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Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 82

Liebe Leserin, lieber Leser, Wir haben auch in dieser Ausgabe wieder viel zu bieten. Neuerdings trägt der Schwachhauser das Logo „Bremerhaven Kultur erleben!“ auf dem Cover. Das bedeutet, die Ausstellungen Bremerhavener Museen und die Termine des Stadttheaters Bremerhaven haben fortan einen festen Platz im Magazin. Auch die Kultur der Hauptstadt ist uns wichtig, Berlin und Bremen liegen ja keine vier Stunden voneinander entfernt. Das neue Humboldt Forum hat uns neugierig gemacht und wir stellen ab dieser Ausgabe in einer regelmäßigen Serie die Ausstellungen vor, die darin stattfinden. Weihnachten steht vor der Tür und die Suche nach Geschenken für die Lieben hat längst begonnen, aber manch eines fehlt immer noch kurz vor dem Fest. Dafür haben wir eine kleine Auswahl für Sie zusammengestellt, denn bei den Einzelhändlern in Bremen und umzu einzukaufen, halten wir für wichtiger denn je. Blättern Sie entspannt durch die über 90 Seiten mit der Böttcherstraße und dem Fedelhören! Wir stellen fortan auch wieder interessante Menschen vor, diesmal Janneke de Vries. Und wie immer darf die spannende Kunst nicht fehlen. Anja E. Brinckmann hat dieses Mal die Künstlerin Gisela Winter portraitiert, die besticht mit ihrer farbenfrohen Kunst. Das Team rund um den Schwachhauser und ich wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, ein glückliches und zufriedenes 2022, bleiben Sie gesund!

Liebe Leserin, lieber Leser,
Wir haben auch in dieser Ausgabe wieder viel zu bieten. Neuerdings trägt der Schwachhauser das Logo „Bremerhaven Kultur erleben!“ auf dem Cover. Das bedeutet, die Ausstellungen Bremerhavener Museen und die Termine des Stadttheaters Bremerhaven haben fortan einen festen Platz im Magazin.

Auch die Kultur der Hauptstadt ist uns wichtig, Berlin und Bremen liegen ja keine vier Stunden voneinander entfernt. Das neue Humboldt Forum hat uns neugierig gemacht und wir stellen ab dieser Ausgabe in einer regelmäßigen Serie die Ausstellungen vor, die darin stattfinden.
Weihnachten steht vor der Tür und die Suche nach Geschenken für die Lieben hat längst begonnen, aber manch eines fehlt immer noch kurz vor dem Fest. Dafür haben wir eine kleine Auswahl für Sie zusammengestellt, denn bei den Einzelhändlern in Bremen und umzu einzukaufen, halten wir für wichtiger denn je.

Blättern Sie entspannt durch die über 90 Seiten mit der Böttcherstraße und dem Fedelhören! Wir stellen fortan auch wieder interessante Menschen vor, diesmal Janneke de Vries. Und wie immer darf die spannende Kunst nicht fehlen. Anja E. Brinckmann hat dieses Mal die Künstlerin Gisela Winter portraitiert, die besticht mit ihrer farbenfrohen Kunst.

Das Team rund um den Schwachhauser und ich wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, ein glückliches und zufriedenes 2022, bleiben Sie gesund!

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Veranstaltungen<br />

Theater<br />

Ausstellungen<br />

Konzerte<br />

Neue Serie<br />

Humboldt Forum<br />

Spaziergang<br />

Fedelhören<br />

Historie<br />

Böttcherstraße<br />

Shopping<br />

Weihnachtsgeschenke<br />

Kunst<br />

Gisela Winter<br />

Plauderei<br />

Janneke de Vries<br />

<strong>82</strong><br />

Dezember 2021 / Januar 2022<br />

4,50 €<br />

1


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

vielen Dank, dass Sie den <strong>Schwachhauser</strong> wertschätzen<br />

und ihn gerne kaufen! Sogar gerne abonnieren!<br />

Wir haben auch in dieser <strong>Ausgabe</strong> wieder viel zu<br />

bieten. Neuerdings trägt der <strong>Schwachhauser</strong> das Logo<br />

„Bremerhaven Kultur erleben!“ auf dem Cover. Das bedeutet,<br />

die Ausstellungen Bremerhavener Museen und<br />

die Termine des Stadttheaters Bremerhaven haben<br />

fortan einen festen Platz im <strong>Magazin</strong>. Sie wissen, wir<br />

schauen zu gerne über unseren Tellerrand.<br />

Auch die Kultur der Hauptstadt ist uns wichtig, Berlin<br />

und <strong>Bremen</strong> liegen ja keine vier Stunden voneinander<br />

entfernt. Das neue Humboldt Forum hat uns neugierig<br />

gemacht und wir stellen ab dieser <strong>Ausgabe</strong> in einer<br />

regelmäßigen Serie die Ausstellungen vor, die darin<br />

stattfinden.<br />

Weihnachten steht vor der Tür und die Suche nach<br />

Geschenken <strong>für</strong> die Lieben hat längst begonnen, aber<br />

manch eines fehlt immer noch kurz vor dem Fest.<br />

Da<strong>für</strong> haben wir eine kleine Auswahl <strong>für</strong> Sie zusammengestellt,<br />

