernd<br />

und wichtig gleichermaßen. Als verantwortungsvolle<br />

Gastgeber haben<br />

sich die <strong>Tirol</strong>er <strong>Region</strong>en und Betriebe<br />

intensiv darauf vorbereitet. Im<br />

Mittelpunkt stehen auch in diesem<br />

Winter die Themen Sicherheit und<br />

Gesundheit der Einheimischen, Gäste,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Sobald es die Situation zulässt, wird<br />

die <strong>Tirol</strong>er Tourismusbranche entlang<br />

der geltenden Richtlinien alles<br />

dafür tun, um einen möglichst sicheren<br />

und unbeschwerten Aufenthalt<br />

zu gewährleisten. Die <strong>Tirol</strong> Werbung<br />

setzt in diesem Zusammenhang weiterhin<br />

auf aktuelle und umfassende<br />

Information. Einheimische und<br />

Gäste finden auf willkommen.tirol<br />

Wissenswertes wie geltende Regeln<br />

oder Reisebestimmungen. Für <strong>Region</strong>en<br />

und Betriebe stehen alle relevanten<br />

Informationen sowie nützliche<br />

Unterlagen zum Download unter<br />

sichere-gastfreundschaft.tirol zur<br />

Verfügung.Werbung<br />

Hassl<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

9


REGION Innsbruck<br />

ZEIT FÜR MÄRCHEN<br />

In der Altstadt gibt es wieder viele<br />

strahlende Kinderaugen<br />

Staunen, Begeisterung und viele Fragen rund um Prinzessinnen, Riesen und Helden<br />

M GEORG HERRMANN<br />

Seit 1998 gehört die Märchengasse zum fixen Inventar<br />

der Innsbrucker Advent- und Weihnachtszeit.<br />

Margit Riedmann, Künstlerin und Kunsttherapeutin<br />

an der Onkologie der Frauenstation<br />

(Klinik Innsbruck), hatte damals die Idee, Märchenfiguren<br />

für die Interessengemeinschaft Altstadt Innsbruck zu<br />

kreieren. Von Aschenputtel über die Gänsemagd und die<br />

Schneekönigin bis hin zu Zwerg Nase - zahlreiche Märchenfiguren<br />

sind es heute, die die weihnachtliche Kulisse<br />

der Altstadt bereichern. Seit 2005 genießen Dornröschen,<br />

Frau Holle, das Tapfere Schneiderlein und Co. eine<br />

„Riesen“-Verstärkung. Es gesellten sich die von Michaela<br />

Kammeringer-Karbon gestalteten Riesen in die Nähe der<br />

Märchenfiguren in die Riesengasse. Geschäftsleute und<br />

Sponsoren unterstützen das märchenhafte Adventereignis<br />

durch einen finanziellen Beitrag. Margit Riedmann<br />

initiierte wichtige Initiativen, wie beispielsweise ein<br />

Hilfsprojekt, an dem sich bekannte Künstler, Menschen<br />

mit Behinderung und an Demenz Erkrankte beteiligten:<br />

Die beliebte Künstlerin und Maltherapeutin verstarb im<br />

Jahre 2016 an Leukämie. In der Märchengasse leben ihre<br />

Kreativität und ihr Schaffen weiter. Und beim Anblick der<br />

Figuren werden auch manche Erwachsene gerne wieder<br />

zu Kindern, „die Märchen brauchen“.<br />

❙<br />

DIE MÄRCHEN WERDEN VON ZAHLREICHEN PATEN<br />

PRÄSENTIERT, WIE BEISPIELSWEISE DAS ROTKÄPP-<br />

CHEN IN DER SEILERGASSE VOM „FLOJOS“:<br />

„Aber die Großmutter merkte, was er im Sinn<br />

hatte. Nun stand vor dem Haus ein großer Steintrog,<br />

da sprach sie zu dem Kind: ‚Nimm den Eimer,<br />

Rotkäppchen, gestern hab ich Würste gekocht, da<br />

trag das Wasser, worin sie gekocht sind, in den<br />

Trog.‘ Rotkäppchen trug so lange, bis der große,<br />

große Trog ganz voll war. Da stieg der Geruch von<br />

den Würsten dem Wolf in die Nase,. Er schnupperte<br />

und guckte hinab. Endlich machte er den Hals<br />

so lang, dass er sich nicht mehr halten konnte und<br />

anfing, zu rutschen: So rutschte er vom Dach herab,<br />

gerade in den großen Trog hinein - und ertrank.<br />

10 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

Gerhard Berger, Daniel Zangerl


REGION Innsbruck<br />

DIE KLARE SICHT<br />

ist handgemacht<br />

Das Traditionsunternehmen Optik Hopffer setzt auf Handarbeit.<br />

M GEORG HERRMANN<br />

Die Brille als persönliches Erkennungszeichen:<br />

Seit über 140<br />

Jahren legt das Traditionsunternehmen<br />

großen Wert auf hohe<br />

Qualität, perfekte Passform, verträgliche<br />

Materialien und persönlichen Service.<br />

Mit der hauseigenen Kollektion setzt Optik<br />

Hopffer neue Maßstäbe. Alex, Barbara<br />

und Karin machen Brillen, von Hand, nach<br />

genauem Maß und ganz nach dem persönlichen<br />

und individuellen Geschmack.<br />

Die Brille entsteht direkt in der Werkstatt.<br />

Mitten in der Altstadt steht die handgemachte<br />

Brillenmanufaktur im Rampenlicht<br />

- perfekte Passform, klare Sicht und Individualität<br />

garantiert. Die Besonderheiten<br />

des Designs der Brillen aus dem eigenen<br />

Haus sind Kreativität, Innovation und<br />

Handwerk. Ein Blick auf die „Entstehung“<br />

eines Brillenrahmens bei Optik Hopffer<br />

zeigt die Herausforderungen. Im ersten<br />

Schritt werden die Kunststoffbahnen, aus<br />

denen die Brillen angefertigt werden und<br />

die zu 97 Prozent aus Baumwolle bestehen,<br />

vorbereitet. 150 Brillenformen und<br />

140 Farben können gewählt werden. Im<br />

zweiten Schritt wird der Brillenrahmen mit<br />

einer Fräsmaschine geschnitten. Der dritte<br />

Arbeitsgang beschäftigt sich mit der Passform.<br />

Der vierte Schritt sorgt für die Stabilität,<br />

Schritt fünf ist die Anpassung an die<br />

Details mit rund 50 kleinen Arbeitsschritten.<br />

Im sechsten Arbeitsschritt folgt die Politur<br />

der Brillenfassung.<br />

❙<br />

TIROLER JÄGERVERBAND<br />

NATURVERTRÄGLICHER<br />

WINTERGENUSS<br />

Gams, Schneehuhn und andere typische Alpenbewohner fühlen sich im Winter pudelwohl in den<br />

verschneiten Bergen. Winterfell, Fettreserven und Winterschlaf oder -ruhe mit reduziertem<br />

