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#eimat-Magazin Ausgabe 4 - Dezember 2021

wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre unserer vierten Ausgabe des #eimatMagazins des Landkreises Rhön- Grabfeld. Blättern Sie also gleich los und informieren Sie sich über den wunderschönen Landkreis Rhön-Grabfeld - unsere #eimat. Bei Ideen, Fragen und Anregungen rund um #eimatMagazin wenden Sie sich bitte an Frau Weber. (Tel. 09771/94685 oder per Email an heimat@rhoen-grabfeld.de)

wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre unserer vierten Ausgabe des #eimatMagazins des Landkreises Rhön- Grabfeld. Blättern Sie also gleich los und informieren Sie sich über den wunderschönen Landkreis Rhön-Grabfeld - unsere #eimat. Bei Ideen, Fragen und Anregungen rund um #eimatMagazin wenden Sie sich bitte an Frau Weber. (Tel. 09771/94685 oder per Email an heimat@rhoen-grabfeld.de)

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DAS BÜRGERMAGAZIN FÜR RHÖN-GRABFELD<br />

aktuell<br />

Klimaschutz in der<br />

einzigartig<br />

Gesunde Frühstückspause in der<br />

bewegt<br />

Die „Wohin-Du-Willst“-App in der<br />

engagiert<br />

Wohnen ohne Barrieren in der


INHALT<br />

Editorial .......................................... 3<br />

aktuell<br />

Bio + regional = optimal ................. 4<br />

Klimakonferenz in der .......... 6<br />

Überblick Kreistagsbeschlüsse ....... 8<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

Spörleinstraße 11<br />

97616 Bad Neustadt a.d.Saale<br />

Verleger<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

Spörleinstraße 11<br />

97616 Bad Neustadt a.d. Saale<br />

Redaktion<br />

Julia Weber<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

bewegt<br />

„Wohin-Du-Willst“-App in der 16<br />

Herbstimpressionen<br />

aus der Rhön ..................................... 24<br />

einzigartig<br />

Bibermanagement in der ..........10<br />

Gesunde Frühstückspause ...................12<br />

Quellen in der ..........................14<br />

engagiert<br />

Thomas Bruckmüller im Interview ........18<br />

KoKi sucht Unterstützung ....................20<br />

Wohnen ohne Barrieren in der ....22<br />

Layout<br />

Sabine Steinmüller<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

Druck<br />

Druckerei Mack<br />

Mellrichstadt<br />

Auflage<br />

35.000 Stück, 4. <strong>Ausgabe</strong><br />

Fotohinweise<br />

Titel + U4: ©Thorsten Leukert<br />

Inhalt: ©Landkreis Rhön-Grabfeld,<br />

©Gunther Zieger,<br />

©Melanie Hofmann<br />

Editorial: ©Fotostudio Hild<br />

Genderhinweis: Aus Gründen der<br />

besseren Lesbarkeit wird auf eine<br />

geschlechtsneutrale Differenzierung<br />

in den Artikeln verzichtet.<br />

Entsprechende Begriffe gelten<br />

im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für beide Geschlechter.<br />

Die verkürzte Sprachform<br />

beinhaltet keine Wertung.<br />

Diese Publikation wird im<br />

Rahmen des Förderprojektes „Regionale<br />

Identität“ des Bayerischen<br />

Staatsministeriums der Finanzen<br />

und für Heimat gefördert.<br />

2


Editorial<br />

LIEBE MITBÜRGERINNEN<br />

UND MITBÜRGER,<br />

für viele ist unser MAGAZIN eine inzwischen lieb<br />

gewonnene Lektüre. Ziemlich genau vor einem Jahr durften<br />

wir Ihnen unser erstes <strong>Magazin</strong> präsentieren. Gerne<br />

stelle ich Ihnen nun die vierte <strong>Ausgabe</strong> vor, mit der wir Sie<br />

fortführend über interessante Themen aus unserem Landratsamt<br />

informieren.<br />

Inhaltlich resümiert aktuell zwei große Veranstaltungen<br />

des Landkreises im Oktober <strong>2021</strong>. Bei der im<br />

zweijährigen Rhythmus stattfindenden Verbrauchermesse<br />

„BioRegioRhön“ am 10. Oktober im Kulturzentrum in Wechterswinkel<br />

stand zum dritten Mal alles unter dem Motto<br />

„Bio + regional = optimal“. Bei bestem Wetter konnten sich<br />

die Besucherinnen und Besucher von der Vielfalt der Produkte<br />

aus der Region mit Bioqualität überzeugen.<br />

Der spürbare Klimawandel gehört zu einer der globalen<br />

Herausforderungen unserer Zeit. Der Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

sieht sich als lokaler Akteur in der Verantwortung, mit<br />

lokalen und regionalen Strategien und Maßnahmen seinen<br />

Beitrag zu leisten, diesem Trend entgegen zu steuern.<br />

So hat unsere Arten- und Klimaschutzmanagerin Maritta<br />

Wolf die erste Klimaschutzkonferenz am 16. Oktober in<br />

der Stadthalle Bad Neustadt organisiert. In fachkundigen<br />

Vorträgen und Workshops wurden Hintergründe aufgezeigt<br />

und praktische Umsetzungsmöglichkeiten für jede und<br />

jeden gemeinsam diskutiert.<br />

Unter einzigartig stellen<br />

wir Ihnen die „Bio-Brotbox“ auf<br />

Initiative unserer Öko-Modellregion<br />

Rhön-Grabfeld vor. Die<br />

Aktion in unseren Grundschulen<br />

zielt darauf ab, bei Kindern und<br />

Jugendlichen das Bewusstsein<br />

für ein gesundes und nachhaltiges<br />

Frühstück zu wecken und dafür zu begeistern. Ein<br />

anderes Thema im Umwelt- und Verbraucherschutz ist das<br />

Bayerische Bibermanagement. Ziel hierbei ist es, einen<br />

günstigen Erhaltungszustand des Bibers zu erreichen<br />

und schadensbedingte Konflikte möglichst zu verhindern<br />

beziehungsweise zu minimieren. Auch im Landkreis Rhön-<br />

Grabfeld gibt es Interessantes über das Bibermanagement<br />

zu berichten.<br />

Die Themen Öffentlicher Personennahverkehr und Digitalisierung<br />

spielen dauerhaft eine wichtige Rolle in unserer<br />

Gesellschaft. In der Rubrik bewegt erfahren Sie<br />

mehr über die Möglichkeiten der App „Wohin-Du-Willst“.<br />

Vorteilhaft sind beispielsweise die digitalen Fahrplanauskünfte,<br />

direkt abzurufen über das Smartphone.<br />

Zu guter Letzt gibt unsere Wohnungsberaterin unter<br />

engagiert Tipps zum sicheren und barrierefreien<br />

Wohnen im eigenen Zuhause. Wir möchten Ihnen außerdem<br />

die wertvolle Arbeit unseres Behindertenbeauftragten<br />

Thomas Bruckmüller vorstellen, der seit diesem Jahr im<br />

Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Kreisrat diese<br />

wichtige Aufgabe übernimmt.<br />

Haben Sie viel Freude beim Durchblättern unseres<br />

MAGAZINS! Ich wünsche Ihnen eine besinnliche<br />

Vorweihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr<br />

2022! Vor allem wünsche ich Ihnen Gesundheit und Menschen,<br />

die Ihnen zugetan sind.<br />

Ihr<br />

Thomas Habermann<br />

Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld<br />

3


4


aktuell<br />

Bio aus der<br />

kommt gut an!<br />

Mehr als 800 Besucher fanden am<br />

zweiten Oktober-Sonntag ihren Weg<br />

zur Verbrauchermesse „BioRegio Rhön“<br />

im Kloster Wechterswinkel. Im Vordergrund<br />

stand ganz klar Bio-Genuss aus<br />

der Region. „Bio aus der Region verknüpfe<br />

die Vorteile von ökologischer<br />

Erzeugung vor Ort mit der Stärkung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe“, so<br />

die Projektmanagerin der Öko-Modellregion,<br />

Dr. Maike Hamacher. Probieren<br />

und erwerben konnten die Besucher<br />

vielfältige Bio-Produkte aus Rhön-<br />

Grabfeld und angrenzenden Landkreisen:<br />

Gebäck, Gemüse, Wein, Honig,<br />

Brände, verschiedene Wurst- und<br />

Fleischprodukte und mehr. Ebenso informierten<br />

verschiedene Institutionen<br />

über ihre Arbeit, wie der Kreisverband<br />

für Gartenbau und Landespflege, das<br />

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten und der Landschaftspflegeverband<br />

Rhön-Grabfeld e.V. Bei Letzterem<br />

wurde am Ende des Tages sogar ein<br />

Apfelbaum verlost. Nicht direkt regional,<br />

dafür aber Bio- und fair gehandelte<br />

Produkte stellte die Initiative Fairtrade-<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld vor. Beim<br />

