blaettle 28 - September/ Oktober
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DAS Magazin für ganz Donau-Ries | Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Schaut auch rein:<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
Recyceln, Reduzieren, Wiederverwerten<br />
Wie viel Abfall produzieren wir -<br />
und geht es auch ohne?<br />
Spaziergang durch ... Mertingen +++ Heimatgeschichte: Der jüdische<br />
Friedhof in Harburg +++ Naturliebe: Wallerstein Gardens +++ Spezial:<br />
Donauries-Ausstellung +++ Matthias macht mit: Pommes aus Rain +++<br />
Tu’ Gutes: Förderverein Wildtierrettung Wemding-Gosheim e.V. +++<br />
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Editorial und Inhalt | 3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
. .<br />
Die <strong>28</strong>. blattle Ausgabe<br />
Inhalt<br />
Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
wenn jeder von uns einmal über sein Konsum- und Wegwerfverhalten nachdenkt,<br />
wird einem erst bewusst, wie viel Müll wir tatsächlich erzeugen.<br />
Im Supermarkt ist fast alles in Plastik verpackt – und wenn Gemüse lose<br />
angeboten wird, greifen wir zur Kunststofftüte. Muss das sein?<br />
Jährlich gelangen etwa 10 Millionen Tonnen Müll in unsere Weltmeere.<br />
Gut 75 Prozent davon ist Plastik. Kunststoff braucht unglaublich lange, um<br />
zu zerfallen und treibt deshalb in Form von Mikroplastik durch die Ozeane.<br />
Die kleinen Partikel werden von den Meeresbewohnern nicht selten mit<br />
Nahrungsmitteln verwechselt. Plastikmüll im Meer schadet nicht nur den<br />
marinen Ökosystemen. Für die Tiere ist er tödlich. Und nicht zuletzt<br />
landet das Mikroplastik auch wieder auf unserem Teller, wenn wir Fisch<br />
essen. Forscher warnen, dass Chemikalien in den Kunststoffen gravierende<br />
Gesundheitsschäden verursachen: von Allergien und Fettleibigkeit bis hin<br />
zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzerkrankungen. Wir Deutschen trennen<br />
unseren Müll zwar vorbildlich – nur können wir nicht ausschließen, dass<br />
unser Abfall nicht im Meer landet. Außerdem gelangt Mikroplastik in<br />
unserer Kleidung oder in Kosmetikartikeln wie Duschgel, Peelings oder<br />
Zahnpasta ins Abwasser. Kläranlagen können das Mikroplastik kaum filtern,<br />
es treibt schließlich in unseren Flüssen und Meeren. In unserem Titelthema<br />
„Recyceln, Reduzieren, Wiederverwerten“ (ab Seite 10) haben wir uns gefragt<br />
wie viel Müll wir Donau-Rieser eigentlich erzeugen und ob es auch ohne<br />
geht. Zum Beispiel haben wir eine Nördlingerin getroffen, die fast ohne<br />
Verpackungsmüll lebt, haben beim Abfallwirtschaftsverband genau nachgefragt<br />
was mit unserem Müll passiert und dem ersten verpackungsfreien<br />
Laden im Landkreis einen Besuch abgestattet.<br />
Unsere Redaktion möchte selbst auch weniger Müll erzeugen. Für unseren<br />
Stand auf der Donauries-Ausstellung vom 2. bis 6. <strong>Oktober</strong> in Nördlingen<br />
haben wir versucht, unsere Werbematerialen so umweltbewusst wie möglich<br />
auszuwählen. Unsere Kugelschreiber wurden aus Pappe und einem ökologisch<br />
abbaubaren Maisplastik hergestellt. Die blättle-Tasche in neuem Design ist<br />
aus Baumwolle und kann immer wieder verwendet werden – zum Beispiel beim<br />
Einkauf im Hofladen. Wo es in unserer Region Direktvermarkter gibt, erfahrt<br />
ihr übrigens auf unserem beiliegenden Poster. Mehr zur Ausstellung<br />
lest ihr ab Seite 18.<br />
Für unser Regionalgespräch (ab Seite 24) haben wir uns mit Laura Geiselsöder,<br />
Basketballspielerin bei den XCYDE Angels, getroffen. Wir haben<br />
erfahren, wie in Rain Pommes frites hergestellt werden (ab Seite 38),<br />
waren zu Gast in einem fürstlichen Garten (ab Seite 40), haben Häftlingen<br />
in den Werkstätten der JVA Kaisheim über die Schultern geschaut (ab Seite<br />
42) und durften eine Spritztour mit einem Tesla machen (ab Seite 54).<br />
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf euren Besuch an<br />
unserem Stand in Halle A auf der Donauries-Ausstellung in Nördlingen.<br />
Eure Mara Kutzner<br />
04 | Was ist los im <strong>September</strong><br />
und <strong>Oktober</strong>?<br />
10 | Titelthema<br />
Recyceln, Reduzieren,<br />
Wiederverwerten<br />
> Wie viel Abfall produzieren wir –<br />
und geht es auch ohne?<br />
16 | Kinderblättle<br />
18 | Spezial<br />
> Donauries-Ausstellung<br />
22 | Damals & Heute<br />
> die Mayrei<br />
24 | Regionalgespräch<br />
> mit Laura Geiselsöder<br />
<strong>28</strong> | Tu’ Gutes<br />
> Förderverein Wildtierrettung<br />
Wemding-Gosheim e.V.<br />
30 | Spaziergang durch ...<br />
> Mertingen<br />
34 | Vereinsleben<br />
> TSV 1896 Rain e.V.<br />
36 | Heimatgeschichte<br />
> Der jüdische Friedhof in Harburg<br />
38 | Matthias macht mit<br />
> Aviko: Pommes aus Rain<br />
40 | Naturliebe<br />
> Wallerstein Gardens<br />
42 | Selber g’macht<br />
> Haftsache<br />
44 | Jahresthema<br />
> Ausflug in die Nachbarschaft<br />
50 | Mahlzeit<br />
52 | Familienzeit<br />
54 | Fernweh trifft motoRIESiert<br />
Veranstaltungen +++ Jobangebote im Landkreis +++ Wissenswertes<br />
aus dem Donau-Ries +++ aktuelle Informationen +++<br />
Seid dabei – seid informiert: www.donau-ries-aktuell.de<br />
56 | Kulturregion<br />
60 | In eigener Sache<br />
> Impressum und Abo<br />
63 | blättle Quiz<br />
2 1 4 1 6<br />
So viele Online-Leser folgen<br />
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(Stand: August 2019)
4 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>? | 5<br />
Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>?<br />
Marktkalender im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong><br />
1. <strong>September</strong> 2019: 25. Ökomarkt Donauwörth<br />
1. <strong>September</strong> 2019: Flohmarkt Rain<br />
Historisches Stadtmauerfest Nördlingen<br />
> Alle drei Jahre leihen sich annähernd 3000 Nördlinger Bürgerinnen und Bürger aus dem städtischen Fundus historische Kostüme aus<br />
und beteiligen sich aktiv am „Historischen Stadtmauerfest“. Vom 6. bis 8. <strong>September</strong> 2019 wird dieses Fest, das zwischenzeitlich zu<br />
einem der größten mittelalterlichen Feste in Süddeutschland gehört, wieder viele Besucher in seinen Bann ziehen. Unter dem Motto<br />
„Eine Stadt erlebt ihre Geschichte“ beginnt das dreitägige, mittelalterliche Spektakel am Freitagabend, 6. <strong>September</strong> 2019, um 18:00 Uhr,<br />
mit dem Einzug vieler Mitwirkender, Musikkapellen, Salutschüssen und dem historischen Rat der Stadt, dargestellt von Bürgern und<br />
8. <strong>September</strong> 2019: Herbstmarkt Rain<br />
8. <strong>September</strong> 2019: Gartenflohmarkt Rain<br />
15. <strong>September</strong> 2019: Herbstmarkt Wallerstein<br />
<strong>28</strong>. <strong>September</strong> 2019: Kunst- und Kreativmarkt Nördlinger<br />
29. <strong>September</strong> 2019: Herbstmarkt und Selber g’macht-Markt Harburg<br />
6. <strong>Oktober</strong> 2019: Flohmarkt Rain<br />
Basketball<br />
1. Bundesliga:<br />
Heimspiele XCYDE<br />
Angels<br />
Mitgliedern des Vereins Alt Nördlingen.<br />
Eine Gebets- und Tanzszene wird auf das Fest einstimmen, bevor am Abend dann auf fünf Bühnen unter dem Motto „Nächte des Liedes<br />
und des Lichts“ viele Gruppen spielen und Feuershows zu erleben sind. Höhepunkt am Freitagabend ist der Auftritt der französischen<br />
Gruppe „Entr’Act“, die ihr historisches Konzert auf der großen Bühne vor St. Georg am Marktplatz spielen. Eingerahmt wird das<br />
Konzert von den Feuershows von „Domini Ignis – den Herren des Feuers“. Ein weiterer Höhepunkt steht am Samstag, 7. <strong>September</strong><br />
2019, um 14:00 Uhr, auf dem Programm. Der Brauchtumsumzug präsentiert über 70 Gruppen, darunter Sechser-Pferdegespanne, eine<br />
Vielzahl von historischen Traktoren, 40 Fuhrwerke und zwölf Musikkapellen und annähernd 2000 in Trachten gekleidete Mitwirkende.<br />
Am Sonntag, 8. <strong>September</strong> 2019, zieht der Festumzug, mit über 80 Gruppen und ebenfalls über 2000 Mitwirkenden, ein Höhepunkt<br />
des dreitägigen Mittelalterfestes, durch die Altstadt Nördlingens.<br />
12./13. <strong>Oktober</strong> 2019: Herbst- und Regionalmarkt Donauwörth<br />
20. <strong>Oktober</strong> 2019: Schärtlesmarkt Monheim<br />
26. <strong>Oktober</strong> 2019: Herbstmarkt Oettingen<br />
> 06.10.2019<br />
XCYDE Angels - Rutronik Stars Keltern<br />
Hermann-Kessler -Halle<br />
20.10.2019<br />
XCYDE Angels - Eisvögel USC Freiburg<br />
Hermann-Kessler-Halle<br />
<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.bg-donau-ries.de<br />
Der Festumzug unterstreicht das Motto des gesamten historischen<br />
Stadtmauerfestes. Um 14:00 Uhr wird der Festumzug von<br />
2. Jetpower Event 2019<br />
Oberbürgermeister Hermann Faul und Schirmherr<br />
Dr. Markus Söder auf dem Marktplatz empfangen.<br />
„Eine Stadt erlebt ihre Geschichte“, so von Anbeginn<br />
an das Motto des Nördlinger Stadtmauerfestes.<br />
Der Abschluss ist am Sonntagabend der<br />
traditionelle „Große Zapfenstreich“, bei dem<br />
Stadt- und Knabenkapelle im Schein der Fackeln<br />
musizieren. Der historische Rat der Stadt, Vertreter<br />
des Stadtrates und Darsteller des Vereins<br />
Alt Nördlingen feiern eine Dankandacht auf der<br />
großen Bühne, die zum Geläut von St. Georg das<br />
dreitägige Mittelalterspektakel abschließt. Ein Höhepunkt<br />
schlechthin, ein „Gänsehauterlebnis“ für Mitwirkende<br />
und Zuschauer! |<br />
Bilder: Rudi Scherer; DRA; Jochen Aumann<br />
> Vom 13.09. bis 15.09.2019 findet auf dem Flugplatz in Genderkingen das 2. Jetpower Event<br />
statt. Auf der weltweit größten Messe für turbinengetriebene Flugmodelle und Hubschrauber<br />
werden 120 Aussteller aus über 20 Nationen im 210 Meter langen Messezelt ihre<br />
Produkte präsentieren und auf dem 760 Meter langen asphaltierten Runway in Aktion zeigen.<br />
Beim Abendprogramm sorgt am Freitag DJ Micky Duke und am Samstag die<br />
Marius-Müller-Westernhagen Coverband für Stimmung in der neuen Welcome Area.<br />
Weitere Infos unter: jetpowerevent.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitag 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Samstag 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
Sonntag 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Eintrittspreise:<br />
Tagesticket inkl. Parkgebühren 10,00 €<br />
Wochenend-Ticket inkl. Parkgebühren 25,00 €<br />
Campingstellplatz für das gesamte Messewochenende 30,00 €<br />
Turnen<br />
2. Bundesliga:<br />
Heimwettkämpfe TSV<br />
Monheim 1895 e.V.<br />
> 21.09.2019<br />
TSV Monheim – TV Bühl<br />
Sporthalle Monheim<br />
19.10.2019<br />
TSV Monheim – KTV Ries<br />
Sporthalle Monheim
6 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>? | 7<br />
Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>?<br />
Batik – Der Trend zum Selbermachen<br />
> Das einstige Lieblingsmuster der Hippies feiert in diesem Jahr ein Comeback. Die selbst hergestellte Mode sieht nicht nur gut aus,<br />
sondern macht bei der Herstellung auch noch Spaß.<br />
Waldbesitzertag Nordschwaben in Donauwörth<br />
> Am 22. <strong>September</strong> findet in Donauwörth der Waldbesitzertag Nordschwaben statt.<br />
Die Färbetechnik stammt eigentlich aus Indonesien und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Vor allem ist die Technik aber zur<br />
Färbung von Stoffen als Lieblingsmuster der 60er und 90er Jahre bekannt. Mittlerweile ist Batik wieder voll im Trend, und gar nicht so schwer<br />
nachzumachen.<br />
Ein Tag für Waldbesitzer und alle, die am Ökosystem Wald interessiert sind. Geboten wird ein<br />
informativer und abwechslungsreicher Tag vor der Donauwörther Altstadtkulisse. Im<br />
Heilig-Kreuz-Garten bietet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) den<br />
Besuchern eine abwechslungsreiche Ausstellung rund um die Themen Wald, Waldnaturschutz,<br />
Waldbewirtschaftung und Holz.<br />
Unter anderem informieren die Forstbehörde und Wasserbehörde, Arbeitsschutz und Naturschutz,<br />
Alpenverein und Imkerverein sowie Aussteller rund um Holzverarbeitung und Holzverwendung<br />
die Besucher. Im Waldparcours im Donauwörther Stadtwald bieten zahlreiche<br />
Forstunternehmer vielseitige Infos und Vorführungen zu Holzernte und Waldpflege. Auch<br />
für Kinder ist ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten. Insgesamt beinhaltet die Veranstaltung<br />
Themen über die ganze Palette von Natur bis Kultur, vom Baum bis zum Raum,<br />
von der Saat bis zur Ernte. Im Pfarrsaal der Liebfrauenkirche werden Vorträge aus der<br />
Fachwelt angeboten. Zwischen dem Waldparcours, dem Heilig-Kreuz-Garten und den Parkplätzen<br />
verkehren kostenlose Shuttle-Busse. Der Waldbesitzertag beginnt um 9:00 Uhr mit<br />
einem Gottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche. Schirmherr MdEP Markus Ferber eröffnet<br />
um 10:00 Uhr, zusammen mit anderen Politikern der Region und der bayerischen<br />
Waldprinzessin, die Veranstaltung auf dem Ausstellungsgelände im Heilig-Kreuz-Garten.<br />
Welche Stoffe eignen sich zum Batiken?<br />
Am besten zum Batiken eignen sich Naturmaterialien wie<br />
Baumwolle oder Leinen. Polyesterstoffe eignen sich aufgrund<br />
ihrer Beschaffenheit nicht für die Färbung. Was ihr batiken<br />
möchtet, das könnt ihr frei entscheiden. Es funktioniert<br />
sowohl mit Kleidung als auch mit Bettwäsche, Tüchern<br />
oder Tischläufern.<br />
Was wird benötigt?<br />
• Paketschnur oder<br />
große Haushaltsgummis<br />
• Batik-Textilfarbe<br />
• Farbfixierer<br />
• Eimer<br />
• Handschuhe<br />
• langer Kochlöffel<br />
> Mehr Informationen unter: www.aelf-nd.bayern.de/forstwirtschaft<br />
Apfelmus selber machen<br />
> In früheren Zeiten war es an der Tagesordnung<br />
Lebensmittel haltbar zu machen. Heute liegt es<br />
wieder voll im Trend. Wer noch dazu selbst einen<br />
Apfelbaum in seinem Garten hat, kann aus den<br />
geernteten Äpfeln ganz einfach leckeres Apfelmus<br />
selbst machen. Für das Apfelmus brauchen wir:<br />
Einen Kochtopf, ein Messer, 2 kg Äpfel, 250 ml<br />
Wasser, etwas Zitronensaft, 5–6 EL braunen<br />
Rohrzucker (optional), Pürierstab, eventuell Gläser<br />
mit Deckel zum Abfüllen.<br />
Und so geht’s!<br />
Verknotet oder umwickelt euer Kleidungsstück, wie es euch gefällt. Je öfter ihr das Textil verknotet,<br />
desto mehr Muster entstehen. Füllt einen Eimer mit Wasser und gebt dann das Farbpulver hinzu<br />
(ob das Wasser warm oder kalt sein muss, das entnehmt ihr aus der Anleitung der Farbe). Nun rührt<br />
ihr die Farbe gut um und gebt eure Kleidungsstücke hinein.<br />
Lasst euer Textilstück nun für circa eine Stunde baden gehen. Je länger man es in der Farbe lässt, desto intensiver wird das Farbergebnis.<br />
Danach kommt das Kleidungsstück noch in ein Fixierbad. Befreit das Textil anschließend von der Paketschnur oder den<br />
Haushaltsgummis und wascht es gut aus.<br />
Trocknen lassen und fertig ist<br />
euer neues Lieblingsteil! |<br />
Gebatikt haben für euch Jenny Wagner, Redakteurin, und Nina Berger, Grafikerin.<br />
Das farbenfrohe Ergebnis von Jennys T-Shirt seht ihr oben im Bild und wie man<br />
es nicht machen sollte, hat Nina hier bewiesen :) >>>><br />
Bilder: AELF; Pixabay; Jenny Wagner<br />
Vorträge im Pfarrsaal:<br />
• BIODIVERSITÄT IM GEMISCHTEN WIRTSCHAFTSWALD<br />
• Sebastian Kienlein, Technische Universität München<br />
• 11:15 Uhr Raum I; 13:30 Uhr Raum II<br />
• BRENNPUNKT WALDSCHUTZ<br />
• Dr. Ralf Petercord, Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft<br />
• 12:00 Uhr Raum I; 14:15 Uhr Raum II<br />
• HOLZAUFKOMMEN UND BIOÖKONOMIE<br />
• Prof. Dr. Hubert Röder, Hochschule Weihenstephan- Triesdorf<br />
• 13:30 Uhr Raum I; 15:00 Uhr Raum II<br />
• BAUMARTEN IM KLIMAWANDEL<br />
• Dr. Hans-Joachim Klemmt,<br />
Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft<br />
• 14:15 Uhr Raum I; 11:15 Uhr Raum II<br />
• SICHER ARBEITEN – GESUND NACH HAUSE KOMMEN<br />
• Michael Schenk, Sozialversicherung für Landwirtschaft, •<br />
• Forsten und Gartenbau<br />
• 15:00 Uhr Raum I; 12:00 Uhr Raum II<br />
Grundrezept:<br />
Die Äpfel waschen, schälen, vierteln, Kerngehäuse<br />
entfernen und in kleine Stücke schneiden.<br />
Die Apfelstücke in einen Topf geben und mit<br />
Zitronensaft beträufeln. Wer möchte gibt jetzt den<br />
Zucker dazu. Das Wasser hinzugeben, die Äpfel im<br />
Wasser aufkochen und mit geschlossenem Deckel<br />
20 Minuten köcheln lassen. Wenn die Äpfel schon<br />
leicht zerfallen, dann ist das Mus quasi fertig.<br />
Die Masse mit einem Pürierstab nach Wunsch<br />
weiter zerkleinern. Wer Apfelmus haltbar machen<br />
möchte, kann das frische Apfelmus direkt nach<br />
dem Kochen in heiß ausgespülte Twist-Off-Gläser<br />
füllen. Deckel drauf und wie bei selbst gemachter<br />
Marmelade für ein paar Minuten auf den Kopf<br />
stellen. An einem dunklen und kühlen Ort gelagert,<br />
ist das Apfelmus einige Monate haltbar. |
8 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>? | 9<br />
Was ist los im <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong>?<br />
Ausstellung:<br />
Utopie Landwirtschaft<br />
> Noch bis zum 27. <strong>Oktober</strong> ist im Museum KulturLand Ries in Maihingen die Ausstellung „Utopie Landwirtschaft“<br />
zu sehen. Dass eine Maschine das schweißtreibende Mähen der endlosen Getreidefelder übernehmen könnte,<br />
war für Millionen Bauern im Jahr 1800 die reinste Utopie. Findige Tüftler haben zur gleichen Zeit schon mit derartigen<br />
Maschinen experimentiert. Dass man jemals einer Maschine die sensible Arbeit des Melkens anvertrauen dürfte,<br />
kam noch nicht einmal den kühnsten Visionären in den Sinn. Heute sind Mähdrescher und Melkmaschine für jeden Laien<br />
die selbstverständlichsten Dinge der Welt.<br />
Utopien sind wahr geworden. Den meisten unserer bäuerlichen Vorfahren würde die heutige Zeit als ein Schlaraffenland<br />
erscheinen. Doch auch die jetzige Landwirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen, angesichts massiver Umweltprobleme und<br />
einer bald auf 10 Milliarden wachsenden Weltbevölkerung. Von großen und kleinen Utopien, vergangenen und aktuellen, erzählt die Ausstellung,<br />
ein Gemeinschaftsprojekt von sechs bayerischen Agrar- und Freilandmuseen. Eintrittspreise: Erwachsene: 3,50 Euro; Ermäßigt: 2,50 Euro;<br />
Schüler: 1,00 Euro; Familien: 7,00 Euro. Weitere Informationen unter: 0 90 87/920 7170. |<br />
Hochklassiger Tennissport bei den<br />
Doppelkreismeisterschaften<br />
am 7. und 8. <strong>September</strong> 2019<br />
Autocross auf dem Kesseltalring<br />
> +++ 30. Kesseltaler ADAC Autocross +++ 9. Lauf zur Deutschen Autocross Meisterschaft 2019 +++<br />
Kesseltaler Autocrosspokal+++<br />
Das Programm für das Autocross-Wochenende auf dem Kesseltalring vom 13. bis 15. <strong>September</strong>, startet am<br />
Freitag mit der Kesseltaler Plattenparty und den Hits der 80er, 90er und 2000er. Am Samstag finden bereits<br />
Qualifying und Vorläufe statt. Am Samstagabend wird das Kesseltaler Bierfest mit der bayerischen Showband,<br />
die Schlawiner, gefeiert. Am Sonntag starten die weiteren Läufe ab 8:00 Uhr.<br />
Die spannenden Finals finden ab 14:00 Uhr statt. Das Publikum erwartet ein attraktives Rahmenprogramm<br />
zur Verfügung: Riesensandkasten, Hüpfburg, eine eigene Buggy Bahn sowie eine Ausstellung legendärer<br />
Rallye Fahrzeuge und Oldtimer stehen unter anderem auf dem Programm.<br />
Auch 2019 wird wieder ein Campingplatz eingerichtet. Somit steht einer Anreise mit Wohnmobil oder<br />
Wohnwagen nichts im Weg. |<br />
> Alle weiteren Informationen<br />
unter:<br />
www.mc-kesseltal.de<br />
Rieser<br />
Eisenbahnerlebnistage<br />
> Eine besondere Eisenbahnatmosphäre<br />
können Besucher bei den Rieser Eisenbahnerlebnistagen<br />
am 12. und 13. <strong>Oktober</strong> auf<br />
dem Gelände des Bayerischen Eisenbahnmuseum<br />
in Nördlingen erleben.<br />
Neben einer großen Fahrzeugschau werden<br />
auch verschiedene Dampfloks auf der<br />
Drehscheibe vorgestellt.<br />
Es besteht die Möglichkeit einen Ehrenlokfüherschein<br />
auf der Dampflok zu<br />
erwerben. Zusätzlich werden Führerstandsmitfahrten<br />
auf einer Diesellok, fachkundige<br />
Führungen und Dampfzugfahrten<br />
angeboten. |<br />
> Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:00 Uhr;<br />
Eintrittspreise: Erwachsene: 8 Euro,<br />
Ermäßigt: 4 Euro<br />
TIPP: Da es in unmittelbarer Nähe zum Museum<br />
keine Parkmöglichkeiten gibt, wird empfohlen<br />
im Parkhaus beim Bahnhof bzw. am Parkplatz<br />
„Deininger Tor“ zu parken.<br />
> Auch in diesem Jahr freut sich der Tennisclub Bäumenheim, die<br />
Doppelkreismeisterschaften für den Landkreis Donau-Ries austragen<br />
zu dürfen. Bereits zum 19. Mal findet das Turnier auf der Anlage am<br />
Schmutterwald statt. Am 7. und 8. <strong>September</strong> dürfen sich alle Spieler<br />
aus dem Landkreis im Doppelwettbewerb messen. Auf Einladung werden<br />
in diesem Jahr auch Spieler aus ausgewählten Vereinen aus der gesamten<br />
Region die Meisterschaften noch attraktiver gestalten. Doch nicht nur<br />
Spieler sind beim Tennisclub Bäumenheim herzlich willkommen, sondern<br />
natürlich auch Zuschauer und Tennisneulinge. Gäste werden sicherlich<br />
nicht nur vom Treiben auf der roten Asche begeistert sein, sondern können<br />
sich auf eine hervorragende Kulinarik aus dem Tennisheim freuen.<br />
Je nach Teilnehmerzahl finden die Vorrundenspiele am Samstag,<br />
7. <strong>September</strong> ab 09:00 Uhr statt. Die Halbfinalspiele werden am Sonntag,<br />
8. <strong>September</strong> ab 09:00 Uhr ausgetragen. Die Finals sind für 14:00 Uhr<br />
angesetzt. |<br />
Bilder: MC Kesseltal, Karlheinz Geiger; Pixabay; Jenny Wagner
10 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Titelthema | 11<br />
Recyceln, Reduzieren,<br />
Wiederverwenden<br />
Wie viel Abfall produzieren wir - und geht es auch ohne?<br />
Jeder Deutsche verbraucht im Jahr durchschnittlich 24 Plastiktüten.<br />
In der Donau treiben pro Tag 4,2 Tonnen Plastik.<br />
2018 verursachten die Nordschwaben pro Kopf mehr als 544 Kilogramm Abfall.<br />
Freiwillige Helfer aus Donau-Ries und Dillingen befreien jährlich die Feldwege<br />
und Grünstreifen in der Region von über 500 Kubikmeter Müll.<br />
Weniger Müll ist mehr<br />
Bilder: Böhm Entsorgungs GmbH; Mara Kutzner; Pixabay<br />
Pro Kopf haben die Menschen in den Landkreisen Dillingen und Donau-<br />
