Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AUSGABE <strong>III</strong>/21 IV/ 15<br />
DENKSTAHL – „Rosenkrieg“<br />
Galerie Vollherzig, Mainz
Natürlich ich.<br />
Malakoff Aesthetics –<br />
besuchen Sie uns in der Mainzer Altstadt!<br />
Natürliche Schönheit?<br />
Mit Sicherheit!<br />
Unsere Behandlungen :<br />
■ Kosmetische Gesichtsbehandlungen<br />
■ Dauerhafte Haarentfernung<br />
■ Fettpolster wegkühlen - Kryolipolyse<br />
■ Fett-weg-Spritze<br />
■ Permanent Make-up<br />
Moderne Behandlungsmethoden, hohe Qualitätsstandards<br />
und umfassende Erfahrung erwarten Sie bei Malakoff Aesthetics<br />
in Mainz.<br />
Bequem, schnell und unter ärztlicher Leitung sorgen<br />
unsere erfahrenen und freundlichen Mitarbeiter/-innen in Mainz<br />
für Ihre Schönheit.<br />
Malakoff Aesthetics · Augustinerstraße 9 · 55116 Mainz<br />
Tel. +49 (0) 61 31-14 67 62 · anmeldung@malakoff-aesthetics.de<br />
www.malakoff-aesthetics.de
Vorwort<br />
3<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
„der Mensch ist des Menschen Wolf“, schrieb der römische<br />
Dichter Titus Maccius Plautus. Homo homini lupus lautet<br />
die Sentenz auf lateinisch. Dabei unterschied er zwischen<br />
Menschen, die sich kennen und solchen, die sich<br />
nicht kennen. Ebenfalls differenzierte er zwischen dem<br />
Verhältnis zwischen Menschen untereinander und jenem<br />
zwischen Mensch und Staat. Wie Freunde Freunde sehen,<br />
sagte mir im Gespräch Dr. Peter Waldmann, Literaturwissenschaftler<br />
und ehrenamtlicher Vorstand der jüdischen<br />
Gemeinde Mainz. Erstaunlich ist, dass der Ausspruch<br />
irgendwo zwischen Aufklärung und Sturm und Drang<br />
Wiederbelebung fand. Lessing schrieb darüber, prominent<br />
wurde er bereits zuvor mit Thomas Hobbes.<br />
Schön und gruselig ist der Ausspruch zugleich. Schön,<br />
weil er die guten Seiten des Menschseins hervorstellt,<br />
gruselig, weil er die verachtenswerten darstellt. Eine<br />
Frage der Perspektive, möchte man meinen. Doch in der<br />
Tat ist es dies nicht, sondern vielmehr eine Frage der<br />
Haltung und des Prinzips. Dies wurde mir deutlich, als<br />
wir uns im Rahmen dieser Heftproduktion mit den SchUM-<br />
Städten beschäftigt haben.<br />
Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich bewusst<br />
mit Jüdinnen und Juden gesprochen habe. Dabei stellte<br />
ich fest, mit welcher Zurückhaltung ich Gespräche geführt<br />
und Mails geschrieben habe. Erstaunlich, dachte ich mir,<br />
denn ich schreibe und telefoniere tagtäglich mit sehr<br />
vielen Menschen. Und niemals fiel es mir schwerer, diese<br />
Zeilen zu schreiben, als gerade jetzt. Was hilft? Na<br />
klar, reden! In langen Telefonaten mit Avadislav Avadiev,<br />
mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Rheinland-Pfalz,<br />
sowie Dr. Peter Waldmann löste sich Verkrampfung,<br />
die nur in mir selbst stattgefunden hatte.<br />
Gerne will ich daher aufmerksam machen auf wiederkehrende<br />
Veranstaltungen unter dem Titel „Meet a Jew“.<br />
Informationen dazu lassen sich auf den Internetseiten<br />
der jüdischen Gemeinden der jeweiligen Städte finden.<br />
Eben dies ist zu lesen von den Oberbürgermeistern der<br />
drei SchUM-Städte, Speyer, Worms und Mainz. Wichtigste<br />
Aufgabe sei es, das kulturelle Erbe zu schützen, den<br />
Erhalt zu garantieren und dessen Bedeutung angemessen<br />
zu vermitteln, schreibt etwas der Wormser Oberbürgermeister<br />
Adolf Kessel. Von Dialog und Zusammenarbeit<br />
spricht die Speyrer Oberbürgermeisterin Stefanie<br />
Seiler und Michael Ebling aus Mainz sieht die Synagoge<br />
als Begegnungsstätte.<br />
Allzu oft in der Geschichte wurden Juden nicht nur Opfer<br />
von Gewalt, Zerstörung und Vernichtung, sondern<br />
obendrein von Opportunismus. Vertrieben während der<br />
Kreuzzüge und der Pestpogrome und anschließend erneut<br />
eingeladen, um die Wirtschaft zu beleben.<br />
Auch darum – um Opportunismus – geht es in der Rubrik<br />
„Kunst und Wirtschaft“ von unserer Autorin „Sam“ und<br />
dem Gastbeitrag von Ilknur Özen. Warum Kunst nicht<br />
nur ein Steigbügelhalter für die Wirtschaft ist, sondern<br />
vielmehr intellektuelle Leitplanke, Ideengeber und auch<br />
Mutmacher ist, schreiben sie in ihren Beiträgen.<br />
Auch hierin zeigt sich einmal mehr: „der Mensch ist des<br />
Menschen Wolf“ oder aber „wie Freunde Freunde sehen“,<br />
ist keine Frage der Perspektive, sondern eine Frage der<br />
Haltung und des Prinzips.<br />
Ich wünsche Ihnen eine frohe und besinnliche Adventszeit.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Bernd Wildemann
Inhalt<br />
4<br />
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
SCHUM-Städte<br />
Die Wiege von Aschkenas – Adolf Kissel 7<br />
Welterbestätte sind Lernorte – Dr. Susann Urban 9<br />
Christiane Pfanz-Sponagel wirft einen Blick in die Geschichte 13<br />
Dialog & Zusammenarbeit – Stefanie Seiler 15<br />
Bildung als Mittel gegen Antisemitismus – Michael Ebling 16<br />
Ein Christ kann kein Antisemit sein – Bischof Peter Kohlgraf 18<br />
Untrennbar mit unserem Land verbunden – Roger Lewentz 20<br />
Jüdisches Rheinland-Pfalz bei Villa Musica 22<br />
<br />
W N Kultur<br />
Blockbuster Banksy – Kraftturbine für das Standortmarketing 24 Denk mal mit Denkstahl von Ilknur Özen 33<br />
<br />
W N Gesundheit<br />
Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim 36<br />
Gehör finden - Koch Hörakustik 38<br />
Möglichkeiten der Körperstraffung – Fort Malakoff Klinik 40<br />
Expertenforum Reizbestrahlung bei Gelenkerkrankung<br />
Strahlentherapie RheinMainNahe 42<br />
Venen- und Lymphzentrum in Mainz 44<br />
Gehör finden - Koch Hörakustik 45<br />
Grüne Blüte - Onlineshop für medizinisches Cannabis –<br />
Primus Apotheke 46<br />
Im Herzen der Weinmetropole Mainz – Vinarmarium 48<br />
25 Jahre ecos office center mainz 50<br />
Karin Dölla-Höhfeld: Gemeinsam an die Spitze 52<br />
Vom Vordach bis zum ökologischen Vollholz-Haus –<br />
Zimmerei Degreif 54<br />
Digitale Informationsplätze in Besucherräumen –<br />
Isinger & Merz 56<br />
Partnerschaft von BVMW und Mainz 05 – BVMW Mainz 57<br />
Hausbau 2.0 - Günstiger. Nachhaltiger. Sicherer. – ArcEnergie 58<br />
Sicherheitstechnik für schnellen & effektiven Schutz – Securitas 60<br />
25 Jahre Vermögensverwaltung Habbel, Pohlig & Partner 62<br />
Aufgegabelt:<br />
Schwarz auf Grün von Caroline Bosbach und Torsten Weber 64
WN-Spezial<br />
SCHUM-Städte · ab Seite 7<br />
1700 Jahre<br />
Jüdisches Leben in Deutschland<br />
Die Schum-Städte Speyer-Worms-Mainz<br />
5<br />
„Blockbuster-Ausstellung“<br />
THE MYSTERY OF<br />
Banksy<br />
Kunst trifft Wirtschaft – und am besten ins Herz<br />
Gehör finden – Koch Hörakustik · Seite 38<br />
Blockbuster Banksy · Seite 24<br />
Fort Malakoff Klinik · Seite 40 Strahlentherapie RheinMainNahe · Seite 42<br />
Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim · Seite 36
6<br />
1700 Jahre<br />
Jüdisches Leben in Deutschland<br />
Die SCHUM-Städte Speyer-Worms-Mainz<br />
„Und gewiss; dass er euch alle drei geliebt,<br />
und gleich geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen,<br />
um einen zu begünstigen. – Wohlan!<br />
Es eifre jeder seiner unbestochenen von Vorurteilen<br />
freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette,<br />
die Kraft des Steins in seinem Ring’ an Tag zu legen!<br />
komme dieser Kraft mit Sanftmut, mit herzlicher<br />
Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit<br />
in Gott, zu Hülf’!<br />
Und wenn sich dann der Steine Kräfte bei euern<br />
Kindes-Kindeskindern äußern: So lad’ ich über<br />
tausend tausend Jahre, sie wiederum vor diesen Stuhl.<br />
Da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen,<br />
als ich; und sprechen. Geht!“<br />
Nathan der Weise, Gotthold Ephraim Lessing
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
1000 Jahre<br />
jüdische Geschichte Worms<br />
– die Wiege von Aschkenas<br />
Kreativwirtschaft, Digitalisierung, Kunst,<br />
Kultur und viel Geschichte. Wer nach<br />
Worms kommt, hört den Dom deutsche<br />
Geschichte erzählen. Etwa von Martin<br />
Luther und der Reformation wird er erzählen.<br />
Oder von Drachentötern und sagenhaften<br />
Schätzen. Und von Jüdinnen und Juden, die in<br />
Worms Vertreibung, Tötung und Zerstörung<br />
zum Trotz ein geistiges und kulturelles Zentrum<br />
aufbauten. Wie die Wormser ihre eigene Geschichte<br />
wahrnehmen und mit welcher Haltung<br />
sie in die Zukunft gehen wollen, darüber schreibt<br />
der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel.<br />
Ein Gastbeitrag<br />
Die Kreativität ist ein wichtiger Standortfaktor<br />
für die Kommunen, auch in Worms. Kultur und<br />
Kulturwirtschaft schaffen Arbeitsplätze, steigern<br />
die Attraktivität unserer Stadt, wirken sich<br />
nachhaltig auf die Lebensqualität und unser<br />
gesellschaftliches Miteinander aus.<br />
In Worms sind – entsprechend des statistischen<br />
Landesamts – rund 221 Unternehmen mit über<br />
500 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten<br />
der Kultur- und Kreativwirtschaft zuzuordnen.<br />
Das sind Kunstschaffende, Musikerinnen<br />
und Musiker, es ist aber auch der Buchmarkt,<br />
die Designwirtschaft, es ist der Werbemarkt,<br />
die Software-Industrie, der Architekturbereich<br />
und weitere Dienstleister.<br />
Es ist ein sehr heterogener, aber ein extrem<br />
wichtiger <strong>Wirtschafts</strong>zweig in unserer Stadt<br />
– auch zahlreiche Studierende der Hochschule<br />
sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt<br />
Worms bewegen sich im Kontext der Kulturwirtschaft.<br />
Zur Unterstützung der Ansiedlung und Entwicklung<br />
jener Milieus wurde vor rund 2 Jahren ein<br />
erster städtischer Co-Working-Space etabliert,<br />
im kommenden Jahr wird in unmittelbarer Nähe<br />
ein Digital Hub entstehen, in denen sich die<br />
verschiedenen Teilbranchen der Kultur- und<br />
Kreativwirtschaft konzentriert ansiedeln und<br />
günstige Arbeitsplätze anmieten können. Hier<br />
durch möchten wir hier in Worms diese Arbeitsfelder<br />
der Zukunft stärken.<br />
Aber auch die kulturellen Schwerpunkte der<br />
Stadt Worms haben einen enormen Einfluss<br />
auf den <strong>Wirtschafts</strong>standort Worms. Gerade<br />
in diesem Jahr wurde mit mehr als 100 Veranstaltungen<br />
an den Reichstag 1521 – die Verweigerung<br />
Martin Luthers, seine Thesen zu<br />
widerrufen – erinnert.<br />
„große touristische Potenziale“<br />
Erneut wurde deutlich, welch große touristische<br />
Potenziale die zweitausendjährige Geschichte<br />
unserer Stadt birgt, wie sehr auch unsere lokale<br />
Gastronomie und der Einzelhandel von<br />
einer nachhaltigen Entwicklung unserer so genannten<br />
Kulturprofile profitieren können. Gleichfalls<br />
ist es zutiefst beeindruckend, wie stark sich<br />
die hier ansässigen Unternehmen mit den<br />
kulturellen Angeboten identifizieren<br />
und immer wieder in erfreulicher<br />
Weise unterstützen.<br />
Die Nibelungen-Festspiele sind<br />
nicht nur seit vielen Jahren ein<br />
bundesweit bekanntes, herausragendes<br />
Kultur-Ereignis. Sie sind<br />
auch Motor der Stadtentwicklung,<br />
ein bedeutender Faktor für<br />
die städtische Wirtschaft<br />
sowie für den Einzelhandel<br />
und als touristischer<br />
Anziehungs-<br />
Adolf Kessel<br />
Oberbürgermesiter der Stadt Worms
8<br />
Antisemitismus<br />
ist alles andere als weg<br />
Interview Frau Dr. Susanne Urban<br />
punkt für die Region und das Land von enormer<br />
Bedeutung. Eine Studie der Hochschule Worms<br />
aus 2014 ergab, dass durch Festspiel-<br />
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen jährlich<br />
ca. 1,6 Millionen Euro Wertschöpfung in die<br />
Stadt fließen. Die Inszenierungen mit bekannten<br />
Namen wie Klaus Maria Brandauer, Jürgen<br />
Prochnow oder Meret Becker stehen für die<br />
kulturelle Vielfalt und Kreativität, die Rheinland-<br />
Pfalz auszeichnen.<br />
Seit Juli <strong>2021</strong> sind die „SchUM-Stätten Speyer,<br />
Worms und Mainz“ als UNESCO-Weltkulturerbe<br />
eingeschrieben. Die Monumente umfassen<br />
rund 1000 Jahre jüdische Geschichte – sowie<br />
jüdische Gegenwart und, so ist es unsere Hoffnung,<br />
auch jüdische Zukunft.<br />
kulturelles Erbe schützen<br />
Fortan ist es die wichtigste Aufgabe, dieses<br />
kulturelle Erbe zu schützen und den Erhalt zu<br />
garantieren, seine Bedeutung angemessen zu<br />
vermitteln und für eine Wahrung des an die<br />
UNESCO übermittelten Outstanding Universal<br />
Value zu garantieren. Aber natürlich erhoffen<br />
wir uns alle, dass möglichst viele Menschen<br />
unsere Städte besuchen, sich mit der jüdischen<br />
Geschichte und dem jüdischen Leben in Worms<br />
auseinandersetzen; dass wir der Welt aus<br />
Rheinland-Pfalz heraus von der Wiege des<br />
aschkenasischen Judentums erzählen können<br />
und unsere Stadt Aufmerksamkeit erfährt.<br />
Bild: Stadt Worms<br />
Text: Adolf Kessel<br />
1700 Jahre jüdisches Leben in<br />
Deutschland bildet in diesem Jahr<br />
den Rahmen für ein Festjahr.<br />
Veranstaltungen allerorten zeugen,<br />
erinnern und weisen hin auf den bedeutsamen<br />
Beitrag jüdischen Lebens als Teil der Gesellschaft<br />
zur kulturellen Entwicklung. Mit der<br />
Anerkennung als Weltkulturerbe kommt den<br />
mittelalterlichen jüdischen SchUM-Stätten in<br />
Worms, Speyer und Mainz eine besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Obwohl die jüdischen Gemeinden dieser Städte<br />
immer wieder Opfer von Gewalt, Pogromen, gar<br />
völliger Zerstörung wurden, entwickelten sich<br />
die SchUM-Gemeinden zwischen dem 11. und<br />
der Mitte des 14. Jahrhunderts zur geistigen<br />
und kulturellen Wiege jüdischen Lebens in<br />
Deutschland. Im Gespräch mit der Geschäftsführerin<br />
des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz<br />
e.V., Frau Dr. Susanne Urban, reden wir über die<br />
Bedeutung des Weltkulturerbe-Titels, über besorgniserregende<br />
Entwicklungen in Deutschland<br />
und über Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Frau Dr. Urban, der Begriff<br />
„SchUM-Städte“ ist – oder war – vielen Menschen<br />
nicht geläufig. Hat sich dies nach der<br />
Auszeichnung als Weltkulturerbe nach Ihrer<br />
Erfahrung verändert? Und stellen Sie darüber<br />
hinaus fest, dass es etwa zu einem erhöhten<br />
Geschichtsinteresse der Menschen in diesen<br />
Städten geführt hat?<br />
Susanne Urban: Nun, Sie haben Recht und doch<br />
nicht – in der jüdischen Welt sind die einstigen<br />
SchUM-Gemeinden und damit auch die drei<br />
Städte, Speyer, Worms und Mainz, ein fester<br />
Begriff. Sie sind in der jüdischen Welt bekannt<br />
als Wiege von Aschkenas, sie sind noch immer<br />
Resonanzboden zur eigenen Verortung und<br />
wichtige Erinnerungsorte. In der nichtjüdischen<br />
Welt sind es vor allem Wissenschaftler und
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Theologen sowie an jüdischer Geschichte Interessierte<br />
gewesen, die etwas mit „SchUM“ anfangen<br />
konnten. Bereits im Zuge des lange<br />
währenden Prozesses um die Einschreibung<br />
als UNESCO-Welterbe konnte die Bekanntheit<br />
der SchUM-Gemeinden erhöht werden.<br />
„Wiege von Aschkenas“<br />
Es gibt ja viele an der jüdischen Religion und<br />
Geschichte Interessierte, und so waren Medienberichte,<br />
aber auch Projekte und Veranstaltungen<br />
sehr dienlich, um die Bedeutung der<br />
SchUM-Gemeinden in einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zu verankern. In den drei Städten selbst<br />
wussten bereits viele Interessierte etwas mit<br />
„SchUM“ anzufangen. Und ja, seit Einschreibung<br />
der SchUM-Stätten ist ein weiter gesteigertes<br />
Interesse zu bemerken. Die Touristenzahlen<br />
steigen signifikant an.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Geschichte der SchUM-<br />
Gemeinden zu verstehen, ist nicht ganz einfach.<br />
Hört man von der Entwicklung geistiger und<br />
kultureller Zentren, denkt man unweigerlich an<br />
besonders geschützte Orte, Bereiche oder Menschen.<br />
In der Tat jedoch war dies nicht der Fall.<br />
In allen drei Städten wurden jüdische Gemeinden<br />
Opfer von Gewalt und Pogromen, etwa<br />
während der Kreuzzüge im 11. Jahrhundert oder<br />
mit den Pestpogromen im 14. Jahrhundert. Wie<br />
konnte sich hier dennoch eine Art Hochkultur<br />
jüdischen Lebens entwickeln?<br />
Susanne Urban: SchUM entwickelte sich ab dem<br />
10. Jahrhundert, seit Juden in die drei Städte<br />
an den Rhein gekommen waren. Zunächst gab<br />
es die Muttergemeinde Magenza, also Mainz.<br />
Gegründet von der Familie Kalonymos, aus<br />
Lucca stammend, wanderten Mitglieder dieser<br />
gelehrten Dynastie auch nach Worms und Speyer,<br />
und so entstand zunächst eine durch eine<br />
Familie getragene Verbindung zwischen den<br />
Gemeinden. Doch nicht nur die Familie Kalonymos<br />
war hoch gelehrt. Weitere Gelehrte lebten<br />
in den Städten, und so bildete sich ein Bund,<br />
der von Mainz nach Worms und schließlich nach<br />
Speyer reichte. Gelehrsamkeit, Religion und<br />
gemeinsame Debatten um religionsgesetzliche<br />
Regelwerke waren bahnbrechend. Hinzu kamen<br />
religiöse Diskurse um architektonische Antworten<br />
auf Fragen religiöser Belange. Infolge der<br />
Kreuzzüge wurde um rituelle Reinheit gerungen,<br />
d.h. die SchUM-Gemeinden fragten sich, wie<br />
sie noch näher zu Gott, noch getreuer Thora<br />
und Talmud leben könnten. Eine Antwort waren<br />
neue Bauwerke – Frauenbeträume und<br />
Ritualbäder. Die Mikwen, also die Ritualbäder,<br />
inszenierten den Gang in das Tauchbecken<br />
erstmals. Es sind keine Schachtmikwen wie in<br />
Friedberg oder Köln, wo man sich über Wendeltreppen<br />
hinunter- und hinaufbegibt, sondern<br />
monumentale Bauwerke, die über Portale und<br />
Absätze, Plattformen und dem Aufstieg zurück<br />
ins Licht diese spirituelle Reinigung choreografieren.<br />
Die Frauenbeträume dienten nunmehr<br />
einzig und allein den hoch angesehenen weiblichen<br />
Gemeindemitgliedern als spiritueller Raum,<br />
Judenhof in Speyer
10<br />
und es gab auch eigene Vorbeterinnen und<br />
Kantorinnen in SchUM. Die Frauen waren also<br />
stimmgewaltig in ihren eigenen Gottesdiensten<br />
und auch sonst mit einem hohen sozialen Status<br />
versehen.<br />
„the place to be“<br />
Um zu Ihrer Frage zurückzukommen – SchUM<br />
wurde das, was man heute als „the place to<br />
be“ bezeichnen würde. Es waren nicht nur Orte,<br />
an denen jüdische Gemeinden lebten, es waren<br />
jüdische Krafträume, in denen sich Innovation<br />
und Debattenkultur, religiöse Innigkeit und neue<br />
Strömungen entwickeln konnten. Es war sehr<br />
ungewöhnlich, dass sich Gemeinden zusammenschlossen,<br />
und hier schlossen sich diese<br />
„Heiligen Gemeinden“ zusammen, um ihre intellektuelle,<br />
religiöse Innovationskraft zu bündeln.<br />
So nahm SchUM natürlich auch Einfluss<br />
auf ganz Aschkenas, war Vorbild und Leitstern.<br />
Susanne Urban an der Jehuda he Hassid Mauer<br />
an der Synagoge Worms – © G. Schäfer<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: In den vergangenen Jahren<br />
häuften sich antisemitische Vorfälle und Anschläge<br />
zunehmend. Wie kann man den Titel<br />
Weltkulturerbe nutzen, um dieser besorgniserregenden<br />
Entwicklung entgegenzutreten?<br />
Oder umgekehrt; könnte er gleichfalls Gefahren<br />
bergen, da er Aufmerksamkeit unter jenen schafft,<br />
die von Ressentiments geprägt sind?<br />
„Welterbestätten sind<br />
auch Lernorte“<br />
Susanne Urban: Weltkulturerbe bildet zunächst<br />
einmal die Diversität der Welt ab, und da ist es<br />
gut, dass endlich das erste jüdische Erbe Europas<br />
auf die Welterbeliste gehievt werden<br />
konnte. Jüdische Kultur gehört zu Europa, und<br />
dies ist nunmehr noch sichtbarer geworden.<br />
Welterbestätten sind auch Lernorte. Dort können<br />
Schnittstellen von Kulturen, Architektur im<br />
Aufbruch, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen<br />
abgelesen und verstanden werden.<br />
Das jüdische Erbe der SchUM-Stätten kann also,<br />
insbesondere wenn man weiß, dass die Monumente<br />
und Friedhöfe in Worms und Mainz fast<br />
komplett im Eigentum der Jüdischen Gemeinde<br />
Mainz liegen, auch sehr viel über jüdische<br />
Geschichte und Gegenwart berichten. Über<br />
hellste und dunkelste Zeiten, von der Blütezeit<br />
bis zur Shoah. Über Ankommen und bleiben<br />
wollen, über Brüche und Neuanfänge. Das Leben<br />
von Juden in Deutschland ist von einer<br />
starken Geschichte des Zugehörigkeitsgefühls<br />
geprägt, sodass in SchUM sichtbar wird, wie<br />
eine Minderheit sich integrierte, ohne eigene<br />
Identitäten aufzugeben. Auch für die Jahre nach<br />
1945 berichtet SchUM wichtige Aspekte: die<br />
Synagoge, 1957 bis 1961 wieder errichtet aus<br />
den Trümmern der 1938 unter den Augen der<br />
Öffentlichkeit niedergebrannten Synagoge, war<br />
lange Zeit ein musealer Ort. Es lebte nur eine<br />
Handvoll Juden in Worms. Und so ist das heu-
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
tige jüdische Leben, das auf dem enormen<br />
Vertrauensvorschuss der jüdischen Immigranten<br />
aus der früheren Sowjetunion nach 1990<br />
fundiert, eine neue Zeitschicht, die sich in diesen<br />
Mauern ablagert.<br />
Die Monumente und Friedhöfe sind aber nicht<br />
nur Spiegelung all dieser Entwicklungen und<br />
auch der heutigen Gemeinden, sondern eben<br />
auch jüdisches Erbe. Und ja, Antisemitismus<br />
ist alles andere als weg, besiegt oder marginal.<br />
Statistiken und Umfragen zeigen ein antisemitisches<br />
Stimmungsbild, das quer durch alle<br />
sozialen und gesellschaftlichen Schichten geht,<br />
auch politisch von rechts bis links und in jedem<br />
Milieu anzutreffen ist. Denken Sie nur an die<br />
antisemitischen Ausfälle auch immer rund um<br />
israelische Geschehnisse. Die Monumente und<br />
Friedhöfe sind im Blick der Sicherheitsbehörden,<br />
es herrscht eine enge und kooperative, offene<br />
und zugewandte Zusammenarbeit. Insofern<br />
denke ich, sind die SchUM-Stätten in guter Hand<br />
und unter gutem Schutz.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Demographische Zahlen<br />
sprechen eine deutliche Sprache: Von insgesamt<br />
82 Millionen Menschen in Deutschland, zählt<br />
die jüdische Gemeinde gerade einmal 225.000<br />
Mitglieder. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung<br />
mit Jüdinnen und Juden ist daher sehr<br />
gering. In einer Broschüre unter dem Titel „1700<br />
Jahre jüdischen Lebens in Deutschland“, herausgegeben<br />
vom Deutschen Volkshochschulverband,<br />
findet sich der Inhaltspunkt „Meet a<br />
Jew“. Dabei geht es insbesondere darum Begegnungen<br />