denn bei den Einzelhändlern in <strong>Bremen</strong><br />

und umzu einzukaufen, halten wir <strong>für</strong> wichtiger denn<br />

je. Das immer noch anwesende große „C“ sollte uns<br />

nicht davon abhalten, die hiesigen Einzelhändler zu<br />

unterstützen.<br />

Blättern Sie entspannt durch die über 90 Seiten mit<br />

der Böttcherstraße und dem Fedelhören! Wir stellen<br />

fortan auch wieder interessante Menschen vor,<br />

diesmal Janneke de Vries. Und wie immer darf die<br />

spannende Kunst nicht fehlen. Anja E. Brinckmann hat<br />

dieses Mal die Künstlerin Gisela Winter portraitiert, die<br />

besticht mit ihrer farbenfrohen Kunst.<br />

Das Team rund um den<br />

<strong>Schwachhauser</strong> und ich wünschen<br />

Ihnen ein schönes<br />

Weihnachtsfest, ein glückliches<br />

und zufriedenes 2022, bleiben<br />

Sie gesund!<br />

Ihre Susanne Lolk<br />

Online lesen<br />

mit dem QR-Code<br />

3


<strong>82</strong> Inhalt<br />

28<br />

HISTORIE<br />

Böttcherstraße<br />

06<br />

KUNST<br />

Gisela Winter<br />

44<br />

GESCHENKIDEEN<br />

zu Weihnachten<br />

PLAUDEREI<br />

18 Janneke de Vries<br />

4


54<br />

SPAZIERGANG<br />

Fedelhören<br />

Immobilienverkauf?<br />

Da<strong>für</strong> hab ich<br />

jemanden!<br />

66<br />

NEUE SERIE<br />

Humboldt Forum<br />

72<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Theater<br />

Ausstellungen<br />

Konzerte<br />

91<br />

UNTERHALTUNG<br />

Cartoon<br />

Buchempfehlungen<br />

Jahreshoroskop 2022<br />

Kreuzworträtsel<br />

Kolumne<br />

Melanie Kritzer,<br />

Haus & Grund-Mitglied seit 2013<br />

· Verkauf<br />

· Vermietung<br />

· Verwaltung<br />

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5


Gisela<br />

Winter<br />

KUNST<br />

Haupt- und Nebenwege, Öl auf Leinwand, 100x100cm, 2012<br />

6


Ab in die Natur oder in die große weite Welt<br />

– Betrachtungen aus der Kittelschürze. Die<br />

Künstlerin Gisela Winter lädt in ihren auffallend<br />

farbigen Kompositionen wie zu einem<br />

Spaziergang ein und konzentriert sich auf die<br />

gesamte Vielfalt der Natur - Pflanzen, Tiere,<br />

Berge und Meere.<br />

Die Natur hat das Leben von Gisela Winter und später<br />

ihre Kunst stark geprägt, und geprägt haben es außerdem<br />

die unterschiedlichsten Menschen, die ihr auf<br />

ihrem Lebensweg begegnet sind.<br />

Gisela Winter, 1950 in einem 50 Seelendorf in Rötzum<br />

bei Peine geboren, hat schon als Kind viel und<br />

auffallend gut gezeichnet. Groß geworden auf einem<br />

Bauernhof, war sie umgeben von Kühen, Schweinen,<br />

Hühnern und Feldern, die versorgt werden mussten.<br />

Also jede Menge Arbeit. Mühsam war das, neben der<br />

Schule hatte sie in der Landwirtschaft ihrer Eltern viel<br />

zu helfen - ausmisten, füttern, putzen, einfach anpacken<br />

irgendwie. Nach getaner Arbeit aber zog sie sich<br />

gerne in die Stube der Eltern zurück und zeichnete die<br />

Abbildungen aus ihrem Biologiebuch nach – menschliche<br />

Skelette, einzelne Knochen und Muskeln, Chromosomen<br />

und andere Inhalte von Zellen. Biologie,<br />

die Lebenskunde von Pflanzen, Tieren und Kleinstlebewesen<br />

wie Viren, war ihr Lieblingsfach. Dahinein<br />

tauchte sie gerne ein und holte sich die Wunder der<br />

Natur mit Buntstiften aufs Papier. Die Gabe zur Kunst,<br />

die sie dabei an den Tag legte, fiel auf und ihre Lehrer<br />

hätte sie gerne das Abitur machen sehen. Ihre Eltern<br />

waren jedoch dagegen, und so blieb es bei dem Realschulabschluss.<br />

Gisela Winter entschied sich <strong>für</strong> eine<br />

Ausbildung zur Medizinisch Technischen Assistentin<br />

und war später in diesem Beruf mehrere Jahre tätig.<br />

Während der Zeit ihrer Ausbildung lernte sie die<br />

Frau des Bildhauers Günter Kollberg, Sigrid Kollberg,<br />

kennen und freundete sich mit dem Paar an und<br />

mit anderen ihrer Künstlerfreunde. Die Begegnung<br />

mit diesen Menschen, die sich sicher in der Welt der<br />

Kunst bewegten, eröffnete ihr ein ganz neues Lebensgefühl.<br />

„Ich Landpomeranze staunte über die<br />

lockere Lebensart dieser Künstlerfamilien, in denen<br />

viel geredet, gelacht und gemeinsam gekocht wurde.“<br />

Alles war anders, als die junge Frau vom Lande aus<br />

einer Familie, in der es eher wortkarg zuging, gewohnt<br />

war, und es beeindruckte sie sehr. Im Gegenzug beeindruckte<br />

sie die Menschen ihrer neuen Umgebung<br />

mit ihrer Fähigkeit, zu malen und die Dinge zeichnerisch<br />

festzuhalten. Kolleginnen hielten sie schließlich<br />

dazu an, einen Malkurs zu besuchen und endlich<br />

traute sie sich. Sie besuchte einen Malkurs und noch<br />

7


8<br />

Rätselhaft, Öl auf Leinwand, 80x80cm, 2016


weitere und brachte sich die Kunst, die sie heute fähig<br />

ist zu schaffen, auf diese Weise bei. Prägend aus dieser<br />

Zeit war ihr eine Reise nach Florenz, während der<br />

sie eine Studentin der Kunstgeschichte kennen lernte<br />

und sich von ihr an die Kunst der alten Meister heranführen<br />

ließ. Auf einer anderen Reise waren es die<br />

mittelalterlichen Kirchen mit ihrer Ornamentik, die eine<br />

weitere Wegbegleiterin verstand ihr nahe zu bringen.<br />

Der längst gesäte Samen in ihr keimte und wuchs wie<br />

die Samen, die sie selbst später künstlerisch auf Leinwand<br />

zum Sprießen bringen würde. Schließlich gestand<br />

sie es sich ein: Ihr einziges Bedürfnis war es zu<br />

malen. „Ich besuchte Ausstellungen und Museen, bereiste<br />

da<strong>für</strong> viele Städte und bildete mich anhand von<br />

Kunstbüchern und Kursen, die mich in der Kunst der<br />

Batik und des Töpferns einführten und mich im Aquarell-<br />

und Aktzeichnen lehrten. Ich betrieb ein intensives<br />

Selbststudium, hatte alsbald die Gelegenheit erste<br />

Bilder auszustellen und verkaufte erste Aquarelle. Das<br />

spornte mich weiter an.“ Seit 19<strong>82</strong> bis heute hatte<br />

sie beständig Einzelausstellungen und hat an Gruppenausstellungen<br />

in und um <strong>Bremen</strong> teilgenommen.<br />

Doch erst als ihr Sohn geboren wurde und sie ihren<br />

Job als MTA kündigte, fand sie die Zeit und die Ruhe,<br />

sich noch intensiver mit der Malerei zu beschäftigen.<br />

Der französische Maler und Bildhauer Jean Dubuffet<br />

diente ihr als Vorbild, die Kunst des deutschen Malers<br />

Emil Nolde regte sie zur Nachahmung an. Sie schätzte<br />

aber auch andere wie den niederländischen Maler der<br />

Renaissance Hieronymus Bosch, dessen Phantasiewelten<br />

sie faszinierten, und den zeitgenössischen<br />

deutschen Künstler Gerhard Richter mit seinen Wolkenbildern<br />

und Landschaftsansichten.<br />

Immer hatte Gisela Winter in ihrer künstlerischen Tätigkeit<br />

die Natur fest im Blick und das nicht nur, um sie<br />

in ihren naturalistischen Landschaftsaquarellen voller<br />

Begeisterung zur Geltung zu bringen. In den 90ern tat<br />

sie sich experimentell mit dem spannenden Thema<br />

„Ackergut auf Leinwand“ hervor und ließ Getreide auf<br />

der Leinwand wachsen. Da<strong>für</strong> bestückte sie Leinwände<br />

mit Erde, säte Weizen- und Gerstensamen darauf<br />

und begoss sie bis die Saat auf ging. Danach trug sie<br />

ihre kleinen Äcker auf Leinwand zur Ausstellung und<br />

lud mit ihren Arbeiten ein zu einem Spaziergang ganz<br />

anderer Art. Als alles verblüht war und traurig aussah,<br />

beschnitt sie die Halme und besprühte sie mit leuchtenden<br />

Farben in grün und gelb. Dann trug sie ihre<br />

bunten Getreidefelder zur nächsten Ausstellung und<br />

machte mit ihnen deutlich: Die Natur ist immer da und<br />

immer schön.<br />

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9


10<br />

Maske, Öl auf Leinwand, 80x80cm, 2012


Als Konzeptkünstlerin mochte sie sich trotz dieser<br />

Phase dennoch nicht verstanden wissen.<br />

Vielmehr probierte sie sich an abstrakten Arbeiten verschiedenster<br />

Art und an Collagen und fand schließlich<br />

das Motiv, das ihr unverkennbar zum Aushängeschild<br />

geworden ist: die Kittelschürze. Seit vielen Jahren<br />

schon holt sie damit das längst abgelegte Accessoire<br />

aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Wer<br />

kennt es nicht, dieses vergessen geglaubte Kleidungsstück,<br />

das übergezogen wird, um die Kleidung darunter<br />

vor Schmutz zu schützen. Schmutz der anfällt<br />

bei der Hausarbeit oder den Aufgaben, die ein Leben<br />

in der Landwirtschaft mit sich bringt. Gisela Winter<br />

jedenfalls kennt die Kittelschürze gut aus ihrer ländlichen<br />

Kindheit. „Mit Kittelschürzen bin ich groß geworden.“<br />

Aufmerksam darauf wurde sie 2001<br />

in Italien in dem Städtchen Olevano<br />

bei Rom. Dort, in der Sommerresidenz<br />

der Villa Massimo <strong>für</strong> Künstler, absolvierte<br />

sie ein Arbeitsstipendium der<br />

Städtischen Galerie. Bei ihren Spaziergängen<br />

entdeckte sie die italienischen<br />

Frauen, die sich regelmäßig mittags<br />

auf den schattigen Plätzen trafen, um<br />

miteinander Domino zu spielen. Ihre<br />

bunten Kittelschürzen, die traditionell aus Stoffen bedruckt<br />

mit Ornamenten und christlichen Darstellungen<br />

geschneidert waren, hatten sie dabei nie ausgezogen.<br />

Als Gisela Winter dies beobachtete, machte es erklärtermaßen<br />

Klick bei ihr, weil sie sich erinnerte an das<br />

vertraute Accessoire und den Brauch aus ihrer Heimat.<br />

Von da begann <strong>für</strong> sie eine faszinierende malerische<br />

Reise, die anhält und inzwischen 36 farbenfrohe<br />

symbolisch bestückte Kittelschürzen-Gemälde – in<br />

den Größen 80x80 cm bis 100x100cm - hervorgebracht<br />

hat. „Es ist ein Thema, an dem ich mich abarbeiten<br />

kann. Schürzen und Ornamentik finden sich in<br />

vielen Kulturen. Sie sind ein Beispiel da<strong>für</strong>, wie viele<br />

Gemeinsamkeiten uns Menschen verbinden.“<br />

Bei der Gestaltung der Gemälde dieser Serie ging sie<br />

zunächst systematisch vor und hielt sich regelmäßig<br />

an einen Aufbau, der sich an dem Stil der Kittelschürzen<br />

orientierte: senkrechte Knopfleiste mittig, symmetrisch<br />

davon rechts und links identische Motive, am<br />

Bildhimmel der die Kittelschürze tragende Protagonist,<br />

die Protagonistin. „Ich fange als erstes mit dem Muster<br />

der Kittelschürze an, das im Kreuz dargestellt ist.<br />

Für die Ornamentik lasse ich mich von allen möglichen<br />

Eindrücken inspirieren, auch von Büchern. Sobald die<br />

waagerechte Ornamentik steht, widme ich mich dem<br />

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11


12<br />

Immer wieder, Öl auf Leinwand, 80x80cm, 2009


unteren Aufbau der Schürze. Früher hielt ich mich<br />

streng an diesen Aufbau und malte von Knopfleiste<br />

rechts und links davon das gleiche Motiv. Inzwischen<br />

male ich freier und sehe auch mal gerne in die Schürze<br />

rein. Ich kann gar nicht sagen, warum ich etwas<br />

so oder so darstelle. Jedenfalls fülle ich meine Bilder<br />

reichlich mit Geschichten. Es ist Sache des Betrachters<br />

sich die eine oder andere dann so oder so entfalten zu<br />

lassen.“<br />

Kirchliche und mythologische Motive haben sie zunächst<br />

interessiert, mit den Jahren wichen sie aktuellen<br />

politischen und kulturellen Motiven, die bis heute<br />

ihre Ornamentik beeinflussen. Manchmal sind es einfach<br />

nur Kopfschmerzen, die sie ärgern. Die Künstlerin<br />

hätte es in diesem Moment am liebsten selbst getan,<br />

etwas gegen die Wand geworfen. Der Ärger fand<br />

dann aber Ausdruck in der Abbildung der hoch emotionalen<br />

Frau, die im Bauch einer Kittelschürze steckt.<br />

In einem einzigen Wutschrei wirft sie mit Smarties um<br />

sich und weckt den Tiger. Adler kreisen in der Höhe<br />

des Gemäldes und das Auge im Himmel sieht bei alledem<br />

zu.<br />

Gisela Winter vor grünem Getreide<br />

Immer wieder ist es die Natur, die bei ihren Geschichten<br />

nicht fehlen darf. Gisela Winter bettet sie in ihren<br />

Bildern ein und sei auf einem noch so kleinen Quadranten<br />

ihrer Leinwand. Sie malt bunt aneinandergereihte<br />

Felder, die sich bis zum Horizont erstrecken,<br />

sorgsam werden sie sodann mit jungen Pflanzen<br />

bestellt. Bäume, Blumen und Sträucher ruhen auf einem<br />

schützenden Arm als ob ein Kind darin läge. Hier<br />

wiegt sie die Natur in Sicherheit, könnte man meinen,<br />

wenn man es denn so interpretieren wollte. Der Blick<br />

13


14<br />

Befreiung,Öl auf Leinwand, 80x80cm, 2017


der Frau in der Kittelschürze könnte<br />

von Dankbarkeit zeugen, die sie<br />

gegenüber der Natur empfindet <strong>für</strong><br />

die Fülle ihrer Gaben. Frische Kohlblätter<br />

statt einer Haartracht. Es könnte<br />

ein ausgeglichenes Geben und Nehmen<br />

sein.<br />

Die Natur präsentiert Gisela Winter in den Wellen<br />

des Meeres, die man fast schon rauschen hört, und<br />

in den vielen Tieren - wilden und Nutztieren aller Art.<br />

Sie umrankt Mauern und nimmt dem Stein die Kälte,<br />

sie schmiegt sich an triste Städteszenarien, leuchtet<br />

in der Dunkelheit und bringt Buntheit in alles Leben.<br />

Die Natur spendet Trost und verströmt Hoffnung, sie<br />

erzeugt sogar Spannung und lädt zum Fliegenpilzepflücken<br />

ein.<br />

Im Frühjahr 2021 erstellte die Künstlerin und Kuratorin<br />

Marikke Heinz-Hoek ein filmisches Kurzportrait der<br />

Künstlerin Gisela Winter mit dem Titel „Fruchtfolgen“.<br />

Der Titel bezieht sich dabei auf eine Vorgehensweise<br />

beim Ackerbau, die Gisela Winter während ihrer<br />

Kindheit interessiert beobachtet hat. So bestellte ihr<br />

Vater die Felder in einer bestimmten Abfolge von<br />

Getreidesorten und beachtete dabei das Prinzip der<br />

Fruchtfolgen. Nach der Bestellung mit Zuckerrüben,<br />

bestellte er die Äcker mit Weizen, beide Sorten entzogen<br />

dem Ackerboden viel Nahrung. Im darauffolgenden<br />

Jahr bestellte er sie dann mit Roggen, eine<br />

Getreidesorte, die dem Boden weniger an Nährstoffen<br />

entzog. Simple Maßnahmen also, um die Natur bei<br />

der Hervorbringung von Nahrungsmitteln zu unterstützen.<br />

In dem Kurzportrait lässt Marikke Heinz-Hoek den<br />

Kulturjournalisten Rainer Schossig zu den Bildern<br />

aus der Serie Kittelschürze der Künstlerin zu Wort<br />

kommen. Unter der Kittelschürze verstecke sich ein<br />

Aufschrei, so seine Interpretation. Voller Liebe statte<br />

Gisela Winter die Kittelschürzen mit ganz anderem<br />

aus als mit Küche und Haus, nämlich mit der großen<br />

weiten Welt. „Das große Spiel beginnt erst, wenn die<br />

Kittelschürze abgelegt wird.“ Weiter lässt Marikke<br />

Heinz-Hoek die Psychoanalytikerin Heide Keyk zu<br />

der Serie zu Wort kommen. Sie spricht über die beständige<br />

Darstellung des Kreuzes in den Kittelschürzen.<br />

Einerseits Symbol <strong>für</strong> die Kreuzigung, schafft es<br />

andererseits eine klare Flächenaufteilung durch die<br />

Anordnung der Elemente in der Ornamentik. Psychologisch<br />

stehe das Kreuz <strong>für</strong> etwas Bewahrendes, also<br />

den Wunsch etwas verloren Gegangenes wiederzuholen.<br />

Vielleicht das Paradies. Andererseits stehe es<br />

<strong>für</strong> das Bedürfnis nach Ordnung, da andernfalls alles<br />

im Chaos enden müsse.<br />

15


Auburgcaffee, Öl auf Leinwand, 80x80cm, 2013<br />

An die zwei Jahre widmet sich Gisela Winter geduldig<br />

jeder ihrer Kittelschürzen. Und wenn sie einmal genug<br />

hat von dem „Gefummel“ intensiver Kleinarbeit in Öl<br />

auf Leinwand, wendet sie sich ihren weniger zeitintensiven<br />

naturalistischen Landschaftsaquarellen zu.<br />

Zur Zeit jedoch steckt sie wieder einmal bei einer sich<br />

in der Entstehung befindenden Kittelschürze mitten<br />

im Bauchraum. Und natürlich darf dieses kleine Monster<br />

Corona-Virus, das der ganzen Welt zu schaffen<br />

macht, nicht fehlen. Das Zeichnen des Virus erinnert<br />

sie an die Tage ihrer Kindheit, an denen sie solch<br />

Spannendes aus dem Biologiebuch abgezeichnet hat.<br />

Als eines von vielen Ornamenten hat sie es schon<br />

einmal in ihre Bildkomposition eingearbeitet. Weil sie<br />

aber grundsätzlich optimistisch ist, dürfte daneben<br />

einiges andere an Natur in bunten Farben hoffnungsvoll<br />

leuchten. Ihre Kittelschürzen sollen schließlich wie<br />

auf einem Spaziergang in der Natur nicht nur zum<br />

Nachdenken anregen, sondern vor allem Inspiration<br />

und Zuversicht verbreiten. Eine Gabe ist eine Aufgabe.<br />

Gisela Winter hat sie immer schon sehr ernst genommen.<br />

Text: Anja E. Brinckmann<br />

16


ehemals Juwelier Grüttert<br />

EINE INVESTITION INS LEBEN<br />

Schmuckmanufaktur seit 1954<br />

Schnoor 37, 28195 <strong>Bremen</strong> | Tel.: 0421 309050 | termin@stichnoth.de | www.stichnoth.de<br />

Goldschmiede Stichnoth ehemals Juwelier Grüttert jetzt im Schnoor 37<br />

Nach über 130 Jahren Tradition an der Sögestraße ist der Juwelier Grüttert in den Schnoor 37<br />

gezogen um einen neuen Traditionsstandort <strong>für</strong> Trauringe und Schmuck in <strong>Bremen</strong> zu gründen.<br />

Die Goldschmiede Stichnoth, welche hinter dem Traditionshaus Juwelier Grüttert steht, verbindet<br />

das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie. „Wenn Sie individuelle Kundenwünsche<br />

erfüllen wollen, dann stoßen Sie mit den traditionellen handwerklichen Möglichkeiten<br />

naturgemäß irgendwann an Ihre Grenzen. Das Faszinierende an unserem Beruf ist es ja gerade,<br />

auch die ausgefallensten Vorstellungen der Kunden umzusetzen, in ein Schmuckstück, in dem<br />

sich deren Lebensgefühl widerspiegelt. Da erweitern die neuen technischen Möglichkeiten der<br />

Simulation und Konstruktion am Computer, aber auch modernste Fertigungstechnik in Verbindung<br />

mit der klassischen Handwerkskunst unseren Gestaltungsspielraum enorm!“, schwärmt<br />

Dirk Stichnoth.<br />

Das Schnoorviertel steht <strong>für</strong> Kreativität, Einzigartigkeit und Individualität,<br />

all jene Attribute, die bei der Goldschmiede Stichnoth zum<br />

Ausdruck kommen. Neben ausgefallenen Schmuckstücken besteht<br />

eine große Auswahl an Antragsringen und Trauringen, die sich nach<br />

individuellen Wünschen anpassen lassen. „Wir sind bestrebt, jeden<br />

Kundenwunsch zu erfüllen, um die Augen zum Leuchten zu bekommen“,<br />

sagt Malte Stichnoth, welcher in dritter Generation das Unternehmen<br />

fortführen wird.<br />

17


Bremer Persönlichkeiten<br />

Janneke de Vries<br />

SERIE<br />

Janneke de Vries, Foto: Björn Behrens<br />

18


Die glühend rote Neonschrift ist am Kopfbau der<br />

Weserburg auf dem Teerhof nicht zu übersehen:<br />

„Power, Joy, Humor, Resistance“ lässt sich in krakeliger<br />

Schreibschrift entziffern. Was das wohl<br />

bedeuten soll? Das Logo eines Museumscafés ist<br />

es jedenfalls nicht. Janneke de Vries, Direktorin der<br />

Weserburg Museum <strong>für</strong> moderne Kunst, wird das<br />

gleich erklären.<br />

Monica Bonvicini, POWER JOY HUMOR RESISTANCE, 2020<br />

Foto Björn Behrens (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021<br />

Unser Gespräch findet in ihrem „Zigarrenzimmer“<br />

statt, wie sie das holzgetäfelte Büro scherzhaft nennt.<br />

Hier hatten die Herren der Tabakfirma Hagens Ende<br />

des 19. Jahrhunderts ihre Chefsessel, später die Kaffeefirma<br />

Schilling und Sohn. Heute sind die Regale im<br />

Gründerjahreschick nicht mit Verträgen, Akten, Havannas,<br />

Zigaretten oder Kaffeeproben gefüllt. Stattdessen<br />

stehen Kunstbände und Kataloge aus aller Welt dicht<br />

an dicht. „Schauen Sie mal, wie absurd viele Türen ich<br />

in meinem Büro habe“, sagt de Vries und weist mit<br />

wachem Blick in jede Richtung. Vier sind es. Die sich<br />

entspinnende Unterhaltung dreht sich natürlich – um<br />

ihr Museum. Für das brennt sie mitsamt ihren 30 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. 5000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche, verteilt auf vier Speicherhäuser,<br />

wollen mit zeitgenössischer Kunst von den 1960er<br />

Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart bespielt<br />

werden – da gibt es jede Menge zu bewegen.<br />

Macht, Freude, Humor, Widerstand<br />

„Was <strong>für</strong> ein Museum wollen wir sein, was ist unser<br />

roter Faden, wie bleiben wir interessant?“, nennt<br />

Janneke de Vries die Fragen, die bei ihrem Start Ende<br />

2018 entscheidend waren. „Es war von Anfang an<br />

beglückend, wie hier im Team gemeinsame Ideen<br />

entwickelt werden“, sagt de Vries, „bis ins Sekretariat<br />

wird mitgedacht, weil wir alle eine Idee <strong>für</strong> unser Haus<br />

haben.“ Neben einigen räumlichen Veränderungen<br />

sind es inhaltlich besonders gesellschaftliche Fragestellungen<br />

und weibliche Positionen, die sie und<br />

ihre drei Kuratorinnen und Kuratoren ins rechte Licht<br />

rücken. „Über Jahrzehnte gab es hier kaum Einzelausstellungen<br />

von Künstlerinnen.“ Das ist nun anders,<br />

und so kommen wir auf die Neonschrift am Tordurchgang.<br />

Es ist natürlich Kunst, eine Dauerleihgabe der<br />

Stadt, seit April an dieser Stelle zu sehen und von der<br />

italienischen Künstlerin Monica Bonvicini geschaffen.<br />

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19


Norbert Schwontkowski, Das große Verschwinden, 1992/93, Sammlung Brigitte und Udo Seinsoth<br />

„Power, Joy, Humor, Resistance ist doch eine gute<br />

Überschrift <strong>für</strong> ein Museum“, sagt Direktorin de Vries<br />

und unterstreicht: „Oft braucht es den Widerstand.<br />

Und den Humor.“<br />

Einen Neustart umsetzen<br />

Die studierte Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin<br />

leitet mit der Weserburg ein Sammlermuseum<br />

– das heißt, die enge Kooperation mit Privatund<br />

Unternehmenssammlungen war von Beginn an<br />

ausschlaggebend. Bei der Gründung 1991 war das in<br />

Europa ein Alleinstellungsmerkmal. „Und bis heute ist<br />

diese Struktur unser Rückrat“, sagt Janneke de Vries,<br />

wenngleich das Museum auch eine eigene Sammlung<br />

hat. Zum Beispiel sind kürzlich 221 Werke des hochgeschätzten<br />

Bremer Künstlers Norbert Schwontkowski<br />

als Schenkung ans Haus gelangt. „Wir zeigen die<br />

Arbeiten, unsere und die aus den unterschiedlichen<br />

Sammlungen, themenorientiert in unterschiedlichen<br />

Konstellationen.“ Damit, so die Direktorin, habe man<br />

einen riesigen Fundus von Werken, auf die beim Ausstellungsmachen<br />

zurückgegriffen werden kann. „Wir<br />

erzählen eine neuere Kunstgeschichte und beziehen<br />

Fragestellungen ein, die den Besucherinnen und<br />

Besuchern vertraut und <strong>für</strong> unser aller Zusammenleben<br />

wichtig sind.“ Mit den vielen Sammlerinnen und<br />

Sammlern gibt es dabei einen engen und guten Kontakt.<br />

Doch das war nicht immer so. Schließlich hat einer<br />

ihrer Vorgänger wichtige Arbeiten aus der eigenen<br />

Sammlung verkauft, unter anderem Gerhard Richters<br />

„Matrosen“ und Franz Gertschs „Luciano I“. „Mit mir<br />

wird es allerdings keine Verkäufe geben!“, sagt sie.<br />

20


Und es klingt entschlossen – Resistance. Doch tritt<br />

diese Geschichte zunehmend in den Hintergrund und<br />

es kommen ständig neue Sammlungen hinzu, die den<br />

Neustart des Hauses begleiten möchten. Das freut<br />

die Chefin natürlich. Ihre Kooperationspartner sind<br />

deutschland- und europaweit beheimatet, darunter<br />

sind Norweger, Spanier und Amerikaner. Was Janneke<br />

de Vries nicht sein möchte: „Kein Museum <strong>für</strong><br />

Konsens. Natürlich wünsche ich mir so viel Interesse<br />

wie möglich, aber nicht auf dem kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner.“<br />

„Leicht und trotzdem klug“<br />

Eine Stunde Gespräch sind schon rum und wir haben<br />

noch nichts über sie selbst erfahren. Da ist jemand<br />

ganz eng mit seiner Aufgabe verschmolzen, die offenbar<br />

Spaß macht – Power, Joy wie es am Entree<br />

aufblitzt. Nun ja, ein bisschen was Privates doch. Der<br />

duftende Schokoladenkuchen, der im Sekretariat steht,<br />

und der üppige Blumenstrauß mit weinroten Hortensien<br />

und Eukalyptuszweigen auf dem Besprechungstisch<br />

deuten an, dass etwas los war. „Ja, ich hatte gestern<br />

Geburtstag, möchten Sie etwas Kuchen?“, fragt<br />

die nunmehr 53-Jährige. „Ich wollte eigentlich Kunstkritikerin<br />

werden“, erzählt Janneke de Vries dann doch<br />

noch. „Und im Studium war ich drauf und dran, mich<br />

auf das Mittelalter und Giotto zu spezialisieren.“ Wie<br />

Zur Person:<br />

Die 1968 in Ostfriesland geborene Janneke de Vries<br />

studierte Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur<br />

und Europäische Ethnologie in Marburg und Hamburg.<br />

Zunächst als Kunstkritikerin <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Zeitungen und <strong>Magazin</strong>e tätig, war sie von 2003<br />

bis 2006 kuratorische Assistentin am Kunstverein<br />

in Hamburg. Bevor de Vries nach <strong>Bremen</strong> kam, war<br />

sie von 2006 bis 2007 Leiterin des Kunstvereins<br />

Braunschweig. 2008 wurde sie Direktorin der GAK<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle Kunst auf dem Teerhof.<br />