Ries im Jahr 2018 24,3 Kilo Müll über den gelben Sack entsorgt.<br />
Rechnet man auch Altpapier, Hausmüll, Sperrmüll, Bioabfall, usw.<br />
dazu, waren es pro Kopf 544 Kilogramm. Die Nordschwaben liegen damit<br />
sogar über dem bayerischen Gesamtdurchschnitt von 5<strong>28</strong> Kilogramm.<br />
Belasten wir die Umwelt also stärker als die restlichen Bayern? Nein, sagt<br />
Gerhard Wiedemann, der Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbands<br />
Nordschwaben. Er erklärt die hohe Zahl mit dem gut ausgebauten Service<br />
seines Verbandes. Schließlich werden bei 100 Prozent der Haushalte im<br />
Entsorgungsgebiets des AWV alle vier Wochen gelbe Säcke abgeholt – das ist<br />
nicht überall in Bayern so. Durchschnittlich entsorgen nur etwa die Hälfte<br />
der bayerischen Haushalte ihren Plastikmüll über den Gelben Sack oder<br />
die Gelbe Tonne. Anderswo landen Plastikverpackungen dann eher in der<br />
Restmülltonne. Wir Nordschwaben haben 2018 pro Kopf 127,9 Kilogramm<br />
Hausmüll erzeugt. Hier liegen wir deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt<br />
von 145,2 Kilo.<br />
Wir Nordschwaben sind also keineswegs die größeren Müllsünder,<br />
sondern trennen besser und haben ein besseres Entsorgungsangebot<br />
als andere bayerischen Regionen.<br />
Erschreckend sind die Zahlen aber trotzdem, vor allem wenn man sie mit<br />
dem Abfallaufkommen in den vergangenen Jahren vergleicht. 2018 hat der<br />
AWV über 35000 Tonnen Restmüll gesammelt, 2001 waren es noch circa<br />
10 000 Tonnen weniger. Noch deutlicher ist der Unterschied beim Gelben<br />
Sack. Im letzten Jahr waren es insgesamt 5500 Tonnen – vor 20 Jahren<br />
etwas weniger als die Hälfte.<br />
Nicht jeder Kunststoff wird recycelt<br />
Leere Milchpackungen, Joghurtbecher und Plastikfolien landen im<br />
Gelben Sack. Größere Plastikteile, wie kaputte Wäschekörbe oder alte<br />
Gießkannen, werden auf dem Recyclinghof entsorgt. Was passiert<br />
dann mit unserem Plastikmüll? Beim Entsorgungsunternehmen Böhm<br />
in Möttingen zum Beispiel werden Kanister, Eimer oder Fässer aus<br />
Kunststoff wiederaufbereitet.<br />
„Erst werden die Abfälle sortiert,<br />
denn recyceln kann man nur sortenreine Kunststoffe“,<br />
erklärt Manuel Reinsch,<br />
Geschäftsführer bei Böhm Entsorgung.<br />
In der Kunststoffaufbereitungsanlage in Möttingen können bestimmte<br />
Kunststoffe dann zu Mahlgut verarbeitet werden. Aus dem Granulat<br />
können neue Produkte hergestellt werden. Plastikmüll, der nicht bei<br />
Böhm vermahlen wird, wird in Ballen gepresst und geht dann zu anderen<br />
Firmen. Reinsch hat vor allem Kunden aus dem Gewerbe und der Industrie.<br />
Er kritisiert, dass oft nur aus finanziellen Gründen recycelt wird – denn<br />
das sei zum Teil günstiger als die Verbrennung. Wenn es nach ihm ginge,<br />
müsste es gesetzliche Regulierungen zur Abfallvermeidung geben und<br />
Unternehmen müssten sich dazu verpflichten, aufbereitetes Recyclingmaterial<br />
zu einer gewissen Quote in ihren neuen Produkten zu verwenden.<br />
Auch Produzenten, wie die Automobilindustrie sollten verpflichtet<br />
werden, einen gewissen Anteil an recycelten Materialen zu verwenden,<br />
meint Reinsch. „Die Zukunft liegt in der Aufbereitung für neue Produkte“<br />
sagt der Entsorgungsunternehmer. >>
12 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Titelthema | 13<br />
>> Unser Gelber Sack, den wir alle vier Wochen zur Abholung an die Straße Ist Bio-Plastik die Lösung?<br />
stellen, kommt erst nach Dillingen und von dort ebenfalls zu Sortier- Immer mehr sogenannten „ökologisch abbaubaren Kunststoffe“ gibt es<br />
anlagen. Wenn allerdings wie bei Käseverpackungen feste Plastikschalen mittlerweile auf dem Markt – zum Beispiel bei Tüten, Flaschen oder<br />
mit einer weichen Kunststofffolie verbunden sind, oder Joghurtbecher aus Folien. Der Markt ist zwar noch klein – aber könnte das die Lösung sein?<br />
Plastik nicht vom Aludeckel getrennt werden, können die Abfälle nicht Nein, meint Gerhard Wiedemann. Optisch unterscheidet sich eine ökologisch<br />
abbaubare Plastikfolie von einer herkömmlichen nicht. Wirft man<br />
recycelt werden. Die automatisierten Sortieranlagen können die Stoffe nicht<br />
zuordnen. Die meisten Kunststoffe können nur zwei Mal recycelt werden die Bio-Folie in die Braune Tonne, sticht sie spätestens in der Sortieranlage<br />
und laut Bundesregierung liegt die Recyclingquote von Plastikverpackungen zwischen Grünschnitt, Laub und Küchenabfällen hervor, wird aussortiert<br />
bei nur 36 Prozent – der Rest wird verbrannt. „Es ist nichts Böses, wenn und landet dann doch wieder beim Plastikmüll für die Verbrennungsanlage.<br />
man Kunststoffe verbrennt“, meint Gerhard Wiedemann vom AWV, denn Denn bislang könnten die Sortieranlagen nicht erkennen, ob es sich um<br />
Abfälle in Müllverbrennungsanlagen werden für die Erzeugung von Strom herkömmliche oder ökologisch abbaubare Folie handelt. Aus dem gleichen<br />
und Wärme genutzt. Für den Plastikmüll in unserer Region ist das Duale Grund rät Wiedemann auch von Bio-Mülltüten für die Braunen Tonne ab,<br />
System Deutschland (DSD) – der Grüne Punkt zuständig. Was genau das denn das Material baut sich viel zu langsam in den Kompostieranlagen ab<br />
Unternehmen mit unserem Plastikmüll macht, weiß auch Wiedemann nicht. und würde sie verstopfen.<br />
Das System sei „völlig intransparent“. Wiedemann möchte nicht ausschließen,<br />
dass auch unser Müll ins Ausland geht – ob er dort im Meer landet oder Es reicht also nicht, nur auf andere Materialen zu setzen, es muss ein<br />
tatsächlich verbrannt oder recycelt wird, ließe sich nicht nachvollziehen. Umdenken unserer Wegwerfgesellschaft stattfinden. |<br />
Müll trennen – aber richtig!<br />
Papiertonne<br />
Das darf rein:<br />
Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Flyer, Kartonverpackungen, Eierschachteln,<br />
Pappschachteln von Tuben, Keksen und Flaschen, Formulare, Briefpapier<br />
Das darf nicht rein:<br />
Butterbrotpapier, Einmalpapierhandtücher, Milch- und Safttüten, verschmutztes Papier, Windeln,<br />
Papiertaschentücher, Fotopapier<br />
Restmülltonne<br />
Das darf rein:<br />
Kehricht, Lappen und Schwämme, Staubsaugerbeutel, Porzellan und Keramikscherben,<br />
Zigarettenkippen, Einweg Feuerzeuge, Katzen- oder Kleintierstreu<br />
Das soll nicht rein:<br />
Recycelbare Abfälle wie Kunststoff, Styropor oder Metalle, Grünabfälle, sauberes Papier oder Pappe,<br />
Batterien, Energiesparlampen, Lösemittel, Altöl, Lacke, Elektrokleingeräte wie Rasierer,<br />
Toaster oder Bügeleisen<br />
Gelber Sack<br />
Das darf rein:<br />
Becher aus Plastik z.B. von Milch oder Margarine, Flaschen aus Plastik z.B. von Spülmittel,<br />
Duschgel oder Waschmittel, Zahnpastatuben, Konserven<br />
Das darf nicht rein:<br />
Plastikwannen, Wäschekörbe, Baustyropor, Essensreste, Elektrogeräte, Einwegrasierer,<br />
Nudelsiebe<br />
Biotonne<br />
Das darf rein:<br />
Küchenabfälle, z.B. Zwiebelschalen und Orangenschalen, Kaffeesatz, Pflanzenreste,<br />
unbehandelte Sägespäne, zerkleinerte Zweige, Laub und Grasschnitt, Eierschalen<br />
Das darf nicht rein:<br />
Asche, Brot und Backwaren, Fleisch-, Fisch- und Wurstreste, Haustierstreu, Öl, Speisereste,<br />
Straßenkehricht, Windeln<br />
Bilder: Mara Kutzner; reCup GmbH<br />
Einkaufen ohne Plastikmüll<br />
> Vor über zwei Jahren eröffnete Sarah Eberhardt ihren Laden in Nördlingen. Bei Ohne Umweg können Lebensmittel und Hygieneartikel<br />
ohne Verpackungsmüll eingekauft werden.<br />
Im April 2017 eröffnete Sarah Eberhardt ihren Laden am Nördlinger<br />
Schäfflesmarkt. Angefangen hat alles aber mit der Bachelorarbeit<br />
der damaligen Innenarchitekturstudentin. Dafür hat sich die damalige<br />
Studentin ein Konzept für einen Laden überlegt, in dem Lebensmittel<br />
lose und ohne Plastikmüll verkauft werden. Mittlerweile gibt es den<br />
Laden tatsächlich. Auch weil sie innerhalb kürzester Zeit über eine<br />
Online-Crowdfunding-Kampagne 300 Unterstützer gefunden hat, die<br />
gemeinsam <strong>28</strong>000 Euro in den Laden „Ohne Umweg“ investieren wollen.<br />
Bei „Ohne Umweg“ gibt es Getreideprodukte wie Mehl, Müsli oder Nudeln,<br />
die man sich in selbst mitgebrachte Behältnisse abfüllen kann. Für die<br />
Kunden, die spontan im Laden vorbeikommen, hält die Ladenbesitzerin<br />
Glasbehälter mit Pfand und Stofftaschen bereit. Wer in den Laden kommt,<br />
wiegt erst einmal seine Box oder sein Glas ab. An der Waage wird ein<br />
kleines Etikett mit der Gewichtsangabe ausgedruckt, der Kunde klebt<br />
das auf den Behälter. Am Spender füllt sich jeder Kunde dann selbst die<br />
Lebensmittel ab. Mit einem weiteren Etikett wird die Box beschriftet,<br />
auch Inhaltsstoffe und das Mindesthaltbarkeitsdatum sind darauf abgedruckt.<br />
An der Kasse wird erneut gewogen und bezahlt.<br />
Das Sortiment im ersten verpackungsfreien Laden im Landkreis Donau-<br />
Ries reicht aber noch weiter. „Ohne Umweg“ bietet lose Schokolade<br />
und Gewürze an. Marmeladen, Getränke und Eingemachtes gibt es ausschließlich<br />
in Gläsern. An der Kühltheke bekommen die Kunden Joghurt<br />
in Pfandgläsern und offenen Käse. Milch können die Kunden direkt am<br />
Automaten vom regionalen Landwirt zapfen.<br />
Am Regal für Hygiene- und Pflegeprodukte bietet Sarah Eberhardt unverpackte<br />
selbstgemachte Körper-, Gesichts, und Haarseifen und Zahnbürsten<br />
aus Bambus an. Zahnputztabletten, als Ersatz für Zahnpasta, Wattepads<br />
aus Stoff und Wattestäbchen aus Bambus können die Kunden lose kaufen.<br />
Ganz neu im Sortiment sind große Kanister, an denen Duschgel, Shampoo<br />
und Waschmittel in mitgebrachte Gefäße gefüllt werden können.<br />
Pfandbecher für Coffee-to-go<br />
Jedes Jahr landen allein in Deutschland circa 2,8 Milliarden Coffeeto-go-Becher<br />
im Müll. Pro Kopf sind das 34 Einwegbecher, das hat<br />
eine im Mai 2019 veröffentlichte Studie des Umweltbundesamts<br />
ergeben. Das Münchner Start-Up Recup möchte Abfall reduzieren, indem<br />
statt Einwegbecher Mehrwegbecher benutzt werden. Was hinter der Idee<br />
steckt, sind wiederverwendbare Becher für Kaffee, Tee und Eis in drei<br />
verschiedenen Größen, die gegen einen Euro Pfand gekauft und bei allen<br />
teilnehmenden Stellen in ganz Deutschland wieder abgegeben werden<br />
können. Bereits über 2200 Cafés, Kantinen und Restaurants bieten die<br />
Mehrwegbecher an. Auch passende Deckel für die Recup-Becher sind<br />
verfügbar. Diese können allerdings nicht zurückgegeben werden, sondern<br />
müssen vom Kunden einmalig gekauft werden und können dann immer<br />
wieder verwendet werden.<br />
Nördlingen ist Vorreiter<br />
Die Stadt Nördlingen und der Stadtmarketingverein „Nördlingen ist’s<br />
wert“ arbeiten seit Anfang des Jahres mit der Münchner Firma zusammen.<br />
Ohne Umweg<br />
Ware wird verpackungsfrei angeliefert<br />
Sarah Eberhardt betont, wie wichtig ihr es sei, dass ihre Waren auch möglichst<br />
ohne Verpackungsmaterialien angeliefert werden. Müsli, Nudeln,<br />
Mehl oder Linsen werden in 5 oder 25 Kilogramm-Säcken aus Papier geliefert.<br />
Für Nüsse, Cashewkerne und ähnliches verwenden Sarah Eberhardt<br />
und ihre Lieferanten Boxen oder Pfandeimer, die gereinigt und dann immer<br />
wieder verwendet werden. Bei so manchem Lieferanten musste Sarah<br />
Eberhardt erst einmal die Idee anstoßen, Waren unverpackt zu verkaufen,<br />
mittlerweile bekommt sie aber viele Anfragen von nachhaltigen Herstellern,<br />
die ihre Produkte gezielt im Unverpackt-Laden in Nördlingen anbieten<br />
wollen. Insgesamt hat „Ohne Umweg“ über 450 Produkte im Sortiment,<br />
was genau angeboten wird, dürfen auch die Kunden mitbestimmen.<br />
Denn die junge Ladenbesitzerin nimmt gerne Wünsche auf und versucht<br />
dann die jeweiligen Produkte als unverpackte Alternativen anzubieten.<br />
„Viele meiner Kunden konnten ihren Abfall schon reduzieren“, erzählt<br />
Sarah Eberhardt, die fast jeden, der in ihren Laden kommt, namentlich<br />
begrüßt. Die Kunden, die bei „Ohne Umweg“ einkaufen, genießen das<br />
Ambiente, beschäftigen sich mit den Produkten und genießen nach dem<br />
Einkauf einen Cappuccino im kleinen Café, welches zum Laden gehört. |<br />
Re-Cup<br />
> In mehr als zehn Cafés und Bäckereien in Landkreis Donau-Ries funktioniert das Pfandsystem Re-Cup.<br />
Dadurch werden umweltschädliche To-Go-Becher eingespart.<br />
Seit März werden bei einer Reihe von Nördlinger Partnerstellen die Recup<br />
Mehrwegbecher angeboten. |<br />
> Unter www.recup.de oder in der Re-Cup-App lässt sich prüfen, ob man sich in der<br />
Nähe eines teilnehmenden Cafés befindet und wo in Deutschland das Pfandsystem für<br />
Kaffeebecher funktioniert.
14 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Titelthema | 15<br />
Veranstaltungshinweis:<br />
Donauwörther Stammtisch für plastikfreies Leben<br />
Plastikfreier Alltag<br />
Diese Nördlingerin lebt fast ohne Verpackungsmüll<br />
> Theresa Wizinger hat einen nahezu plastikfreien Lebensstil. Warum sie diese Entscheidung nicht bereut und an welche Grenzen sie stößt:<br />
> Die Donauwörtherin Kathrin Gleisner hat ein Forum für plastikfreies Leben geschaffen. Ab <strong>September</strong> möchte sie regelmäßig Interessierte zu einem<br />
Stammtisch einladen, um sich über plastikfreies Leben auszutauschen. Der Stammtisch soll an jedem dritten Mittwoch im Monat stattfinden und<br />
richtet sich an alle, die versuchen wollen, weniger Plastikmüll zu erzeugen. Jeder Treff wird unter einem anderen Motto stehen. So hofft die Organisatorin<br />
auf Teilnehmer, die sich zu unterschiedlichsten Lebensbereichen einbringen werden. „Da gibt es unendlich viele Themen, zum Beispiel verpackungsfreie<br />
Lebensmittel, plastikfrei im Badezimmer, plastikfrei mit Kindern“, so Gleisner. Beim ersten Mal im <strong>September</strong> soll es um Einsteigertipps für ein<br />
plastikfrei(er)es Leben gehen. Denn um sein Leben plastikfreier zu gestalten, reiche es oft schon aus, beim Einkaufen auf Plastiktüten zu verzichten und<br />
stattdessen einen Einkaufskorb, ein Obstnetz oder eine Stofftasche mitzunehmen, so Gleisner. Für den Einkauf beim Metzger oder an der Käsetheke könne<br />
man einfach seine eigenen Boxen mitbringen, in welche die Ware gefüllt wird. „Einfache Dinge kann jeder umsetzen“, ist sich die Stammtisch-Organisatorin<br />
sicher. Sein Leben fast vollständig plastikfrei zu gestalten, sei allerdings schon ein längerer Prozess. Der Stammtisch könnte dabei helfen. |<br />
Stammtisch für plastikfreies Leben am 18. <strong>September</strong> um 19:30 Uhr, Veranstaltungsort: Café la Kami, Hindenburgstraße 21, Donauwörth<br />
Wenn die 33-jährige Theresa Wizinger einkaufen geht, dann hat<br />
sie Pfandmilchflaschen, Glasgefäße und ihren großen Rucksack<br />
dabei. Von ihrer Stadtwohnung aus erledigt die Nördlingerin<br />
ihre Einkäufe zu Fuß oder mit dem Rad. Am Samstag schlendert Theresa<br />
Wizinger dann über den Wochenmarkt, geht zum Gemüsehändler ums Eck<br />
und kauft im verpackungsfreien Laden in Nördlingen ein. Das Einkaufen<br />
hat für sie längst nichts mehr mit Stress, Eile und Hamsterkäufen zu tun.<br />
Der samstägliche Einkauf ist für die junge Frau mittlerweile zu einem festen<br />
Ritual geworden. Sie genießt den Small-Talk mit der Gemüsehändlerin,<br />
die ihr ganz genau erklären kann, welche Karotten aus der Region kommen.<br />
Theresa Wizinger kauft Obst, Gemüse, Käse oder Fleisch lose und in<br />
kleinen Mengen.<br />
„Ich nehme beim Obsthändler lieber ein oder zwei lose Pfirsiche,<br />
die ich sicher esse, bevor sie schlecht werden, als dass ich mir im<br />
Supermarkt eine ganze Plastikschale voll besorge“, sagt Theresa.<br />
Die unverpackten, regionalen und saisonalen Produkte auf dem Wochenmarkt<br />
oder beim Gemüsehändler kosten etwas mehr als im Supermarkt.<br />
„Aber mir ist das wirklich jeden Cent wert“, betont Theresa Wizinger, auch<br />
weil das Einkaufen für sie eben nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern<br />
viel mehr Erlebnis und Entspannung bedeutet. Nüsse, Müsli, Nudeln,<br />
Linsen und ähnliches füllt sich die Nördlingerin bei „Ohne Umweg“ in<br />
ihre Glasbehälter. Die sind nicht nur plastikfrei, sondern schauen am<br />
Frühstückstisch oder im Küchenregal auch ästhetisch und hübsch aus.<br />
Nicht nur beim Lebensmitteleinkauf achtet sie darauf, so wenig Abfall wie<br />
möglich zu erzeugen. Im Badezimmer verwendet sie große Flaschen für<br />
Duschgel und Shampoo, die ihr mehrere Monate reichen oder die sie nach<br />
Bedarf im unverpackt-Laden auffüllen kann. Zum Abschminken hat sich<br />
Theresa Wizinger kleine Schwämmchen besorgt, mit denen sich Make-up<br />
kinderleicht entfernen lässt. Auch beim Shoppen von neuer Kleidung geht<br />
sie sehr nachhaltig um. Auf Online-Shopping verzichtet sie sowieso, kauft<br />
sie sich ein neues Oberteil im Laden, lässt es sich Theresa Wizinger selbstverständlich<br />
nicht in eine Plastiktüte packen, sondern steckt es in eine<br />
mitgebrachte Tasche. Grundsätzlich kauft sie eher wenig neues, sondern<br />
tauscht gut erhaltene Kleidung gerne mit Freundinnen. Einmal hat sie<br />
sogar ein ganzes Jahr lang darauf verzichtet neue Bekleidung zu shoppen.<br />
Dass es seit über zwei Jahren den verpackungsfreien Laden „Ohne Umweg“<br />
in Nördlingen gibt, habe ihr bei der Umstellung auf ein fast plastikfreies<br />
Leben geholfen, berichtet Theresa. Seit sie vor vier Jahren in eine eigene<br />
Wohnung gezogen ist, versucht sie immer weniger Abfall zu erzeugen und<br />
immer mehr auf alternative Produkte umzusteigen. Die wenigen Tüten<br />
und Verpackungsmaterialien, die es zwar selten, aber doch hin und wieder<br />
in ihren Haushalt schaffen, verwendet sie dann, um anderen Abfall darin<br />
zu sammeln. Plastikboxen von Margarine, ein Produkt, für welches<br />
Theresa bislang noch keine unverpackte Alternative gefunden hat, wäscht<br />
sie gründlich aus, um am Wochenmarkt zum Beispiel Frischkäse einfüllen<br />
zu lassen.<br />
Nicht alle Lebensbereiche funktionieren plastikfrei<br />
Für einige wenige Produkte muss Theresa Wizinger dann doch noch in den<br />
„normalen“ Supermarkt. „Einmal im Monat gehe ich dahin“, sagt sie, denn<br />
nicht alles bekommt man plastikfrei. Toilettenpapier zum Beispiel, oder<br />
andere Kosmetik- und Hygieneprodukte sind nur schwer durch nachhaltige<br />
Alternativen zu ersetzen. Kaffee, Tee und Schokolade kauft die Nördlingerin<br />
deshalb zwar verpackt, setzt aber auf fair gehandelte Produkte aus<br />
dem Eine-Welt-Laden. Theresa Wizinger ist nämlich keineswegs dogmatisch.<br />
Hin und wieder landen auch bei ihr verpackte Kartoffelchips oder<br />
Süßigkeiten im Einkaufskorb. Alles in allem sammelt sich in ihrem Haushalt<br />
aber monatlich nur eine kleine Tüte voll Müll an.<br />
Theresa Wizinger arbeitet als Lehrerin, diverse Büromaterialien sind aus<br />
Plastik oder werden nur verpackt verkauft, wie zum Beispiel Druckerpatronen.<br />
Die vielen Tonpapierreste, die bei ihren Unterrichtsvorbereitungen<br />
anfallen, werden als Notizpapier weiterverwendet. Auch ihren Schülern<br />
will Theresa Wizinger Umweltbewusstsein und den Nachhaltigkeitsgedanken<br />
vermitteln.<br />
Sie hat zum Beispiel mit den Jugendlichen eine Müllsammlung im<br />
Schulhaus organisiert oder besucht mit ihrer Klasse Ausstellungen zum<br />
Thema Klimawandel. Am meisten bewirkt die junge Lehrerin aber wahrscheinlich<br />
durch ihre Vorbildfunktion bei den Schülern, wenn sie in der<br />
Pause bewusst Jogurt aus dem Glas mitbringt, den Schülern zeigt, dass<br />
bereits beschriebenes Papier noch weiter als Schmierzettel verwendet<br />
werden kann oder mit den Schülern über Umweltthemen spricht – und das<br />
gänzlich ohne den erhobenen Zeigefinger. Auch mit Freunden und Bekannten<br />
redet Theresa Wizinger über ihren Lebensstil, macht anderen aber<br />
keine Vorschriften, sondern gibt Ratschläge und Tipps. „Mir ist bewusst,<br />
dass es so wie ich es mache, nicht unbedingt für eine 5-köpfige-Familie<br />
umsetzbar ist“, meint Theresa. Auch dass sie mitten in der Nördlinger<br />
Innenstadt lebt und nicht weit entfernt davon arbeitet, hilft ihr bei ihrem<br />
umweltbewussten Leben. |<br />
Bilder: Mara Kutzner; Südwest Verlag; Susanne Krauss<br />
Unser Buch zum Thema:<br />
#Einfach plastikfrei leben<br />
Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag<br />
> Charlotte Schüler hat sich beim Einzug in ihre erste eigene Wohnung für ein plastikfreies Leben entschieden. Ihren nachhaltigen Alltag dokumentiert die<br />
junge Münchnerin mit großem Erfolg auf ihrem Blog www.plastikfreileben.de und bei Instagram. In ihrem 2019 erschienenem Ratgeber zeigt die junge<br />
Influencerin für den grünen Lebensstil, wie man Schritt für Schritt seinen Müll reduziert und so „einfach plastikfrei leben“ kann. Die Autorin erklärt in<br />
ihrem 4-Schritte-Programm für alle Lebensbereich, wie jeder sein Leben plastikfrei oder plastikfreier gestalten kann. Die Vorschläge für Bad, Haushalt,<br />
Lebensmittel und Unterwegs lassen sich gut in die Tat umsetzen und werden durch interessantes Hintergrundwissen ergänzt. Charlotte Schüler teilt mit<br />
ihren Lesern außerdem zahlreiche DIY-Anleitungen, z.B. für die Zubereitung von Spülmittel, Bienenwachstücher und Zahnpulver.<br />
Nachhaltigkeit stand auch bei der Produktion des Buchs im Mittelpunkt. Der Ratgeber wurde auf biologisch abbaubarem Apfelpapier gedruckt. Rohstoff<br />
für das Papier sind Apfelreste, die bei der Saftherstellung entstehen. Bei der Papiergewinnung wird nur erneuerbare Energie verwendet und natürlich<br />
wird das Buch am Ende nicht in Plastik eingeschweißt.<br />
Lesung am 23. <strong>September</strong> in Donauwörth<br />
Im Rahmen der Donauwörther Klimawoche vom 22. bis <strong>28</strong>.<strong>September</strong> liest Charlotte Schüler für Schülerinnen und Schüler der Privaten Wirtschaftsschule<br />
Donauwörth aus ihrem Buch und gibt Tipps wie man seinen Alltag nachhaltiger gestalten kann. Bei der Lesung ist auch die Öffentlichkeit herzlich willkommen.<br />
|<br />
Lesung am 23. <strong>September</strong> von 9:00 bis 12:00 Uhr, Veranstaltungsort: VHS Donauwörth, Spindeltal 5<br />
Charlotte Schüler<br />
Einfach plastikfrei leben<br />
Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag<br />
Südwest Verlag<br />
ISBN: 978-3-517-09801-2<br />
18,00 Euro<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin,<br />
wünscht sich einen verpackungsfreien<br />
Laden auch in Donauwörth.