Stoffwechsel helfen den Wildtieren durch die kalte Jahreszeit.<br />

Der Körper bereitet sich schon<br />

den ganzen Sommer auf die<br />

entbehrungsreiche Winterzeit<br />

vor. Wildtiere wissen instinktiv, wo sie<br />

die besten Überlebenschancen in den<br />

unerbittlichen Bergwintern haben. Entscheidend<br />

dabei ist, dass sie möglichst<br />

wenig Energie verbrauchen – das heißt<br />

also Bewegungseinschränkung auf das<br />

absolute Minimum.<br />

gieverbrauch wird dadurch um ein<br />

Vielfaches höher als im Ruhezustand.<br />

Die Gams verbraucht im Fluchtmodus<br />

etwa siebenmal mehr Energie. 15-<br />

mal mehr Energie benötigt sie bei der<br />

Flucht durch brusthohen Schnee. Jedes<br />

Aufschrecken führt somit zu einem<br />

gewaltigen Energieverbrauch und, im<br />

Wiederholungsfall, zu einer Schwächung,<br />

die das Tier den Winter nicht<br />

überstehen lässt.<br />

treffen. Bitte auch hier um Rücksicht! Bei<br />

Wegsperrungen gibt die Jägerschaft gerne<br />

Auskunft zu naturverträglichen Alternativrouten.<br />

Jede/r JägerIn freut sich über Interesse<br />

an rücksichtsvoller Tourenplanung.<br />

Das Projekt „Bergwelt <strong>Tirol</strong> – miteinander<br />

erleben“ des Landes <strong>Tirol</strong> bietet zudem<br />

zahlreiche Informationen zu Schutzgütern<br />

im Bergwald und zu naturverträglicher<br />

Ausübung von Wintersport. Werbung<br />

Perfekte Energiesparer<br />

Etwa ab Mitte Januar wird der Stoffwechsel<br />

heruntergefahren. Die Körpertemperatur<br />

wird abgesenkt, besonders<br />

in den Gliedmaßen, die dadurch steifer<br />

werden. Taucht nun Gefahr auf oder<br />

fühlen sie sich von Menschen bedroht,<br />

müssen die Tiere den Stoffwechsel für<br />

die Flucht hochfahren, damit sie nicht<br />

zur leichten Beute werden. Der Ener-<br />

© Kirchmair<br />

EINE GAMS BRAUCHT AUF DER FLUCHT<br />

siebenmal mehr Energie als im<br />

Normalzustand.<br />

Begegnung mit Wildtieren<br />

Wer auf ein Wildtier trifft, soll es daher<br />

nicht erschrecken, darauf zugehen<br />

oder verscheuchen, sondern stehen<br />

bleiben und ruhig warten, bis es abgezogen<br />

ist. Auch Wildtiere versuchen,<br />

sich durch den Schnee möglichst einfache<br />

Wege zu bahnen und sind eventuell<br />

häufiger auf Forstwegen anzu-<br />

Meinhardstraße 9, 6020 Innsbruck<br />

Tel. +43 (0) 512-57 10 93<br />

E-Mail: info@tjv.at<br />

www.tjv.at | www.wildestirol.at<br />

Optik Hopffer<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

11


REGION Telfs<br />

FIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Photovoltaik am Firmendach<br />

Ein Oberländer Entsorgungsunternehmen verfolgt konsequent den Weg, ressourcenschonend<br />

zu wirtschaften. Mit der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf drei Betriebsgebäuden in<br />

Pfaffenhofen investiert Höpperger Umweltschutz in eine energieautonome Zukunft.<br />

Dachflächen werden mit mehr als 4.000 m² PV-Modulen ausgestattet.<br />

M GEORG LARCHER<br />

Etwa 500.000,- Euro beträgt die<br />

Investition in die klimaneutrale<br />

Technologie. Bereits 2022 werden<br />

30 Prozent des Gesamtenergiebedarfs<br />

erzeugt. Die Planung des innovativen<br />

Projektes erfolgte durch das Mötzer<br />

Ingenieurbüro ehoch2. Für die Umsetzung<br />

sorgte die Firma Conversio aus Inzing.<br />

1/3 des Strombedarfs<br />

Nach dem Bau des energieautonomen Innovationszentrums<br />

vor zwei Jahren stattet<br />

Höpperger nun die Dachflächen der Elektrokleingeräte-Recyclinganlage<br />

und der<br />

Aufbereitungsanlage für Bioabfälle mit<br />

Photovoltaik-Modulen aus. Anschließend,<br />

wahrscheinlich noch im heurigen Jahr,<br />

folgt dann mit der Sortieranlage für Leicht-<br />

"DIE ANLAGE WIRD<br />

EIN DRITTEL UNSERES<br />

GESAMTEN STROM-<br />

BEDARFES ABDECKEN.<br />

WIR WOLLEN LANG-<br />

FRISTIG MÖGLICHST<br />

KLIMANEUTRAL<br />

WIRTSCHAFTEN."<br />

Thomas Höpperger<br />

verpackungen (TRG) das dritte Gebäude.<br />

Nach Abschluss aller Arbeiten verfügt der<br />

zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb über<br />

eine Leistung von insgesamt 700 kWp<br />

(Kilowatt Peak) und erzeugt ca. 700.000<br />

Kilowatt-Stunden Strom pro Jahr. Dies entspricht<br />

dem Stromverbrauch von rund 175<br />

Privathaushalten oder rund 4,5 Millionen<br />

gefahrenen Kilometern mit einem Elektroauto.<br />

Für Geschäftsführer Thomas Höpperger<br />

steht die Nutzung von Ökostrom im<br />

Fokus: „Die gegebene Süd- und West-Ostausrichtung<br />

unserer Betriebsgebäude ist<br />

optimal. Wir können somit den gesamten<br />

Tag über Strom erzeugen. In Zukunft wird<br />

die neue Anlage ein Drittel des gesamten<br />

Strombedarfes unseres Unternehmens abdecken.<br />

Es ist unsere langfristige Strategie,<br />

möglichst klimaneutral zu wirtschaften.“<br />

<strong>Region</strong>al & klimafreundlich<br />

Von einem Prestigeprojekt im <strong>Tirol</strong>er<br />

Oberland sprechen die beiden umsetzenden<br />

Firmen ehoch2 aus Mötz und Conversio<br />

aus Inzing. Für Höpperger war und ist<br />

es wichtig mit Partnern aus der <strong>Region</strong> zusammen<br />

zu arbeiten. Die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie verzögerte die Realisierung<br />