Seit 2018 leitet sie die Weserburg Museum <strong>für</strong> moderne<br />

Kunst.<br />

ist der Schwenk ins Zeitgenössische passiert? Anfang<br />

der 90er Jahre hat sie eine Ausstellung des berühmten<br />

Schweizer Künstler-Duos Peter Fischli und David<br />

Weiss gesehen. Kurios der Titel: „Plötzlich diese Übersicht!“.<br />

350 handgeformte ungebrannte Tonfiguren,<br />

Miniaturen voller Witz. „Eine zeigt eine Matratze, auf<br />

der voneinander abgewandt, Mann und Frau lagen.“<br />

Der Titel: Herr und Frau Einstein nach der Zeugung<br />

ihres genialen Sohnes. „Ich habe damals gedacht:<br />

Wenn zeitgenössische Kunst mich dazu bringt, mich<br />

so lebendig zu fühlen, will ich unbedingt das machen.“<br />

Sie lacht. „Leicht und trotzdem klug, so wünsche ich<br />

mir auch die Weserburg.“<br />

Bei uns genießen Sie einen umfangreichen Service<br />

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21


Museum Weserburg mit Monica Bonvicini, POWER JOY HUMOR RESISTANCE, 2020<br />

Foto: Björn Behrens (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021<br />

„Kamin wie ein UFO“<br />

<strong>Bremen</strong> biete da<strong>für</strong> gute Voraussetzungen. Janneke<br />

de Vries lebt gerne hier. Sie wohnt im Wachmann-<br />

Quartier in Schwachhausen. Ihr Mann ist gebürtiger<br />

Bremer und gerne von Hamburg zurück an die Weser<br />

gekommen. „Er ist Möbelbauer, das kann ich nur empfehlen<br />

<strong>für</strong> einen gemeinsamen Umzug“, lacht sie. Sich<br />

mit jemandem einzurichten, der alles bauen kann, sei<br />

schon ein Luxus. Dann habe die Wohnung auch noch<br />

einen Kamin. Seltsam vom Aussehen her, wie ein<br />

UFO aus den 70er Jahren, scherzt sie. „Kein Mensch<br />

braucht einen Kamin, habe ich nach der Wohnungsbesichtigung<br />

gedacht. Aber jetzt möchte ich ihn nicht<br />

mehr missen.“<br />

Über ihr Museum gäbe es noch so viel zu berichten:<br />

Die Abteilung Zentrum <strong>für</strong> Künstlerpublikationen sei<br />

mit ihrer Sammlung international herausragend. „Dort<br />

wird Kunstgeschichte von unten mit einer demokratischem<br />

Ausrichtung erzählt – als Kunst <strong>für</strong> alle“, unterstreicht<br />

sie. Und dann gibt es natürlich noch die Vorträge,<br />

Workshops, Künstlergespräche, Lesungen oder<br />

Konzerte. Die machen das Museum Weserburg auch<br />

aus. „Im Corona-Lockdown war es sehr traurig hier“,<br />

sagt Janneke de Vries. „Ohne Besucherinnen und Besucher,<br />

ohne die Kinder.“ Doch nun kommen wieder<br />

Schulklassen, sie hört die Stimmen und das Lachen<br />

und freut sich einfach.<br />

Text: Karla Götz<br />

22


23


GASTRONOMIE<br />

Roni Levy und ihr leckerer Dattel-Honig Kuchen, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

Hamitbach<br />

& Delicious<br />

Wenn etwas sehr gut ist, stehen die Menschen<br />

Schlange, um es zu bekommen, so auch täglich vor<br />

der Bäckerei Delicious in der Graf-Moltke-Strasse 35.<br />

Ganz besonders lang ist die Schlange am Samstag,<br />

denn am Sonntag ist geschlossen.<br />

Roni Levy kam 2014 aus Israel nach <strong>Bremen</strong> und<br />

schon ein Jahr später eröffnete sie ihre kleine Bäckerei.<br />

Das Brot, vorwiegend aus Sauerteig gebacken,<br />

und die Brötchen kommen aus Hannover von den<br />

Back Geschwistern (früher bekannt als Gaues Bäckerei).<br />

Mit zum Sortiment gehören das sehr beliebte Sylter<br />

Brot, das ungefähr 40 cm lang ist und ganz nach<br />

Wunsch des Kunden in großen oder kleinen Stücken<br />

geschnitten wird, und das köstliche Baguette aus<br />

Sauerteig. Ganz anders die fantastischen Croissants<br />

aus Paris. Die werden im Verkaufsraum aufgebacken,<br />

schmecken großartig und sind überhaupt die besten<br />

in ganz <strong>Bremen</strong>. Diese kann man auch gleich Vorort<br />

mit einem Kaffee genießen. Kleine Tische und Hocker<br />

am Fenster laden zum Bleiben ein.<br />

Roni Levys große Leidenschaft ist das Backen von<br />

herrlichen Kuchen. Schokoholics werden hier glücklich,<br />

so heißt auch eine ihrer Kreationen. Dazu gehören<br />

Nußkuchen, Dattelkuchen, Obstkuchen, Zitronentarte,<br />

KarottenPreiselbeere und viele mehr. Jeden Tag bietet<br />

sie um die 5-6 verschiedenen Torten und Kuchen an.<br />

Hamitbach, heißt übersetzt die Küche. So kam ihr auch<br />

im letzten Jahr die Idee, eine ebensolche zusätzlich<br />

einzurichten. Sie hatte das Glück gegenüber der Bäc-<br />

24


Weihnachtlicher Dattel und Honig Kuchen<br />

Zutaten<br />

120 gr Zucker<br />

180 ml Pflanzenöl<br />

(ich verwende Sonnenblumenöl)<br />

½ Dose (220 g) Dattelpaste<br />

50 gr Honig<br />

2 große Eier<br />

260 gr Kuchenmehl<br />

1 Beutel Backpulver<br />

1 TL Natron<br />

1½ TL Zimt<br />

Prise Muskatnuss<br />

240 ml kochendes Wasser<br />

200 gr Datteln, entkernt und gehackt<br />

Vorbereitung<br />

Backofen auf 170° vorheizen. Eine Gugelhupf Form<br />

einfetten und bemehlen. In eine Schüssel Mehl,<br />

Backpulver, Natron, Zimt und Muskatnuss gut vermengen<br />

und beiseite legen.<br />

Zubereitung<br />

In einer großen Schüssel etwa 3-4 Minuten Öl, Zucker,<br />

Honig und Dattelnpaste vermischen. Die Eier<br />

einzeln unterrühren.<br />

Nun die vorbereitete Mehlmischung auf die Dattelmasse<br />

sieben und untermischen. Kochendes Wasser<br />

hinzugeben und alles gut vermengen, danach die<br />

gehackt Datteln mit einarbeiten und in die vorbereitete<br />

Gugelhupf Pfanne füllen sodann, ab in den vorgeheizten<br />

Ofen.<br />

Ca. 45-50 Minuten backen bis ein in die Mitte des<br />

Kuchens gesteckter Zahnstocher sauber herauskommt.<br />

Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen,<br />

vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.<br />

Lassen sie ihn sich schmecken, guten Appetit.<br />

Frische Gerichte, auch zum Mitnehmen, im Hamitbach<br />

kerei Räumlichkeiten anmieten zu können und im April<br />

wurde das Deli Hamitbach eröffnet. Hier arbeitet ein<br />

Koch mit Team, der täglich frische Gerichte <strong>für</strong> das kleine<br />

Deli zubereitet, die Leckereien sind auch zum Mitnehmen.<br />

Es wird israelisch gekocht, aber nicht koscher<br />

und man erfährt, die israelische Küche ist ein bunter<br />

Mix aus vielen Nationen. Koschere Lebensmittel kann<br />

man dort aber kaufen, das Hamitbach ist auch ein kleiner<br />

Deli <strong>für</strong> diese Spezialitäten.<br />

Im Sommer saßen schon viele Gäste draußen vor der<br />

Tür. Jetzt kommen sie gerne herein, wo Roni Levy<br />

auch Platz <strong>für</strong> Gäste hat. Einmal im Monat gibt es den<br />

Dinner Club. Hier melden sich die Gäste an und werden<br />

an zwei Tafeln <strong>für</strong> je 10 Gäste zusammen gesetzt<br />

und bei einem Mehrgangmenü hat man Gelegenheit,<br />

Bäckerei und Kaffee Delicious mit leckerem Kuchen und frischem Brot<br />

sich kennen zu lernen. Gemeinsam in großer Runde<br />

essen, plaudern und genießen, so wünscht es sich die<br />

Gastgeberin.<br />

Das Hamitbach bietet Catering, auch können Sie die<br />

Räumlichkeiten <strong>für</strong> kleine Feste mieten. Der Mittagstisch<br />

(von Montag bis Freitag) ist geöffnet ab 11:30<br />

Uhr zum dort Essen oder zum Mitnehmen aus der<br />

Vitrine.<br />

Hamitbach<br />

Graf-Moltke-Str. 40<br />

T 0421 68 800 500<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo-Fr 10-18:30 Uhr<br />

Sa 9-14 Uhr<br />

Delicious<br />

Graf-Moltke-Str. 35<br />

T 0421 517 04 240<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo-Fr 8-18:30 Uhr<br />

Sa 8-13 Uhr<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

25


energiekonsens, Foto: Antje Schimanke<br />

Gebäude dämmen<br />

und Klima schützen<br />

Die Kälte zieht durch das Haus und die monatlichen Heizkosten türmen sich in die Höhe? Der<br />

Winter zeigt: Unzureichend gedämmte Gebäude sind wahre Energiefresser. Allein durch die<br />

Dämmung der Fassade können Wärmeverluste um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Das<br />

spart nicht nur erhebliche Kosten, sondern schützt gleichzeitig das Klima. Gute Gründe und der<br />

richtige Zeitpunkt also, in entsprechende Maßnahmen zu investieren. Was dabei zu beachten ist<br />

und wie Wärmeschutz gefördert wird, dazu gibt im Land <strong>Bremen</strong> das unabhängige Beratungsangebot<br />

der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens Auskunft: die Dämmvisite.<br />

Kompetente Beratung auf den Bremer Altbautagen, energiekonsens,<br />

Foto: Jan Rathke<br />

Die Dämmvisite ist ein Wärmeschutz-Check, den<br />

unabhängige Energieberater*innen durchführen. Sie<br />

besichtigen Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäuser mit<br />

bis zu zehn Wohneinheiten und nehmen vor Ort die<br />

Hülle und Einzelteile der Gebäude in Augenschein. Bei<br />

dem Rundgang wird den Eigentümer*innen aufgezeigt,<br />

wo sich Energielecks im Haus befinden – etwa<br />

durch Wärmebrücken an Wänden oder undichten<br />

Fensterrahmen. Zudem sprechen die Expert*innen<br />

Empfehlungen aus, an welchen Stellen es sich lohnt,<br />

zusätzlich zu dämmen und geben Hinweise darauf,<br />

was bei energetischem Sanieren zu beachten ist.<br />

Auch die verschiedenen Wärmeschutzmöglichkeiten<br />

– von Innen-, Fundament-, Dach- und Dachbodendämmung<br />

bis hin zur Außen- und Kerndämmung von<br />

Fassaden – und die Ergebnisse, die sich mit ihnen<br />

erzielen lassen, werden den Hausbesitzer*innen vorgestellt.<br />

Tipps und Empfehlungen zum Nachschlagen<br />

Die Ergebnisse der Immobilienbegehung erhalten<br />

Sie mit Skizzen zu denkbaren Dämmkonstruktionen<br />

schriftlich in Form eines Beratungsbogens überreicht.<br />

In diesem befinden sich zudem allgemeine<br />

Umsetzungstipps, eine Dämmstoffübersicht sowie<br />

Informationen zu Finanzierungsangeboten und Förderprogrammen<br />

<strong>für</strong> Wärmeschutz im Wohngebäudebestand<br />

des Landes <strong>Bremen</strong>. „Auf Wunsch werden<br />

die Fördermöglichkeiten im Einzelnen erläutert und<br />

die Expert*innen ermitteln auf Grundlage vorliegender<br />

Daten, was im jeweiligen Fall das finanziell cleverste<br />

Vorgehen ist“, erklärt Heinfried Becker, Projektleiter<br />

bei energiekonsens, der die Dämmvisite mit entwickelt<br />

hat. Sich jetzt mit dem Thema zu beschäftigen,<br />

ist seines Erachtens in vielerlei Hinsicht ratsam. „Eine<br />

gute Dämmung schützt nicht nur vor Kälte, sondern<br />

auch vor Hitze. Zudem macht sie Hausbesitzer*innen<br />

deutlich unabhängiger von steigenden Energiepreisen<br />

und erhöht den Wert sowie Wohnkomfort einer Immobilie.“<br />

Bremer Altbautage im Januar<br />

Einige der neutralen Energieberater:innen, mit denen<br />

energiekonsens kooperiert, sind auf den Bremer<br />

Altbautagen anzutreffen, die vom 21. bis 23. Januar<br />

in der Messe <strong>Bremen</strong>/ ÖVB-Arena stattfinden. Auf<br />

der Modernisierungsausstellung mit Forum <strong>für</strong> energiesparendes<br />

Bauen und Renovieren informiert die<br />

Klimaschutzagentur in Halle7 rund um energetisches<br />

Sanieren.<br />

Dämmvisite <strong>für</strong> Hausbesitzer*innen<br />

Jetzt Termin vereinbaren!<br />

Buchbar ist das Beratungsangebot <strong>für</strong> einen<br />

Eigenanteil von 30 Euro unter: T 0421 376 67 10<br />

oder E-Mail: daemmung@energiekonsens.de<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.energiekonsens.de/daemmvisite<br />

26


Der Rahmenspezialist<br />

in der Innenstadt -<br />

wiederkehr - Kunst<br />

Rahmen und Spiegel<br />

Gabriele Mierzwa, „Twister Natur“‚ 3D-Objekt<br />

Karl-Theodor Kehr hat die Rahmenhandlung Kehr am<br />

Wall und die Galerie Kunst am Wall 19<strong>82</strong> gegründet<br />

und möchte beide nach fünf Jahren Pause wieder<br />

selbst führen.<br />

Eigentlich ist Karl-Theodor Kehr Rahmenspezialist und<br />

erklärt seinen Kunden die Goldleisten am liebsten bis<br />

in die letzte Rille. Seine andere Leidenschaft aber ist<br />

die Kunst und er genießt seit Jahren gute Kontakte zu<br />

nationalen und internationalen Künstlern.<br />

Schöne Geschenke <strong>für</strong> Weihnachten, wie die Städteansichten<br />

von Leslie G. Hunt, da ist <strong>Bremen</strong> dabei, aber<br />

auch Berlin, München, Sylt und natürlich Europäische<br />

Hauptstädte, wie Paris u.v.m. Lassen Sie sich inspirieren!<br />

Herr Kehr freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Text: Susanne Lolk<br />

Paul Kaminski, „Watt“‚ Ölfarbe auf Leinwand<br />

In den hellen Räumen der 180qm großen Galerie, die<br />

ein modernes Relaunch bekommen hat, finden sich<br />

auf zwei Ebenen viele Kunstwerke, die es zu entdecken<br />

gilt, kleine Bronzen von Heinz Voß, neue Grafiken<br />

von Armin Müller-Stahl, natürlich ist James Rizzi immer<br />

noch da, auch Ilona Gross-Schwärzler, Christian<br />

Henze, Pinchas Jacenco, Enzo Archetti, Christiane<br />

Middendorf, Gabriele Mierzwa, Paul Kaminski und aus<br />

Ottersberg Michael Kupfermann.<br />

Von Montags bis Freitags: 10-18 Uhr, Samstags: 10-16 Uhr. Am Wall 1<strong>82</strong>. Wir freuen uns auf Sie!<br />

27


HISTORIE<br />

Die Böttcherstraße heute als belebte Touristenattraktion und Einkaufsstraße, Foto: Bölts<br />

28


Die Böttcherstraße ist – neben Rathaus, Roland und Markt – <strong>für</strong> jeden <strong>Bremen</strong>besucher einer<br />

der wichtigsten Anlaufpunkte und steht seit eh und je in dem Ruf, die heimliche Hauptstraße<br />

der Hansestadt zu sein. Auch wenn sie ein besonderes und nicht zuletzt historisches Flair ausströmt,<br />

so ist die Böttcherstraße kein zufällig erhaltenes, mittelalterlich anmutendes Häuserensemble,<br />

das als Museumsgasse hergerichtet wurde, sondern eine bewusst geplante, konzipierte<br />

Häuserzeile, die, bis auf das Roselius-Haus, erst in der Zeit zwischen 1922 und 1931 entstanden<br />

ist. Mit dem Paula Modersohn-Becker Haus 1927 und dem Haus Atlantis 1931 entstanden hier<br />

Gebäude, die wegen ihrer höchst ungewöhnlichen Formensprache nicht nur in Deutschland,<br />

sondern europaweit Aufsehen erregten – und immer auch kritisch diskutiert wurden.<br />