16 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Kinderblättle | 17<br />
Comic<br />
Kinder fragen – DON Biberle antwortet<br />
Plastik zu vermeiden ist doch ganz einfach – oder?<br />
> NÖ. Man könnte zwar denken, dass wir sofort erkennen, ob etwas<br />
aus Plastik gefertigt ist oder nicht. Leider ist dem aber nicht so:<br />
Ich meine hier das „versteckte Plastik“. Habt ihr zum Beispiel<br />
gewusst, dass die meisten Kaugummisorten heutzutage nur<br />
noch aus Plastik bestehen? Oder Kassenzettel: Sie enthalten<br />
Weichmacher und sind häufig mit einer Kunststoff-Schicht überzogen.<br />
Sie gehören deshalb auch nicht in den Papier-, sondern in<br />
den Restmüll.<br />
Es ist also überhaupt nicht leicht, im Alltag Plastik zu vermeiden.<br />
Aber es ist auch schon ein guter Anfang, wenn wir zum Beispiel<br />
bei der Trinkflasche oder der Brotzeitdose auf Plastik verzichten<br />
oder zum Einkaufen einen Korb mitnehmen oder das Trinkwasser<br />
aus dem Wasserhahn trinken und keine Plastikwasserflaschen<br />
kaufen oder Duschseife anstatt Duschgel benutzen oder ...<br />
So, jetzt wisst ihr wieder Bescheid.<br />
Hach, herrlich so ein<br />
ruhiges Picknick auf dem<br />
Bock – und die schöne<br />
Aussicht ...!<br />
Ich bin die<br />
Bockhexe. –<br />
Ist die Verpackung<br />
hier von dir?!<br />
und die Bockhexe<br />
POFF!<br />
!<br />
NÖ.<br />
Aber wer bist<br />
du denn?<br />
Ja gerne!<br />
Vielen Dank!<br />
mampf ...<br />
Hallo DON Biberle!<br />
Oh, hab ich dich<br />
erschreckt?<br />
Schon gewusst, ...?<br />
... dass Deutschland im<br />
Vergleich zu anderen Ländern<br />
der Europäischen Union mehr Müll<br />
produziert? Ein Grund dafür ist,<br />
dass in unseren Supermärkten<br />
vieles in Plastikverpackungen<br />
angeboten wird. In anderen<br />
Ländern werden Lebensmittel<br />
öfter lose verkauft.<br />
Auch viele Konservendosen sind innen mit einer weißen Kunststoffschicht<br />
überzogen. Dadurch soll vermieden werden, dass die<br />
Lebensmittel in Kontakt mit dem Dosenblech kommen.<br />
Außerdem gibt es viele Verpackungen, die auf den ersten Blick<br />
aussehen, als wären sie komplett aus Papier. Oft ist aber innen<br />
eine dünne Plastikschicht, damit die Lebensmittel vor Feuchtigkeit<br />
geschützt sind. Hier müssen wir genau schauen.<br />
Euer<br />
Text: DON Biberle – lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau<br />
und neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er<br />
bei uns in der Redaktion und beantwortet eure Fragen. Typisch<br />
für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />
NÖ. Die lag<br />
schon hier. – Magst<br />
du einen Keks?<br />
NÖ.<br />
Was denn?<br />
Ich hab da eine Idee!<br />
Wir schreiben einfach<br />
ins blättle:<br />
Weißt du,<br />
was mich aufregt?<br />
... dass das Fahrrad<br />
in Deutschland immer<br />
beliebter wird?<br />
Das ist gut, weil es besser<br />
für das Klima und die<br />
Gesundheit ist!<br />
Da verzichten wir doch<br />
gerne mal auf die<br />
bequeme Autofahrt ...<br />
DON Biberles Spezialkekse für ś Picknick<br />
> Nehmt ihr auf euren Ausflügen auch so gerne Kekse mit? Wir zeigen euch, wie ihr sie ganz einfach selbst backen könnt:<br />
Das braucht ihr:<br />
• 250 g Dinkelmehl<br />
• 60 g Vanillepuddingpulver<br />
• 2 TL Backpulver<br />
• 1 Prise Salz<br />
• 80 g Haferflocken (zart)<br />
• 115 g Butter<br />
• 120 g Puderzucker<br />
• 1 Ei<br />
• 60 ml Milch oder Haferdrink<br />
Zubereitung:<br />
> Den Backofen auf 180° C vorheizen. Mehl, Puddingpulver,<br />
Haferflocken, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermengen.<br />
In einer anderen Schüssel die Butter zusammen mit dem Puderzucker<br />
mit einem Rührgerät schaumig rühren. Dann das Ei einrühren und die<br />
Mehlmischung hinzufügen. Alles verrühren, bis die Mischung krümelig<br />
wird. Die Milch (oder Haferdrink) dazugeben und das Ganze zu einem<br />
Teig verarbeiten. Den Teig in kleine Stücke teilen und zu Kugeln formen<br />
(etwa 2,5 cm Durchmesser) – dazu die Hände am besten etwas nass<br />
machen. Die Kugeln im Abstand von etwa 3 cm auf ein mit Backpapier<br />
belegtes Backblech legen.<br />
Rezept<br />
Den Boden eines Trinkglases einfetten und diesen in eine mit<br />
Zucker gefüllte Schüssel tauchen, sodass der Zucker haften bleibt.<br />
Mit dem Glas eine Teigkugel flach drücken, anschließend das Glas<br />
wieder in den Zucker tauchen. Den Vorgang so lange wiederholen,<br />
bis alle Teigkugeln flach gedrückt sind.<br />
Die Kekse etwa 16 Minuten backen, bis sie an den Rändern leicht<br />
braun sind. Danach auf dem Blech auskühlen lassen.<br />
HINWEIS: In einem Behälter mit Deckel oder einer Metalldose<br />
sind die Kekse mindestens eine Woche haltbar.<br />
Bilder: Pixabay; Sandra Wanner; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />
„Liebe Leute, groß und klein,<br />
haltet unsere Umwelt rein!<br />
Lasst bitte keinen Müll ’rumliegen –<br />
Es ist ganz leicht, das hinzukriegen.“<br />
Dass manche Leute<br />
einfach ihren Müll in<br />
der schönen Natur<br />
liegen lassen!<br />
Tolle Idee, DON Biberle,<br />
dafür darfst du dir was<br />
wünschen!<br />
Oh! Dann wünsche ich mir,<br />
dass du jedem in die Wade zwickst,<br />
der seinen Müll NICHT aufsammelt<br />
– und eine Mütze, es wird<br />
langsam kühler! BLING!<br />
BLING!<br />
!<br />
ENDE<br />
witzig!<br />
Tochter:<br />
„Mama, kann ich 50 Euro haben?“<br />
Mutter:<br />
„Wie, schon wieder? Denkst du etwa<br />
Geld wächst auf Bäumen?“<br />
Tochter: „Ok, woraus besteht Geld?“<br />
Mutter: „Aus Papier.“<br />
Tochter: „Sehr gut und woraus besteht Papier?“<br />
Mutter: „Aus Holz.“<br />
Tochter: „Aha! Da haben wir’s!“<br />
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18 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Spezial | 19<br />
Spezial<br />
18. DONAURIES-Ausstellung<br />
Aussteller aus der gesamten Region kennenlernen<br />
Donau-Ries-Aktuell in Halle A<br />
> Besucht uns an unserem Stand auf der Donauries-Ausstellung<br />
und macht mit bei unserem großen Gewinnspiel!<br />
Außerdem gibt es die neue blättle-Tasche zum Mitnehmen und<br />
eine Überraschung für die Kleinsten.<br />
> Vom 2. bis 6. <strong>Oktober</strong> findet auf der Kaiserwiese in Nördlingen die 18. Donauries-Ausstellung statt. Vom regionalen Autohändler<br />
bis hin zur deutschlandweit agierenden Baufirma – auf der Landkreis-Ausstellung präsentieren hunderte unterschiedliche Unternehmen<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
Mit der Donauries-Ausstellung hat der Landkreis Donau-Ries mit den Städten Nördlingen und Donauwörth eine Plattform geschaffen,<br />
auf der sich in erster Linie regionale Betriebe präsentieren können. Besonders dem Handwerk und dem Baugewerbe kommt hier<br />
eine besondere Bedeutung zu. Auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt mehreren zehntausend Quadratmetern präsentieren in<br />
vierzehn Hallen mehrere hundert Aussteller ihre Ware. Mehr als 42000 Besucher lockte die 16. Donauries-Ausstellung im Jahr 2015<br />
nach Nördlingen auf die Kaiserwiese.<br />
Karriere bei der Polizei in Halle F<br />
> Nicht nur Betriebe stellen sich auf der Donauries-Ausstellung vor,<br />
sondern auch Vereine und Institutionen. Dabei ist unter anderem auch<br />
die Polizeiinspektion Dillingen – mit einer Einstellungsberatung auf der<br />
Donauries-Ausstellung in Halle F. Siegbert Jaumann, Einstellungsberater<br />
der Polizei Dillingen weiß um die Vorteile der Polizeiarbeit.<br />
Abwechslungsreich mit einem sehr breiten Aufgabengebiet, sehr gute<br />
Aufstiegschancen während des beruflichen Lebens und ein sicherer Job.<br />
Dass die Polizei 2018 als attraktivster Arbeitgeber gewählt wurde,<br />
unterstreicht die hohe Zufriedenheit. Es wird viel getan, um die<br />
Auszubildenden optimal auf ihren Beruf vorzubereiten. Zum Beispiel<br />
entsteht derzeit in Königsbronn ein neues Ausbildungsgebäude.<br />
Vergessene Apfel-Schätze in Halle C<br />
> Es gibt sie noch die guten alten Apfelsorten.<br />
Allein im Landkreis Donau-Ries werden über<br />
200 dieser alten Sorten vornehmlich auf Streuobstwiesen<br />
gehegt und gepflegt. Am zentralen Stand<br />
in Halle C sind 15 dieser Apfelspezialitäten als<br />
sortenreine Säfte zu verkosten.<br />
Die Artenvielfalt lebt. Auch wenn wir in den<br />
Regalen der Supermärkte nur noch rund zehn<br />
verschiedene Apfelsorten mit „Einheitsgeschmack“<br />
finden, die uns Appetit auf Äpfel machen. In Bayern<br />
gab es mal 1000 verschiedene Sorten, erklärt Paul<br />
Buß, Kreisfachberater für Garten und Kultur.<br />
Mit der Donauries-Ausstellung will man alte<br />
Apfelsorten wieder zum Verbraucher bringen.<br />
Will sie dazu animieren alte Apfelsorten wieder zu<br />
pflanzen und zu genießen. Dazu werden die alten<br />
Sorten in Wort und Bild vorgestellt. Am überzeugendsten<br />
ist aber der einzigartige Geschmack in<br />
Form sortenreiner Säfte. Logistisch ein Kraftakt.<br />
Müssen doch die einzelnen Sorten auf verschiedenen<br />
Streuobstwiesen eingesammelt werden und<br />
das in einem eher durchschnittlichen Apfeljahr.<br />
Doch Paul Buß ist davon überzeugt: „Das kriegen<br />
wir hin.“<br />
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Bilder: Polizei Bayern; Pixabay; JWS; DRA<br />
M<br />
> Am Samstagvormittag, den 5. <strong>Oktober</strong>, ist ein Pomologe<br />
am Infostand. Der Apfelspezialist bestimmt die mitgebrachten<br />
Apfelsorten der Besucher.<br />
Möttingen präsentiert sich in Halle M<br />
> Es ist die gute strategische Lage an der B 25 zwischen Donauwörth und Nördlingen,<br />
die Möttingen auszeichnet. Im großen Gewerbegebiet haben viele Unternehmen ihre neue<br />
Heimat gefunden. Die aktive Werbegemeinschaft „Möttingen macht`s“ mit derzeit über<br />
25 Mitgliedsbetrieben, repräsentiert die Unternehmen nach außen. Neue Baugebiete<br />
werden erschlossen, das Vereinsleben ist aktiv. „Wir wollen zeigen was in der Gemeinde<br />
Möttingen los ist“, so Bürgermeister Erwin Seiler und er ist stolz darauf, „dass Möttingen<br />
auf der Donauries-Ausstellung wieder eine ganze Halle belegt – und das seit 2003“.<br />
Die 18. Donauries-Ausstellung findet vom 2. bis 6. <strong>Oktober</strong> auf der Kaiserwiese in Nördlingen statt.<br />
Hunderte Aussteller aus der Region werden an fünf Tagen ihr Unternehmen den Besuchern präsentieren.<br />
Geöffnet hat die Donauries-Ausstellung täglich von 10:00 – 18:00 Uhr.<br />
> Mehr Informationen zur Donauries-Ausstellung gibt es unter: www.donauries-ausstellung.de
20 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Spezial<br />
DONAURIES-Ausstellung<br />
auf der Donauries-Ausstellung<br />
> Besucht uns in Halle A und holt euch die neue blättle-Tasche.<br />
Am 2. <strong>Oktober</strong> beginnt die 18. Donauries-Ausstellung auf der Kaiserwiese in Nördlingen. Natürlich sind auch<br />
wir von Donau-Ries-Aktuell zusammen mit der Wochen- und Sonntagszeitung mit einem Stand vertreten.<br />
Seit einigen Tagen ist die neuste Ausgabe unseres blättle im ganzen Landkreis unterwegs und wartet schon<br />
darauf, fleißig gelesen zu werden. An unserem Stand bekommt jeder unsere neue blättle-Tasche.<br />
Darin – natürlich nicht nur die neueste Ausgabe unseres blättle – sondern auch nützliche Gutscheine und<br />
Flyer von verschiedenen Unternehmen aus der schönen Region Donau-Ries.<br />
Natürlich haben wir auch an unsere kleinen Leser gedacht und ein Kinderblättle im Pixibuch-Format<br />
gezaubert, das es ebenfalls kostenlos an unserem Stand auf der Donauries-Ausstellung geben wird.<br />
Gewinnt tolle Preise auf der Donauries-Ausstellung!<br />
> Gemeinsam mit zahlreichen regionalen Partnern verlosen wir tolle Preise. Wie könnt ihr gewinnen?<br />
Einfach bei uns am Stand von Donau-Ries-Aktuell in Halle A vorbeischauen und eine Postkarte mitnehmen. Anschließend schicken<br />
wir euch auf eine Buchstaben-Schnitzeljagd, die euch durch die gesamte Donauries-Ausstellung führt. An insgesamt 14 Ständen<br />
auf der Donauries-Ausstellung findet ihr die Buchstaben für das Lösungswort. Den ersten Buchstaben findet ihr natürlich bei uns<br />
am Stand von Donau-Ries-Aktuell in Halle A.<br />
Lösungswort:<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
#<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Als Hauptpreis verlosen wir eine Woche mit einem PLA-Wohnmobil von Paramobil. Außerdem gibt es noch viele weitere tolle Sachpreise<br />
und Gutscheine zu gewinnen.<br />
Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
HAUPTPREIS:<br />
Eine Woche<br />
verreisen mit<br />
einem Wohnmobil<br />
von Paramobil!<br />
Bilder: PLA-Camper; fly & help<br />
#helftunshelfen<br />
> Bereits vor zwei Jahren haben wir uns dafür entschieden, gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern und der<br />
Stiftung Fly & Help, eine Schule in Namibia zu bauen. Mittlerweile haben wir für den Bau der Andrea-Dietenhauser-Schule<br />
genug Spenden sammeln können.<br />
Seht selbst: der Bau der Schule ist fast fertig (Bild links). Seit einigen Wochen können nun 100 Kinder in unserer Schule<br />
unterrichtet werden. Wir sind stolz darauf, dass wir es gemeinsam geschafft haben, fast 40.000 Euro an Spendengeldern<br />
zu sammeln. Für uns ist dies jedoch kein Grund nun aufzuhören. Wir wollen den Kindern in Omuhoro weiterhin die<br />
bestmögliche Bildung ermöglichen. Daher möchten wir mit weiteren Spenden unsere kleine Schule um einen Speisesaal<br />
und eine Küche erweitern.<br />
Wir freuen uns über jede Spende!<br />
Kontodaten:<br />
Stiftung Fly & Help<br />
Westerwald Bank eG<br />
IBAN: DE94573918000000005550<br />
Stichwort: Donau-Ries-Aktuell + Adresse (Spendenquittung)
22 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
damals & heute<br />
damals<br />
Repro Mayr war<br />
anfangs in der<br />
Dillingerstraße.<br />
Von der klassischen Druckvorstufe ...<br />
> Angefangen hat alles vor genau 40 Jahren.<br />
Damals gründete der Donauwörther<br />
Günter Mayr sein Unternehmen Repro Mayr.<br />
Firmensitz war erst in der Berger Vorstadt,<br />
später zog man in die Dillingerstaße um.<br />
Repro Mayr war damals in der Reproduktionstechnik<br />
der Druckvorstufe tätig. Die Berufe in<br />
der Druckvorstufe waren damals noch echte<br />
Handwerksberufe. Bei Repro Mayr wurden alle<br />
vorbereitenden Arbeiten erledigt, bevor Bücher,<br />
Prospekte, Handzettel und ähnliches in der<br />
Druckerei gedruckt wurden. Es gab eine große<br />
Andruckpresse an der lediglich Korrekturfahnen<br />
und Probedrucke erstellt wurden.<br />
Was heute Mediengestalter mit Layoutprogrammen<br />
und Photoshop am Computer erstellen,<br />
haben damals Druckvorlagenhersteller, Druckformhersteller<br />
und Schriftsetzer gemacht.<br />
In den 80er Jahren kam die elektronische Bildverarbeitung<br />
hinzu, die die mühsame Handarbeit<br />
der Druckvorlagenhersteller ersetzen sollte.<br />
Als zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer mehr<br />
Dokumente mit Texten, Grafiken und Bildern<br />
am Computer hergestellt wurden, änderten sich<br />
die Berufsbilder in der Branche erneut. Auch<br />
die Donauwörther Firma Repro Mayr wandelte<br />
sich. |<br />
heute<br />
Das Firmengebäude in der<br />
Joseph-Gänsler-Straße in Riedlingen.<br />
Bilder: dieMayrei<br />
... zur Agentur für Design, Print und Internet<br />
> Mittlerweile ist die Mayrei ein mittelständisches,<br />
familiengeführtes Unternehmen.<br />
Die Firmensitz ist heute in der Joseph-Gänsler-<br />
Straße in Riedlingen.<br />
2011 benannte man die ehemalige Firma Repro<br />
Mayr in dieMAYREI um. Der Name kommt nicht<br />
von ungefähr. Eine Meierei wurde früher ein<br />
Gutshof oder ein Anwesen bezeichnet, welches<br />
vom sogenannten Meier verwaltet wurde. Auch<br />
bei der Mayrei in Donauwörth läuft alles unter<br />
einem Dach zusammen: Print, Design und Internet.<br />
Die Agentur von heute kombiniert die<br />
Erfahrung aus dem klassischen Repro-Betrieb<br />
mit neuen digitalen Medien. Die über 30 Mitarbeiter<br />
kümmern sich um Produkte und Dienstleistungen<br />
für Unternehmen vom Ein-Mann-<br />
Betrieb über mittelständische Firmen, öffentliche<br />
Einrichtungen und Verlage. Außerdem<br />
bildet die Mayrei Mediengestalter, Informatiker<br />
und Büromanager aus. Das Gestaltungsteam,<br />
bestehend aus Grafikern und Webdesignern,<br />
konzeptioniert zum Beispiel komplette Werbekampagnen<br />
für Kunden. Für ein Bekleidungsgeschäft<br />
aus der Region werden beispielsweise<br />
sämtliche Anzeigen, Flyer, die Website und<br />
Bannerwerbung entwickelt. Weil alles im<br />
gleichen Corporate Design gestaltet sein soll,<br />
dekoriert die Mayrei sogar die Schaufenster.<br />
Für Redaktionen und Verlage produziert<br />
die Donauwörther Agentur Zeitschriften und<br />
Magazine, stellt Online-Arbeitsplätze und<br />
Redaktionssysteme zur Verfügung. Besonders<br />
viele Kunden hat die Mayrei im Bereich von<br />
Fachzeitschriften mit landwirtschaftlichen<br />
Themen. Aber auch Firmen und Institutionen<br />
aus der Region sind Kunden beim Donauwörther<br />
Unternehmen. Besonders viel Wert legt<br />
die Mayrei darauf, als modernes und familiengeführtes<br />
Unternehmen stark verwurzelt<br />
in der Region zu sein und mit Druckereien<br />
und Firmen aus der Region eng zusammenzuarbeiten.<br />
|<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin,<br />
ist froh, dass sich die Mayrei so gut<br />
um www.donau-ries-aktuell kümmert.