allerdings um ein paar Monate.<br />

„Aufgrund von Rohstoff-Lieferschwierigkeiten<br />

wird die dritte Dachfläche etwas<br />

verspätet mit PV-Modulen bestückt. Nach<br />

Abschluss der Arbeiten gehört die Höpperger-Anlage<br />

zu den Größten im <strong>Tirol</strong>er<br />

Oberland“, informiert Armin Jordan, Geschäftsführer<br />

der Firma Conversio und zuständig<br />

für die Umsetzung.<br />

Florian Jamschek, Inhaber des Unternehmens<br />

ehoch2, sieht gerade diese<br />

umweltfreundliche Form der Energiegewinnung<br />

als äußerst attraktiv: „Nachdem<br />

der Markt für Photovoltaik in den letzten<br />

Jahren einen Boom erlebt hat, sind die<br />

Anschaffungspreise stark gesunken. Bei<br />

guter Planung ist dies eine wirtschaftlich<br />

rentable Investition. Photovoltaik<br />

erzeugt 100 Prozent Öko-Strom direkt<br />

am Ort des Verbrauchs und amortisiert<br />

sich nach ca. acht Jahren. Diese Form der<br />

Energiegewinnung garantiert auch langfristig<br />

günstigere Stromkosten. Zusätzlich<br />

macht die Nutzung von vorhandenen<br />

Dachflächen Unternehmen unabhängiger<br />

und reduziert den CO²-Fußabdruck."<br />

Sicherheit & Monitoring<br />

Für Thomas Höpperger stand neben der<br />

umweltfreundlichen Stromgewinnung<br />

auch die Sicherheit der Mitarbeiter im Fokus.<br />

Mittels der modernen Wechselrichter-Technologie<br />

schaltet sich im Störfall die<br />

gesamte Anlage direkt bei den Modulen<br />

automatisch ab. Außerdem wird die Stromerzeugung<br />

professionell überwacht,<br />

wie Thomas Höpperger erklärt: „Über eine<br />

Applikation der Firma Solar Edge sehen<br />

wir in Echtzeit, wieviel Strom jedes einzelne<br />

PV-Modul produziert. Die Photovoltaik<br />

Anlagen koppeln sich an die bestehende<br />

Stromversorgung. Das gilt für den gesamten<br />

Standort. Somit fließt die gewonnene<br />

Energie in alle unsere Betriebsgebäude." ❙<br />

12 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> Höpperger


REGION Osttirol<br />

LASS DIE SONNE REIN<br />

– aber nur wenn du es willst<br />

Die Kassettenmarkisen des Osttiroler Herstellers für Sonnen-, Licht und<br />

Wetterschutzsysteme Hella wurden mit dem Plus X Award ausgezeichnet.<br />

Der Plus X Award ist einer der<br />

größten Innovationspreise in<br />

den Bereichen Technologie,<br />

Sport und Lifestyle. Er zeichnet<br />

Marken für den Qualitäts- und Innovationsvorsprung<br />

ihrer Produkte aus.<br />

Der Plus X Award gilt damit nicht nur als<br />

Maßstab für die besten Produkte, sondern<br />

ist auch ein Zeichen für Markenqualität.<br />

Insgesamt bewertet die Fachjury,<br />

bestehend aus verschiedenen Vertretern<br />

unterschiedlicher Branchen, die einzelnen<br />

Produkte in Hinblick auf die sieben<br />

Gütesiegel-Kategorien: Innovation, High<br />

HELLA GESCHÄFTSFÜHRER Andreas Kraler freut sich über die Auszeichnungen<br />

und sieht damit den bisherigen Weg der Firma bestätigt.<br />

Quality, Design, Bedienkomfort, Funktionalität,<br />

Ergonomie und Ökologie. Die<br />

Kategorien sollen die herausragenden<br />

Produkteigenschaften aufzeigen und<br />

dienen dem Kunden und Handel als Orientierungs-<br />

bzw. Entscheidungshilfe<br />

beim Einkauf.<br />

Vier Auszeichnungen<br />

Mit ihren Kassettenmarkisen konnte die<br />

Firma Hella die Jury gleich mehrfach<br />

überzeugen. Sie erhielten die Gütesiegel<br />

High Quality, Design, Bedienkomfort und<br />

Funktionalität. Die nach Maß gefertigten<br />

Markisen können frei an der Fassade angebracht<br />

werden und sind im eingefahrenen<br />

Zustand vor jeglichem Wetter geschützt.<br />

Durch elegante Formen und die<br />

große Auswahl an Stoffen mit über 200<br />

Dessins fügen sie sich nahtlos in die Architektur<br />

ein. Die Markisen können sowohl<br />

mit Kurbel als auch Motor angetrieben<br />

und mit einer Funksteuerung ausgestattet<br />

werden. Für maximalen Komfort sind<br />

auch Wind- und Sonnenwächter sowie<br />

Regensensoren verfügbar.<br />

„Wir freuen uns sehr über die Plus X Award<br />

Auszeichnung in den vier Kategorien. Uns<br />

ist es wichtig, dass unsere Produkte nicht<br />

nur langlebig und effizient sind, sondern<br />

auch benutzerfreundlich. Schlussendlich<br />

sollten sie ebenso im Design überzeugen.<br />

Die Gütesiegel des Plus X Award bestätigen,<br />

dass uns dies gelungen ist“, freut sich<br />

der geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Hella Gruppe, Andreas Kraler.<br />