Die Böttcherstraße<br />

seit 100 Jahren<br />

<strong>Bremen</strong>s heimliches Zentrum<br />

Begegnen Sie den einzigartigen Wendt & Kühn-Figuren im<br />

gut geführten Fachhandel,beispielsweise bei<br />

Am Wall 153-156 · 28195 <strong>Bremen</strong> · Telefon (0421) 325079<br />

www.rabe-am-wall.de<br />

… und als Gebäude-Ensemble kurz nach der Fertigstellung 1932<br />

Foto: Archiv Böttcherstraße, <strong>Bremen</strong><br />

29


Ludwig Roselius bei der Arbeit als Kaffeekaufmann, Foto: Archiv Böttcherstraße, <strong>Bremen</strong><br />

Ludwig Roselius und die Kaffee HAG<br />

Es war auch die Absicht des geistigen Vaters, Financiers<br />

und Initiators der Böttcherstraße, Ludwig<br />

Roselius, mit dem Bau dieser Straße im Herzen <strong>Bremen</strong>s<br />

Aufsehen zu erregen, nicht nur als Werbung<br />

<strong>für</strong> seinen Kaffee HAG, sondern auch <strong>für</strong> seine Weltanschauung,<br />

seine Visionen, die dann vor allem von<br />

Bernhard Hoetger in Architektur umgesetzt wurden.<br />

Ludwig Roselius (1874-1943) war Sohn eines Bremer<br />

Kaffeekaufmanns und formte aus der väterlichen<br />

Kaffeehandlung binnen weniger Jahre einen Weltkonzern:<br />

die Kaffee Handels-Aktiengesellschaft, kurz<br />

Kaffee HAG. Mit seinen Mitarbeitern entwickelte er<br />

eine Methode zur Herstellung von Kaffee ohne das<br />

schädliche Coffein, ließ das Verfahren patentieren und<br />

gründete 1906 die Kaffee-HAG.<br />

Besonders auf dem Gebiet der Produktwerbung, damals<br />

Propaganda genannt, hat Roselius Pionierarbeit<br />

geleistet: Es gelang ihm, Kaffee HAG und später auch<br />

Kaba als Markenprodukte über den Einzelhandel so<br />

zu etablieren, dass er schon vor dem Ersten Weltkrieg<br />

zu den größten Kaffeeverarbeitern der Welt zählte.<br />

Neben Persil und Odol gilt Kaffee-HAG als eines der<br />

ersten Markenprodukte in Deutschland, wenn nicht<br />

sogar weltweit.<br />

Werbeplakat der Kaffee Hag mit den Emblemen Rotes Herz und<br />

Rettungsring, Entwurf Eduard Scotland<br />

30


Zur Geschichte der Straße<br />

Die erste urkundliche Erwähnung der Böttcherstraße<br />

im 14 Jh. bezeichnet die Gasse gegenüber dem Rathaus<br />

als Hellinckstrat, also als einen Ort <strong>für</strong> Schiffsbau<br />

und Schiffsreparaturen, der vor allem angesichts des<br />

damals noch per Lastschiff über die Balge, einen mittlerweile<br />

verschütteten Arm der Weser, erreichbaren<br />

Marktplatzes seine Bedeutung bekam. Und diese<br />

Bedeutung behielt die Straße auch, als im 15/16. Jh.<br />

die Schlachte immer mehr zum eigentlichen Hafen<br />

wurde.<br />

Ausschnitt Balgeinsel, Balge und Böttcherstraße markiert, Murthfeldt 1796<br />

Hier hatten traditionell die Böttcher (Fassmacher)<br />

und Kimker (Zubermacher) ihre Werkstätten. Das<br />

Fass war im Mittelalter und noch bis ins 19. Jh. hinein<br />

die wichtigste Transportverpackung <strong>für</strong> Stück- und<br />

Massengüter, sozusagen der Container der frühen<br />

Neuzeit. Die Böttcherei war ein dementsprechend<br />

angesehenes Handwerk, und welcher Platz wäre<br />

besser geeignet zum Verkauf der Fässer als die Verbindungsstraße<br />

zwischen Markt und Fluss? Erst die<br />

Industrialisierung des 19.Jahrhunderts, die Bewegung<br />

von Massengütern auf immer größeren Schiffen,<br />

brachte den Niedergang des Böttcherhandwerkes und<br />

auch der Straße.<br />

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Stich „Das Böttcherhandwerk“, Zeichnung aus Schmidt-Barrien<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

31


32<br />

Das heruntergekommene Haus Nr. 6, das spätere Roselius-Haus, um 1900, Foto: E.W. Prosch, Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong>


Um 1900 war die Böttcherstraße so heruntergekommen,<br />

dass die Stadt die vom Marktplatz aus gesehen<br />

rechte Seite abreißen und mit einem Behördenbau<br />

überbauen lassen wollte. Das aber unterblieb durch<br />

das Eingreifen und die Planung von Ludwig Roselius,<br />

der im Jahr 1902 das Haus Nr. 6, das älteste und<br />

schönste Gebäude der Straße, auf Drängen seiner<br />

betagten Bewohnerinnen erwarb. Es stammt aus<br />

der zweiten Hälfte des 16. Jhs und ist eines der wenigen<br />

erhaltenen Beispiele <strong>für</strong> ein typisches Bremer<br />

Kaufmanns-Giebel-Haus. Noch vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg prägte dieser Bautyp das gesamte Stadtbild<br />

<strong>Bremen</strong>s, vor allem in den Hauptstraßen. Da die<br />

Böttcherstraße eine Nebenstraße war, zeigte sich die<br />

übrige Bebauung wesentlich schlichter.<br />

Die Damen Pennmeyer und Buschmann verkauften Ludwig Roselius<br />

ihr Haus Nr. 6 im Jahr 1902.<br />

1908/1909 ließ Ludwig Roselius das Haus Nr. 6 restaurieren,<br />

vermietete es in Teilen, nutzte es aber<br />

selbst als Verwaltungsbüro <strong>für</strong> seine Angestellten der<br />

Kaffee HAG. Auch wurde das restaurierte Gebäude<br />

bald zu einem Treffpunkt <strong>für</strong> kulturelle Vereinigungen,<br />

die sich u.a. <strong>für</strong> die Pflege des niederdeutschen<br />

Volkstums einsetzten, wie der ‚Plattdeutsche Verein’<br />

oder die ‚Niedersachsenrunde von 1900‘ – eine Herrenrunde<br />

aus Kaufleuten, Künstlern, Architekten und<br />

Literaten, die sich der niederdeutschen Heimatpflege<br />

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33


Die Niedersachsenrunde im Roselius-Haus 1910, Alfred Runge und Eduard Scotland betrieben seit 1904 ein in <strong>Bremen</strong> erfolgreiches Architekturbüro.<br />

verpflichtet fühlten. In dieser Runde, der Roselius<br />

natürlich auch angehörte, wurde vielleicht die Idee<br />

geboren, das Roselius-Haus zu einem Museum auszubauen<br />

und die gesamte Straße zu einem Beispiel<br />

moderner Interpretation bodenständiger niedersächsischer<br />

Bau- und Handwerkskunst umzugestalten. In<br />

den folgenden Jahren konnte Roselius Haus <strong>für</strong> Haus<br />

erwerben und so diese Straße mitten im Zentrum <strong>Bremen</strong>s<br />

in seinen Besitz bringen.<br />

Neugestaltung und Ideologie<br />

Mit der architektonischen Neugestaltung zwischen<br />

1922 und 1931 beauftragte Roselius sehr unterschiedlich<br />

arbeitende Architekten:<br />

Eduard Scotland und Alfred Runge stehen am Anfang<br />

<strong>für</strong> die Bebauung der vom Marktplatz aus rechten<br />

Häuserzeile. Im Jahr 1904 hatte der 1885 in <strong>Bremen</strong><br />

geborene Scotland mit seinem Studienfreund Alfred<br />

Runge das Architektenbüro Runge und Scotland gegründet<br />

und war im gleichem Jahr dem neugegründeten<br />

„Verein <strong>für</strong> niedersächsisches Volkstum“ beigetreten,<br />

zu dessen ersten Mitgliedern auch Ludwig<br />

Roselius zählte. In den folgenden drei Jahrzehnten<br />

beauftragte ihn dieser immer wieder, zumal beider<br />

Vorstellungen von einer neuen Architektur im Rahmen<br />

der Heimatschutzbewegung weitestgehend übereinstimmten:<br />

einer Synthese von traditionellen Bauformen<br />

und modernen bürgerlichen Lebensbedürfnissen.<br />

Bereits im Jahr 1906 prägte Scotland als Grafiker<br />

das erste Markenzeichen der neugegründeten Kaffee-<br />

HAG: den in ein Linienquadrat eingespannten roten<br />

Rettungsring, der das Produkt über mehr als zwei<br />

Jahrzehnte hinweg weltweit repräsentierte. Dieses<br />

Kaffee HAG Porzellan mit dem Markenzeichen Rettungsring (um 1915)<br />

34


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Wunschliste macht glücklich<br />

So einfach geht’s: Zunächst www.<br />

elements-show.de/video-beratung<br />

ansteuern. Zeitnah erhält der Interessent<br />

einen Terminvorschlag. Ist dieser<br />

bestätigt, sendet ELEMENTS umgehend<br />

einen Link zur Video-Beratung inklusive<br />

Wunschlisten-Fragebogen. Ein großer<br />

Doppelwaschtisch, die frei im Raum glänzende<br />

Wanne als Design-Objekt oder die<br />

verglaste Walk-in-Dusche im urbanen<br />

Loft-Look – wer schon erste Vorstellungen<br />

hat, wie das neue Traumbad aussehen<br />

soll, sendet einfach seine Ideen und Bedürfnisse<br />

an die Experten von ELEMENTS<br />

zurück. Dann ist der Moment gekommen:<br />

Bei der Video-Beratung geht der Ausstellungsmitarbeiter<br />

auf diese Vorgaben und<br />

Vorlieben ein, plant also „live“ das neue<br />

Traumbad. Dabei ist auf Kundenseite relaxen<br />

angesagt: Mit Tablet oder Laptop ganz<br />

bequem vom Sofa aus, von der Terrasse<br />

im Frühlingssonnenschein oder aus dem<br />

ursprünglichen Badezimmer heraus – so<br />

kann das „alte Schätzchen“ auch gleich<br />

miterleben, wie sein moderner Nachfolger<br />

aussehen wird …<br />

Individuelles Angebot<br />

Dabei wird in enger Abstimmung mit<br />

dem Fachhandwerker ein individuelles<br />

Angebot erstellt. Um dann konkret in die<br />

Umsetzung zu gehen: Zusammen mit<br />

dem Fachhandwerker der Wahl werden<br />

die technischen Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Realisierung geprüft. Anschließend steht<br />

der Umsetzung in den eigenen vier Wänden<br />

nichts mehr im Wege. Kleiner Tipp der<br />

Experten: Möchte man sich vorab noch<br />

etwas intensiver auf die Video-Beratung<br />

einstellen, könnte man beispielsweise<br />

den beliebten 3D-Badplaner ansteuern.<br />

Mit dem kann man selbst als Design-<br />

Anfänger ganz leicht ausprobieren,<br />

In Zeiten wie diesen, in denen persönliche<br />

Begegnungen verständlicherweise<br />

deutlich verringert ausfallen, haben<br />

digitale Konferenzen Hochkonjunktur.<br />

Dass der bewegte Austausch von Bild<br />

und Ton nicht nur unter Kollegen und<br />

Freunden, in der Schule, an der Uni<br />

und in der Familie funktioniert, zeigt<br />

ELEMENTS. Wer <strong>für</strong> sein neues Haus oder<br />

im Sanierungsfall ein neues Bad plant,<br />

kann mit der persönlichen Video-Beratung<br />

den ersten Schritt tun. Den ersten<br />

Schritt auf dem einfachsten Weg zum<br />

neuen Bad. Die individuelle Video-Beratung<br />

ist eine sichere Alternative – ein<br />

zusätzliches Angebot zum Live-Erlebnis<br />

in unseren sechs Showrooms/Ausstellungshäusern,<br />

das derzeit sehr gerne in<br />

Anspruch genommen wird.<br />

wie später Wanne, Waschtisch und Handtuchheizkörper<br />

zur Geltung kommen. Auch<br />

der Badtyp-Test im kurzweiligen Frage-<br />

Antwort-Modus und der Budgetplaner, der<br />

einen ersten Überblick über die Kosten<br />

verschafft, sind im Vorfeld hilfreiche Tools.<br />

Deren Ergebnisse und Erkenntnisse fließen<br />

mit in die exklusive Video-Beratung<br />

ein. Und machen so den einfachsten Weg<br />

zum neuen Bad noch einfacher.<br />

ELEMENTS-SHOW.DE<br />

35


36<br />

Paula Modersohn-Becker Haus um 1932 mit großem Turmaufsatz und noch ohne Durchgang in den Handwerkerhof, Foto: Stickelmann


Markenzeichen mit der eigenen Typografie bestimmte<br />

weltweit alle öffentlichen Auftritte des Produktes,<br />

von der Packung über Plakate, Inserate bis hin zum<br />

Porzellandekor. Vor Beginn des Ersten Weltkrieges<br />

ließ Roselius den Laden der Kaffee-Hag in Wien<br />

durch Runge und Scotland zu einem übergroßen<br />

Warenmuster mit vornehmer, beinahe aristokratischer<br />

Inneneinrichtung ausgestalten. „Dies glückliche,<br />

geschmackvolle Gewand, in das die Kaffee-Hag ihre<br />

Geschäftsunternehmungen kleidet, ist das Ergebnis<br />

der alten Beziehungen des Gründers der Firma, Roselius,<br />

zu den Architekten Runge & Scotland...<br />

Der federführende Architekt der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite wurde der aus Hörde in Westfalen<br />

stammende Bernhard Hoetger, den Roselius nach<br />

Ende des Ersten Weltkrieges kennenlernte und der<br />

mit seinen amorphen Ziegelbauten dem Künstlerdorf<br />

Worpswede nach 1920 ein eigenes Image gegeben<br />

hatte. Diese unorthodoxe Bauweise, die seinen eigenen<br />

Vorstellungen einer spezifisch niederdeutschen<br />

Baukunst entsprach, wollte Roselius auch zu<br />

einem Markenzeichen der Böttcherstraße<br />

machen und engagierte den<br />

Bildhauer, dessen Kunstauffassung<br />

und Weltanschauung<br />

der seinigen überaus ähnlich<br />

war. Bereits 1924 hatte an<br />

ihm vorausschauend geschrieben:<br />

„Es ist richtig,<br />

dass ich nichts könnte<br />

ohne Hoetger; es ist aber<br />

ebenso richtig, daß das<br />

Hoetgersche Werk durch<br />

meine Tätigkeit in seiner<br />

Wirkung verhundertfacht<br />

werden kann.“ Und abschließend:<br />

„Davon aber nimm bitte heute<br />

schon Kenntnis, daß niemand anderes<br />

als Bernhard Hoetger diesen Teil der Böttcherstraße<br />

bauen wird.“<br />

Ihr Fachgeschäft <strong>für</strong> feinste Käsespezialitäten<br />

aus Tradition und Handwerk in <strong>Bremen</strong>.<br />

Ludwig Roselius war vielseitig interessiert und ein<br />

Mensch der Tat. Seine finanziellen Möglichkeiten gestatteten<br />

es ihm, seine Ideen ohne Umschweife in die<br />

Realität umzusetzen. Das ausgeprägte Interesse <strong>für</strong><br />

die Geschichte seiner Heimatstadt und Norddeutschlands<br />

schlug sich in einer großen Sammelleidenschaft<br />

<strong>für</strong> Archäologisches, Antiquarisches und bildende<br />

Kunst nieder.<br />

Der Zusammenbruch Deutschlands nach dem Ersten<br />

Weltkrieg brachten den konservativ-national denkenden<br />

Kaufmann auf die Idee, mit der Gestaltung<br />

Oben: Bernhard Hoetger Portrait 1913<br />

Hemmstraße 180<br />

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37


38<br />

Bernhard Hoetgers Architektur im Paula Modersohn-Becker Haus und im Haus Atlantis erregten<br />

Anfang der 30er Jahre weltweit Aufsehen.


der Böttcherstraße als Gesamtkunstwerk einen neuen<br />

Anfang zu wagen, der Traditon und Moderne ebenso<br />

miteinander verbindet wie Kunst und Handwerk, Architektur<br />

und bildende Kunst.<br />

Die Fassade der Böttcherstraße zur Martinistraße nach dem<br />

Bombenangriff am 7. Oktober 1944, Foto: Cüppers<br />

Es waren der verlorene Erste Weltkrieg und die verlorene<br />

Ehre sowie der als Schmach empfundene<br />

Versailler Vertrag, die bei ihm bleibende Makel und<br />

eine tiefe Sinnkrise hinterlassen hatten. Seit 1918 forderte<br />

Roselius immer wieder die Besinnung auf eine<br />

nationale Kultur. „Die Wiedererrichtung der Böttcherstrasse<br />

ist ein Versuch, deutsch zu denken. Das, was<br />

nach dem Kriege bei uns an starken Heimatgedanken<br />

in der Luft lag, soll dort festgehalten werden“, sagte<br />

er, wenn er gefragt wurde, was denn die Böttcherstraße<br />

bedeute. Nach dem vollkommenen kulturellen<br />

Werteverlust durch die Niederlage, wollte Roselius<br />

mit der Einrichtung dieser Straße eine Idee von einer<br />

neuen kulturellen Identität Deutschlands liefern. Sie<br />

sollte einen Aufbruch in die Moderne zeigen, der auf<br />

regionale Traditionen aufbaut, sich zugleich aber auch<br />

auf das Ursprüngliche, das unverfälschte Schöpfertum<br />

im Allgemeinen beruft. Diese Idee von einem<br />

neuen Deutschland sollte auch dem Ausland bekannt<br />

gemacht werden. So nutzte Ludwig Roselius die Böttcherstraße<br />

nicht nur als stetige Werbung <strong>für</strong> die Weltmarke<br />

Kaffee HAG, sondern auch als ein Forum zur<br />

Förderung des Bremer Tourismus, der nicht zuletzt<br />

durch die städtebauliche Entwicklung <strong>Bremen</strong>s und<br />

Lutz Krumbach<br />

prasselndes<br />

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39


Eine Touristengruppe aus USA zu Besuch in der Böttcherstraße 1929, Foto: Schlegel<br />