24 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Regionalgespräch | 25<br />
Regionalgespräch mit:<br />
Laura Geiselsöder<br />
> Für jede Ausgabe des blättle sprechen wir mit einer interessanten Persönlichkeit aus dem Landkreis.<br />
Diesmal hat Diana Hahn Laura Geiselsöder, Basketballerin bei den XCYDE Angels Nördlingen, zum Gespräch getroffen.<br />
Hallo Laura, schön, dass du<br />
dir Zeit für unser Regionalgespräch<br />
nimmst!<br />
8 Du bist Basketballerin und<br />
spielst bei den XCYDE Angels in<br />
Nördlingen. Wann hast du ange-<br />
an dachte, dass ich jetzt Basketball<br />
spielen muss. Aber nach und nach<br />
ist dann die Leidenschaft für den<br />
saison. In jede Saison geht man<br />
nervös und mit Vorfreude. Diesmal<br />
kommt noch ein Trainerwechsel<br />
Wir haben einige Fragen an dich<br />
fangen Basketball zu spielen?<br />
Sport gewachsen. Zudem hatte ich<br />
hinzu. Da kommt viel Neues auf<br />
vorbereitet:<br />
Ich habe ganz klassisch in der U10-<br />
auch sehr gute Trainer, die mich<br />
mich und das Team zu. Man weiß<br />
1 Wie beschreibst du dich mit drei<br />
Mannschaft angefangen. Ich war<br />
9 Jahre alt. Weiter ging es dann in<br />
gefördert haben.<br />
schließlich nie was noch passiert.<br />
Worten?<br />
Sportlich, ehrgeizig und humorvoll.<br />
2 Langschläferin oder<br />
Frühaufsteherin?<br />
Weder noch. Es kommt ganz<br />
darauf an, was am Vorabend los<br />
der Mittelfranken-Auswahl, der<br />
bayerischen Auswahl und während<br />
meiner Zeit in Bamberg habe ich in<br />
der WNBL (Anm. d. Red.: weibliche<br />
Nachwuchsbundesliga) gespielt. Im<br />
Anschluss habe ich dann noch ein<br />
Jahr Regionalliga beim TS Herzo-<br />
11 Worauf kommt es bei dieser<br />
Sportart besonders an?<br />
Schnelligkeit, Beweglichkeit,<br />
schnelles Umschalten, mentale<br />
Fitness und eine gute<br />
Hand-Augen-Koordination.<br />
14 Welche Rückennummer trägst<br />
du? Hat die Nummer eine<br />
besondere Bedeutung für dich?<br />
Ich trage die Nummer 22. Eigentlich<br />
ist das eine ganz langweilige<br />
Geschichte. Ich wollte unbedingt<br />
die 12 als ich nach Nördlingen ge-<br />
Laura Geiselsöder spielt ihre 7. Saison in Nördlingen.<br />
„Smile and the world smiles back.“<br />
– Lebensmotto von Laura Geiselsöder –<br />
Bilder: Martin Fürleger; privat<br />
war. (lacht)<br />
3 Frühstück:<br />
Lieber deftig oder süß?<br />
Deftig.<br />
4 Vervollständige bitte folgenden<br />
Satz: Typisch für mich ist …<br />
... meine offene Art.<br />
5 Urlaub: Lieber in die Berge oder<br />
ans Meer?<br />
Lieber ans Meer, obwohl ich erst<br />
letztens wandern war.<br />
6 Welche Musik hörst du gerne?<br />
Reggae. Das macht gute Laune.<br />
7 Hast du ein Lebensmotto?<br />
Smile and the world smiles back.<br />
Ich möchte einfach immer positive<br />
Energie verbreiten.<br />
genaurach gespielt. Dort habe ich<br />
dann auch die Brücke nach Nördlingen<br />
geschlagen, weil die Tochter<br />
von Kurt Wittmann (Anm. d. Red.:<br />
Vorsitzender BG Donau-Ries) auch<br />
dort spielte. Kurt hat mich dann<br />
nach Nördlingen geholt.<br />
9 Bei welchem Verein hast du<br />
damit angefangen?<br />
Angefangen habe ich beim TSV<br />
Ansbach.<br />
10 Warum gerade Basketball?<br />
Mein Bruder hat in der Schulmannschaft<br />
gespielt und dann bin ich<br />
dazugekommen. Ich bin froh, dass<br />
ich damit angefangen habe, das ist<br />
einfach eine großartige Sportart.<br />
Jeder der damit verwachsen ist,<br />
kann das bestätigen. Ich war nicht<br />
immer so groß, dass ich von Anfang<br />
12 Wie musst du trainieren, damit<br />
du dein Leistungsniveau halten<br />
kannst?<br />
Unter der Woche trainiere ich nur<br />
abends, weil ich tagsüber in der<br />
Uni bin. Aber ich schaue immer,<br />
dass ich montags die Fitness-Einheit<br />
mitmache und auch am Freitag<br />
trainiere ich zweimal, weil wir da<br />
Wurftraining haben. Ich fühle mich<br />
im Spiel besser, wenn ich meine<br />
Shooting-Routine habe. Wenn ich<br />
da bin, gehe ich ins Training. Meine<br />
Profikolleginnen trainieren mindestens<br />
zweimal pro Tag, zusätzlich<br />
Athletiktraining und Physio.<br />
13 Die wievielte Bundesliga-<br />
Saison ist es für dich? Wie fühlst<br />
du dich, wenn die Saison wieder<br />
startet?<br />
Ich starte in meine 7. Bundesliga-<br />
kommen bin, weil ich die schon immer<br />
hatte. Aber die 12 war schon<br />
vergeben. Da ich unbedingt etwas<br />
mit der Zahl 2 wollte, habe ich<br />
dann die 22 genommen. Seitdem ist<br />
das meine Nummer in Nördlingen.<br />
15 Was war dein bisher größter<br />
sportlicher Erfolg?<br />
Ich habe ein Jahr in der U20-Nationalmannschaft<br />
gespielt. Für mich<br />
persönlich war das schon immer<br />
ein Ziel. Auch die Damennationalmannschaft<br />
wäre toll. Ich würde<br />
nicht nein sagen, wenn sie anrufen.<br />
(lacht) Ein Heimspiel von vor zwei<br />
Jahren ist mir als sportlicher Erfolg<br />
in Erinnerung geblieben. Da haben<br />
wir gegen Keltern gespielt, die damals<br />
Tabellenführer waren und später<br />
Meister wurden. Die haben wir<br />
damals aus der Halle geschossen. ><br />
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26 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Regionalgespräch | 27<br />
22<br />
Laura Geiselsöder voll in ihrem Element.<br />
Die Nummer 22 der XCYDE Angels brennt<br />
für ihren Sport.<br />
Laura Geiselsöder ist<br />
Basketball-Profi, ...<br />
... hat die<br />
Trikotnummer 22 ...<br />
... und trinkt gerne mal ein<br />
Siegerbierchen.<br />
><br />
16 Und was war die größte<br />
sozialen Beruf. Außerdem arbeite<br />
mal Städtetrips, um die Team-<br />
und kenne den Verein. Außerdem<br />
<strong>28</strong> Warum hast du dich dafür<br />
Es gibt zwei Basketballerinnen, die<br />
38 Sportlerin?<br />
Vielen Dank, Laura, für das<br />
Enttäuschung?<br />
ich gerne mit Kindern. Das habe<br />
gemeinschaft zu stärken.<br />
sehe ich mich auch als Vorbild<br />
entschieden nach Nördlingen zu<br />
ich als Vorbild sehe. Ema Meseman<br />
10 Punkte.<br />
spannende Gespräch und,<br />
Da gibt es eigentlich nicht die<br />
ich auch gemerkt, als ich die U12<br />
für jüngere Spielerinnen.<br />
gehen?<br />
und Kia Nurse. Die sind beide<br />
dass du dir Zeit für uns und<br />
eine sportliche Enttäuschung.<br />
trainiert habe.<br />
22 Wie ist es für dich, dass auch<br />
Nördlingen ist eine super Station<br />
ziemlich stark. Ich würde all-<br />
39 Optimistin?<br />
unsere Leserinnen und Leser<br />
Wenn man hart trainiert und dann<br />
deine Schwester für die Angels<br />
25 Wie wichtig ist gesunde<br />
für mich, auch weil es zwischen<br />
gemein nachfragen, wie das Leben<br />
8 Punkte.<br />
genommen hast.<br />
ein Spiel blöd aus der Hand gibt,<br />
20 Wie gut kannst du deinen<br />
spielt? Ist unter Geschwistern<br />
Ernährung für dich als Sport-<br />
Ansbach und Nördlingen liegt. Im<br />
eines Profisportlers aussieht, wie<br />
dann ist das schon enttäuschend.<br />
Sport mit dem Studium verein-<br />
der Konkurrenzkampf höher?<br />
lerin?<br />
Verein gibt es gute Strukturen und<br />
ihr Alltag aussieht und wie sie zum<br />
40 Gibt es etwas das du deinen<br />
Das hat auch viel mit der eigenen<br />
baren?<br />
Es gibt zwischen uns keinen<br />
Wie jeder Leistungssportler<br />
es ist sehr familiär und persönlich<br />
Basketball gekommen sind.<br />
Fans auf diesem Weg mitteilen<br />
Einstellung zu tun.<br />
Man muss es wollen, dann funk-<br />
Konkurrenzkampf. Sie spielt ja<br />
muss ich natürlich auch auf<br />
hier. Es gibt auch immer jemanden,<br />
Aber auch wie sie persönlich sind,<br />
möchtest?<br />
tioniert das auch. Es gehört aber<br />
auch nicht auf der gleichen Position<br />
gesunde Ernährung achten und<br />
der einen unterstützt, wenn irgend-<br />
abseits vom Basketball.<br />
Ich möchte den Fans sagen,<br />
17 Übst du auch noch andere<br />
schon eine gute Organisation dazu,<br />
wie ich. Wir verstehen uns mega,<br />
Lebensmittel essen, welche die<br />
welche Probleme anstehen. Außer-<br />
dass sie super wichtig für uns<br />
Sportarten aus, oder bleibt<br />
um Uni und Training zu vereinba-<br />
wohnen zusammen und ich kann<br />
Regeneration und Gesundheit<br />
dem sind die Wege hier kurz. Das<br />
33 Hast du eine Bucket List?<br />
sind und die gute Stimmung,<br />
dafür keine Zeit?<br />
ren. Besonders im Winter ist es<br />
auch viel von ihr lernen.<br />
fördern. Hier werden wir auch<br />
ist der Vorteil an der Kleinstadt.<br />
Oder gibt es etwas, was du in<br />
die sie in die Halle bringen,<br />
Während der Saison bleibt dafür<br />
dann schon hart, wenn man sich<br />
gut von unserem Partner Salus<br />
deinem Leben unbedingt noch<br />
das Spiel drastisch beeinflusst.<br />
keine Zeit. Klar mache ich Kraft-<br />
schon früh auf den Weg machen<br />
23 Was ist dein persönliches<br />
unterstützt.<br />
29 Fällt es dir schwer, die meiste<br />
machen möchtest?<br />
Selbst die Schiedsrichter freuen<br />
sport, aber das gehört ja zum<br />
Trainingsplan. Außerhalb der<br />
Saison probiere ich gerne andere<br />
Sportarten aus.<br />
muss. Wenn die Prüfungen<br />
anstehen, dann wird das schon<br />
happig.<br />
sportliches Ziel für die kommende<br />
Saison?<br />
Für mich persönlich wünsche ich<br />
mir, dass ich nach 5 Jahren endlich<br />
26 Was ist deine größte<br />
Ernährungssünde?<br />
Alkohol ist natürlich auch sehr<br />
Zeit von deiner Familie getrennt<br />
zu sein?<br />
Es fällt mir nicht schwer, aber es<br />
war schon eine Umstellung.<br />
Ich habe auf jeden Fall noch Pläne<br />
in den nächsten Jahren ins Ausland<br />
zu gehen. Das steht ganz oben auf<br />
der Liste.<br />
sich, in Nördlingen zu sein,<br />
weil es einfach familiär ist und<br />
wir immer großartige Stimmung<br />
in der Halle haben.<br />
Text: Diana Hahn,<br />
Redakteuerin, hat sich sehr darüber gefreut<br />
Laura Geiselsöder kennenzulernen.<br />
21 Was machst du in deiner<br />
Stammspielerin werde. Außerdem<br />
reduziert während der Saison.<br />
Es ist aber schon cool so eigen-<br />
18 Du studierst nebenher.<br />
Wo studierst du und welches<br />
Freizeit, wenn du nicht Basketball<br />
spielst oder mit deinem<br />
möchte ich meine Stärken für<br />
das Team einsetzen. Natürlich<br />
Deshalb ist meine größte<br />
Ernährungssünde, dass ich ab und<br />
ständig zu sein. Und da Ansbach<br />
nicht so weit entfernt ist, kann ich<br />
34 Wenn du drei Dinge mit auf<br />
eine einsame Insel nehmen<br />
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Fach?<br />
Studium beschäftigt bist?<br />
wünsche ich mir für das Team,<br />
zu ein Siegerbierchen trinke.<br />
auch mal schnell nach Hause<br />
dürftest, was wäre das?<br />
Ich studiere in Augsburg Lehramt<br />
Dann schaue ich gerne die Spiele<br />
dass wir die Play-Offs erreichen<br />
fahren. Meine Familie ist ja auch<br />
Meine Familie, einen Basketball<br />
für die Mittelschule und bin<br />
meines Bruders in Treuchtlingen<br />
und vorne mitspielen.<br />
27 Wo bist du aufgewachsen<br />
bei jedem Heimspiel in Nördlingen<br />
und ein Schlauchboot. Wir müssen<br />
mittlerweile im 8. Semester.<br />
an oder ich fahre in die Heimat,<br />
und zur Schule gegangen?<br />
mit dabei. Das ist nach wie vor<br />
ja irgendwie wieder zurückkommen<br />
Es geht also auf das Ende zu.<br />
da ich sehr familienverbunden bin.<br />
24 Du bist die Kapitänin der<br />
Aufgewachsen und zur Schule<br />
auch wichtig für mich. Insgesamt<br />
(lacht).<br />
Ansonsten gehe ich auch gerne<br />
Angels. Was macht dich zu einer<br />
gegangen bin ich in Ansbach.<br />
ist es unglaublich wichtig, dass<br />
19 Warum diese Studienrichtung?<br />
in die Sauna zur Regeneration.<br />
guten Kapitänin?<br />
Auch mein Abi habe ich noch<br />
Eltern ihre Kinder beim Sport<br />
35 Was wünschst du dir für die<br />
Ich wollte schon immer in einen<br />
Mit dem Team machen wir gerne<br />
Ich verstehe mich mit jedem gut<br />
dort gemacht.<br />
unterstützen. Eltern leisten einen<br />
Zukunft?<br />
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enormen Beitrag mit den ganzen<br />
Fahrdiensten, die sie erbringen<br />
Für die kommenden 7, 8 Monate<br />
wünsche ich mir auf jeden Fall eine<br />
müssen.<br />
erfolgreiche Saison, gesunde und<br />
verletzungsfreie Monate und dass<br />
30 Was bringt dich zum Lachen?<br />
ich meine Ziele erreiche. Dazu ge-<br />
Ein Sieg nach Verlängerung mit<br />
hört auch, dass ich meine Prüfun-<br />
zwei Punkten Vorsprung. Aber<br />
gen im Sommersemester bestehe<br />
eigentlich bin ich immer gut drauf.<br />
und dass ich Uni und Sport weiter-<br />
(lacht)<br />
hin unter einen Hut bekomme.<br />
31 Worüber kannst du dich<br />
richtig ärgern?<br />
Wenn man die ganze Woche hart<br />
trainiert, auf das Spiel vorbereitet<br />
ist und ein Spiel dann noch blöd<br />
aus der Hand gibt. Aber man<br />
kann trotzdem auch aus jeder<br />
Niederlage was Gutes herausziehen.<br />
Kommen wir zum<br />
Self-Rating Test.<br />
Schätze bitte deine<br />
Fähigkeiten von null<br />
Punkten<br />
– völlig unbegabt –<br />
bis zu zehn Punkten<br />
– maximale Begabung – ein:<br />
32 Mit welcher Persönlichkeit,<br />
36 Organisationstalent?<br />
egal aus Sport oder einem anderen<br />
8,5 Punkte.<br />
Bereich, würdest du dich gerne<br />
mal auf einen Kaffee treffen? Was<br />
37 Köchin?<br />
würdest du diese Person fragen?<br />
9 Punkte.
<strong>28</strong> | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Tu‘ Gutes | 29<br />
Tu’ Gutes<br />
Förderverein Wildtierrettung Wemding-Gosheim e.V.<br />
Hilfe aus der Luft – Rehkitzrettung mit der Drohne<br />
> Durch landwirtschaftliche Mähmaschinen sterben in Deutschland jedes Jahr über 100 000 Rehkitze. Drohnen helfen dabei die<br />
wehrlosen Jungtiere im hohen Gras zu finden und in Sicherheit zu bringen. Der Förderverein Wildtierrettung Wemding-Gosheim e.V.<br />
war in diesem Jahr zum ersten Mal mit einer Drohne aktiv und konnte bei rund 1000 Drohnenflügen, <strong>28</strong> Rehkitze retten.<br />
Auf dem Bildschirm sehen die Piloten, was sich im hohen Gras verbirgt.<br />
Auch ein Zwillingspärchen wurde vom Förderverein gerettet.<br />
Wenn sich die großen motorisierten Mähmaschinen ihren Weg<br />
durch das hohe Gras schneiden, sind besonders Rehkitze in<br />
Gefahr. Denn die Geißen, die Muttertiere der Kitze, legen ihre<br />
Jungtiere bevorzugt im hohen Gras ab. Dort kauern die Jungtiere dann<br />
regungslos am Boden. „In den ersten drei bis vier Wochen ist der Fluchtinstinkt<br />
bei den Jungtieren noch nicht ausgebildet“, erklärt Karl-Heinz<br />
Fackler, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Donau-Ries und Mitbegründer<br />
des Fördervereins.<br />
Angefangen hat das Projekt vor zwei Jahren. „Wir wurden damals von<br />
der Trocknungsgemeinschaft Wechingen zu einem Vortrag eingeladen.<br />
Die Jäger des Fürsten wollten über Drohnen zur Kitzrettung informieren“,<br />
erklärt Fackler. „Kreisobmann Karl-Heinz Götz und ich waren von der<br />
Idee damals sehr angetan. Die Verluste wollten wir unbedingt verringern.<br />
Ich habe dann mit den Jägern aus Wemding und aus Gosheim gesprochen<br />
und bin eigentlich überall auf Interesse gestoßen“, so Karl-Heinz Fackler.<br />
Dann ging es darum, wie eine solche Drohne finanziert werden könne.<br />
Denn eine Drohne, wie sie der Förderverein benutzt, kostet, je nach<br />
Art und Ausstattung der Wärmebildkamera, zwischen 14 000 und<br />
24 000 Euro. „Um das Geld zusammenzubekommen habe ich dann wiederum<br />
bei den Jägern wegen einer Beteiligung nachgefragt. Auch von<br />
Ralf Richter von Mineralöl Richter aus Wemding wurden wir finanziell<br />
unterstützt.<br />
Vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen haben<br />
wir dann außerdem noch den Tipp bekommen, dass unser Projekt über<br />
die LAG Monheimer Alb gefördert werden könnte“, beschreibt Fackler<br />
den Weg von der Idee bis zur Umsetzung. Nachdem die Finanzierung<br />
stand, mussten außerdem noch die Piloten geschult werden. Derzeit sind<br />
das 14 an der Zahl.<br />
Am 12. Mai 2019 war es dann schließlich soweit:<br />
Die Drohne, mit der 2000 Hektar abgesucht werden können,<br />
konnte zum ersten Mal eingesetzt werden.<br />
„Ab Mai haben wir dann circa 6 bis 7 Wochen, in denen wir die Wiesen abfliegen.<br />
Morgens, wenn es zu dämmern beginnt, können die Piloten starten<br />
und die Wiesen, die gemäht werden sollen, suchen. Fliegen können wir dann<br />
allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Sonne raus kommt. Denn<br />
dann können wir mit der Wärmebildkamera die Temperaturunterschiede<br />
nicht mehr messen und somit auch nicht mehr erkennen, wo sich Kitze befinden“,<br />
erzählt Fackler, der auch selbst immer wieder die Drohne steuert.<br />
Bilder: Förderverein Wildtierrettung Wemding-Gosheim e.V.<br />
„Wenn wir fliegen sind wir immer zu zweit. Einer steuert die Drohne<br />
und der andere holt dann das Kitz heraus, wenn wir eines gefunden<br />
haben. Die Jungtiere sind manchmal gar nicht so einfach zu finden,<br />
selbst wenn man direkt neben ihnen steht. Die kauern sich so auf<br />
den Boden, dass man sie wirklich sehr schwer erkennt“, so Fackler.<br />
„Wenn das Kitz gefunden wurde, kommt es in einen großen Karton, wird<br />
mit Gras abgedeckt und an einen schattigen Platz gestellt, bis die Wiese<br />
gemäht ist. Anschließend wird das Kitz am ursprünglichen Ort abgelegt,<br />
damit es vom Muttertier wiedergefunden werden kann“, beschreibt<br />
Fackler den Rettungseinsatz. 14 Piloten waren in diesem Jahr für den<br />
Förderverein im Einsatz und konnten in rund 1000 Flügen <strong>28</strong> Kitze retten.<br />
Den Piloten war das Glück auch direkt bei ihrem ersten Einsatz hold.<br />
„Gleich am ersten Tag konnten wir zwei Kitze retten“, erzählt Fackler<br />
stolz. Um die Einsätze zu koordinieren gibt es eine Hotline, die in den<br />
entsprechenden Wochen von Anfang Mai bis Ende Juni geschaltet ist.<br />
Die Wiesenbesitzer können sich dort melden und anmelden, wann sie ihre<br />
Wiese mähen möchten. Der Förderverein sorgt dann dafür, dass ein Team<br />
vor Ort ist, die Wiese aus der Luft absucht und so auch in Zukunft viele<br />
Jungtiere vor dem grausamen Mähtod bewahrt. |<br />
Hotline<br />
Die Wildtierrettung erreichen Landwirte,<br />
die ihre Wiese im Bereich des<br />
Fördervereins haben, von Anfang Mai<br />
bis Ende Juni unter folgender Nummer:<br />
Tel. 0151/40434139<br />
Text: Diana Hahn,<br />
Redakteurin, wünscht<br />
den Piloten allzeit<br />
guten Flug und viele<br />
gerettete Kitze.<br />
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30 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Spaziergang | 31<br />
Der Zehentplatz in der<br />
Ortsmitte.<br />
1050 Jahre Gemeindegeschichte: Mertingen feiert Jubiläum<br />
> Die Gemeinde Mertingen liegt ganz im Süden<br />
bäude aus dem Jahr 1857 wurde 1994 zu einem<br />
über einen Kiesparkplatz zu einem kleinen<br />
des Landkreises Donau-Ries und grenzt mit<br />
Museum umgebaut. In einem Original-Klassen-<br />
eingezäunten Waldstück. „Dort befand sich<br />
seinem Ortsgebiet an den Landkreis Augsburg.<br />
zimmer können Besucher erfahren, wie Schüler<br />
früher der Schlossgarten. Mittlerweile wird<br />
Zwischen der Bezirkshauptstadt Augsburg<br />
damals die Schulbank gedrückt haben. Außer-<br />
dieses Teilstück im Volksmund als Hirschgarten<br />
Mertingen<br />
und dem 4000-Seelen-Dorf liegen knapp<br />
37 Kilometer. Um mehr über die Ortschaft zu<br />
erfahren, habe ich mich mit Gemeindearchivar<br />
Dr. Franz Xaver Ries getroffen.<br />
dem befindet sich im Museum eine alte Poststelle,<br />
eine Schneiderstube, eine Schmiedewerkstatt<br />
und eine Ausstellung über lokale Funde aus<br />
der alemannischen und römischen Zeit. Derzeit<br />
dreht sich in einem weiteren Raum in der alten<br />
bezeichnet“, so der Gemeindearchivar.<br />
Der Ortskern im Wandel der Zeit<br />
Über die Mühlau laufen wir gemeinsam zum<br />
Zehentplatz (4). Dort, direkt in der Ortsmitte,<br />
Ich habe mich mit Dr. Franz Xaver Ries am<br />
Schule alles ums „Kinderkriegen“ in früherer<br />
befinden sich nicht nur zwei Banken, eine<br />
Mertinger Rathaus (1) verabredet – ein Park-<br />
Zeit. Außerdem befinden sich in der Ortsmitte<br />
Apotheke und ein Ärztehaus, sondern auch das<br />
platz hat sich schnell gefunden. Direkt gegen-<br />
Mertingens zwei weitere Museen, die Sölde und<br />
gerade entstehende neue Verwaltungsgebäude<br />
Mardostraße<br />
Donauwörther Straße<br />
Rathaus<br />
1<br />
Hilaria-Lechner-Straße<br />
Rathaus-Stele<br />
2<br />
4<br />
3<br />
Kirche St. Martin<br />
Zehentplatz<br />
Kneippanlage<br />
6<br />
8<br />
Dr.-Steichele-Straße<br />
Wilde-Gjäg-Brunnen<br />
7<br />
9<br />
Naherholungsgebiet<br />
Bäumenheimer Straße<br />
Antonius-von-Steichele-Büste<br />
Bilder: Jenny Wagner; Zott<br />
über des Rathauses, angrenzend an das Kirchen-<br />
areal, wurde erst vor kurzem ein neuer Parkplatz<br />
samt E-Ladesäule gebaut. Der Gemeindearchivar<br />
begrüßt mich freundlich in Mertingen<br />
und gemeinsam starten wir unseren Spaziergang<br />
durch das Gemeindegebiet. Direkt am<br />
Rathaus befindet sich die sogenannte Rathaus-<br />
Stele (2) – ein Kunstobjekt, das in Bildern und<br />
Symbolen bedeutende Ereignisse, Leistungen<br />
und Entwicklungen aus Vergangenheit und<br />
Gegenwart von Mertingen und den Ortsteilen<br />
Druisheim und Heißesheim zeigt.<br />
„Die Stele ist ein Geschenk des Ehrenbürgers<br />
Georg Reiter und seiner Ehefrau<br />
Frieda anlässlich seines 80. Geburtstages<br />
an die Gemeinde Mertingen gewesen“,<br />
erzählt mir Dr. Ries.<br />
Gleich hinter der Stele und dem Rathaus befindet<br />
sich die „Alte Schule“. Das ehemalige Schulge-<br />
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der Museumsstadel. Alle drei Dorfmuseen verdankt<br />
Mertingen dem großen Engagement der<br />
Museumsfreunde.<br />
Gemeinsam mit dem Gemeindearchivar mache<br />
ich mich auf den Weg in die Kirche St. Martin<br />
(3). Diese liegt dem Rathaus direkt gegenüber<br />
und wurde im Jahr 1726/27 vom bekannten<br />
Baumeister und Stuckateur Joseph Meitinger<br />
erbaut. „Da es damals in Mertingen an Geld<br />
fehlte, blieb die Kirche ohne Stuck und vorerst<br />
ohne üppige Ausstattung“, erklärt mir Dr. Franz<br />
Xaver Ries. Die Gestaltung des Innenraums<br />
zog sich bis in die Stilepoche des Rokoko jahrzehntelang<br />
hin. Schließlich wurde im <strong>Oktober</strong><br />
1761 die Kirche vom Augsburger Weihbischof<br />
Franz Xaver Reichsfreiherr Adelmann von Adelmannsfelden<br />
eingeweiht. Wir treten aus der<br />
Kirche hinaus und verlassen über den alten<br />
Friedhof das Areal. Wir laufen entlang der<br />
Hilaria-Lechner-Straße und Dr. Ries führt mich<br />
der Firma Zott.<br />
„Das Unternehmen Zott hat die Gemeinde<br />
Mertingen geprägt wie keine andere Firma“,<br />
erzählt mir Dr. Franz Xaver Ries.<br />
Bereits im Jahr 1926 wurde das Unternehmen<br />
gegründet. Aus der kleinen Landmolkerei, die<br />
von Anna und Balthasar Reiter betrieben wurde,<br />
ist ein international agierendes Unternehmen<br />
geworden. Circa 1350 Mitarbeiter beschäftigt<br />
die Großmolkerei am Standort Mertingen – rund<br />
300 sollen in das neue Verwaltungsgebäude im<br />
Ortskern Mertingens ziehen.<br />
Von dem neuen Verwaltungsgebäude beeindruckt,<br />
folge ich Dr. Ries entlang der Fuggerstraße.<br />
Wir biegen gemeinsam in den Schulweg<br />
ein und machen uns auf den Weg über den Sportplatz<br />
zum Amphitheater (5). Im Jahre 2004<br />
schlug der damalige Rektor Georg Meiershofer ><br />
Mühlau<br />
5<br />
Amphitheater<br />
Augsburger<br />
Straße
32 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Spaziergang | 33<br />
Steckbrief Mertingen:<br />
Mertingen: Tipps und Termine<br />
Bürgermeister: Albert Lohner (CSU)<br />
Höhe: 411 Meter ü. NHN<br />
Fläche: 38,42 km²<br />
Einwohner: 4020 (Stand: 31. Dez. 2018)<br />
Verwaltung: Fuggerstraße 5<br />
86690 Mertingen<br />
Webpräsenz: www.mertingen.de<br />
Kulturkreis Mertingen e.V.<br />
> dem Bürgermeister Albert Lohner eine weitere<br />
Gestaltungsmöglichkeit des Areals vor. Am<br />
29. Juli 2005 wurde schließlich das Amphitheater<br />
eingeweiht. „Dort finden vor allem Veranstaltungen<br />
des Kulturkreis Mertingen statt,<br />