Die Hella Gruppe ist einer der führenden<br />

europäischen Anbieter für Sonnen- und<br />

Wetterschutzsysteme für Gebäude mit<br />

Hauptsitz im Osttiroler Abfaltersbach und<br />

weiteren Standorten in ganz Europa.<br />

1.350 Beschäftigte erarbeiteten im Jahr<br />

2020 weltweit einen Umsatz von 186 Millionen<br />

Euro. Das Produktportfolio umfasst<br />

aufeinander abgestimmte Außen- und<br />

Innenbeschattungslösungen, Sicherheitssysteme<br />

sowie entsprechende elektronische<br />

Steuerungen.<br />

Hella verfolgt eine Premiumstrategie und<br />

liefert Produkte und Services aus einer<br />

Hand. Überzeugt vom weiteren Wachstum,<br />

plant man bei Hella sogar mit dem<br />

nächsten Rekordjahr: <strong>2021</strong> soll erstmals<br />

der Umsatzsprung über 200 Millionen<br />

Euro gelingen. Das wäre ein Plus von<br />

mehr als sieben Prozent. Geschäftsführer<br />

Andreas Kraler sieht das Unternehmen<br />

seiner Familie erst am Anfang einer weiteren<br />

steilen Aufwärtsentwicklung. ❙<br />

Hella<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

13


RICHTIGE<br />

LAGERUNG<br />

Frisch geschlagenes Nadelholz<br />

hat eine Holzfeuchte von<br />

etwa 55 bis 70 Prozent (Wassergehalt<br />

35 bis 41 Prozent),<br />

bei Laubhölzern liegt der Wert<br />

zwischen 70 und 100 Prozent<br />

(Wassergehalt 41 bis 50 Prozent).<br />

Daher sollte die Holzfeuchte<br />

durch Lagerung oder<br />

technische Trocknung auf<br />

den für die Verbrennung von<br />

Holz üblichen Restwert von<br />

unter 20 Prozent (Wassergehalt<br />

< 16 Prozent) gemindert<br />

werden. Ausschlaggebend für<br />

die Dauer der Trocknungslagerung<br />

ist zunächst die<br />

Ausgangsfeuchte des Holzes.<br />

Diese kann je nach Witterung<br />

und Baumart und eventueller<br />

Vorlagerung (Stammlagerung<br />

im Wald oder auf<br />

Rundholzplätzen) variieren.<br />

Üblicherweise wird bei der<br />

Lagerungstrocknung jedoch<br />

ein Zeitraum von mindestens<br />

einem Jahr bis zu zwei Jahren<br />

angesetzt.<br />

Die Art der Lagerung – zum<br />

Beispiel aufgeschichtet, geschüttet<br />

oder im Silo – hängt<br />

von der Verarbeitungsform<br />

des Brennholzes ab. Bei optimalen<br />

Bedingungen für<br />

Brennscheitholz (fein gespaltene<br />

und nicht zu lange<br />

Scheite in abgedeckten, dem<br />

Wind offenen Gitterboxen<br />

oder Brennholz-Containern<br />

im Freien) reichen manchmal<br />

auch schon sieben Monate.<br />

Sehr gut lagert Brennholz<br />

auch im Freien in einer<br />

Holzmiete oder unter einem<br />

Dach bei gleichzeitig guter<br />

Belüftung. Die zum Beispiel<br />

in Kellern und Garagen nicht<br />

vorhandene Winddurchströmung<br />

ist eine entscheidende<br />

Voraussetzung für das<br />

Trocknen, daher haben die<br />

früher üblichen Holzschuppen<br />

oft Wände aus Latten mit<br />

gewissem Abstand, der die<br />

Belüftung ermöglicht. An einer<br />

(idealerweise südlichen)<br />

Hauswand unter einem Vordach<br />

sollte man daher auch<br />

mindestens 5 bis 10 cm Abstand<br />

zur Hauswand halten.<br />

Die technische Trocknung<br />

ermöglicht den Verzicht auf<br />

längere Lagerung, sie hat allerdings<br />

zum Nachteil, dass<br />

sich die Brenneigenschaften<br />

gegenüber dem langsam<br />

getrockneten Holz verschlechtern.<br />

Kammer- oder<br />

Trommeltrocknungsanlagen<br />

können in etwa einer Woche<br />

das Holz, abhängig von der<br />

Ausgangsfeuchtigkeit, auf die<br />

ideale Feuchte bringen. Um<br />

die Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlagen zu<br />

gewährleisten, wird häufig<br />

Abwärme anderer Einrichtungen<br />

genutzt.<br />

RIED i. Z. (fh). Das Sägewerk von<br />

Wolfgang Rieser ist wohl eines<br />

der ältesten in der <strong>Region</strong> denn<br />

die Wurzeln seines Betriebes<br />

liegen weit in der Vergangenheit. Genauer<br />

gesagt gibt es Belege dafür, dass die<br />

Säge bereits im Jahr 1823 Bestand hatte<br />

und der Urgroßvater von Wolfgang Rieser<br />

der damalige Sagschneidemeister war.<br />

In seinem Sägewerk in Ried i. Z. schneidet<br />

Rieser so ziemlich alles was der Wald<br />

hergibt. „Wir können bei uns fast alles<br />

verarbeiten von übergroßen Bäumen bis<br />

hin zu Spezialaufträgen“, erklärt Rieser.<br />

Seit dem Jahr 1998 führt er den Betrieb<br />

und bietet seit einiger Zeit auch auch<br />

Brennholzlieferungen an. Das Sägewerk<br />

von Wolfgang Rieser ist zu 100 Prozent<br />

regional ausgerichtet und es wird auch<br />

mit Holz gehandelt. Der Holzankauf erfolgt<br />

sowohl von privaten Waldbesitzern,<br />

als auch von Agrargemeinschaften in der<br />

<strong>Region</strong>. Das Holz wird bei Wolfgang Rieser<br />

zur Trocknung zwischengelagert und<br />

anschließend Als Brennholz zum Verkauf<br />

angeboten. „Ich bringe viel Erfahrung<br />

und Leidenschaft für meinen Beruf mit.<br />

Die Arbeit mit dem Naturstoff Holz bereitet<br />

mir große Freude und wer sich dafür<br />

entscheidet diese Nachhaltige Form des<br />

Heizens einzusetzen wird es keinesfalls<br />

bereuen“, so Wolfgang Rieser.<br />

Hartholz: Buche, Eiche & Co.<br />

Harthölzer sind aufgrund ihres langsamen<br />

Wachstums feste und schwere Hölzer. In einer<br />