zu verstärken, um Brücken zu bauen,<br />
historischem Revisionismus und Verschwörungstheorien<br />
entgegenzuwirken. Wie könnte<br />
man sich dies konkret im Fall der SchUM-Stätte<br />
vorstellen?<br />
Susanne Urban: Die jüdische Minderheit ist eine<br />
bunte Minderheit, von traditionell bis orthodox<br />
bis säkular. Die Herkünfte sind deutsch, israelisch,<br />
russisch, moldawisch, ukrainisch, polnisch,<br />
französisch etc. Die Jüdinnen und Juden heute<br />
leben in traditionellen Beziehungen, sind homosexuell<br />
oder lesbisch, sie sind auch nicht alle<br />
Mitglieder jüdischer Gemeinden. Insofern ist<br />
„Meet a Jew“ ein tolles Projekt, denn wer das<br />
Programm zwei Mal mitmacht, lernet bereits<br />
neue Facetten und Aspekte. In SchUM ist es<br />
möglich, bei Voranmeldung, an Gottesdiensten<br />
teilzunehmen, die SchUM-Kulturtage zu besuchen,<br />
aber auch Veranstaltungen in der Jüdischen Gemeinde<br />
zu nutzen, um in die Synagoge in Mainz<br />
– wenn auch kein Weltkulturerbe, aber spektakulär!<br />
– oder Worms zu kommen und dort ungezwungen<br />
zwischen jüdischen Besuchern Musik<br />
zu hören oder Lesungen zu lauschen.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Politik als ein Teil der<br />
Gesellschaft ist aufgefordert, antisemitischen<br />
Entwicklungen entschieden entgegenzutreten.<br />
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schreibt in<br />
seinem Beitrag hier im Heft, er sehe die Katholische<br />
Kirche ebenfalls in der Pflicht hierzu.<br />
Welche weiteren Teile der Gesellschaft könnten<br />
sich aus Ihrer Sicht zudem engagieren?<br />
Susanne Urban: Antisemitismus ist zwar ein<br />
Problem, das sich auf Jüdinnen und Juden vehement<br />
auswirkt, aber die Krankheit hat die<br />
nichtjüdische Gesellschaft. Daher ist es auch<br />
wichtig und richtig, dass sich die Gesellschaft<br />
breit gegen den Antisemitismus engagiert. Hier<br />
wünsche ich mir, dass gesellschaftliche Gruppierungen<br />
nicht allein auf den Antisemitismus<br />
von rechts reagieren, sondern alle Spielarten<br />
von Antisemitismus, hier auch gerade den israelbezogenen<br />
Antisemitismus genauso entschieden<br />
entgegentreten. Das ist aber nicht<br />
immer der Fall. Engagieren kann sich jeder und<br />
jede – man kann widersprechen, wenn Witze<br />
und Verschwörungserzählungen die Runde<br />
machen, man kann auch an die Meldestellen<br />
oder die Antisemitismusbeauftragten herantreten,<br />
auch als Nichtjude, und Vorfälle melden.<br />
Es braucht aber eben auch Maßnahmen, die
12<br />
Speyer<br />
Eine Stadt des Glaubens<br />
die Sicherheit der Gemeinden garantieren. Wir<br />
sehen, was in Halle und Hagen hätte geschehen<br />
können. Ich hoffe sehr auf klare Haltungen und<br />
auch immer wieder: Bildung und Vermittlung.<br />
Es gibt so wunderbare Initiativen, die gegen<br />
Antisemitismus in verschiedenen Milieus angehen.<br />
Hier muss unterstützt und eine langfristige<br />
Finanzierung gesichert werden. Die<br />
SchUM-Stätten sind jüdisches Erbe und erzählen<br />
anschaulich von 1000 Jahren jüdischer Tradition.<br />
Ich wünsche mir, dass die Menschen<br />
hingehen und den Steinen lauschen, um zu<br />
lernen und zu begreifen, was jüdische Vielfalt,<br />
jüdische Geschichte sowie jüdische Gegenwart<br />
bedeuten – und verstehen, dass wir alle dazu<br />
aufgerufen sind, eine jüdische Zukunft zu garantieren.<br />
Redaktion: WN<br />
Judenbad in Speyer - © Klaus Landry<br />
Spira, Warmaisa, Magenza –<br />
Speyer ist die südlichste der drei<br />
SchUM-Städte entlang des Rheins.<br />
Wie in den anderen Städten Mainz<br />
und Worms, war das Verhältnis zu Juden auch<br />
rheinaufwärts über Jahrhunderte geprägt von<br />
einer zynisch schizophrenen Haltung. Auf Einladungen<br />
durch die herrschende Obrigkeit folgten<br />
Vertreibung, Zerstörung, Pogrome und<br />
Verwüstung. Und vermeintliche Privilegien der<br />
Jüdinnen und Juden waren vor allen Dingen<br />
dies: vermeintlich.<br />
Davon zu berichten, weiß auch der Speyrer Jude<br />
Löw von Darnburg als er im Jahr 1577 eine<br />
Strafe zahlen musste, weil er das Judenzeichen,<br />
einen gelben Ring auf der Kleidung, nicht trug.<br />
Einige Jahrhunderte zuvor, 1084, war es der<br />
Speyrer Bischof Rüdiger Huzmann, der erstmals<br />
Juden in die Stadt einlud, und ihre Ansiedlung<br />
gleichzeitig mit einer Mauer umschloss.<br />
Ein Blick in die Geschichte von Dr. Christiane<br />
Pfanz-Sponagel.<br />
Die traditionsreiche Geschichte der Stadt Speyer<br />
ist in hohem Maße geprägt vom Zusammenspiel<br />
verschiedener Religionen und Konfessionen.<br />
Der Speyerer Dom, der historisch, künstlerisch<br />
und architektonisch eines der bedeutendsten<br />
Beispiele romanischer Architektur in Europa ist,<br />
wurde bereits 1981 als UNESCO-Weltkulturerbe<br />
anerkannt. Unter dem salischen Kaiser Konrad<br />
II. sollte er die größte Kirche des Abendlandes<br />
werden.<br />
Durch den Bau des monumentalen katholischen<br />
Gotteshauses, das Grablege für Kaiser und Könige<br />
ist, wandelte sich die Stadt Speyer unter<br />
den Saliern von der „Kühstadt“, was ein eher<br />
bäuerlich geprägtes Dorf meint, zu einem „Zentrum<br />
des Reiches“, der Metropolis Germaniae<br />
(Hauptstadt Deutschlands), wobei der Begriff der<br />
Metropolis (Hauptstadt) nicht mit der heutigen<br />
Bedeutung des Begriffs gleichzusetzen ist.
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Im Hoch- und Spätmittelalter war Speyer als<br />
eine der drei SchUM-Städte Wiege und Zentrum<br />
des aschkenasischen Judentums, nachdem sich<br />
im Jahre 1084 auf Einladung von Bischof Rüdiger<br />
Huzmanns in Speyer eine der ersten jüdischen<br />
Gemeinden im Heiligen Römischen Reich<br />
angesiedelt hatte. An der Synagoge und der<br />
Mikwe im Speyerer Judenhof, dem Mittelpunkt<br />
der jüdischen Siedlung, wirkten die gleichen<br />
Baumeister wie am unweit gelegenen Kaiserdom,<br />
da Juden seinerzeit keine Handwerksberufe<br />
ausüben durften.<br />
Die Gemeindemitglieder waren im Fernhandel<br />
und Bankwesen tätig und verfügten über weitreichende<br />
wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen<br />
zu jüdischen Niederlassungen in Südeuropa<br />
und über die islamischen Länder am<br />
Mittelmeer sogar zum Nahen und Fernen Osten.<br />
Weltoffenheit,<br />
Schrift-, Sprachkenntnisse,<br />
Gelehrsamkeit<br />
Durch ihre Weltoffenheit, ihre Kenntnis fremder<br />
Schriften und Sprachen und ihre religiöse Gelehrsamkeit<br />
bildeten sie eine wirtschaftliche<br />
und geistige Elite innerhalb der städtischen<br />
Bevölkerung. SchUM, also der Verbund von<br />
Spira, Warmaisa, Magenza, wie die drei SchUM-<br />
Städte auf Hebräisch heißen, wurde von den<br />
Juden in ganz Deutschland als Autorität in<br />
rechtlichen und religiösen Fragen anerkannt.<br />
Noch heute prägt er die Architektur, Kultur,<br />
Religion und Rechtsprechung der mittel- und<br />
osteuropäischen Juden teilweise bis heute, zum<br />
Beispiel in Bezug auf das orthodoxe jüdische<br />
Dom zu Speyer, 1909-1938
14<br />
Eherecht. Gewürdigt wurde das jüdische Erbe<br />
und seine Bedeutung, indem die noch erhaltenen<br />
Friedhöfe, Mikwen und Synagogen(reste)<br />
am 27. Juli <strong>2021</strong> zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
ernannt wurde.<br />
Als die Pest sich 1349 in Europa ausbreitete,<br />
wurden allerorts die Juden dafür verantwortlich<br />
gemacht, sie wurden verfolgt, ihre Kultstätten<br />
und Häuser in Brand gesteckt, sodass viele die<br />
Stadt verließen.<br />
Im 16. Jahrhundert, also zu Zeiten der Reformation,<br />
war die Anzahl der Juden in Speyer nach<br />
ihrer letzten Vertreibung im Jahr 1534 sehr<br />
gering. Laut Wolfgang Eger wurden sie 1534<br />
sogar „endgültig“ vertrieben.<br />
Mit der Reformation vertrieben<br />
Bei einer Stadtbevölkerung, die um das Jahr<br />
1500 bei etwa 7.000 Personen lag , war die Anzahl<br />
der Juden verschwindend klein, sodass<br />
angesichts dieser Zahl kaum noch von einer<br />
jüdischen Gemeinde gesprochen werden kann.<br />
In den konfessionellen Auseinandersetzungen<br />
um 1500 spielten die Speyerer Reichstage von<br />
1526 und 1529 die entscheidende Rolle und<br />
prägten mit ihren Beschlüssen den Verlauf der<br />
konfessionellen Auseinandersetzungen. 1529<br />
kam es in Speyer zu einem Ereignis von weltgeschichtlicher<br />
Bedeutung, der „Protestation“,<br />
der „Geburtsstunde des protestantischen Glaubens“.<br />
Die „Protestation“ von Fürsten und Reichsstädten<br />
auf dem Speyerer Reichstag von 1529<br />
wurde namensgebend für den „Protestantismus“<br />
– seitdem nannte man die Anhänger der reformatorischen<br />
Bewegung „Protestanten“.<br />
Auf dem berühmten Wormser Reichstag 1521<br />
hatte sich Martin Luther geweigert, seine Lehren<br />
zu widerrufen. Daraufhin war die Reichsacht<br />
über ihn verhängt worden sowie die Lektüre,<br />
der Druck und die Verbreitung lutherischer und<br />
allgemein-reformatorischer Schriften verboten<br />
worden. Auf dem Speyerer Reichstag von 1526<br />
erfolgte eine Lockerung dieser strengen Regelungen,<br />
des sogenannten Wormser Edikts.<br />
Durchbruch mit<br />
Toleranzbeschlüssen<br />
Diese „Toleranzbeschlüsse“ bedeuteten für die<br />
Reformation einen ersten Durchbruch. Auf dem<br />
Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 sollte die<br />
Duldung des evangelischen Glaubens aber wieder<br />
rückgängig gemacht werden. Gegen diesen<br />
Vorgang setzten sich sechs Landesfürsten und<br />
14 Reichsstädte zur Wehr und erhoben mit<br />
einer Protestationsschrift Einspruch gegen den<br />
Reichstagsbeschluss. Auch wenn König Ferdinand<br />
die Annahme der Protestnote verweigerte,<br />
wurde sie als Druckschrift öffentlich bekannt.<br />
Die Spaltung der Christenheit in zwei „Confessionen“<br />
war damit nicht mehr aufzuhalten.<br />
Die wohl auch durch die judenfeindlichen Schriften<br />
Martin Luthers ausgelöste Missachtung der<br />
Rechte der Juden wird auf dem Reichstag 1544<br />
behandelt, der in Speyer stattfand. Beschlossen<br />
wurde das Große Speyrer Judenprivileg, mit der<br />
Versicherung des Schutzes der Juden und der<br />
Bestätigung ihrer Privilegien.<br />
Das Handeln der lutherischen Stadt Speyer stand<br />
dazu in krassem Gegensatz. Der Rat reglementierte<br />
den Aufenthalt von Juden in der Stadt
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Dialog &<br />
Zusammenarbeit<br />
sowie das Betreiben ihrer Geschäfte durch Verordnungen<br />
streng und erließ am 24. Juli 1549<br />
eine Kleiderordnung, nach der Juden einen gelben<br />
Ring an der Kleidung tragen mussten.<br />
gelber Ring an der Kleidung<br />
Dass diese auch durchgesetzt wurde, zeigen<br />
Akten im Stadtarchiv Speyer. Der Jude Löw von<br />
Darnburg musste 1577 eine Strafe zahlen, da<br />
er das Judenzeichen nicht trug (gegen die er<br />
beim Reichskammergericht gegen die Stadt<br />
Speyer prozessierte, da sein Vater Michael von<br />
Kaiser Karl V. ein Familienprivileg hatte, sich<br />
innerhalb des Deutschen Reiches ohne das<br />
Judenzeichen zu bewegen).<br />
1<br />
Vgl. Menrath, Dorothee: Die frühneuzeitliche Geschichte der Speyerer Juden bis zur<br />
Französischen Revolution, in: Die Juden von Speyer. Beiträge zur Speyerer Stadtgeschichte<br />
Nr. 9. Hg. Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz, 3. Auflage, Speyer<br />
2004, hier S. 131-140, S. 131<br />
2<br />
Eger, Wolfgang, Ausstellung „450 Jahre Reformation in der Stadt Speyer“ II. Speyer im<br />
10. bis 16. Jahrhundert, in: 450 Jahre Reformation in der Stadt Speyer, Hg. Evangelische<br />
Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), Speyer 1990, hier S. 84-102, S. 98<br />
3<br />
Geschichte der Stadt Speyer. Bd. 1, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1982, S. 479<br />
4<br />
Vgl. Stadtarchiv Speyer, Bestand 1 A 631/1<br />
5<br />
Vgl. Stadtarchiv Speyer, Bestand 1A 112/2<br />
Text: Dr. Christiane Pfanz-Sponagel<br />
Fotos: Stadt Speyer<br />
Schmelztiegel, interreligiös, interkulturell –<br />
nicht erst seitdem die SchUM-Stätte Weltkulturerbe<br />
sind, zeigt sich Speyer offen und vielfältig.<br />
Dialog und Zusammenarbeit nennt die<br />
Speyrer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler<br />
als wichtigste Voraussetzung für eine funktionieren<br />
Gesellschaft.<br />
Ein Gastbeitrag von Stefanie Seiler<br />
Heute ist die jüdische Gemeinde in Speyer erfreulicherweise<br />
wieder fest etabliert und mit<br />
der im Jahr 2011 eingeweihten Synagoge Beith-<br />
Schalom auch wieder sichtbarer und lebendiger<br />
Teil der Stadtgesellschaft.<br />
In einer Stadt, die seit jeher ein Schmelztiegel<br />
unterschiedlicher Religionen ist und in der viele<br />
verschiedene Nationalitäten – heute sind es<br />
über 100 – zusammenleben, sind der interreligiöse<br />
und interkulturelle Dialog und die Zusammenarbeit<br />
wichtige Voraussetzungen für<br />
eine funktionierende Stadtgesellschaft.<br />
Umso erfreulicher ist, dass es in Speyer viele<br />
dieser Initiativen gibt, deren erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit vielfältige Früchte trägt.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist das<br />
Interreligiöse Forum, das Friedensgebete<br />
zur Interkulturellen Woche<br />
oder dem Fest der Kulturen, Vorträge<br />
zur religiösen und gesellschaftlichen<br />
Themen, gemeinsame<br />
Veranstaltungen und<br />
Projekte, beispielsweise in der<br />
Flüchtlingshilfe, durchführt.<br />
Speyrer Oberbürgermeisterin<br />
Stefanie Seiler
16<br />
„... fortan werde die<br />
Stadt eine andere sein ...”<br />
Interview mit dem Mainzer<br />
Oberbürgermeister Michael Ebling<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Herr Ebling, in einer Pressemitteilung<br />
vom 27.07.<strong>2021</strong> sagten Sie, fortan<br />
werde die Stadt eine andere sein, da das<br />
reiche jüdische Erbe wieder sicht- und erlebbar<br />
werde. Welche Bedeutung hat die Erklärung<br />
zum Weltkulturerbe für die Stadt Mainz und<br />
die Mainzer jüdische Gemeinde?<br />
Michael Ebling: Ich bin sehr stolz auf den Welterbetitel,<br />
eine Anerkennung, auf die wir in Kooperation<br />
mit unseren Partnern über Jahre<br />
hingearbeitet haben. Unser Ziel ist es nun, dem<br />
Alten Jüdischen Friedhof im Verbund mit den<br />
Monumenten in Speyer und Worms die Aufmerksamkeit<br />
zuteilwerden zu lassen, die er<br />
aufgrund seines geschichtlichen und religiösen<br />
Wertes verdient. Seine Grabsteine erinnern uns<br />
an die jüdischen Gelehrten, die vor etwa 1000<br />
Jahren hier am Rhein gewirkt haben. Ihr Einfluss<br />
auf die Verankerung des Judentums in Mitteleuropa<br />
war enorm. Zwar kennen noch immer<br />
Jüdinnen und Juden in aller Welt die einstigen<br />
SchUM-Städte, aber in der breiten Öffentlichkeit<br />
ist dieses Wissen verloren gegangen. Deswegen<br />
möchten wir einen Besucherpavillon in direkter<br />
Nachbarschaft errichten, um diesen Ort, der nur<br />
eingeschränkt zugänglich sein kann, besser<br />
erfahrbar zu machen. Dabei werden wir behutsam<br />
und in Abstimmung mit den Interessen<br />
aller Beteiligten vorgehen, vor allem auch der<br />
Jüdischen Gemeinde.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Sie sind als bürgernah bekannt.<br />
Wie nehmen Sie als Oberbürgermeister<br />
das interreligiöse Zusammenleben insbesondere<br />
zwischen Juden und Christen in Mainz<br />
wahr?<br />
Michael Ebling: Mit der Einweihung der Neuen<br />
Synagoge vor elf Jahren mitten in der Mainzer<br />
Neustadt ist wieder sichtbar jüdisches Leben<br />
und jüdische Kultur in unsere Stadt eingezogen.<br />
Das Gebäude ist nicht nur bedeutend wegen<br />
seiner großartigen Architektur, sondern auch,<br />
weil die Synagoge eine Begegnungsstätte ist.<br />
„Synagoge als<br />
Begegnungsstätte„<br />
Zeichen des Miteinanders sind auch die jüdischen<br />
Kulturtage, die in diesem Jahr erneut<br />
stattfinden. Und die Führungen über den Alten<br />
Jüdischen Friedhof, die wir seit der Anerkennung<br />
des UNESCO-Welterbetitels anbieten, stoßen<br />
bei den Gästen unserer Stadt und bei den Mainzerinnen<br />
und Mainzern auf großes Interesse.<br />
Und wir als Stadtverwaltung arbeiten partnerschaftlich<br />
und vertrauensvoll mit der Jüdischen<br />
Gemeinde zusammen. Daher sind wir auch dem<br />
Entschluss des Stadtrats, die Gemeinde von<br />
städtischer Seite aus auf einer regelmäßigen<br />
Basis finanziell zu fördern, sehr gerne gefolgt.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: In Deutschland häuften sich<br />
in den vergangenen Jahren antisemitische Vorfälle<br />
und Anschläge. Als besonders grausam in<br />
Erinnerung bleibt der Anschlag in Halle (Saale)<br />
im Oktober 2019. Kann der Unesco-Titel helfen,<br />
dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzutreten?<br />
Was können Sie als Oberbürgermeister<br />
zur Gewährleistung eines friedvollen<br />
Zusammenlebens und gegen antisemitische<br />
Entwicklungen unternehmen?<br />
Michael Ebling: Ich sehe mit großer Sorge, dass<br />
rassistische und antisemitische Äußerungen in<br />
unserer Gesellschaft zunehmen. Vorfälle wie<br />
der Anschlag in Halle, die ja parallel zu unseren<br />
Bemühungen um den UNESCO-Welterbetitel
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
geschehen sind, haben uns erst recht darin<br />
bestärkt, jüdisches Leben in Mainz noch sichtbarer<br />
machen zu wollen.<br />
„ein Zeichen setzen“<br />
Wir als Landeshauptstadt Mainz wollen auch<br />
ein Zeichen setzen, indem wir mit dem Alten<br />
Jüdischen Friedhof zeigen: Es gab in Mainz eine<br />
Zeit der Blüte jüdischen Lebens, die wir heute<br />
prominenter herausstellen möchten und an die<br />
wir anknüpfen wollen. Zumal in meinen Augen<br />
die Vermittlung von Wissen ein wichtiger Baustein<br />
ist, um gegen Antisemitismus vorzugehen.<br />
Und zur Wissensvermittlung kann auch die<br />
behutsame touristische Erschließung dieses<br />
besonderen Ortes beitragen.<br />
Dabei wird natürlich auch der Sicherheitsaspekt<br />
für Besucher und die Anlage an und für sich<br />
eine Rolle spielen. Auch mit der Neuauflage<br />
unserer Magenza-Broschüre zeigen wir als Stadt<br />
bewusst, wo die Orte des jüdischen Zusammenlebens<br />
sind und wo die Orte waren, die in<br />
der schlimmen Zeit des Faschismus zerstört<br />
wurden und die wir im Mahnen und Gedenken<br />
weitertragen wollen.<br />
voneinander zu erfahren. Dieses Jahr gab es<br />
dort unter anderem eine Veranstaltung der<br />
religiösen Gemeinden zum Thema Religionen<br />
und Demokratie, und auch das interreligiöse<br />
Frauenfrühstück fand erneut statt.<br />
„Bildung als ein Mittel<br />
gegen Antisemitismus“<br />
Neben persönlichen Begegnungen, die uns in<br />
Mainz sehr wichtig sind, ist für mich Bildung<br />
ein weiteres Mittel, um Antisemitismus zu bekämpfen.<br />
Dabei denke ich etwa an die vielfältigen<br />
Angebote des Haus des Erinnerns. Letztlich<br />
sind wir alle aufgerufen, uns entschieden<br />
abzugrenzen von rechtem Gedankengut, denn<br />
es ist der Nährboden, auf dem Menschenrechtsverletzungen<br />
und Gewalt gegen Minderheiten<br />
wachsen und gedeihen.<br />
Bild: Landeshauptstadt Mainz/Carsten Costard<br />
Redaktion: WN<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Politische Gestaltungs- und<br />
Einflussmöglichkeiten enden häufig bei der<br />
Gesetzgebung, führen aber selten einen Bewusstseinswandel<br />
herbei. Ist es für Sie als<br />
politischer Akteur hilfreich, zusätzliche gesellschaftliche<br />
Ebenen – etwa die Kirche – einzubinden,<br />
um historischer Verklärung und Verschwörungstheorien<br />
entgegenzuwirken?<br />
Michael Ebling: Die Stadtverwaltung Mainz<br />
fördert aktiv den Austausch der Kulturen und<br />
damit auch der Religionen in unserer Stadt.<br />
Stellvertretend nenne ich an dieser Stelle die<br />
jährliche Interkulturelle Woche, die allen Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern in Mainz die<br />
Gelegenheit gibt, miteinander zu feiern und mehr<br />
Mainzer Oberbürgermeisterin Michael Ebling
18<br />
„Ein Christ kann kein<br />
Antisemit sein“<br />
Eine selbstkritische Betrachtung<br />
Antisemitismus war seit jeher verwurzelt in<br />
den christlichen Kirchen – sowohl in der katholischen<br />
als auch in der evangelischen. Auf<br />
grausame Weise zeigte er sich etwa bei den<br />
Kreuzzügen im 11. Jahrhundert oder den Pestpogromen<br />
im 14. Jahrhundert. Zu publizistischer<br />
Breitenwirkung kam der Antisemitismus auch<br />
durch Martin Luther zur Reformationszeit. Doch<br />
tatsächlich könne ein Christ kein Antisemit sein,<br />
zitiert der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf Papst<br />
Franziskus. Die jüdische Vergangenheit – das<br />
Fundament – ließe sich nicht abschneiden.<br />
Ein Gastbeitrag von Bischof Peter Kohlgraf.<br />
Als Bischof von Mainz habe ich mich sehr über<br />
die Auszeichnung der SchUM-Städte als Weltkulturerbe<br />
gefreut. Diese Ehrung bietet auch<br />
uns als katholischer Kirche die große Chance,<br />
jüdisches Leben heute wahrzunehmen, wertzuschätzen<br />
und aktiv zu unterstützen. Neben<br />
dem Blick in die Vergangenheit scheint mir eine<br />
gute Möglichkeit darin zu bestehen, einen Beitrag<br />
gegen Antisemitismus und Gewalt zu leisten.<br />
Zudem befinden wir uns im Festjahr „1700<br />
Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die drei<br />
ausgezeichneten Städte haben an dieser großen<br />
Geschichte einen erheblichen Anteil.<br />
„viele dunkle Kapitel“<br />
Das Verhältnis zwischen dem Judentum und<br />
dem Christentum ist von vielen dunklen Kapiteln<br />
gekennzeichnet und von Schuld der Kirche<br />
geprägt. Ich selbst habe über den Kirchenvater<br />
Johannes Chrysostomus (ca. 350 – 407) meine<br />
Doktorarbeit geschrieben. Er war Bischof mit<br />
einem großen Herzen für die Armen, hat faszinierende<br />
Bibelkommentare geschrieben und<br />
konnte begeisternd predigen, war aber erfüllt<br />
von tiefer Abneigung gegen das Judentum, das<br />
seiner Auffassung nach Christus verraten und<br />
getötet habe. Darin ist er keineswegs einzigartig<br />
in der Landschaft der Theologie. Es gibt<br />
abstoßende Texte von ihm und anderen über<br />
die Juden, deren schlimme Auswirkungen kaum<br />
zu unterschätzen sind.<br />
Die mittelalterliche Kunst kennt die allegorische<br />
Gegenüberstellung von Synagoge und Kirche<br />
als zwei Frauengestalten, die Judentum und<br />
Kirche symbolisieren. Die Synagoge hat die Augen<br />
verbunden, sie ist blind, weil die Juden,<br />
anders als die Christen, den Messias nicht erkannt<br />
haben und daher auch das Heil nicht<br />
Bischof Peter Kohlgraf
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
