MinD-Mag 145

Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa. Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.

07.12.2021 Aufrufe

MEDIZIN Mein Lasererlebnis Ein Erfahrungsbericht übers Augenlasern nebst Entscheidungshilfen, Teil 2. Von Tina Zejewski Nachdem ihr in der letzten Ausgabe einen Überblick über die verschiedenen Methoden bei einem Lasereingriff für die Augen bekommen habt, teilt Tina Zejewski ihre eigenen Erfahrungen rund um ihren Lasereingriff mit euch. Die Wahl: TransPRK/ Smart Surface Von den vielen erwähnten Methoden habe ich mich auf Anraten einer befreundeten Mensanerin, die für einen der Marktführer in der Laserentwicklung arbeitet, für eine TransPRK/ Smart Surface entschieden, weil es eine sehr bewährte und gut erforschte Methode ist. Zudem war mir bei dem Gedanken an die Narbe im Auge, an die man monatelang nichts kommen lassen darf, nicht ganz wohl, und zu guter Letzt hat vermutlich auch der monetäre Unterschied von zweitausend Euro in meine Entscheidungsfindung hineingespielt. Die meisten seriösen OP-Zentren bieten allerdings auch eine Ratenzahlung an. Das erste Eis mit „neuen“ Augen: „Ich würde es immer wieder tun.“ Foto: Carsten Kraus Wahl des richtigen Laserzentrums: Erreichbarkeit, Preis und Stressresistenz Nun ist es mit der Seriosität leider so eine Sache. Oben erwähnte Mensanerin hatte mir die ReVis Augenklinik in Aschaffenburg empfohlen. Allerdings erfolgt die Nachsorge nach einer Augenkorrektur optimalerweise sehr engmaschig mit bis zu sechs Folgeterminen im nächsten halben Jahr. Da man nach einem TransPRK- Eingriff am nächsten Tag eben nicht ohne Begleitperson das Haus verlassen kann, empfiehlt sich eine Klinik, zu der man erstmal zweihundert Kilometer durch die Republik fahren muss, nicht. 44 | mind magazin 145/dezember 2021

MEDIZIN Fürsorgliche Einzelklinik … In zehn Minuten Fußentfernung von mir liegt das Augenlaserzentrum Pforzheim, bei dem ich die TransPRK sehr gerne für die in der Sprechstunde genannten 2.400 Euro hätte durchführen lassen. Meine Dioptrienwerte waren ungefähr -3,75 und -4,5 in Kombination mit -1,5 und -0,75 Astigmatismus. Laut Broschüre des Laserzentrums bietet es TransPRK für bis zu minus sechs Dioptrien an. Allerdings hat mit dieses hochgerühmte Laserzentrum, bei dem ein Großteil meiner Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen seine (Femto-)LASIK bekommen hat, nach der Voruntersuchung ebenfalls nur Femto-LASIK angeboten – für 4.400 Euro und zwar ohne Begründung dafür, warum eine TransPRK nicht möglich sei. (Nach ein paar Monaten, als ich angeschrieben wurde, warum ich mich offensichtlich gegen eine Behandlung in Pforzheim entschieden habe, und meine Begründung mitteilte, wurde die Erklärung dann doch noch nachgeliefert: Bei höheren Dioptrienwerten werde die offene Fläche bei der TransPRK größer, sodass bei der Operation eine Substanz namens Mitomycin beigefügt werden müsse, die man nicht verwenden wolle, weshalb Pforzheim sich einen internen Grenzwert von minus drei Dioptrien für eine TransPRK gesetzt habe. Mittlerweile hat das Augenlaserzentrum Pforzheim den Dioptriengrenzwert für die TransPRK auch direkt auf seiner Startseite von minus sechs auf minus drei Dioptrien angepasst.) Wer ohnehin die Femto- LASIK vorziehen würde, dem kann ich Pforzheim dennoch empfehlen. Die Betreuung in der ersten Sprechstunde und bei der Voruntersuchung war ansonsten hervorragend: Jedes Gerät wurde ausführlich erläutert und sein Einsatz begründet. Der Kontrast zu der Klinik, in der ich die OP am Ende habe durchführen lassen, war in diesem Punkt gigantisch. … vs. Kette Meine Zweitmeinung habe ich mir nämlich bei einer badenwürttembergischen Augenlaserkette mit über dreißig Niederlassungen eingeholt. Während alle Filialen die Vor- und Nachsorge für einen Lasereingriff anbieten und ansonsten die übliche Palette der Augenheilkunde abdecken, gibt es nur ein Laserset im Hauptstandort in Ulm. Die Filiale in Karlsruhe war für mich schlichtweg am nächsten, und eine Fahrt nach Ulm schien verschmerzbar. Und siehe da, hier war meine Hornhaut plötzlich dick oder dünn genug für alle drei Methoden – Femto- LASIK, LASEK und TransPRK sowie ICL; das recht neue FLEX boten im Frühjahr 2021 beide Kliniken noch nicht an – und mir wurde freie Hand in der Wahl der Methode gelassen. Danach begann allerdings das Chaos, was angeblich für OP-Zentren mit mehreren Niederlassungen typisch ist: Voruntersuchungen zur Laserberatung waren in meiner Filiale nur einmal pro Woche möglich. Die eine zuständige Ärztin fuhr spontan in Urlaub, sodass mein Anamnesetermin sich um zwei Wochen verschob. Die Ärztin in Karlsruhe und die Arzthelferin in Ulm widersprachen sich hinsichtlich der Frequenz der Nachuntersuchungen und Schutzmaßnahmen: Unbedingt am nächsten Tag zur Nachuntersuchung! – Nein, bloß nicht, ruhen Sie sich aus und kommen Sie nach vier Tagen! – Die Augen nach dem Eingriff für 24 Stunden geschlossen halten! – So viel Sauerstoff wie möglich an die Augen lassen! – Nachts eine Augenklappe tragen! – Augenklappe brauchen Sie nicht. Die Arzthelferin, die die Nachuntersuchung machte, wusste nicht, welche Tropfen ich eigentlich bekomme, und ob ich nun eine Schutzkontaktlinse im Auge habe oder nicht. In Ulm hieß es erst, mein Freund, der mich hingefahren hatte und zurückfahren würde, dürfe wegen Corona nicht in der Praxis warten, solle aber erstmal Platz nehmen, und wurde dann nach neunzig Minuten gemeinsamer Wartezeit doch noch für die zehn Minuten, die ich im OP- Saal verbrachte, rausgeschickt. Dazu immer wechselnde Arzthelferinnen und Ärztinnen, bestimmt fünf oder sechs – oder auch nicht, keine Ahnung, für Gesichtsblinde wie mich der Horror, wenn die Leute sich nicht mal mit Namen vorstellen. Mein Highlight war aber der Kostenvoranschlag, den ich eine Woche nach dem erfolgmind magazin 145/dezember 2021 | 45