Tischlerei sind diese Hölzer schwer zu<br />

bearbeiten, sie punkten jedoch mit einem<br />

sehr viel höheren Heizwert. Die hohe Dichte<br />

des Holzes hält die Glut besonders gut.<br />

Hartholz brennt langsamer und man kann<br />

damit länger heizen, d. h. es ist sehr gut als<br />

Kachelofen- oder Kaminholz geeignet.<br />

Fichte, Tanne, Lärche & Erle<br />

Weichhölzer wie Fichte oder Tanne sind<br />

sehr beliebt. Aufgrund ihres hohen Harzgehaltes<br />

entzünden sie sich leichter, riechen<br />

gut und knistern schön im Ofen.<br />

REGION Schwaz<br />

WENN‘S KALT WIRD<br />

„Immer genügend Holz<br />

vor der Hütte“<br />

Das Sägewerk von Wolfgang Rieser in Ried im Zillertal besteht seit<br />

Generationen. In Zeiten wie diesen ist das Heizen mit Holz eine<br />

besonders attraktive Alternative zu fossilen Brennstoffen.<br />

M FLORIAN HAUN<br />

Generell ist es so, dass Weichholz schneller<br />

verbrennt und mehr Asche erzeugt, aber<br />

das kann z. B. auch zur Reinigung des Kamins<br />

beitragen, denn die Fichte verbrennt<br />

z. B. viel heißer als Buchenholz. Fichtenholz<br />

ist außerdem das Günstigste Holz in der <strong>Region</strong>.<br />

Das Heizen mit Holz spart außerdem<br />

bares Geld und ist nachhaltig, denn Holz ist<br />

eine nachwachsende Wärmequelle.<br />

Häufig wird die Frage nach den Schadstoffemissionen<br />

gestellt, die von unterschiedlichen<br />

Heizungssystemen verursacht werden.<br />

Vor allem die Gegenüberstellung<br />

von fossilen und biogenen Brennstoffen<br />

ruft besonderes Interesse hervor. Im vorliegenden<br />

Faktenblatt werden vier moderne<br />

Heizungssysteme für die Raumwärmebereitstellung<br />

hinsichtlich Emissionen<br />

von Treibhausgasen und ausgewählter<br />

Luftschadstoffe verglichen. Dabei werden<br />

nicht nur die direkten Emissionen aus den<br />

Kesseln während der Verbrennung, sondern<br />

auch die vorgelagerten Emissionen<br />

aus Produktion und Transport der Brennstoffe<br />

berechnet.<br />

14 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>


Der Vergleich bezieht sich auf moderne,<br />

derzeit am Markt vorhandene Kessel. Ältere,<br />

noch im Altbestand betriebene Kessel<br />

können teilweise deutlich höhere Emissionen<br />

verursachen. Insbesondere bei<br />

Biomassekesseln hat der technische Fortschritt<br />

eine starke Verringerung von Luftschadstoffemissionen<br />

mit sich gebracht.<br />

Bei einer sauberen Verbrennung entstehen<br />

nahezu keine Emissionen, die<br />

die menschliche Gesundheit beeinträchtigen<br />

könnten. Bei unvollständigen<br />

Verbrennungen ist das allerdings<br />

nicht der Fall und ein hohes Feinstaubaufkommen<br />

und giftige Schadstoffe<br />

sind die Folge. Tendenziell treten diese<br />

Probleme eher bei manuell bedienten<br />

Stückholzheizungen und Verbrennungen<br />

im Freien auf, insbesondere, wenn<br />

a) Brennstoffe mit mangelnder<br />

Qualität verwendet werden<br />

(z. B.: zu feuchtes Holz)<br />

b) nicht zugelassene Stoffe<br />

mitverbrannt werden (z. B.:<br />

Abfälle oder lackierte Holzteile)<br />

c) wenn der Verbrennungsvorgang<br />

unter mangelnder<br />

Sauerstoffzufuhr abläuft.<br />

Generell bedeutet eine rußende und<br />

rauchende Flamme, dass einer dieser<br />

Punkte zutrifft.<br />

Als primäre Maßnahme ist das richtige<br />

Heizen mit Holz vorrangig. Sekundärmaßnahmen,<br />

wie Feinstaubabscheider für<br />

Holzheizungen können zusätzlich zur Verbesserung<br />

der Luftqualität beitragen.<br />

Der richtige Brennstoff ist entscheidend<br />

für einen sauberen und effizienten Verbrennungsvorgang.<br />

Wird Holz nur 1 Jahr getrocknet (ca. 54 %<br />

Holzfeuchte) anstatt der erforderlichen<br />

2-3 Jahre (


REGION Reutte<br />

ANLAUFSTELLE<br />

für Pferde in Not<br />

<br />

HAPPY END<br />

Haflingerstute „Daisy“ gehört<br />

zu den ersten Pferde-Vermittlungen<br />

der Pferdeklappe<br />

in Reutte. Die 19 Jahre alte<br />

Stute verbrachte ihre Sommer<br />

bisher auf der Alm und<br />

wurde während der kühleren<br />

Jahreszeiten in einer<br />

Box mit Paddock, inklusive<br />

Weidegang in einer Herde,<br />

gehalten. Ihre Besitzerin, die<br />

sich aus zeit- und finanziellen<br />

Gründen schweren Herzens<br />

von ihr trennen musste, beschrieb<br />

sie bei der Aufnahme<br />

als sensibel, sehr lieb im<br />

Umgang, familientauglich<br />

und brav. Gesucht wurde ein<br />

Herzensmensch, der fortschrittlich<br />

reiten können sollte<br />

und Erfahrung mit Pferden<br />

mitbringt. Nach nur einem<br />

Monat in der Pferdeklappe<br />

in Reutte wurde für Daisy<br />

ein perfektes neues Heim<br />

gefunden. Ihre neue Familie<br />

musste sich von einem ihrer<br />

beiden betagten Haflingerpferde<br />

verabschieden und<br />

war auf der Suche nach einer<br />

neuen Gefährtin für die verbliebene<br />

Stute. Dabei wurden<br />

sie auf Daisy aufmerksam.<br />

Nach einigen Telefonaten<br />

fand das Kennenlernen in der<br />

Pferdeklappe in Reutte statt<br />

und die Herzen flogen. Nicht<br />

nur die Augen der beiden<br />

kleinen Töchter der Familie<br />

leuchteten, auch Daisy war<br />

ganz angetan von den vielen<br />

Kuscheleinheiten!<br />