finden könnten. Die Kreuzzüge provozierten<br />
Gewaltexzesse gegen die angeblich ungläubigen<br />
Juden. Allerdings gab es auch Zeiten und Orte<br />
friedlichen Zusammenlebens. Und selbst von<br />
Johannes Chrysostomus wird überliefert, dass<br />
er sich in der Praxis immer wieder schützend<br />
vor die jüdische Gemeinde in seiner Bischofsstadt<br />
gestellt habe. Neben viel Schatten gibt<br />
es durchaus etwas Licht.<br />
„Dialog und Begegnung“<br />
Die katholische Kirche hat spätestens mit dem<br />
II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) eine dringend<br />
notwendige Kehrtwende vollzogen. Dialog<br />
und Begegnung auf verschiedenen Ebenen<br />
haben uns einander nahegebracht. Was Bischof<br />
Ulrich Neymeyr (Erfurt) am 22. September <strong>2021</strong><br />
bei der Vollversammlung der deutschen Bischöfe<br />
in Fulda gesagt hat, entspricht auch meiner<br />
Erfahrung. Die theologischen Fragen und die<br />
Wertschätzung des Judentums und dessen<br />
Heiliger Schrift (das christliche sogenannte „Alte<br />
Testament“) sind für die meisten Kirchgänger<br />
wohl eher abstrakt. Man muss sich klarmachen:<br />
Das Judentum braucht uns Christen als theologische<br />
Partner nicht, wir aber können nicht<br />
Kirche sein, wenn wir uns von unserer jüdischen<br />
Vergangenheit abschneiden. „Das Heil kommt<br />
von den Juden“ sagt Jesus im Johannesevangelium<br />
(Joh 4,22), und wir müssen uns immer<br />
vor Augen halten, dass er selbst Jude war.<br />
Ähnlich erinnert Paulus seine Gemeinde im<br />
Römerbrief: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern<br />
die Wurzel trägt dich“ (Röm 11,18). Um diese<br />
theologischen Themen aus der Abstraktion zu<br />
holen, wird es notwendig sein, konkretes Interesse<br />
an unseren jüdischen Geschwistern zu<br />
entwickeln, sich für ihr Leben zu interessieren<br />
und Begegnungen mit Jüdinnen und Juden zu<br />
ermöglichen. Papst Franziskus hat es auf den<br />
Punkt gebracht: „Ein Christ kann kein Antisemit<br />
sein“.<br />
Bild:Bistum Mainz, WN<br />
Redaktion: WN<br />
„Nicht Du trägst die Wurzel,<br />
die Wurzel trägt dich“<br />
Mainzer Dom
20<br />
Welterbe SchUM-Stätten<br />
Wiege der tausendjährigen Geschichte<br />
von Juden nördlich der Alpen<br />
Die SchUM-Stätten Speyer, Worms<br />
und Mainz sind im Juli <strong>2021</strong> als<br />
erste deutsche Welterbestätte zum<br />
jüdischen Kulturerbe in die Unesco-<br />
Welterbeliste aufgenommen worden. Die erhaltenen<br />
Monumente und Friedhöfe sind einzigartige<br />
Zeugnisse der tausendjährigen<br />
Geschichte von Jüdinnen und Juden nördlich<br />
der Alpen.<br />
Ein Gastbeitrag von Roger Lewentz<br />
Die drei eng miteinander verbundenen jüdischen<br />
Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz beeinflussten<br />
im Mittelalter maßgeblich die Kultur,<br />
die religiöse Architektur, die liturgische<br />
Dichtung und das religiöse Recht des aschkenasischen<br />
Judentums, des Judentums in Mittel-,<br />
Nord- und Osteuropa. Die Eintragung in die<br />
Welterbeliste würdigt diese herausragenden<br />
kulturellen Leistungen und die kreative Schöpferkraft<br />
in der Gründungsphase des bis heute<br />
lebendigen Judentums in Europa.<br />
Im 10. Jahrhundert entwickelten sich die Städte<br />
Speyer, Worms und Mainz zu bedeutenden<br />
Handelszentren. Auch jüdische Fernhändler aus<br />
Italien und Südfrankreich zog es in<br />
die Städte am Oberrhein. Spätestens<br />
seit der Mitte des<br />
10. Jahrhunderts gibt es<br />
eine jüdische Gemeinde<br />
in Mainz, ihr folgte<br />
um 1000 eine Gemeinde<br />
in Worms und 1084<br />
wurde eine jüdische<br />
Gemeinde in Speyer gegründet.<br />
Diese drei zählen<br />
zu den frühsten<br />
nachweisbaren Gemeinden<br />
hierzulande.<br />
Kaiser und Bischöfe förderten die Ansiedlung<br />
von Juden, indem sie ihnen besondere Privilegien<br />
gewährten und Schutzbriefe ausstellten.<br />
„Spuren von Aufbau<br />
und Zerstörung“<br />
Doch auch sie konnten nicht vor antijüdischen<br />
Pogromen schützen, die mehrfach die Existenz<br />
der Gemeinden gefährdeten und immer wieder<br />
Menschenleben kosteten. Auch davon zeugen<br />
in eindrücklicher Weise die Monumente, an<br />
denen die Spuren von Aufbau und Zerstörung<br />
bis heute ablesbar sind, sowie die Friedhöfe<br />
mit ihren Grabsteininschriften, die von verehrten<br />
Rabbinern, aber auch den Märtyrern als<br />
Opfer der Pogrome berichten.<br />
Die Geschichte von SchUM ist geprägt von einem<br />
außergewöhnlichen Gemeindeverbund, zu dem<br />
sich die drei Gemeinden zusammenschlossen,<br />
weithin berühmten Rabbinern und Gelehrten,<br />
beeindruckenden Monumenten und einem bemerkenswerten<br />
Kulturtransfer zwischen der<br />
christlichen Mehrheitsgesellschaft und den<br />
jüdischen Gemeinden.<br />
„bemerkenswerter<br />
Kulturtransfer“<br />
Vor die Herausforderung gestellt, ihre Religion in<br />
einer christlichen Mehrheitsgesellschaft zu leben<br />
und neue, eigenständige Formen für ihre Ritualbauten<br />
und ihre Bestattungskultur zu finden,<br />
entwickelten die jüdischen Gemeinden Synagogen,<br />
eigenständige Frauenbeträume, die so genannten<br />
Frauenschuln, und Mikwen, die in ihrer Funktion<br />
und Gestaltung vorbildgebend für zahlreiche jüdische<br />
Ritualbauten in Europa wurden.<br />
Roger Lewentz<br />
Rheinlandpfälzischer Minister des Innern und für Sport
W N<br />
<br />
SPEZIAL<br />
Die jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz<br />
sind die größten und ältesten in Deutschland<br />
und bezeugen in herausragender Weise die<br />
Herausbildung einer eigenständigen jüdischen<br />
Bestattungskultur im Mittelalter.<br />
„hohe Kultur und<br />
geschichtspolitische Bedeutung“<br />
Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten in die<br />
Welterbeliste geht ein langer, mehr als 15 Jahre<br />
andauernder Bewerbungsprozess zu Ende.<br />
Die rheinland-pfälzische Landesregierung war<br />
von Anfang an von der hohen kultur- und geschichtspolitischen<br />
Bedeutung des Antrags<br />
überzeugt. Deshalb haben wir auch die Federführung<br />
für die inhaltliche Erarbeitung und die<br />
Finanzierung des Antrags übernommen.<br />
Der intensiv betriebene Bewerbungsprozess<br />
konnte nur durch das stetige Engagement vieler<br />
Akteurinnen und Akteure aus Denkmalpflege,<br />
Wissenschaft, Stadtverwaltungen, lokalen<br />
Vereinen, der Jüdischen Gemeinde Mainz und<br />
der Politik erfolgreich bestritten werden. Aber<br />
auch in der Zukunft wird es eine enge Zusammenarbeit<br />
der Beteiligten geben und geben<br />
müssen, denn mit der erfolgreichen Einschreibung<br />
sind viele Aufgaben in den Bereichen Schutz<br />
und Erhalt, Bildung und Vermittlung, Tourismus<br />
und gemeinsames Management zu erfüllen.<br />
Es ist gerade auch vor dem Hintergrund der<br />
antisemitischen Angriffe der jüngsten Vergangenheit<br />
ein zentrales Anliegen der Landesregierung,<br />
das Bewusstsein für die deutsch-jüdische<br />
Geschichte in ihren hellen, von Austausch<br />
und Innovation geprägten, aber vor allem auch<br />
leidvollen und dunklen Seiten wach zu halten.<br />
Denn die Geschichte von SchUM ist nicht nur<br />
eine von großen Gelehrten, beeindruckenden<br />
Monumenten und innovativem Kulturtransfer,<br />
sondern sie ist auch immer wieder von Ausgrenzung,<br />
Pogromen, Zerstörungen und Verfolgung<br />
bis zum furchtbaren Völkermord der<br />
Schoa begleitet gewesen.<br />
„untrennbar mit unserem<br />
Land verbunden“<br />
Wir wollen über diesen Reichtum und die Vielfalt<br />
der jüdischen Kultur vom Mittelalter bis<br />
heute informieren, die untrennbar mit unserem<br />
Land verbunden ist und bleiben wird. Die verstärkte<br />
öffentliche Wahrnehmung, die mit der<br />
Anerkennung als Welterbestätte einhergeht,<br />
bietet uns die Chance für eine thematisch breit<br />
aufgestellte Vermittlungsarbeit, die alle Seiten<br />
der Geschichte der einzigartigen SchUM-Gemeinden<br />
einbezieht.<br />
Foto: MdI RLP/Sil<br />
Text: Roger Lewentz<br />
„Bewusstsein für<br />
deutsch-jüdische Geschichte<br />
wachhalten“
Jüdisches Rheinland-Pfalz<br />
22<br />
bei Villa Musica<br />
Klassische Musik ist ein besonders bewegendes Medium, um an jüdisches Leben vor 1933 zu erinnern<br />
und um Brücken zu bauen zu den heutigen jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz. Die Sprache der<br />
Musik berührt Jeden. Jüdische Komponisten wie Felix Mendelssohn oder Gustav Mahler gehören zu<br />
den Größten der klassischen Musik. Die Nazis aber verboten ihre Musik und vernichteten zwei Generationen<br />
genialer jüdischer Komponisten, deren Werke erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt<br />
wurden – auch von Villa Musica. Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl Böhmer.<br />
9. November<br />
Als zwei junge Streicher-Stipendiaten der Villa<br />
Musica am 9. November 2014 in der Neuen<br />
Synagoge Mainz das unvollendete Duo von<br />
Gideon Klein spielten – unvollendet deshalb,<br />
weil der junge tschechische Komponist 1944<br />
von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert<br />
wurde –, war die Erschütterung im Raum förmlich<br />
zu spüren. Der junge Geiger spielte auf<br />
einer „Holocaust-Violine“ aus der Sammlung<br />
„Violins of Hope“, die der Geigenbauer Amnon<br />
Weinstein in Tel Aviv zusammengetragen hat<br />
– Violinen, die anders als ihre einstigen Besitzer,<br />
den Holocaust überlebten. Durch Villa Musica<br />
und ihren Künstlerischen Direktor, Prof.<br />
Alexander Hülshoff, kam diese Sammlung zum<br />
ersten Mal nach Deutschland und gerade am<br />
9. November in die Mainzer Synagoge.<br />
Seit diesem unvergesslichen Moment vor sieben<br />
Jahren bezieht die Landesstiftung Villa<br />
Musica in ihren Konzerten immer wieder Stellung.<br />
Sie bringt jüdische Musik in aktuelle und<br />
ehemalige Synagogen des Landes, ausgeführt<br />
von jüdischen Musikerinnen und Musiker aus<br />
Israel, Deutschland, den USA und Großbritannien.<br />
Und sie erinnert an bedeutende jüdische<br />
Komponisten, die in Rheinland-Pfalz wirkten,<br />
gerade auch rund um das Landesjubiläum „75<br />
Jahre Rheinland-Pfalz“.<br />
Musik in der Synagoge<br />
In dieser alljährlichen Konzertreihe bringt Villa<br />
Musica ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
mit jüdischen Solisten und Ensembles aus Israel,<br />
den USA und vielen anderen Ländern zusammen,<br />
um jüdische Musik in Landsynagogen<br />
von Rheinland-Pfalz aufzuführen. Dies gelingt<br />
dank der Kooperation mit den Kultur- und Fördervereinen,<br />
die diese historischen Stätten<br />
liebevoll wieder hergerichtet haben. Beteiligt<br />
sind die ehemaligen Synagogen in Ahrweiler,<br />
Laufersweiler, Meisenheim, Niederzissen, Schweich<br />
und Wittlich. Hinzu kommt das jährliche<br />
Konzert in der Mainzer Synagoge. Dabei<br />
werden immer Werke jüdischer Komponisten<br />
aufgeführt, etwa von den<br />
Vätern der klassischen Musik Israels<br />
wie Paul Ben-Haim oder von jüdischen<br />
Klassikern wie Ernest Bloch und Felix<br />
Mendelssohn. Zu den Solisten gehörten<br />
einige der größten jüdischen Streicher
der Welt: die Geiger Pinchas Zukerman, Hagai<br />
Shaham und Vadim Gluzman, der Cellist Raphael<br />
Wallfisch und das Jerusalem Quartet.<br />
Schwerpunkt Gernsheim<br />
Friedrich Gernsheim (1839-1916) war der bedeutendste<br />
spätromantische Komponist aus<br />
Rheinland-Pfalz: Er stammte aus einer angesehenen<br />
jüdischen Familie in Worms. Wie sein<br />
Freund Max Bruch hat er Synagogengesänge<br />
auf klassische Weise vertont. Er war mit Brahms<br />
befreundet und schrieb Kammermusik, ähnlich<br />
reich wie die Brahmssche. Sie wird seit Jahren<br />
von Villa Musica in alle Landesteile von Rheinland-Pfalz<br />
getragen: die herrlichen Klavierquartette<br />
und Streichquintette, die Cellosonaten und<br />
Klaviertrios.<br />
Hans Gál-Preis für<br />
junge Kammerensembles<br />
Ende November wird in der Akademie der Wissenschaften<br />
und der Literatur in Mainz der<br />
zweite Hans Gál Preis an ein junges Klaviertrio<br />
aus Frankreich verliehen: das Trio Sōra. Der<br />
ungarisch-jüdische Komponist Hans Gál (1890-<br />
1987) leitete von 1929 bis 1933 das Mainzer<br />
Konservatorium, bevor ihn die Nazis als Juden<br />
auf die unappetitlichste Weise diffamierten und<br />
absetzten. In Edinburgh fand er eine neue Heimat<br />
und hat dort bis ins hohe Alter eine nostalgische<br />
Musik im Stil der Wiener Jahrhundertwende<br />
geschrieben. Sie ist schon in vielen<br />
Villa Musica-Konzerten erklungen, etwa im<br />
Peterhouse Theatre im englischen Cambridge<br />
oder jüngst in der Mainzer Villa Musica mit dem<br />
New Yorker Geiger Giora Schmidt. Seit 2020 wird<br />
dieses Engagement durch den Hans Gál Preis<br />
für junge Kammerensembles unterstrichen, den<br />
Villa Musica gemeinsam mit der Akademie der<br />
Wissenschaften und der Literatur verleiht, gestiftet<br />
von Andreas und Dr. Susanne Barner.<br />
Kooperation mit Tel Aviv<br />
Im März 2022 beginnt Villa Musica eine neue<br />
Kooperation mit der bedeutendsten israelischen<br />
Musikhochschule, The Buchmann-Mehta School<br />
of Music in Tel Aviv. Dozenten dieser Hochschule<br />
proben und konzertieren mit den Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten der rheinland-pfälzischen<br />
Landesstiftung. Es ist eine musikalisch gelebte<br />
Völkerverständigung –wie die zahlreichen Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten aus Israel, die<br />
von Villa Musica gefördert werden und mit ihr<br />
durch Rheinland-Pfalz reisen.<br />
Text: Prof. Dr. Karl Böhmer<br />
Fotos: ©ManuelHerzArchitekten, Kai Link<br />
Villa Musica Rheinland-Pfalz<br />
Auf der Bastei 3 · 55131 Mainz<br />
Tel.: 0 61 31 – 9 25 18 00<br />
Fax: 0 61 31 – 16 92 03<br />
E-Mail: info@villamusica.de<br />
www.villamusica.de<br />
23
„Blockbuster-Ausstellung“<br />
24<br />
THE MYSTERY OF<br />
Banksy<br />
Kunst trifft Wirtschaft – und am besten ins Herz<br />
Corona-, Klima-, Energie-, Flüchtlings-, Demokratiekrise? Eine super Zeit, um sich die Bettdecke über<br />
den Kopf zu ziehen! Statt aber dem Cocooning-Trend zu folgen, haben sich bereits Tausende von<br />
Menschen für die Banksy-Experience entschieden. Laut Veranstalter werden bis zum 16. Januar 2022<br />
etwa 50.000 Besucher zur Ausstellung im Mainzer lulu erwartet.<br />
Urban, regional und an zentraler Position:<br />
perfekt für einen „Blockbuster“. Den Machern<br />
des spannenden Interimskonzepts lulu im<br />
ehemaligen Karstadt-Gebäude und Henning<br />
Schildt (mainzplus Citymarketing) ist es gelungen,<br />
die bereits in anderen Städten erfolgreiche<br />
Banksy-Ausstellung an<br />
Land zu ziehen und<br />
damit im 3. Stock ein<br />
Highlight zu setzen. Die<br />
Besucherströme, die seit dem 1. Oktober das<br />
Gebäude beleben, sind damit nicht nur zum Plus<br />
für die Veranstalter geworden. Auch die vielen<br />
individuellen Shops und Projekte, die seit Ende<br />
2020 bis zum Baustart des neuen Einkaufsquartiers<br />
die verbliebenen Stockwerke facettenreich<br />
mit Leben füllen, profitieren von der<br />
wachsenden Zahl des Laufpublikums. Und ganz<br />
nebenbei sind solche Events Kraftturbinen für<br />
das Standortmarketing und kurbeln den Städtetourismus<br />
an.<br />
Kraftturbinen für das<br />
Standortmarketing<br />
„Uns liegt viel an dieser Stadt, in die Menschen<br />
nicht nur zum Einkaufen kommen! Sie<br />
wünschen sich ein schönes Erlebnis, Kunst,<br />
Kultur und Happening. Diese Art von Events<br />
ist die Einstiegsdroge in die Begeisterung für<br />
Kunst und Kultur“, so der Mainzer Gastronom<br />
und Initiator der lulu Ata Delbasteh.<br />
Die Fliegerbombe im Kunstgeschehen<br />
Der Banksy-Blockbuster zeigt laut Veranstalter<br />
eine „noch nie dagewesene Präsentation mit<br />
mehr als 100 Werken des gefeierten Street-<br />
Art-Superstars“. Ursprünglich bezeichnete das<br />
in der PR-Arbeit verwendete<br />
Schlagwort<br />
„Blockbuster“ eine<br />
Fliegerbombe, die zwei<br />
Briten im Zweiten Weltkrieg entwickelt hatten.<br />
Der „Wohnblockknacker“ gilt als Mutter aller<br />
Bomben und war die stärkste nichtnukleare<br />
Sprengbombe. Die gewaltige Wirkung im weiten<br />
Umkreis zeichnete diese Luftmine aus. Wie<br />
schwer und groß eine Bombe sein konnte, hing<br />
dabei vom Flugzeug ab, das sie ins Ziel trug.<br />
Im Laufe der Zeit wurde der Begriff „Blockbuster“<br />
auf etwas übertragen, „was außergewöhnlich<br />
erfolgreich ist und sich auf dem Markt gut<br />
verkaufen lässt“*. Bereits Anfang der Siebzigerjahre<br />
erreichte das Kraftwort die Kunstszene<br />
und nimmt im Kunstgeschehen bis heute einen<br />
oft kritisierten, aber prominenten Platz ein.<br />
gewaltige Wirkung im<br />
weiten Umkreis<br />
Just diesen Oktober ist der als Erfinder der<br />
„Blockbuster-Ausstellungen“ geltende Kunsthistoriker<br />
und Kurator Klaus Gallwitz im Alter<br />
von 91 Jahren gestorben. Einst Leiter des<br />
*Definition laut Duden
Werke wie<br />
Showstars<br />
Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt, war er<br />
unter anderem auch Berater der Kunstsammlung<br />
der Deutschen Bank. Seine Dali-<br />
Ausstellung 1971 lockte 160.000 hauptsächlich<br />
junge Besucher. Seither präsentieren<br />
Blockbuster-Ausstellungen Werke<br />
wie Showstars, deren Sogwirkung durch professionell<br />
gelenktes Marketing abgestützt wird.<br />
Das Potenzial der bildenden Kunst<br />
(für die Wirtschaft)<br />
Dementsprechend redet Oliver Forster über<br />
eine „Experience“, die dem Besucher der Mainzer<br />
Banksy-Ausstellung geboten würde.<br />
Gemeinsam mit der Livemacher GmbH von<br />
Oliver Diaz hat Forster als Geschäftsführer der<br />
COFO-Entertainment das Format entwickelt.<br />
Seine Agentur ist eigentlich auf Konzerte und<br />
Musicals spezialisiert. Als weiteren Programmpunkt<br />
findet sich noch die seit Jahren ebenso<br />
erfolgreiche wie kontrovers diskutierte<br />
Wanderausstellung „Körperwelten“ auf dem<br />
Programm. Auf der Suche nach „Künstlern, die<br />
genug Stoff bieten“, ist Forster jedoch jüngst<br />
und „auch Corona-bedingt“ auf das Potenzial<br />
der bildenden Künste gestoßen.<br />
Der anonyme Street-Art-Künstler Banksy,<br />
dessen Werke seit über 20 Jahren plötzlich<br />
irgendwo in der Welt auftauchen,<br />
zählt im Kunstmarkt schon länger<br />
zu den wertvollsten Marken. Die<br />
„Banksy-Stunts“ sind klug, humorvoll,<br />
ernst, ironisch, sarkastisch – und vor allem<br />
sympathisch. „Mittlerweile“, erzählt Forster zur<br />
Eröffnung in Mainz, sei er „ein großer Banksy-<br />
Fan“. Mit der Ausstellung habe man versucht,<br />
die Werke des Künstlers „in einer lockeren<br />
Atmosphäre abseits des Museumsbetriebs“,<br />
aber dennoch „mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />
erlebbar zu machen“.<br />
vor allem<br />
sympathisch<br />
25<br />
So dokumentiert<br />
sie gelungen Banksys<br />
Entwicklung seit 1997, sein soziales<br />
Engagement und seine wichtigsten Arbeiten.<br />
Nicht-Original –<br />
nicht wirklich ein Problem<br />
Neben Banksy-Ausstellungen, die teils gleichzeitig<br />
stattfinden, steht auch „Van Gogh –<br />
The Immersive Experience“ als ähnliches<br />
Highlight auf dem COFO-Programm. Hier wie<br />
dort werden Originale durch eindrucksvolle<br />
multimediale Lichtinstallationen, Repliken und<br />
aufwendige Nachbauten ersetzt. Internationale<br />
Vorreiter dieses Ausstellungsformats gibt es<br />
bereits seit Längerem. Dabei gehört das<br />
Herausstellen der Exklusivität der Kunst und<br />
deren gleichzeitige kräftige Vermarktung zu den<br />
Widersprüchen der zur „Experience“ entwickelten<br />
Blockbuster. Das bei diesen Formaten<br />
häufig bemängelte „Nicht-Originale“<br />
dürfte nicht wirklich ein Problem sein,<br />
denn Insider wissen: Auch Kunsthis-
26<br />
toriker in spe betrachten im Laufe ihrer Ausbildung<br />
unzählige an (graue) Wände projizierte<br />
Kunstwerke sowie mehr oder weniger gute<br />
Abbildungen in der Fachliteratur, um sie zu<br />
studieren.<br />
Klare Botschaften<br />
„Die Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen<br />
sowie Drucke auf verschiedenen<br />
Materialien wurden eigens für diese Sonderschau<br />
reproduziert und zusammengetragen“, lassen<br />
die Veranstalter wissen. Die von vielen gestandenen<br />
Banksy-Fans als „Fakes“ bezeichneten<br />
Repliken werfen im Fall Banksy jedoch besondere<br />
Fragen auf. Denn der anarchisch-kreative<br />
Street-Art-Künstler sendet mit seinen Werken<br />
nicht nur klare Botschaften gegen Krieg, Kapitalismus<br />
und soziale Ungerechtigkeit, sondern<br />
auch medienwirksam gegen eine Kommerzialisierung<br />
seiner Werke.<br />
„Copyright is for losers ©TM“?<br />
Ganz nach seinem Motto „Copyright is for losers<br />
©TM“ seien die ausgestellten Reproduktionen<br />
„eine nicht offiziell autorisierte Hommage an<br />
den unbekannten Urheber der Motive“, heißt<br />
es in der Ankündigung zur Ausstellung.<br />
„Saying ‘Banksy wrote copyright is for losers in<br />
his book’ doesn’t give you free rein to misrepresent<br />
the artist and commit fraud”,<br />
heißt es allerdings in den FAQs der für Banksy-<br />
Werke zuständigen Stelle für Authentifizierungen<br />
und Echtheitszertifikate „Pest Control”.*<br />
Unter „PRODUCT RECALL – Art of Banksy“ werden<br />
auf der Homepage von Banksy nicht-autorisierte<br />
Ausstellungen weltweit aufgelistet. Dazu<br />
der Hinweis, dass diese vollständig ohne das<br />
Wissen und Beteiligung des Künstlers organisiert<br />
wurden, „Please treat them accordingly.“<br />
Illegal in den öffentlichen Raum eingebrachte<br />
Kunst unterliegt laut Gesetzgebung (Bild- und<br />
Medienrecht) keinen Eigentumsrechten. Dazu<br />
kommt, dass sich Banksy,<br />
um seine Urheber- und<br />
Markenrechte einzuklagen,<br />
als zivilrechtlich existente<br />
Person zu erkennen<br />
geben müsste. Seine Anonymität ist jedoch<br />
nicht nur Teil seiner rebellischen Heldengeschichte,<br />
die seine Kunst ausmacht, sondern<br />
„Er ist Teil des<br />
Kunstmarktes und<br />
auch wieder nicht“<br />
* https://pestcontroloffice.com/faq.asp.<br />
Eingang „Walled Off Hotel“<br />
Nachbau zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />
Ausstellung – Das 2017 eröffnete Hotel ist gleichzeitig<br />
eine Kunstperformance und auch ein<br />
politisches Ausstellungsprojekt an der israelischen<br />
Sperrmauer in Bethlehem. “This is a place of<br />
immense spiritual and political significance – and<br />
very good falafel”, heißt es auf der Website des<br />
Hotels. Es rühmt sich, die "schlechteste Aussicht<br />
der Welt" zu haben: direkt auf ein Stück Betonmauer,<br />
das Bethlehem von Israel trennt.