Bio-Quiz der Öko-Modellregion stellten<br />

kleine und große Besucher ihr Bio-<br />

Wissen auf die Probe. Das Mitmachen<br />

lohnte sich: Gemäß dem Motto „Bio +<br />

regional = optimal“ wurden jeweils drei<br />

Genussgutscheine für bio-regionale<br />

Gastronomie, sowie je drei „Bio-Regio-<br />

Genuss-Beutel“ verlost. „Was ist eines<br />

der Grundprinzipien im Ökolandbau?“,<br />

„Warum sind Leguminosen wie Klee,<br />

Ackerbohne, Erbse wesentliche Bestandteile<br />

in ökologischen Fruchtfolgen?“<br />

oder „Woran erkenne ich auf der<br />

Verpackung, dass ich ein echtes Bio-<br />

Produkt kaufe?“ – das waren drei von<br />

insgesamt neun Fragen, die es beim<br />

Bio-Quiz anlässlich der diesjährigen<br />

BioRegioRhön zu beantworten galt.<br />

Das Lösungswort lautete letztendlich<br />

„Bio-Genuss“. Die positive Resonanz<br />

bei der BioRegioRhön und beim Bio-<br />

Quiz verdeutlichen das wachsende<br />

Interesse an regionalen Produkten in<br />

Bio-Qualität. Erfolgreich am Bio-Quiz<br />

teilgenommen haben: Georg Will aus<br />

Mellrichstadt, Helmut Rebmann aus<br />

Bad Neustadt, Eva Fries-Schaffner und<br />

Benno Schaffner aus Friedberg, Martin<br />

Dechant aus Bad Neustadt und Wiltrud<br />

Michel aus Unsleben. Sie waren<br />

alle vor kurzem ins Landratsamt eingeladen,<br />

um ihre Gewinne (einen bioregionalen<br />

Genussgutschein oder ein<br />

Genuss-Paket) in Empfang zu nehmen.<br />

Das Befüllen der Genuss-Pakete haben<br />

dankenswerterweise die Lauertal-Imkerei<br />

Annette Seehaus-Arnold, der Biohof<br />

May, der Biohof Christof Gensler -<br />

Bauernladen & Bauernhofbäckerei, der<br />

Landwirtschaftsbetrieb Schlembach<br />

und der Bund Naturschutz Kreisgruppe<br />

Rhön-Grabfeld unterstützt.<br />

Die BioRegioRhön ist inzwischen eine<br />

etablierte Veranstaltung des Landkreises<br />

Rhön-Grabfeld und findet im<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Die Verbrauchermesse<br />

im historischen Kloster<br />

Wechterswinkel stellt heraus, was<br />

die Region im Bio-Bereich zu bieten<br />

hat. Bei bestem Wetter konnten die<br />

Besucherinnen und Besucher wieder<br />

regionale Bio-Produkte aus der Öko-<br />

Modellregion kennenlernen und mit<br />

den Ausstellern und Erzeugern direkt<br />

ins Gespräch kommen. Daneben standen<br />

Vorträge auf dem Programm, bei<br />

denen die Wissensvermittlung rund<br />

um biologische Landwirtschaft und<br />

Lebensmittelerzeugung vertieft wurde.<br />

Die staatliche Anerkennung des<br />

Landkreises Rhön-Grabfeld als eine<br />

der inzwischen 27 bayerischen Öko-<br />

Modellregionen im Jahr 2016 ist ein<br />

Erfolgsprojekt. So hat sich die Zahl der<br />

Öko-Landwirte in der Region seitdem<br />

nahezu verdoppelt. Mit der Förderung<br />

des Ökolandbaus – vom Acker bis auf<br />

den Teller – liegt bei der Verarbeitung<br />

von Bio-Lebensmitteln der Fokus darauf,<br />

auf viele Zusatzstoffe und die<br />

meisten Aromen zu verzichten. Die<br />

Wertschätzung für bioregionale Lebensmittel,<br />

häufig reicher an sekundären<br />

Pflanzeninhaltsstoffen und Vitaminen,<br />

ist durch die steigende Nachfrage<br />

erkennbar und bestätigt die Bioakteure<br />

in ihrem persönlichen Einsatz.<br />

Fotos: links ©Julia Weber, rechts<br />

©stock.adobe.com - ©gudrun<br />

5


ERSTE KLIMAKONFERENZ<br />

IN DER<br />

BEGEISTERT IHRE BESUCHER<br />

Am Samstag, den 16. Oktober <strong>2021</strong>,<br />

öffneten sich am Vormittag die Türen<br />

der Stadthalle Bad Neustadt a. d. Saale<br />

für rund 100 angemeldete getestete,<br />

genesene oder geimpfte Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer. Sie alle – und rund<br />

40 Interessierte, die per Livestream zugeschaltet<br />

waren – wollten bei der ersten<br />

Klimakonferenz des Landkreises<br />

Rhön-Grabfeld dabei sein.<br />

Das Programm gestaltete die Artenund<br />

Klimaschutzmanagerin des Landkreises,<br />

Maritta Wolf, vielversprechend<br />

und die Besucherinnen und Besucher<br />

wurden nicht enttäuscht: Bereits am<br />

Vormittag folgten auf die Begrüßung<br />

durch Landrat Thomas Habermann<br />

vier abwechslungsreiche Vorträge,<br />

die sich mit unterschiedlichen Faktoren<br />

des Klimawandels beschäftigten.<br />

Michael Außendorf vom Bayerischen<br />

Landesamt für Umwelt skizzierte den<br />

derzeitigen Forschungs- und Diskussionsstand<br />

sowie in Prognosen für Unterfranken<br />

und den Landkreis Rhön-<br />

Grabfeld, wie buchstäblich „heiß“ die<br />

Zukunft werden könnte. Er arbeitete<br />

heraus, dass Klimaschutz auf kommunaler<br />

Ebene geschieht, aber die na-<br />

tionale und internationale Politik den<br />

Rahmen dafür schaffen muss, um das<br />

anvisierte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.<br />

Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal Institut<br />

für Klima, Umwelt, Energie kam<br />

auf unterhaltsame und anschauliche<br />

Art zu einem ähnlichen Schluss. Er<br />

ist davon überzeugt, dass es weniger<br />

Ökomoral, sondern mehr Struktur und<br />

Visionen geben muss, um tatsächlich<br />

einen Wandel zu vollziehen. Karlheinz<br />

Paulus von der Energieagentur Unterfranken<br />

e.V. informierte die Anwesenden<br />

über nachhaltige Stromerzeugung<br />

und -speicherung. Wie er aufzeigte,<br />

gibt es noch viel Ausbaupotenzial im<br />

regenerativen Bereich. Wie Wärmeerzeugung<br />

ohne fossile Energieträger<br />

funktionieren kann, zeigte anschließend<br />

Kathrin Bruhn auf. Sie ist Expertin<br />

für biogene Festbrennstoffe bei<br />

LandSchafftEnergie, der Koordinierungsstelle<br />

am Technologie-Förderzentrum<br />

in Straubing.<br />

Nach dem Informationsinput war es<br />

Zeit für eine kleine Pause. Bei einem<br />

regionalen und veganen Mittagessen<br />

tauschten sich die Besucherinnen und<br />

Besucher untereinander sowie mit den<br />

Expertinnen und Experten aus. Parallel<br />

bestand an dem ganzen Tag die<br />

Möglichkeit, im Foyer der Stadthalle<br />

die Ausstellung des Bayerischen Landesamtes<br />

für Umwelt „KLIMA FAKTOR<br />

MENSCH“ zu besichtigen, welche viele<br />

Fragen rund um den Klimawandel stellt<br />

und Aussagen trifft, die zur Diskussion<br />

und zum Nachdenken anregen.<br />

Im Nachmittagsprogramm ging es<br />

dann in parallel stattfindenden kleineren<br />

Foren weiter. Fünf Themen wurden<br />

dabei jeweils zwei Mal hintereinander<br />

näher beleuchtet. So hatten die Gäste<br />

die Möglichkeit, sich zwei der fünf<br />

Themengebiete auszusuchen und<br />

nacheinander anzuhören bzw. Fragen<br />

zu stellen und mit zu diskutieren. Das<br />

Forum I leitete Andreas Halboth vom<br />

gleichnamigen Architekturbüro zum<br />

Thema energetische Sanierung von<br />

Gebäuden. Wolfgang Pfeiffer von der<br />

Überlandwerk Rhön GmbH stellte in<br />

Forum II die „Energy Buddy“-App vor,<br />

mit der man seinen persönlichen CO2-<br />

Fußabdruck ermitteln kann. In Forum III<br />

informierten Annette Kießner von der<br />

Sparkasse Bad Neustadt und Martin<br />

Weyer von der Volksbank Raiffeisen-<br />

bank Rhön-Grabfeld über Förder- und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten von Gebäudesanierungen<br />

und -neubauten. Simon<br />

Engel vom Wasserwirtschaftsamt<br />

Bad Kissingen sorgte für einen intensiven<br />

Austausch zum Thema Wasserwirtschaft<br />

zwischen Trockenheit und<br />

Starkregen in Forum IV. Und was in<br />

Bad Neustadt natürlich auf keinen Fall<br />

fehlen darf, ist das Thema Elektromobilität.<br />

Hierüber referierte Dr. Joachim<br />

Wagner von der Preh GmbH in Forum V.<br />

Am Ende des Tages fassten alle Vortragenden<br />

ihre Thesen und Informationen<br />

noch einmal in einer Abschlussrunde<br />

zusammen. Moderiert wurde die<br />

6


erste Klimakonferenz des Landkreises<br />

Rhön-Grabfeld von der Fachmoderatorin<br />

für Nachhaltigkeit und Umweltwissenschaftlerin<br />

Dr. Ines Marbach, die<br />

sich von der Qualität der Veranstaltung<br />

– genau wie die Anwesenden – sichtlich<br />

begeistert zeigte.<br />

Da die komplette Veranstaltung aufgezeichnet<br />

wurde, kann ab etwa Ende<br />

November jeder noch einmal durch die<br />

Videos auf dem YouTube-Kanal des<br />

Landkreises den spannenden Vorträgen<br />

lauschen. Und noch etwas ist in<br />

Arbeit: Die Klimakonferenz hat sich auf<br />

die Fahne geschrieben CO2-neutral zu<br />

sein. Deshalb wird Ende November/Anfang<br />

<strong>Dezember</strong> in der Nähe von Hollstadt<br />

eine Hainbuchen-Baumreihe mit<br />

zwölf Bäumen gepflanzt; Drei Bäume<br />

dienen der Kompensation des während<br />

der Klimakonferenz ausgestoßenen<br />

CO2, die anderen neun Bäume werden<br />

in Vorbereitung auf die CO2-Kompensation<br />

weiterer Veranstaltungen gepflanzt.<br />

Denn auch der Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

hat erkannt: Nur durch Reden können<br />

wir den Klimawandel nicht bremsen.<br />

Es müssen auch Taten folgen.<br />

Fotos: Hintergrund stock.adobe.com -<br />

©JLO-DESIGN, ©Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

7


ENTSCHEIDUNGEN IN DER<br />

UND FÜR DIE<br />

Übersicht aus den letzten Kreistags- und Ausschusssitzungen<br />

KREISTAGSSITZUNG AM 18. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

EHRUNG EHRENAMTLICHER EINSATZ<br />

FÜR FLUTOPFER IN NRW UND RLP<br />

Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im<br />

Sommer dieses Jahres hat die Menschen dort hart getroffen. Zu dem<br />

menschlichen Leid kommen die erheblichen wirtschaftlichen Schäden.<br />

Deutschlandweit wurden Hilfsmaßnahmen koordiniert und organisiert.<br />

Auch aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld haben sich viele Bürgerinnen<br />