aber auch für eine Hochzeit eignet sich die<br />
Location ganz hervorragend“, erzählt Dr. Ries.<br />
Wir schlendern an der Grundschule vorbei und<br />
machen Halt an einem weiteren Kunstwerk.<br />
Der „Wilde-Gjäg-Brunnen“ (6) direkt vor dem<br />
Eingang der Antonius-von-Steichele Schule ist<br />
ein Werk des Wertinger Künstlers Manfred<br />
Nittbauer und symbolisiert die Sage vom<br />
Wilden Gjäg. Wir spazieren weiter und laufen<br />
gemeinsam zum Mertinger „Schmuttergrün“.<br />
1050 Jahre Gemeinde Mertingen<br />
Auf dem Weg dorthin erfahre ich einiges über<br />
die Geschichte von Mertingen, schließlich feiert<br />
die Gemeinde in diesem Jahr ihr 1050-jähriges<br />
Jubiläum. Im Jahr 969 wird der Ort als<br />
„mardinga“ erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Die Herkunft des Namens „Mertingen“ lässt sich<br />
nicht eindeutig nachweisen. Eine Erklärung<br />
geht vom Rufnamen „Mardo“ aus, der auf<br />
das althochdeutsche „mardar“ – der Marder –<br />
zurückzuführen ist. Möglich ist aber auch, dass<br />
Vom Naherholungsgebiet hat man eine gute Sicht auf die Firma Zott.<br />
der heilige Martin bei der Namensgebung eine<br />
Rolle gespielt hat. Angekommen am „Schmuttergrün“,<br />
zeigt mir Dr. Franz Xaver Ries die Büste<br />
von Antonius von Steichele (7). Dieser war ein<br />
katholischer Priester, Historiker und Archivar.<br />
Er wurde außerdem Erzbischof von München<br />
und Freising. Er wurde als ältester Sohn einer<br />
armen Mertinger Kleinbauernfamilie geboren.<br />
Bekannt wurde Antonius von Steichele vor allem<br />
durch seine verantwortungsvolle Hilfsbereitschaft<br />
für die Armen und Notleidenden seiner<br />
Zeit.<br />
Eine Oase im Grünen<br />
Der Gemeindearchivar und ich überqueren die<br />
Straße und eine kleine Treppe führt uns hinab<br />
zur Schmutter. Wir folgen dem Verlauf und gelangen<br />
zu einer kleinen Kneippanlage (8). Diese<br />
befindet sich im hinteren Bereich des Naherholungsgebiets<br />
(9). Gemeinsam mit verschiedenen<br />
Fitnessgeräten und einem Wohlfühlpfad bietet<br />
das „Schmuttergrün“ die perfekte Mischung aus<br />
Natur und Freizeitangebot.<br />
„Das Naherholungsgebiet wird von den<br />
Bürgern sehr gut angenommen“,<br />
erzählt mir Dr. Franz Xaver Ries.<br />
Für den Abschluss unseres Spaziergangs<br />
benutzen der Gemeindearchivar und ich das<br />
Auto. Gemeinsam fahren wir auf den Burgberg,<br />
denn von dort aus hat man die beste Aussicht<br />
auf die Ortschaft. „Von hier aus kann man auch<br />
das Baugebiet ‚Zur Lotusblüte‘ sehen.<br />
Am Anfang wurde die Gemeinde für den Namen<br />
belächelt, aber mittlerweile sind selbst die<br />
schärfsten Kritiker verstummt. Denn diese<br />
Siedlungspolitik der Gemeinde und insbesondere<br />
des Bürgermeisters ist ein ungemeiner Erfolg“,<br />
so Dr. Ries.<br />
Zusammen fahren wir wieder an das Rathaus<br />
und ich bedanke mich bei Dr. Franz Xaver Ries<br />
für die interessante Tour durch die Gemeinde<br />
Mertingen. |<br />
Text: Jenny Wagner, Redakteurin ,<br />
hat den Spaziergang mit Dr. Ries sehr genossen.<br />
Bilder: Jenny Wagner; Pixabay<br />
> Der Kulturkreis Mertingen ist ganzjährig bestrebt mit einem abwechslungsreichen<br />
und sehr hochklassigen Kulturprogramm für beste Unterhaltung<br />
vor Ort und in der Region zu sorgen. Auch im <strong>September</strong> und<br />
<strong>Oktober</strong> werden wieder verschiedene Veranstaltungen in Mertingen<br />
stattfinden. Am Samstag, 7. <strong>September</strong>, wird in der Aula der Antoniusvon-Steichele<br />
Grundschule ein Konzert mit Solisten des Theater Erfurts<br />
veranstaltet. Am 20. <strong>September</strong> findet um 20:00 Uhr im Kaisersaal in<br />
Kaisheim ein Liederabend mit Ingeborg Danz und Eric Schneider statt.<br />
In der Antonius-von-Steichele Grundschule gastiert am Donnerstag,<br />
3. <strong>Oktober</strong>, ab 20:00 Uhr das Operettenkonzert „Die ganze Welt ist<br />
himmelblau“. Am Donnerstag, 10. <strong>Oktober</strong>, ist in der St. Vitus Kirche in<br />
Druisheim das Boreas Quartett Bremen zu Gast. Den Abschluss im<br />
<strong>Oktober</strong> bildet der Liederabend „Vom Menschen und vom Leben“ am<br />
19. <strong>Oktober</strong> im Kaisersaal in Kaisheim. |<br />
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Festakt zum 1050-jährigen Bestehen<br />
der Gemeinde Mertingen<br />
> Die erste urkundliche Erwähnung Mertingens jährt sich in diesem Jahr.<br />
Mertingen besteht seit mindestens 1050 Jahren. Ein Anlass, um zurückzublicken.<br />
Die Gemeinde wird sich ihrer Ersterwähnung durch eine Ausstellung<br />
der Museumsfreunde erinnern, die am 27. <strong>September</strong> eröffnet<br />
wird. Einen Tag später, am <strong>28</strong>. <strong>September</strong>, erfolgt eine Feierstunde im<br />
Saal der Alten Brauerei in Mertingen mit einem Vortrag von Archivleiter<br />
Dr. Franz Xaver Ries zum Thema „Zeitreise nach Mertingen im 10. Jahrhundert.“<br />
Am Sonntag, 29. <strong>September</strong>, findet in der Kirche St. Martin<br />
ein Festgottesdienst statt. |<br />
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34 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Vereinsleben | 35<br />
Vereinsleben<br />
Auch Leichtathletik<br />
kann in Rain<br />
betrieben werden.<br />
123 Jahre Vereinsgeschichte<br />
TSV 1896 Rain e.V.<br />
> Insgesamt 123 Jahre Vereinsgeschichte, 8 Sparten, rund 1300 Mitglieder – das sind die Eckdaten des TSV 1896 Rain. Aus einst zwei eigenständigen<br />
Vereinen hat sich ein Verein entwickelt, der nicht nur innerhalb der Landkreisgrenzen, sondern auch weit darüber hinaus bekannt ist.<br />
Im August wurde beim TSV Rain ein neuer Vorstand gewählt. Das Bild links zeigt (v.l.n.r.): 1. Bürgermeister der Stadt Rain Gerhard Martin,<br />
1. Vorsitzenden Josef Meier, Ehrenvorstand Erhard Sandmeier, Ehrenvorstand Anton Fuchs, Hauptkassier Erich Hopf,<br />
Hauptschriftführerin Anett Hantschke-Neumann, 2. Vorsitzenden Sebastian Segnitzer und Ehrenschriftführer Werner Nürnberger.<br />
So wie der TSV 1896 Rain heute existiert, gab es den Verein nicht<br />
immer. Denn ursprünglich gab es in Rain einen Turnverein der im<br />
Jahr 1896 gegründet wurde und einen Fußballclub, der erst 1920,<br />
nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, ins Leben gerufen worden war.<br />
Bis zum Zweiten Weltkrieg koexistierten die beiden Vereine. In den<br />
Kriegsjahren von 1939 – 45 beeinflusste der Zweite Weltkrieg allerdings<br />
massiv das Vereinsleben des Turnvereins, da die meisten aktiven Sportler<br />
eingezogen wurden und so ein Sportbetrieb kaum mehr möglich war. Die<br />
Nazi-Diktatur griff in das tägliche Leben der Menschen ein, und machte<br />
mit Gleichschaltung und Zentralisierung auch vor Vereinen nicht Halt.<br />
Deshalb sollte es auch keine Vielfalt an Vereinen mehr geben. Linientreue<br />
stand auf der Tagesordnung. So wurden die beiden Rainer Vereine im Jahr<br />
1941 zwangsweise zu einem Verein, einer „Turn- und Sportgemeinschaft“,<br />
vereinigt.<br />
Erneuter Zusammenschluss – diesmal freiwillig<br />
Nach Kriegsende im Jahr 1945 erwachten die Vereine wieder zum Leben.<br />
So wurde bereits im August der FC Rain wiedergegründet. Eine Wiedergründung<br />
des TC war, ob der zahlreichen Kriegsverluste, nicht so einfach<br />
zu realisieren. Deshalb verhandelten die beiden Vereine über einen<br />
erneuten Zusammenschluss – diesmal allerdings freiwillig. Im Frühjahr<br />
des folgenden Jahres wurde die Fusion im Gasthaus Schmelcher beschlossen<br />
und auch der neue Vereinsname festgelegt: Das war die Geburtsstunde<br />
des „Turn- und Sportverein 1896 Rain am Lech“ mit seinen Vereinsfarben<br />
rot und weiß. Am 30. Juni 1946 hatte der Verein bereits 180 Mitglieder,<br />
Tendenz steigend.<br />
Fußball, Handball, Faustball und auch Schach waren die Sportarten,<br />
welchen man in den Anfangsjahren beim TSV nachgehen konnte.<br />
Letztlich war allerdings der Fußball praktisch die einzige Sportart die<br />
beim TSV in den folgenden 20 Jahren wettkampfmäßig betrieben wurde.<br />
In der zweiten Hälfte der 60er Jahre stieg das Interesse am aktiven<br />
Sporttreiben wieder an. Fußball war nicht mehr die einzige Sportart, an<br />
der die Menschen interessiert waren. Deshalb kam 1967 mit der Tischtennis-Abteilung<br />
die erste Sparte dazu. Zu Beginn der 70er Jahre ging es<br />
dann Schlag auf Schlag und Sparte um Sparte wurde gegründet.<br />
„Heute gibt es in unserem Verein acht Sparten“, erklärt Hans Ruf, der den<br />
Verein von 2013 bis August 2019 als 1. Vorstand geführt hat. „Natürlich<br />
ist die Fußballabteilung unsere größte Sparte und diese zeigt sich auch<br />
dementsprechend gerne nach außen. Vor allem durch unseren jüngsten<br />
Erfolg, den Aufstieg in die Regionalliga. In der Region muss man weit<br />
fahren, um eine erfolgreichere Fußballmannschaft zu finden. „Höherklassig<br />
wird es erst in Ingolstadt oder in Heidenheim“, erklärt Ruf. Für die<br />
anderen Sparten sei das nicht immer ganz einfach. „Im Fußball spielt Geld<br />
natürlich auch eine zentrale Rolle. Allerdings beträgt unser Haushalt nur<br />
rund ein Fünftel von dem, was andere Vereine unserer Größenordnung zur<br />
Verfügung haben. Weil viel in die Sparte Fußball fließt, macht das das Leben<br />
für die anderen Abteilungen nicht einfacher“, so Ruf. Als Visitenkarte<br />
des Vereins sieht der ehemalige Vorstand das Georg-Weber-Stadion, das<br />
2006 fertiggestellt wurde. „Benannt wurde das Stadion nach dem Gründer<br />
der Firma Dehner, Georg Weber, der von 1947 bis 1949 1. Vorstand des<br />
Vereins war. Zudem ist Dehner unser Hauptsponsor“, erklärt Ruf.<br />
Nachwuchs? – Kein Problem für den TSV<br />
Beim Thema Nachwuchs, geht es dem TSV deutlich besser als anderen<br />
Vereinen. „Wir haben rund 1300 Mitglieder. Davon sind über 600 Jugendliche.<br />
Natürlich spielen mit rund 150 bis 160 Jugendlichen viele davon<br />
Bilder: TSV 1896 Rain e.V.; Gerd Jung<br />
Fußball, aber auch unsere Schwimmabteilung mit rund 130 Jugendlichen<br />
ist enorm. Und auch in der Sparte Leichtathletik haben wir rund 50 Jugendliche.<br />
In bestimmten Abteilungen, wie dem Kegeln zum Beispiel, fehlt<br />
aber auch uns der Nachwuchs“, so Hans Ruf, der auch 15 Jahre lang als<br />
Jugendleiter und sechs Jahre als 2. Vorstand im Verein tätig war. Wichtig<br />
sei für den Verein aber auch die Unterstützung durch die Stadt. „Unsere<br />
Schwimmer können sich im Schwimmbad der Stadt frei entfalten und auch<br />
der Raum, den unsere Kraftsportler nutzen, gehört der Stadt. So erhalten<br />
wir indirekte Zuschüsse von der Kommune, die für uns natürlich enorm<br />
wichtig sind“, betont Ruf die Unterstützung von Seiten der Stadt Rain.<br />
Nicht nur im Sportlichen sieht sich der TSV 1896 Rain vorne. Auch in<br />
Sachen Klimaschutz sieht Ruf den Verein als Vorreiter: „Erst im Juli diesen<br />
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Jahres haben wir ein Klimaschutzprojekt abgeschlossen, das jetzt eineinhalb<br />
Jahre lief. Wir haben die Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz komplett<br />
auf LED-Beleuchtung umgestellt.“ Mit der neuen Lichtanlage spare der<br />
TSV in den kommenden 20 Jahren 116 Tonnen Kohlendioxid ein. Auch der<br />
Stromverbrauch werde deutlich gesenkt. So werden durch die neue LEDs nur<br />
noch <strong>28</strong> Prozent der bisherigen Energie benötigt. „Damit sind wir im Landkreis<br />
die ersten, die das so umgestellt haben“, erzählt Ruf abschließend. |<br />
Text: Diana Hahn, Redakteurin,wünscht dem<br />
TSV 1896 Rain e.V. weiterhin viel Erfolg.<br />
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36 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Heimatgeschichte | 37<br />
Heimatgeschichte<br />
Der jüdische Friedhof in Harburg<br />
Ein „Guter Ort“<br />
Moritz Nebel starb 1914. Er und seine<br />
Familienangehörigen waren die letzten<br />
Harburger Juden.<br />
> Die ehemals jüdische Bevölkerung Harburgs und ihr Schicksal sind nicht in Vergessenheit geraten. Friedrich Thum pflegt die Gräber des<br />
jüdischen Friedhofs in dritter Generation. Bis heute kommen Nachfahren aus der ganzen Welt, die ihren verstorbenen Angehörigen gedenken.<br />
Die ältesten Grabsteine sind über 300 Jahre alt.<br />
Es ist ein mystischer Ort, dort oben am Hühnerberg in Harburg,<br />
wo 1671 die Grafen von Oettingen fünf jüdischen Bürgern für<br />
75 Gulden ein halben Morgen Land zuwiesen, um dort ihren<br />
Friedhof anzulegen. 1745 wurde dort ein Taharahaus – eine Leichenhalle –<br />
gebaut. Die Jahreszahl ist im Türbogen eingemeißelt.<br />
Der Harburger „Gute Ort“, wie Juden im deutschen Sprachraum ihren<br />
Friedhof nannten, war ein Verbandsfriedhof, weil viele jüdische Gemeinden<br />
im Ries keinen eigenen Friedhof hatten. Nicht nur Juden aus Harburg,<br />
sondern auch aus Mönchsdeggingen, Ederheim und kurzfristig auch aus<br />
Alerheim bestatteten am Hühnerberg ihre Verstorbenen. Vielleicht war<br />
es aber auch die wunderbare Lage oberhalb der Harburg und direkt am<br />
Quellwasser, warum viele den Harburger Friedhof als letzte Ruhestätte<br />
für ihre Angehörigen wählten. Dass am Ende des Grundstücks ein Bach<br />
vorbeifließt, war für die Bestattungen sehr wichtig, denn die Juden<br />
wuschen ihre Toten vor der Beerdigung rein. Am großen Eingangstor des<br />
Friedhofes stand außerdem ein Wasserbehälter, denn zum israelischen<br />
Glauben gehört, sich die Hände vor und nach dem Friedhofsbesuch zu<br />
waschen.<br />
Die jüdische Bevölkerung Harburgs litt im Laufe der Jahrhunderte immer<br />
wieder unter Grabschändungen und Plünderungen. 1744 wurden die<br />
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hölzernen Grabmäler und die Holzumzäunungen des Friedhofs von durchziehenden<br />
Soldaten beschädigt. Zwar wurde der Friedhof daraufhin<br />
ummauert, um 1800, während der Napoleonischen Kriege zerstörten ihn<br />
französische Soldaten erneut. Im Anschluss wurde der Friedhof allerdings<br />
fast um das Doppelte erweitert und wieder ummauert. Diese Mauer steht<br />
bis heute.<br />
Als 1831 die Cholera im Ries wütete, wurde die Durchfahrt des Leichenwagens<br />
nach Harburg verboten. Die Mönchsdegginger Juden legten daraufhin<br />
einen eigenen Friedhof an. Juden aus Ederheim wurden noch bis<br />
zum Jahre 1880 in Harburg beerdigt, danach löste sich das Judentum dort<br />
auf. Die wenigen Verbliebenen zogen nach Nördlingen um.<br />
Seit über 100 Jahren kümmert sich Familie Thum um den Friedhof<br />
Seit dem Jahr 1909 half der evangelische Harburger Konrad Thum seinen<br />
jüdischen Nachbarn und Mitbürgern bei den Grabaushebungen, denn<br />
wegen des steinigen und manchmal gefrorenen Bodens bedeutete das<br />
Schwerstarbeit, zumal ein jüdisches Grab in einem Tag ausgehoben sein<br />
muss und auch nicht länger als 24 Stunden offen stehen darf. 1934, ein<br />
Jahr bevor die Nationalsozialisten ihre antisemitischen und rassistischen<br />
„Nürnberger Gesetze“ ausriefen, übernahm Konrad Thums Sohn Friedrich<br />
die Aufgabe des Grabmachers. Denn die Thums gehörten, wie viele andere<br />
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www.donau-ries-aktuell.de/jobboerse<br />
Bilder: Mara Kutzner<br />
Harburger, nicht zu denjenigen, die Juden erst ausgrenzten, mieden und später ihre Häuser und<br />
Geschäfte schändeten. Die letzte Beerdigung auf dem Friedhof am Hühnerberg fand im Frühjahr<br />
1938 statt. Der Harburger Stadtrat und Kurwarenhändler Julius Nebel (1857–1938) fand hier seine<br />
letzte Ruhestätte. Doch einen Grabstein konnten seine Angehörigen nicht mehr setzen, zwischen<br />
den anderen Gräbern ist eine Lücke. Daneben stehen die Grabsteine seines Cousins, der Viehhändler<br />
Moritz Nebel (1854–1914) und seiner Frau Sophie (1862–1936).<br />
Vier ihrer fünf Kinder konnten rechtzeitig nach Israel fliehen, ihre Tochter Dora ist kurz vor Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges im Konzentrationslager umgekommen. Den letzten vier Nebels, die noch<br />
in Harburg lebten, gelang die Emigration nicht mehr. Pauline Nebel, geborene Hiller, das Ehepaar<br />
Fritz und Helene Nebel, und die Witwe Mathilde Nebel zogen von Harburg weg, bevor sie in den<br />
Konzentrationslagern Dachau, Theresienstadt und Auschwitz ermordet wurden.<br />
Bis zum Ende des Krieges war es Friedrich Thum senior und seiner Frau Margarete untersagt,<br />
den Friedhof zu betreten. Als sie 1945 wieder zum Hühnerberg kamen, tat sich ihnen ein schreckliches<br />
Bild auf. Das Unkraut wucherte kniehoch, Dornengestrüpp umgürtete die Grabsteine.<br />
Der Wildwuchs verbarg allerdings nicht die Schändung der Gräber. Viele Marmorsteine waren<br />
abtransportiert, einige umgeworfen. Es dauerte Monate, bis die Thums die Grabfelder wieder<br />
gereinigt und vom hohen Gras befreit hatten. Bis heute ist die Pflege in den Händen der Familie<br />
Thum. Vor Jahren übernahm Friedrich Thum junior die Aufgabe seines Vaters:<br />
„Mein Vater sagte zu mir, dass ich den Friedhof weiterpflegen<br />
solle, wenn er es mal nicht mehr tun kann, denn die Harburger<br />
Juden waren gute Leute. Sie haben es verdient, dass man sich<br />
um ihre Gräber kümmert“, erzählt er.<br />
Friedrich Thum kommt regelmäßig zum Friedhof auf dem Hühnerberg, mäht den Rasen und hält<br />
die Gräber sauber. Jedes Jahr kontaktieren ihn Juden aus der ganzen Welt, zum Beispiel aus den<br />
USA, aus Brasilien, aus Israel und der Schweiz, die auf ihren Reisen nach Deutschland die Gräber<br />
ihrer Vorfahren in Harburg besuchen wollen. Und tatsächlich: Auf einigen der jüngeren Grabsteine<br />
liegen kleine Kieselsteine, denn nach jüdischer Tradition werden die Gräber nicht mit Blumen<br />
geschmückt. Wer einen Stein auf ein Grab legt, will sagen: „Ich denke an dich!“ |<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin, hat großen Respekt<br />
vor Friedrich Thum, der sich mit so viel Mühe um den<br />
Friedhof kümmert.
38 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Matthias macht mit ...<br />
Matthias macht mit | 39<br />
... bei Aviko in Rain<br />
Pommes aus der Tilly-Stadt<br />
Eine Verständigung ist in der Produktion nur über Mikrofon und Kopfhörer möglich.<br />
Am Ende des Rundgangs durfte ich auch noch frische Pommes frites kosten.<br />
> Pommes frites – wer isst sie nicht gern? Der Verbrauch in Deutschland liegt bei rund 300000 Tonnen im Jahr. Etwa die Hälfte dieser<br />
Menge wird jedes Jahr in Rain am Lech hergestellt. Aus ca. 250 000 Tonnen Kartoffeln produziert Aviko dort jährlich 150 000 Tonnen<br />
Pommes frites. Ich habe mir in Rain angeschaut, wie Kartoffeln zu Pommes frites werden.<br />
Pommes frites haben in Rain eine lange Geschichte. Bereits seit<br />
1964 werden hier Kartoffelprodukte hergestellt, seit 1989 unter<br />
dem Namen Aviko. Der aktuelle Betriebsleiter, Philip Stevenije,<br />
ist seit 2013 am Standort in Rain tätig und begrüßt uns im Werk in Rain.<br />
Er verantwortet in der Tilly-Stadt die größte Produktionsstraße der<br />
niederländischen Aviko-Gruppe. 150 Menschen arbeiten dort. „In den<br />
letzten Jahren hat das Unternehmen viel Geld in den Standort in Rain<br />
investiert. 2017 wurde die Produktionsstraße für 25 Millionen Euro<br />
erneuert. Vor einem Monat haben wir unser neues Kühlhaus in Betrieb<br />
genommen. Dafür wurden 15 Millionen Euro investiert. Rain wurde<br />
damit zu einem der großen Logistikzentren der Aviko-Gruppe“, so Philip<br />
Stevenije.<br />
Über 50 Prozent der Produkte aus Rain gehen in den Export,<br />
nach Österreich, Italien und Spanien. Aber auch bis nach China<br />
werden die Pommes frites aus bayerischen Kartoffeln geliefert.<br />
„90 Prozent der Kartoffeln, die wir verarbeiten, stammen aus Bayern.<br />
Kartoffelverarbeitende Betriebe entstehen auch oft dort, wo genügend<br />
Anbaufläche vorhanden ist. Ein Transport über mehrere hundert Kilometer<br />
tut den Kartoffeln nicht gut und ist sehr teuer “, erklärt der Betriebsleiter<br />
weiter.<br />
Dann machen wir uns auf den Weg ins Herz des Werks: der Pommes Linie.<br />
Zuerst heißt es aber, sich entsprechend einzukleiden. Haarnetz,<br />
Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und Jacken sind Pflicht. Über eine<br />
Hygieneschleuse geht es in den Produktionsbereich. Die Temperaturen<br />
liegen teilweise bei über 30° C, dazu herrscht eine erhöhte Lautstärke ,<br />
eine Verständigung ist deshalb nur über ein Mikrofon und Kopfhörer<br />
möglich. Vor uns liegt eine rund hundert Meter lange Halle. Unzählige<br />
Förderbänder laufen durch die Fertigungshalle, kreuzen sich und<br />
verschwinden in riesigen Maschinen. „Herzlich willkommen in unserer<br />
Produktion“, sagt der Betriebsleiter lachend und führt uns zum<br />
Förderband, welches Tonne um Tonne Kartoffeln in die Halle bringt.<br />
„Die Kartoffeln werden von unserem Zulieferer und direktem Nachbarn,<br />
dem Kartoffel-Centrum Bayern (KCB), just in time angeliefert. Für die<br />
rohen Kartoffeln haben wir keine Lagermöglichkeit. Beim KCB werden<br />
die Kartoffeln gereinigt und vorsortiert. „Der zweite Schritt ist das<br />
Schälen der Kartoffeln. Das geschieht durch Dampf und Druck. Dadurch<br />
platzt die Schale zu großen Teilen ab. Die Reste werden anschließend in<br />
einer weiteren Maschine abgeschrubbt“, erläutert Stevenije. Er führt uns<br />
weiter durch den Leitstand der Produktion zum Schnitt der Kartoffeln.<br />
„Die Kartoffeln werden mittels Wasserröhren über Messer geleitet und<br />
dadurch geschnitten. Anschließend werden die Pommes nach Länge und<br />
Qualität sortiert“, erklärt mir der Betriebsleiter den Ablauf.<br />
In einem Zwischenschritt werden<br />
die rohen Pommes blanchiert und getrocknet.<br />
Dann geht es in die Fritteuse.<br />
„Das Blanchieren bewirkt, dass die Pommes durch das Frittieren<br />
nicht Grau, sondern Goldgelb werden und eine schöne Farbe haben.<br />
Unsere Fritteuse hat eine Länge von zwölf Metern. Darin befinden sich<br />
18000 Liter Öl, die die Pommes frites bei rund 170° C vorfrittieren“,<br />
beschreibt Philip Stevenije den Vorgang. Dass hier Pommes frittiert<br />
werden, merkt man auch an den herrschenden Temperaturen und dem<br />
Geruch, der in der Luft liegt. Nachdem die Pommes vorfrittiert wurden<br />
steht der letzte Arbeitsschritt in der Produktion an. Die Pommes<br />
werden gefrostet. Im 70 Meter langem Bandfroster werden die Pommes<br />
schrittweise auf -10° C gekühlt. Anschließend werden die Pommes<br />
abgefüllt und verpackt. „Je nach Kundenauftrag werden diese in Beutel<br />
zwischen 450 Gramm und 2,5 Kilogramm verpackt. Außerdem beliefern<br />
wir viele Fastfood-Ketten mit unseren Pommes“, erklärt der Belgier<br />
weiter und führt uns durch die Verpackung. Von dort geht es in das<br />
neue Kühlhaus. In drei Hochlagern finden bis zu 25 000 Paletten Platz.<br />
Es herrschen dort -22° C und das Gebäude wird nur in Ausnahmefällen<br />
betreten, denn alles andere läuft dort vollautomatisch ab. Roboter<br />
kümmern sich um die Kommissionierung der Ware, bevor verladen und<br />
ausgeliefert wird.<br />
Nachdem wir die Produktion wieder verlassen haben, sprechen wir noch<br />
über die Verwertung der weiteren Teile der Kartoffeln. „Die Abschnitte<br />
und zu kleinen Kartoffeln werden von uns nicht entsorgt, sondern daraus<br />
produzieren wir in einer kleinen Nebenlinie Kartoffelflocken. Die Schale<br />
verkaufen wir als Futter für die Tierhaltung. Und auch die während<br />
der Produktion austretende Stärke wird von uns nicht entsorgt, sondern<br />
in einer separaten Anlage vom Wasser getrennt und anschließend ebenfalls<br />
vermarktet“, so Stevenije abschließend.<br />
Bilder: Diana Hahn<br />
Insgesamt drei Stunden dauert es von der Ankunft der Kartoffel in der<br />
Fertigungsstraße, bis die Pommes das Kühlhaus erreichen. Pro Stunde<br />
können in Rain 25 Tonnen Pommes produziert werden. Am Tag können<br />
so rund 600 Tonnen Pommes frites produziert werden. Gearbeitet wird in<br />
Rain in drei Schichten, 24 Stunden am Tag. Sogar am Wochenende wird<br />
bei Aviko in Rain gearbeitet. |<br />
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Am Ende unserer kleinen Führung durch das Werk<br />
gibt es natürlich frische Pommes frites für uns.<br />
Text: Matthias Stark, Geschäftsführer von<br />
Donau-Ries-Aktuell, hat sich die frischen Pommes<br />
frites nach seinem Termin schmecken lassen.