Die ganze Geschichte<br />
ist spannend!<br />
schützt ihn auch vor Strafverfolgung aufgrund<br />
illegal gesprühter Kunstwerke. „Er ist Teil des<br />
Kunstmarktes und auch wieder nicht“, sagt der<br />
Kunsthistoriker Ulrich Blanché im Gespräch mit<br />
dem Deutschlandfunk.<br />
Die ganze Geschichte ist spannend! Und deshalb<br />
funktionieren Banksy-Ausstellungen wie<br />
die in Mainz super: weil sie diesen Kontext<br />
mitliefern. Dazu kommt, dass man in 30<br />
Länder reisen müsste, „um alle diese Bilder zu<br />
sehen und viele trotzdem nicht zu Gesicht zu<br />
bekommen. Denn sie sind entfernt, teuer<br />
versteigert oder übersprüht worden“, erzählt<br />
die engagierte Kuratorin Virginia Jean.<br />
Die Schnitzeljagd um Banksys Person ist bei<br />
allem eine gekonnte Dauerperformance.<br />
Angesagte Künstler drängt es meist vor die<br />
Kamera. 11 Millionen Abonnenten auf Instagram<br />
folgen indessen einem schwarzen Punkt.<br />
mainzplus CITYMARKETING<br />
bietet in Zusammenarbeit mit dem<br />
Mainzer Gästeführerverband e. V.<br />
Führungen durch die<br />
Banksy-Ausstellung im lulu an.<br />
Kombi-Führungen mit Mainz-Rundgang<br />
können zusätzlich gebucht werden.<br />
27<br />
Who the f*** is Banksy?*<br />
© mainzplus CITYMARKETING<br />
„I like to think I have the guts to<br />
stand up anonymously in a western<br />
democracy and call for things no one<br />
else believes in – like peace and<br />
justice and freedom.”<br />
– Banksy, in: Wall and Piece, p. 24<br />
Banksy spricht nicht nur ein Nischen-, sondern<br />
ein Massenpublikum an. Seine Medien-Stunts<br />
sind perfekt choreografiert und bebildert. Mit<br />
geistreichem Humor, Ironie, Symbolik sowie einer<br />
gekonnten Dekodierung von Gegensätzen fasst<br />
er Themen an, die uns beschäftigen (sollten).<br />
Politisches und gesellschaftliches Übel verspielt<br />
und satirisch zu kommentieren war schon das<br />
Salz in der Suppe der klassischen Hofnarren<br />
ab dem 14. Jahrhundert. Sie setzten das Gewürz<br />
gekonnt ein, um intellektuell Kritik zu üben.<br />
Termine und<br />
weitere Infos:<br />
https://bit.ly/banksyfuehrungenmainz<br />
Banksy-Ausstellung im lulu<br />
bis 16. Januar 2022<br />
Sonntag bis Mittwoch 10 – 18 Uhr<br />
Donnerstag bis Samstag 10 – 20 Uhr<br />
Kontakt<br />
mainzplus CITYMARKETING GmbH<br />
Selina Weis<br />
gaestefuehrung(at)mainzplus.com<br />
+49 (0) 6131 242827<br />
* Eine „Who the Fuck is Banksy-Exhibition“ präsentierte sich Ende letzten<br />
Jahres im Rosenhang Museum in Weilburg, die den Schwerpunkt auf von<br />
Banksy gestaltete Plattencover legte.
28<br />
Dabei durften sie auch kräftig über die Stränge<br />
schlagen und dem König die Wahrheit um die<br />
Ohren hauen. Die Figur des Hofnarren war eine<br />
soziale Institution zulässiger Kritik, gewünschter<br />
Reflexion und deshalb nicht an soziale<br />
Normen gebunden. Ihm wurde zugehört. Auch<br />
Banksys „Schelmereien“ dürfen Grenzen überschreiten<br />
und seine Anliegen finden Gehör.<br />
„Ich weiß, dass wir eine Nulltoleranzpolitik<br />
in Bezug auf Graffiti haben<br />
und das ist absolut richtig. (…) Ich<br />
stimme aber überein, dass Banksy<br />
eine Ausnahme sein kann und (das<br />
Graffiti) bleibt.“ – Jay Kramer, Stadtrat von<br />
Hastings Borough Council, England, in 2010<br />
Obwohl Banksy sehr präsent ist, unter anderem<br />
ein Hotel eröffnet hat, Interviews gibt und auch<br />
als Filmemacher erfolgreich ist, wird seit Jahren<br />
gerätselt, ob Mann, Frau oder eine Künstlergruppe<br />
hinter dem Namen steckt. Sehr wahrscheinlich,<br />
so meinen Kenner, investigative<br />
Journalisten und „Geographic-Profiler“ stamme<br />
der heute etwa 45-jährige Street-Art-Künstler<br />
aus Bristol, England, wo er in den 1990er-<br />
Jahren zu sprühen begann. Sogar ein Name wird<br />
genannt, der dann aber auch wieder von der<br />
Legende Banksy überdeckt wird. Es scheint egal,<br />
weil eine Figur wie Banksy gebraucht wird.<br />
„Ich glaube, ich habe herausgefunden, wer<br />
Banksy wirklich ist“! – „Großartig, Banksy<br />
begrüßt jeden Vorschlag und kämpft derzeit selbst<br />
mit genau dieser Frage. Bitte schreiben Sie<br />
‘Existenzkrise’ in den Betreff.”, lautet die<br />
humorvolle Antwort von Pest Control.<br />
Intellektueller Vandale<br />
Der heute millionenschwere, „echte Banksy“<br />
bleibt ein Phantom. Ein unbekannter Rebell,<br />
ein Robin Hood der Zeit, ein im Kapuzenpulli<br />
versteckter Held und: ein intellektueller<br />
Vandale mit Sonderkonditionen, weil …<br />
… es Banksy gelungen ist, Werke mit intensiver<br />
emotionaler Bedeutung<br />
zu schaffen, die den<br />
Vorrang des menschlichen<br />
Lebens zum Ausdruck<br />
bringen. Weil die Werke Liebe und<br />
Gerechtigkeit auf eine Weise thematisieren, die<br />
Menschen auf verschiedenen Ebenen ansprechen.<br />
Sie sind cool, oft (t)rotzig-charmant mit<br />
Kindchenschema und entwaffnender Ehrlichkeit.<br />
Konstruktiv und destruktiv zugleich, denn …<br />
Vorrang des<br />
menschlichen Lebens<br />
Kunstwerk ist nicht nur das Kunstwerk<br />
… Street-Art ist nicht dafür gemacht, für immer<br />
zu bleiben. Sie verschwindet irgendwann, ob<br />
durch natürliche oder andere Umstände. Und<br />
in gewissem Sinn gilt das für alle Kunstwerke<br />
ab dem Moment, in dem sie nicht mehr<br />
betrachtet werden. Kunstwerk ist nicht nur das<br />
Kunstwerk, sondern auch all das, was nach<br />
dessen Entstehung passiert. Die Kunst ist der<br />
Impuls durch Kunst, perfekt vorgeführt von<br />
Banksys Stunts. Impulse, die auch zu Banksy-<br />
Blockbustern führen. Und was kann Banksys<br />
Gedanken besseres passieren, als von echten<br />
Profis in Szene gesetzt zu werden? Das Flugzeug<br />
ist entscheidend für die Größe der Bombe.<br />
Besser könnte Banksy seine Revolution gar<br />
nicht voranbringen.<br />
Eine Art Event mit Sogwirkung ereignete sich<br />
letztens auch gegenüber von Mainz. Hunderte<br />
von Menschen verfolgten hier die 3 Sekunden<br />
dauernde Sprengung der Salzbachtalbrücke. Die<br />
Anreise von so vielen Menschen erklärte der<br />
Diplomgeologe und erfahrene Sprengmeister<br />
Flower Thrower<br />
Replik, zu sehen in der Mainzer Banksy-Ausstellung
Platz für<br />
was Neues<br />
Martin Hopfe mit der Faszination des Nebeneinanders.<br />
Was der Mensch schaffen und dann<br />
zerstören könne, hier aber im positiven<br />
Sinne: „Man schafft Platz für<br />
was Neues“. Anders ausgedrückt:<br />
„Was für die Raupe das Ende der Welt<br />
ist, nennt der Meister Schmetterling“, rezitierte<br />
kürzlich die Mainzer Galeristin Ilknur Özen*<br />
den legendären Laotse in einem Gespräch über<br />
die Transformationskraft der Kunst.<br />
Denn auch abseits des Traums, die Welt ad hoc<br />
zum Besseren verändern zu können, ist der Mut<br />
zum Neudenken lebensnotwendig. Das Neue<br />
durch die Zerstörung des Alten, davon erzählen<br />
die Mythen verschiedener Kulturen und die<br />
Kunst. In Krisenzeiten sein kreatives Talent<br />
nutzen, um besondere Inspiration daraus zu<br />
schöpfen: für geniale Werke. Wirtschaft als Kunst<br />
denken könnte Ideen fördern, die der Welt<br />
gerechter werden. Kunst trifft Wirtschaft –<br />
und am besten ins Herz.<br />
Einen Besuch in der Banksy-Ausstellung?<br />
Kann ich empfehlen,<br />
29<br />
-lich,<br />
Ihre Sam<br />
Fotos: Inga Steeg<br />
* Siehe WN, S. 33<br />
Über die Autorin<br />
Sam studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in Mainz<br />
und London. Schon während ihres Studiums arbeitete sie für verschiedene<br />
Verlage und absolvierte zusätzlich eine redaktionelle Ausbildung.<br />
Als Ghostwriterin unterstützt Sam heute die Realisierung von Büchern<br />
sowie Filmscripten und schreibt für verschiedene Magazine.<br />
Über die Fotografin<br />
sam@reprion.de<br />
Zeichnungen von Annika Beer<br />
Inga begleitet Sams Texte mit der Kamera. Aufgewachsen am<br />
finnischen Meer, hat sie an der Tallinn-Universität Marketing<br />
und Image studiert. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet die kreative<br />
Bildexpertin erfolgreich in Deutschland.
Mediterranean Sea View 2017<br />
30<br />
Replik zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />
Ausstellung – Das Triptychon aus drei Ölgemälden<br />
hing ursprünglich in der Lobby des Hotels.<br />
Das Werk beziehe sich auf die Menschen, die<br />
während der Flüchtlingskrise des vergangenen<br />
Jahrzehnts ihr Leben im Meer verloren, erläuterte<br />
Sotheby‘s auf seiner Website, wo es Mitte<br />
2020 für 2,235 Millionen Pfund (ca. 2,47 Millionen<br />
Euro) versteigert wurde. Den Erlös<br />
spendete Banksy einem palästinensischen<br />
Krankenhaus in Bethlehem. Aufgebaut werden<br />
sollte damit ein Zentrum für akute Schlaganfälle.<br />
Zudem sollen Hilfsmittel für die Rehabilitation<br />
von Kindern finanziert werden<br />
„Girl with the Ballon“ und „Love is in the Bin“<br />
Repliken, zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />
Ausstellung – Das Mädchen mit dem Herzballon<br />
gehört zu den bekanntesten Motiven. Ursprünglich<br />
gehörte es zu einer Kampagne Banksys, die<br />
Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs unterstütze.<br />
Es sorgte 2018 für Aufsehen, als es sich<br />
kurz nachdem es im Auktionshaus Sotheby’s für<br />
umgerechnet 1,2 Millionen Euro versteigert wurde,<br />
selbst schredderte. Banksy verweist in seinem<br />
darauffolgenden Statement auf Picasso: „Der<br />
Drang zu zerstören ist auch ein kreativer Drang”.<br />
Der Live-Akt führte in der Folge gleich doppelt<br />
die absurden Mechanismen des Marktes vor:<br />
dieser vereinnahmte das geschredderte Bild als<br />
noch wertvolleres Kunstwerk. Vor dessen erneuter<br />
Versteigerung am 14. Oktober dieses Jahres<br />
rührte Sotheby's gewaltig die Werbetrommel.<br />
„Love is in the Bin“ wurde dann für mehr als 21<br />
Millionen Euro versteigert, Banksy-passend genau<br />
an dem Tag, an dem der Welthungerindex<br />
bekannt gegeben wurde. Nach diesem leiden 811<br />
Millionen Menschen an Hunger.
Das Seenotrettungsschiff „Louise Michel“<br />
Miniatur mit Spendenbox in der Mainzer<br />
Ausstellung – Das echte, von Banksy nach einem<br />
E-Mail-Kontakt mit der deutschen Kapitänin Pia<br />
Klemp zur Seenotrettung im Mittelmeer finanzierte<br />
und bemalte Schiff trägt den Namen der<br />
als „Rote Jungfrau“ berühmt gewordenen Kämpferin<br />
und flammenden Pamphletistin für die<br />
Armen und Entrechteten. Ende August 2020 stach<br />
es erstmals zur Flüchtlingsrettung in See. Laut<br />
Auskunft der Veranstalter wurden in den vergangenen<br />
Ausstellungen in Heidelberg 3.564,70 € und<br />
in Berlin 3.787,24 € für das Rettungsschiff<br />
gesammelt, inklusive 15 % aus den Shop-Erlösen.<br />
„Mainz wird ähnlich zu diesen Beträgen sein“, gibt<br />
Julia Blatter von der Livemacher GmbH Auskunft.<br />
31<br />
Texte: Sam<br />
Fotos: Inga Steeg<br />
BIS 16. JANUAR 2022<br />
lulu MAINZ<br />
EHEM. KARSTADT | WWW.MYSTERY-BANKSY.COM<br />
Hotline: 01806 570070 *<br />
www.eventim.de<br />
* 0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen
32<br />
Anzeige
Denk mal mit DENKSTAHL!<br />
beyond think big & think positive<br />
Von Ilknur Özen<br />
33<br />
Kunst kann uns helfen, unsere eigene Reflexionsfähigkeit<br />
zu schärfen und unser Sehen zu<br />
sensibilisieren. Vorausgesetzt, wir sind bereit<br />
dazu. Kunstwerke zeigen uns ungewohnte Perspektiven<br />
und Sichtweisen, während sie immer<br />
auf das Unsichtbare im Sichtbaren verweisen.<br />
Analog dazu gibt es eine Redewendung, die uns<br />
darauf aufmerksam macht, wie wichtig das<br />
Ungesagte im Gesagten ist: "zwischen den Zeilen<br />
lesen".<br />
Bildende Kunst bildet!<br />
Die Sprache der Bilder hat eine eigensinnige<br />
Wirkweise auf unsere Psyche. Ursprünglich<br />
denken wir in Bildern, weshalb auch unsere<br />
verbale Sprache voller Sinnbilder, Symbole, Metaphern<br />
und Allegorien ist. Kunst ist die Welt<br />
der Imagination, Intuition und Inspiration – das<br />
sind die höheren Formen des Denkens. Kunst<br />
ist das Ergebnis des schöpferisch-kreativen<br />
Prozesses. Sie erinnert uns an die uns allen<br />
innewohnende Schöpferkraft. Außerdem stärkt<br />
sie eine unserer wichtigsten Qualitäten: die<br />
Fähigkeit, Schönheit zu empfinden. Jeder, der<br />
sich die Fähigkeit bewahrt, Schönheit zu empfinden,<br />
wird dem engstirnigen und kleinen<br />
Schwarz-Weiß-Denken nicht verfallen.<br />
Die ursprüngliche Intention der „Think-Big-<br />
Kultur” rührt daher, dass wir uns aus unseren<br />
geistigen Gefängnissen befreien wollten.<br />
Um groß zu denken, müssen wir unser<br />
Verständnis von Kunst und Schönheit genauso<br />
erweitern wie unseren Begriff von Denken<br />
und Sehen. Wir müssen unsere festgefahrenen<br />
Denkgewohnheiten ändern und uns auf neue<br />
Sichtweisen einlassen. Dafür brauchen wir die<br />
Bilder der Kunst.<br />
Kann auch das schön sein, das polarisiert, uns<br />
anstachelt, irritiert, provoziert und unser Denken<br />
auf den Kopf stellt? Beyond „think big” &<br />
„think positive”!<br />
„Den Krieg, ich ließ ihn hinter mir.<br />
Ich lernte doch noch lieben,<br />
man nennt es auch zufrieden.“<br />
AL, DENKSTAHL<br />
DENKSTAHL ist ein Meister des Zitats.<br />
Auf eine bemerkenswerte Art rückt er Dichter, Denker,<br />
Philosophen und Künstler der Geschichte ins Bild und<br />
lässt sie mit ihren Werken zu Wort kommen. Seine<br />
Weise des Zitierens würdigt das Ursprungsbild und<br />
gleichzeitig lässt sie das Alte im neuen Licht erscheinen.<br />
Bekannte Künstler, die DENKSTAHL in seinem<br />
Schaffen inspiriert haben, sind u.a. Michelangelo,<br />
Da Vinci, Picasso, Van Gogh, Chagall, Hopper, Basquiat,<br />
Warhol und Banksy.<br />
Copyright Is For Losers (2019) by DENKSTAHL
34<br />
Das Zitat gilt als eine neue Kunstform der Postmoderne (ab dem Ende des Kalten Krieges, 1989) und ist zu einem<br />
Merkmal postmoderner Ästhetik geworden. Das Zitieren ist ein typisches Kommunikationszeichen unserer Zeit,<br />
eine Art Phänomen des Zeitgeistes. Beim künstlerischen Zitieren wird das Wort und/oder das Bild eines anderen<br />
Künstlers übernommen, verfremded, neu interpretiert. Oft ist das Zitat eine Hommage, Widmung oder Kritik und<br />
idealerweise ein gelungener künstlerischer Dialog.<br />
The American Racism Began Centuries Ago (2020)<br />
by DENKSTAHL<br />
Reaktion auf das Werk, das Banksy wenige Tage nach der Tötung<br />
von George Floyd auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte.<br />
Floyd starb Ende Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz in<br />
den Vereinigten Staaten.<br />
Die Themen sind allseits bekannt: Rassismus, Polizeigewalt,<br />
Menschenrechtsverletzungen. Mit seiner Stellungnahme kritisiert<br />
Banksy in seinem Post wortwörtlich das „weiße System“. Sein<br />
Bild und wörtliches Statement werden in Folge weltweit bei<br />
Black-Lives-Matter Protesten aufgegriffen.<br />
DENKSTAHLs Antwort auf das Banksy Werk ist unmissverständlich:<br />
Der „amerikanische Rassismus“ hat schon viel früher begonnen!<br />
Der Frankfurter Künstler verändert das Original, indem<br />
er Tipi-Zelte auf die brennende amerikanische Flagge setzt.<br />
Zudem ersetzt er das von Banksy schemenhaft angedeutete<br />
Bildnis eines schwarzen Menschen mit dem Porträt des Häuptlings<br />
Geronimo. Aufgrund seines lang andauernden Widerstandes<br />
gegen amerikanische und mexikanische Truppen sowie<br />
seiner unermüdlichen Kämpfe gegen die Besetzung und Ausbeutung<br />
seines Landes ist Geronimo einer der bekanntesten<br />
Ureinwohner Nordamerikas.<br />
Rosenkrieg (2019) by DENKSTAHL<br />
Neuinterpretation eines Banksy Werks aus dem Jahr 2003, entstanden<br />
an einer Hauswand in der Nähe des UK-Parlaments.<br />
Die Herkunft des Wortes „Rosenkrieg“, das die meisten als einen<br />
dramatischen Scheidungskonflikt zwischen Eheleuten kennen,<br />
ist höchst politisch und lässt sich zurückführen auf die blutigen<br />
englischen Thronfolgekriege im 15. Jahrhundert.<br />
Auf dem ursprünglichen Banksy Graffito malen zwei bewaffnete<br />
Soldaten ein rotes Peace-Zeichen (CND-Symbol zur nuklearen<br />
Abrüstung) auf eine Wand; einer der Männer hält das Maschinengewehr<br />
einsatzbereit in den Händen, während der andere<br />
seinen Pinsel schwingt. Beide sind auf der Hut und sicherlich<br />
nicht nur deshalb, weil das Bemalen oder Besprühen von Wänden<br />
im öffentlichen Raum illegal ist. Auch als Friedensaktivist<br />
befindet man sich in einer Art nicht rechtmäßigen Situation.<br />
Auf dem DENKSTAHL Werk tragen die Soldaten rote Rosen anstatt<br />
Waffen und malen eine überdimensionale rote Rosenblüte<br />
auf die Wand. Die Rose ist seit jeher das Sinnbild für Schönheit.<br />
Die Transformation der Symbolik unterstreicht bei<br />
DENKSTAHL die ästhetische Bedeutung des Friedens; ohne<br />
Frieden kein schönes Leben!