und Bürger ehrenamtlich eingebracht und sind aktiv geworden, um die<br />

Betroffenen zu unterstützen. Dies erfolgte zum einen durch verschiedene<br />

Aktionen (z. B. Kuchenverkauf) mit dem Ziel, Spendengelder zu sammeln.<br />

Darüber hinaus sind Ehrenamtliche aus Rhön-Grabfeld nach NRW<br />

und Rheinland-Pfalz gefahren, um mit anzupacken. Beim Ausmaß der<br />

Verwüstungen waren diese Einsätze für die Menschen besonders hilfreich.<br />

Dieser humanitäre Einsatz wurde im Rahmen der Kreistagssitzung<br />

entsprechend gewürdigt.<br />

Foto: ©Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

KREISAUSSCHUSS<br />

AM 18. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

CORONA-SONDER-<br />

FONDS: EMPFEHLUN-<br />

GEN DER JURY<br />

In der Haushaltssitzung vom<br />

24. März <strong>2021</strong> beschloss der<br />

Kreistag des Landkreises Rhön-<br />

Grabfeld, eine Summe von 1 Mio.<br />

EUR im Haushalt zu verankern,<br />

um ehrenamtliche Strukturen unterstützen<br />

zu können, die durch<br />

die Corona-Pandemie deutliche<br />

Ausfälle zu verbuchen hatten. Es<br />

wurde vereinbart, die Förderwürdigkeit<br />

der eingehenden Anträge<br />

im Rahmen von Einzelfallentscheidungen<br />

in einer Jury zu behandeln.<br />

Die Jury setzt sich aus<br />

je einem Kreistagsmitglied jeder<br />

im Kreistag vertretenen Wählergruppe<br />

bzw. Partei zusammen.<br />

Am 16. Juli <strong>2021</strong> tagte die erste<br />

Sitzung der Corona-Sonderfonds-<br />

Jury und behandelte die ersten<br />

13 Anträge auf Unterstützung.<br />

Bei zwei Anträgen empfiehlt die<br />

Jury Unterstützung, fünf Anträge<br />

mussten abgelehnt werden und<br />

bei fünf Anträgen wurden beim<br />

Antragsteller weitere Informationen<br />

erbeten.<br />

8


aktuell<br />

KREISAUSSCHUSS<br />

AM 18. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

ANSCHAFFUNG VON<br />

STOFFMEHRWEGWIN-<br />

DELN – STARTERPA-<br />

KET<br />

In der Kreisausschussitzung vom<br />

17.05.<strong>2021</strong> wurde die Anschaffung<br />

von Mehrwegwindeln in Höhe<br />

von 100,00 € je neugeborenem<br />

Kind beschlossen. Darüber hinaus<br />

solle die kostenfreie Möglichkeit<br />

eines sogenannten Starterpaketes,<br />

d. h. eine Erstausstattung, bestehend<br />

aus Windelset samt Einlage<br />

sowie einem Überhöschen,<br />

geprüft werden. Dieses könnte<br />

bei jedem Neugeburtsfall über die<br />

Geburtsstation im Campus und<br />

über die Hebammen ausgegeben<br />

werden. Der Kreisausschuss<br />

beschloss wie ausgeführt die<br />

Anschaffung und <strong>Ausgabe</strong> von<br />

sogenannten Starterpaketen als<br />

Einstieg in eine mögliche Nutzung<br />

von Stoffmehrwegwindeln.<br />

AUSSCHUSS FÜR WIRT-<br />

SCHAFT, VERKEHR,<br />

KULTUR UND TOURISMUS<br />

AM 15. NOVEMBER <strong>2021</strong><br />

VORSTELLUNG DES<br />

RHÖN-SAALE-GRÜN-<br />

DERZENTRUMS<br />

Der Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

unterhält, gemeinsam mit dem<br />

Nachbarlandkreis und der Stadt<br />

Bad Kissingen, sowie mit der<br />

Handwerkskammer für Unterfranken<br />

und der Industrie- und<br />

Handelskammer Würzburg-<br />

Schweinfurt seit 25 Jahren das<br />

Rhön-Saale-Gründerzentrum in<br />

Bad Kissingen. Herr Dr. Matthias<br />

Wagner, Geschäftsführer des<br />

RSG, gab einen Überblick über<br />

die Organisation und stellte das<br />

Angebot des Gründerzentrums<br />

vor.<br />

AUSSCHUSS FÜR UMWELT- UND NATURSCHUTZFRAGEN<br />

AM 15. NOVEMBER <strong>2021</strong><br />

SACHSTAND ENDLAGERSUCHE<br />

Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima beschloss der Bundestag im Juni<br />

2011 mit breiter Mehrheit den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie.<br />

Nach Stilllegung des letzten Atommeilers bleiben u. a. 27.000 m³ hochradioaktive<br />

Abfälle, die bis zu 1.900 Behälter füllen. Bis zum Jahr 2031 soll innerhalb<br />

Deutschlands ein Endlagerstandort für diese Abfälle gefunden werden.<br />

Die einzelnen Verfahrensschritte bei der Endlagersuche regelt das Standortauswahlgesetz<br />

(StandAG), das im Mai 2017 in Kraft trat. Grundlage der Suche<br />

nach StandAG bildet ein ergebnisoffenes und transparentes Suchverfahren<br />

unter Beteiligung der Öffentlichkeit, das sich an gesetzlich festgelegten fachlichen<br />

Kriterien orientiert („Partizipatives, wissenschaftsbasiertes, transparentes,<br />

selbsthinterfragendes und lernendes Verfahren“). Mit der Suche nach<br />

einem Endlager wurde die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE)<br />

beauftragt. Das Standortauswahlverfahren ist in drei Phasen gegliedert. Aktuell<br />

befindet sich das Standortauswahlverfahren in Phase 1. Am 28. September<br />

2020 hat die BGE einen sog. Zwischenbericht veröffentlicht, um möglichst<br />

frühzeitig einen Einblick in den Stand der Arbeiten zu geben. Nach dem vorliegenden<br />

Zwischenbericht kommen auch im Landkreis Rhön-Grabfeld Gesteinsarten<br />

vor, in denen grundsätzlich hochradioaktive Abfälle eingelagert werden<br />

können. Dies betrifft zum einen kristallines Gestein (Granit) sowie Steinsalz.<br />

SACHSTAND BIODIVERSITÄTSZENTRUM<br />

RHÖN<br />

Zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen hat die Bayerische Staatsregierung<br />

im Jahr 2018 die Naturoffensive Bayern gestartet. Hintergrund<br />

ist der drastische Rückgang der Insektenbestände. Diese Entwicklung steht<br />

stellvertretend für einen immer noch andauernden Verlust der Artenvielfalt<br />

von Flora und Fauna. Ein wichtiges Element dieses Maßnahmenpaketes<br />

war die Einrichtung des Biodiversitätszentrums Rhön in Bischofsheim a. d.<br />

Rhön. Antje Voll, Projektleiterin des Biodiversitätszentrums Rhön, berichtete<br />

ausführlich über die Tätigkeit des Biodiversitätszentrums und stellte den<br />

aktuellen Sachstand und laufende Projekte vor.<br />

AUSSCHUSS FÜR WIRTSCHAFT, VERKEHR, KULTUR UND<br />

TOURISMUS AM 15. NOVEMBER <strong>2021</strong><br />

AKTUELLER STAND UND FORTFÜHRUNG<br />

AZUBISHUTTLE-PROJEKT<br />

Die Förderung des AzubiShuttle-Projekts im Rahmen des Programms<br />

„LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen“ der Bundesanstalt für<br />

Landwirtschaft und Ernährung (rund 170.000 Euro) endet voraussichtlich<br />

zum 31.07.2022. Aktuell werden knapp 30 Auszubildende in den Azubi-<br />

Shuttles befördert. Sofern über den 31.07.22 hinaus keine Fördermittel<br />

für das AzubiShuttle-Projekt zur Verfügung gestellt werden, empfiehlt der<br />

Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus die Ausarbeitung von<br />