Naturliebe<br />
Naturliebe | 41<br />
Wallerstein Gardens<br />
Eine Hommage an den Fürsten und die Gärtnerstochter<br />
Bilder: Diana Hahn<br />
> Am Fuße von Schloss Baldern bei Bopfingen hat Erbprinzessin Anna zu Oettingen Wallerstein zusammen mit ihrem Team einen<br />
farbenprächtigen Garten im Stile eines Walled Garden geschaffen. Gewidmet hat sie den Garten Fürst Ludwig zu Oettingen-Wallerstein<br />
und dessen märchenhafter Liebesgeschichte.<br />
Im versunkenen weißen Garten finden sich nur weiß blühende Pflanzen.<br />
Die bezaubernde Liebesgeschichte rührt<br />
auch immer wieder die Besucher des<br />
Walled Gardens von Schloss Baldern. Aus<br />
Liebe zur Tochter seines französischen Gärtners,<br />
Nicolas Bourgin, verzichtete Ludwig Fürst zu<br />
Oettingen-Wallerstein seinerzeit auf seine ererbten<br />
Rechte als Linienchef des Fürstenhauses.<br />
Seine große Liebe Crescentia, heiratete er 1823<br />
und verließ mit ihr zusammen Schloss Baldern<br />
ohne Hab und Gut. Die Nische, in der sich das<br />
Liebespaar heimlich traf, befindet sich in einer<br />
ruhigen Ecke des Walled Gardens von Schloss<br />
Baldern. Auf dem Weg dorthin kommt man<br />
an einer sogenannten Stumpery, Baumstümpfe<br />
und Wurzeln, in denen Farne, wilder Fingerhut<br />
und andere Waldpflanzen gedeihen, vorbei.<br />
Die Stumpery im Walled Garden von Schloss<br />
Baldern besteht aus uralten Eichenwurzeln,<br />
die in den fürstlichen Wäldern gesammelt<br />
wurden. „Das ist einer der Lieblingsorte von<br />
Prinzessin Anna. Sie findet, dass hier eine ganz<br />
besondere Energie herrscht“, erklärt Susanne<br />
Christner, die sich mit neun weiteren Kollegen<br />
um den Garten auf Schloss Baldern kümmert<br />
und über sich selbst sagt, dass sie eine Quereinsteigerin<br />
mit Leidenschaft für das Gärtnern sei.<br />
Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es den<br />
Garten. Mit viel Liebe zum Detail und auch<br />
großem finanziellen Einsatz wurde am Fuße<br />
des Schlosses ein Fleckchen Erde geschaffen,<br />
das den Eindruck erweckt, als ob es schon<br />
immer an dieser Stelle gewesen wäre. Dem war<br />
allerdings nicht so. Jede Menge Ideenreichtum<br />
und auch Arbeit investierten die sehr naturverbundene<br />
Erbprinzessin Anna zu Oettingen-<br />
Wallerstein und ihr Team in die in Deutschland<br />
einmalige Gartenanlage.<br />
Die Besucher betreten den Garten, der in unterschiedliche<br />
Gartenräume aufgeteilt ist, über eine<br />
spanische Treppe, die von japanischen Zierkirschen<br />
und weißen Hortensien eingesäumt ist.<br />
Verweilt man einen Moment auf den obersten<br />
Stufen, eröffnet sich dem Besucher ein wunderbarer<br />
Blick auf den Ipf.<br />
„Bevor Prinzessin Anna damit begonnen hat,<br />
den Garten anzulegen, gab es hier nur<br />
Wildnis und auch der Blick auf den Ipf war<br />
nicht frei. Es gab hier eigentlich vorher gar<br />
keinen Garten, da Baldern ja ursprünglich<br />
ein Jagdschloss und deshalb nicht konstant<br />
bewohnt war. Prinzessin Anna ist sehr oft<br />
vor Ort und hilft mit wo sie kann. Sie steckt<br />
ihr ganzes Herzblut in den Garten. Es ist<br />
bewundernswert, wie sie das alles geschafft<br />
hat“, erklärt Susanne Christner.<br />
Natur pur<br />
Trotz der Pflanzenvielfalt und der Tatsache, dass<br />
auch der Walled Garden nicht vor Schädlingen<br />
verschont bleibt, werden keine Spritzmittel eingesetzt.<br />
„Wir setzen nur Ackerschachtelhalmextrakt<br />
und Brennnesseln ein und akzeptieren<br />
dann eben auch, dass manche unserer Rosen<br />
Rost haben. Wir versuchen Nützlinge und<br />
Schädlinge im Gleichgewicht zu halten. Deshalb<br />
berühren wir nicht den umgebenden Wald“,<br />
erklärt Christner.<br />
Der Weg führt entlang der Schlehenhecke, die<br />
die Grenze zwischen dem angelegten Garten und<br />
dem naturbelassenen fürstlichen Wald bildet,<br />
zum Herzstück des Gartens, der über 20 Meter<br />
langen Double Border, einem Staudenbeet, das<br />
von Eiben eingesäumt ist, die in Bienenkorbform<br />
geschnitten wurden. Hat man das lange Blumenbeet<br />
mit seiner Artenvielfalt und Farbpracht<br />
durchschritten, erreicht man einen weiteren<br />
Gartenraum im Walled Garden.<br />
Der versunkene weiße Garten ist ein<br />
tiefer gelegter Bereich, der in Form eines<br />
Achtecks angelegt wurde. Wie der Name<br />
schon verrät, finden sich hier nur<br />
Pflanzen, die weiß blühen.<br />
Durch das Anlegen des Englischen Gartens<br />
wurden unzählige Insekten und auch Amphibien<br />
nach Baldern zurückgeholt. Über eine Holztreppe<br />
im hinteren Bereich des Gartens erreicht man<br />
die Hühnerställe an der Schlossmauer. Viele<br />
exotische Züchtungen, die allerliebst anzusehen<br />
sind, tummeln sich dort. So auch Fitzgerald, ein<br />
Strupphuhn, Seidenhühner mit Bart, die wie<br />
Mini-Lamas aussehen, oder Geraldine, ein Holländisches<br />
Weißkopf Haubenhuhn und ihrerseits<br />
Schuhliebhaberin. „Jeden Morgen, wenn man die<br />
Hühner sieht, bekommt man automatisch gute<br />
Laune“, lacht Susanne Christner. Im Garten von<br />
Schloss Baldern gibt es einiges zu entdecken und<br />
Gartenliebhaber kommen voll auf ihre Kosten.<br />
Wer möchte kann nach seinem Besuch im Garten<br />
an einer Schlossführung teilnehmen oder die<br />
gesammelten Eindrücke im Schlosscafé auf sich<br />
wirken lassen. |<br />
Text: Diana Hahn, Redakteurin,<br />
war zum ersten Mal in einem<br />
Walled Garden und war begeistert.<br />
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Auch besondere Hühnerrassen trifft man<br />
im Walled Garden auf Schloss Baldern an.
Selber g‘macht | 43<br />
Selber g’macht<br />
Haftsache<br />
Echte Handwerkskunst hinter Gittern<br />
Handarbeiten wie Hausschuhe<br />
oder Holzspielzeug werden<br />
im JVA-Laden und im Online-<br />
Shop verkauft.<br />
> Weber oder Schuhmacher sind aussterbende Berufe. Schuhe und Stoffe werden heutzutage kaum mehr in Handarbeit gefertigt – meistens<br />
kommen sie aus Fernost zu uns nach Deutschland. Die Produkte von „Haftsache“ haben eine besondere Herkunft. Sie werden in den<br />
bayerischen Justizvollzugsanstalten in echter Handarbeit hergestellt. Was Häftlinge in der Weberei, in der Schuhmacherei und im Werkpädagogischen<br />
Arbeitsbetrieb herstellen, kann man im Verkaufsraum der JVA oder im Online-Shop www.haftsache.de kaufen.<br />
In Handarbeit werden die Ösen für die Schnürsenkel ins Leder gestanzt .<br />
P<br />
ünktlich um 6:40 Uhr beginnt der Arbeitstag in der Schuhmacherei<br />
der Justizvollzugsanstalt Kaisheim. Zurzeit sind hier<br />
18 Gefangene beschäftigt. In Handarbeit, wie sie so wohl kaum<br />
mehr zu finden ist, werden in der Schuhmacherei Lederschuhe hergestellt,<br />
die die Strafgefangene selbst tragen. Im Jahr fertigen die Kaisheimer<br />
Häftlinge bis zu 20000 Lederschuhe an. „Wir haben die einzige<br />
Schuhmacherei der bayerischen JVAs“, erklärt Werkdienstleiter Dieter<br />
Ludewig. Die Schuhe, die in Kaisheim hergestellt werden, tragen<br />
alle bayerischen Häftlinge. Dazu kommen gut 6000 Filzpantoffeln<br />
und Niedertreter für den privaten Verkauf. Diese gibt es seit Jahren im<br />
kleinen Verkaufsladen der JVA. Seit über zwei Jahren werden sie auch<br />
im Online-Shop „Haftsache“ zusammen mit anderen Produkten aus den<br />
bayerischen Gefängnissen angeboten.<br />
Die Schuhmacherei ist in mehrere Arbeitsplätze aufgeteilt – jeder Gefangene<br />
hat seinen Aufgabenbereich. Es gibt sogar eine kleine Werkstatt, in<br />
der Schuhe und Lederwaren repariert werden, die Kunden zur JVA bringen.<br />
Maschinell wird kaum etwas gefertigt. Deshalb seien allerdings besonderes<br />
Geschick und gutes Augenmaß erforderlich, sagt Peter Scharff. Er ist<br />
Schuhmachermeister und leitet die Werkstatt. Beim Rundgang durch die<br />
Schuhmacherei zeigt er zum Beispiel, wie genau gearbeitet werden muss,<br />
wenn die Außenkanten der Sohlen glattgeschliffen werden. Ein paar<br />
Arbeitsplätze weiter, zeigt ihm ein Häftling seine fertigen Exemplare. Die<br />
bunten Pantoffeln sind außen aus reiner Merino-Schafwolle, das Innenfutter<br />
ist aus weichem Webpelz – gemütlicher können Hausschuhe wohl<br />
kaum sein. Je nach Kundenwunsch werden die Hausschuhe sogar bestickt.<br />
Der Schuhmacher blickt aber noch etwas skeptisch auf die Pantoffeln, die<br />
ihm der Gefangene zeigt. Er ist erst seit kurzem in der Schuhmacherei<br />
und lernt gerade die Handgriffe an der Nähmaschine. Dass deswegen noch<br />
nicht jede Naht perfekt sitzt, ist verständlich.<br />
Die Schuhmacherei sei ein beliebter Arbeitsplatz in der JVA, die Arbeitszeiten<br />
und die Bezahlung sind gut. Jeder Gefangene muss arbeiten – außer<br />
er ist im Rentenalter oder kann es aus gesundheitlichen Gründen nicht.<br />
Die Wartelisten in der JVA Kaisheim für Arbeitsplätze sind lang, denn es<br />
gibt trotz der vielen Betriebe, wie Bäckerei, Gärtnerei, Landwirtschaft,<br />
Kfz-Werkstatt, Schreinerei oder Druckerei nicht genügend Arbeitsstellen.<br />
Je nach Leistung, Arbeitszeiten und Qualifizierung verdienen die Insassen<br />
zwischen 1,26 und 2 Euro pro Stunde, erklärt Wolfgang Huber, Leiter des<br />
betrieblichen Arbeitswesens. Die Bezahlung ist zwar gering, ermöglicht<br />
den Gefangenen aber zumindest Genussmittel zu kaufen, die in der<br />
normalen Gefängnisverpflegung nicht enthalten sind. Eine Teil des Lohns<br />
kann auch Starthilfe nach der Haftentlassung sein.<br />
In der Weberei sind alte Handwebestühle im Einsatz<br />
Von der Schuhmacherei im ehemaligen Klostergebäude der Zisterzienser,<br />
geht es über den Innenhof der Anstalt zum Arbeitsbetriebsgebäude.<br />
In der Weberei laufen die elektrischen Webstühle auf Hochtouren und<br />
lärmen ohrenbetäubend. Die Webblätter schieben Faden um Faden zusammen,<br />
bis ein Stück Stoff entsteht. Ähnlich wie bei den Schuhmachern<br />
arbeitet hier ein Webermeister. Zusammen mit den dort derzeit elf<br />
beschäftigten Gefangenen, werden Stoffe für die Anstaltskleidung wie<br />
Hosen, Hemden, Taschentücher sowie Bettwäsche und Handtücher für<br />
alle Gefängnisse in Bayern hergestellt. In einem Nebenraum fertigen die<br />
Gefangenen auf alten hölzernen Webstühlen dicke Teppiche aus Schaf- und<br />
Baumwolle an – und zwar nach Kundenwunsch. Im Verkaufsraum der JVA<br />
Kaisheim kann man anhand den bunten Stoffproben Farben und Muster<br />
auswählen und den Teppich nach seiner Wunschgröße in Auftrag geben.<br />
Das Besondere: Die hochwertige Wolle macht die Teppiche widerstandsfähig<br />
und langlebig, denn sie schützt sich mit ihrer Faserstruktur selbst<br />
gegen Verunreinigung.<br />
Arbeit ist Therapie<br />
Gut 600 Häftlinge sitzen derzeit ihre Haftstrafe in Kaisheim ab. Um die<br />
300 Mitarbeiter sind in der JVA beschäftigt. Alle Gefangenen sind nicht<br />
zum ersten Mal im Gefängnis, denn in Kaisheim sitzen Wiederholungstäter<br />
oder Häftlinge, die aus anderen Anstalten dorthin verlegt wurden.<br />
Die Delikte reichen von Drogenhandel über Körperverletzung bis hin zu<br />
Sexualstraftaten. Auch zu lebenslanger Freiheitsstrafe Verurteilte, sind in<br />
der Kaisheimer JVA. Um nach der Haftstrafe wieder Fuß fassen zu können,<br />
ist es sinnvoll, schon während des Vollzugs einer Tätigkeit nachzugehen.<br />
Wer in welchem Betrieb arbeiten darf, hängt auch davon ab, welche<br />
Berufserfahrung man schon mitbringt. Viele Gefangene besitzen allerdings<br />
keine oder zumindest keine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Die JVA bietet deshalb etwa 60 Ausbildungsplätze in den unterschiedlichsten<br />
Ausbildungsrichtungen an. Neben einer praktischen Ausbildung in<br />
den gut 20 Betrieben der JVA, bekommen die Gefangenen auch Berufsschulunterricht<br />
durch Fachlehrer.<br />
Nicht alle Gefangene können aufgrund ihrer psychischen und gesundheitlichen<br />
Verfassung einer Tätigkeit im Gefängnis nachgehen. Beschäftigung,<br />
ein geregelter Arbeitstag und eine Aufgabe zu erfüllen sind aber gerade<br />
Bilder: Mara Kutzner; Haftsache<br />
dann wichtiger Bestandteil der Therapie. Im sogenannten werkpädagogischen<br />
Arbeitsbetrieb können sich die Häftlinge an der Werkbank oder<br />
beim Töpfern selbst entfalten. Günther Rosenwirth leitet den Betrieb,<br />
besonderes Augenmerk legt er darauf, dass sich die Häftlinge hier an<br />
die Arbeit gewöhnen und an eine handwerkliche Tätigkeit herangeführt<br />
werden. Für den Online-Shop fertigen die Gefangen hier zum Beispiel<br />
Vogelhäuschen, Holzspielzeug und Schaukelpferde aus Holz. „Hier gibt<br />
es natürlich Sägen, Feilen und Cuttermesser“, beschreibt Rosenwirth die<br />
Werkzeuge, die die Strafgefangenen für ihr Handwerk benötigen. Wenn<br />
es mittags zum Essen geht und am Nachmittag die Arbeitszeit beendet ist,<br />
kontrolliert er jeden Einzelnen ganz genau. Die Gefangenen werden<br />
abgetastet und mit einem Metalldetektor überprüft – denn mögliche<br />
Waffen und auch Farben und Lacke könnten hinter den Gefängnismauern<br />
gefragtes Gut sein. |<br />
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SCHAUT DOCH MAL VORBEI!<br />
Im Ladengeschäft der JVA Kaisheim werden neben Schuhen und Teppichen<br />
auch Produkte aus der Schreinerei, Schlosserei, Polsterei, Buchbinderei,<br />
Druckerei, Kunstabteilung, Malerei, Bäckerei, Landwirtschaft und Gärtnerei<br />
angeboten. Handgemachte Ledertaschen, hochwertige Möbelstücke und<br />
Wohnaccessoires, Küchenutensilien aus Edelstahl und Holz oder Gartendekorationen<br />
aus den bayerischen Gefängnissen gibt es unter: www.haftsache.de<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin, war für ihren Artikel das erste mal hinter Gittern.
44 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Unser Jahresthema<br />
Ausflug in die Nachbarschaft ...<br />
Teil 5: Unterwegs im Herzen des Schwäbischen Donautals<br />
> Das Schwäbisches Donautal steht für die Region entlang des Donaulaufes von Ulm/Neu-Ulm bis Donauwörth.<br />
Die Region liegt im Südwesten Bayerns und in den Randbereichen Baden-Württembergs. Das Schwäbische Donautal<br />
erstreckt sich über 87 Kilometer entlang der Donau und hat eine Größe von 1317 Quadratkilometer. Die Region ist eine<br />
der wertvollsten Großlebensräume in Süddeutschland. Insgesamt sechs Landkreise bilden das Schwäbische Donautal.<br />
Im Herzen der Region liegen die Landkreise Günzburg und Dillingen.<br />
i<br />
INFORMIEREN<br />
Auf der Internetseite des schwäbischen Donautals<br />
gibt es zahlreiche Informationen über die Regionen<br />
Dillingen, Günzburg und Heidenheim.<br />
Unter www.schwaebisches-donautal.de<br />
erfahren Interessierte alles rund um das<br />
Gebiet.<br />
TIPP: Für Familien gibt es zusätzlich<br />
eine Internetseite auf der die<br />
Familien- und Kinderregion Günzburg<br />
vorgestellt wird.<br />
www.familien-und-kinderregion.de<br />
Unser Jahresthema | 45<br />
ÜBERNACHTEN:<br />
Übernachten kann man natürlich in zahlreichen<br />
Unterkünften im schwäbischen Donautal, egal<br />
ob klassisch in einem Hotel oder außergewöhnlich<br />
in einem Baumhaus.<br />
Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten<br />
im Dillinger Raum gibt es unter:<br />
www.dillingerland.de<br />
Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten<br />
im Günzburger Raum gibt es unter:<br />
www.guenzburger-landurlaub.de<br />
SCHLEMMEN:<br />
Wer lecker und regional essen gehen möchte, der<br />
wird im Schwäbischen Donautal nicht enttäuscht<br />
werden. Egal ob Kässpätzle, Maultaschen oder<br />
Zwiebelrostbraten – im Schwäbischen Donautal<br />
kommt jeder auf seine Kosten.<br />
Auf Natur-(Genuss)tour im Schwäbischen Donautal<br />
Burgau<br />
Bilder: © Fouad Vollmer; © Guido Köninger; Pixabay; Karte: Simply maps<br />
D<br />
ie Radwege entlang der Donau eignen sich ideal für Radl-Ausflüge. Grund genug, sich<br />
einmal wieder auf’s Fahrrad zu schwingen und das wunderschöne Donautal zu erkunden.<br />
Dabei kommen alle auf ihre Kosten: Sportbegeisterte und Familien mit Kindern genauso<br />
wie Naturliebhaber und Genießer der schwäbischen Küche. Wir stellen euch hier ein besonderes<br />
Event vor:<br />
Donautal-Radelspaß am 8. <strong>September</strong><br />
Für begeisterte Fahrradfahrer heißt es am<br />
Sonntag, 8. <strong>September</strong>, wieder: ab aufs Rad.<br />
Radelspaß steht für: viele gut gelaunte Leute<br />
treffen und sich nach Lust und Laune auf den<br />
gesperrten Strecken auf Tour begeben – egal<br />
wie weit. Zwischen 10:00 und 18:00 Uhr<br />
bestimmt jeder Radler sein eigenes Pensum.<br />
In diesem Jahr führen die Routen durch die<br />
idyllischen Flusstäler von Mindel und Glött<br />
sowie in die Holzwinkel.<br />
Genuss entlang der Strecke<br />
Eine Vielzahl an Veranstaltungen entlang der<br />
Strecken werden Lust zum Verweilen, Erholen<br />
und Genießen machen. Die Hauptveranstaltung<br />
findet heuer an der Grundschule in Burgau<br />
statt und offeriert alles rund um Gesundheit,<br />
das Fahrradfahren und jede Menge Programm<br />
auf der Showbühne. Radelspaß bedeutet auch<br />
kulinarischer Regionsgenuss. Ob in Burgau oder<br />
entlang der Strecken – alle Veranstalter zeigen,<br />
was das Schwäbische Donautal an regionalen<br />
Gerichten zu bieten hat.<br />
Selbstverständlich haben die Macher des<br />
Radelspaß immer den Naturgenuss im Fokus.<br />
Die verschiedenen Strecken führen entlang<br />
von Flüssen, Bächen und Seen im „Wasserreich<br />
Schwäbisches Donautal“ und lassen die Herzen<br />
der Naturbegeisterten höherschlagen. |<br />
> Alle Infos zum Radelspaß stehen im<br />
Radelspaß-Planer. Dieser kann ab August<br />
kostenlos bestellt werden unter:<br />
Tel.: 0800 / 477 2001 oder info@donautal-aktiv.de<br />
„Umsonst & Draußen“- Party<br />
> Bereits am Samstag, 7. <strong>September</strong>, findet die große<br />
„Umsonst & Draußen“-Party in Burgau statt! Besucher<br />
können sich auf gute Unterhaltung mit der Radelspaß-<br />
Band FIZZ, der Musikvereinigung der Handschuhmacher<br />
und der Bigband „Out in the sticks“ freuen.<br />
Der Eintritt ist frei. Es findet eine Benefiz-Aktion<br />
zu Gunsten der „Sternstunden“ statt. |<br />
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Text: Jenny Wagner, Redakteurin,<br />
fühlt sich im Landkreis Dillingen<br />
pudelwohl, weil sie dort ihr Abitur<br />
gemacht hat.
