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2021. Blätter der Stille Nacht Gesellschaft. Ausgabe 61

Die gedruckte 60. Ausgabe des Magazins "Blätter der Stille Nacht Gesellschaft" kann kostenlos bei der Stille Nacht Gesellschaft angefordert werden: info@stillenacht.at oder Tel +43 (0) 650 2412200

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STILLE NACHT BLÄTTER | DEZEMBER 2021 | 5<br />

Mariapfarr ist heimgekehrt<br />

r am 15. August 2021<br />

BERNHARD ROHRMOSER<br />

Dies ist <strong>der</strong> Tag, den <strong>der</strong> Herr<br />

gemacht hat!“<br />

Dieses Wort fällt mir unweigerlich<br />

ein, wenn ich an diesen<br />

Tag denke, an dem unsere „Schöne<br />

Madonna von Mariapfarr im<br />

Lungau“ in ihrer ursprünglichen<br />

Heimstätte, <strong>der</strong> Kirche zu Mariapfarr<br />

wie<strong>der</strong> ihr Zuhause findet.<br />

Ich sage immer: „Die Muttergottes<br />

wird sich wun<strong>der</strong>n, wenn<br />

ihr altes Haus inzwischen zu einer<br />

Basilika Minor erhoben wurde.<br />

Wahrscheinlich hat sie da auch<br />

ein bisschen mitgeholfen.“ Begonnen<br />

hat unsere Geschichte an dem<br />

Tag, an dem mir <strong>der</strong> damalige Obmann<br />

unseres Pfarr-, Wallfahrtsund<br />

<strong>Stille</strong> <strong>Nacht</strong> Museums Othmar<br />

Purkrabek die Kopie eines Bildes<br />

einer alten Steingussmadonna<br />

überreichte mit <strong>der</strong> Bemerkung:<br />

„Das ist unsere alte „Schöne Madonna“<br />

aus Mariapfarr. Die steht<br />

jetzt im Museum of Art in Cleveland,<br />

in Ohio!“ „Was hat sie dort<br />

zu suchen?“, so werde ich wohl<br />

gefragt haben. Na ja! Ich bin dann<br />

schon draufgekommen, dass die<br />

jetzigen Eigentümer weit über dem<br />

großen Wasser in Amerika sich befinden.<br />

Aber, sie ließ mich nicht<br />

mehr los, die Muttergottes – „Unsere<br />

Muttergottes“. Meine doch<br />

auch neugierigen und wissbegierigen<br />

Nachforschungen waren<br />

schließlich <strong>der</strong> Anfang einer tiefen<br />

Beziehung. Ich fand auch dann in<br />

unserem Pfarrarchiv von Mariapfarr<br />

die Zeitschrift „Alte und Mo<strong>der</strong>ne<br />

Kunst 72, vom Jänner/Februar<br />

1964 vom österreichischen<br />

Bundesverlag Wien“ und in dieser<br />

eine umfangreiche Abhandlung,<br />

Beschreibung und auch bildliche<br />

Darstellung von Kurt Rossacher:<br />

„Die schöne Madonna von Mariapfarr<br />

im Lungau und ihre Bedeutung<br />

für die Geschichte <strong>der</strong> Plastik<br />

um 1400.“<br />

Für mich taten sich viele Fragen<br />

auf: Welchen Weg muss diese Muttergottes<br />

gegangen sein und welche<br />

nicht mehr ganz eruierbare<br />

Schicksale muss sie erlitten haben,<br />

bis sie von ihrer ursprünglichen<br />

Heimstätte <strong>der</strong> nunmehrigen Basilika<br />

von Mariapfarr bis in die neue<br />

Heimat nach Amerika, in Cleveland<br />

(Ohio) im Museum of Art ihre<br />

Bleibe gefunden hat?<br />

Manche Legenden ranken sich<br />

um diesen Weg. Eine davon ist<br />

eher amüsant. Ein recht kunstbefließenes<br />

Ehepaar, oft urlaubend in<br />

Mariapfarr, soll sich beim Spaziergang<br />

heftig zerstritten haben. Sie<br />

gingen schließlich getrennte Wege<br />

– eine Person Richtung Tamsweg,<br />

die an<strong>der</strong>e Person Richtung Mauterndorf.<br />

Diese machte schließlich<br />

auf dem Weg über die Fel<strong>der</strong> und<br />

Zäune entlang etwa in <strong>der</strong> Mitte<br />

bei Steindorf eine seltsame Entdeckung.<br />

Zaunpfähle seien, um<br />

ihnen Halt zu geben, von augenscheinlich<br />

behauenen Steinen im<br />

Boden eingekeilt gewesen.<br />

Ganze <strong>Stille</strong>-<strong>Nacht</strong>-Gemeinde empfing „Schöne Madonna“<br />

Die Historische Schützenkompanie Mariapfarr begrüßte die Schöne Madonna<br />

vor den Ehrengästen mit einer Ehrensalve.<br />

Die Gläubigen <strong>der</strong> <strong>Stille</strong>-<strong>Nacht</strong>-Gemeinde Mariapfarr feierten die<br />

„Heimholung“ ihrer Muttergottes, <strong>der</strong> „Schönen Madonna“ in<br />

ganz beson<strong>der</strong>er Weise und dies just am „Hohefrauentag“, dem<br />

15. August <strong>2021.</strong> In einem Ehrenzug begleiteten die Vereine <strong>der</strong><br />

Gemeinde die Muttergottes durch den Ort und nahmen Aufstellung<br />

am Joseph-Mohr-Platz, wo die Figur willkommen geheißen<br />

und <strong>der</strong> emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser begrüßt wurde.<br />

Der festliche Gottesdienst in <strong>der</strong> Basilika Minor wurde vom<br />

Alt-Erzbischof und Basilikus Bernhard Rohrmoser gestaltet unter<br />

Mitwirkung des Kirchenchores. Anschließend fand eine Defilierung<br />

<strong>der</strong> Vereine vor den Honoratioren des Ortes statt und am<br />

Nachmittag gab es aus Anlass dieses seltenen Festes einen Samsonumzug<br />

durch den Ort. jost

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