Links: Portraitkopf Ludwig Roselius von Bernhard Hoetger 1922 geschaffen, heute im<br />

Handwerkerhof, Foto: Stickelmann, Archiv Böttcherstraße<br />

seine historische Architektur in den 1920er Jahren<br />

ein internationales Niveau erreichte. Vor allem <strong>für</strong> die<br />

Überseetouristen, weitgehend aus den U.S.A., sollte<br />

das Erlebnis Deutschlands oder Europas mit dieser<br />

kleinen architektonischen Welt eröffnet werden, die<br />

die Historie und Eigenart der Hansestädte mit Vorstellungen<br />

zeitgenössischer und künftiger Entwicklungen<br />

in der urbanen Architektur verbindet.<br />

Die aus aller Herren Länder nach <strong>Bremen</strong> kommenden<br />

Besucher fanden in der Böttcherstraße also nicht<br />

nur Pittoreskes, Heimatverbundenes, sondern wurden<br />

mit höchst individueller, künstlerischer Architektur<br />

konfrontiert: mit Bernhard Hoetgers Paula Modersohn<br />

-Becker Haus als einer modernen Interpretation der<br />

vorgeschichtlichen Höhlenbehausung und dem Haus<br />

Atlantis mit seiner geometrischen Architektur im internationalen<br />

Stil des Art Deco.<br />

1944 wurde die Böttcherstraße zum größten Teil bis<br />

auf die Umfassungsmauern zerstört. Ludwig Roselius<br />

erlebte die Zerstörung seines Lebenswerkes nicht<br />

mehr, er starb im Mai 1943. In fast 10jähriger Arbeit<br />

wurden die Fassaden bis 1954 wiederhergestellt.<br />

Die von Runge & Scotland und Bernhard Hoetger<br />

gestalteten Innenräume sind aber – bis auf wenige<br />

Ausnahmen – verloren. Die Wiederherstellung der<br />

Böttcherstraße durch Kaffee HAG war seinerzeit eine<br />

der bedeutendsten privaten Aufbauleistungen in der<br />

jungen Bundesrepublik. Besonders Ludwig Roselius‘<br />

älteste Tochter, Hildegard setzte sich <strong>für</strong> den Erhalt<br />

des kulturellen Werkes ihres Vaters ein.<br />

Die mit Hilfe der Kaffee HAG aus Ruinen wiedererstandene<br />

Böttcherstraße erwarb sich im Laufe der<br />

mehr als 65 Jahre nach ihrem Wiederaufbau in <strong>Bremen</strong><br />

den Ruf als Straße der Kultur – eben <strong>Bremen</strong>s<br />

heimliche Hauptstraße – mit Theater, Kino, Vortragsveranstaltungen,<br />

vielen Ausstellungen zeitgenössischer<br />

Kunst neben der ständigen Schau der Gemälde<br />

Paula Modersohn-Beckers, Hotels, Gastronomie und<br />

hochwertigen Einzelhandelsgeschäften. Seit 2003<br />

befindet sich das kulturelle Herz der Bremer Innenstadt<br />

in Obhut der Stiftung Bremer Sparer Dank, einer<br />

Stiftung der Sparkasse <strong>Bremen</strong>.<br />

So verbindet die Böttcherstrasse seit jeher das Moderne<br />

mit dem Traditionellen, das Kulturelle mit dem<br />

Kulinarischen, ganz so, wie es vor einhundert Jahren<br />

der Bremer Kaffeekaufmann Roselius erträumte und<br />

erdachte.<br />

Text: Archiv Böttcherstrasse <strong>Bremen</strong><br />

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WIR EMPFEHLEN<br />

Traditionell japanisch essen am runden Tisch, Yasuhiro Watanabe steht gerne im Mittelpunkt und teilt lecker aus.<br />

CAPTAIN Sushi<br />

in der Böttcherstraße<br />

Vor vielen Jahren eröffnete ein Kapitän das erste<br />

Sushi Restaurant <strong>Bremen</strong>s. Damals <strong>für</strong> einige der<br />

neumodische Kram, roher Fisch, ob das schmeckt?<br />

Heute etwa dreißig Jahre später, ist die japanische<br />

Küche, zu der ja nicht nur Sushi gehört, gar nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Leckeres aus Tofu mit Rind, Shabu Shabu (hauchdünnes<br />

Rindfleisch, das in eine Brühe getunkt wird,<br />

ähnlich wie Fondue) Udon- und Ramensuppen und<br />

viele kleine andere Köstlichkeiten. Die große Auswahl<br />

auf dem Laufband in der Böttcherstraße 2, wird mit<br />

geschickten Händen seit 2015 von dem Bruder der<br />

Inhaberin Izumi Watanabe zubereitet. An der Theke<br />

sitzend, kann man Yasuhiro Watanabe dabei zusehen<br />

und auch fragen, welcher Fisch denn da gerade<br />

vor einem angekommen ist. Nicht alle, die man sieht,<br />

kennt man auch. Aal, besonders zart, hat hier eine<br />

andere Farbe und schmeckt köstlich. Der weiße Butterfisch,<br />

so butterweich über dem Reis, ein Genuß. Für<br />

die, die rohen Fisch<br />

nicht ganz so gerne<br />

essen, ist Aburi<br />

etwas. Da wird der<br />

Lachs leicht flambiert<br />

und mit einer<br />

speziellen Soße an-<br />

gerichtet. Delikat und macht süchtig. Die Geschwister<br />

Watanabe legen wert auf Qualität genauso wie auf<br />

die entspannte Musik im Hintergrund, die einen vom<br />

anstrengenden Tag befreit.<br />

Ein Tee, ein Kirin Bier oder später ein Sake, gehören<br />

zu einem vollkommenen Essen im Captain Sushi<br />

dazu. All you can eat oder Ladie‘s Night, sind Tage,<br />

an denen noch mehr Auswahl auf dem Laufband<br />

steht und man herrlich alles durchprobieren kann, da<br />

die Portionen etwas kleiner sind als normal. Daran,<br />

dass der erste Betreiber ein Kapitän war, erinnern die<br />

Schiffchen, von denen der Gast noch heute isst, wenn<br />

er denn am Tisch eine Portion von zum Beispiel sehr<br />

zartem Sashimi bestellt. Gäste, die schon mehrfach in<br />

Japan waren, sprechen von einem authentischen Flair<br />

und fühlen sich in der Böttcherstraße am wohlsten.<br />

Sich ein Plätzchen am Tresen zu reservieren, ist immer<br />

gut und die Familie Watanabe freut sich auf Ihre<br />

Anmeldung!<br />

Captain Sushi<br />

Böttcherstraße 2<br />

T 0421 256789<br />

captain-sushi.de<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos Izumi Watanabe<br />

42


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Weihnachten<br />

Geschenkideen zum Fest<br />

GESCHENKTIPPS<br />

Foto: Lucie Liz von Pexels<br />

Mit diesen kleinen Kaufanregungen möchten wir Sie daran<br />

erinnern, dass wir viele schöne Geschäfte in <strong>Bremen</strong> und<br />

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allem besucht zu werden. Jeder Stadtteil hat Schönes zu<br />

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Wenn man andere Städte besucht, wird einem oft<br />

geraten in den Seitenstraßen nach den versteckten<br />

Besonderheiten zu suchen. Eine solche Besonderheit<br />

erwartet den Besucher des Städtchens Verden an<br />

der Aller unter der Adresse Herrlichkeit 1.<br />

Es handelt sich um die Wohnwerkstatt, in<br />

deren Geschäftsräumen sich gleich drei<br />

Gewerke befinden. Der Raumausstatter<br />

und Polstereimeister Christian Rösch<br />

ist hier ansässig, die Floristin Petra<br />

Klepatz und der Malermeister Mark Fiedler. Letzterer<br />

leitet seinen Familienbetrieb bereits in dritter Generation,<br />

widmet sich nun aber mit viel Herzblut ganz der<br />

Innenarchitektur. Fiedler&Rösch leben hier seit sieben<br />

Jahren ihren Traum.<br />

Am liebsten beraten sie den Kunden direkt<br />

zu Hause. Denn am Anfang steht in<br />

jedem Fall das persönliche Kennenlern-Gespräch,<br />

in dem sie sich über<br />

Geschmack und Stil des Kunden infor-<br />

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mieren. Welche Farben bevorzugt der Kunde, welche<br />

Materialien sprechen ihn an? Gefällt ihm Klassik oder<br />

mag er es lieber humorvoll? Liebt er es hell oder lebt<br />

er lieber mit gedeckten Farben? Natürlich oder bunt?<br />

Oder beides …<br />

Christian Rösch liebt Stoffe und berät seine Kunden<br />

individuell. Da<strong>für</strong> ist das Angebot an herrlichen<br />

Stoffen, die unter eigenem Label Fiedler&Rösch zu<br />

Gardinen, Kissen, Wandbespannungen oder neu gepolsterten<br />

Möbel verarbeitet werden, groß und wird<br />

individuell auf Wunsch gefertigt.<br />

Möbel der Designerin Christine Kröncke, exklusiv bei der Wohnwerkstatt<br />

Eine große Auswahl an Wohnaccessoires findet sich<br />

im vorderen Ladengeschäft, aktuell natürlich mit der<br />

schönsten Weihnachtsdeko. Die hochwertigen kleinen<br />

Besonderheiten von Lambert, Dutz und Greengate sowie<br />

die ansprechende Beleuchtung u.a. von Kartell sind<br />

schön in Szene gesetzt. Ein Besuch ist allein schon<br />

eine Freude <strong>für</strong> das Auge. Und wenn Sie eine schöne<br />

Vase verschenken möchten, kann die Floristin Petra<br />

Klepatz gleich die passende Blume dazu anbieten oder<br />

das ergänzende Gesteck mit Weihnachtsdeko.<br />

Fiedler&Rösch freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

Wohn<br />

WERK<br />

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Fiedler & Rösch<br />

Wohnwerkstatt<br />

Fiedler & Rösch<br />

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wohnwerkstatt-verden.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do & Fr. 10-18 Uhr<br />

Sa 10-14 Uhr<br />

N 0 C / 5 M / 20 Y / 60 K (HKS 96 K)<br />

N 50 C / 0 M / 20 Y / 0 K (HKS 51 K / 55 %)<br />

Eine persönliche Beratung im Stil des Kunden steht an erster Stelle<br />

Text: Susanne Lolk, Fotos: Konstantin Zigmann<br />

53


Fedelhören<br />

Einen Spaziergang...<br />

SPAZIERGANG<br />

Die Raupe von Bernd Uiberall, Foto: Peter Haarstick<br />

54


Der Rosselenker, Foto: Privat<br />

… durch eine von <strong>Bremen</strong>s ganz speziellen Geschäftsstraßen<br />

möchten wir heute den Lesern des<br />

SCHWACHHAUSER <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> anbieten,<br />

nämlich den Fedelhören. Auch wenn dieser unter<br />

strengen Gesichtspunkten geographisch gesehen nicht<br />

zum Stadtteil Schwachhausen gehört, führt er jedoch<br />

ganz schnurstracks auf ihn zu. Er mündet an seinem<br />

Ende in die Straße Am Dobben, erfüllt damit an vorgeschobener<br />

Stelle die Funktion des Stadttors, das bis<br />

1849 das Bischofstor darstellte.<br />

Vor uns ein gepflastertes Rondell, auf den aus allen<br />

denkbaren und undenkbaren Winkeln Fahrräder zufahren,<br />

vergessen wir nicht, <strong>Bremen</strong> belegt Platz #1<br />

von Deutschlands Weiter auf Seite 58<br />

BREMEN<br />

Viele von <strong>Bremen</strong>s Besuchern, die das erste Mal unsere<br />

Stadt bereisen, wie andere, deren Weg sie auf schon<br />

bekannten Wegen vom Marktplatz über den Domshof<br />

und durch die Bischofsnadel treibt und in den Wallanlagen<br />

landen lässt, wundern sich über jenen splitternackten<br />

jungen Mann, den sie dort auf seinem Marsch<br />

mit seinem Pferd in Richtung des Bischofstores und<br />

der Bischofsbrücke über den Wallgraben mit seinem<br />

Pferd überholen. Eingeweihte wissen es längst: Er ist<br />

auf dem Weg in den Fedelhören, um sich neu einzukleiden.<br />

Aber nicht nur dieses eine elementare Bedürfnis<br />

wird er in der 600 Meter langen Meile befriedigen<br />

können, es locken ihn viele andere Versuchungen.<br />

Wir lassen das 1838 erbaute Torhaus am Bischofstor<br />

rechts liegen, überqueren den Wallgraben über<br />

die Bischofsbrücke, vorbei an dem immer reichlich<br />

bestückten und farbenreichen Obst-, Gemüse- und<br />

Blumenstand. Wenn wir den Blick von dort nach rechts<br />

wenden, sehen wir in der Mehrzahl ältere Herren ihre<br />

Petanca-Kugeln gegeneinander anrollen, zumindest bei<br />

gutem Wetter.<br />

KRUEGER Fedelhören 107 2<strong>82</strong>03 <strong>Bremen</strong> 0421-323776<br />

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55


Plan der Stadt <strong>Bremen</strong> aus dem Jahre 1881<br />

Die Erbsünde<br />

Große Schmerzen und unheilbare Wunden fügten die<br />

bremischen Stadtplaner dem Fedelhören und den sie<br />

umgebenen Straßenzügen bei, als man in den sechziger<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschloss,<br />

mitten in dieses dicht belebte und bestens funktionierende<br />

Wohn- und Geschäftsviertel mit dem Breitenweg<br />

in Form einer Hochstraße eine Betonbresche zu<br />

schlagen und brutal den Rembertikreisel landen zu<br />

lassen. Noch standen zwar in der Mitte des Quartiers<br />

noch immer die mahnenden Ruinen der in der Nacht<br />

vom 1944 zerstörten Rembertikirche, aber das rechtfertigt<br />

in keiner Weise das brutale Vorgehen der Stadt-<br />

„Sanierer“ jener Jahre. Hunderte der dortigen Bewohner<br />

und Geschäftsleute wurden in alle Winde der Stadt<br />

zerstreut, der Großteil des Rembertiviertels niederrissen<br />

und dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Noch größeres Unheil konnte dann die Initiative der Jusos<br />

um Olaf Dinné (*1935) und Gerd Settje (1931-2012),<br />

die man gut als erste Bremer Bürgerinitiative nach dem<br />

2. Weltkrieg bezeichnen darf, verhindern. Denn die<br />

BESTATTUNG<br />

Dem Leben<br />

einen würdevollen<br />

Abschied geben<br />

Friedhofstraße 19<br />

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56


Remberti-Kirche in der Bombennacht vom 4-5 Juni 1942, Foto: Staatsarchiv Verkehrsflächenplan von 1964<br />

ursprüngliche Vision, die auf allersten Plänen bereits<br />

aus den unmittelbaren Jahren nach dem Weltkrieg<br />

zwei basierten, hatte ursprünglich sogar vorgesehen,<br />

quer durch das Ostertorviertel einen weiteren vierspurigen<br />

Durchbruch zu prügeln, um in Höhe der Mozartstraße<br />

zum Osterdeich zu stoßen, dort die Weser mit<br />

einer neuen Brücke zu überqueren, um dann natürlich<br />

auf der Neustadtseite weiter essentiellen Wohn- und<br />

Lebensraum zu eliminieren und dem Autoverkehr zu<br />

opfern.<br />

Jedenfalls ist der Fedelhören seit diesem schweren<br />

operativen Eingriff in einen östlichen Strunk vom<br />

Präsident-Kennedy-Platz bis zum Breitenweg und<br />

von da durch insgesamt fünf Fahrspuren einen breiten<br />

Grünstreifen und zwei Ampelanlagen getrennt, und es<br />

geht auf der westlichen Seite wieder ungestört wie in<br />

früheren Zeiten weiter bis zum Dobben.<br />

Darf man sich heute neue Hoffnungen machen? Man<br />

hörte davon, dass <strong>für</strong> den in diesen Tagen stattfindenden<br />

Parteitag der SPD des Unterbezirks Stadt der<br />

Ortsverein Altstadt-Mitte einen Antrag einbringen wolle,<br />

das seinerzeit Zerstörte, einschließlich des Breitenweges,<br />

zurückzubauen. Ach, wie schön wär‘ denn das?<br />

Es gibt Beispiele aus anderen Städten, die sich trauten,<br />

unsinnige in der Vergangenheit begangene Taten wiedergutzumachen.<br />

Köstliche<br />

Weihnachtsgrüße<br />

Ob klassische Weihnachtsspezialitäten wie<br />

unser echter Bremer Klaben oder individuell<br />

gestaltete Pralinen mit Firmenaufdruck –<br />

versenden Sie weihnachtliche Grüße auf<br />

ganz individuelle Art!<br />

Unsere Produkte werden per Hand frisch<br />

und liebevoll in unserer Backstube in der<br />

Sögestraße hergestellt.<br />

Gern senden wir Ihnen unser Programm zu.<br />

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57<br />

09.09.2010 15:22:52 Uhr


Gut flanieren lässt sich im Fedelhören, so wie die beiden Sänger Tim und Denis Fischer es vormachen, Foto: Volker Bergmann © Privat<br />

fahrradfreundlichsten Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern.<br />