46 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Unser Jahresthema | 47<br />
Kammeltal<br />
Übernachten<br />
im Baumhotel<br />
> Im Ortsteil Behlingen in Kammeltal kann so<br />
mancher seinen Kindheitstraum verwirklichen<br />
und in einem Baumhaus übernachten. Wohnen<br />
in der Natur – das war der Traum der Inhaber.<br />
Im Baumhotel „Auszeit“ verbringt man die<br />
Nacht mitten in der Natur, man wird von<br />
Vogelgezwitscher geweckt und beginnt einen<br />
natürlichen Tag. Auf etwas verzichten müssen<br />
Gäste aber trotzdem nicht – die Baumhäuser der<br />
Familie Schnatterer sind gut ausgestattet und<br />
sogar das Frühstück wird den Gästen direkt in<br />
das Baumhaus gebracht. Bis zu 6 Personen können<br />
in einem der Baumhäuser wohnen. Familien<br />
wird dort nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit<br />
in der Natur geboten, sondern ein Erlebnisurlaub<br />
inklusive. Direkt im Grundstück befindet<br />
sich ein Erlebnispfad mit allerlei Spielstationen.<br />
Die begehbare Biberburg ist ein echtes Highlight<br />
In Behlingen werden Kindheitsträume wahr: Übernachten im Baumhaus mit Blick auf die Sterne.<br />
und neu angelegte Wanderwege machen sogar<br />
den Kleinsten großen Spaß. Neuheit: Seit<br />
kurzem kann man im Baumhotel „Auszeit“ in<br />
Behlingen sogar in einem Iglu übernachten.<br />
Wer sich das Baumhaushotel einmal näher ansehen<br />
möchte, der darf gerne Sonn- und Feiertags<br />
von 14:00 – 18:00 Uhr bei Kaffee und Kuchen<br />
vorbeischauen. Ideal für Radler, um eine kleine<br />
Pause einzulegen! |<br />
> Mehr Informationen zum Baumhotel in Behlingen<br />
gibt es unter:<br />
www.baumhotel-auszeit.de<br />
Bilder: Baumhotel Auszeit; Wikimedia Commons CC; Schlossbrauerei Autenried<br />
Autenried<br />
Brauereigeschichte erleben<br />
> Bayern ist das Land des Bieres und der Brauereien. Nirgendwo sonst<br />
blickt die Brauwirtschaft auf eine so lange Tradition zurück. Bewahren<br />
will diese auch die private Schlossbrauerei Autenried im Landkreis<br />
Günzburg. Unter dem historischen Dachstuhl des Brauereigasthofes im<br />
ehemaligen „Niederen Schloss“ wurde ein kleines Brauereimuseum<br />
errichtet. Auf 170 Quadratmeter können Gäste die historischen Brauanlagen,<br />
heimatgeschichtliche Raritäten und Dokumente bestaunen.<br />
Natürlich bietet die Brauerei Autenrieder auch Führungen durch die<br />
Brauerei an. Bei einer rund 1,5 stündigen Führung wird Gästen in einer<br />
kurzen Diashow alles Wissenswertes über das Haus und die Herstellung<br />
der Autenrieder Biere und alkoholfreien Getränken erklärt. Im Anschluss<br />
an die Führungen darf natürlich eine Einkehr in den Brauereigasthof<br />
Autenrieder nicht fehlen. |<br />
> Mehr Informationen zur Brauerei Autenrieder: www.brauereigasthof-autenrieder.de<br />
Eine Anmeldung für die Führungen ist zwingend notwendig.<br />
Der „Goldene Saal“ in der<br />
ehemaligen Universität in Dillingen<br />
Unser Tipp<br />
> Von 1551 bis 1803 bestand in Dillingen an der Donau eine Universität. Dort wurden<br />
Pfarrer ausgebildet und der katholische Adel Süddeutschlands unterrichtet.<br />
Nachdem die Räumlichkeiten nicht mehr als Universität genutzt wurden, residiert<br />
seit 1971 die „Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung“ im Gebäude.<br />
Die prunkvolle Aula, der sogenannte „Goldene Saal“ ist das Herzstück der ehemaligen<br />
Universität. Der imposante Saal ist im Rokokostil ausgestattet und geprägt von<br />
einem großen Deckengemälde von Johannes Anwander aus den Jahren 1761/1764.<br />
Den „Goldenen Saal“ in Dillingen kann man sich im Rahmen einer Führung ansehen<br />
oder auf eigene Faust erkunden. Von Anfang April bis Ende <strong>Oktober</strong> ist eine<br />
Besichtigung ohne Führung an Samstagen, Sonn- und Feiertagen jeweils von<br />
10:00 – 17:00 Uhr möglich. Der Eintritt pro Person beträgt 1,00 Euro. |<br />
> Mehr Informationen zum „Goldenen Saal“ und der ehemaligen Universität<br />
Dillingen gibt es unter: www.dillingen-donau.de<br />
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48 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Unser Jahresthema | 49<br />
Familienausflug<br />
Günzburg<br />
Seit Anfang August gibt es in Günzburg eine<br />
Audiotour, die durch die Stadt führt.<br />
Eine Reise in die Vergangenheit –<br />
„Kelten und Römer um Lauingen“<br />
> Die Führung „Kelten und Römer um Lauingen“ beginnt am Albertusdenkmal in Lauingen, hier gilt es Steine vom<br />
römischen Kastell in Faimingen zu entdecken. Der Weg führt die Teilnehmer an der Donau am Galgenberg entlang,<br />
an der Brenzmündung vorbei, bis nach Faimingen zur größten römischen Tempelanlage nördlich der Alpen.<br />
Sie zählt als eine der wichtigsten archäologischen Sehenswürdigkeiten in Schwaben. An verschiedenen Punkten<br />
wird erläutert, wie Kelten, Römer und dann auch Alemannen ihre Spuren hier hinterlassen haben und wie sie lebten. |<br />
> Die Tour ist auch für Schulklassen geeignet. Die Führung dauert zu Fuß drei Stunden und mit<br />
dem Rad zwei Stunden. Buchung bei Anneliese Menz unter: anneliese-menz@t-online.de<br />
Lauingen<br />
Eine Lauschtour durch das kleine Wien in Bayerisch-Schwaben<br />
> Seit Anfang August kann man die Stadt Günzburg auf eine neue Art<br />
entdecken. Die Audiotour „Günzburger Stadtrundgang: das kleine Wien<br />
in Bayerisch-Schwaben“ ist an den Start gegangen. Es ist mittlerweile<br />
die 19. Lauschtour in unserer Region. Amüsant vertont führt der<br />
Hörspaziergang in deutscher sowie in englischer Sprache zurück in<br />
die 500-jährige Epoche der Habsburger, unter deren Ägide die Stadt<br />
Günzburg zu „Klein-Wien“ avancierte.<br />
Mit GPS durch die Altstadt<br />
Die 30-minütige, digitale Stadtführung durch die Günzburger Altstadt<br />
startet am Schloss, direkt bei der Tourist-Information. Von dort aus führt<br />
die 900 Meter lange Route vorbei am Wahrzeichen Günzburgs, dem<br />
„Unteren Tor“, zur Top-Sehenswürdigkeit der Donau-Stadt: der Frauenkirche.<br />
Danach geht es durch malerische Gässchen über den Dossenberger<br />
Hof zurück zum Ausgangspunkt. Unterwegs erfahren die Zuhörer zum<br />
Beispiel, was es mit dem österreichischen Doppeladler am Eingangsportal<br />
des Rathauses auf sich hat und warum hier eine der wichtigsten Münzprägestätten<br />
der Habsburger entstand. Außerdem wird das Rätsel um<br />
das „Günzburger Fidla“ gelöst und das lebhafte Marktplatz-Treiben im<br />
18. Jahrhundert wird wieder neu entflammt.<br />
> Und so funktioniert’s: Einfach im Apple App Store oder im Google Play Store die<br />
kostenlose App des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben downloaden –<br />
Stichwort „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour.“<br />
Das Legoland Deutschland Resort<br />
> „Großartiges erwartet euch!“ – Um dieses Motto dreht sich alles in den<br />
neun Themenwelt im Legoland Deutschland Resort in Günzburg. Mit über<br />
63 Attraktionen und tausenden Modellen aus mehr als 57 Millionen Lego<br />
Steinen erwartet Groß und Klein ein einmaliges Erlebnis. Das Legoland ist<br />
ein Paradies für junge Schatzsucher, Piraten, Entdecker, Ritter und mutige<br />
Achterbahnfahrer. Herzstück des Parks ins das Miniland. Mit viel Liebe<br />
sind hier Städte und Landschaften aus Lego nachgebaut. Die Schatzjagd im<br />
neugestalteten Land der Pharaonen wird für die Kleinsten zum Erlebnis.<br />
Mit zwei neuen Familien-Fahrgeschäften tauchen kleine Schatzsucher in<br />
Spannende Abenteuer rund um altägyptische Mythen ein.<br />
Günzburg<br />
Dillingen<br />
Dillinger Töpfermarkt<br />
Bilder: Wikimedia; Sandra Wanner; Legoland Deutschland Resort; Philipp Röger; Pixabay<br />
Übernachten im Legoland Feriendorf<br />
Wer nach einem anstrengendem Tag voller Spiel & Spaß, noch mehr<br />
Abenteuer erleben möchte, der ist im Legoland Feriendorf richtig. Egal<br />
ob man sich für eine Übernachtung in einem der 72 Häuser, in einem der<br />
126 prunkvollen Burgzimmer oder für eine Nacht auf dem Campingplatz<br />
entscheidet – ein einmaliges Erlebnis ist garantiert. Neben den Übernachtungsmöglichkeiten<br />
im Lego Look erwartet die Gäste mit Hochseilgarten,<br />
Bowling-Center, Minigolfanlage und zahlreichen Abenteuerspielplätzen<br />
jede Menge Spaß und Action.<br />
Mitmachen<br />
und gewinnen!<br />
+++ VERLOSUNG +++<br />
Für das Legoland Deutschland Resort verlosen wir 2 x 2 Eintrittskarten.<br />
Schreibt uns auf einer Postkarte mit dem Kennwort Legoland, warum ihr gerne in das<br />
Legoland nach Günzburg möchtet. Einsendeschluss ist der 23. <strong>September</strong> 2019.<br />
Postkarten bitte senden an: Donau-Ries-Aktuell, Auf der Brücke 8, 86655 Harburg<br />
Spiel & Spaß im Herbst<br />
Auch in den Monaten <strong>September</strong> und <strong>Oktober</strong> ist im Legoland in Günzburg<br />
für Groß und Klein einiges geboten. Am 21. und 22. <strong>September</strong> findet das<br />
große Movie Heroes Event statt. Ein Traum für Kino-Fans: Im Legoland<br />
können Besucher ihre Lieblings-Filmhelden zum coolen Foto-Date treffen.<br />
Vom 12. <strong>Oktober</strong> bis 3. November wird es gruselig im Legoland, denn alle<br />
Zeichen stehen auf Halloween. Im Park erleben die Besucher eine besondere<br />
Halloween-Atmosphäre. Schaurige Gestalten werden den Gästen<br />
begegnen und Gruselexperten verraten Tipps. Am 31. <strong>Oktober</strong> findet die<br />
beliebte Halloween-Parade statt. Zum Abschied in die Winterpause findet<br />
am 3. November ein Feuerwerk der Extraklasse statt. |<br />
> Am <strong>28</strong>. und 29. <strong>September</strong> findet wieder der traditionelle Töpfermarkt im Dillinger<br />
Schlossgarten statt. Jährlich reisen tausende Menschen in die Donaustadt, um die<br />
Faszination dieses abwechslungsreichen und vielfältigen Marktes zu erleben. Das Töpfern<br />
gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Ausprägungen des Kunsthandwerks.<br />
Seit über 30 Jahren wird dies in Dillingen auf eindrucksvolle Weise unter Beweis gestellt.<br />
Der Töpfermarkt findet traditionell im einzigartigen Ambiente des Dillinger Schlossgartens<br />
statt. Der Garten im Herzen von Dillingens entwickelte sich aus dem wohl im 16. Jahrhundert<br />
aufgefüllten Graben, der Burg und Vorburg trennte. Östlich stehen drei Gebäude:<br />
Gärtnerhaus, Ulrichskapelle und Salettl. Im Sommer ist der Schlossgarten eine beliebte<br />
Ruheoase mit Bänken und vielen schattigen Plätzen. Mit seinem außergewöhnlichem<br />
Charme ist der Schlossgarten der perfekte Ort für den jährlich stattfindenden Töpfermarkt.<br />
Zum einen sind die Besucher von der Vielfalt und der Qualität des Keramikangebotes<br />
begeistert, zum anderen freuen sich die Töpfer auf das offene und sachkundige Publikum,<br />
das die Mühen dieses uralten Handwerks zu schätzen weiß. Zunehmend werden sich<br />
die Liebhaber von handgemachter Keramik bewusst, mit welchem kreativen Einsatz die<br />
vielen verschiedenen Formen und Farben in den Werkstätten der Töpfer entstehen.<br />
Kein Teil gleicht dem anderen, denn anders als in den Fernost-Importen, spiegelt sich<br />
hier die Seele des Handwerkers wider. Und wo kann man sich schon so genau über die<br />
Entstehungsgeschichte „seines“ erworbenen Gegenstandes informieren, wie auf dem<br />
Dillinger Töpfermarkt.<br />
Für das leibliche Wohl sorgen an beiden Tagen die Dillinger Faschingsfreunde mit<br />
Getränken, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen.<br />
ANZEIGE<br />
Das Angebot der zahlreichen Keramiker aus dem gesamten Bundesgebiet umfasst die<br />
ganze Bandbreite des alten Handwerkes – angefangen von der Gebrauchskeramik über<br />
Dekorationen für Innenräume und Gärten bis hin zu Schmuck und Skulpturen.<br />
> Geöffnet ist der Markt jeweils von 10:00 – 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei.<br />
Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie auch auf der Webseite der Stadt Dillingen<br />
unter: www.dillingen-donau.de
50 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Mahlzeit | 51<br />
Mahlzeit<br />
Folgt unserem Foodblog<br />
„Mahlzeit – Essen, Trinken & Genießen“<br />
auf www.donau-ries-aktuell.de<br />
Pie hoch zwei<br />
> Was dem Bayern sein Zwetschgendatschi ist, das ist dem Briten sein Pie. Und dieses<br />
traditionelle Gericht gibt es in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Mal herzhaft,<br />
mal süß und immer wahnsinnig lecker! Ein Pie erinnert an ein gefülltes Nest. Sein Inhalt:<br />
So überraschend – wie das Nest einer diebischen Elster. Daher kommt auch der Begriff,<br />
denn das englische Wort magpie, bedeutet auf deutsch Elster. Das urbritische Original<br />
ist nur dann ein Original, wenn es einen Deckel hat. In Amerika wird ein Pie auch gerne<br />
ohne Deckel serviert. Egal ob mit oder ohne Deckel, wir haben zwei Varianten für euch,<br />
die herrlich in den Herbst passen!<br />
Variante 1: Süßer Kirsch Pie<br />
ZUTATEN<br />
TEIG:<br />
400g Mehl, 200 g kalte Butter,<br />
100 g Zucker, 1 Prise Salz, 2 Eier<br />
KIRSCHFÜLLUNG:<br />
2 Gläser Sauerkirschen,<br />
40 g Speisestärke,<br />
1 EL Zitronensaft, 1 Prise Salz,<br />
100 g Zucker,<br />
1 TL London Dry Gin,<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
ZUM BESTREICHEN:<br />
1 Eigelb, 2 EL Sahne<br />
Bilder: Diana Hahn<br />
Variante 2: Herzhafter Pie mit Curry-Rinderragout<br />
ZUTATEN<br />
TEIG:<br />
1 kg Rindergulasch,<br />
400g Mehl, 250 g kalte Butter, 1 Zwiebel, 500 g Karotten,<br />
1 Ei, 1 Prise Salz, 1 TL Essig, 3 El Currypulver, Salz,<br />
5 EL eiskaltes Wasser<br />
Pfeffer<br />
CURRY-RINDERRAGOUT:<br />
1 El Butterschmalz,<br />
ZUM BESTREICHEN:<br />
1 Ei<br />
SO GEHT`S: :<br />
Mürbeteig: Kalte Butter in Würfel schneiden und mit dem Mehl, 1 Prise Salz, Ei, Essig und dem<br />
Wasser mit einem Rührgerät mit Knethaken verkneten. Die kalten Zutaten sorgen für die typisch<br />
mürbe Konsistenz des Teigs. Anschließend auf einer Arbeitsfläche zu einem glatten Teig verkneten.<br />
Teig in zwei Portionen teilen, einmal 1/3 und einmal 2/3, in Klarsichtfolie wickeln und eine Stunde<br />
kaltstellen.<br />
SO GEHT`S:<br />
Mürbeteig: Butter in kleine Stücke schneiden und gemeinsam mit den anderen Zutaten in eine Rührschüssel<br />
geben. Das Ei ganz am Ende hinzugeben und alle Zutaten mit einem Rührgerät mit Knethaken<br />
gut verkneten. Anschließende den Teig mit den Händen nochmal durchkneten, eine Kugel<br />
formen und diese, abgedeckt mit Frischhaltefolie für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.<br />
Kirschfüllung: Kirschen abtropfen lassen und den Saft auffangen. 100 ml Saft mit der Speisestärke<br />
verrühren. Die Kirschen mit dem Zitronensaft, der Prise Salz und dem Zucker in einem Topf erhitzen<br />
bis sich der Zucker gelöst hat. Nun den Kirschsaft mit der eingerührten Speisestärke dazugeben<br />
und solange köcheln lassen, bis die Masse eindickt. Kurz vor Ende der Kochzeit den Gin hinzugeben,<br />
umrühren und abkühlen lassen.<br />
Zubereitung Pie: Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen. Etwa 2/3 des Teiges auf einer<br />
bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und zum Auskleiden von Boden und Rand verwenden. Die<br />
Pie-Form vorher einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen. Aus dem restlichen Teig Zöpfe für den<br />
Rand des Pie flechten und nach Belieben mit Hilfe einer Ausstechform Kirschen oder andere Formen<br />
ausstechen. Die mittlerweile abgekühlte Kirschfüllung wird nun auf dem Teigboden verteilt und die<br />
Deko auf der Füllung verteilen. Ei und Sahne miteinander verrühren und den Pie damit bestreichen.<br />
Bei 180° C Ober-/ Unterhitze für ca. 30–35 Minuten in den Backofen schieben. Den fertigen goldgelben<br />
Pie aus dem Ofen nehmen und gut auskühlen lassen.<br />
Ragout: Fleisch im Butterschmalz bei starker Hitze anbraten. Zwiebel würfeln und Karotten<br />
schälen und würfeln, zum Fleisch geben und 3 bis 4 Minuten mitbraten, dabei öfters umrühren.<br />
Das Currypulver hinzugeben und kurz. Mit ca. 200 ml Wasser ablöschen und anschließend salzen<br />
und pfeffern. Zugedeckt 2 bis 2,5 Stunden bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Fleisch in einem<br />
Sieb abtropfen lassen, den Sud auffangen, beiseitestellen.<br />
Zubereitung Pie: 2/3 des Teigs auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis von ca. 32 cm ausrollen.<br />
Die Pie-Form fetten, den Teig hineingeben und gut andrücken. Boden mehrmals mit einer<br />
Gabel einstechen und leicht mit Mehl bestäuben. Fleisch darauf geben und glattstreichen. Für den<br />
Pie-Deckel den restlichen Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen. Aus dem<br />
Teig, falls gewünscht mittig mehrere Formen (z.B. Blätter) ausstechen und beiseitelegen. Ein Ei<br />
verquirlen und den Rand des Pie damit bestreichen. Den Deckel vorsichtig auf die Pie-Form legen<br />
und am Rand festdrücken. Überstehenden Teig abschneiden. Ausgestochene Teigblätter mit Ei<br />
bestreichen und mit der bestrichenen Seite nach unten auf den Deckel legen. Anschließenden den<br />
kompletten Deckel mit Ei bestreichen und den Pie im vorgeheizten Backofen mit dem Rost auf dem<br />
Ofenboden bei 220° C Ober- und Unterhitze 25 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 200° C<br />
reduzieren und auf der 2. Schiene von unten weitere 20 Minuten backen. Nach Belieben kann die<br />
Soße erwärmt und zum Pie serviert werden. |<br />
Guten Appetit!<br />
Text: Diana Hahn, Redakteurin, hat zum ersten Mal<br />
– aber bestimmt nicht zum letzten Mal – Pie gebacken.
52 50 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> 23 | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> November/Dezember 2019 2018 Familienzeit Mahlzeit | 53 51<br />
Familienzeit<br />
Tierisch Donau-Ries<br />
Mönchsdeggingen<br />
Genderkingen<br />
Reiterlebnisse auf dem Schwabhof<br />
> Seit 2005 arbeitet die Reitschule zusammen mit den Schülern am<br />
respektvollen Umgang mit Pferden. Sie legt besonderen Wert auf die<br />
artgerechte Haltung der Pferde. Die familiäre Atmosphäre in Kleingruppen und die gut ausgebildeten<br />
Schulpferde und -ponys führen zu einer hochwertigen Ausbildung für Freizeitreiter. Die qualifizierten und<br />
didaktisch geschulten Reitlehrer achten vor allem auf eine gebisslose und gewaltfreie Reitweise.<br />
Rettingen<br />
Streicheleinheiten in der Bäldleschwaige<br />
> Das Hofgut Bäldleschwaige liegt direkt am Donau-Radweg in Rettingen. Während die Eltern bei<br />
einer deftigen Brotzeit verweilen, können sich die Kinder im angrenzenden Streichelzoo ausleben.<br />
Zwischen grunzenden Schweinen und zahmen Kaninchen wird auch der störrische Esel zum<br />
richtigen Schmusetier, wenn die Kinder mit großen Augen die Tiere begrüßen. Auch eine Vielzahl<br />
an Ziegen tobt sich im Streichelzoo aus.<br />
> Am 15. <strong>September</strong> und 20. <strong>Oktober</strong> findet wieder der Kleintier- und Flohmarkt auf dem Hofgut<br />
Bäldleschwaige statt. Weitere aktuelle Aktionen und Öffnungszeiten finden sich unter: www.baeldleschwaige.de<br />
Der Betrieb wurde 2008 als Ausbildungszentrum für RAI-Reiten anerkannt. Diese Art von Reiten ist eine von<br />
Fred Rai entwickelte Reitweise, die einen friedlichen Umgang mit den Pferden schaffen will und somit auf<br />
jegliche Schmerzeinwirkung verzichtet. Es heißt, dass der Mensch zum Leittier des Pferdes werden muss.<br />
Das Tier ist dann freiwillig bereit, sich dem Reiter zu untersetzen, der für die Sicherheit zuständig ist.<br />
Für alle, die sich im Freizeit- und Wanderreiten wiederfinden, ist das RAI-Reiten ein wunderbares Erlebnis<br />
für Pferd und Reiter.<br />
Munningen<br />
Grosselfingen<br />
> Reitschule Schwabhof, Lechstraße 20, 86682 Genderkingen.<br />
Informationen zu den Angeboten unter: www.reitschule-schwabhof.de<br />
Falknerei Kühnle<br />
Raus aus dem Alltagsstress,<br />
rein ins Eselparadies<br />
Donau-Rieser Schaftag<br />
> Am 15. <strong>September</strong> findet der fünfte Donau-Rieser<br />
Schaftag unter dem Motto „Schafe, Ziegen, Kühsteinfelsen“<br />
in Mönchsdeggingen statt. Dort werden Einblicke<br />
in das alltägliche Leben eines Schäfers gegeben und<br />
gezeigt, wie Schafe gehütet und geschoren werden.<br />
Neben der großen Rasseausstellung werden auch Wolle,<br />
Filze, Felle, Ziegenkäse und vieles mehr rund um Schafe<br />
und Ziegen ausgestellt. Für die kleinen Besucher gibt es<br />
Kinder- und Bastelaktionen, eine Leseecke und ein<br />
Erzähltheater.<br />
> 5. Donau-Rieser-Schaftag,<br />
am Sonntag, 15. <strong>September</strong>, von 11:00 bis 17:00 Uhr;<br />
Veranstaltungsort: Almarinstraße, Mönchsdeggingen<br />
Donauwörth<br />
Damwildhirsche aus nächster Nähe<br />
> Das Wildgehege am Ende der Perchtoldsdorfer Straße in der Donauwörther<br />
Parkstadt ist seit etlichen Jahren immer wieder ein schönes Ziel für Groß und Klein.<br />
Lohnenswert ist ein kurzer Abstecher mitten in die Natur, wo wildlebende Tiere aus<br />
nächster Nähe beobachtet werden können. In dem Freigehege lebt ein Rudel Damwildhirsche,<br />
welches man über den Rundweg entdecken und beobachten kann.<br />
> Das Wildgehege ist kostenlos und immer frei zugänglich. Am besten erreicht man es über die Perchtoldsdorfer<br />
Straße, Richtung Norden, auf der linken Seite, am Rand des Stadtwaldes.<br />
Bilder: Pixabay; Jenny Wagner; Mara Kutzner; Falknerei Kühnle; Hofgut Bäldleschwaige<br />
> Die Falknerei der Familie Kühnle ist keine klassische Falknerei,<br />
denn sie bietet keine Flugshows an. Viele Programmangebote richten sich dafür an Familien mit Kindern.<br />
Das „grüne Klassenzimmer“ bietet neben seinem lebendigen Uhu einige Präparate der einheimischen Tierwelt<br />
an, die vor allem im Kindergarten oder an Kindergeburtstagen gezeigt werden. Dabei wird alles rund um das<br />
heimische Waldtier erklärt.<br />
Der „Kinderworkshop“ lädt alle interessierten Kinder bis 16 Jahre ein. Nach einer Einführung in die Welt der<br />
Greifvögel, darf der Falke Harris Hawk im freien Flug bewundert werden.<br />
Am „Falknererlebnistag“ lernt man Wissenswertes über das Wesen und Verhalten von Greifvögeln aus nächster<br />
Nähe. Auch selbst darf man sich ausprobieren. Man lernt, einen Vogel von der Hand aus fliegen zu lassen und<br />
wieder auf die Faust zurück zu rufen.<br />
> Falknerei Kühnle, Hauptstraße 2, 86754 Munningen.<br />
Nähere Informationen zu Angeboten und Preisen unter: www.falknerei-kuehnle.jimdo.com<br />
> Es heißt, Esel seien der Schlüssel zur heiteren Gelassenheit.<br />
Wer sich davon selbst überzeugen will und Erholung<br />
zwischen Alltagsstress und Hektik sucht, stattet am besten<br />
den drei Eseln Anton, Ralf und Olivien einen Besuch in ihrem<br />
kleinen Eselparadies ab.<br />
Miriam und Michael Schwarz aus Grosselfingen bieten Eselwanderungen<br />
an. Die Touren können als kleine Wanderungen<br />
bis hin zu geführten 2-Tages-Wanderungen gebucht werden.<br />
Wer sich einmal für eine Stunde um ein etwas anderes<br />
Haustier kümmern will, kann sich auch beim Streicheln und<br />
Putzen der Esel auf dem Hof austoben.<br />
> Don-Key Tours,<br />
Im Ängerle 8, 86720 Nördlingen-Grosselfingen;<br />
Informationen und Preise unter www.donkeytours.de<br />
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54 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Fernweh trifft motoRIESiert | 55<br />
Fernweh<br />
motoRIESiert<br />
Mit dem Tesla Model 3 ging es ans Nordkap und zurück.<br />
Berühmte Filmkulisse: Der Katthult-Hof aus den Michel-Filmen.<br />
9040 Kilometer in 19 Tagen<br />
Mit dem E-Auto zum Nordkap<br />
> 19 Tage und insgesamt rund 9040 Kilometer waren Arthur und Anett Seitz aus Oberndorf mit ihrem Elektro-Auto in Skandinavien<br />
unterwegs. Ob es Schwierigkeiten gab und wie die ganze Idee überhaupt entstand, hat uns brennend interessiert.<br />
Anett und Arthur Seitz.<br />
Abstecher ins ABBA-Museum in Stockholm.<br />
Wie kamen Sie auf die Idee mit dem<br />
E-Auto zu verreisen?<br />
Bereits seit 2013 sind wir im Besitz<br />
eines Elektro-Autos. Mit unserer heimeigenen<br />
Photovoltaik-Anlage bietet sich die Nutzung der<br />
E-Mobilität perfekt an. Nach drei Jahren zufriedener<br />
E-Auto Nutzung haben wir uns einen der<br />
beliebtesten Modelle zugelegt, den Renault ZOE.<br />
Da unsere Zufriedenheit nicht zu stoppen war,<br />
haben wir uns 2016 dazu entschieden uns einen<br />
Tesla zu reservieren. Nach drei Jahren Wartezeit<br />
haben wir dann Ende Februar dieses Jahres<br />
unseren Tesla Model 3 endlich in Empfang<br />
nehmen können. Mit einer Reichweite von<br />
500 Kilometer und den von Tesla entwickelten<br />
Schnellladesäulen „Super-Charger“ war unser<br />
Bezug zu Elektro-Mobilität auf einem ganz neuen<br />
Level. Da wir gerne mit dem Auto verreisen und<br />
bereits mit unserem ZOE einige Strecken auf uns<br />