An Liebe und Aufmerksamkeit<br />

wird es der süßen Stute<br />

im neuen Zuhause gewiss<br />

nicht mangeln und auch<br />

Ausritte in der wundervollen<br />

Bergwelt warten auf Daisy.<br />

Besonders schön: die Sommer<br />

darf sie wie gewohnt<br />

auch zukünftig auf weiten<br />

Almwiesen verbringen. „Solche<br />

Erfolgsgeschichten zeigen<br />

uns, wie wichtig es ist<br />

Zeit, Geld und Energie in das<br />

Projekt ‚Pferdeklappe‘ zu stecken“,<br />

sagt Eva Malle, die Geschäftsführerin<br />

des Österreichischen<br />

Tierschutzvereins,<br />

und ergänzt: „Wir wissen,<br />

dass wir nicht jedem Pferd<br />

helfen können. Aber auch,<br />

dass unsere Hilfe für die Pferde<br />

denen wir helfen können,<br />

die Welt bedeutet.“<br />

Wenn Pferde in eine Notlage geraten, weil ihre BesitzerInnen sie nicht<br />

mehr versorgen können, führt an einer Abgabe des Tiers meist kein Weg<br />

vorbei. Die Pferdeklappe des Österreichischen Tierschutzvereins am<br />

ehemaligen Gestüt Stegerberg in Reutte nimmt seit Juli <strong>2021</strong> Pferde auf,<br />

deren HalterInnen von einem Schicksalsschlag getroffen wurden.<br />

Wir helfen HalterInnen<br />

in Notlagen und deren<br />

Pferden, die dadurch ihr<br />

Zuhause verlieren. Aufgrund<br />

der Dringlichkeit werden solche<br />

Tiere häufig an PferdehändlerInnen verkauft,<br />

finden keinen beständigen Platz<br />

oder landen gar beim Schlachter. Vor<br />

diesem Schicksal möchten wir die Pferde<br />

bewahren“, erklärt Eva Malle, Geschäftsführerin<br />

des Österreichischen Tierschutzvereins.<br />

Da die Abgabe eines schutzbedürftigen<br />

Wesens mit Angst und Scham<br />

verbunden sein kann, besteht ab 2022<br />

die Möglichkeit einer anonymen Abgabe<br />

der Tiere. Dafür wird es dann eine eigene<br />

„Begrüßungsbox“ geben, in die Pferde<br />

anonym eingestellt werden können. Die<br />

Tierschützer gehen aber davon aus, dass<br />

Papiere, Impfungen und ähnliche Ausweise<br />

mit abgegeben werden.<br />

Sprungbrett statt Gnadenhof<br />

M EVELYN HARTMANN<br />

Eine klare Abgrenzung gibt es zu Gnadenhof<br />

und Tierklinik. Das Konzept funktioniert<br />

dann am besten, wenn die Pferde<br />

zügig weitervermittelt werden können.<br />

Dazu gibt es nach der Aufnahme zuerst einen<br />

Rundumcheck: „Jedes neu aufgenommene<br />

Pferd wird vom Tierarzt untersucht<br />

und bekommt bei Bedarf eine entsprechende<br />

Behandlung. Außerdem erstellen<br />

wir individuelle Sozialbetreuungspläne,<br />

um unsere Schützlinge artgerecht zu<br />

versorgen, bis der richtige Mensch für sie<br />

kommt“, erklärt Malle. Dann werden die<br />

Pferde sozusagen zur Adoption freigegeben,<br />

bleiben dabei aber lebenslang unter<br />

dem Schutz des Tierschutzvereins. Und<br />

sie verlassen die Pferdeklappe erst dann,<br />

wenn ein wirklich passender Mensch und<br />

Platz gefunden ist. Zwei große Stalltrakte<br />

und zusätzliche Paddockboxen bieten<br />

Platz für insgesamt 28 Pferde. Allein in<br />

den ersten fünf Wochen wurden dort 25<br />

Pferde abgegeben. Die Anlage, die zu diesem<br />

Zweck von Familie Schwarzkopf-Hilti<br />

zur Verfügung gestellt wird, bietet den<br />

Pferden während ihrer Wartezeit ein paradiesisches<br />

Zuhause mit 3,3 Hektar großen<br />

Weideflächen, großen Aufläufen mit<br />

befestigten Sandböden für die Winterzeit,<br />

eine große, helle Bewegungshalle und<br />

einen großzügigen Sandplatz, um die<br />

Pferde zu gymnastizieren.<br />

Wichtig sei trotzdem, dass alle mithelfen, appelliert<br />

Malle: „Getreu unserem Vereinsmotto<br />

„Einer für alle“ soll die Pferdeklappe ein<br />

Gemeinschaftsprojekt mit allen Tierschutzbegeisterten<br />

werden. Zusammen können<br />

wir Pferden in Not ein Zuhause und eine<br />

zweite Chance geben!“ Spenden und Fördermitgliedschaften<br />

sind dabei die Hilfe, auf die<br />

der Österreichische Tierschutzverein für den<br />

Erfolg der Pferdeklappe angewiesen ist.<br />

Helfen und adoptieren<br />

Wer die Adoption eines Pferdes aus der<br />

Pferdeklappe in Betracht zieht, kann sich<br />

auf der Homepage des Österreichischen<br />

Tierschutzvereins genauer dazu informieren<br />

und eine Liste der Vermittlungspferde<br />

sehen. Dass es wirklich passt zwischen<br />

Pferd und Mensch, ist dem Tierschutzverein<br />

ein großes Anliegen, und weil es manchmal<br />

dauert, bis es funkt, wurde eine Warteliste<br />

eingerichtet, über die InteressentInnen<br />

sich regelmäßig über Neuzugänge<br />

informieren lassen können.<br />

❙<br />

KONTAKT<br />

Wer mehr über die Pferdeklappe erfahren<br />

oder Fördermitglied werden<br />

möchte, der kann sich unter www.<br />

tierschutzverein.at informieren, oder<br />

den Österreichischen Tierschutzverein<br />

unter 0662/84 32 55 oder office@tierschutzverein.at<br />

kontaktieren.<br />

16 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> Österreichischen Tierschutzverein


REGION Landeck<br />

„BEWUSST TIROL“<br />

in der Seilbahngastronomie<br />

Die Bergbahnen See und die Seilbahn Komperdell GmbH in Serfaus<br />

haben sich mit zwei Restaurants als erste Seilbahngastronomiebetriebe in<br />

<strong>Tirol</strong> dem Projekt „Bewusst <strong>Tirol</strong>“ angeschlossen.<br />