Obacht ist aber geboten, denn manche der Fahrer wähnen sich auf dem<br />

allerletzten Teilstück eines Zeitfahrens der Tour de France.<br />

Wir steuern geradeaus auf die klassizistische Fassade des Graphischen<br />

Kabinetts zu, das dort seit 1927 logiert, vorher hatten sie noch ihren Sitz im<br />

Fedelhören 11. An dieser Stelle gabeln sich zwei Straßen: Links die Rembertistraße<br />

und rechts hinein geht es dann endlich in den Fedelhören!<br />

Vorher schauen wir uns noch einmal auf der gegenüberliegenden Seite<br />

um: Etwas schräg nach hinten versetzt liegt das ehemalige US-Amerikanische<br />

Generalkonsulat, heute hält da die BLG Logistics (ehemals als Bremer<br />

Lagerhaus Gesellschaft - Aktiengesellschaft von 1877 gegründet) die Stellung.<br />

Das 1953 eröffnete Gebäude stellte zu jenem Zeitpunkt das wohl modernste<br />

Bauwerk <strong>Bremen</strong>s dar, klare, gerade, lichtdurchflutete Architektur,<br />

inmitten der in diesen Jahren noch in vielen Ruinen liegende Stadt. In den<br />

60er Jahren beliebter Ort <strong>für</strong> die damals junge Generation, um uns Filme<br />

aus den USA im Original anzusehen, aber zum Ende der gleichen Dekade,<br />

zu Anfang der folgenden immer wieder auch Anlaufstelle und Schauplatz<br />

der seinerzeitigen Anti-Vietnam-Proteste.<br />

Auf dem Rasen zwischen dem ehemaligen Konsulat und dem in Helgoländischem<br />

Rot hoch in den Himmel ragenden bunkerähnlichen Steinklotz, in<br />

dem das Staatsarchiv <strong>Bremen</strong>s mit acht Ober- und zwei Untergeschossen<br />

untergebracht ist, steht die von Bernd Uiberall 1973 geschaffene Skulptur<br />

Raupe, die sich aus einem gläsernen Quader windet. Nachts leuchtet das<br />

gute Tier, das gleichsam wie ein Maskottchen über den Eingang zum Fedelhören<br />

wacht.<br />

58


Auf einen Bummel!<br />

Jetzt können wir erst einmal an der Ladenpassage auf<br />

der linken Straßenseite entlang bummeln, kommen<br />

dabei an den verschiedensten Geschäften vorbei, an<br />

einer italienischen Bar, einem ebensolchen Restaurant,<br />

verschiedenen Läden mit Antiquitäten und Kunst,<br />

anderen mit Kleidung <strong>für</strong> Damen und Herren, welche<br />

mit Schuhen, Hüten, seit kurzem einem <strong>für</strong> Designer-<br />

Sitzmöbel, einer Buchhandlung, einem Friseursalon,<br />

einem Yoga-Zentrum, Juwelieren, einem Fahrradladen,<br />

einem Raumdesigner.<br />

Und auf der gegenüberliegenden Seite der Straße gibt<br />

es ein Reisebüro, einen Häusermakler, eine Kleiderwerkstatt,<br />

Münzhandlungen, einen über 100 Jahre<br />

alten Teppichladen, in einem Hinterhof verschiedene<br />

Künstlerateliers, einen weltberühmten Coiffeur.<br />

Leider werden wir am Ende dieser Osttrasse des Fedelhören,<br />

damit auf halber Strecke, scharf und brutal<br />

abgebremst: Wir stoßen auf die wohl größte Bausünde,<br />

die die Baubehörde der Stadt nach dem Ende des 2.<br />

Weltkriegs angetan hat. Damals hat sie hier einen viel<br />

weniger als andere Viertel durch die Bombardements<br />

zerstörten, vollkommen intakten Stadtteil abgerissen<br />

und zerrissen, um auf den freigesprengten und freigebaggerten<br />

Flächen eine vielspurige Schnellstraße, einen<br />

überdimensionierten Verteilerkreisel und vollkommen<br />

sinnlose Freiflächen zu schaffen (siehe dazu die vorherige<br />

Doppeseite „Erbsünde“).<br />

So wurde neben einer Unzahl von weiteren bewohnten<br />

und bewirtschafteten Straßen auch der Fedelhören im<br />

Zusammenhang dieser Kastration in zwei Teile zerschnitten.<br />

Wir setzen uns aber einfach darüber hinweg<br />

und überqueren mit Todesverachtung dennoch die<br />

viele Meter breite Betontrasse und stehen plötzlich<br />

wieder im Fedelhören, nunmehr in seinem westlichen<br />

Abschnitt.<br />

Geh doch nach drüben!<br />

Drüben also, in diesem Teil der Straße, finden wir jetzt<br />

mehr Wohnhäuser, obwohl sich auch in dem Teil,<br />

durch den wir vorher geschlendert waren, in nahezu<br />

allen über den Läden liegenden Stockwerken Wohnungen<br />

befinden, die meisten davon zur Miete. Hier sind es<br />

aber hauptsächlich im Stil des Bremer Hauses konstruierte<br />

Gebäude, allerdings in der Edition 2.0, also höher<br />

und breiter konzipiert als beispielweise ihre Pendants<br />

im Ostertor oder Steintor.<br />

Zwischen den imposanten Bürgerhäusern aus den<br />

letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, gibt es auch hier<br />

Kunstgalerien, einen Hundesalon, ein weiteres Reisekontor,<br />

eine Werbeagentur, einen Elektriker, eine Einrichtung<br />

<strong>für</strong> betreutes Wohnen und ganz vorne<br />

an der Spitze der Straße, schon mit einem Fuß Am<br />

33 Jahre Musik, 33 Jahre Leidenschaft<br />

Bowers & Wilkins<br />

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600er- und 700er-<br />

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einschließlich der<br />

Signature-Serien und<br />

Center-Speaker!<br />

59


Auch der Fedelhören schmückt sich zur Weihnachtszeit, Foto: Privat<br />

Dobben, gibt es einen seit 1988 existierenden Laden<br />

<strong>für</strong> hochwertige HiFi-Anlagen mit den allerbesten Referenzen.<br />

Sehr reizvoll gestaltet sich auf unserer Tour ein Abstecher<br />

vorne in die kurze Adlerstraße, an deren Ende<br />

wir in die Anlage des Rembertistifts gelangen, das dort<br />

schon seit 1305 – ursprünglich als Lepra-Hospital<br />

gegründet – existiert. Danach hat es viele Umbauten<br />

erlebt, auch seine Verwendungszwecke änderten sich<br />

immer mal wieder, bis es in der heutigen Form seit<br />

den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

eine Wohnanlage <strong>für</strong> betreutes Wohnen wurde. In<br />

seiner Mitte ein grüner Innenhof, der von vielen kleinen<br />

Vorgärten der im Erdgeschoss lebenden Senioren<br />

umrahmt wird. Und im Zentrum der Wiese thront<br />

ein riesengroßes Exemplar einer über 200 Jahre alte<br />

Blutbuche. Eine kleine Oase inmitten der dröhnenden<br />

Geräuschkulisse, die der Breitenweg mit seinem hohen<br />

Verkehrsaufkommen zu verantworten hat.<br />

In meiner Aufzählung der diversen Gewerbe im Fedelhören,<br />

habe ich sicher das eine oder andere vergessen,<br />

aber selbst eine womöglich zu kurz geratene Auflistung<br />

zeigt bereits die große Vielfalt des Angebots der beiden<br />

Straßenabschnitte und macht die Alleinstellung dieser<br />

Meile unter den Geschäftsstraßen <strong>Bremen</strong>s deutlich.<br />

Nicht ein Geschäft gehört zu einer Kette, vielfach befinden<br />

sich die Läden schon in der zweiten oder dritten<br />

Generation ihrer Eigentümer.<br />

Das Mittelmeer ist nicht weit<br />

Unbestritten durchweht den Fedelhören immer ein<br />

gewisses mediterranes oder auch Pariser Flair, das man<br />

gerade in der wärmeren Jahreszeit zu spüren vermag,<br />

wenn viele der Ladenbesitzer auf ihren Stühlen und an<br />

ihren kleinen Bistrotischen vor ihren negozios,<br />

tiendas oder magazines sitzen und sich mit den Kollegen<br />

aus den anderen Läden oder mit vorübergehenden<br />

Passanten auf einen Schnack, da also wieder ganz bremisch,<br />

versammeln.<br />

Einen ganz erheblichen Anteil an der Kreation dieses<br />

südländischen Ambientes hat ohne Zweifel Giuseppina<br />

Scaldrione, <strong>für</strong> alle nur ‚Pina‘, sie ist die padrona des<br />

hochklassigen Restaurants La bottega italiana in der<br />

Nummer 102 und der gleich links daneben liegenden<br />

Bramante Vino Bar, in der man sich nun wirklich fühlt,<br />

als sei man irgendwo ganz in der Nähe des Mittelmeers<br />

gelandet: H ier sitzen ab dem frühen Morgen ältere Damen<br />

und Herren beisammen, Geschäftsleute, manchmal<br />

auch Spieler des SV Werder <strong>Bremen</strong>, Literaten, die<br />

miteinander schwätzen und diskutieren, Nachbarn des<br />

Viertels, viele lesen in der Lokalgazette, dem Weser-<br />

Kurier, oder überregional in der SZ, der FAZ oder der<br />

ZEIT und – tatsächlich – wenn man ganz fein die Ohren<br />

spitzt, meint man manchmal die Fontänen einer der<br />

römischen Brunnen rauschen zu hören oder das Klatschen<br />

der Wellen an die Hafenmauern am Ende der<br />

Ramblas Barcelonas …<br />

Verluste<br />

Leider gibt es auch Läden, die man heute vermisst,<br />

und die vor einigen Jahren noch ihren speziellen<br />

Charme und exquisite Gaumengenüsse versprachen.<br />

Da waren „Die Blöchligers“, bei denen man sich auf<br />

seinem Nachhauseweg von der City nach Schwachhausen<br />

köstliche Speisen mitnehmen konnte, sich zu<br />

Weihnachten die Gans ordern oder zu einer Feier den<br />

„Party-Service“ in Anspruch nahm – Catering heißt das<br />

heute natürlich. Heute hat die 1914 in der Wernerstraße<br />

als Milchgeschäft gegründete Firma ihren Sitz in Habenhausen.<br />

Vielleicht gelingt es irgendwann einmal, sie<br />

wieder an ihren alten Standort im Fedelhören zurückzulocken.<br />

Anwohner und Bewohner der umliegenden<br />

60


Besuchen Sie eine der attraktivsten Einkaufsstraßen<br />

<strong>Bremen</strong>s und genießen Sie in der Vorweihnachtszeit<br />

das vielfältige Angebot an tollen Ideen <strong>für</strong> Ihre Lieben.<br />

Hier trägt jedes Geschäft die individuelle Handschrift seiner<br />

Inhaber. Dies verspricht nicht nur ein exklusives Sortiment<br />

und qualifizierte Beratung, sondern macht den Fedelhören<br />

zur ersten Adresse <strong>für</strong> ganz persönliche Geschenke.<br />

Nr. 105<br />

Nr. 18/19 Nr. 96<br />

Nr. 103<br />

Nr. 99 Nr. 98<br />

Nr. 102<br />

Nr. 19<br />

Nr. 7<br />

Nr. 91 Nr. 97<br />

Nr. 8<br />

Nr. 101 Nr. 9<br />

weinhandel im fedelhören Nr. 105 // gold & form Nr. 103// la bottega<br />

italiana Nr. 102 // ihr raumausstatter im fedelhören Nr. 101 // kunsthandel<br />

johannes schulz Nr. 100 //kontrast männermode Nr. 98 // prototype<br />

schumacher Nr. 99 // goldschmiede haarstick Nr. 97 // albatros buchhandlung<br />

Nr. 91 // auktionshaus bolland & marotz Nr. 18/19 // la gitana modemanufaktur<br />

Nr. 12 // kunst u. antiquitäten nr. 9 // hanseatische münzenhandlung<br />

Nr. 8 // teppichhaus gleue Nr. 7 // dk design kontor Nr. 96<br />

www.fedelhoeren.de<br />

Nr. 12 Nr. 100<br />

61


der am weitesten entlegenen Stelle des Universums<br />

ein Buch zu finden, das nicht mehr im Druck war, wo<br />

immer er es auch suchen musste, in seinem eigenen<br />

Laden oder irgendwo draußen in der Antiquariatswelt.<br />

Er war ein Unikum unter <strong>Bremen</strong>s Buchhändlern – von<br />

gewisser Skurrilität -, aber von allen hochgeschätzt.<br />

Ein ähnlich beinahe märchenhafter Hort <strong>für</strong> alte, sehr<br />

alte Kostbarkeiten der Verlagsgeschichte war das Antiquariat<br />

von Heike Brinkhus. Sie auch eine Antiquarin<br />

durch und durch, die irgendwann Anfang der 2000er<br />

Jahre ihren Laden in der Nummer 92 schloss, den<br />

sie zwanzig Jahre vorher eröffnet hatte. „Sie schätzte<br />

das sinnliche Vergnügen des Fühlens, Sehens und<br />

Riechens von Büchern“ schrieb Sigrid Schuer in einem<br />

Artikel in DIE WELT vom Oktober 2001 über sie.<br />

Hermann Stuzmann an der Theke des Café Grün, Foto: Victor Ströver<br />

Viertel würden sie mit Jubel wieder „daheim“ begrüßen,<br />

gerade auch, nachdem die Institution der Fa. Grashoff<br />

als der andere Gourmet-Star der Innenstadt seine<br />

Tore vor ein paar Wochen verriegelt hat.<br />

Zwei andere Opfer der Neuzeit hätte man auch nach<br />

wie vor sehr gerne in seiner Nähe und als schmückende<br />

Elemente des Fedelhören-Mosaiks dabei, die<br />

beiden Antiquariate, die heute kaum noch so existieren<br />

könnten wie dazumal, weil weltweit der Umsatz an<br />

antiquarischen Büchern so gut wie ausschließlich via<br />

dem Internet abgewickelt wird.<br />

Gleich am Anfang des Fedelhören, in der Nummer 106,<br />

gegenüber dem Staatsarchiv waren es die Goethe-Stuben<br />

des Buchhändlers, Antiquars, Lyrikers, Kinderbuchautors<br />

und Quäkers Albert Steen (1906-1976), dem<br />

man seinen Beruf bereits von weitem ansah; er hatte<br />

langes schlohweißes Haar, trug wallende Mäntel, war<br />

ein äußerst liebenswürdiger, wenn auch etwas kauziger<br />

Vertreter. So jedenfalls erinnere mich an ihn. Er wusste,<br />

wie es sich von jedem Antiquar gehört, auch noch an<br />

Die Blöchliger, Foto: Google Maps<br />

Auf der Westseite des Fedelhören, an der Ecke zur Adlerstraße<br />

gab es zum Beginn des Jahres 2012 ebenfalls<br />

Tränen, als nach 31 Jahren buntem Treiben die Schließung<br />

des Kulturortes Café Grün anstand, das 1980<br />

von Hermann Stuzmann und Max Schmalz gegründet<br />

worden war. Auf den zwei Etagen des auffälligen Glaskubus‘<br />

traf sich die subkulturelle Kunst- und Musikszene<br />

<strong>Bremen</strong>s. Unmengen von Kunstausstellungen<br />

und Live-Konzerten fanden statt. Persönlich meine eindrücklichste<br />

Erinnerung: Als mein Mann und ich 1985<br />

nach Barcelona zogen, feierten wir unser Abschiedsfest<br />

hier, damals ahnten wir noch nicht, dass es <strong>für</strong> uns<br />

mehr als 3o Jahre da unten würden, dazu gute und<br />

schöne. Café Grün hat uns wohl das Glück gebracht…<br />

Heute beherbergt das charismatische Nachkriegsgebäude<br />

eine Werbeagentur und eigentlich verdiente es,<br />

in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude <strong>Bremen</strong>s<br />

aufgenommen zu werden, wie schon 17 weitere in der<br />

Straße.<br />

Das Wetter heute ist schön, darf ich Sie deshalb<br />

zum Abschluss unseres Rundgangs zu einem Latte<br />

macchiato oder einem Espresso mit einem der wohlschmeckenden<br />

hausgemachten Kuchen auf Pinas<br />

Terrasse einladen? Danach haben sie sicher noch Lust,<br />

ein weiteres Mal durch die Straße zu streifen und sich<br />

in einem der vielen Läden zu einem Kauf verführen<br />

zu lassen. Und weil sie sich dabei viel Zeit genommen<br />

haben, ist es später geworden, und Sie bleiben einfach<br />

da, um sich vielleicht nicht wie im siebten Himmel, aber<br />

doch immerhin in Italien, sprich bei Pina, bei einem<br />

wohlschmecken Teller Pasta wiederzufinden. Und am<br />

Nebentisch sind Sie längst im Gespräch mit einem der<br />

Nachbarn und fühlen sich fast wie zu Hause. Und ich<br />

bin sicher, Sie werden wiederkommen!<br />

Text: Guenter G. Rodewald<br />

62


Gratulation<br />

der Handelskammer<br />

JUBILÄUM<br />

Mit 2G und Abstand überreichte Karsten Nowak die Urkunde<br />

zum 100-jährigen Bestehen an Svenja und Gerald Elfers<br />

Am 17. November 1921 wurde das Geschäft Heinrich Gleue - Perser<br />

Teppiche - in <strong>Bremen</strong> von Heinrich Gleue gegründet. 100 Jahre<br />

ist das her und ein Grund <strong>für</strong> die Handelskammer <strong>Bremen</strong> zu<br />

gratulieren und dem heutigen Inhaber Gerald Elfers, der seit vielen<br />

Jahren das Geschäft führt, da<strong>für</strong> eine Urkunde auszustellen.<br />