Dem Herzen wohl zu dienen (2015) by DENKSTAHL<br />
Ein Herz. Zwei Polizisten. Drei Schmetterlinge. Polizeibeamte,<br />
die gemeinsam ein rotes Herz tragen und entschieden sind, dem<br />
Herzen wohl zu dienen? Die Symbolsprache ist so visionär wie<br />
simple: Das Herz-Symbol steht seit jeher für Liebe, Einheit und<br />
Leben. Und der Schmetterling ist das Sinnbild für Transformation.<br />
Die Botschaft: Die ersehnte Veränderung tritt erst dann<br />
ein, wenn wir Menschen – ganz egal welchen Berufes – es gelernt<br />
haben, das Herz am rechten Fleck zu tragen.<br />
35<br />
Dieses DENKSTAHL Werk aus der Serie „Make Love Not War“<br />
ist angelehnt an ein historisches Foto, auf dem Polizisten einen<br />
Demonstranten wegtragen.<br />
„Ilknur, Du verkaufst keine Bilder<br />
und auch keine Kunst, sondern Du<br />
vermittelst ein Lebensgefühl.<br />
Und Du erinnerst an den Kern des Selbst.“<br />
– Kunde der Galerie Vollherzig<br />
Ilknur Özen präsentiert ein einzigartiges,<br />
eigensinniges und ganz persönliches<br />
Galeriekonzept – zeitkritisch, charmant und<br />
höchst inspirierend.<br />
DENKSTAHL-Werke können über die<br />
GALERIE VOLLHERZIG erworben werden.<br />
Denkplastik (2016) by DENKSTAHL<br />
GALERIE VOLLHERZIG Mainz<br />
Ilknur Özen<br />
0177 2851804 · denkstahl@vollherzig.de<br />
www.vollherzig.de
Anzeige<br />
36<br />
EXPERTEN FÜR DAS GESAMTE<br />
Das Team der Zahnärzte Flonheim Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster<br />
Mit Implantaten feste<br />
Zähne an einem Tag<br />
Das Implantat-Zentrum in Flonheim (izf) wird<br />
mit Luka Klimaschewski und Dr. Andreas Pelster<br />
von zwei profilierten Experten geleitet. Bereits<br />
mehrere tausend Implantate haben die Fachärzte<br />
erfolgreich gesetzt und versorgt. So kann<br />
die Praxis auf 15 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Implantologie zurückblicken, Keramikimplantate<br />
werden seit über 10 Jahren gesetzt. Nur<br />
durch Fortbildung kann das Implantat-Zentrum<br />
seine Patienten nach höchsten Qualitätsstandards<br />
und neuester Technologie behandeln.<br />
„Geprüfte Experten der Implantologie“.<br />
Ergänzt wird die Erfahrung und das Know-how<br />
der Zahnärzte durch aktuelle Technik. Die Praxis<br />
verfügt über das beste 3D-Röntgengerät, das sich<br />
durch die heute höchst mögliche Bildqualität auszeichnet,<br />
wodurch auch kleinste Details zu erkennen<br />
sind.<br />
Eine umfassende und genaue Diagnose unter<br />
Einsatz modernster 3D-Bildgebung, ist der Beginn<br />
einer jeden Beratung. Es folgen möglichst schonende<br />
Verfahren, sowie innovative und nachhaltige<br />
Behandlungsmethoden in der Therapie. Eine<br />
Besonderheit ist das zahntechnische Eigenlabor,<br />
womit eine effiziente und reibungslose Kommunikation<br />
zwischen Zahnarzt und Zahntechnikern<br />
stattfinden kann. Da der Techniker den Patienten<br />
persönlich kennenlernt, erhält der Patient nicht<br />
nur perfekt funktionell passende Zähne, sondern<br />
auch ein Ergebnis, das optimal und individuell auf<br />
sein gesamtes Erscheinungsbild angepasst ist.<br />
Patienten können sich daher sicher sein, dass der<br />
Zahnersatz qualitativ hochwertig gefertigt wird<br />
und schnell verfügbar ist. Auf diese Weise kann<br />
die Praxis eine hochwertige und nachhaltige Vorsorge<br />
und Versorgung ihrer Patienten sicherstellen<br />
– unter einem Dach.<br />
Redaktion: S. H.<br />
Fotos: M. S.<br />
„Im Mittelpunkt steht für uns immer die Patientenzufriedenheit.<br />
Schmerzvermeidung bei Diagnose<br />
und Therapie, nachhaltiger Behandlungserfolg<br />
und optimale zeitliche Abläufe sind uns<br />
ebenso wichtig wie die Rücksicht auf individuelle<br />
Wünsche unserer Patienten“, erklärt Luka<br />
Klimaschewski die Praxisphilosophie. Die Einrichtung<br />
der Praxis ist modern: Jeder Behandlungsstuhl<br />
ist mit digitalem Röntgen und einer<br />
Intraoralkamera ausgestattet. Neben dem 3D-<br />
Röntgenverfahren für eine aussagefähige Diagnostik<br />
wird auch Laser für die schonende<br />
Behandlung der Patienten genutzt. „Zahnmedizinische<br />
Kompetenz, modernste Ausstattung<br />
und optimierte Arbeitsabläufe resultieren schließlich<br />
auch in Kostenvorteilen, die wir vorteilhaft<br />
an unsere Patienten weitergeben“, fasst Dr.<br />
Andreas Pelster zusammen.<br />
Die Vorteile für den Patienten<br />
auf einen Blick:<br />
• Moderne Zahnheilkunde in einem Team<br />
von Spezialisten unter einem Dach<br />
• Bequeme und zinslose Ratenzahlung<br />
für alle Patienten über das „Deutsche<br />
Zahnärztliche Rechenzentrum“ (DZR)<br />
• Die Praxis ist auch samstags geöffnet.<br />
Das garantiert eine flexible Vereinbarung<br />
von Behandlungszeiten.<br />
• Ausreichend kostenlose Parkplätze<br />
stehen zur Verfügung.<br />
• Behandlungen sind auch mit entspannendem<br />
Lachgas angstfrei möglich<br />
• Eigenes zahntechnisches Labor<br />
Zahnarzt<br />
Luka Klimaschewski:<br />
Geprüfter Experte der<br />
Implantologie – DGOI<br />
ICOI Diplomate<br />
Dr. Andreas Pelster:<br />
Geprüfter Experte der<br />
Implantologie – DGOI<br />
ICOI Diplomate<br />
Zahnärztin<br />
Denise Pulsack-Pytel:<br />
Endodontologie, Parodontologie,<br />
Ganzheitliche<br />
Zahnheilkunde, Zahnärztliche<br />
Schlafmedizin<br />
Geprüfte Experten<br />
der Implantologie<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für orale Implantologie<br />
Geprüfte Experten der Implantologie – DGOI<br />
Diplomates
Anzeige<br />
SPEKTRUM DER ZAHNMEDIZIN<br />
37<br />
Metallfreie<br />
Implantologie<br />
Die beiden Zahnärzte und Implantologen erklären,<br />
was man über ein Implantat wissen sollte:<br />
Was ist ein Implantat?<br />
Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die<br />
dauerhaft mit dem Kiefer verbunden ist. Es dient<br />
als Tragpfeiler für den Zahnersatz, der einzeln<br />
oder als Brücke, fest verbunden oder herausnehmbar<br />
aufgebaut sein kann.<br />
Spüre ich ein Implantat im Alltag?<br />
Im Gegensatz zum früher vorherrschenden<br />
„künstlichen Gebiss“ ist ein Implantat mit keinerlei<br />
Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.<br />
Die neuen Zähne fühlen sich an wie<br />
gewachsen und sind ebenso belastbar wie die<br />
natürlichen Zähne.<br />
Aus welchen Materialien werden<br />
Implantate hergestellt?<br />
Ausgehend von den individuellen Gegebenheiten<br />
und den Wünschen des Patienten bieten sich<br />
zwei Materialien an. Titan und ganzheitliche<br />
metallfreie Keramikimplantate.<br />
Welche Vorteile haben metallfreie<br />
Keramikimplantate?<br />
Keramikimplantate bieten eine 100-prozentige<br />
Biokompatibilität. Dies führt zu einer optimalen<br />
Gewebeverträglichkeit mit besserer Zahnfleischanlagerung.<br />
Zusätzlich besteht eine geringere<br />
Plaqueanlagerungsaffinität und damit ein niedrigeres<br />
Risiko für Zahnfleischentzündungen. Bei<br />
Patienten mit sehr zartem Zahnfleisch ergibt<br />
sich zusätzlich eine bessere Ästhetik.<br />
Welche Nachteile haben Keramikimplantate?<br />
Die Einheilung in den Knochen dauert länger.<br />
Keramikimplantate gibt es erst seit einigen Jahren.<br />
Wegen der kurzen Beobachtungsdauer und<br />
kontinuierlichen Verbesserungen des Designs<br />
gibt es nur wenige mehrjährige Studien über die<br />
Erfolgsrate von Keramikimplantaten. Unsere<br />
Erfahrung und die vorliegenden Studien zeigen<br />
aber, dass prinzipiell Zirkonimplantate eine den<br />
langjährig untersuchten Titanimplantaten vergleichbare<br />
sehr gute Überlebensraten haben.<br />
Leider sind Keramikimplantate wesentlich teurer<br />
als Titanimplantate.<br />
Wie kann ich in nur einer Sitzung feste<br />
neue Zähne erhalten?<br />
In vielen Fällen können die gerade gesetzten<br />
Implantate direkt mit einer festen Brücke versorgt<br />
werden. Die früher für die Einheilphase nötige,<br />
herausnehmbare Übergangsprothese entfällt.<br />
Welche Kriterien sollte die Diagnostik für eine<br />
nachhaltig erfolgreiche Implantation erfüllen?<br />
Nur mit dem 3D-Röntgenverfahren ist die Qualität<br />
der Diagnostik zu erreichen, die wiederum<br />
Voraussetzung für die Planung der Implantation<br />
ist. Dieses auch als Digitale Volumen Tomographie<br />
(DVT) bekannte Verfahren liefert auf schonende<br />
Weise eine dreidimensionale Volumendarstellung<br />
des gesamten Kiefer- und<br />
Zahnbereichs, sowie Schnittbilder in allen drei<br />
Ebenen. Dabei ist die Strahlenbelastung um ein<br />
Vielfaches geringer, als bei der konventionellen<br />
Computertomographie. Diese hochauflösenden<br />
Aufnahmen helfen auch dem Patienten, die un-<br />
terschiedlichen Behandlungsmethoden zu verstehen<br />
und sich für die beste Lösung zu entscheiden.<br />
Wie kann ich mich beraten lassen und erfahre<br />
welche Kosten für die festen Zähne entstehen?<br />
Wir bieten spezielle Beratungstermine, auch am<br />
späten Abend und samstags. Hier besprechen<br />
wir nach genauer Diagnostik in einer individuellen<br />
Beratung, welche Lösungen die besten sind.<br />
Für unsere implantologische Beratung entstehen<br />
keinerlei Extrakosten.<br />
Habe ich neben dem Implantologen<br />
andere Behandler?<br />
Nein. Sie haben einen Behandler und Ansprechpartner<br />
von der ersten Beratung, dem Erstellen<br />
des 3D-Bildes ihres Kiefers, dem Setzen der<br />
Implantate bis zum Einsetzen des endgültigen<br />
Zahnersatzes. Von Beginn an ist ein Techniker<br />
unseres Praxislabors beteiligt. Der persönliche<br />
Kontakt und die enge Zusammenarbeit von Behandler,<br />
Patient und Zahntechniker ist ein wesentlicher<br />
Faktor für unsere erfolgreichen Behandlungen.<br />
Gibt es verschiedene Implantationsmethoden?<br />
Ja, hier profitieren unsere Patienten von unserer<br />
langjährigen und breitgefächerten Erfahrung in<br />
allen Implantationstechniken. Aufgrund unserer<br />
Diagnose und der Wünsche unserer Patienten<br />
geben wir unsere Empfehlung. Dann entscheidet<br />
unser Patient.<br />
Zahnärzte Flonheim • Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster • Bornheimer Landstraße 8 • 55237 Flonheim<br />
tel: 0 67 34 / 3 68 • fax: 0 67 34 / 9 13 21 15 • info@zahnaerzte-flonheim.de • www.zahnaerzte-flonheim.de
38<br />
Koch Hörakustik –<br />
Experten für den richtigen Klang<br />
Durch unser Gehör können wir über unseren<br />
Sehsinn hinausgehen und wahrnehmen, was<br />
jenseits des Blickfeldes liegt. Gehen wir im Wald<br />
spazieren, können wir zum Beispiel mehr Tiere<br />
hören als sehen und auf diese Weise erst die<br />
wahre Vielfalt des Lebens um uns herum erfahren.<br />
Mit unterstützender Hörtechnik sorgt Koch<br />
Hörakustik dafür, dass dieser wunderbare Sinnesreiz<br />
auch Menschen mit eingeschränktem<br />
Gehör zuteilwird. Und das bereits seit 10 Jahren.<br />
Ein meistergeführtes Unternehmen aus Rheinhessen,<br />
bei dem sich alles um den richtigen Klang<br />
dreht.<br />
Aus einem Tipp von Oma wurden drei Filialen<br />
„Du hast eine Vorliebe für Technik und ein Gespür<br />
für den Umgang mit Menschen – warum nicht<br />
Hörakustikerin werden?“, lautete die ausschlaggebende<br />
Frage von Saskia Siegler-Kochs Großmutter,<br />
die sie dazu animierte, diesen Berufsweg<br />
einzuschlagen. Heute verfügt die Geschäftsführerin<br />
und Hörakustik-Meisterin über insgesamt<br />
drei Filialen: Eine in Saulheim, eine in Oppenheim<br />
und eine in Worms. Jede von ihnen mit einem<br />
Team aus langjährigen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern. Eine Erfolgsgeschichte!<br />
Hörakustik für alle<br />
Das Serviceangebot von Koch Hörakustik richtet<br />
sich nicht nur an Bestands- und Neukundschaft,<br />
sondern an alle, die ein „akustisches Anliegen“<br />
haben. So können zum Beispiel auch diejenigen<br />
vorbeikommen, die Probleme mit den Einstellungen<br />
eines Hörgeräts haben, das sie anderswo<br />
gekauft haben. Und auch ansonsten bleibt<br />
kein Kundenwunsch ungehört: Durch den Zugriff<br />
auf ein enormes Sortiment an unterschiedlicher<br />
Hörtechnik ist von günstig bis teuer alles dabei.<br />
Hieraus ermitteln die Hörakustiker/innen ein<br />
Gerät, das den individuellen Lebensumständen<br />
und Bedürfnissen der Kundschaft genau entspricht.<br />
„Das Wichtigste ist, dass die Leute weder<br />
unter- noch überversorgt werden.“, erklärt<br />
Saskia Siegler-Koch im Interview. So mache es<br />
zum Beispiel keinen Sinn, jemandem ein erstklassiges<br />
Hörgerät für mehrere tausend Euro<br />
zu verkaufen, der die meiste Zeit zuhause verbringt.<br />
Jede Kundin und jeder Kunde soll genau<br />
die Akustiklösung bekommen, die am besten zu<br />
ihnen passt – nicht mehr und nicht weniger.<br />
Spezielles Angebot für Kinder in Oppenheim<br />
„Pädakustiker“ sind Hörakustik-Spezialisten für<br />
Kinder, die die Betroffenen beraten, mit der richtigen<br />
Hörakustik ausstatten und auch deren<br />
Eltern im richtigen Umgang mit der Technik<br />
schulen. Über diese Zusatzqualifikation verfügt<br />
das Personal in der Oppenheimer Filiale. Die<br />
jüngere Kundschaft und ihre Familien werden<br />
hier meist über mehrere Jahre hinweg betreut<br />
und mit einfühlsamer und professioneller Beratung<br />
begleitet.<br />
Tinnitus /<br />
Audiotherapie<br />
Linderung von Ohrgeräuschen<br />
und mit Hilfe von Audiotherapie<br />
maximale Zufriedenheit<br />
mit Ihren Hörsystemen<br />
Hörgeräte<br />
Optimierung<br />
Auch wenn Ihre Hörgeräte<br />
nicht von uns sind.<br />
unverbindliches<br />
Probetragen<br />
Probieren Sie Hörgeräte kostenfrei<br />
aus, um herauszufinden,<br />
wie gut Sie mit den Hörgeräten<br />
im Alltag zurecht kommen.
Anzeige<br />
39<br />
Koch<br />
Hörakustik<br />
Oppenheim<br />
unter den Top 100<br />
Hörakustikern<br />
Deutschlands!<br />
Tinnitus-Experten<br />
Gerade in den heutigen Zeiten, in denen es pandemiebedingt<br />
zu einer höheren psychischen<br />
Belastung kommt als üblich, ist Tinnitus ein<br />
großes Thema. Und da es sich bei diesem Phänomen<br />
um ein komplexes Krankheitsbild handelt,<br />
braucht es ein enormes Hintergrundwissen, um<br />
Betroffene optimal versorgen zu können. Das<br />
Personal von Koch Hörakustik wird diesem Anspruch<br />
gerecht: Dank einer speziellen Ausbildung<br />
für Tinnitus-Akustik sind sie Experten für das<br />
akustische Ausgleichen der unangenehmen Ohrgeräusche<br />
und für die Betreuung der betroffenen<br />
Personen.<br />
Ausführliche Beratungsgespräche<br />
„Wir hören immer wieder, dass sich Kundinnen<br />
und Kunden bei uns sehr wohl gefühlt haben,<br />
weil wir uns Zeit für sie nehmen und genau zuhören.“,<br />
so Saskia Siegler-Koch im Interview. Um<br />
das richtige Gerät, den richtigen Hersteller und<br />
die passenden Einstellungen zu finden, die ge-<br />
nau zu den Lebensumständen der jeweiligen<br />
Person passen, sei dies unerlässlich. Jeder Hersteller<br />
klingt anders und jeder Mensch hat individuelle<br />
Vorlieben für Klänge. So zum Beispiel<br />
beim Musikhören: „Es gibt helle und dumpfe<br />
Typen. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden,<br />
was die Kundinnen und Kunden präferieren, wie<br />
sie ihren Alltag gestalten und welche Ansprüche<br />
damit einhergehen“, erklärt Saskia Siegler-Koch,<br />
„Und das geht nur mit viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen.“<br />
Redaktion: H.M.<br />
Fotos: B.W.<br />
kontakt@koch-hoerakustik.de • www.koch-hoerakustik.de<br />
Koch Hörakustik • Sant-Ambrogio-Ring 13b • 55276 Oppenheim • tel: 0 61 33 / 5 73 54 20<br />
Koch Hörakustik • Ober-Saulheimer-Str. 25 • 55291 Saulheim • tel: 0 67 32 / 9 51 96 81<br />
Koch Hörakustik • Bahnhofstr. 40 • 67547 Worms • tel: 0 62 41 / 8 49 96 60<br />
Saskia Siegler-Koch, Hörakustikmeisterin
Die sichere Entscheidung für Ihre Schönheit –<br />
40<br />
Fort Malakoff Klinik Mainz<br />
Die Fort Malakoff Klinik ist für viele Menschen aus der<br />
Region Mainz-Wiesbaden-Frankfurt die erste Adresse<br />
für plastisch-ästhetische Chirurgie und nicht operative<br />
ästhetische Behandlungen. Die erfahrenen Fachärztinnen<br />
und Fachärzte sorgen gemeinsam mit einem<br />
freundlichen und professionellen Team für höchste<br />
Qualität und Perfektion. Für umfassende Sicherheit<br />
steht das neue OP-Zentrum in der Fort Malakoff. zum<br />
Einsatz kommen modernste Technik und OP-Verfahren.<br />
Und nicht zu vergessen: Der Hotelkomfort mit luxuriösen<br />
Patientenzimmern sorgt für absolutes Wohlbefinden.<br />
Ästhetik für IHN<br />
Gesicht<br />
• Facelift / Fadenlift<br />
• Lidstraffung (Laser) / Brauenlift<br />
• Nasenkorrekturen<br />
• Ohrkorrekturen<br />
Ästhetik für SIE<br />
Gesicht<br />
• Facelift / Fadenlift<br />
• Lidkorrekturen (Laser) / Brauenlift<br />
• Nasenkorrekturen<br />
• Ohrkorrekturen<br />
Brust<br />
• Brustvergrößerung mit Implantaten<br />
• Brustvergrößerung mit Eigenfett<br />
• Bruststraffung<br />
• Brustverkleinerung / Bruststraffung<br />
Haut und Falten<br />
• Botox® und Filler<br />
• Laserbehandlungen:Muttermale,<br />
Besenreiser, Couperose, Pigmente<br />
Körper<br />
• Laser-Fettabsaugung<br />
• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />
• Fett-weg-Spritze<br />
• Intimchirurgie<br />
• Bauchstraffung / Armstraffung<br />
• Hyperhidrosetherapien: Behandlung<br />
bei übermäßigem Schwitzen<br />
Körper<br />
• Laser-Fettabsaugung<br />
• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />
• Bauchstraffung<br />
• Hyperhidrosetherapien: Behandlung bei übermäßigem<br />
Schwitzen<br />
Brust<br />
• Laser-Fettabsaugung<br />
• Männerbrustverkleinerung<br />
• Fett-weg-Spritze<br />
Kassenärztliche Therapien<br />
Gesicht<br />
• Operationen bei Hauttumoren<br />
• Nasenkorrekturen<br />
Brust<br />
• Brustverkleinerung bei Frauen<br />
• Brustverkleinerung bei Männern<br />
Körper<br />
• Narbenkorrekturen<br />
• Operation bei Fettschürze<br />
• Absaugung bei Lipödem<br />
Sichere Technik – perfekte Ergebnisse
Anzeige<br />
Interview mit Dr. med. M. Kürten<br />
41<br />
Eine<br />
neue Nase<br />
Wer mit seiner Nase unzufrieden ist, leidet<br />
oft extrem unter diesem Makel! Ob zu groß,<br />
zu breit oder schief, eine nicht passende Nasenform<br />
kann psychisch belastend und zudem<br />
stigmatisierend sein. Denn die Nase prägt ein<br />
Gesicht entscheidend! Mit einer individuell<br />
geplanten Operation (Rhinoplastik) können<br />
optimale Ergebnisse erzielt werden. Wir sprachen<br />
mit dem Mainzer Facharzt für Plastische<br />
und Ästhetische Chirurgie Dr. Martin Kürten<br />
über dieses Thema:<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Herr Dr. Kürten, die Nasenkorrektur<br />
zählt zu den anspruchsvollen Eingriffen,<br />
was sind die Gründe hierfür?<br />
Dr. M. Kürten: Es handelt sich bei einer „Rhinoplastik“,<br />
so der Fachbegriff, um eine ästhetische<br />
Operation, die das Gesicht besonders stark verändert.<br />
So muss die „neue Nase“ nicht nur zum<br />
Gesicht sondern auch zum Typ passen. Erfahrene<br />
Nasenchirurgen führen deshalb ein ausführliches<br />
Vorgespräch und nehmen sich Zeit für ihre Patienten.<br />
Es ist ein „Einfühlen“ in die Person und ihre<br />
Erwartungen. Durchgeführt werden kann eine<br />
rein ästhetische Nasenkorrektur, wenn Form und<br />
Größe verändert werden sollen. Liegt gleichzeitig<br />
eine Atmungsbehinderung vor, kann die ästhetische<br />
Korrektur mit der funktionellen Operation<br />
verbunden werden, was für die Patienten eine<br />
zusätzliche Erleichterung bedeutet.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Für Patienten ist auch die<br />
Frage nach der Narkose entscheidend. Was<br />
kommt wann zum Einsatz?<br />
Dr. M. Kürten: Wird lediglich die Nasenspitze optimiert,<br />
kann dies unter örtlicher Betäubung durchgeführt<br />
werden. Bei einer umfangreichen funktionell-ästhetischen<br />
Nasenkorrektur ist es für die<br />
Patienten deutlich angenehmer, wenn der Eingriff<br />
unter Vollnarkose erfolgt. Hierauf werden sie<br />
in Ruhe vorbereitet, sehen ihren Operateur noch<br />
einmal und können sich unbesorgt in erfahrene<br />
Hände begeben. Ob ambulant oder kurzzeitstationär<br />
– das muss vorab ausführlich besprochen<br />
werden. Patienten müssen genau wissen, was<br />
auf sie zukommt.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie lange dauert die Heilungsphase?<br />
Dr. M. Kürten: Nach einer Nasenkorrektur ist das<br />
überschaubar. So reicht z. B. nach der Korrektur<br />
der Nasenspitze ein Tape-Verband. Eine Schiene<br />
ist immer dann erforderlich, wenn eine Veränderung<br />
des knöchernen Nasenskeletts durchgeführt<br />
wurde. Fäden im Naseninneren müssen<br />
übrigens nicht gezogen werden, da diese sich<br />
von alleine auflösen. Möglich ist eine ästhetische<br />
Nasen-OP bei allen Menschen nach abgeschlossener<br />
Wachstumsphase.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie wichtig ist die Information<br />
vorab, worauf sollten Patienten achten?<br />
Dr. M. Kürten: Eine Nasenkorrektur sollte gut geplant<br />
sein, die Wünsche sollten mit dem Machbaren<br />
abgestimmt werden. Die intensive Beratung<br />
bei einem erfahrenen Nasenchirurgen ist<br />
das A und O und dazu zählt auch, dass der Patient<br />
einen ersten Eindruck zur „neuen Nase“ erhält<br />
durch Fotomorphing (Simulation der „neuen<br />
Nase“ am Computer).<br />
Redaktion:<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />
Fotos: FMK<br />
Nasenkorrektur ohne OP<br />
Dr. med. Martin Kürten<br />
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie,<br />
Facharzt für Chirurgie an der<br />
Fort Malakoff Klinik Mainz<br />
Nicht jede Nasenkorrektur muss operativ durchgeführt werden. Vielfach kann<br />
dem Wunsch nach einer nicht chirurgischen Behandlung mit dem Filler Hyaluronsäure<br />
entsprochen werden. So können kleine Unregelmäßigkeiten sehr gut<br />
ausgeglichen werden. Behandelt werden können mit Hyaluronsäure leichte<br />
Asymmetrien, die durch einen Volumenausgleich anpassbar sind.<br />
Fort Malakoff Klinik Mainz • Rheinstraße 4K • D-55116 Mainz<br />
Tel. +49 (0) 61 31-14 67 67 • anmeldung@malakoff-klinik.de<br />
www.malakoff-klinik.de<br />
FORT MALAKOFF KLINIK<br />
Private Fachklinik für plastische Chirurgie
<strong>Wirtschafts</strong><br />
Gesundheit<br />
<strong>News</strong><br />
42<br />
Reizbestrahlung bei Gelenkerkrankungen<br />
Unsere Expertin:<br />
Dr. med. Ute Metzmann<br />
Dr. med. Ute Metzmann ist Fachärztin für Strahlentherapie und<br />
Radiologie und ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMain-<br />
Nahe am Standort Mainz. Seit Praxisgründung im Jahr 2010<br />
konnte vielen Patienten mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />
durch den Einsatz einer niedrig dosierten Bestrahlung<br />
geholfen werden.<br />
WI-<strong>News</strong>: Entzündliche Gelenkerkrankungen<br />
sind ein Volksleiden. Unzählige Mittel und Methoden<br />
werden angeboten, alles verspricht das<br />
Ende eines oft jahrelangen Leidensweges. Und<br />
Betroffene sind bereit, viel Geld für sogenannte<br />
frei verkäufliche Arzneimittel auszugeben.<br />
Manchen bringt es Erleichterung, andere haben<br />
nur wenig oder keinen Erfolg damit. Was steckt<br />
hinter den Schmerzen und der damit verbundenen<br />
Bewegungseinschränkung?<br />
Dr. U. Metzmann: Es sind chronisch-entzündliche<br />
Reizzustände, die sehr belasten können.<br />
Dazu zählen der schmerzhafte Fersensporn,<br />
aktivierte Arthrosen, das „Schulter-Arm-Syndrom“,<br />
chronische gelenknahe Schleimbeutelentzündungen<br />
oder der Tennisellbogen. Da die Entzündung<br />
nicht abheilt, was u. a. an der andauernden<br />
weiteren Belastung oder an<br />
Fehlhaltungen liegt, entsteht Schmerz. Grundsätzlich<br />
ist Schmerz ein wichtiges Warnsignal<br />
unseres Körpers und soll uns schützen, z.B. ein<br />
schmerzendes Gelenk zu schonen. Halten<br />
Schmerzen an einer bestimmten Stelle jedoch<br />
länger als drei Monate an, spricht man von<br />
chronischen Schmerzen. Patienten, die unsere<br />
Strahlentherapiepraxen aufsuchen haben meist<br />
einen deutlich längeren Leidensweg hinter sich,<br />
mitunter sind es Jahre.<br />
WI-<strong>News</strong>: Welche Art von Bestrahlung setzen<br />
Sie bei diesen chronischen Entzündungen ein<br />
und wie wirkt diese?<br />
Dr. U. Metzmann: Wir behandeln mit der „Reizbestrahlung“,<br />
einer niedrig dosierten Bestrahlung,<br />
wodurch sich die Entzündung zurückbildet<br />
und der Schmerz zurückgeht. Es ist eine schonende<br />
Behandlung, die zum Einsatz kommt,<br />
wenn weder eine Physiotherapie noch eine<br />
medikamentöse Schmerztherapie zum Erfolg<br />
geführt haben. Denn das Ziel bei der Behandlung<br />
von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />
muss immer sein, dass der Patient<br />
möglichst schmerzfrei wird und sich somit<br />
wieder bewegen kann. Die dauerhafte Schonung<br />
eines Gelenks kann keine Lösung sein.