M CAROLIN SIEGELE<br />

BERGBAHNEN SEE: Judith Singer<br />

(Agrarmarketing), Claudia und<br />

Reinhard Zangerl (Restaurantleitung),<br />

GF Mathäus Tschiderer und Bernhard<br />

Pircher (Modellregion Landeck)<br />

Die Auszeichnung mit der „Bewusst<br />

<strong>Tirol</strong>“ Münze ist für Hotellerie<br />

und Gastronomie seit<br />

nun rund zwölf Jahren möglich<br />

- Neu ist aber seit etwa zwei Jahren,<br />

dass auch Seilbahn-Gastronomiebetriebe<br />

dieses Siegel erhalten können. Der<br />

Bezirk Landeck nimmt hierbei eine Vorreiter-Rolle<br />

ein, denn die ersten beiden<br />

Seilbahn-Gastronomiebetriebe die sich<br />

dem Projekt „Bewusst <strong>Tirol</strong>“ angeschlossen<br />

haben, sind das Panoramarestaurant<br />

der Bergbahnen See und das Restaurant<br />

Lassida der Seilbahn Komperdell GmbH.<br />

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir<br />

mit diesen beiden Restaurants starke<br />

neue Projektpartner gewonnen haben.<br />

Derzeit gibt es rund 200 ausgezeichnete<br />

„Bewusst <strong>Tirol</strong>“ Betriebe in <strong>Tirol</strong>, darunter<br />

viele Hotels, Restaurants, aber auch Frühstückspensionen,<br />

Gasthäuser, Berggastronomiebetriebe<br />

und nun auch zwei Bergbahn-Restaurants“,<br />

freut man sich von<br />

Seiten des Agrarmarketings<strong>Tirol</strong> über das<br />

Engagement für die Förderung und den<br />

Einsatz heimischer Lebensmittel.<br />

<strong>Region</strong>ale Produkte im Fokus<br />

Sowohl bei den Bergbahnen See als auch<br />

bei der Seilbahn Komperdell GmbH besteht<br />

bereits seit mehreren Jahren eine<br />

enge Verbindung zu heimischen Bauern<br />

und Lieferanten, mit Hinblick auf die<br />

„Bewusst <strong>Tirol</strong>“ Münze wurde diese aber<br />

beispielsweise in See weiter vertieft.<br />

„Wir haben auch vorher schon regionale<br />

Produkte bezogen. Mit dem Ziel diese<br />

Prämierung zu erlangen, haben wir aber<br />

im vergangenen Sommer den Bezug heimischer<br />

Lebensmittel noch stärker forciert<br />

und ausgebaut“, zeigen Geschäftsführer<br />

der Bergbahnen See Mathäus Tschiderer<br />

und Reinhard Zangerl, welcher seit September<br />

2020 die Restaurantleitung inne<br />

hat, auf. Verwendet werden beispielsweise<br />

Rindfleisch von Bauern aus der <strong>Region</strong><br />

und die Produkte der Dorfsennerei See.<br />

Die Seilbahn Komperdell GmbH pflegt seit<br />

den 90er Jahren eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den Bauern in der <strong>Region</strong> - Dazu<br />

gehört die gemeinsame Nutzung von<br />

Grund und Boden aber insbesondere die<br />

Abnahme von jährlich rund 80 Rindern<br />

sowie rund 2.800 Kilogramm Almkäse.<br />

Die Käseproduktion erfolgt dabei zu 100<br />

Prozent auf der heimischen Komperdell<br />

Alpe. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung<br />

für das Restaurant Lassida und<br />

sind bemüht, das Angebot an regionalen<br />

Köstlichkeiten auf unseren Speisekarten<br />

noch weiter auszubauen!“, betonen Geschäftsführer<br />

Georg Geiger und Gastronomieleiter<br />

Christof Schalber.<br />

❙<br />

BEWUSST TIROL<br />

Die Agrarmarketing <strong>Tirol</strong> GmbH startete<br />

im Jahr 2009 das Projekt „Bewusst<br />

<strong>Tirol</strong>“ – mit einem klaren Ziel:<br />

Die Förderung des Einsatzes von heimischen<br />

Lebensmitteln in der <strong>Tirol</strong>er<br />

Hotellerie und Gastronomie und die<br />

Stärkung der Zusammenarbeit von<br />

Tourismus und Landwirtschaft.<br />

"BEWUSST TIROL" MÜNZE<br />

Aushängeschild und Wegweiser in<br />

allen „Bewusst <strong>Tirol</strong>“ Betrieben ist<br />

die „Bewusst <strong>Tirol</strong>“ Münze, welche<br />

bereits seit Jahren auch bei zahlreichen<br />

Betrieben im Bezirk Landeck zu<br />

finden ist. Sie wird an ausgezeichnete<br />

Betriebe verliehen, die nachweislich<br />

verstärkt <strong>Tirol</strong>er Lebensmittel verwenden.<br />

„Betriebe mit diesem Gütesiegel stehen<br />

für eine regionale Küche bzw.<br />

hochwertige Zutaten aus der <strong>Region</strong>.<br />

Es freut mich sehr, dass jetzt neben<br />

vielen Hotelbetrieben im Bezirk Landeck<br />

nun auch neu zwei Bergrestaurants<br />

in See und Serfaus mit dabei<br />

sind“, zeigt sich Bernhard Pircher,<br />

Projektleiter der Modellregion Landeck<br />

stolz über die Vorreiter in <strong>Tirol</strong><br />

in diesem Bereich.<br />

TVB Paznaun-Ischgl, Seilbahn Komperdell GmbH, Siegele<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

17


AGRARMARKETING TIROL<br />

WERTVOLLER<br />

GAUMENSCHMAUS<br />

VOM GRAUVIEH ALMOCHS<br />

Das Fleisch vom Grauvieh Almochs mit dem Gütesiegel „Qualität <strong>Tirol</strong>“<br />

gilt seit jeher als eine besondere, regionale Spezialität.<br />

Der typische Rindfleischgeschmack und die<br />

Saftigkeit sind bei Feinschmeckern sehr<br />

beliebt. Das Geheimnis liegt einerseits in<br />

der autochthonen Rasse „<strong>Tirol</strong>er Grauvieh“<br />

und andererseits in der mindestens einmaligen Alpung<br />

der Tiere im Sommer in Kombination mit einer artgerechten<br />

Fütterung. Das Fleisch vom Grauvieh Almochs<br />

eignet sich für die Zubereitung aller Rindfleischköstlichkeiten,<br />

besonders für herrliches Carpaccio, Rindsschnitzel<br />

oder einen klassischen Braten.<br />

Hervorragende Qualität<br />

Der <strong>Tirol</strong>er Grauvieh Almochs liefert Rindfleisch von herausragender<br />