genommen hatten, wollten wir nun unseren<br />
Tesla gleich bei einer größeren Reise austesten.<br />
War es bewusst gewählt, dass Sie mit dem<br />
E-Auto nach Norwegen fuhren?<br />
Den Traum durch Norwegen zu reisen, hatten<br />
wir schon lange, jedoch war das Land nicht<br />
unbedingt ausschlaggebend. Wobei uns von<br />
vornherein klar war, dass es kein Problem darstellen<br />
wird in Norwegen mit dem Elektro-Auto<br />
unterwegs zu sein. Skandinavien ist uns in<br />
Sachen E-Mobilität einige Schritte voraus.<br />
In Deutschland spielt sie langsam auch eine<br />
größere Rolle, jedoch ist das nicht zu vergleichen<br />
mit den Möglichkeiten in Norwegen.<br />
Ladestationen sind über das ganze Land perfekt<br />
ausgebaut und auch andere E-Mobilität Nutzer<br />
zu treffen, ist keine Seltenheit. Warum die<br />
Nutzung bei den Norwegern so beliebt ist,<br />
ist ganz klar. Will man sich nämlich einen<br />
Diesel oder Benziner zulegen, muss man mit<br />
der Abgabe einer Steuer rechnen. Diese und<br />
weitere Steuern, zum Beispiel Kfz Steuer, entfallen<br />
beim Elektro-Auto vom Staat komplett.<br />
E-Mobilität zu nutzen, ist in Norwegen also<br />
viel kostengünstiger.<br />
Bilder: Privat<br />
Hatten Sie auf Ihrer Reise jemals Probleme mit<br />
der Reichweite des Akkus?<br />
Ganz und gar nicht. Für den Super-Charger von<br />
Tesla gilt, zehn Minuten Ladezeit ergeben bereits<br />
rund 120 Kilometer Reichweite. Meistens haben<br />
wir während der Fahrt eine kurze Rast eingelegt.<br />
Tesla anschließen, Kaffee trinken gehen<br />
und dann per App benachrichtig werden, wenn<br />
er aufgeladen ist. So einfach geht’s! Da die<br />
Akkus nicht leer gefahren werden müssen,<br />
sondern sobald eine Lademöglichkeit besteht,<br />
immer wieder geladen werden können, passiert<br />
es eigentlich nie, dass man sein Ziel nicht erreicht.<br />
Während unserer Reise haben wir zwar<br />
bewusst nach Hotels mit nahegelegener Lade-<br />
station gesucht, aber auch anders wäre es kein<br />
Problem gewesen. Wir waren sehr überrascht,<br />
dass wir sogar mitten im Nichts an einem Ort<br />
mit gerade mal zwei Häusern eine Ladestation<br />
fanden. Im Navigationsgerät wurden uns alle<br />
Ladestationen im Umkreis angezeigt.<br />
Was können Sie unseren Lesern über die<br />
Anschaffung eines E-Autos mitgeben?<br />
Nachdem wir schon seit vielen Jahren von der<br />
E-Mobilität profitieren, unsere große Reise zum<br />
Nordkap reibungslos verlief und ein unglaubliches<br />
Erlebnis war, würden wir jedem empfehlen,<br />
den Schritt in die E-Mobilität zu wagen. Es geht<br />
nicht darum, mit einem Tesla einen Roadtrip<br />
zu starten, sondern im alltäglichen Leben die<br />
E-Mobilität einbinden zu können. Viele stellen<br />
es sich viel komplizierter und kostspieliger vor,<br />
als es letztendlich ist. Man sollte die Möglichkeit<br />
ergreifen und es ausprobieren, sollte man vom<br />
angenehmen Fahrempfinden nicht schon überzeugt<br />
genug sein, dann zumindest, wenn man<br />
sich überlegt wie viel Zeit und Geld man einspart<br />
bei Wartung und Reparatur. Also warum ist ein<br />
Elektro-Auto eine Anschaffung wert?<br />
Einfach weil’s geht! |<br />
Text: Anna-Lena Liebermann, Praktikantin,<br />
durfte nach dem Interview bei einer<br />
Spritztour mit dem Tesla 3 mitfahren.<br />
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56 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019 Kultur | 57<br />
Kulturregion Kultur im Landkreis<br />
Theater<br />
Lesung & Musik<br />
Richie Arndt präsentiert:<br />
Mississippi – Eine Reise in den tiefen Süden der USA<br />
> Im Süden der USA steht die Wiege vieler Träume. Die Musik, die großen Bilder von<br />
„Vom Winde verweht“ bis zum legendären „Graceland“ hat Richie Arndt eingefangen.<br />
In einer multimedialen Lesung, begleitet von seiner Akustikgitarre und Fotografien<br />
„Mr. President first“<br />
Boulevard-Schauspiel von Stefan Zimmermann<br />
seiner spannenden Mississippi-Reise im Sommer 2014, lässt der mehrfach für die<br />
German Blues Awards nominierte und international gefragte Gitarrist und Sänger die<br />
Südstaaten in seinen Erzählungen lebendig werden.<br />
> Eine Gruppe von Milliardären gründet eine neue Partei und macht den<br />
einflussreichen Fernsehstar Edward Tishler zu ihrem Präsidentschaftskandidaten.<br />
Geschickt nutzt man die moderne Vielfalt der Medienkanäle,<br />
Tishlers Umfragewerte schnellen in die Höhe, die Partei feiert ihn. Als<br />
Tishler jedoch beginnt, seine streng vorgegebene Rolle zu verlassen, wendet<br />
sich das Blatt zugunsten des politischen Gegners. Schlimmer noch:<br />
Tishlers Freundin Emely trennt sich von ihm und wird zur Kandidatin der<br />
Gegenpartei. Während Tishler mehr und mehr an Werten und Zielen seiner<br />
Partei zu zweifeln beginnt, zeigt die von der Presse auf Schritt und Tritt<br />
begleitete Emely großes Potential und steigt in der Wählergunst. Tishler<br />
hingegen wird vom Verführer zum Verführten. Seine Lage scheint zunehmend<br />
ausweglos, zumal er ins Visier dunkler Mächte gerät. Während einer<br />
TV-Reality-Show kommt es vor einem Millionenpublikum zu einem unerwarteten<br />
Zusammentreffen zwischen Edward und Emely …<br />
Von Memphis über New Orleans bis an den Golf von Mexiko führte die Reise, mit der<br />
sich Richie Arndt 2014 einen Lebenstraum erfüllt hat: Begleitet von Fotograf Raphael<br />
Tenschert besuchte er die Heimat seiner großen Idole und der Civil-Rights-Bewegung,<br />
traf Größen aus Jazz, Blues und Soul. Seine Erlebnisse aus dem Mississippi-Delta hat er<br />
in einem musikalischen Reisebericht zusammengefasst, in der er seine Zuhörer mit auf<br />
diesen unvergesslichen Trip nimmt: über den Highway 61, den Blues Highway, entlang<br />
des großem Stroms in Städte voller Gegensätze, Geschichte und Geschichten. Richie<br />
Arndt nahm sich ein Zimmer im „Peabody“ mit seinem legendären „Duck Walk“, dem<br />
luxuriösen Grand Hotel der Südstaaten in Memphis, Tennessee, besuchte Jukejoints und<br />
Bluesclubs, übernachtete in Baumwollpflückerhütten und checkte in Zimmer ein, in<br />
denen schon der King of Rock’n’Roll seinen Urlaub verbrachte. „Es war eine unglaubliche<br />
Reise an Orte, die mich schon mein ganzes Leben begleiten“, sagt Richie Arndt. Neben<br />
den Erlebnissen und Erfahrungen erzählt er Geschichten über berühmte Musiker wie<br />
Robert Johnson, Billie Holliday, Bessie Smith, B.B. King, Elvis Presley und andere<br />
Persönlichkeiten – von Mark Twain bis Martin Luther King jr., deren Leben eng mit dem<br />
Mississippi verbunden sind. Und er singt und spielt zahlreiche Songs rund um den<br />
großen, alten Fluss wie „Walking in Memphis“, den „Backwater Blues“ oder „Jambalaya“.<br />
Die großflächig projizierten Bilder runden diesen einzigartigen wie ungewöhnlichen<br />
Reisebericht ab, mit dem Richie Arndt seit Herbst 2015 Musikfans und Weltenbummler<br />
gleichermaßen begeistert. Nach seiner erfolgreichen musikalischen Lesung „Train<br />
Stories“ ist es das zweite Programm, mit dem er sich auf den Weg zu den Ursprüngen<br />
seines künstlerischen Schaffens macht: Ein Konzert, eine Fotoshow und ein Reisebericht<br />
in einem – ein Abend, der den Mythos des amerikanischen Südens hören, sehen und<br />
fühlen lässt! |<br />
> Am 22. <strong>Oktober</strong> tritt Richie Arndt mit seinem Programm „Mississippi – Eine Reise in den tiefen Süden der<br />
USA“ im Donauwörther Zeughaus auf. Der Eintritt kostet 8 Euro. Karten können beim Kulturbüro der Stadt<br />
Donauwörth (Rathausgasse 1), unter kultur@donauwoerth.de oder telefonisch unter 0906 /78 9160 erworben<br />
werden.<br />
Bilder: Pollert; a.gon Theater Christof Wessling; Kolping Theater Monheim<br />
Man muss nicht lange suchen, um die Steilvorlage für dieses Boulevardstück<br />
zu entdecken. Bei allem Dialogwitz, aller Situationskomik geht es<br />
hier nicht um simples Trump-Bashing, sondern um die Frage, wie sich die<br />
Spielregeln der politischen Willensbildung und auch -manipulation in<br />
Zeiten noch nie dagewesener Medienvielfalt verändern. Eine ebenso<br />
spannende wie unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus.<br />
In der Hauptrolle des Edward Tishler, Präsidentschaftskandidat der<br />
Republikaner, steht Max Volkert Martens, einer der bekanntesten Theaterund<br />
TV-Stars Deutschlands auf der Bühne im Stadtsaal. Auch Katharina<br />
Pütter, Angelika Auer und Lutz Bembenneck sind beliebte Schauspieler,<br />
die bereits bei Produktionen von a.gon münchen z. B. in „Nathan der<br />
Weise“, „Paulette – Oma zieht durch“ oder „Zusammen ist man weniger<br />
allein“ zu sehen waren. |<br />
> Am 25. <strong>September</strong> gastiert das Boulevard-Schauspiel von Stefan Zimmermann im<br />
Stadtsaal „Klösterle“ in Nördlingen. Beginn der Veranstaltungen ist um 20:00 Uhr.<br />
„Da Himme wart‘ net“<br />
Komödie von Markus Scheble & Sebastian Kolb<br />
> Dem Himmel so nah! Oder im Monheimer Kolpingtheater zumindest<br />
ein Stückchen näher als sonst? Definitiv. Mit einer buchstäblich göttlichen<br />
Komödie wird der Zuschauer auch heuer in himmlische Gefilde komödialen<br />
Bühnenhumors geleitet. Im Herbst öffnen sich die Pforten der Monheimer<br />
Stadthalle zu dem überaus amüsanten Drei-Akter, mit umtriebigen Engeln<br />
und diebischen Bengeln.<br />
Der Polizeibeamte Stelzl ist gestorben und sitzt nun im himmlischen<br />
Wartezimmer. Bevor man nämlich ins Paradies darf – so die himmlische<br />
Regel – muss man noch eine letzte Aufgabe erfüllen. In seinem Fall heißt<br />
das, er muss hinunter und den soeben verstorbenen Schreinermeister<br />
Bömmerl abholen und herauf bringen. Schon fast enttäuscht von der Leichtigkeit<br />
dieses „Laufburschen-Jobs“ macht er sich auf den Weg. Er ahnt<br />
dabei noch nicht, dass es sich bei diesem Auftrag um eine ziemlich harte<br />
Nuss handelt und dass er selbst vom Jenseits aus noch einmal ein Verbrechen<br />
verhindern muss.<br />
> Kolping Monheim freut sich himmlisch auf zahlreiche Besucher an folgenden Terminen:<br />
Samstag, 26. <strong>Oktober</strong> um 14:00 Uhr und 19:00 Uhr, Sonntag, 3. November um 19:00 Uhr<br />
Eintritt: 7,00 € - Kinder & Jugendliche bis 16 Jahren die Hälfte.<br />
Karten werden an der Abendkasse verkauft, es gibt keinen Vorverkauf.<br />
Rentner und Senioren erhalten an der Nachmittagsvorstellung am 26.10. freien Eintritt.<br />
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58 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
Kultur | 59<br />
Kulturregion<br />
Kultur im Landkreis<br />
Günter Grünwald – „Definitiv vielleicht“<br />
Comedy<br />
Wolfgang Krebs – „Geh zu, bleib da!“<br />
Comedy<br />
> Bayern ist 70 000 Quadratkilometer groß und besteht zum größten Teil aus Land. Und wohin geht die Entwicklung auf dem Land?<br />
In Richtung Stadt. Die Speckgürtel um die großen bayerischen Städte werden immer größer, die Mieten immer höher, die Wege zur Arbeit immer länger.<br />
Damit wächst auch die Gefahr, dass Bayern immer mehr an Charakter verliert, an Gemütlichkeit und Tradition. Jetzt regt sich Widerstand in der<br />
Provinz. Genauer: in Untergamskobenzeißgrubengernhaferlverdimmering.<br />
Schorsch Scheberl sagt der Landflucht den Kampf an und veranstaltet einen Motivationsabend. Im einzigen Lokal weit und breit, in der Wirtschaft<br />
„Zur Toten Hose“, melden prominente Politiker, Kulturschaffende, Einheimische und Zuagroaste zu Wort, es wird debattiert, gelacht und gesungen<br />
unter der Überschrift „Geh zu, bleib da!“<br />
Die Bühne aber bliebe völlig leer, wenn nicht EIN Hauptorganisator all diesen Figuren Leben einhauchen würde: Wolfgang Krebs verkörpert Politiker<br />
wie Markus Söder, Horst Seehofer, Joachim Herrmann oder Edmund Stoiber. Aber auch die leider enorm erfolglose Allgäuer Schlager-Kanone Meggy<br />
Montana und natürlich den schlitzohrigen Schlawiner Schorsch Scheberl. Und etliche andere bewährte, aber auch noch unbekannte Figuren, die an<br />
diesem Abend alle einfallen in die Hymne „Oh du mein Untergamskobenzeißgrubengernhaferlverdimmering!“<br />
> „Als ich vor einigen, ganz wenigen Jahren, die Einladungen zu den Feierlichkeiten anlässlich<br />
meines 60. Geburtstages verschickte, um zu ermitteln, ob ich nach Auswertung der Rückmeldungen<br />
für das Fest die Saturnarena in Ingolstadt anmieten muss, oder ob das Nebenzimmer vom Schutterwirt<br />
reicht, bekam ich von einem Herrn, der bis zum Tag seiner Rückmeldung mein Freund war,<br />
folgende Antwort: ‚Mensch Günter, vielen Dank für die Einladung, ich komme definitiv vielleicht.‘<br />
Da dachte ich, sollte Gott der Herr mir noch ein paar Jahre im Diesseits genehmigen und ich infolgedessen<br />
dazu in der Lage sein, noch ein weiteres Kabarettprogramm aus dem morastigen Erdboden zu<br />
stampfen, dann wird definitiv vielleicht das Programm ‚Definitiv vielleicht‘ heißen.<br />
Nun, der Herr hatte entweder ein Einsehen, oder anderweitig zu tun, weshalb ich nun mit dem Programm<br />
‚Definitiv vielleicht‘ für die nächsten Jahre auf Welttournee bin. Ich denke, der Titel drückt<br />
den momentanen Zeitgeist des ‚sowohl als auch‘, des ‚sich alle Optionen offen halten‘, des ‚Warum<br />
soll ich einen Arzttermin absagen, die merken ja wenn ich nicht komme‘ auf das Vortrefflichste aus.<br />
Deswegen haue ich mir selbst mit der Pranke auf die Schulter und sage: ‚Grünwald, gut gemacht,<br />
wieder mal den besten aller möglichen Titel gefunden.‘ Es heißt zwar Eigenlob stinkt, aber das tut<br />
ein Pups ja auch und trotzdem ist er manchmal notwendig.“ |<br />
> Am 4. <strong>Oktober</strong> tritt Günter Grünwald mit seinem neuen Bühnenprogramm „Definitiv vielleicht“ in der Stadthalle in Monheim auf. Der Beginn der Veranstaltung ist um 20:00 Uhr.<br />
Eintrittskarten können online oder beim Buchhaus Greno in Donauwörth erworben werden.<br />
Wird es gelingen, die Entwicklung aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen? An diesem Abend gibt es viele gute Argumente dafür, Land zu<br />
gewinnen, indem man das Land nicht verliert. Und der Bitte zu folgen „Geh zu, bleib da!“. |<br />
> Am 20. <strong>September</strong> tritt Wolfgang Krebs mit seinem Programm „Geh zu, bleib da!“ in der Schmutterhalle in Asbach-Bäumenheim auf. Beginn ist um 19:00 Uhr.<br />
Mehr Informationen gibt es unter www.kcb82.de<br />
Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau – Ein Galakonzert im Residenzschloss Oettingen<br />
Klassik<br />
> Unter Leitung von Sebastian Tewinkel tritt Solist und Konzertmeister Friedemann Breuninger (Violine) mit dem Bayerischen Kammerorchester Bad<br />
Brückenau im Oettinger Residenzschloss auf. Breuninger ist seit 2002 1. Konzertmeister im Orquesta Ciudad de Granada. Daneben spielt<br />
er als Gastkonzertmeister in zahlreichen Orchestern in Spanien, Italien und Belgien. Das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau ist seit vielen<br />
Jahren ein in Oettingen hochgeschätzter Gast. Zuhörer dürfen sich auf einen musikalisch äußerst niveauvollen Abend freuen. |<br />
Bilder: R. Dorn<br />
> Am 22. <strong>September</strong> findet im Oettinger Residenzschloss im Rahmen der Residenzkonzerte ein Galakonzert des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau statt.<br />
Gespielt wird eine Sinfonie in G-Moll von Josef Haydn, zwei Romanzen für Violine und Orchester von Ludwig van Beethoven und eine Sinfonie in G-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart.<br />
Beginn der Veranstaltung ist um 17:00 Uhr.<br />
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60 | blättle Ausgabe <strong>28</strong> | <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2019<br />
In eigener Sache<br />
Eine Redaktion, vier Kanäle!<br />
Donau-Ries-Aktuell übernimmt die Redaktion<br />
der Sonntagszeitung Nördlingen<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
> Das neue blättle bringt nicht nur jede Menge spannende Geschichten aus dem Landkreis<br />
mit, sondern auch große Neuigkeiten. Auch im Landkreis befindet sich die Medienbranche<br />
im Wandel und es wird immer wichtiger die Bedürfnisse aller Leser abzudecken.<br />
Mit unserer Nachrichtenplattform unter www.donau-ries-aktuell.de sowie unserem blättle,<br />
dessen mittlerweile <strong>28</strong>. Ausgabe ihr nun in den Händen haltet, haben wir bereits zwei<br />
Kanäle, die bereits seit mehreren Jahren eine großartige Erfolgsgeschichte geschrieben<br />
haben. Anfang des Jahres kam mit der Wochenzeitung Donauwörth ein weiterer Kanal<br />
hinzu. Unserer Redaktion ist es gelungen, aus der Donauwörther Wochenzeitung ein Produkt<br />
mit qualitativ hochwertigen Inhalten zu machen. Ab dem 1. <strong>September</strong> zeichnet unser<br />
Redaktionsteam nun auch für die Inhalte der Nördlinger Sonntagszeitung verantwortlich.<br />
Somit bekommt der ganze Landkreis nun unsere gewohnt zuverlässige Berichterstattungen<br />
weiterhin auf www.donau-ries-aktuell.de und zusätzlich auf zwei weiteren Kanälen,<br />
der Donauwörther Wochenzeitung und der Sonntagszeitung Nördlingen. Um die Nördlinger<br />
Sonntagszeitung zu stärken, hat man sich gemeinschaftlich dafür entschieden die Wochenzeitung<br />
Nördlingen einzustellen und alle vorhandenen Ressourcen zu bündeln, um den<br />
Lesern mit der Wochenzeitung Nördlingen ein starkes Blatt am Wochenende bieten zu<br />
können. Jeden Sonntag bekommen die Leser ab sofort eine Sonntagszeitung, die auf<br />
umfangreichen 16 Seiten über das aktuelle Geschehen in und um Nördlingen informiert.<br />
Damit wir von Donau-Ries-Aktuell das auch stemmen können, haben wir uns räumlich<br />
und auch personell erweitert. Zusammen mit den Kollegen aus Nördlingen, die unser Team<br />
verstärken, ist das neue und größere Team von Donau-Ries-Aktuell auch wie bisher an<br />
unserem Standort in Harburg zu finden. Der Anzeigenvertrieb für die Wochenzeitung<br />
Donauwörth, sowie die Sonntagszeitung Nördlingen wird am bisherigen Standort der<br />
Wochen- und Sonntagszeitung in Nördlingen gebündelt und von der MSSA GmbH aus<br />
Augsburg übernommen. Anzeigenkunden können aber auch in Zukunft ihre gewohnten<br />
Ansprechpartner erreichen. Mit ab sofort vier Redakteurinnen und Redakteuren sowie<br />
einer Volontärin kann Donau-Ries-Aktuell nun eine noch größere Themenvielfalt abdecken.<br />
Wir freuen uns, in Zukunft noch besser im Landkreis vertreten zu sein und unseren Lesern<br />
eine noch umfassendere Berichterstattung bieten zu können. |<br />
61<br />
Spaziergang durch ... Oberndorf<br />
Damals und Heute: Geda-Dechentreiter GmbH<br />
Jahresthema Teil 6: Unterwegs rund um den Ipf<br />
Heimatgeschichte: Als Papst Leo IX. Donauwörth besuchte<br />
Das blättle Ausgabe 29 erscheint am 1. November 2019<br />
Manchmal passiert noch Spannenderes oder wir finden noch etwas Schöneres. Daher ist es möglich, dass die nächste<br />
Ausgabe andere Themen bietet, als wir es hier ankündigen. Auf jeden Fall wird auch das nächste blättle wieder lesenswert.<br />
IMPRESSUM<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />
Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />
und angrenzende Gemeinden<br />
Auflage: 30000<br />
Herausgeber: Hans-Joachim Meinert<br />
Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />
Diana Hahn (Redaktionsleitung), Mara Kutzner<br />
(Redaktionsleitung), Matthias Stark, Jenny<br />
Wagner, Anna-Lena Liebermann (Praktikantin)<br />
Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />
Auf der Brücke 8, 86655 Harburg<br />
Telefon: 0 90 80 / 9 23 92-0<br />
E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />
Layout/Grafik/Satz:<br />
Nina Berger, Sandra Wanner<br />
Illustrationen: Nina Berger<br />
Titelbild: Nina Berger<br />
Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />
Geodaten: © GeoBasis-DE/BKG 2018<br />
Druck: ADV SCHODER<br />
Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH<br />
86167 Augsburg<br />
Verleger:<br />
Donau-Ries Medien GmbH<br />
Meiergasse 10, 86655 Harburg<br />
Geschäftsführer:<br />
Matthias Stark, Hans-Joachim Meinert<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts<br />
(v.i.S.d.P.) für den redaktionellen Inhalt:<br />
Matthias Stark<br />
Urheberrecht: Alle abgedruckten Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, oder anderweitige<br />
Verwendung sind nur mit vorheriger<br />
schriftlicher Genehmigung der Redaktion<br />
gestattet.<br />
Bildquellennachweis: Wenn nicht<br />
anderweitig angegeben, sind alle Bilder<br />
Eigentum der Donau-Ries-Aktuell<br />
Redaktion.<br />
Abo-Service:<br />
Das blättle ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />
für 15,00 €/Jahr (2,50 €/Ausgabe) erhältlich<br />
Anzeigenleitung:<br />
Matthias Stark, Tel.: 0 90 80 / 9 23 92-10<br />
Anzeigenberatung:<br />
Stefanie Körner, Tel.: 0 90 80 / 9 23 92-11<br />
Nicole Straulino, Tel.: 0 90 80 / 9 23 92-23<br />
Anzeigengestaltung: Nina Berger
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DAS Magazin für ganz Donau-Ries | Ausgabe 20 | Mai/Juni 2018<br />
Für alle Fälle gerüstet?<br />
Schaut auch rein:<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
+++ Spaziergang durch ... Oettingen +++ Tu’ Gutes: First Responder<br />
+++ Regionalgespräch mit Walter Beck +++ Fernweh: Landsknechte in<br />
Schottland +++ Damals & Heute: 200. Geburtstag von Raiffeisen +++<br />
blättle Quiz und Abo | 63<br />
blättle Quiz<br />
Wer unser blättle aufmerksam liest, kann unsere fünf Quizfragen leicht beantworten:<br />
Einladung zum<br />
1. Wie viel Abfall produzierte eine Person durchschnittlich im vergangenen Jahr in Nordschwaben?<br />
2. In welchem Jahr wurde der TSV Rain gegründet?<br />
3. Wie viele Kilometer sind Arthur und Anett Seitz mit ihrem E-Auto gefahren?<br />
4. Welche Rückennummer trägt Laura Geiselsöder bei den XCYDE Angels?<br />
5. Wann wurde das Amphitheater in Mertingen gebaut?<br />
Samstag <strong>28</strong>. <strong>September</strong> 2019<br />
von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
FREUEN SIE SICH AUF:<br />
Präsentation des neuen Showrooms<br />
Kinderprogramm: Kinderschminken,<br />
Hüpfburg, Torwandschießen<br />
Neuigkeiten/Produkte unserer Fachpartner:<br />
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Telefon 08231 9697-0<br />
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Antworten auf einer Postkarte bis zum 20. <strong>Oktober</strong> 2019 einsenden an: Donau-Ries-Aktuell Redaktion, Kennwort: blättle Quiz, Auf der Brücke 8, 86655 Harburg.<br />
Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Digitalradios im Wert von jeweils 50 Euro.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Auflösung unseres blättle Quiz von Heft 27:<br />
1. Wie viele Menschen leben in der EU? 508 Millionen<br />
2. Seit wann arbeitet Wolfgang Mussgnug professional als Künstler? Seit 1983<br />
3. Seit wann ist Dietmar Höhenberger Bürgermeister in Munningen? Seit 2014<br />
4. Wie viele Blumenzwiebeln hat Astrid van der Laan-Märkisch in ihrem Garten gepflanzt? 60.000 bis 70.000<br />
5. Aus welchem Jahr stammen die Balken der Oettinger Krone? Aus dem Jahr 1424<br />
Ihr möchtet zukünftig keine blättle-Ausgabe mehr verpassen und das blättle direkt nach Hause in den Briefkasten bekommen?<br />
...holt euch das<br />
blättle im Abo!<br />
-Abo<br />
kostenlos<br />
#Katastrophenschutz<br />
Vielen Dank an alle,<br />
die im letzten Heft an<br />
unserem blättle Quiz<br />
teilgenommen haben.<br />
Die glücklichen<br />
Gewinner wurden<br />
bereits benachrichtigt.<br />
Per Post an: Donau-Ries-Aktuell, Auf der Brücke 8, 86655 Harburg, per Fax an: 0 90 80 / 9239229, per E-Mail an: <strong>blaettle</strong>@donau-ries-aktuell.de<br />
Ja, ich abonniere das blättle für ein Jahr (6 Ausgaben) zum Gesamtpreis von 15 Euro (2,50 Euro/Ausgabe*). Mein erstes blättle erhalte ich zum 1. November 2019 per Post.<br />
WERDE<br />
WASSER-<br />
WISSER ® !<br />
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Ja, ich verschenke das blättle Abo für ein Jahr (6 Ausgaben) zum Gesamtpreis von 15 Euro (2,50 Euro/Ausgabe*). Das Geschenkabo gilt ab der aktuellen Ausgabe.<br />
RECHNUNGSADRESSE:<br />
LIEFERADRESSE (falls abweichend von Rechnungsadresse):<br />
Wir wünschen viel Spaß<br />
beim Tag der offenen Tür<br />
der Firma Zajitschek!<br />
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E-Mail:<br />
Telefonnummer (für Rückfragen):<br />
Ort, Datum, Unterschrift:<br />
Die erhobenen Daten werden ausschließlich im Rahmen des blättle Abos von der Donau-Ries-Medien GmbH verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.<br />
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Mein erstes blättle erhalte ich zum 1. November 2019 und läuft mit dem 31. <strong>Oktober</strong> 2020 automatisch aus.<br />
Der Betrag ist komplett für das ganze Jahr zu entrichten. Das Abo läuft automatisch aus und kann dann um ein<br />
weiteres Jahr verlängert werden. Das entsprechende Formular schicken wir mit der letzten Abo-Ausgabe zu.