EXPERTENFORUM<br />
43<br />
WI-<strong>News</strong>: Wie lange dauert eine Reizbestrahlung<br />
und was wird damit erreicht?<br />
Dr. U. Metzmann: Die einzelne Bestrahlung<br />
dauert nur wenige Minuten. Erforderlich sind<br />
zwei bis drei Termine pro Woche, insgesamt<br />
sind es sechs bis zehn Behandlungstermine.<br />
Da chronisch-entzündliche Erkrankungen jedoch<br />
oftmals seit Jahren bestehen, kann eine Wiederholung<br />
der Reizbestrahlung nach zwei bis<br />
drei Monaten erforderlich sein. Ziel ist es, dass<br />
der Entzündungsprozess gehemmt wird, dadurch<br />
wird das Gewebe entlastet und die Schmerzen<br />
können sich nach und nach zurückbilden. Es<br />
kann also mitunter einige Wochen dauern, bis<br />
die Beweglichkeit wieder zunimmt und eine<br />
spürbare Verbesserung eintritt.<br />
WI-<strong>News</strong>: Die niedrig dosierte Reizbestrahlung<br />
ist also eine Therapieoption für Menschen, die<br />
schon lange an ihren Gelenkbeschwerden leiden<br />
und bislang keinen spürbaren Behandlungserfolg<br />
hatten. Fr. Dr. Metzmann – vielen Dank<br />
für das Interview<br />
Redaktion: Christiane Gawlyta<br />
Wirksamkeit der Reizbestrahlung<br />
Eine über zwei Jahre durchgeführte praxisinterne<br />
Auswertung von behandelten Patienten<br />
ergab, dass knapp 60 Prozent direkt nach<br />
der letzten Bestrahlung entweder komplett<br />
beschwerdefrei waren oder eine Besserung<br />
der Beschwerden angaben. Sechs bis 14 Wochen<br />
nach der letzten Bestrahlung waren<br />
bereits über 70 Prozent der Patienten ganz<br />
beschwerdefrei bzw. eine deutliche Verbesserung<br />
war eingetreten. Die Wirksamkeit der<br />
niedrig dosierten Bestrahlung bei Dauerschmerzen<br />
wurde somit bestätigt.<br />
www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de
Schonende und effektive Behandlung<br />
in der Strahlentherapie RheinMainNahe<br />
Strahlen · Helfen · Heilen<br />
Anzeige<br />
44<br />
Frauengesundheit – Brustkrebs effektiv und schonend behandeln<br />
Rund 70.000 Frauen erkranken in Deutschland pro Jahr an Brustkrebs. Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Um<br />
möglichst viele Informationen zu diesem Thema in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, findet jährlich der „Brustkrebsmonat Oktober“ statt. Unter<br />
anderem werden Therapien bei Brustkrebs vorgestellt, zu denen die Strahlentherapie zählt, neben der Operation und der Chemotherapie. <strong>Wirtschafts</strong>-<br />
<strong>News</strong> sprach mit Dr. Ute Metzmann, ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMainNahe am Standort Mainz über die effektive und schonende Behandlung<br />
von Brustkrebs.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wann erfolgt eine Strahlentherapie bei Brustkrebs?<br />
Dr. U. Metzmann: Wird ein Mammakarzinom (Brustkrebs) durch eine brusterhaltende<br />
Operation entfernt, kommt die ergänzende Strahlentherapie zum Einsatz.<br />
Aber auch nach einer Brustamputation wird unter bestimmten Voraussetzungen<br />
die ergänzende Strahlenbehandlung empfohlen. Ist eine Chemotherapie erforderlich,<br />
erfolgt die Strahlentherapie meist im Anschluss. Zur antihormonellen<br />
Therapie kann die Strahlenbehandlung parallel durchgeführt werden.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Strahlenbehandlung ist Hauptbestandteil der modernen<br />
Brustkrebs-Therapie. Wie lauten die Empfehlungen?<br />
Dr. U. Metzmann: Da die Strahlentherapie das Risiko eines Rückfalls stark senken<br />
kann, wird sie im Anschluss an eine brusterhaltende Operation empfohlen.<br />
Aus diesem Grund wird auch häufig bei Lymphknotenmetastasen eine zusätzliche<br />
Bestrahlung der Lymphabflusswege durchgeführt.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie ist der Ablauf bei einer Strahlentherapie?<br />
Dr. U. Metzmann: Die Strahlenbehandlung erfolgt in kleinen täglichen Einheiten<br />
über fünf bis sieben Wochen. Meist umfasst die Therapie ca. 24 bis 36 Behandlungstage,<br />
je nach Ausgangslage. Mitunter ist auch eine kürzere Bestrahlungszeit<br />
möglich. Während der Therapie können die Patientinnen ihren Alltag<br />
meist gut gestalten, da die reine Bestrahlungszeit sehr kurz ist. Die Bestrahlung<br />
der Brust ist in der Regel eine gut verträgliche Therapie, da die gesunden Organe<br />
des Brustkorbs nur wenig belastet werden.<br />
<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Strahlentherapie?<br />
Dr. U. Metzmann: Es kann zu Hautreaktionen und Schwellungen der behandelten<br />
Brust kommen, die aber nach der Bestrahlungsserie meist schnell wieder<br />
abklingen. Zu den weiteren Beschwerden zählen verstärkte Müdigkeit und<br />
fehlende Leistungsfähigkeit, die sich ebenfalls nach Abschluss der Strahlenbehandlung<br />
zurückbilden. In unseren Praxen informieren wir die Patientinnen<br />
hierüber zu Beginn der Therapie und auch zu allen weiteren Abläufen erhalten<br />
sie umfangreiche Informationen. Es ist uns wichtig, dass die Patientinnen keine<br />
passive Rolle einnehmen – vielmehr begegnen wir ihnen auf Augenhöhe, sind<br />
also der Behandlungspartner und somit auch für Fragen immer ansprechbar.<br />
Zusätzliche Leistungen in der Strahlentherapie RheinMainNahe:<br />
Information und Unterstützung<br />
- bei der Vermittlung einer Psychoonkologischen Beratung<br />
- zu aktuell wissenschaftlich belegten Verfahren der Komplementärmedizin<br />
als Ergänzung der Schulmedizin (z.B. Einsatz von Vitaminen und Spurenelementen,<br />
wie Vitamin D und Selen)<br />
- zu Sport bei Krebs (Sportkrebsgruppen)<br />
- zu Entspannungstechniken<br />
Die Strahlentherapie RheinMainNahe bietet weitere Informationen zu sinnvollen<br />
therapiebegleitenden Maßnahmen unter:<br />
www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de. Hier finden die Leserinnen und<br />
Leser auch wissenschaftliche Veröffentlichungen von PD Dr. Ralph Mücke<br />
zum Thema „Komplementärmedizin“.<br />
Standort Mainz<br />
August-Horch-Straße 12<br />
55129 Mainz<br />
Tel: 0 61 31 / 6 19 98-0<br />
Standort Rüsselsheim<br />
August-Bebel-Straße 59d<br />
65428 Rüsselsheim<br />
am GPR-Klinikum Rüsselsheim<br />
Tel: 0 61 42 / 7 94 48-0<br />
Standort Bad Kreuznach<br />
Mühlenstraße 39a<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
am Krankenhaus St. Marienwörth<br />
Tel: 06 71 / 92 06 58-0<br />
Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />
Praxisinhaber:<br />
Dr. med. Ute Metzmann (v. r.),<br />
Dr. med. Gabriele. Lochhas (v. l.),<br />
PD Dr. med. Ralph Mücke (Mitte)<br />
Bestrahlung mit dem<br />
Halcyon Linac – nur 1x in Mainz<br />
Bildquelle: Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />
Urheber: Das Atelier, Gawlyta-PR<br />
Therapien in den Praxen der Strahlentherapie RheinMainNahe:<br />
Behandlung von Krebs, z.B. Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs. Behandlung gutartiger<br />
Erkrankungen, z.B. Fersensporn, Tennisellenbogen und aktivierte Arthrosen.<br />
www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de
Anzeige<br />
Fett-weg-Spritze<br />
mit Injektions-Lipolyse<br />
45<br />
Viele kennen es: nachdem man zahllose Diäten überstanden hat<br />
und durchaus Erfolge verzeichnen konnte, kommen die Fettpölsterchen<br />
doch wieder zurück, mitunter gar schlimmer, als vorher.<br />
Fast jeder, der die Entbehrungen einer Diät auf sich genommen<br />
hat, kennt und fürchtet ihn: den Jo-Jo-Effekt. Verständlich, wenn<br />
sich nach jahrelanger Diät-Karriere Hoffnungslosigkeit einstellt.<br />
Abhilfe bietet in solchen Fällen die Injektions-Lipolyse, besser<br />
bekannt als Fett-Weg-Spritze.<br />
Eine Lösung hierfür und damit mehr Zufriedenheit<br />
bietet Frau Dr. med. Bockelmann vom Venen- und<br />
Lymphzentrum in Mainz. Hier wird seit Jahren die<br />
Injektions-Lipolyse mit Erfolg durchgeführt. Frau<br />
Dr. med. Bockelmann ist zertifiziertes Mitglied im<br />
Netzwerk-Lipolyse, einem internationalen Zusammenschluss<br />
von hierfür ausgebildeten Ärzten verschiedener<br />
Fachrichtungen. Die hohe Ausbildungs- und<br />
Fortbildungsqualität dieser Ärzte im Netzwerk- Lipolyse<br />
sichert den Patienten eine hohe Therapiequalität.<br />
| Weg mit dem Fett? Nur mit einer Spritze?<br />
Eine faszinierende Idee. Diese Idee ist allerdings bereits<br />
seit 2003 durch mehrere hunderttausend Anwendungen<br />
zur alltäglichen Therapierealität geworden,<br />
die auch interessierte und betroffene Patientinnen<br />
und Patienten im Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />
bei Frau. Dr. med. Bockelmann für sich nutzen können.<br />
| Wie funktioniert die Fett-Weg-Spritze?<br />
Bei dieser Injektions-Lipolyse wird ein erprobtes und<br />
bekanntes Lecithin in hochgereinigter Form direkt<br />
in die unerwünschten Fettregionen des Körpers<br />
injiziert. Das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat<br />
wird in gleicher Zusammensetzung im eigenen<br />
Körper produziert und beeinflusst hier den<br />
aktiven Fettstoffwechsel höchst positiv, indem die<br />
Fettzellen aufgespalten, abgebaut und vom Körper<br />
ausgeschieden werden. Die Hautareale der behandelten<br />
Zonen ziehen sich, bedingt durch deren Elastizität,<br />
wieder zusammen und bilden eine glatte und<br />
homogene Oberfläche.<br />
| Injektions-Lipolyse – kein neues Wundermittel<br />
zur Gewichtsreduzierung!<br />
Es ist stets zu beachten, dass sich die behandelten<br />
Körperkonturen in meist langsamen Schritten verändern.<br />
Stark übergewichtige Patienten können mit<br />
der Fett-Weg-Spritze nicht behandelt werden. Bei<br />
diesen Patientinnen und Patienten ist in jedem Fall<br />
zwingend fachärztlich abzuklären, ob es sich um<br />
Adipositas, Lipödem, Lymphödem oder um ein Lipo-<br />
Lymphödem handelt, bevor hier eventuell bei kleineren<br />
Regionen, wie z.B. Doppelkinn, Ellbogen oder<br />
Knieregion die Injektions-Lipolyse angewendet werden<br />
kann. Eine moderate und individuelle praktikable<br />
Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten<br />
sind hier in jedem Fall angeraten und stellen<br />
einen wesentlichen und entscheidenden Beratungsbestandteil<br />
der Lipolyse-Injetions-Therapie dar.<br />
Die Behandlungsdauer und -intensität ist überschaubar.<br />
In der Regel sind zwei bis vier Behandlungen<br />
im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen<br />
erforderlich, um die Therapie erfolgreich abzuschließen.<br />
Und die Ergebnisse sprechen eine deutliche<br />
Sprache. Weit über 85% der Patientinnen und Patienten<br />
sind nach zwei bis drei Behandlungen mit dem<br />
Ergebnis mehr als zufrieden. Interessierte vereinbaren<br />
einfach einen Termin mit Frau Dr. med. Bockelmann<br />
im Venen- und Lymphzentrum Mainz zu<br />
einer persönlichen und individuellen Beratung.<br />
Gemeinsam mit Ihr werden die persönlichen Rahmenbedingungen<br />
für diese erprobte und erfolgreiche<br />
Fett-Weg-Therapie abgeklärt und die entsprechende<br />
Behandlungsabfolge besprochen und<br />
festgelegt.<br />
Behandelbare Körperregionen:<br />
Reiterhosen, Oberschenkel innen und außen, unteres Gesäß / Übergang<br />
zum Oberschenkel, Hüften, Bauch, Knie, Fettwulste an den Schulternund<br />
Ellenbogen, Oberarme und Doppelkinn.<br />
Telefon-Sprechzeiten: Tel.: 0 61 31 - 22 13 11<br />
Montag und Dienstag:<br />
Mittwoch, Donnerstag, Freitag:<br />
Redaktion: A.W.<br />
11:00 - 18:00 Uhr<br />
08:00 - 13:00 Uhr<br />
Venen- und Lymphzentrum Mainz • Dr. med. Britta Bockelmann • Bonifaziusplatz 7/Ecke Boppstraße • 55118 Mainz<br />
tel: 0 61 31 / 22 13 11 • fax: 0 61 31 / 23 73 53 • venenzentrum.drbockelmann@yahoo.de • www.venen-lymphzentrum-mainz.de
46<br />
Onlineshop für medizinisches<br />
Cannabis geht an den Start<br />
Im Oktober berichten berichteten die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und das Magazin „stern“ über<br />
den geplanten Börsengang des auf den Vertrieb von cannabisbasierten Arzneien spezialisierten Unternehmens<br />
Cantourage. Die Bewertung bewege sich im dreistelligen Millionen-Betrag, so Florian Holzapfel,<br />
einer der Gründer der in Berlin ansässigen Firma, gegenüber der „FAZ“.<br />
Der Online-Shop Grüne Blüte, der von Dr. Roman<br />
Nagel, dem Inhaber der Primus Apotheke in<br />
Stadecken-Elsheim ins Leben gerufen wurde, liegt<br />
somit voll im Trend. Es handelt sich um ein bislang<br />
einzigartiges Projekt in unserer Region und<br />
stellt einen exklusiven Service für Patient:innen<br />
dar, die über ein offizielles Rezept für Medizinalcannabis<br />
verfügen. „Unser Sortiment umfasst<br />
getrocknete Blüten und Cannabisextrakte.“, erklärt<br />
Dr. Nagel, „Die Blüten sind ein reines Naturprodukt<br />
und in vielen verschiedenen Sorten verfügbar.<br />
Jede von ihnen enthält ein charakteristisches<br />
Wirkstoffverhältnis, das spezifische therapeutische<br />
Wirkungen erzielt. Ein Extrakt hingegen kann<br />
individuell zusammengestellt werden.“<br />
Lieferengpässe und Wartezeiten<br />
haben ein Ende<br />
Der Grüne Blüte Shop setzt an der gleichen Stelle<br />
an, die auch Cantourage und andere aufstrebende<br />
Vertriebsunternehmen der Branche als<br />
Ausgangspunkt nutzen: die Versorgungsprobleme<br />
deutscher Cannabis-Patient:innen. Obwohl<br />
bereits seit März 2017 zugelassen, kam es nämlich<br />
immer wieder zu Lieferengpässen, damit zu<br />
Wartezeiten für die<br />
Patient:innen. Mit der Unterversorgung<br />
soll nun<br />
Schluss sein - dieses Ziel<br />
haben sich in jüngster Zeit<br />
gleich mehrere Distributionsunternehmen<br />
gesetzt.<br />
„Durch konsequenten Ausbau<br />
des Angebots,<br />
können wir eine<br />
konstante Versorgung<br />
ge-<br />
währleisten“, erklärt beispielsweise Patrizia Vogl,<br />
Marketing-Chefin bei Cantourage. Auch der<br />
Grüne Blüte Shop von Dr. Roman Nagel profitiert<br />
von der neuen Marktsituation: Patient:innen<br />
haben die Möglichkeit, sich umfangreich zu informieren<br />
und sehen auf einen Blick, welche<br />
Produkte verfügbar sind, sie können Filterfunktionen<br />
bei der Suche verwenden, online bezahlen,<br />
Rezepte hochladen und Bestellungen aufgeben<br />
- kurz gesagt, sie dürfen sich endlich<br />
einer zeitgemäßen Infrastruktur sowie einen<br />
einfachen Zugang zu ihrer Arznei erfreuen.<br />
Ein Rauschmittel avanciert (wieder)<br />
zur anerkannten Heilpflanze<br />
Aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung war Cannabis<br />
lange in Verruf geraten. Verwunderlich, wenn<br />
man bedenkt, dass die Tradition seiner Verwendung<br />
als Heilpflanze auf das Jahr 300 v.Chr. zurückreicht.<br />
Das heutige rehabilitierte Wissen um<br />
seine pharmakologischen Effekte ist noch lange<br />
nicht ausgereift und basiert auf wenigen, nur<br />
hinreichend aussagekräftigen Studien. Die eruierten<br />
Ergebnisse gelten in der Ärzteschaft bisher<br />
nicht vollständig erwiesen, eine signifikante Wirksamkeit<br />
von Cannabis wird jedoch seitens zahlreicher<br />
Patient:innen bestätigt.<br />
Nebenwirkungsfreie Schmerztherapie<br />
Aufgrund seiner guten Verträglichkeit stellt medizinisches<br />
Cannabis manch anderes Arzneiprodukt<br />
in den Schatten. Eine junge Frau mit einer<br />
Autoimmunerkrankung berichtet im Interview,<br />
dass sie insgesamt drei synthetische Medikamente<br />
mit ernsten Nebenwirkungen durch medizinisches<br />
Cannabis ersetzen konnte. Es linde-<br />
Dr. Roman Nagel,<br />
Inhaber der Primus Apotheke
Anzeige<br />
2%<br />
3%<br />
47<br />
5%<br />
6%<br />
6%<br />
10%<br />
18%<br />
73%<br />
Das Wirkungsspektrum von Cannabis<br />
Zwischenergebnisse der Cannabisbegleiterhebung, Bundesgesundheitsblatt 64, 368-377<br />
re nicht nur ihre Schmerzen, sondern befreie sie<br />
auch von nächtlichen Spasmen in den Beinen.<br />
„Mittlerweile bin ich an die Einnahme gewöhnt<br />
und spüre überhaupt keine Nebenwirkungen<br />
mehr“, sagt sie. Als Nichtraucherin nimmt sie<br />
ihre Arznei über einen sogenannten Vaporizer<br />
zu sich, ein elektronischer Verdampfer, der die<br />
wertvollen Stoffe nicht durch Verbrennen, sondern<br />
durch Erhitzen aus den getrockneten Blüten<br />
herauslöst und das Inhalieren dadurch angenehmer<br />
macht.<br />
sich das genaue chemische Profil der Cannabisprodukte<br />
einsehen und nach individuellem Bedarf<br />
auswählen. Das ermöglicht einen bewussten<br />
Umgang mit den Wirkweisen und hilft den<br />
Patient:innen, das ideale Präparat zu finden.<br />
Redaktion: H. M.<br />
Fotos: Primus Apotheke<br />
Terpene, THC und CBD: Eine synergetische<br />
Wirkstoffkombination<br />
Der Terpengehalt und die Konzentration der<br />
Cannabinoide THC und CBD sind essenziell für<br />
die Wirkung von Medizinalcannabis: Jede einzelne<br />
Substanz hat bestimmte pharmakologische<br />
Effekte und entfaltet in Kombination mit den<br />
jeweils anderen Wechselwirkungen im Körper,<br />
die je nach Konzentrationsverhältnis variieren.<br />
Bekannte therapeutische Effekte von psychoaktiven<br />
THC sind seine schmerzlindernde, appetitanregende,<br />
Tics-reduzierende und schlaffördernde<br />
Wirkung. CBD hingegen ist nicht<br />
psychoaktiv und wirkt vor allem entspannend<br />
und angstlösend. Die Terpene – Duftmoleküle,<br />
die für den charakteristischen Geruch von Cannabis<br />
und anderen geruchsintensiven Pflanzen<br />
sorgen – unterstützen die Wirkmechanismen<br />
der Cannabinoide. Im Grüne Blüte Shop lässt<br />
Primus Apotheke, Dr. Roman Nagel e.Kfm.<br />
Bovoloner Allee 4 · 55271 Stadecken-Elsheim<br />
+49 (0) 6136 7622881 · service@gruenebluete.de<br />
www.grüneblüte.de
48<br />
Das Vinarmarium<br />
Das<br />
im Herzen der Weinmetropole Mainz<br />
Wo einst Napoleon schon seinen Wein genossen hat, kann<br />
man heute sein ganz persönliches Wein- Cabinet anmieten,<br />
mitten in der schönen Stadt Mainz. Wo? Natürlich im Vinarmarium,<br />
das mit einem der ältesten Gewölbekeller in Mainz<br />
ein unverwechselbares Ambiente zu bieten hat.