Qualität. Das Fleisch hat eine schöne Marmorierung<br />

und eine sehr feine Fleischstruktur, daher<br />

bleibt es bei der Zubereitung schön saftig.<br />

18 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong> AM<strong>Tirol</strong>


AGRARMARKETING TIROL<br />

WEITERE REZEPTE<br />

LOUICK IM SPECKMANTEL<br />

https://www.qualitaet.tirol/rezepte/<br />

vorspeisen/louick-im-speckmantelauf-sommersalat<br />

LAUWARMES APFEL-<br />

SCHICHTDESSERT<br />

https://www.qualitaet.tirol/rezepte/<br />

rezeptuebersicht/lauwarmesapfel-schichtdessert<br />

LOUICK IM SPECKMANTEL<br />

LAUWARMES APFEL-<br />

SCHICHTDESSERT<br />

Das Qualitätsfleisch vom <strong>Tirol</strong>er Grauvieh<br />

Almochs ist exklusiv bei HÖRTNAGL<br />

erhältlich. Der Name Hörtnagl steht seit<br />

über 155 Jahren für erlesene Fleischund<br />

Wurstspezialitäten. Spitzenqualität<br />

beim Fleisch vereint mit <strong>Tirol</strong>er Herkunft<br />

und dem Gedanken der Nachhaltigkeit<br />

gehören zur Philosophie. Der <strong>Tirol</strong>er<br />

Grauvieh Almochs steht dafür bereits<br />

seit über zwei Jahrzehnten. Die mindestens<br />

einmalige Alpung der Almochsen,<br />

die Rasse "<strong>Tirol</strong>er Grauvieh" sowie eine<br />

entsprechende artgerechte Fütterung<br />

wirken sich auf die besondere Fleischqualität<br />

aus. Optimale Reifung und Zurichtung<br />

des Fleisches sowie professionelle<br />

Beratung beim Kauf garantieren<br />

den Erfolg in der Küche.<br />

Als saisonale Spezialität ist das wertvolle<br />

Fleisch vom Grauvieh Almochs ausschließlich<br />

von Anfang November bis Ende Juni<br />

erhältlich.<br />

Erfolgsgeheimnis Alm<br />

Das Geheimnis des Erfolges liegt in der<br />

Rasse "<strong>Tirol</strong>er Grauvieh", einer der ältesten<br />

Rinderrassen des Alpenraumes, in<br />

der mindestens einmaligen Alpung der<br />

Tiere im Sommer. Das <strong>Tirol</strong>er Grauvieh ist<br />

robust, widerstandsfähig und eignet sich<br />

optimal für die Bewirtschaftung der <strong>Tirol</strong>er<br />

Almen. Das Schmirn- und das Valsertal<br />

sowie das <strong>Tirol</strong>er Oberland gehören zu<br />

den typischen Gebieten für <strong>Tirol</strong>er Grauvieh<br />

und besitzen eine lange Tradition in<br />

der Haltung dieser Tiere. Mit den saftigen<br />

Wiesen und Weiden im Tal und den ausgedehnten<br />

Almen bieten sich hier ideale<br />

Bedingungen für gesunde und vitale Almochsen.<br />

Im Winter erfolgt die Fütterung<br />

mit Bergheu und gentechnikfreiem Futter.<br />

Die Qualitätssicherung vom Bauern<br />

bis zum Teller garantiert das Gütesiegel<br />

„Qualität <strong>Tirol</strong>“.<br />

Werbung<br />

REZEPT<br />

ROASTBEEF<br />

auf Karottenmousseline<br />

Menge: 6 Personen<br />

Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (+2 bis 12 Stunden zum Marinieren)<br />

Zutaten<br />

1,2 kg Beiried vom<br />

„Qualität <strong>Tirol</strong>“ Grauvieh Almochs<br />

» Salz, Pfeffer<br />

» 2 EL Öl<br />

» 2 EL Senf<br />

» „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Butterschmalz<br />

(zum Anbraten)<br />

5 „Qualität <strong>Tirol</strong>“<br />

Karotten (ca. 400 g)<br />

» 250 ml Schlagobers<br />

» Salz<br />

» 1 Knoblauchzehe<br />

Grauvieh Almochs<br />

gewachsen und veredelt in <strong>Tirol</strong>.<br />

KOCHBUCH TIPP<br />

Weitere Rezeptideen finden Sie im<br />

Kochbuch der Agrarmarketing <strong>Tirol</strong><br />

„SO SCHMECKT TIROL“<br />

Erhältlich ist das Kochbuch<br />

in allen TYROLIA-Filialen und<br />

im TYROLIA-Online-Shop.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter<br />

www.tyroliaverlag.at<br />

Zubereitung:<br />

1. Öl, Senf, Salz und Pfeffer vermischen. Mit dieser Marinade das Fleisch bestreichen<br />

und einmassieren. Das Beiried gut einpacken und einige Stunden ziehen lassen.<br />

2. In einer ausreichend großen Pfanne „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Butterschmalz erhitzen<br />

und darin das Beiried auf allen Seiten anbraten. Das Fleisch aus der Pfanne<br />

nehmen und auf ein Backblech geben.<br />

3. Das Fleisch im vorgeheizten Backrohr bei 80 °C Heißluft garen (ca. 2 Std.),<br />

bis es eine Kerntemperatur von 55 bis 57 °C erreicht hat (medium).<br />

Aus dem Backrohr nehmen und noch ca. 10 Minuten rasten lassen.<br />

4. In der Zwischenzeit die Karotten waschen, schälen und klein schneiden.<br />

5. Die Karotten mit dem Knoblauch in der Sahne kochen, anschließend<br />

mit einem Pürierstab fein pürieren und mit Salz abschmecken.<br />

6. Das Fleisch mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden<br />

und mit der Karottenmousseline servieren.<br />

AM<strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />

19


Grauvieh Almochs<br />

qualität.tirol<br />

AMT_265x380_24.11.20_Grauvieh Almochs.indd 1 24.11.20 12:16

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