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MinD-Mag 145

Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.

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STARTUP<br />

Gemeinsam gegen das<br />

Beschwerd-o-meter<br />

Von Jan Zbikowski<br />

geliefert und säuberlich im Keller<br />

aufgestapelt. Dort werden<br />

sie von ihm nach Bestelleingang<br />

eigenhändig adressiert und zur<br />

Post gebracht.<br />

Noch ist Hartmut nicht in den<br />

schwarzen Zahlen, aber der Stapel<br />

schrumpft, die Rezensionen<br />

sind positiv, das Weihnachtsgeschäft<br />

läuft, die Tendenz<br />

stimmt. Vor allem der Grundgedanke,<br />

ein kooperatives Spiel,<br />

bei dem alle Mitspieler nur gemeinsam<br />

gewinnen (oder verlieren)<br />

können, kommt gut an.<br />

Viel Zuspruch gab es unter anderem<br />

aus der Spiele-SIG, die<br />

<strong>MinD</strong>-<strong>Mag</strong>-Besprechung steht<br />

gleich nebenan.<br />

Hartmut hat seinen Schritt<br />

ins Spiele-Business nicht bereut.<br />

Würde er ihn noch einmal<br />

gehen? „Aber ja, das war bisher<br />

eine tolle Erfahrung.“<br />

Hat schon ein neues Spiel<br />

im Kopf? „Es gibt da eine Idee.<br />

Schauen wir mal.“<br />

Webseite: bahn-frei.de<br />

Weitere Spiele rund<br />

um die Bahn:<br />

• Zug um Zug,<br />

Hersteller: Asmodee<br />

• Trans Europa,<br />

Hersteller: Ravensburger<br />

• Switch & Signal,<br />

Hersteller: Kosmos<br />

D<br />

as Spiel „Bahn Frei“ ist<br />

in einiger Hinsicht besonders:<br />

Nicht nur ist der<br />

Entwickler Hartmut Haas<br />

Mensaner, er hat die Markteinführung<br />

auch durch eine Crowdfunding-Kampagne<br />

finanziert.<br />

Das Spiel selber folgt außerdem<br />

einem kooperativen Spielprinzip:<br />

Das Spielbrett ist eine<br />

Deutschlandkarte mit einem<br />

stilisierten Fernverkehrs-Bahnnetz.<br />

Jede und jeder der Mitspielenden<br />

hat einen eigenen Zug,<br />

arbeitet aber mit allen anderen<br />

zusammen, um die Fahrgäste<br />

zu ihren Reisezielen zu bringen.<br />

Dazu sprechen sich die Mitspielenden<br />

ab, wie sie innerhalb der<br />

folgenden, auf 30 Sekunden begrenzten<br />

Spielrunde ihre Züge<br />

auf dem Netz „fahren“ lassen<br />

und die Fahrgäste darin befördern.<br />

Diese werden durch Karten repräsentiert<br />

und möchten natürlich<br />

ihr Fahrtziel pünktlich erreichen,<br />

das heißt maximal in<br />

der auf der Fahrkarte angegebenen<br />

Anzahl von Runden.<br />

Gelingt das nicht, schlägt das<br />

Beschwerd-o-meter aus. Erreicht<br />

es vor der 15. Runde einen<br />

Stand von acht, hat das Team<br />

verloren. Anders als beim Vorbild<br />

lassen sich dabei Verspätungen<br />

mit Verfrühungen aufwiegen.<br />

Außer der begrenzten Zeit<br />

gibt es natürlich noch weitere<br />

Schwierigkeiten wie Verspätungen<br />

und Streckensperrungen,<br />

die durch Ereigniskarten repräsentiert<br />

werden.<br />

Mein Eindruck vom Spiel: Es<br />

macht für mich nicht nur als<br />

Bahnfan eine Menge Spaß, auch<br />

den kooperativen Ansatz finde<br />

ich angenehm. Originell auch,<br />

dass sich die Crowdfunder auf<br />

Wunsch als gezeichnete Fahrgäste<br />

auf den Spielkarten verewigen<br />

lassen konnten (allerdings<br />

nicht mit ihren bevorzugten<br />

Fahrstrecken).<br />

Die Spielsituation erinnert<br />

eher an den Störungsfall (der ja<br />

auch den Autor inspiriert hat)<br />

als an den Regelbetrieb. Jedenfalls<br />

würde man sich das Bestreben,<br />

in solchen Situationen für<br />

die Fahrgäste an einem Strang<br />

zu ziehen, auch bei der echten<br />

Bahn öfter wünschen.<br />

Ironischerweise scheiterte<br />

eine zweite Spielrunde, bei der<br />

ich für diese Rezension besonders<br />

auf die Details des Spiels<br />

achten wollte, letztendlich an<br />

einer Bahnverspätung …<br />

mind magazin <strong>145</strong>/dezember 2021 | 33

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