Anzeige<br />
49<br />
Noch vor ein paar Jahren war der wunderschöne<br />
Kreuzgewölbekeller fast völlig<br />
in Vergessenheit geraten, bis Thorsten<br />
Kiegele, Inhaber des Vinarmariums<br />
und Geschäftsführer der Pro Familien<br />
Haus GmbH, diesen erworben und zu<br />
einer exklusiven Location umgebaut hat.<br />
Nun lassen sich hier ganz besondere<br />
Wein-Momente genießen - entweder im<br />
stilvoll eingerichteten Erdgeschoss oder<br />
weiter unten im 250 Quadratmeter großen<br />
historischen Keller. In gemütlicher<br />
Clubatmosphäre legt man seine Weine<br />
in gemietete Fächer, bekommt Gläser<br />
und Mineralwasser gestellt und kann<br />
genießen, wann immer man möchte –<br />
rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.<br />
Ein eigener Weinkeller in historischem<br />
Ambiente? Für viele Weinliebhaber ist<br />
es ein Traum, für Fachmieter im Vinarmarium<br />
Realität.<br />
Im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit<br />
können die Räume auch als Coworking-Space<br />
für Kundentermine genutzt<br />
werden. Bei Bedarf lässt sich außerdem<br />
der repräsentative Konferenz- und Mee-<br />
tingbereich für bis zu 20 Personen kostengünstig<br />
anmieten - voll ausgestattet<br />
mit Beamer, Leinwand und Internetzugang.<br />
Ein abschließbares Weinfach ist bereits<br />
für 79 € im Monat zu haben. Zum Einlagern<br />
größerer Bestände stehen außerdem<br />
begehbare Tresorräume zur Verfügung.<br />
Über die Webseite des Vinarmariums<br />
erhalten interessierte Weinfreunde einen<br />
ersten Eindruck. Zum persönlichen Kennenlernen<br />
vereinbart man am besten<br />
einen individuellen Besichtigungstermin<br />
an. Das engagierte Team freut sich in jedem<br />
Fall auf einen Besuch.<br />
Alle, die ihre Lieben oder auch sich selbst<br />
mit einem persönlichen Wein-Cabinet<br />
beschenken wollen, profitieren zur Weihnachtszeit<br />
von einem besonderen Schnupperangebot:<br />
sieben Monate mieten, nur<br />
sechs Monate zahlen.<br />
Redaktion: S.K.<br />
Fotos: Vinarmarium<br />
„Hier findet man Lebensart, Herzblut und<br />
Kommunikation der besonderen Art, tolle<br />
Räumlichkeiten auch für ́s Business –<br />
Deshalb haben wir einfach EIN FACH für<br />
unseren Wein im Vinarmarium“<br />
Marcus Steinbrücker, Generalfeldmarschall der Schwarzen Husaren<br />
sowie Haus- und Hoffotograf des BVMW Rheinhessen-Nahe<br />
Tipp:<br />
Perfekt auch als<br />
Weihnachtsgeschenk!<br />
Anzeige<br />
Vinarmarium • Emmeransstraße 34 • 55116 Mainz • tel: 0 61 31 / 6 34 10 84<br />
info@vinarmarium.de • www.vinarmarium.de • www.facebook.com/vinarmarium
50<br />
25 Jahre ecos office center mainz<br />
Das Business Center als<br />
geschäftliche Heimat<br />
„Eine repräsentative Geschäftsadresse und der umfassende Service, mit dem wir unseren Kunden den<br />
Rücken freihalten“, Harald Kastor, Geschäftsführer des ecos office center in Mainz spricht von den<br />
maßgebenden Erfolgsfaktoren seines Unternehmens. „Im November feiern wir Jubiläum“, sagt er nicht<br />
ohne Stolz.<br />
Umfangreicher Service steht im Mittelpunkt<br />
Es war 1996, nach seiner Karriere im Vertrieb<br />
international agierender Großunternehmen<br />
wagte der studierte Betriebswirt den Sprung<br />
in die Selbständigkeit: Er gründete sein eigenes<br />
Business Center und schloss sich der gerade<br />
entstehenden ecos-Gruppe an. Damit gehört<br />
er zum Dutzend der Gründerväter, die dem<br />
Verbund aus inhabergeführten Business Centern<br />
das Gesicht gegeben haben. „Wir waren<br />
uns einig: Ein perfekter Service, die maximale<br />
Entlastung des Kunden, das sollte stets im<br />
Vordergrund stehen“, berichtet er. Darin sei nicht<br />
nur die Bereitstellung eines umfangreichen<br />
Dienstleistungsangebots zu sehen, der Kunde<br />
müsse zudem stets einen kompetenten Ansprechpartner<br />
vorfinden.<br />
Existenzgründer über Startups bis zu<br />
Global Playern<br />
„Wir mussten mehrfach erweitern“, so Kastor.<br />
Der Nachfragetrend nach flexibel buchbaren,<br />
voll ausgestatteten Büros und Konferenzräumen<br />
sei bereits seit Jahren ungebrochen. „Hinzu<br />
kommen derzeit immer öfter pandemiebedingte<br />
Anfragen von Homeoffice-Betroffenen“, fügt<br />
er an. Optional habe man deshalb auch kostengünstige<br />
Co-Working und Flexoffice-Bereiche<br />
im Portfolio.<br />
Ob Startups, Existenzgründer, Rechtsanwälte<br />
oder andere Freiberufler, ob <strong>Wirtschafts</strong>beratungsgesellschaften,<br />
produzierende Unternehmen<br />
oder Firmen aus Dienstleistungsbranchen,<br />
dem Handel oder der Logistik: Die Klientel im<br />
ecos office center Mainz ist hinsichtlich ihrer<br />
Branchenzugehörigkeit und Unternehmensgröße<br />
äußerst vielfältig. Zum Kundenstamm zählten<br />
in der Vergangenheit auch immer wieder<br />
Global Player. „Die Kunden schätzen vor allem<br />
unseren umfassenden Assistenz-Service, das<br />
ruhige Arbeitsumfeld sowie die verkehrsgünstige<br />
Lage einschließlich der eigenen Parkplätze“,<br />
erklärt Kastor den Erfolg. Damit hebe man sich<br />
von Marktteilnehmern ab. Vielfach nutzen Unternehmensgründer<br />
die renommierte und repräsentative<br />
Geschäftsadresse als „Virtual<br />
Office“ zur Anmeldung ihres Firmensitzes beim<br />
Handelsregister.<br />
„Weil es um weit mehr geht,<br />
als nur Büros zu vermieten”<br />
Geschaftsführer Harald Kastor
Anzeige<br />
Aufbau neuer Unternehmensstandorte<br />
Flexible Vertragslaufzeiten und rasche Arbeitsplatzbereitstellung<br />
- gerade beim Aufbau eines<br />
neuen Unternehmensstandorts gehören diese<br />
Faktoren zu den entscheidenden Kriterien. Kastor<br />
erläutert: „Unsere Büromieter müssen sich<br />
um ihr Kerngeschäft kümmern. Sie sollten ihre<br />
Zeit nicht mit Möbel aufbauen oder Kaffee kochen<br />
vergeuden.“ Außerdem sei es wichtig, die durchgehende<br />
Erreichbarkeit des neuen Standorts zu<br />
gewährleisten. Dies gelte auch, wenn sich die<br />
Mitarbeiter gerade im Meeting oder im Kundengespräch<br />
befänden. Der professionelle, mehrsprachige<br />
Telefon-Service des ecos office centers<br />
Mainz sei daher geradezu ideal.<br />
Hybride Meetings<br />
Selbstverständlich lassen sich die hochwertig<br />
möblierten Konferenzräume auch für Online-<br />
Schulungen und hybride Meetings für bis zu<br />
40 Personen nutzen. Moderne Logitec-Videokonferenzsysteme,<br />
die mit allen gängigen Applikationen<br />
kompatibel sind, sorgen via High-<br />
Speed-Internet für perfekte Verbindung zu<br />
allen Teilnehmenden.<br />
Beste Standortfaktoren<br />
Perfekte Verkehrsanbindungen per Flugzeug,<br />
Bahn und PKW, ein attraktiver Arbeitsmarkt<br />
sowie ein interessantes Umfeld auf dem Business<br />
Campus Mainz – die Kunden des ecos<br />
office center Mainz sind hier bestens aufgestellt.<br />
direkte Autobahnanbindung<br />
Parkplätze vor der Tür<br />
sehr ruhiges Arbeitsumfeld<br />
Redaktion: SK<br />
Empfangs- und Assistenzservice<br />
modernste Technik für hybride Konferenzen<br />
51<br />
ecos office center mainz<br />
BBC Büroservice u. Business-Center GmbH • Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14 • 55130 Mainz<br />
tel: 0 61 31 / 92 10 • fax: 0 61 31 / 92 11 00 • mainz@ecos-office.com • www.ecos-office.com/mainz
52<br />
Gemeinsam stark an der Spitze<br />
Wie Unternehmer-Paare in belastenden Situationen wachsen<br />
Schritt 1:<br />
Schritt 2:<br />
Schritt 3:<br />
Auszeit nehmen<br />
und Ressourcen entdecken<br />
Selbstführung erforschen<br />
und Gestaltungskraft erhöhen<br />
Mut fassen und<br />
Entscheidungen treffen<br />
Schritt 4: Experimente wagen und<br />
Lösungen finden<br />
Schritt 5:<br />
Wachstum erleben und<br />
Zukunft angehen<br />
Beim dritten Schritt ging es darum, eine hoffnungsvolle<br />
Haltung zu entwickeln. Drei wichtige<br />
Booster dafür sind Dankbarkeit, positive Beziehungen<br />
und Vertrauen ins Leben. Hilfreich dafür<br />
ist es, den Kopf in der Natur frei zu bekommen,<br />
gemeinsam den Sinn des Unternehmens zu schärfen<br />
und die Mitarbeiter gestalterisch einzubinden.<br />
Neue Wagnisse eingehen -<br />
kreative Lösungen finden<br />
Sich für noch Unbekanntes zu öffnen braucht Mut<br />
(siehe Schritt 3). In der heutigen unberechenbaren<br />
schnelllebigen Welt ist ständige Veränderung aber<br />
Programm. Wie also schaffen Sie es trotz Vorbehalten,<br />
kreativ zu werden und neue Möglichkeiten<br />
zu erkunden?<br />
Ich lade Sie zu drei Ermöglichern ein:<br />
• Neues Ausprobieren: Erlauben Sie es sich<br />
und Ihrem Unternehmen.<br />
Ihre Haltung, Ihr Mind-Set zählen: Erwarten Sie<br />
- auch und vor allem - das Gute.<br />
Fest steht: Mindestens 90 % unserer Befürchtungen<br />
treffen gar nicht ein. Stattdessen geschieht<br />
weit öfter Positives und Förderliches, als wir es<br />
wahrnehmen. Deshalb lohnt es sich, die eigene<br />
Wahrnehmung für das Gute zu schärfen, das<br />
bereits geschieht. Dann fällt es auch leichter, damit<br />
zu rechnen, dass die Zukunft - trotz einzelner<br />
Rückschläge - vor allem Positives bereithält.<br />
• Kreatives Experimentieren: Geben Sie sich<br />
und anderen den Raum dafür.<br />
Erst wo Möglichkeitsräume bewusst aufgemacht<br />
werden, hat man die Chance, die besten Lösungen<br />
zu finden.<br />
Beschließen Sie für sich, experimentell neue Möglichkeiten<br />
entdecken zu wollen. Und das zur Verfügung<br />
zu stellen, was Sie dazu brauchen. Kommunizieren<br />
Sie das, erzählen Sie davon.<br />
Ermutigen Sie sich, Ihren Partner und die Mitarbeiter,<br />
kreativ zu werden: bisher nicht Gedachtes<br />
zu denken, über den eigenen Schatten zu springen,<br />
vielleicht neue Kombinationen des Bisherigen<br />
zu finden.<br />
Über die Autorin:<br />
Karin Dölla-Höhfeld begleitet gemeinsam mit ihrem Mann Günther<br />
Höhfeld Unternehmer-Paare in belastenden Situationen.<br />
Sie unterstützen Doppelspitzen individuell mit einem strukturierten<br />
Programm bei Schicksalsschlägen und persönlichen Krisen,<br />
damit Kontrollerleben, Handlungsfähigkeit und Wohlbefinden<br />
wiederhergestellt werden.<br />
www.hoehfelds-hof.de • Höhfelds Hof • 55278 Dolgesheim
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel nur die männliche Form<br />
verwendet. Selbstverständlich sind immer Frauen wie Männer gemeint.<br />
53<br />
• Genügend Zeit: Schenken Sie sie - sich<br />
selbst und anderen.<br />
Freies Ausprobieren braucht Zeit. Nur in den<br />
Stunden, die aus den üblichen Abläufen herausgenommen<br />
sind, kann man kreativ sein.<br />
Es ist tatsächlich so: Wenn ein Gut heute knapp<br />
ist, dann die Zeit, die man sich nehmen kann.<br />
Man ist in Abläufe eingebunden, die meist enge<br />
Zeitfenster vorgeben. Verzögerungen können<br />
fatale Folgen haben. Gleichzeitig ist es für einen<br />
Menschen wie auch für ein Unternehmen lebensnotwendig,<br />
sich um die wesentlichen Dinge zu<br />
kümmern. Und dazu gehört die Zeit, solide Grundsteine<br />
für die Zukunft zu legen.<br />
Praxis-Tipp 1:<br />
Kommen Sie Ihren „Verhinderern“ auf die Spur!<br />
Entmachten Sie, was sich in den Weg stellt.<br />
Bei uns allen sind in unserem Inneren feste Glaubenssätze<br />
entstanden wie „So etwas kann gar<br />
nicht gehen!“ oder „Das ist zu gefährlich.“. Damit<br />
wird Neues oft von vornherein abgeblockt, Chancen<br />
werden verhindert.<br />
Setzen Sie sich mit einem Blatt Papier in Ruhe<br />
hin und schreiben Sie auf, welche solcher inneren<br />
Verhinderer Ihnen einfallen. Was steht Ihnen im<br />
Weg? Und dann überlegen Sie, wie Sie dem die<br />
Kraft und Macht nehmen. Wenn Ihnen das allein<br />
zu schwer fällt - und das kann gut sein: Besuchen<br />
Sie einen entsprechenden Kurs. Oder Sie suchen<br />
sich jemanden, der Sie 1:1 professionell dabei<br />
unterstützt.<br />
So können Sie dieses Zuhören üben: Nehmen Sie<br />
sich Zeit, in der jeder nacheinander fünf bis sieben<br />
Minuten nur berichtet. Kommentieren oder bewerten<br />
Sie nicht; fragen Sie nur nach, wenn Sie<br />
etwas nicht verstehen. Sie werden überrascht<br />
sein, wie gut das Ihnen Beiden tut und wie es Sie<br />
stärkt.<br />
Praxis-Tipp 3:<br />
Binden Sie Ihre Mitarbeiter aktiv in die Entwicklung<br />
von kreativen Lösungsansätzen ein.<br />
Jeder Mensch ist gern kreativ, wenn er das Gefühl<br />
hat, dass das geschätzt wird. Noch besser ist es,<br />
wenn er es weiß. Deshalb ist es förderlich, wenn<br />
die Unternehmensspitze das konkret kommuniziert.<br />
Rufen Sie einen Wettbewerb im Unternehmen<br />
zu einer Fragestellung aus! Dabei kann es sich<br />
um ein spezielles Problem oder die Frage nach<br />
der zukünftigen Entwicklung handeln. Setzen Sie<br />
ein Papier auf oder formulieren Sie im Intranet<br />
eine entsprechende Seite. Laden Sie zum kreativen<br />
Denken ohne negatives Bewerten ein und<br />
prämieren Sie die besten Lösungsideen. Und<br />
wichtig: Bleiben Sie transparent, was mit den<br />
Ideen geschieht. Das wirkt motivierend. Für die<br />
Mitarbeiter und auch für Sie.<br />
Text: Karin Dölla-Höhfeld<br />
Praxis-Tipp 2:<br />
Reden Sie mit Ihrem Partner über Ihre Herausforderungen<br />
und Erfolge - regelmäßig und in<br />
Ruhe.<br />
Nichts stärkt eine Beziehung mehr als gemeinsam<br />
verbrachte Zeit, in der man offen von sich, seinen<br />
Kämpfen und seinen „Gold-Momenten“ erzählt.<br />
In der man nicht gleich weiterdenkt oder Ratschläge<br />
gibt, sondern einfach zuhört, Anteil nehmend<br />
und interessiert.
54<br />
Vom Vordach bis zum ökologischen<br />
Vollholz-Haus<br />
Gut bedacht seit 1908 - die Zimmerei Degreif im rheinhessischen Stadecken-Elsheim blickt auf eine<br />
langjährige Erfahrung zurück. Das Leistungsspektrum geht weit über den klassischen Dachstuhl hinaus.<br />
Auch baubiologische und ökologische Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unlängst<br />
errichtete man sogar ein komplettes Einfamilienhaus in Vollholz.<br />
„Wer sich heutzutage in unserer Branche behaupten<br />
will, muss sich weiterbilden, flexibel<br />
sein und die aktuellen Entwicklungen immer<br />
im Auge behalten, über ein gewachsenes Netzwerk<br />
verfügen, was die Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />
und dadurch Einhaltung der Bauzeiten<br />
in der aktuell schwierigen Zeit erleichtert. “, so<br />
der Inhaber des Traditionsunternehmens<br />
Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte<br />
gewinnen an Bedeutung<br />
Bereits seit 2008 führt die Zimmerei Degreif<br />
auch das Qualitätszeichen „Fachbetrieb für<br />
Dämmtechnik“. Seit dieser Zeit gehören nachhaltige<br />
CO2-Sanierungen von Dächern und<br />
Gebäudefassaden zum erweiterten Leistungsspektrum.<br />
Dabei gewinnt die baubiologische<br />
und ökologische Unbedenklichkeit der verwendeten<br />
Baustoffe zunehmend an<br />
Bedeutung. Thorsten Degreif rät als<br />
Wärme- und Schalldämmung auf<br />
nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf<br />
oder Holzfaserprodukte umzusteigen<br />
da diese ökologisch und atmungsaktiv<br />
sind sowie besser<br />
mit unerwartenden<br />
Feuchtigkeiten umgehen<br />
können, ohne direkt ein Problem mit Schimmel<br />
zu bekommen, wenn durch unvorhersehbare<br />
Einflüsse der Konstruktinsaufbau mal kuzzeitig<br />
mit mehr Feuchtigkeiten als geplant umgehen<br />
muss.<br />
Neu:<br />
ökologische Einfamilienhäuser in Vollholz<br />
Unlängst errichtete Degreif mit seiner Mannschaft<br />
sogar ein komplettes Eigenheim in Vollholz.<br />
Die mit der Planung betraute Architektin<br />
Petra Wiesner-Molitor beschreibt die Besonderheiten<br />
des Projekts: „Es handelt sich um ein<br />
individuell geplantes Vollholz-Haus des Südtiroler<br />
Herstellers holzius“. Durch die Verwendung<br />
von unverleimtem Holz in seiner Ursprünglichkeit<br />
verbaue man praktisch keine Schadstoffe.<br />
Somit sei der Grundstein für wohngesunde<br />
Räumlichkeiten gelegt. Die natürliche Holzoberfläche<br />
wirke ausgleichend bei Feuchtigkeit und<br />
Hitze, sie strahle Wärme und Behaglichkeit aus.<br />
Thorsten Degreif bietet mit seinem Team eine<br />
facettenreiche Angebotspalette auch jenseits<br />
des klassischen Dachstuhls<br />
red s.k<br />
„Ich möchte mit meinen Kindern ja auch nicht<br />
in einem Joghurtbecher leben.”<br />
Thorsten Degreif, Zimmerermeister,<br />
zertifizierter Gebäude-Energieberater, Betriebswirt
Anzeige<br />
55<br />
Mehrfamilienhaus mit Architekturbüro und Ferienwohnung zum Probewohnen, Architektin BDB und Baubiologin Petra Wiesner-Molitor – Foto Rieker<br />
Immer vorbildliche Handwerksqualität<br />
• Klassische Dachkonstruktionen - ob im Neubau oder<br />
im Bestand<br />
• Aufstockungen bzw. Anbauten in Holzrahmenbauweise,<br />
Brettsperrholz inkl. Brettstapeldecken<br />
• Komplette Häuser in Vollholz, ökologisch ohne Leim<br />
• Erweiterungen von Hallen mit Leimbindern oder Nagelplattenkonstuktionen<br />
• Erweiterungen von Balkonen oder Terrassen, z.B. mit<br />
WPC oder beliebigen Holzbelägen<br />
• Vordächer, Carports, Wintergärten inklusive diverser<br />
Eindeckungen<br />
• Neugestaltung von Fassaden inkl. Dämmung in Holz,<br />
Schiefer oder Putzträgerplatten<br />
• Umdeckungen von Bestandsdächern mit Verbesserungen<br />
des Wärme- und Schallschutzes<br />
• Dachflächenfenster - neu oder Austausch mit energiesparenden<br />
Verglasungen und Sonnenschutz<br />
• Errichten nachträglicher Gauben incl. Planung, Bauleitung,<br />
Eindeckung mit Schiefer-, Spengler- und Dachdeckerarbeiten,<br />
Fenster und inklusive Innenausbau<br />
mit allen Tapezier- und Dämmarbeiten<br />
Zimmerei Degreif • Thorsten Degreif • Kreuznacher Straße 21 • 55271 Stadecken-Elsheim •<br />
Tel.: 0 61 36 / 28 23 • info@zimmerei-degreif.de • www.zimmerei-degreif.de
Digitale Informationsplätze in Besucherräumen<br />
ISIDesign®Infostelen – modular und flexibel für digitale Anwendungen<br />
Anzeige<br />
56<br />
Wer in einer Bestandsimmobilie kurzfristige räumliche Veränderungen plant oder langfristig bei der Raumnutzung<br />
flexibel bleiben will, landet zwangsläufig bei mobilen Trennwandsystemen. Die patentierte und<br />
am Markt etablierte Innovation ISIDesign®TrennWand der Isinger+Merz GmbH in Wiesbaden-Nordenstadt<br />
passt zu allen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in Büros, Kliniken, Schulen, Flughäfen oder Bahnhöfen<br />
und ist ebenso ideal für Pop-up-Stores, Shop in Shop-Projekte, Messen, Events und Kongresse.<br />
Auch Besuchs- und Aufenthaltsräume in Ämtern und<br />
Jobcentern müssen sich immer häufiger den zukünftigen<br />
digitalen Anforderungen stellen. Mit den ISIDesign-Infostelen<br />
bietet der Hersteller ein robustes modulares<br />
System, das für nahezu alle digitalen<br />
Anwendungen geeignet ist. Aktuellste Medientechnik,<br />
z.B. Pads, Touchscreens, oder Computer-Arbeitsplätze<br />
lassen sich problemlos integrieren. Das nachträgliche<br />
Austauschen von Datenleitungen ist mit einfachen<br />
Handgriffen möglich. Die robusten und kompakten<br />
Baugruppen eignen sich besonders für stark frequentierte<br />
Besucherräume.<br />
Vorteile der ISIDesign®-Infostelen:<br />
• flexibler Einsatz für Pad- und<br />
Computer-Anwendungen<br />
• problemlose Installation der Hardware-Technik<br />
• robuste Oberflächenqualität der Arbeitsflächen<br />
• gut geeignet für stark frequentierte Besucher-<br />
Arbeitsplätze<br />
• zuverlässiger Diebstahlschutz für<br />
Pad-Anwendungen<br />
• erweiterbar für höhenverstellbare Arbeitsplätze<br />
(z.B. für Rollstuhlfahrer)<br />
• einfacher Zugang zur Technik und<br />
Kabelführung<br />
Neben den vorgefertigten ISIDesign®TrennWand-Standard-Elementen<br />
werden in den weitläufigen Werkstätten<br />
in Wiesbaden auch beliebige Sonderwünsche<br />
einbaufertig vorbereitet, was die Montagezeit vor Ort<br />
erheblich abkürzt und die Trennwände sofort nutzbar<br />
macht.<br />
Nutzerspezifisch erweitert wird das Einsatzspektrum<br />
durch modulare Zusatzelemente. Vitrinen, Tische, Sideboards,<br />
Prospektregale, Fenster, Türen, hinterleuchtete<br />
Grafikflächen oder raffinierte Licht-Designs unterstützen<br />
die praktische und optische Individualisierung.<br />
Ganz neue Anwendungen erschließt die gezielte akustische<br />
Nutzung von Materialstruktur und Mehrschaligkeit.<br />
Das ist bereits TV-Studio-erprobt, nutzt aber auch<br />
jedem klassischen Bürobetrieb. Eine Auskleidung der<br />
Hohlräume mit Dämmvlies reduziert den Schalldurchgang,<br />
während geschlitzte Platten oder mikroperforierte<br />
Metallpanels die Schallreflektion regeln und so<br />
die Raumakustik optimieren. Auch diese Funktionen<br />
sind bei Bedarf nachrüstbar.<br />
ISINGERMERZ bietet das System wahlweise zur Miete<br />
oder zum Kauf und führt optional die kompletten<br />
Montage- und Demontagearbeiten selbst durch, bei<br />
Bedarf einschließlich professioneller Zwischenlagerung.<br />
Redaktion: S. K.<br />
Fotos: IsingerMerz<br />
Trennwandmieten.de • Eine Marke der Isinger + Merz GmbH • Siemensstraße 13 • 65205 Wiesbaden • tel: 0 61 22 / 9099-500<br />
info@trennwandmieten.de • www.trennwandmieten.de
Anzeige<br />
57<br />
Fotos: Marcus Steinbrücker<br />
Partnerschaft von BVMW und Mainz 05<br />
BVMW-Stammtisch im VIP-Bereich der Mewa Arena<br />
Der Bundesverband mittelständige Wirtschaft kooperiert in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />
mit seinem Fußball-Erstligisten: Auf Initiative des BVMW-Repräsentanten Norbert Krambs sind<br />
der 1. FSV Mainz 05 und der BVMW jetzt Partner in der Region.<br />
Gefeiert wurde dies mit einem rasend<br />
schnell ausgebuchten Fest in der<br />
Mixed Zone der Mewa Arena - dort,<br />
wo Besuchern der Zutritt normalerweise<br />
verwehrt bleibt. Dr. Jan Lehmann,<br />
Finanzvorstand des Vereins, stand im<br />
unterhaltsamen Interview mit Guido Augustin,<br />
BVMW Pressesprecher Rheinland-Pfalz,<br />
Rede und Antwort. Beim anschließenden Rundgang<br />
führte David Schössler, Leiter des Partnermanagements,<br />
die Mittelständler bis in die<br />
Mannschaftskabinen.<br />
- Speisen und Getränke sowie ein Sitzplatz auf<br />
der Haupttribüne während des Spiels selbstverständlich<br />
inklusive. Verantwortliche des Vereins<br />
stehen dabei als Gesprächspartner bereit. Obendrein<br />
profitieren die Verbandmitglieder vom<br />
BVMW-Kontingent vergünstigter VIP-Tickets.<br />
Kontakt: norbert.krambs@bvmw.de<br />
Der im September unterzeichnete Kooperationsvertrag<br />
ermöglicht dem Verband unter anderem<br />
die Nutzung der Mewa Arena für exklusive Events:<br />
neben größeren Veranstaltungen wird beispielsweise<br />
bei ausgewählten Heimspielen ein moderierter<br />
Stammtisch im VIP-Bereich angeboten<br />
Dr. Jan Lehmann (links), Kaufmännischer Vosrstand bei Mainz 05, freut sich<br />
mit Norbert Krambs (Mitte) und Guido Augustin, dem Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />
des BVMW Rheinland-Pfalz, über die Kooperation.
