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Wirtschafts-News III_2021

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toriker in spe betrachten im Laufe ihrer Ausbildung<br />

unzählige an (graue) Wände projizierte<br />

Kunstwerke sowie mehr oder weniger gute<br />

Abbildungen in der Fachliteratur, um sie zu<br />

studieren.<br />

Klare Botschaften<br />

„Die Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen<br />

sowie Drucke auf verschiedenen<br />

Materialien wurden eigens für diese Sonderschau<br />

reproduziert und zusammengetragen“, lassen<br />

die Veranstalter wissen. Die von vielen gestandenen<br />

Banksy-Fans als „Fakes“ bezeichneten<br />

Repliken werfen im Fall Banksy jedoch besondere<br />

Fragen auf. Denn der anarchisch-kreative<br />

Street-Art-Künstler sendet mit seinen Werken<br />

nicht nur klare Botschaften gegen Krieg, Kapitalismus<br />

und soziale Ungerechtigkeit, sondern<br />

auch medienwirksam gegen eine Kommerzialisierung<br />

seiner Werke.<br />

„Copyright is for losers ©TM“?<br />

Ganz nach seinem Motto „Copyright is for losers<br />

©TM“ seien die ausgestellten Reproduktionen<br />

„eine nicht offiziell autorisierte Hommage an<br />

den unbekannten Urheber der Motive“, heißt<br />

es in der Ankündigung zur Ausstellung.<br />

„Saying ‘Banksy wrote copyright is for losers in<br />

his book’ doesn’t give you free rein to misrepresent<br />

the artist and commit fraud”,<br />

heißt es allerdings in den FAQs der für Banksy-<br />

Werke zuständigen Stelle für Authentifizierungen<br />

und Echtheitszertifikate „Pest Control”.*<br />

Unter „PRODUCT RECALL – Art of Banksy“ werden<br />

auf der Homepage von Banksy nicht-autorisierte<br />

Ausstellungen weltweit aufgelistet. Dazu<br />

der Hinweis, dass diese vollständig ohne das<br />

Wissen und Beteiligung des Künstlers organisiert<br />

wurden, „Please treat them accordingly.“<br />

Illegal in den öffentlichen Raum eingebrachte<br />

Kunst unterliegt laut Gesetzgebung (Bild- und<br />

Medienrecht) keinen Eigentumsrechten. Dazu<br />

kommt, dass sich Banksy,<br />

um seine Urheber- und<br />

Markenrechte einzuklagen,<br />

als zivilrechtlich existente<br />

Person zu erkennen<br />

geben müsste. Seine Anonymität ist jedoch<br />

nicht nur Teil seiner rebellischen Heldengeschichte,<br />

die seine Kunst ausmacht, sondern<br />

„Er ist Teil des<br />

Kunstmarktes und<br />

auch wieder nicht“<br />

* https://pestcontroloffice.com/faq.asp.<br />

Eingang „Walled Off Hotel“<br />

Nachbau zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />

Ausstellung – Das 2017 eröffnete Hotel ist gleichzeitig<br />

eine Kunstperformance und auch ein<br />

politisches Ausstellungsprojekt an der israelischen<br />

Sperrmauer in Bethlehem. “This is a place of<br />

immense spiritual and political significance – and<br />

very good falafel”, heißt es auf der Website des<br />

Hotels. Es rühmt sich, die "schlechteste Aussicht<br />

der Welt" zu haben: direkt auf ein Stück Betonmauer,<br />

das Bethlehem von Israel trennt.

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