MinD-Mag 145
Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.
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FILMKUNST<br />
Wer kommt nach Bond?<br />
Die Kino-Kolumne mit Extra-Fakten für Besserwisser.<br />
Von Karin Polz<br />
„Keine Zeit zu sterben“ war der<br />
letzte James-Bond-Film mit Daniel<br />
Craig. Während die Fans<br />
rätseln, wer ihn beerben könnte,<br />
stehen seine Nachfolgerinnen<br />
und Nachfolger quasi<br />
schon bereit. Geheimagentinnen<br />
und -agenten überzeugen<br />
im Kino nämlich nicht nur in<br />
der 007-Reihe.<br />
„James Bond will return“ verspricht<br />
der Abspann des jüngsten<br />
007-Abenteuers vollmundig.<br />
Doch wie die Rückkehr<br />
aussehen könnte, darüber<br />
herrscht Uneinigkeit. Vor Daniel<br />
Craig war James Bond eine<br />
reine Kunstfigur; Daniel Craig<br />
hat ihm Menschlichkeit eingehaucht.<br />
Jetzt wäre der nächste<br />
Schritt fällig, fordern viele Zuschauer<br />
und Schauspieler – also<br />
ein schwarzer, homosexueller<br />
oder weiblicher Bond. Letzteres<br />
lehnt 007-Produzentin Barbara<br />
Broccoli aber definitiv ab.<br />
Schauen wir uns also mal außerhalb<br />
der Kult-Reihe nach einer<br />
zeitgemäßen Bond-Nachfolge<br />
um!<br />
355<br />
(Filmstart 6. Januar)<br />
S<br />
ie sind cooler, tougher und<br />
besser aussehend als James<br />
Bond jemals sein wird: Die fünf<br />
Agentinnen von „355“ sind die<br />
besten, die ihr Land zu bieten<br />
hat. Ob CIA, deutscher oder chinesischer<br />
Geheimdienst: Um einen<br />
dritten Weltkrieg zu verhindern,<br />
müssen die fünf Frauen<br />
zusammenarbeiten und alte Rivalitäten<br />
ausblenden.<br />
Mit Jessica Chastain, Lupita<br />
Nyong’o, Penélope Cruz, Diane<br />
Kruger und Fan Bingbing sind<br />
die Hauptrollen hochkarätig besetzt.<br />
Auffällig ist, dass schon<br />
im Trailer offensichtlich Wert<br />
darauf gelegt wird, dass die fünf<br />
Agentinnen genau jene Eigenschaften<br />
mitbringen, die James<br />
Bond oft fehlten: Teamfähigkeit,<br />
Verletzlichkeit, Realitätsnähe,<br />
Familiensinn. Gleichzeitig setzen<br />
die Frauen aber Gewalt und<br />
Waffen genauso ein wie ihre<br />
männlichen Widersacher. Mit<br />
lustigen, mädchenhaften Spionageabenteuern<br />
wie in „Drei Engel<br />
für Charlie“ hat „355“ jedenfalls<br />
nichts gemeinsam. Stattdessen<br />
gibt es schnelle, brutale<br />
Actionszenen und – jedenfalls<br />
im Trailer – einen energetischen<br />
Soundtrack.<br />
Der Filmtitel leitet sich übrigens<br />
vom Codenamen eines der<br />
ersten weiblichen Spione der<br />
Vereinigten Staaten ab: Agentin<br />
355. Dass eine dreistellige<br />
Zahl irgendwie auch an den bekanntesten<br />
Agenten der Filmgeschichte<br />
mit dreistelliger Zahl<br />
erinnert, ist sicher nur Zufall.<br />
Operation Fortune:<br />
Ruse de guerre<br />
(Geplanter Filmstart 24. Februar)<br />
N<br />
och ist vieles im Ungewissen<br />
– unter anderem, ob der „Untitled<br />
film by Guy Ritchie“ auch<br />
in Deutschland unter dem Titel<br />
„Operation Fortune: Ruse de guerre“<br />
laufen wird und ab wann.<br />
Sicher ist aber: Mit diesem Film<br />
tritt Guy Ritchie ganz bewusst in<br />
Konkurrenz zu James Bond. Allerdings<br />
sind Hauptfiguren in<br />
Guy-Ritchie-Film nie klassisch,<br />
stilvoll und charmant. Vielmehr<br />
ist der Prototyp eines Guy-Rit-<br />
40 | mind magazin <strong>145</strong>/dezember 2021