möglichen Modellen zur Fortführung des Projektes inkl. der zu erwartenden<br />

Kosten für die unterschiedlichen Alternativen und deren Präsentation<br />

im Kreisausschuss im Frühjahr 2022.<br />

9


DER BIBER IN DER<br />

Er ist in weiten Teilen Rhön-Grabfelds<br />

wieder heimisch geworden – und nicht<br />

unumstritten: der Biber. Er unterhöhlt<br />

Straßen und gefährdet Kanäle, genießt<br />

aber besonderen Schutz. Für die einen<br />

ist er schützenswert, für die anderen<br />

eine Plage: Der Biber spaltet die Gemüter.<br />

In diesem Beitrag erfahren Sie<br />

mehr über den Biber, warum er schützenswert<br />

ist und was Sie unternehmen<br />

können, wenn Sie zu Schaden kommen.<br />

BIBER ALS MITTEL GEGEN<br />

DAS ARTENSTERBEN<br />

Viele Forscher gehen davon aus, dass<br />

wir uns derzeit bereits in einem Zustand<br />

des Massenaussterbens befinden.<br />

Das letzte Ereignis dieser Art<br />

war das Aussterben der Dinosaurier.<br />

Weltweit sind derzeit über 1 Mio. Arten<br />

akut vom Aussterben bedroht, durchschnittlich<br />

sterben 150 Arten am Tag<br />

unwiederbringlich aus und auch in<br />

Deutschland geht die Vielfalt zurück. In<br />

der sog. Krefeldstudie musste festgestellt<br />

werden, dass innerhalb der letzten<br />

30 Jahre 75 % der Insektenmasse<br />

verschwunden sind.<br />

Biber gelten als Schlüsselart. Durch<br />

den Bau von Biberdämmen und das<br />

Anstauen von Wasser entsteht mehr<br />

Struktur im und um die Fließgewässer.<br />

Das bedeutet mehr Versteck- und<br />

Laichmöglichkeiten für Fische, Amphibien<br />

und Insekten.<br />

In Biberrevieren leben doppelt so viele<br />

Vogelarten, die Anzahl der Libellenarten<br />

kann sich sogar um den Faktor 7<br />

erhöhen. Biber gestalten ihren Lebensraum<br />

selbst und sorgen damit für eine<br />

Explosion der Artenvielfalt – zumindest<br />

in den meisten Fällen.<br />

WARUM DER STRENGE<br />

SCHUTZ?<br />

Dass sich das Zusammenleben mit den<br />

größten Nagetieren Europas manchmal<br />

schwierig gestaltet, steht außer<br />

Frage. Biber sind jedoch Teil unserer<br />

Landschaft seit 15 Mio. Jahren. Für<br />

einen Zeitraum von 100 Jahren waren<br />

die Biber ausgestorben in Bayern. Der<br />

letzte Biber wurde 1869 erlegt. Erdgeschichtlich<br />

ein kurzer Zeitraum, aus<br />

Menschensicht mehrere Generationen,<br />

die ohne Bibererlebnisse und -konflikte<br />

aufgewachsen sind.<br />

Mittlerweile sind Biber über die FFH-<br />

Richtlinie in ganz Europa gesetzlich<br />

geschützt.<br />

10


einzigartig<br />

BIBERMANAGEMENT IM<br />

LANDKREIS<br />

Für Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter<br />

von durchnässten Wiesen<br />

und Äckern sowie angenagten oder<br />

gefällten Bäumen stehen ausgebildete<br />

Biberberaterinnen und -berater parat.<br />

Gemeinsam mit den Zuständigen für<br />

Eingebaute Dammdrainage, um den<br />

Wasserspiegel auf einem Niveau zu halten.<br />

Den Einbau führt i.d.R. der Gewässerunterhaltspflichtige<br />

durch.<br />

die Unterhaltung der Gewässer (Bauhöfe<br />

für Gewässer III. Ordnung und<br />

Wasserwirtschaftsämter für Gewässer<br />

I. und II. Ordnung) suchen sie nach verträglichen<br />

Lösungen. Oft helfen bereits<br />

wenig aufwendige Aktionen, z. B.<br />

das Umwickeln von<br />

Bäumen mit<br />

Drahthosen oder der Einbau von Drainagerohren<br />

im Biberdamm. Die Materialkosten<br />

für Draht und Rohre können<br />

von der Unteren Naturschutzbehörde<br />

übernommen werden.<br />

In manchen Fällen gelingt es, den Wasserspiegel<br />

auf einem bestimmten Niveau<br />

zu halten, indem Stromlitzen über<br />

den Biberdamm gespannt werden.<br />

Fraßschäden im Feld können ebenfalls<br />

mit Hilfe von Stromzäunen eingedämmt<br />

werden. Ein mobiles Zaungerät<br />

kann bei den Biberberaterinnen und<br />

-beratern ausgeliehen werden.<br />

Ist ein land-, forst- oder fischereiwirtschaftlicher<br />

Schaden entstanden, kann<br />

dieser bei der Unteren Naturschutzbehörde<br />

gemeldet und anteilig über den<br />

Bayerischen Biberfonds ausgeglichen<br />

werden. Wichtig ist eine zeitige Schadensmeldung.<br />

Außerdem muss der<br />

Schaden eine Bagatellgrenze von 50<br />

Euro überschreiten.<br />

VERTRAGSNATUR-<br />

SCHUTZPROGRAMM FÜR<br />

FORST- UND LANDWIRT-<br />

SCHAFT<br />

Für überflutete oder mit Röhren durchzogene<br />

land- und forstwirtschaftliche<br />

Flächen kann das Vertragsnaturschutzprogramm<br />

eine Lösung sein. Für<br />

Acker- und Wiesenlebensräume gibt<br />

es die Maßnahme „Brachlegung aus<br />

Artenschutzgründen“. Der Fördersatz<br />

für brachgelegte Wiesen liegt bei 300<br />

€/ha/Jahr, für brachgelegte Äcker bei<br />

245 bis 700 €/ha/Jahr.<br />

Für Wälder gibt es die Maßnahme „Erhalt<br />

von Biberlebensräumen“, welche<br />

mit einem Fördersatz von 375€/ha/<br />

Jahr honoriert wird.<br />

Die genannten Maßnahmen des Vertragsnaturschutzprogramms<br />

können<br />

wieder im Zeitraum von Januar bis<br />

Ende Februar 2022 beantragt werden.<br />

WEITERE MÖGLICHKEITEN<br />

Für Kommunen und Privatpersonen,<br />

welche keine Land- oder Forstwirtschaft<br />

betreiben, können wir beratend<br />

tätig werden oder ggf. über Flächenankäufe<br />

helfen.<br />

Sind wichtige Infrastruktureinrichtungen<br />

wie beispielsweise Kläranlagen<br />

aufgrund von Biberaktivitäten beeinträchtigt,<br />

kann es auch zur Entnahme<br />

von Bibern oder deren Dämmen kommen.<br />

In diesen Fällen bedarf es einer<br />

förmlichen Ausnahmegenehmigung<br />

durch die untere Naturschutzbehörde.<br />

Fotos: Links Biber stock.adobe.com - ©JMP de<br />

Nieuwburgh, rechts Hintergrund stock.adobe.<br />

com - ©Wolfgang, Biber stock.adobe.com - ©jnjhuz,<br />

Drainage ©Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

11


FRÜHSTÜCKSPAUSE:<br />

ALLES BIO, ODER WAS?<br />

Gesundes und nachhaltiges Frühstück in der<br />

Die Öko-Modellregion unterstützte<br />

knapp 100 Erstklässler bei einem gesunden<br />

und nachhaltigen Schulstart.<br />

Dazu fand zum Schuljahr <strong>2021</strong>/22<br />

erstmalig im Landkreis eine Bio-Brotbox-Aktion<br />

statt: Die Erstklässler der<br />

KBVS Bischofsheim und der Grundschule<br />

Herschfeld erhielten wiederverwendbare<br />

Bio-Brotboxen, kombiniert<br />

mit einem gesunden und bio-regionalen<br />

Frühstücksbüfett. Mit der Initiative<br />

schloss sich der Landkreis der bundesweiten<br />

Bio-Brotbox-Aktion an. Die Box<br />

soll den Kindern und Eltern als „Erinnerer“<br />

dienen. Ein gesundes Frühstück<br />

füllt die Energiereserven nachhaltig<br />

auf und kann einen Beitrag dazu leisten,<br />

konzentriert und erfolgreich mitzuarbeiten.<br />

Denn gut gefrühstückt ist<br />

gut gelernt! „Wichtig ist es vor allem,<br />

ausgewogen zu essen – da ist auf jeden<br />

Fall auch mal die Wurst auf dem<br />

Brot erlaubt, auf die Menge kommt es<br />

an“, so Landrat Habermann. Er übernahm<br />

die Schirmherrschaft über die<br />

Aktion und ließ es sich nicht nehmen,<br />

bei einem der Schulbesuche persönlich<br />

dabei zu sein. So ließ er sich von<br />

den Kindern von ihren Frühstücksgewohnheiten<br />

berichten, fragte nach saisonalem<br />

Obst und Gemüse und half<br />

selbstverständlich<br />

bei der Verteilung<br />

der Boxen.<br />

In allen<br />

vier Klassen<br />

gab es vorab<br />

eine kleine<br />

Gesprächsrunde<br />

mit der<br />

Projektmanagerin der Öko-Modellregion,<br />

Maike Hamacher. Hier bewiesen die<br />

Kinder, dass sie wissen, dass Limo und<br />

Schokolade nicht in die Frühstücksbox<br />

gehören, dass Obst und Gemüse gesund<br />

sind und es Erdbeeren natürlich<br />

nur im Frühsommer gibt. Besonders<br />

erfreut war Maike Hamacher von der<br />

Bemerkung eines Kindes, dass man für<br />

Brot neben Bäcker und Mehl erstmal<br />

einen Mähdrescher zur Getreideernte<br />

braucht. „Zu gesunder Ernährung gehört<br />

auch eine gesunde Bindung zu<br />

den Lebensmitteln, das Wissen und<br />

Begreifen, wie und wo sie gewachsen<br />

sind und erzeugt wurden“, so die Projektmanagerin<br />

der Öko-Modellregion.<br />

Wie ein gesundes Frühstück aussieht,<br />

dass Vollkornbrötchen schmecken<br />

und auch Ziegenfrischkäse lecker<br />

sein kann, erlebten die Kinder beim<br />

anschließenden gemeinsamen<br />

Frühstück. Es gab Vollkornbrötchen,<br />

verschiedene Aufstriche, Käse,<br />

Karotten und Äpfel. Der Großteil<br />

der Lebensmittel wurde<br />

von Biolandwirten<br />

aus der Region<br />

gesponsert. Die<br />

Aufstriche wurden<br />

zwar nicht in der Region produziert,<br />

doch bauen viele Bio-Landwirte die<br />