Karsten Nowak, geschäftsführend im Bereich Einzelhandel der IHK,<br />

überreichte die Urkunde und gratulierte nicht nur zum 100-jährigen<br />

Bestehen, er fand auch lobende Worte <strong>für</strong> das Geschäft selbst<br />

und den Standort im Fedelhören 7. Zurecht, denn der Fedelhören,<br />

nah an der Innenstadt, ist eine der schönsten Einkaufsstraßen in<br />

<strong>Bremen</strong>, in denen man viele weitere unterschiedliche Geschäfte<br />

findet und gerne bummelt, um Außergewöhnliches<br />

zu finden. Ihm war es<br />

auch wichtig hervorzuheben, dass ein<br />

Fachgeschäft <strong>für</strong> Orientteppiche in<br />

<strong>Bremen</strong> 100 Jahre existieren kann,<br />

weil die Beständigkeit der Qualität<br />

und die Fortführung der Tradition so<br />

zu diesem doch seltenen Jubiläum<br />

führt. Nicht oft hat er die Gelegenheit<br />

gehabt, zu solch einem hohen<br />

Jubiläum im Einzelhandel gratulieren<br />

zu dürfen.<br />

WIR SAGEN<br />

DANKE!<br />

100 Jahre<br />

Teppichhaus Gleue.<br />

Das feiern wir<br />

mit attraktiven<br />

Jubiläums- Angeboten.<br />

• Beratung und Verkauf von<br />

handgeknüpften Teppichen,<br />

Kelims und Designteppichen<br />

• Biologische Teppichwäsche<br />

• Reparaturen und Restauration<br />

in eigener Werkstatt<br />

• Inzahlungnahme / Ankauf<br />

alter Teppiche und Brücken<br />

• Gutachten und Bewertungen<br />

TEPPICHHAUS GLEUE<br />

Fedelhören 7 | 2<strong>82</strong>03 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421 32 62 07<br />

info@teppich-gleue.de<br />

www.teppich-gleue.de<br />

Text und Fotos: Susanne Lolk<br />

Im Teppichhaus Gleue ist nicht nur die althergebrachte<br />

Tradition der orientalischen Knüpfkunst zu finden auch<br />

das moderne Design von handgeknüpften Teppichen ist zu entdecken.<br />

Nomadi Art aus <strong>Bremen</strong>, die Marke Edelgrund und, ganz<br />

modern, die Jan Kath Design Teppiche. Um es mit Jan Kath zu sagen:<br />

„Ihr könnt cool sein, ohne kalte Füße zu haben“.<br />

Lassen Sie sich inspirieren, denn 100 Jahre Teppichhaus Gleue<br />

bedeutet ab dem 17. November 2021 auch <strong>für</strong> 100 Tage viele<br />

Jubiläums-Angebote!<br />

Gerald Elfers und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch.<br />

SEIT<br />

100 JAHREN<br />

IN BREMEN<br />

63


HUMBOLDT<br />

FORUM<br />

KULTUR<br />

Ost- und Nordfassade<br />

Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss,<br />

Foto: Alexander Schippel<br />

Das Humboldt Forum in Berlin ist mehr<br />

als ein Museum. Es ist ein offenes Forum,<br />

eine internationale Dialogplattform <strong>für</strong> die<br />

Fragen, die uns heute in der Welt bewegen.<br />

Das Forum schlägt eine Brücke zwischen<br />

den Fragestellungen der Wissenschaft und<br />

den Interessen des Publikums. Und es hat<br />

ein eigenständiges sehr breites Programm<br />

von Tanz, Film, Musik und Diskursen bis zu<br />

Mitmach-Angeboten.<br />

66


Zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz,<br />

in der historischen Mitte Berlins, hat ein neues Zentrum<br />

der Kulturen und der Wissenschaften eröffnet.<br />

Gegenüber der Museumsinsel treffen in der Neuinterpretation<br />

des 1950 gesprengten Berliner Schlosses<br />

originalgetreu rekonstruierte Barockfassaden auf die<br />

zeitgenössische Architektursprache des italienischen<br />

Architekten Franco Stella; Historie trifft auf Gegenwart<br />

und Zukunft und fügt sich zu einem neuen Bild zusammen.<br />

Das Humboldt Forum führt Künste, Kulturen, Wissensgebiete,<br />

Menschen, Communities und Perspektiven<br />

zusammen und schafft Räume <strong>für</strong> überraschende Experimente<br />

und inspirierende Begegnungen. Auf rund<br />

30.000 Quadratmetern steht den Besucher*innen ein<br />

breites kulturelles Programm über fünf Etagen offen.<br />

Nach der Öffnung des Außenraums mit Schlüterhof,<br />

Passage und Spreeterrassen ist seit dem 20. Juli 2021<br />

auch das Haus geöffnet. Besucher*innen können die<br />

Präsentationen zur Geschichte des Ortes sowie den<br />

Humboldt Brüdern, die Sonderausstellungen schrecklich<br />

schön – Elefant. Mensch. Elfenbein und Nimm<br />

Platz! Eine Ausstellung <strong>für</strong> Kinder sowie die Auftaktausstellungen<br />

Nach der Natur und BERLIN GLOBAL<br />

erleben. In einem weiteren Schritt haben am 22. September<br />

2021 die ersten Sammlungspräsentationen<br />

des Ethnologischen Museums und des Museums <strong>für</strong><br />

Asiatische Kunst eröffnet.<br />

Namensgeber des Humboldt Forums sind die Brüder<br />

Alexander und Wilhelm von Humboldt. Ihre Neugier<br />

und ihre Fähigkeit, die Welt mit offenen Augen zu<br />

erkunden, ist Inspiration <strong>für</strong> das künstlerische und wissenschaftliche<br />

Programm. Das Humboldt Forum ist ein<br />

offener sozialer, reflexiver und diskursiver Ort, eine lernende<br />

Organisation im Austausch mit Besucher*innen<br />

und Kooperationspartner*innen aus allen Teilen der<br />

Welt. Als Impuls- und Gastgeber lädt es zu neuen<br />

Formaten in Kultur und Wissenschaft ein und regt an,<br />

bisher ungewohnte Betrachtungsweisen und Perspektiven<br />

zu erproben.<br />

Ausstellungen lassen die Kunst und Kulturen Asiens,<br />

Ozeaniens, Afrikas und Amerikas, Berlin als Ort der<br />

Wissenschaften und mit seinen weltweiten Verflechtungen<br />

sowie die 800-jährige Geschichte des Ortes in<br />

ihrer Vielfalt erleben. Drängende Fragestellungen unserer<br />

Zeit werden aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

erörtert und diskutiert. Dazu gehört auch der Umgang<br />

mit dem kolonialen Erbe. Wechselnde Sonderausstellungen<br />

widmen sich auf rund 5.000 Quadratmetern<br />

einer großen Bandbreite aktueller Themen, Fragen,<br />

Entwicklungen und Herausforderungen im globalen<br />

Kontext. Neben den drei Kernthemen des Humboldt<br />

Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die<br />

Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität<br />

– stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische<br />

Themen im Mittelpunkt.<br />

67


Fürther Straße • 2<strong>82</strong>15 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 04 21 / 35 30 31<br />

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Geöffnet: Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr<br />

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Tel. 0421 320077<br />

Stadtkontor<br />

Böttcherstraße 9 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421 320077<br />

Schleusenstraße 1 · 27568 Bremerhaven<br />

Tel. 0471 44012<br />

Geschäftsstelle · 27798 Hude<br />

Tel. 04408 8097777<br />

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Service-Ruf 0800 5667626 / 0-24 Uhr<br />

Ausstellung „Einblicke. Die Brüder Humboldt“ Fassade und Fenster<br />

Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Alexander Schippel<br />

Musik, Theater, Tanz, Performance, Literatur, Film und Medien: Ein<br />

Veranstaltungsprogramm ermöglicht künstlerische Partizipation sowie<br />

wissenschaftliche und populäre Diskurse, in Auseinandersetzung<br />

mit den Sammlungen oder auch losgelöst und davon unabhängig. Das<br />

künstlerische Programm wie auch die Ausstellungen werden in enger<br />

Zusammenarbeit mit Communities aus Berlin und aus unterschiedlichen<br />

Regionen der Welt konzipiert. Das umfassende Bildungs- und Vermittlungsprogramm<br />

<strong>für</strong> Gruppen und individuelle Besucher*innen ist <strong>für</strong> das<br />

gesamte Haus konzipiert. Auf allen Etagen werden Führungen, kreative<br />

Vermittlungsformate, Workshops, Vorträge und künstlerische Projekte<br />

angeboten.<br />

ERDGESCHOSS<br />

Das Erdgeschoss ist mit Veranstaltungssälen, seinen Zugängen zu<br />

öffentlichen Plätzen und gastronomischen Einrichtungen ein kultreller<br />

Treffpunkt. Der Schlüterhof und auch die anliegende Passage sind<br />

rund um die Uhr <strong>für</strong> die Öffentlichkeit zugänglich. In der Passage wirft<br />

eine kleine Ausstellung zu den Brüdern Humboldt Schlaglichter auf<br />

ihr Wirken, die Zeitumstände, in denen sie sich bewegt haben, und<br />

schafft Verbindungslinien zu den Prinzipien des Humboldt Forums.<br />

In wechselnden Sonderausstellungen im Erdgeschoss arbeitet das<br />

Humboldt Forum mit verschiedenen Institutionen und internationalen<br />

Kooperationspartner*innen zusammen. Den Auftakt bilden die Sonder-<br />

Ihr Energie-Berater<br />

<strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> und umzu<br />

Schlosskeller, Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: David von Becker<br />

68


ausstellungen Nimm Platz! Eine Ausstellung <strong>für</strong><br />

Kinder sowie schrecklich schön – Elefant. Mensch.<br />

Elfenbein.<br />

Nimm Platz! bietet den jüngsten Besucher*innen im<br />

Alter von 3 bis 10 Jahren und ihren erwachsenen<br />

Begleitpersonen Raum zum Erkunden, Spielen und<br />

Lernen über das Sitzen in unterschiedlichen Kulturen.<br />

Gestaltet als Erfahrungs- und Erlebnisraum, können<br />

sich Kinder spielerisch mit dem Alltagsphänomen des<br />

Sitzens beschäftigen. Ethnologische und historische<br />

Originalobjekte, Elemente zum Ausprobieren und<br />

Bereiche zum Mitgestalten geben Anlass <strong>für</strong> gemeinsames<br />

Nachdenken über die unterschiedlichen Funktionen,<br />

Bedeutungen und Techniken des Sitzens und<br />

damit über das Zusammenleben in verschiedenen<br />

Kulturen.<br />

schrecklich schön – Elefant. Mensch. Elfenbein. nähert<br />

sich der Beziehung von Mensch und Elfenbein in<br />

einer umfassenden, kritischen Auseinandersetzung,<br />

die auch ein Diskurs- und Filmprogramm umfasst.<br />

Ihre welt- und epochenumspannende Erzählung präsentiert<br />

das Thema mit einer großen Bandbreite an<br />

Perspektiven: vom Werkstoff und seiner Bearbeitung<br />

über das Motiv des Stoßzahns in seiner kolonialen<br />

Konnotation, von der Verwendung des Elfenbeins in<br />

Geflüchtete brauchen Schutz!<br />

Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung fliehen,<br />

suchen Schutz. REFUGIO ist ein sicherer Ort.<br />

Herzlichen Dank <strong>für</strong> Ihre Spenden, die bereits vielen<br />

geflüchteten Menschen in <strong>Bremen</strong> eine kostenlose<br />

Beratung und therapeusche Behandlung bei uns<br />

ermöglicht haben. Unterstützen Sie uns auch weiterhin.<br />

Spendenkonto:<br />

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Medizin und seiner Verbindung zu Schönheitsidealen<br />

über seine Rolle als Kultiviertheitssymbol, vom Elefanten<br />

als Repräsentant von Macht, Gegenstand der Jagd<br />

und als zu schützende Tierart, von seinem Verständnis<br />

als wichtiges Bindeglied im Kreislauf der Natur und<br />

als Sinnträger in Religion, Mythos und künstlerischer<br />

Reflexion.<br />

GESCHICHTE DES ORTES<br />

Kloster, Berliner Schloss und Aufmarschplatz, Palast<br />

der Republik und Kulturbaustelle – an kaum einem<br />

anderen Ort in Berlin haben sich in den letzten 800<br />

Jahren gesellschaftliche, städtebauliche, politische<br />

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Faszination entfalten. Mit edelsten Materialien. Jede Faser pure Natur.<br />

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69


Ausstellung „Einblicke. Die Brüder Humboldt“ Fenster<br />

Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Alexander Schippel<br />

und kulturelle Entwicklungen so verdichtet wie auf<br />

dem Schlossplatz. Der Bereich Geschichte des Ortes<br />

präsentiert diese in seinen Dauerausstellungen auf<br />

insgesamt 1.500 Quadratmetern. Ein 28 Meter langes<br />

Videopanorama wird die unterschiedlichen Facetten<br />

der Geschichte des Ortes visuell erfahrbar machen. Im<br />

Schlosskeller finden sich die einzigen noch erhaltenen,<br />

originalen Teile des mittelalterlichen Dominikanerklosters<br />

sowie die Kellerräume des Berliner Schlosses, die<br />

seit 2008 freigelegt wurden. Und im Skulpturensaal<br />

sind die Originalfiguren der Schlossfassade ausgestellt.<br />

Hierzu zählen insbesondere die Schlüter’schen<br />

Monumentalskulpturen, die man zum Schutz vor der<br />

Witterung nicht in die rekonstruierte Fassade integriert<br />

hat. Die vielfältigen Aspekte der Geschichte des<br />

Ortes werden außerdem durch 35 dezentrale Präsentationen,<br />

die sogenannten Spuren, veranschaulicht.<br />

Ausstellung „Einblicke. Die Brüder Humboldt“ Innenansicht<br />

Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Alexander Schippel<br />

Ein Fokus liegt auf dem Aufmarschplatz in der DDR,<br />

dem Palast der Republik und der Zeit nach seinem<br />

Abriss. Viele der Ausstellungsstücke werden zum ersten<br />

Mal nach langer Zeit wieder öffentlich präsentiert.<br />

1. OBERGESCHOSS<br />

Im ersten Obergeschoss können die Ausstellungen<br />

BERLIN GLOBAL von Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum<br />

Berlin sowie Nach der Natur der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin erkundet werden. Ebenfalls im<br />

ersten Obergeschoss bieten die Werkräume ein eigenes<br />

Areal <strong>für</strong> vielfältige und kreative Programme der<br />

Kulturellen Bildung an.<br />

Mit BERLIN GLOBAL zeigen das Stadtmuseum Berlin<br />

und Kulturprojekte Berlin auf rund 4.000 Quadratmetern<br />

ein Beziehungsgeflecht zwischen Berlin und der<br />

Behalten Sie<br />

das letzte Wort –<br />

aber nicht <strong>für</strong> sich.<br />

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70


Welt. Hier wird Stadtgeschichte nicht chronologisch<br />

erzählt – es gibt sieben Themenräume, in denen<br />

raumgreifende Installationen die Geschichten der<br />

Stadt erlebbar machen: Revolution, Freiraum, Grenzen,<br />

Vergnügen, Krieg, Mode und Verflechtung. Querschnittsthemen<br />

wie Kolonialismus oder Nationalsozialismus<br />

werden in mehreren Räumen der Ausstellung<br />

aufgegriffen.<br />

2. UND 3. OBERGESCHOSS<br />

Am 22. September 2021 wurde im zweiten und dritten<br />

Obergeschoss der erste Teil der Sammlungspräsentationen<br />

mit den weltweit bedeutenden Sammlungen<br />

des Ethnologischen Museums und des Museums <strong>für</strong><br />

Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin<br />

eröffnet: der Westflügel mit den Häusern aus Ozeanien,<br />

rekonstruierten buddhistischen Kulthöhlen aus der<br />

Region um die Seidenstraße, dem Ausstellungsbereich<br />

Japan mit dem begehbaren Teehaus in seinem<br />

Zentrum, der Kunst vom chinesischen Kaiserhof, den<br />

Beständen des Berliner Phonogrammarchivs mit Tondokumenten<br />

traditioneller Musik aus aller Welt sowie<br />

Teilen der Afrika-Sammlung.<br />

2022 wird in den Ostflügeln des zweiten und dritten<br />

Obergeschosses auch der zweite Teil der Sammlungspräsentationen<br />

des Ethnologischen Museums und<br />

des Museums <strong>für</strong> Asiatische Kunst eröffnet. Highlights<br />

dieses Bereiches umfassen die Bestände aus dem<br />

zentralen und südlichen Andenraum, die beeindruckenden<br />

Cotzumalhuapa-Stelen, die Geschichte der<br />

afrobrasilianischen Diaspora in der Amazonasregion,<br />

die Kunst der Khmer, die Vielfalt und Traditionen des<br />

südostasiatischen Theaters, die globale Diversität des<br />

Islam und die Nordamerika-Säle mit den beiden historischen<br />

Wappenpfählen aus Britisch-Kolumbien.<br />

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Rund 20.000 Exponate – darunter auch wechselnde<br />