MEDIZIN<br />

Mein Lasererlebnis<br />

Ein Erfahrungsbericht übers Augenlasern<br />

nebst Entscheidungshilfen, Teil 2.<br />

Von Tina Zejewski<br />

Nachdem ihr in der letzten Ausgabe einen Überblick über die verschiedenen Methoden<br />

bei einem Lasereingriff für die Augen bekommen habt, teilt Tina Zejewski ihre eigenen<br />

Erfahrungen rund um ihren Lasereingriff mit euch.<br />

Die Wahl: TransPRK/<br />

Smart Surface<br />

Von den vielen erwähnten Methoden<br />

habe ich mich auf Anraten<br />

einer befreundeten Mensanerin,<br />

die für einen der Marktführer<br />

in der Laserentwicklung<br />

arbeitet, für eine TransPRK/<br />

Smart Surface entschieden, weil<br />

es eine sehr bewährte und gut<br />

erforschte Methode ist. Zudem<br />

war mir bei dem Gedanken an<br />

die Narbe im Auge, an die man<br />

monatelang nichts kommen lassen<br />

darf, nicht ganz wohl, und<br />

zu guter Letzt hat vermutlich<br />

auch der monetäre Unterschied<br />

von zweitausend Euro in meine<br />

Entscheidungsfindung hineingespielt.<br />

Die meisten seriösen<br />

OP-Zentren bieten allerdings<br />

auch eine Ratenzahlung an.<br />

Das erste Eis mit „neuen“<br />

Augen: „Ich würde es immer<br />

wieder tun.“<br />

Foto: Carsten Kraus<br />

Wahl des richtigen<br />

Laserzentrums:<br />

Erreichbarkeit, Preis<br />

und Stressresistenz<br />

Nun ist es mit der Seriosität<br />

leider so eine Sache. Oben<br />

erwähnte Mensanerin hatte<br />

mir die ReVis Augenklinik in<br />

Aschaffenburg empfohlen. Allerdings<br />

erfolgt die Nachsorge<br />

nach einer Augenkorrektur<br />

optimalerweise sehr engmaschig<br />

mit bis zu sechs Folgeterminen<br />

im nächsten halben Jahr.<br />

Da man nach einem TransPRK-<br />

Eingriff am nächsten Tag eben<br />

nicht ohne Begleitperson das<br />

Haus verlassen kann, empfiehlt<br />

sich eine Klinik, zu der man<br />

erstmal zweihundert Kilometer<br />

durch die Republik fahren muss,<br />

nicht.<br />

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