Sonnenblumenkerne für den Hersteller<br />

an. Bei der Auswahl der Lebensmittel<br />

orientierte sich das Projektmanagement<br />

an dem Motto „Bio + regional =<br />

optimal“. Bio-Landwirtinnen und Bio-<br />

Landwirte fördern die Bodenfruchtbarkeit<br />

und dürfen keinen Kunstdünger<br />

und keine synthetischen Spritzmittel<br />

verwenden – so können<br />

Rückstände im Lebensmittel<br />

und im Grundwasser vermieden<br />

werden. Außerdem sind bei der<br />

12


einzigartig<br />

Verarbeitung von<br />

Bio-Lebensmitteln<br />

viele Zusatzstoffe<br />

verboten − Bio-Lebensmittel<br />

schmecken von Natur<br />

aus.<br />

Und Bio aus der Region bedeutet kurze<br />

Transportwege, Unterstützung der<br />

lokalen Wirtschaftskreisläufe und saisonales<br />

Obst und Gemüse. Was wir<br />

und unsere Kinder essen, beeinflusst<br />

nicht nur die eigene Gesundheit und<br />

das Wohlbefinden,<br />

sondern leistet<br />

auch einen wichtigen<br />

Beitrag zum<br />

Klima- und Artenschutz<br />

und beeinflusst<br />

die Lebens- und<br />

Arbeitsbedingungen der Menschen,<br />

die unsere Lebensmittel<br />

herstellen. Ein ganz herzliches<br />

Dankeschön an alle Sponsoren<br />

und Unterstützer der Bio-Brotbox-Aktion<br />

im Landkreis Rhön-<br />

Grabfeld und darüber hinaus!<br />

Fotos: Obst stock.adobe.com - © xamtiw,<br />

©Julia Weber<br />

Sie haben mit Ihrer Schule<br />

oder Gemeinde Interesse an<br />

einer Bio-Brotbox-Aktion im<br />

kommenden Schuljahr?<br />

Melden Sie sich beim Projektmanagement<br />

der Öko-Modellregion<br />

Rhön-Grabfeld<br />

Kontakt:<br />

Dr. Maike Hamacher<br />

Telefon 09771 94-691<br />

E-Mail maike.hamacher@<br />

rhoen-grabfeld.de<br />

13


BIODIVERSITÄTS-<br />

ZENTRUM RHÖN<br />

UNTERSUCHT<br />

QUELLEN IN DER<br />

Quellen sind besonders artenreiche Lebensräume. Von Insektenlarven<br />

über regionale Besonderheiten wie die Rhönquellschnecke<br />

bis hin zum Feuersalamander beherbergen<br />

sie Lebewesen mit den unterschiedlichsten Ansprüchen.<br />

Ein genauerer Blick auf die Quellen in der Rhön lohnt sich<br />

aber nicht nur wegen ihrer Artenvielfalt. Sie geben auch<br />

Aufschluss über klimatische Veränderungen in der Region.<br />

Lautlos quillt das Wasser aus der Sinnwiesenquelle im<br />

Kommunalwald der Stadt Bischofsheim. Nur ein paar<br />

kleine Wellen deuten darauf hin, dass an dieser Stelle das<br />

Grundwasser aus dem Boden drückt und sich nicht einfach<br />

nur das Oberflächenwasser sammelt. Daneben knien<br />

Sebastian Vogel und Praktikantin Mona Range vom Biodiversitätszentrum<br />

Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt<br />

für Umwelt. Ausgerüstet mit Becherlupe und Kescher sind<br />

sie auf der Suche nach typischen Quellbewohnern, die sich<br />

dort wieder angesiedelt haben könnten. Bis Ende 2020<br />

galt dieser Quelllebensraum nämlich noch als zerstört. Die<br />

Sinnwiesenquelle war durch eine Fassung verbaut und das<br />

gesamte Wasser wurde unterirdisch abgeleitet. Quellbewohner?<br />

Fehlanzeige.<br />

DER BAGGER RÜCKT AN: GROSSES<br />

GERÄT FÜR EINE WINZIGE SCHNECKE<br />

Heute kann das Quellwasser wieder ungehindert<br />

fließen. Foto: ©Susanne Mader-Speth – BioZ<br />

Im <strong>Dezember</strong> letzten Jahres rückten schließlich die Bagger<br />

an: Im Rahmen des Projekts „Quellschutz in Bayern“ wurde<br />

die Quelle renaturiert. Fassung und Verrohrungen wurden<br />

entfernt, der Quellaustritt geöffnet und ein Quellbach bis<br />

zur Einmündung in den nächstgrößeren Bach angelegt.<br />

Auf den wenigen Metern unterhalb des Quell austritts ändern<br />

sich die Lebensbedingungen rasant. Das nährstoffund<br />

sauerstoffarme Grundwasser reagiert mit der Luft,<br />

den Sedimenten und den Pflanzen des Quellbereichs. Das<br />

Wasser, das im Bach ankommt, ist ganz anders als jenes,<br />

das am Quellaustritt aus dem Boden kommt. Diesem<br />

Strukturreichtum ist es zu verdanken, dass sich besonders<br />

viele Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen im Quellbereich<br />

zuhause fühlen.<br />

14


einzigartig<br />

An einem umgedrehten Stein finden<br />

Sebastian Vogel und Mona Range Köcherfliegenlarven,<br />

Steinfliegenlarven<br />

und Strudelwürmer. Vogel ist sichtlich<br />

zufrieden: „Dafür, dass das Quellwasser<br />

hier erst seit knapp einem Jahr<br />

wieder ungehindert fließen darf, ist die<br />

Wiederbesiedelung schon recht weit<br />

fortgeschritten.“ Jetzt macht man sich<br />

zurecht Hoffnungen, dass sich auch<br />

die Rhönquellschnecke bald wieder an-<br />

Die zwei Millimeter große Rhönquellschnecke<br />

passt fast durch das Nadelöhr.<br />

Foto: ©Susanne Mader-Speth – BioZ<br />

siedeln wird. In umliegenden Quellen<br />

kommt sie nämlich vor. Die zirka zwei<br />

Millimeter große Schnecke gibt es nur in<br />

der Rhön und im Vogelsberggebiet. Damit<br />

trägt die Region eine große Verantwortung<br />

für den Erhalt der seltenen Art.<br />

PROJEKT<br />

„QUELLSCHUTZ IN BAYERN“<br />

Wie viele andere Quellbewohner auch,<br />

ist die Rhönquellschnecke auf natürliche,<br />

unbeeinträchtigte Quellen angewiesen.<br />

Doch viele Quellen sind durch<br />

Fassungsbauwerke verbaut oder durch<br />

Ablagerungen oder Trittschäden beeinträchtigt.<br />

Um möglichst viele Quellen in<br />

einem naturnahen Zustand zu erhalten<br />

oder diesen wiederherzustellen, engagiert<br />

sich das BioZ im Projekt „Quellschutz<br />

in Bayern“. Gemeinsam mit dem<br />

Landesbund für Vogelschutz in Bayern<br />

werden jährlich in ein bis zwei Kommunen<br />

sämtliche Quellen im jeweiligen<br />

Gemeindegebiet systematisch erfasst.<br />

Daraufhin werden Verbesserungsmaßnahmen<br />

vorgeschlagen, die die Kommunen<br />

dann in Eigenregie umsetzen<br />

können. Neben der Sinnwiesenquelle<br />

wurden im Kommunalgebiet Bischofsheim<br />

in diesem Rahmen noch 108 weitere<br />

Quellen erfasst. Die Stadt plant bereits<br />

neue Renaturierungsmaßnahmen,<br />

um zusätzliche Lebensräume für Rhönquellschnecke<br />

und Co. zu schaffen.<br />

WARUM QUELLEN DEN<br />

KLIMAWANDEL ANZEIGEN<br />

Im Gepäck von Sebastian Vogel und<br />

Mona Range befinden sich auch allerlei<br />

Messgeräte. Denn für das BioZ sind<br />

Quellen nicht nur wegen ihrer Artenvielfalt<br />

interessant. Sie eignen sich auch<br />

hervorragend für die Beobachtung mittel-<br />

und langfristiger Umwelttrends. Bis<br />

Niederschlagswasser versickert und<br />

an Quellen wieder zutage tritt, können<br />

Wochen und Monate, aber auch Jahre<br />

und Jahrzehnte verstreichen. Auf<br />

seinem Weg durchströmt das Wasser<br />

mächtige Bodenschichten und Gesteinskörper<br />

im Untergrund, die es gegen<br />

Einflüsse von außen abschirmen.<br />

Je dicker die Bodenschichten und je<br />

feinporiger das Gestein, desto größer<br />

ist die Pufferwirkung. Dadurch bleiben<br />

Grund- und Quellwasser oft weitgehend<br />

unbeeinflusst von saisonalen und<br />

kurzfristigen Wetterereignissen.<br />

Sebastian Vogel und Mona Range vom<br />

BioZ messen den Wasserfluss.<br />

Foto: ©Eva Schubert – LBV<br />

Diese natürliche Stabilität macht man<br />

sich im Rahmen eines weiteren Quellprojekts<br />

zunutze: Werden Veränderungen<br />

des Quellwassers beobachtet,<br />

lässt dies auf anhaltende Umweltveränderungen<br />

durch den Klimawandel<br />

schließen. Gemeinsam mit seinem regionalen<br />

Projektpartner, dem Biosphärenreservat<br />

Rhön, untersucht das BioZ<br />

im Rahmen des Projekts „Lebensraum<br />

Quelle: Monitoring im Klimawandel“<br />

auch neun Quellen in der Rhön über<br />

einen Zeitraum von zehn Jahren. Werden<br />

Veränderungen von Parametern<br />

wie Temperatur, Wasserfluss oder pH-<br />

Wert festgestellt, ändern sich auch die<br />

Lebensbedingungen für Quellbewohner.<br />

Welche Konsequenzen das wiederum<br />

für die angesiedelten Lebewesen<br />

wie die Rhönquellschnecke hat, ist eine<br />

der zentralen Fragestellungen des Vorhabens.<br />

Foto: Wasserspritzer stock.adobe.com -<br />

©K.-U. Häßler<br />

Zur dauerhaften Aufzeichnung der Temperatur<br />

verbleiben Datenlogger in den Quellen.<br />

Foto: ©Mona Range – BioZ<br />

15


WOHIN DU WILLST<br />

Digitale Fahrplanauskunft in der ab sofort<br />

mit der „Wohin-Du-Willst“-App möglich<br />

Wer keine Lust hat, sich durch unzählige<br />

Fahrpläne zu forsten, um die perfekte<br />

Busverbindung zu finden, der kommt<br />

jetzt voll auf seine Kosten – denn mit<br />

der „Wohin-Du-Willst“-App hat das lange<br />

Suchen ab sofort ein Ende. Die App<br />

beinhaltet alle Mobilitätsangebote des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs, d.<br />