58<br />
Hausbau 2.0<br />
Günstiger. Nachhaltiger. Sicherer.<br />
To-do-Listen beim Planen von Gebäuden sind lang: Maßnahmen für den Brand-, Schall- und Wärmeschutz<br />
gehören auch dazu. Dabei müssen alle gesetzlichen Vorgaben detailgetreu eingehalten werden. Eine<br />
Zusammenarbeit mit spezialisierten Bauphysikern ist daher dringend anzuraten.<br />
Zunächst stehen die gewieften Fachleute der<br />
Bauherrschaft mit Rat und Tat bei der Beantragung<br />
diverser staatlichen Förderungsmittel<br />
zur Seite. Im Dickicht der komplizierten Bedingungen<br />
zuhause sorgen sie dafür, dass sämtliche<br />
Zuschüsse in maximaler Höhe abgerufen<br />
werden können. Und auch im Hinblick auf die<br />
Betriebskosten und den Gebrauchswert eines<br />
Gebäudes, ist das Honorar für den Expertenrat<br />
ein lohnendes Investment. Ohnehin entpuppt<br />
sich vermeintliches Sparen an dieser Stelle nicht<br />
selten schon bald als folgenschwerer Irrtum.<br />
Werden nämlich bei der behördlichen Abnahme<br />
des fertigen Objekts gravierende Mängel entdeckt,<br />
ist deren Beseitigung obligatorisch und<br />
in der Regel mit hohen Kosten verbunden.<br />
Bauphysikalische Beratung vor Bauantrag<br />
einholen<br />
Bauwillige sollten daher schon<br />
im Zuge der Vorplanung - also<br />
noch vor dem Bauantrag, -<br />
eine bauphysikalische Beratung<br />
in Anspruch nehmen.<br />
„Bei der Auswahl des Dienst-<br />
leisters ist zu beachten, dass dieser in allen<br />
maßgebenden Bereichen ausgewiesene Experten<br />
an Bord hat“, so Luca Arenz, Inhaber der<br />
Firma ARCenergie, einer 25köpfigen Beratungsgesellschaft<br />
für Bauphysik. Das in Mainz<br />
ansässige Unternehmen ist spezialisiert auf<br />
zertifizierte Energieberatung, staatlich geprüften<br />
Schall- und Wärmeschutz sowie Brandschutz<br />
und Qualitätskontrolle.<br />
„Niemand kann Experte für alles sein“<br />
Einzelkämpfer sind mit den vielfältigen Aufgaben<br />
oftmals überfordert. „Niemand kann Experte<br />
für alles sein", so Luca Arenz. Für ihn sei<br />
es außerdem völlig unverständlich, dass Bauwillige<br />
dem erstbesten Planer zusagen, ohne<br />
vorher dessen Kompetenzen geprüft zu haben<br />
„Die Beauftragung eines Unternehmens, das<br />
gute Referenzen vorweisen, und zudem eine<br />
Rundum-Dienstleistung anbieten kann, spart<br />
der Bauherrschaft letztendlich hohe Kosten“,<br />
fährt der Experte fort. „Alles aus einer Hand“,<br />
das habe signifikante Vorteile. Das ARCenergie-<br />
Team setze sich daher aus Bauingenieuren,<br />
Architekten, Physikern, Vermessern, Dachdeckern,<br />
„Es geht auch um die<br />
Maximierung der Förderbeträge”<br />
Luca Danilo Arenz, Inhaber
Anzeige<br />
Maurern und Zimmerleuten zusammen. Die<br />
Fachleute stimmen sich untereinander ab und<br />
kümmern sich um sämtliche Belange eines<br />
Bauprojektes. Auf diese Weise sei ganzheitliches<br />
Planen möglich, der Kunde profitiere von einer<br />
allumfassenden Lösung, erläutert Arenz. Er<br />
resümiert: „Es ist günstiger, nachhaltiger und<br />
sicherer“.<br />
Minimierung der Baukosten - Maximierung<br />
der Fördermittel<br />
„Minimierung der Baukosten bei gleichzeitiger<br />
Maximierung der Fördermittel", so skizziert<br />
Arenz seinen Unternehmensansatz. Er berichtet<br />
von einem Bauherrn, der seine Planung so<br />
gestalten wollte, dass er KfW-Mittel in Anspruch<br />
nehmen konnte: „Der Mann wollte wissen, was<br />
er tun müsse, um die Zuschüsse in Anspruch<br />
nehmen zu können. Ich antwortete, zunächst<br />
könne er problemlos 30.000 Euro einsparen.<br />
Daraufhin gab er an, er wolle nicht günstiger,<br />
sondern höherpreisiger bauen, um an die Fördermittel<br />
zu kommen. Was er nicht wusste: Er<br />
hatte bereits alle Bedingungen erfüllt. So haben<br />
wir letztlich dazu beigetragen, seine Baukosten<br />
um mehr als 30.000 Euro zu senken und dafür<br />
gesorgt, dass er sich obendrein über Zuschüsse<br />
in beträchtlicher Höhe freuen konnte."<br />
KfW-Mittel oft falsch beurteilt<br />
Viele Bauwillige sind der Meinung, dass sich<br />
die Inanspruchnahme von KfW-Mitteln nicht<br />
lohne. Die Qualitätsanforderungen seien zu<br />
hoch. Andere wiederum hegen Bedenken, dass<br />
die erforderlichen Aufwendungen die erhaltene<br />
Fördersumme übersteigen. „Solche Befürchtungen<br />
sind jedoch völlig unbegründet“, stellt<br />
Arenz klar. Ebenso sei es mit der Angst vor<br />
kompliziertem Papierkrieg. „Wir übernehmen<br />
alles - den gesamten Prozess, bis hin zur Bewilligung<br />
der Zuschüsse“, garantiert er. In den<br />
Augen seiner Kunden falle die erhaltene Förderung<br />
nicht selten unerwartet hoch aus. Auch<br />
dieser Umstand sei wohl ein Alleinstellungsmerkmal<br />
seines Unternehmens. „Immer wieder<br />
begeistern wir unsere Kunden schon durch die<br />
Maximierung der Förderbeträge, und begeisterte<br />
Kunden empfehlen uns weiter“, erklärt<br />
Luca Arenz seinen Erfolg.<br />
Redaktion: DCF Verlag / <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />
Fotos: ARCenergie<br />
59<br />
ARCenergie auf youtube<br />
ARCenergie e.K.<br />
Inh. Luca Danilo Arenz · Mombacher Str. 2a · 55122 Mainz<br />
Telefon: 06131 / 62 48 48 · E-Mail: info@arcenergie.de<br />
www.arcenergie.de
Anzeige<br />
60<br />
Sicherheitstechnik für<br />
schnellen und effektiven Schutz<br />
Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft vor enorme Herausforderungen gestellt. Gerade in diesen unsicheren<br />
Zeiten bekommt Sicherheit einen besonderen Stellenwert.<br />
Unternehmen verschiedener Branchen sind<br />
unterschiedlichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt<br />
und haben individuelle Sicherheitsanforderungen.<br />
Wie kein anderer Sicherheitsdienstleister<br />
hat Securitas die Möglichkeit, mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen flexibel auf die Anforderungen<br />
und aktuellen Entwicklungen mit qualifiziertem<br />
Sicherheitspersonal zu reagieren und in Kombination<br />
mit mordernsten mobilen und festinstallierten<br />
Techniken den vielfältigen Risiken<br />
entgegenzuwirken.<br />
Dabei setzt Securitas hochwertige Sicherheitstechnik<br />
ein, z. B. als Pandemielösung Check-In<br />
Terminals oder Systeme zur<br />
Fieber- und Maskendetektion<br />
sowie für temporäre<br />
Einsätze mobile Alarmkoffer<br />
oder mobile Brandmelde-<br />
und Evakuierungssysteme.<br />
Ohne großen<br />
Personaleinsatz sorgen<br />
diese Techniken für<br />
kostenoptimierte Schutzlösungen.<br />
Securitas ist deutschlands<br />
größter Sicherheitsdienstleister<br />
mit bundesweit<br />
21.500 Beschäftigten. Kerngeschäft<br />
sind moderne<br />
Sicherheitslösungen, die<br />
aus umfassender Beratung,<br />
spezialisierten Sicherheitsund<br />
Servicediensten und<br />
der Integration modernster Technik<br />
bestehen.<br />
Das mobile Brandmelde- und Evakuierungssystem von Securitas.<br />
Regionaler Ansprechpartner:<br />
Mark Jantz, Bereichsleiter<br />
Securitas Sicherheitsdienste GmbH & Co. KG<br />
Carl-Zeiss-Straße 37 · 55129 Mainz<br />
Telefon: (06131) 2117010<br />
E-Mail: jantz.mark@securitas.de<br />
www.securitas.de<br />
Mobiles System zur<br />
Fieber- und Maskendetektion
Anzeige<br />
Immobilienverkauf durch die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
61<br />
Ihr 5 Sterne<br />
Makler.<br />
S-Immofinanz Mainz GmbH<br />
Bahnhofstr. 5<br />
55116 Mainz<br />
Tel: 06131-200 2375<br />
immobilien@immofinanz-mainz.de<br />
www.immofinanz-mainz.de<br />
Kompetent.<br />
Nah.<br />
Fair.<br />
Persönlich.<br />
Servicestark.<br />
immofinanz-mainz.de<br />
S Immofinanz<br />
Mainz
62<br />
Ein Wiesbadener Pionier<br />
25 Jahre Vermögensverwaltung<br />
Habbel, Pohlig & Partner<br />
Vor 25 Jahren gab es in Deutschland nur wenige bankenunabhängige Vermögensverwalter. Anders als<br />
in der Schweiz, Großbritannien oder den USA, wo diese schon lange etabliert und erfolgreich waren,<br />
hatten vermögende Menschen hierzulande oftmals nur einen Ansprechpartner – den Berater ihrer<br />
Bank oder Sparkasse. Das Interesse innerhalb der Branche, diese Situation zu ändern, war gering. Nicht<br />
so bei den Gründern von Habbel, Pohlig & Partner.<br />
„Kunden haben das Anrecht, bei der Verwaltung<br />
ihres Vermögens unabhängig beraten und betreut<br />
zu werden.“ Diese Überzeugung führte zur Gründung<br />
der ersten unabhängigen Vermögensverwaltung<br />
in Wiesbaden. Die Honorare sollten<br />
transparent und möglichst erfolgsabhängig sein<br />
- keineswegs von renditefressenden Transaktionen<br />
oder versteckten Provisionen abhängen.<br />
Nicht zuletzt ging es auch darum, den Kunden<br />
feste Ansprechpartner zu bieten, die sie über<br />
Jahre persönlich begleiten und ihre individuellen<br />
Bedürfnisse verinnerlichen.<br />
Schon bald stieß auch Oliver Voigt, heute Geschäftsführer<br />
von Habbel, Pohlig & Partner, zu<br />
dem hoch engagierten Team. Das neue Unternehmen<br />
spielte beim Aufbau des renommierten<br />
Verbands unabhängiger Vermögensverwalter VuV<br />
eine wichtige Rolle und legt großen Wert auf sein<br />
regionales Engagement: Als Sponsor und Förderer<br />
sozialer sowie kultureller Projekte brachte man<br />
schon zu Beginn das Bewusstsein einer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung zum Ausdruck.<br />
Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte<br />
Dieses Jahr feiert der Wiesbadener Vermögensverwalter<br />
nun sein erfolgreiches 25-jähriges Bestehen.<br />
Mit Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
und mehr als 600 Millionen Euro<br />
verwaltetem Vermögen gehört Habbel, Pohlig &<br />
Partner heute zu den größten unabhängigen<br />
Vermögensverwaltern der Region. Die eigenen<br />
Anlagelösungen werden regelmäßig ausgezeichnet<br />
und man blickt stolz auf einen treuen Kundenstamm<br />
von privaten und institutionellen<br />
Anlegern.<br />
„Honorare für Vermögensberatung<br />
müssen transparent sein. Sie sollten<br />
weder von renditefressenden<br />
Transaktionen noch versteckten<br />
Provisionen abhängen”<br />
Geschaftsführer Andreas Hauser und Oliver Voigt
Anzeige<br />
Ein Teil der Mitarbeiter ist dabei weit über zehn<br />
Jahre an Bord, andere kamen hinzu und verjüngten<br />
das Team. Den sich verändernden Kundenansprüchen<br />
einer neuen Generation wird so<br />
stets Rechnung getragen. Im Jubiläumsjahr<br />
wurde neben Oliver Voigt (54) mit Andreas Hauser<br />
(44) ein weiterer Geschäftsführer eingesetzt.<br />
Ebenfalls fest in Wiesbaden verwurzelt, verantwortet<br />
Hauser den Bereich Portfoliomanagement,<br />
die Bereiche Kundenbetreuung und operative<br />
Abläufe liegen bei Voigt.<br />
Auch der hochkarätig besetzte Beirat wird die<br />
weiteren Geschicke des Unternehmens prägen.<br />
Mit Matthias Habbel, Christoph Lieber, CEO der<br />
Cinerius Financial Partners AG, Frank Peter Martin,<br />
ehemals Mitgeschäftsführer des Bankhauses<br />
Lampe, und Stephan Ziegler, ehemaliger Vorstand<br />
der Naspa Wiesbaden, trägt das Gremium aktiv<br />
dazu bei, dass Habbel, Pohlig & Partner ein moderner,<br />
verlässlicher und nutzbringender Verwalter<br />
der Vermögen seiner Kunden bleibt.<br />
Redaktion: SK<br />
Fotos: Birgit Kallerhof, Uwe Nölke<br />
63<br />
Die Zukunft der unabhängigen<br />
Vermögensverwaltung<br />
Aktuelle Herausforderungen lassen keine Zeit,<br />
um sich auf Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen<br />
- darüber ist sich die Geschäftsführung<br />
einig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />
sowie ein anhaltendes Nullzinsumfeld erfordern<br />
kluge Anpassungen.<br />
Der Beirat vor dem Unternehmenssitz<br />
Der fortschreitenden Digitalisierung muss ebenso<br />
Rechnung getragen werden wie dem Wunsch<br />
vieler Kunden nach nachhaltigen und sozial verträglichen<br />
Anlagelösungen. Die neu geschaffene<br />
Position der Nachhaltigkeitsbeauftragten - besetzt<br />
mit Blanka Habbel, Tochter eines der Unternehmensgründer<br />
- ist dabei eine Reaktion<br />
auf aktuelle Bedürfnisse und Notwendigkeiten.<br />
Habbel, Pohlig & Partner –<br />
Vermögensverwaltung<br />
Kontakt: Oliver Voigt<br />
voigt@hpp-vermoegensverwaltung.de<br />
Sonnenberger Straße 14 · 65193 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 - 999 66 25<br />
www.hpp-vermoegensverwaltung.de
64<br />
AUFGEGABELT:<br />
Wunderbares Lesefutter<br />
Caroline Bosbach<br />
mit Torsten Weber<br />
Schwarz auf Grün<br />
Was die schweigende Mehrheit umtreibt.<br />
Für eine neue Politik der Mitte.<br />
Frisches Lesefutter erfreut aufgegabelt<br />
in Rheinland-Pfalz und Hessen.<br />
Unsere Redakteurin Sam entdeckt für<br />
Sie interessante Bücher von Autor:innen<br />
aus der Region.<br />
Das Debütwerk „Schwarz auf Grün“ von<br />
Caroline Bosbach erschien im Frühjahr<br />
<strong>2021</strong>. Die im Rheingau lebende Autorin ist<br />
politische Referentin und seit Kurzem auch<br />
Bundesvorsitzende Junger <strong>Wirtschafts</strong>rat<br />
der CDU e. V. Ihre Position steckt bereits<br />
im Titel ihres Buchs, ein Buch „das wirklich<br />
jeder verstehen soll“, so Bosbach im<br />
Gespräch mit dem Handelsblatt. „All die<br />
großen Fragen, Energiewende, Generationenwechsel,<br />
Haushaltspolitik, Fliegen,<br />
Nahrung, die sind ja alles andere als wenig<br />
komplex.“<br />
Dementsprechend wurde ein eher ungewöhnliches<br />
Format gewählt: eine Art<br />
Drehbuch für eine Serie mit zehn Folgen.<br />
Pro Serie soll eine mehr oder weniger<br />
provokativ gestellte Frage geklärt werden,<br />
wie: „Wollt ihr mir mein Auto wegnehmen?“,<br />
„Ausgerechnet du willst uns jetzt das<br />
Fliegen verbieten?“, „Sind wir noch sicher?“<br />
oder „Haben wir gegen die Chinesen überhaupt<br />
noch eine Chance?“. Die fiktiven<br />
Szenen sind alle ähnlich aufgebaut. Die<br />
Protagonistin Caroline Bosbach vermittelt<br />
ihre Haltung zu politischen Inhalten über<br />
kontroverse Debatten mit – wie der Untertitel<br />
des Buches verrät – Stellvertretern der<br />
aus ihrer Sicht „schweigenden Mehrheit“.<br />
Ist die Frage bei Bosbach gelandet, wird der<br />
Ball mit einer Erklärung, Überlegung oder<br />
genervt (wenn es um die Grünen geht)<br />
zurückgeworfen. Alternativ geht er an<br />
Torsten Weber. Der Professor für Marketing<br />
und Nachhaltigkeitsmanagement<br />
unterstützt die Autorin bei entsprechenden<br />
Themenkomplexen mit den passenden<br />
Insights. Es passiert aber auch, dass der<br />
Ball mit einem finalen Statement in Bosbachs<br />
ambitionierter Hand verbleibt.<br />
Aus dem Off sendet das „Radio Future“<br />
regelmäßig kleine Features und Reportagen<br />
aus dem Jahr 2030. Hier regiert seit<br />
neun Jahren Schwarz-Grün-Gelb unter der<br />
Führung von Bundeskanzler Armin Laschet,<br />
Kevin Kühnert ist Regierender Bürgermeister<br />
von Berlin, die Autorin selbst<br />
bekleidet das Amt der <strong>Wirtschafts</strong>zukunftsministerin.<br />
Und unter anderem geht eine<br />
Halbleiterfabrik in Kärnten in Betrieb.<br />
So zumindest hatten sich das Bosbach und<br />
Weber vorgestellt – vor der Wahl. Ihre Auseinandersetzungen<br />
mit den wichtigen Themen<br />
der Zeit bleiben aber auch noch nach<br />
der Wahl interessant. Die Herausforderungen,<br />
vor denen wir stehen, bedürfen möglichst<br />
vieler Perspektiven, um gemeistert<br />
zu werden. „Große Aufgaben können nur im<br />
Team gelöst werden. Niemand vereint alle<br />
notwendigen Lösungskompetenzen in einer<br />
Person. (…) je diverser, desto produktiver“,<br />
erklärt Weber in einem der Kapitel weise.
„Mobilität 4.0 ist nicht nur gut für die<br />
Luft, sondern vor allem auch für die<br />
Wirtschaft.“<br />
65<br />
„Trotzdem glaube ich nicht, dass<br />
Nachhaltigkeitsthemen rein grüne<br />
Themen sein dürfen. Wenn es darum<br />
geht, das Land moderner zu machen,<br />
nachhaltiger zu wirtschaften und zu<br />
produzieren, hat das in meinen Augen<br />
handfeste ökonomische Gründe.“<br />
Direkt beim Murmann Verlag bestellen.<br />
Der Sachbuchverlag bietet interessante Bücher zum Thema<br />
Wirtschaft, Gesellschaft, Karriere und Innovation, produziert<br />
klimaneutral und ist Unterzeichner der Charta für Vielfalt.<br />
„Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich eine Vielzahl an<br />
neuen Möglichkeiten ergibt, wenn wir die Augen öffnen und<br />
neuen Ideen mit wachem Geist entgegentreten.“<br />
„Will man jüngere Menschen erreichen,<br />
braucht man eine vernünftige Verbraucherpolitik.“<br />
„Erinnern Sie sich noch an die Corona-Krise und wie lange sie<br />
gedauert hat? Die Menschen konnten sie nur bewältigen, weil<br />
irgendwann alle an einem Strang gezogen haben.“<br />
Und dieses neue >>Wir-Denken>neue Glücksgefühl
Wir kümmern uns um ALLES!<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IM<br />
Anzeige<br />
66<br />
Unfallservice<br />
Beseitigung von<br />
Unfallschäden<br />
Ersatzwagen<br />
PKW-Lackierung<br />
Karosseriearbeiten<br />
Spot Repair<br />
lackierfreies Ausbeulen<br />
elektronische 3D-<br />
Achsvermessung<br />
Fahrzeugdiagnose<br />
Foto: Wellnhofer Designs<br />
DER FANNINGBERG IM<br />
SALZBURGER LUNGAU,<br />
auf 1.500 Metern Seehöhe, im<br />
Antlitz der Berge, droben auf<br />
der Alm, am Waldesrand, klares<br />
Wasser, frische Luft, natürliches<br />
Licht – ein Kollektiv, atemberaubend<br />
& erfrischend.<br />
URLAUB,<br />
DER ERDET.<br />
Echt.sein.<br />
— Salzburger Lungau<br />
WWW.ALMDORF-OMLACH.AT<br />
Momente für dich!<br />
Weitere Infos?<br />
An der Fahrt 11 ∙ 55124 Mainz ∙ www.emobile-mainz.de<br />
Tel.: 06131-9503777<br />
IMPRESSUM<br />
Erscheint in den Gebieten:<br />
Herausgeber: Reprion Media<br />
Chefredaktion:<br />
Bernd Wildemann (B. W.)<br />
Stefan Kühn (S. K.)<br />
Redaktionsleitung<br />
Sam@reprion.de<br />
Redaktion:<br />
Angela Wilbert (A. W.)<br />
Susanne Hoffmann (S. H.)<br />
Lena Sturm (L. S.)<br />
Sam@reprion.de<br />
Karin Dölla-Höhfeld<br />
Hannah Maertin<br />
Grafik:<br />
Huck Media GbR<br />
Fotografie:<br />
Jochen Kratschmer (J. K.)<br />
Marcus Steinbrücker (M. S.)<br />
Inga Steeg<br />
Titelbild Mainz: Ramin Durani<br />
Digitalisierung Titelbild Mainz:<br />
Altstadt-Kopierladen Neutorstraße 12<br />
info@altstadt-kopierladen.de<br />
www.altstadt-kopierladen.de<br />
Titelbild Wiesbaden:<br />
Vollherzig DENKSTAHL, Galerie Vollherzig<br />
Gastautoren:<br />
Christiane Gawlyta<br />
Roger Lewentz<br />
Adolf Kessel<br />
Dr. Christiane Pfanz-Sponagel<br />
Stefanie Seiler<br />
Bischof Peter Kohlgraf<br />
Prof. Dr. Karl Böhmer<br />
Ilknur Özen<br />
V.i.S.d.P.: Bernd Wildemann, Stefan Kühn<br />
Der Verlag übernimmt keine Haftung für un verlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Illustratio nen. Nachdruck,<br />
auch aus zugs weise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet, Missbrauch wird zivil- und strafrechtlich<br />
verfolgt. Dieses gilt auch für die Aufnahme in<br />
elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD.<br />
Nicht gekennzeichnete Reportagen und/oder Fotos/Bilder<br />
sind von entsprechenden Unternehmen selbst angeliefert.<br />
© <strong>2021</strong>, soweit nicht anders vermerkt,<br />
von Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />
Reprion Media, gedruckt in Deutschland.<br />
Wirtschaftlich beteiligt im Sinne von § 9, Abs. 4 LMG sind<br />
Bernd Wildemann und Stefan Kühn.<br />
Reprion Media<br />
Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />
Dagobertstraße 6, 55116 Mainz, Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />
info@reprion.de, www.reprion.de<br />
Kontakt Redaktion:<br />
Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />
info@reprion.de
Anzeige<br />
GLASFASER-POWER<br />
FÜR MAINZER<br />
UNTERNEHMEN<br />
67<br />
BESCHLEUNIGEN SIE<br />
IHR BUSINESS!<br />
Internet • Ethernet • WLAN • Cloud<br />
www.mainzer-breitband.de
Kompetenz in der Implantologie<br />
auch metallfrei mit Keramikimplantaten<br />
Feste Zähne machen Spaß!<br />
Implantologie<br />
3D-Diagnostik<br />
Parodontologie<br />
Lachgas<br />
Keramikimplantate<br />
Kinderzahnheilkunde<br />
Zahnersatz<br />
Prophylaxe<br />
lantologie – DGOI Geprüfte Experten der Implantologie Diplomates– DGOI<br />
Diplomates<br />
Gepr<br />
eprüfte I Experten der Implantologie Diplomates– DGOI<br />
Diplomates<br />
Ge<br />
Geprüfte Experten<br />
Feste<br />
der Implantologie<br />
Zähne machen Spaß!<br />
hne machen Spaß!<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für orale Implantologie<br />
International Congress<br />
of Oral Implantologists<br />
Bornheimer Landstraße 8<br />
55237 Flonheim<br />
Telefon 06734-368<br />
Fax 06734-9132115<br />
Wir sind für Sie da:<br />
Montag bis Samstag<br />
Kostenlose Parkplätze<br />
neben unserer Praxis<br />
info@zahnaerzte-flonheim.de<br />
www. zahnaerzte-flonheim.de