h. alle Bus- und Bahnverbindungen in<br />

unserer und darüber hinaus.<br />

Man kann die App ganz einfach kostenlos<br />

auf dem Smartphone herunterladen<br />

und mit wenigen Klicks alle<br />

Verbindungen auf der gewünschten<br />

Strecke am angegebenen Reisetag<br />

abrufen. Die „Wohin-Du-Willst“-App<br />

wird von DB Regio Bus angeboten und<br />

von immer mehr Landkreisen genutzt,<br />

indem sie mit den jeweiligen Busverbindungen<br />

bestückt und individuell<br />

angepasst wird. Nach dem Download<br />

auf dem Handy kann nun auch der<br />

Landkreis Rhön-Grabfeld ausgewählt<br />

werden, wobei auch ein nachträglicher<br />

Wechsel der Region – beispielsweise<br />

im Urlaub – ohne Probleme möglich ist.<br />

Seit September zeigt die „Wohin-Du-<br />

Willst“-App aber nicht nur die Verbindungen<br />

an, sondern liefert gleichzeitig<br />

auch noch die Preisauskunft mit dazu,<br />

so dass die Waben – wie es bisher im<br />

Wabentarifplan der Verkehrsgemeinschaft<br />

Rhön-Grabfeld (VRG) notwendig<br />

war – nicht mehr händisch gezählt<br />

werden müssen. Und damit nicht genug:<br />

Alle Busse, die bereits in der Lage<br />

sind, Echtzeitdaten zu übermitteln,<br />

sind ebenfalls mit der App verknüpft.<br />

Verspätungen und exakte Abfahrtszeiten,<br />

wie sie schon jetzt beispielsweise<br />

am ZOB Bad Neustadt ebenso wie<br />

am ZOB Bad Königshofen an den sog.<br />

DFI-Anlagen angezeigt werden, können<br />

nun auch in der „Wohin-Du-Willst“-App<br />

und damit schon von zu Hause aus ein-<br />

Herzlich willkommen in der<br />

„Wohin-Du-Willst“-App! Ein Bild<br />

vom Hohentor in Bad Neustadt<br />

begrüßt Sie in der Version<br />

für Rhön-Grabfeld. Über das<br />

Plus-Zeichen können Sie ganz<br />

einfach eine neue Fahrt suchen!<br />

Wie bei jeder Mobilitätsapp<br />

muss zunächst Start- und<br />

Zielpunkt, ebenso wie die<br />

gewünschte Abfahrtszeit, angegeben<br />

werden, damit die Suche<br />

nach der geeigneten Verbindung<br />

beginnen kann.<br />

16


ewegt<br />

Google Play<br />

App-Store<br />

gesehen werden. Darüber hinaus bietet<br />

die App auch die Möglichkeit, per Push-<br />

Nachricht bei Baustellen oder anderen<br />

ÖPNV-Neuigkeiten aus der Region benachrichtigt<br />

zu werden und Rufbusse<br />

direkt in der App – also ohne langes<br />

Suchen der richtigen Telefonnummer<br />

– bei der Fahrtwunschzentrale bzw.<br />

dem zuständigen Busunternehmen<br />

zu buchen. Damit kommen wir einen<br />

großen Schritt weiter, was die Digitalisierung<br />

unseres ÖPNV-Angebots in<br />

unserem Landkreis betrifft. Sollte es<br />

in der Anfangsphase nun noch zu Problemen<br />

kommen oder eine Auskunft<br />

im System nicht passen, so melden<br />

Sie sich gerne direkt beim zuständigen<br />

Busunternehmen oder schreiben Sie<br />

eine E-Mail an oepnv@rhoen-grabfeld.<br />

de. Vielen Dank!<br />

Die „Wohin-Du-Willst“-App findet man<br />

ganz einfach im App-Store oder auf<br />

Google Play. Geben Sie dazu entweder<br />

„Wohin du willst“ in die Suche ein<br />

oder scannen Sie den QR-Code (oben<br />

stehend). Alternativ können Sie „Wohin-Du-Willst“<br />

auch als Webversion an<br />

Ihrem Rechner oder Laptop unter der<br />

Adresse https://webapp.Wohin-Du-<br />

Willst.de abrufen.<br />

Webversion<br />

Zwischen den Touren eines<br />

Tages kann man durch Hin- und<br />

Herwischen nach rechts oder<br />

links ganz einfach wählen. Mit<br />

einem Klick auf die gewünschte<br />

Fahrt öffnen sich dann alle<br />

Details.<br />

Sie haben die perfekte Verbindung<br />

gefunden? Dann speichern<br />

Sie diese ganz bequem ab und<br />

sie erscheint bis zum Reisetag<br />

auf dem Startbildschirm Ihrer<br />

App. Gute Fahrt!<br />

17


„EIGENTLICH DÜRFTE ES MEINEN<br />

JOB GAR NICHT GEBEN“<br />

Behindertenbeauftragter Thomas Bruckmüller über seine<br />

Aufgaben im Landkreis Rhön-Grabfeld<br />

Am 7. Juli dieses Jahres wurde Thomas<br />

Bruckmüller im Kreistag zum Behindertenbeauftragten<br />

des Landkreises Rhön-<br />

Grabfeld gewählt. Nach rund 100 Tagen<br />

in seinem neuen Ehrenamt haben wir<br />

ihn für das MAGAZIN zum Interview<br />

getroffen.<br />

Herr Bruckmüller, wir haben uns hier<br />

im Rathaus in Wollbach für dieses<br />

Interview verabredet, weil Sie unter<br />

anderem Bürgermeister sind. Doch<br />

das ist lange nicht das einzige Ehrenamt,<br />

durch das Sie den Rhön-Grabfeldern<br />

bekannt sind: Sei es durch die<br />

Jugendarbeit, den Sport, die Gemeinde,<br />

die Arbeit im Kreistag und einiges<br />

mehr – sie sind viel beschäftigt. Im<br />

Juli haben Sie sich im Kreistag auch<br />

zum Behindertenbeauftragten des<br />

Landkreises wählen lassen. Warum?<br />

Ich habe diesen Job von Peter Suckfüll<br />

übernommen, der 2020 selbst die<br />

Nachfolge von Alois Gensler angetreten<br />

hatte. Alois Gensler hat diesen Job<br />

seit Jahren geprägt und dem Ganzen<br />

überhaupt erst einen Sinn gegeben.<br />

Der Behindertenbeauftragte hat grob<br />

gesprochen zwei Aufgaben: Zum einen<br />

Repräsentieren und zum anderen Machen.<br />

Wenn also Stellungnahmen ge-<br />

schrieben werden müssen oder vor Ort<br />

etwas begutachtet oder besprochen<br />

werden muss, bin ich genauso gefragt<br />

wie bei anstehenden Veranstaltungen.<br />

Mir war es wichtig, dass dieser Job des<br />

Behindertenbeauftragten weiter mit<br />

Leben gefüllt wird. Ein weiterer Grund<br />

war auch meine persönliche Erfahrung.<br />

Ich bin selbst vor einigen Jahren<br />

als berufsunfähig eingestuft worden<br />

und habe dadurch am eigenen Leib erfahren,<br />

was es heißt, plötzlich aus dem<br />

Job herausgerissen zu werden. Ich<br />

musste dann auch den ganzen Gang<br />

über Krankenkasse, Rentenversicherung<br />

und so weiter gehen, was nicht<br />

einfach ist. Und das sage ich, der eigentlich<br />

eine starke Persönlichkeit ist.<br />

Da habe ich mich gefragt, wie es für die<br />

sein muss, die nicht so gefestigt sind<br />

wie ich. Und deshalb bin ich einmal<br />

mehr davon überzeugt, dass der Job<br />

des Behindertenbeauftragten ordentlich<br />

erfüllt werden muss, um die Leute<br />

zu unterstützen.<br />

Aber eigentlich dürfte es den Job den<br />

ich und meine Kolleginnen und Kollegen<br />

machen, gar nicht geben.<br />

Warum?<br />

Weil es eine Selbstverständlichkeit<br />

sein sollte, dass barrierefrei gebaut<br />

und gedacht wird. Mein Ziel ist es,<br />

dass, wenn ich aufhöre, es keinen<br />

Nachfolger mehr geben muss.<br />

Wo sehen Sie hier im Landkreis Verbesserungsbedarf?<br />

Tatsächlich sind Gebäude oft nicht<br />

ausreichend barrierefrei. Es sind meist<br />

kleine Dinge, wie zu schwere Türen,<br />

Höhenunterschiede oder weiße Lichtschalter<br />

auf einer weißen Wand, die<br />

zur echten Herausforderung werden<br />

können.<br />

Aber es ist ein komplexes Themenfeld.<br />

Ein Beispiel: Die Norm sagt, für Blinde<br />

mit einem Blindenstock muss die<br />

Kante an einer Straße 3 cm hoch sein.<br />

Die Norm für Gehbehinderte sagt 0 bis<br />

maximal 2 cm. Für wen baue ich jetzt<br />

meine Straße?<br />

Was können Sie als Behindertenbeauftragter<br />

da tun?<br />

An der Norm kann ich natürlich erstmal<br />

nichts ändern. Ich weise die Planer und<br />

Verantwortlichen auf die verschiedenen<br />

Möglichkeiten hin und so kommen<br />

18


wir in der Regel zu einer barrierefreien<br />

Lösung, die praktikabel ist. Aber:<br />

Ich brauche wirklich Zeit, um reinzukommen,<br />

habe ich festgestellt, weil<br />

es wahnsinnig komplex ist. Ich habe<br />

schon Stellungnahmen für Linienbusse<br />

geschrieben, damit sie behindertengerecht<br />

bestellt werden. Jetzt bin<br />

ich an einer Stellungnahme für einen<br />

Bürgerbus dran und drei Straßenbauvorhaben<br />

liegen auch noch auf dem<br />

Schreibtisch. Da ist einiges los und da<br />

muss ich mich reinarbeiten. Aber es<br />

gibt Lehrgänge und das Landratsamt<br />

unterstützt mich hier auch immer.<br />

Mit wem tauschen Sie sich in Ihrer<br />

Arbeit aus?<br />

Die Behindertenbeauftragten des<br />

Landkreises treffen sich jetzt im November<br />

zum ersten Mal wieder. Das<br />

war coronabedingt vorher leider noch<br />

nicht möglich. Aber ich denke, dass<br />

diese Vernetzung und jene mit den<br />

entsprechenden Engagierten vor Ort<br />

extrem hilfreich ist, um den Menschen<br />

tatsächlich weiterzuhelfen.<br />

Außerdem werde ich oft direkt von Betroffenen<br />

angerufen, die ein Problem<br />

haben. Hier versuche ich, mit meinem<br />

Fachwissen und meinen Kontakten zu<br />

helfen und zu unterstützen.<br />

Von Vorteil ist auch, dass ich im Kreistag<br />

sitze und Bürgermeister bin. So<br />

sprechen mich die Kollegen direkt an,<br />

wenn sie ein Vorhaben planen, und<br />

ich komme dann gerne direkt zu den<br />

Baubesprechungen dazu und berate<br />

mit. Und es ist auch gut, wenn ich von<br />

Beginn der Planungen an mit dabei<br />

bin, denn so können die barrierefreien<br />

Elemente von vorneherein kostenneutral<br />

mitbedacht und eingeplant werden.<br />

Im Nachgang ist das oft schwieriger zu<br />

verwirklichen.<br />

Wo sind die Barrieren größer: im Bau<br />

oder in den Köpfen?<br />

Im Bau sind sie leichter zu beseitigen<br />

(schmunzelt). Die Barrieren sind aber<br />

auch nicht unbedingt in den Köpfen,<br />

sondern es sind eher die Augen, die die<br />

Barriere nicht sehen. Die nimmt man<br />

erst wahr, wenn man betroffen ist. Ich<br />

laufe jetzt aber auch tatsächlich viel<br />

bewusster durch die Welt. Plötzlich<br />

sehe ich Barrieren, wie ich sie nie gesehen<br />

habe.<br />

Dann ist die Kommunikation über<br />

dieses Thema und der Austausch über<br />

barrierefreie Möglichkeiten, Wünsche<br />

und vor allem Bedürfnisse der Schlüssel?<br />

Ja, in jedem Fall! Wer hat die Normen<br />

festgelegt? In der Regel Nicht-Behinderte.<br />

Und das ist das Problem. Wir<br />

müssen alle miteinander im Gespräch<br />

bleiben und miteinander arbeiten, um<br />

ein gemeinsames, lebenswertes Miteinander<br />

vor Ort zu ermöglichen. Die<br />

Lebensqualität darf nicht – um bei<br />

diesem Bild zu bleiben – durch eine zu<br />

schwere Tür eingeschränkt werden. Es<br />

muss zur Normalität werden, die Begebenheiten<br />

vor Ort so zu schaffen, dass<br />

alle Menschen ohne Schwierigkeiten<br />

zum Ziel kommen. Und dazu braucht<br />

es Erfahrung und Wissen. Und daran<br />

arbeite ich.<br />

Vielen Dank für das Gespräch und das<br />

großartige Engagement für unsere<br />

!<br />

Fotos: links © Melanie Hofmann; rechts v.l.n.r. stock.<br />

adobe.com - ©navee, stock.adobe.com - ©GrafKoks,<br />

stock.adobe.com - ©elypse; Hintergrund stock.<br />

adobe.com - ©Markus Mainka, Icons stock.adobe.<br />

com - ©Reneshia<br />

19


KINDERKRANKENSCHWESTER /<br />

KINDERKRANKENPFLEGER FÜR DIE<br />

GESUCHT<br />

Kinderkrankenschwestern und<br />

Hebammen (m/w/d) aufgemerkt!<br />

Die Kontaktstelle frühe Kindheit (KoKi)<br />

im Landkreis Rhön-Grabfeld sucht<br />

dringend weitere Familienhebammen<br />

(m/w/d) oder Kinderkrankenschwestern<br />

(m/w/d) auf Honorarbasis zur tatkräftigen<br />

Unterstützung.<br />

Mit der Geburt eines Kindes fängt für<br />

alle Familienmitglieder ein neuer Lebensabschnitt<br />

an. Im Alltag finden viele<br />

Veränderungen statt und Eltern stehen<br />

vor großen Herausforderungen. Der Tagesablauf<br />

muss neu gestaltet werden<br />

und sie sind auf der Suche nach einem<br />

neuen Gleichgewicht. In diesem Neubeginn<br />

können sich neben schönen<br />

und glücklichen gemeinsamen Momenten<br />

manchmal auch Fragen oder<br />

Situationen ergeben, in denen fachliche<br />

Unterstützung gewünscht wird.<br />

Hierbei kann Ihnen die Kontaktstelle<br />

frühe Kindheit (KoKi) zur Seite stehen.<br />

WELCHE AUFGABEN ÜBER-<br />

NIMMT EINE FAMILIEN-<br />

HEBAMME ODER KINDER-<br />

KRANKENSCHWESTER?<br />

Als Kinderkrankenschwester oder Hebamme<br />

unterstützen Sie unkompliziert<br />

Eltern, gehen zu Familien und helfen, den<br />

Alltag auf das Leben mit einem Baby umzustellen.<br />

Dabei geht es um Fragen rund<br />

um das Kind, z. B. zum Schlaf, Beruhigen,<br />

Spielen, zum Schaffen einer Tagesstruktur,<br />

Stillen/ Flaschennahrung zu gesunder<br />

Ernährung sowie auch zu speziellen<br />

Herausforderungen, z. B. Mehrlingsgeburt,<br />

Erkrankung, Frühgeburt oder Behinderung.<br />

Die Begleitung ist bis zum 3. Geburtstag<br />

des Kindes möglich und kann<br />

bereits während der Schwangerschaft<br />

beginnen. Die Fachkräfte kommen nach<br />

Hause zu den Eltern. Der Kontakt und die<br />

Organisation erfolgen über die KoKi.<br />

Fotos: links stock.adobe.com - © Kzenon,<br />

rechts stock.adobe.com - © Ljiljana<br />

Für weitere Informationen und<br />

Fragen steht Ihnen die Kontaktstelle<br />

frühe Kindheit gerne zur<br />

Verfügung<br />

Telefon: 09771 94-645 und -646<br />

E-Mail: koki@rhoen-grabfeld.de<br />

www.koki-rhoen-grabfeld.de<br />

20


engagiert<br />

KONTAKTSTELLE<br />

FRÜHE KINDHEIT<br />

EIN BABY BRINGT<br />

VIEL WIRBEL IN DIE<br />

FAMILIE…<br />

> Wie verstehe ich die Signale<br />

des Babys?<br />

> Ich komme an meine Grenzen…<br />

> Wie ernähre ich es richtig?<br />

> Das Baby schreit sehr viel –<br />

was können wir tun?<br />

> Wie kann ich mich entlasten?<br />

> Wie gestalten wir unseren Alltag<br />

als Familie?<br />

> Wie schaffe ich das<br />

alleinerziehend?<br />

> Alles ist anders als ich mir es<br />

vorgestellt hatte…<br />

EIN BABY KÜNDIGT<br />

SICH AN – UND IHNEN<br />

ALS ELTERN GEHT<br />

VIELES DURCH DEN<br />

KOPF…<br />

> Wie finde ich eine Hebamme?<br />

> Welche Dinge brauche ich für mein<br />

Baby?<br />

> Wie strukturiere ich den Tag mit<br />

dem Baby?<br />

> Ich fühle mich unsicher…<br />

> Gibt es finanzielle Hilfen?<br />

> Ich habe keine Freude an meinem<br />

Baby…<br />

> Warum geht es mir nur so schlecht<br />

seit der Entbindung?<br />

Gefördert durch<br />

Unser Büro finden Sie in d<br />

Kolpingstraße 18 (UG), Po<br />

Sie bitte an die Spörleinstr<br />

KONTAKT<br />

EIN BABY KÜNDIGT<br />

SICH AN – UND IHNEN<br />

ALS ELTERN GEHT<br />

VIELES DURCH DEN<br />

KOPF…<br />

Landratsamt Rhön-Grabfeld<br />

Amt für Jugend und Familie<br />

Kontaktstelle frühe Kindhei<br />

97616 Bad Neustadt<br />

Telefon 09771 94-645 und -<br />

Telefax 09771 94 81645 und<br />

koki@rhoen-grabfeld.de<br />

www.koki-rhoen-grabfeld.de<br />

TELLE<br />

DHEIT<br />

INFORMATION – BERATUNG – HILFE<br />

> Wie finde ich eine Hebamme?<br />

> Welche Dinge brauche ich für mein<br />

Baby?<br />

> Wie strukturiere ich den Tag mit<br />

dem Baby?<br />

Mit all Ihren Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten drei Lebensjahre<br />

können Sie sich an die Kontaktstelle frühe Kindheit (KoKi) wenden.<br />

> Ich fühle mich unsicher…<br />

Wir beraten Sie individuell und selbstverständlich vertraulich. Zusätzlich informieren<br />

wir über sämtliche in der Region ansässigen Angebote (themenspezifisch<br />

auch landkreisübergreifend) – Ihren Belangen und Anforderungen entsprechend.<br />

> Gibt es finanzielle Hilfen?<br />

> Ich habe keine Freude an meinem<br />

Baby…<br />

> Warum geht es mir nur so schlecht<br />

seit der Entbindung?<br />

Gerne kommen wir auch zu Ihnen nach Hause, um das Beratungsgespräch in<br />

Ihrer vertrauten Umgebung zu führen.<br />

Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf - im Gespräch finden wir Lösungen, die<br />

zu ihnen passen!<br />

FREIWILLIG – KOSTENLOS – VERTRAULICH<br />

Alle Angebote der Kontaktstelle frühe Kindheit (KoKi) sind für Sie kostenfrei.<br />

Wir unterliegen der Schweigepflicht.<br />

FAMILIENKINDERKRANKENSCHWESTERN<br />

UND FAMILIENHEBAMMEN…<br />

... unterstützen Sie gerne und unkompliziert je nach Ihrem Bedarf und Ihren<br />

Fragen zur Versorgung Ihres Babys - insbesondere auch dann, wenn Sie sich<br />

in einer belastenden Lebenssituation befinden, Sie wenig Unterstützung aus<br />

Ihrem Umfeld haben u. v. m.<br />

... begleiten Sie fachlich kompetent im Umgang mit dem Säugling/ Kleinkind<br />

und beraten Sie umfassend zu Fragen rund um Ihr Kind, z. B. zum Schlaf, Beruhigen,<br />

Spielen, zum Schaffen einer Tagesstruktur, Stillen/ Flaschennahrung,<br />

gesunder Ernährung sowie auch bei speziellen Herausforderungen z. B. Mehrlingsgeburt,<br />

Erkrankung, Frühgeburt oder Behinderung...<br />

Die Begleitung ist bis zum 3. Geburtstag Ihres Kindes möglich und kann bereits<br />

während der Schwangerschaft beginnen. Die Fachkräfte kommen zu Ihnen<br />

nach Hause.<br />

Kontakt und Organisation erfolgen über die KoKi. Unser Angebot ist für Sie als<br />

Eltern kostenfrei!<br />

HAUSHALTSCOAC<br />

Anleitung, Organisation und<br />

Haushaltscoaches bei Ihnen<br />

Eine ausgebildete Hauswirts<br />

rung zu organisieren und an<br />

sich bringt.<br />

Sie bekommen wertvolle An<br />

Erarbeiten einer Grundordnun<br />

gesunden und kindgerechte<br />

und Putzplanung usw.<br />

Kontakt und Organisation er<br />

Sie als Eltern kostenfrei!<br />

Natürlich können Sie sich auch anonym an uns wenden, entweder persönlich,<br />

telefonisch oder per E-Mail.<br />

INFORMATION – BERATUNG – HILFE<br />

Mit all Ihren Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten drei Lebensjahre<br />

können Sie sich an die Kontaktstelle frühe Kindheit (KoKi) wenden.<br />

Wir beraten Sie individuell und selbstverständlich vertraulich. Zusätzlich informieren<br />

wir über sämtliche in der Region ansässigen Angebote (themenspezifisch<br />

auch landkreisübergreifend) – Ihren Belangen und Anforderungen entsprechend.<br />

Gerne kommen wir auch zu Ihnen nach Hause, um das Beratungsgespräch in<br />

Ihrer vertrauten Umgebung zu führen.<br />

Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf - im Gespräch finden wir Lösungen, die<br />

zu ihnen passen!<br />

FREIWILLIG – KOSTENLOS – VERTRAULICH<br />

Alle Angebote der Kontaktstelle frühe Kindheit (KoKi) sind für Sie kostenfrei.<br />

Wir unterliegen der Schweigepflicht.<br />

Natürlich können Sie sich auch anonym an uns wenden, entweder persönlich,<br />

telefonisch oder per E-Mail.<br />

FAMILIENKINDERKRANKENSCHWESTERN<br />

UND FAMILIENHEBAMMEN…<br />

... unterstützen Sie gerne und unkompliziert je nach Ihrem Bedarf und Ihren<br />

Fragen zur Versorgung Ihres Babys - insbesondere auch dann, wenn Sie sich<br />

in einer belastenden Lebenssituation befinden, Sie wenig Unterstützung aus<br />

Ihrem Umfeld haben u. v. m.<br />

... begleiten Sie fachlich kompetent im Umgang mit dem Säugling/ Kleinkind<br />

und beraten Sie umfassend zu Fragen rund um Ihr Kind, z. B. zum Schlaf, Beruhigen,<br />

Spielen, zum Schaffen einer Tagesstruktur, Stillen/ Flaschennahrung,<br />

gesunder Ernährung sowie auch bei speziellen Herausforderungen z. B. Mehrlingsgeburt,<br />

Erkrankung, Frühgeburt oder Behinderung...<br />

Die Begleitung ist bis zum 3. Geburtstag Ihres Kindes möglich und kann bereits<br />

während der Schwangerschaft beginnen. Die Fachkräfte kommen zu Ihnen<br />

nach Hause.<br />

Kontakt und Organisation erfolgen über die KoKi. Unser Angebot ist für Sie als<br />

Eltern kostenfrei!<br />

21


WOHNEN OHNE BARRIEREN<br />

IN DER<br />

Tipps für mehr Barrierefreiheit<br />

Unsere Wohnberaterin stellt sich<br />

vor und gibt Tipps zum sicheren und<br />

barrierefreien Wohnen im eigenen<br />

Zuhause.<br />

Die meisten Menschen möchten auch<br />

im Alter, mit Handicap oder bei vorübergehenden<br />

krankheitsbedingten<br />

Einschränkungen so lange wie möglich<br />

zu Hause bleiben. Oft ist die Wohnung<br />

oder das Haus aber nicht barrierefrei<br />

und baulich so gestaltet: Der Einstieg<br />

in die Badewanne oder Dusche ist zu<br />

hoch, die Türen sind zu schmal und<br />

hinzu kommen noch viele Treppen im<br />

Hausflur oder vorm Hauseingang. Seit<br />

November 2020 gibt es mit Ramona<br />

Nürnberger eine zertifizierte Wohnraumberaterin<br />

im Landkreis Rhön-<br />

Grabfeld für Menschen im Alter und<br />

Menschen mit einer Behinderung. Sie<br />

gibt Tipps und Empfehlungen für ein<br />

barrierefreies und sicheres Wohnumfeld<br />

in den eigenen vier Wänden.<br />

BERATUNG, INFORMATION<br />

UND UNTERSTÜTZUNG<br />

Was macht die Wohnberatung genau<br />

und wie läuft eine Wohnberatung<br />

genau ab? „Jeder Fall ist anders und<br />

bringt viele individuelle Fragen, häusliche<br />

Gegebenheiten und Bedürfnisse<br />

sowie Einschränkungen mit sich. Auf<br />

Wunsch der Ratsuchenden und meist<br />

wichtigen Bezugspersonen komme<br />

ich gerne in die Häuslichkeit, damit wir<br />

dann gemeinsam vor Ort überlegen<br />

können, wo Hindernisse auftreten können<br />

und welche barrierereduzierenden<br />

konkreten Veränderungen im eigenen<br />

Wohnumfeld möglich und aufgrund<br />

des Krankheitsbildes notwendig sind.“<br />

Unsere Beraterin Ramona Nürnberger<br />

versucht, Ratsuchenden zu helfen und<br />

ihnen eine gute Übersicht und umfangreiche<br />

Informationen zu kleinstmöglichen<br />

Anpassungen in der Wohnung<br />

zu geben: z. B. zum Einsatz von Hilfsmitteln<br />

oder Umstellen der Möbel, aber<br />

auch zu größeren Anpassungen wie<br />

Umbauten in der Wohnung, z. B. eine<br />

bodengleiche Dusche oder die Veränderung<br />

des Hauszugangs. „Ich zeige<br />

weiterhin auf, welche weiteren Schritte<br />

zur Veränderung möglich sind, welche<br />

Standards die DIN-Norm sind und an<br />

barrierefreien Wohnungen empfiehlt,<br />

um somit Fehlplanungen bei einem<br />

Umbau zu vermeiden. Ich versuche so<br />

22


engagiert<br />

bestmöglichst bei der Entscheidungsund<br />

Lösungsfindung zu unterstützen.<br />

Das Ziel ist für mich bei allen Ratsuchenden<br />

das Gleiche: eine eigenständige<br />

und sichere Lebensführung im<br />

gewohnten Umfeld so lange wie möglich<br />

zu ermöglichen, erhalten oder zu<br />

verlängern!“, so Nürnberger.<br />

Sollte ein Verbleib in der eigenen Häuslichkeit<br />

nicht mehr möglich sein und<br />

ein Umzug in eine alternative Wohnform<br />

anstehen, werden die Betroffenen<br />

bei Bedarf auch hier bei der Entscheidungsfindung<br />

und Wahl der richtigen<br />

Wohnform unterstützt. Die Wohnberatungsstelle<br />

begleitet und unterstützt<br />

die Ratsuchenden im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten bei der Realisierung der<br />

Maßnahmen - neutral, kostenfrei und<br />

kompetent.<br />

AUFZEIGEN VON<br />

HILFSMITTELN<br />

Wichtig ist auch, zu erwähnen, dass<br />

häufig von Ratsuchenden befürchtet<br />

wird, dass kostspielige Umbauarbeiten<br />

für ein barrierearmes Wohnumfeld anstehen.<br />

Dabei können bereits einfache<br />

und kleine Hilfsmittel dabei helfen, den<br />

Alltag zu meistern und um erste Entlastungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Ramona Nürnberger kennt die breite<br />

Palette der (technischen) Hilfsmittel,<br />

die z. T. durch die Kranken- oder Pflegekassen<br />

bezuschusst werden, für verschiedene<br />

Wohnbereiche wie Hauseingang,<br />

Bad, Küche oder Wohnzimmer<br />

und entsprechende Situationen.<br />

ÖFFENTLICHKEITS- UND<br />

NETZWERKARBEIT<br />

Eine Verteilung der Wohnberatungs-<br />

Flyer an wichtige Netzwerkpartner<br />

und Gemeinden ist bereits erfolgt und<br />

auch ein großer Presseartikel im Frühjahr<br />

sorgte im Nachgang für eine hohe<br />

Nachfrage – bis heute sind knapp 50<br />

Anfragen bei der Wohnberatungsstelle<br />

eingegangen. „Dennoch ist das Angebot<br />

noch relativ neu und unbekannt.<br />

Daher ist es wichtig, auf das kostenfreie<br />

Angebot des Landkreises Rhön-<br />

Grabfeld kontinuierlich aufmerksam<br />

zu machen, um unseren Bürgerinnen<br />

und Bürgern des Landkreises Unterstützung<br />

und Informationen zu bieten,<br />

welche Veränderungen in den eigenen<br />

vier Wänden möglich sind, um so lange<br />

wie möglich dort leben zu können“,<br />

so die zertifizierte Wohnraumberaterin<br />

sowie Pflege- und Gesundheitsmanagerin.<br />

Die Wohnberatungsstelle<br />

arbeitet eng mit wichtigen Netzwerkpartnern<br />

aus der Region zusammen,<br />

wie beispielsweise Architekten, dem<br />

Pflegestützpunkt oder der Wohnraumförderung.<br />

Sie stellt somit für die Ratsuchenden<br />

ein wichtiges Bindeglied<br />

dar und kann adäquat an die richtigen<br />

Stellen vermitteln.<br />

EHRENAMTLICHE<br />

WOHNBERATUNG<br />

In Zukunft wird die hauptamtliche Wohnberatungsstelle<br />

von einem Team aus<br />

ehrenamtlichen und geschulten Wohnberaterinnen<br />

und Wohnberatern unterstützt<br />

um im Landkreis flächendeckend kompetente<br />

Wohnberatung leisten zu können.<br />

Aktuell laufen Informationsgespräche –<br />

eine Schulung der ehrenamtlichen Wohnberaterinnen<br />

und Wohnberater soll voraussichtlich<br />

im Januar 2022 stattfinden.<br />

Fotos: links oben stock.adobe.com - ©WavebreakmediaMicro,<br />

links unten stock.adobe.com - ©#CNF,<br />

rechts stock.adobe.com - ©Sonja, R. Nürnberger<br />

©Bilderschmiede Bad Neustadt<br />

Mehr Informationen erhalten Sie<br />

bei:<br />

Ramona Nürnberger<br />

Wohnberatung im Landratsamt<br />

Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt<br />

Zimmer 123<br />

Mo, Mi + Fr von 9 - 13 Uhr<br />

oder per E-Mail an<br />

wohnberatung@rhoen-grabfeld.de.<br />

Hier können Sie den<br />

Flyer der Wohnberatung<br />

einsehen:<br />

WOHNBERATUNG<br />

IM LANDKREIS RHÖN-GRABFELD<br />

Barrierefrei Wohnen<br />

lebenslang – selbstständig – komfortabel<br />

23

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