Objekte – geben auf zwei Geschossen einen Epochen<br />

und Kontinente umspannenden Überblick über<br />

die Kunst und Kulturen der Welt. Auf rund 14.000<br />

Quadratmetern werden archäologische, ethnologische<br />

und kunstgeschichtliche Sammlungsobjekte mit<br />

einem großen Bestand an Fotografien, Filmen und<br />

Tonaufnahmen zu sehen sein.<br />

Schloßplatz<br />

10178 Berlin<br />

T 030 99 211 89 89<br />

humboldtforum.org<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo, Mi, Do, So 10-20 Uhr<br />

Fr, Sa 10-22 Uhr<br />

Di geschlossen<br />

24.12.2021 geschlossen<br />

25./26.2021 12-18 Uhr<br />

31.12.2021 geschlossen<br />

01.01.2022 14-20 Uhr<br />

Aufgrund der Corona-Pandemie ist ein Besuch<br />

einiger Ausstellungen nur mit einem vorab online<br />

gebuchten Zeitfenster-Ticket möglich. Weitere<br />

Information finden Sie auf der Website.<br />

WACHMANNSTRASSE 61<br />

TEL 0421 34 29 33 · FAX 34 27 34<br />

2<strong>82</strong>09 BREMEN<br />

buchhandlung@thorban-buch.de<br />

Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr<br />

Sa 10.00-13.30 Uhr<br />

Ostfassade, Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Foto: Alexander Schippel<br />

71


Foto: René Beckmann<br />

bremerphilharmoniker.de<br />

Jahreswechsel, die Bremer Philharmoniker<br />

Prosit<br />

5. Philharmonisches Konzert<br />

So 16.1.22, 11:00 Uhr, Glocke<br />

Mo 17.1.22, 19:30 Uhr, Glocke<br />

Di 18.1.22, 19:30 Uhr, Glocke<br />

John Adams (*1947)<br />

Short Ride in a Fast Machine<br />

Philip Glass (*1937)<br />

Konzert <strong>für</strong> vier Saxophone und Orchester<br />

Astor Piazzolla (1921-1992)<br />

arr. Theodore Kerkezos<br />

Tango Suite <strong>für</strong> vier Saxophone und Orchester<br />

Richard Strauss (1864-1949)<br />

Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28<br />

Marko Letonja, Dirigat<br />

Signum Saxophon Quartett<br />

Das wird ein wilder Ritt, bitte anschnallen! Rasend<br />

schnell wird in Adams‘ „Short Ride in a Fast Maschine“<br />

von Null auf Hundert beschleunigt, und ziemlich heftig<br />

geht es auch zwischendrin zur Sache – inklusive Vollbremsung<br />

am Schluss. Ganz so wild ist das Konzert <strong>für</strong><br />

vier Saxophone und Orchester von Philipp Glass zwar<br />

nicht, aber auch hier darf man sich auf eine faszinierende<br />

Reise durch die Welt der Minimal Music gefasst<br />

machen - immer im Flow. Mit dem Signum Quartett<br />

sind hier Meister ihres Fachs am Werk, die ihr Instrument<br />

mit Astor Piazzollas ebenso mitreißender wie melancholischer<br />

„Tango Suite“ auch in weiteren Facetten<br />

vorstellen. Und mit der Symphonischen Dichtung über<br />

Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss<br />

findet das Programm einen rundum vergnüglichen<br />

Abschluss. Die Streiche des Narrs, der der Gesellschaft<br />

letztendlich nur einen Spiegel vorhält, haben auch heute<br />

nichts von ihrem Witz und ihrer Brisanz verloren.<br />

Signum<br />

Saxophon<br />

Quartett<br />

Foto:<br />

Andrej<br />

Grilc<br />

72


Virtuose Superlative unter sich<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

So 6.2.22, 11:00 Uhr, Glocke<br />

Mo 7.2.22, 19:30 Uhr, Glocke<br />

Johannes Brahms (1833-1897)<br />

Konzert <strong>für</strong> Klavier und Orchester<br />

Nr.1 d-Moll op. 15<br />

Konzert <strong>für</strong> Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 B-Dur op. 83<br />

Marko Letonja, Dirigat<br />

Marc-André Hamelin, Klavier<br />

Marc-André Hamelin, Foto: Canetty Clarke<br />

Der frankokanadische Pianist und Komponist Marc-<br />

André Hamelin zählt zweifellos zu den ganz Großen<br />

seiner Zunft. Als „Interpreten mit fast übermenschlichen<br />

technischen Fähigkeiten“ bezeichnete ihn einst<br />

die New York Times. Kein Repertoire ist ihm zu unbekannt,<br />

kein Werk zu schwer. Als Solist bewegt sich<br />

Hamelin eindeutig in der höchsten pianistischen Liga.<br />

Beim 6. Philharmonischen Konzert wird er sich gleich<br />

zwei symphonische Schwergewichte vorknöpfen: die<br />

beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms. Das erste<br />

stammt aus der Sturm- und Drangzeit des damals<br />

noch relativ unbekannten Komponisten. Als dagegen<br />

das zweite uraufgeführt wurde, war Brahms schon<br />

weltberühmt. Beide Konzerte haben symphonische<br />

Ausmaße, beide zählen zu den anspruchsvollsten und<br />

längsten Stücken dieser Gattung. Da braucht man als<br />

Solist nicht nur eine profunde Technik, sondern auch<br />

eine ausgezeichnete Kondition. Und die hat Hamelin<br />

zweifellos.<br />

Die Beethoven-Expedition<br />

Klimakonzert<br />

Fr 25.2.2022, 19:00 Uhr, Überseemuseum<br />

Werke von Ludwig van Beethoven (1770-1<strong>82</strong>7)<br />

Kammerensembles der Bremer Philharmoniker<br />

Marko Letonja, Generalmusikdirektor<br />

Dr. Antje Boetius und weitere Wissenschaftler<br />

des Alfred-Wegener-Instituts<br />

Die Musiker der Bremer Philharmoniker tun etwas<br />

gegen den Klimawandel und engagieren sich mit Konzerten<br />

<strong>für</strong> den Klima- und Umweltschutz. Als Mitglied<br />

der bundesweiten Initiative „Orchester des Wandels“<br />

präsentieren sie im Überseemuseum die ungewöhnliche<br />

Kombination aus Klimaforschung und Kompositionen<br />

von Ludwig van Beethoven. Im ganzen Museum<br />

verteilen sich an verschiedenen Stationen Kammerensembles<br />

des Orchesters und Wissenschaftler des<br />

Alfred-Wegener-Instituts und laden zum Flanieren<br />

zwischen Musik und Wissenschaft ein und anschließend<br />

in die „Philharmonic Lounge“ mit einem DJ.<br />

Winterzauber<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

So 12.12., 11:00 Uhr, Glocke<br />

Mo 13.12., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Di 14.12., 19:30 Uhr, Glocke<br />

Jean Sibelius (1865–1957)<br />

Luonnotar op. 70<br />

Edvard Grieg (1843–1907)<br />

Schauspielmusik zu „Peer Gynt“<br />

Karen Vourc’h, Sopran<br />

Solveig, Åse, Grüngekleidete<br />

Emil Borgeest, Erzähler<br />

Peer Gynt<br />

Martin Baum, Erzähler<br />

Welcome-Back-Aktion<br />

Zurück in den Konzertsaal… am<br />

liebsten mit Ihnen zusammen,<br />

liebes Publikum!<br />

Beim 4. Philharmonischen<br />

Konzert bietet die Welcome-<br />

Back-Aktion in den Kategorien<br />

1, 2 und 3 einen Preisnachlass<br />

von 20 % auf den regulären<br />

Preis. Online buchbar unter<br />

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der Glocke.<br />

Aktionscode: 197PHK3!4<br />

Peer Gynt – eigentlich ein Taugenichts,<br />

Tagträumer und Aufschneider und<br />

trotzdem nicht zuletzt durch Henrik Ibsens<br />

Theaterstück fast so etwas wie ein<br />

norwegischer Nationalheld und durch<br />

Edvard Griegs Suite weltbekannt. Wer<br />

kennt sie nicht die „Morgenstimmung“<br />

oder „In der Halle des Bergkönigs“?!<br />

Die Bremer Philharmoniker bringen<br />

diese wunderbare Komposition endlich<br />

wieder auf die Bühne und erzählen<br />

Peer Gynts Geschichte als halbszenische<br />

Fassung mit der Sopranistin Karen<br />

Vourc´h und den beiden Schauspielern<br />

Emil Borgeest und Martin Baum.<br />

73


Das Wintermärchen: Foto: Marianne Menke<br />

Dramatischer Jahreswechsel<br />

bremer shakespeare company<br />

Silvestertheater<br />

DAS WINTERMÄRCHEN<br />

Kalt-warmes Wechselbad der Gefühle von William Shakespeare<br />

Nicht Ereignisse, sondern Emotionen, die plötzlich aus dem Nichts aufkeimen, setzen das Drama in Gang: der<br />

grundlose Eifersuchtswahn Leontes’, König von Sizilien, zerstört die Liebe seiner Frau Hermione, zerreißt seine<br />

Ehe, schlägt seinen besten Freund, König Polixenes von Böhmen, in die Flucht und belädt ihn selbst mit Schuld<br />

– am Tod seines Sohnes Mamilius und am Verbrechen an seiner neugeborenen Tochter, die er auf dem Meer<br />

aussetzen lässt. Seine vergebliche Reue stürzt sein Königreich in Eiseskälte und Erstarrung. Doch dann wendet<br />

sich das Blatt: das Kind, in der Fremde an Land gespült, wird von einfachen Schäfern aufgezogen, ihr Name:<br />

Perdita, die Verlorene. In dieser schlichten und heiteren Welt wächst sie heran, ohne ihre eigene wahre Geschichte<br />

zu kennen, verliebt sich in einen jungen Mann, ohne zu wissen, dass er der Sohn des Königs Polixenes<br />

ist. Und wiederum ist es ein mächtiger Vater, der diese Liebe bedroht. Das junge Paar flieht übers Meer, landet<br />

in Sizilien, wo sich Perditas wahre Geschichte enthüllt. Die Kraft der Wahrheit, der Liebe und der Verzeihung<br />

führt zu einem glücklichen und versöhnlichen Ende. Wir finden, es gibt kein schöneres Stück, um ein schwieriges<br />

Jahr zu beenden und 2022 zuversichtlich zu beginnen!<br />

TERMINE: Sa 18.12. um 19.30 Uhr / 31.12. um 18.00 Uhr und 22.00 Uhr (inkl. ein Glas Sekt).<br />

Anschließend Silvesterfeiern im Falstaff.<br />

bremer shakespeare company<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Schulstr. 26<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

Tickets<br />

Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />

T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 h<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

shakespeare-company.com<br />

74


DER NIBELUNGEN WUT – FUROR TEUTONICUS<br />

Welcome to Hell – Willkommen in Hels Hotel!<br />

Die nordische Totengöttin Hel beherbergt in ihrem heruntergekommenen Etablissement die Untoten Hagen,<br />

Kriemhild, Brunhild und den ewigen Kämpfer. Dort schmoren sie seit Jahrhunderten und zerfleischen sich<br />

Nacht <strong>für</strong> Nacht mit gegenseitigen Vorwürfen und Anschuldigungen, wer ihren Held Siegfried auf dem Gewissen<br />

hat. Plötzlich taucht eine junge Frau auf und erkennt in diesem Gemisch aus Hass, Rachegelüsten und<br />

Heldenverehrung großes Potenzial, daraus eine neuzeitliche Marke <strong>für</strong> unsere Gegenwart zu schmieden. Wir<br />

begegnen dieser „Marke“ längst schon wieder. Die Inszenierung nimmt den Urschlamm nationalistischer Gesinnung<br />

unter die Lupe - schaurig-schön!<br />

TERMINE: Sa 11.12. um 19.30 Uhr und So 12.12. um 18.00 Uhr<br />

RICHARD III<br />

„Ein Pferd, mein Königreich <strong>für</strong>’n Pferd!“<br />

Mit diesem schurkischen König hat William Shakespeare eine der faszinierendenden Bühnenfiguren aller Zeiten<br />

erschaffen, einen aufregend widersprüchlichen Charakter. Richard Gloucester steht in der Thronfolge weit<br />

hinten und ist kein wohlgelittener Zeitgenosse: missgestaltet, eiskalt, zynisch und skrupellos, aber er brennt vor<br />

Ehrgeiz und kann, wenn es ihm nützt, charmant und überzeugend sein. Er ist ein Spieler und Manipulator - und<br />

ein Mörder. Auch vor Kindern und Verwandten schreckt er nicht zurück, denn sein Ziel ist die Krone von England.<br />

Als er den Thron erobert hat, ist sein Weg gepflastert von Leichen, und er ist umringt von Speichelleckern<br />

und Opportunisten. Seine Widersacher, die in England nichts gegen ihn vermochten, haben in Frankreich neue<br />

Allianzen geschmiedet und rücken nun gegen ihn vor. In der Schlacht spielt er seinen letzten Trumpf aus, sich<br />

selbst - und verliert!<br />

TERMIN: Di 28.12. um 19.30 Uhr.<br />

MUTTER HOLLE<br />

Nach dem Märchen „Frau Holle“ der Brüder Grimm<br />

Die Inszenierung begeistert Kinder und Erwachsene mit einer fantasievollen Bühnenausstattung und skurrilwitzigen<br />

Kostümen. Überbordende Spielaktionen erzählen die Geschichte der zwei ungleichen Schwestern:<br />

hilfsbereit und solidarisch die eine, egoistisch und faul die andere. Beide stellt die alte Erdgöttin „Mutter Holle“<br />

auf die Probe - keine Frage, welche Schwester am Ende reichen Lohn erhält. Die Botschaft von Gemeinsinn und<br />

Achtsamkeit gegenüber der Welt und den Mitmenschen kommt bei allen Altersgruppen gut an, deshalb sind<br />

Aufführungen in der Adventszeit ein Vergnügen <strong>für</strong> alle Generationen in der Familie.<br />

Sonntag, 5. und 19. Dezember um 15.00 Uhr im Theater am Leibnizplatz.<br />

FAMILIENVORSTELLUNGEN: So 5.12. / So 19.12. um 15.00 Uhr<br />

„ZWISCHEN DEN JAHREN“ – THEATER<br />

Sonntag; 26. Dezember, 19.30 Uhr<br />

DAS TOLLSTE STÜCK IN DER GESCHICHTE DER WELT...<br />

Montag. 27. Dezember , 19.30 Uhr<br />

EIN SOMMERNACHTSTRAUM<br />

Dienstag, 28. Dezember, 19.30 Uhr<br />

RICHARD III<br />

Mittwoch, 29. Dezember, 19.30 Uhr<br />

WIE ES EUCH GEFÄLLT<br />

Donnerstag, 30. Dezember, 19.30 Uhr<br />

99 SCHRITTE ZUM MEER<br />

75


Foto: Jörg Landsberg<br />

SPIELPLAN<br />

Woyzeck<br />

Sa, 8.1., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz / Wiederaufnahme<br />

Sa, 15.1., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Do, 20.1., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Fr, 28.1., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

So, 27.2., 18 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Tau wird sich bilden auf unseren Gräbern, und die ganze Welt wird grün.“ (Tom Waits) – Was passiert, wenn<br />

ein Mensch zum Versuchsobjekt der Medizin wird? Zum Spielball der Mächtigen? Woyzeck hetzt von einem<br />

Job zum nächsten, sein magerer Sold genügt nicht, seine Freundin Marie und das gemeinsame Kind zu ernähren.<br />

So verkauft er seinen Körper <strong>für</strong> scheinbar wissenschaftliche Experimente. Doch der Arzt missbraucht ihn<br />

ebenso wie sein Hauptmann. Als körperliches Wrack gleitet Woyzeck immer tiefer ab in Wahn und Verzweiflung.<br />

„Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“ Tom Waits hat zu Büchners<br />

sozialkritischem Dramenfragment einen fatalistisch-schönen Soundtrack geschrieben. Bevor in der zweiten<br />

Spielzeithälfte das Team um Gintersdorfer/Klaßen den Stoff divers und heutig neu befragt, reanimieren wir die<br />

Erfolgsproduktion von Klaus Schumacher (2013) und lassen sie nochmal erklingen: die Songs wie „God’s away<br />

on business“ und „Misery is the river of the world“, in ihrer zeitlosen Melancholie.<br />

Regie: Klaus Schumacher<br />

Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

2<strong>82</strong>03 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 3653 0<br />

Kartenverkauf<br />

Kartenbüro Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

T 0421 3653333<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo-Fr 13-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />

Spielplan und Kartenverkauf<br />

theaterbremen.de<br />

Über die Vorstellung im<br />

Spielplan erreichen Sie das<br />

online Buchungsportal.<br />

76


Eileen<br />

Fr, 21.1., 20 Uhr, Kleines Haus / Premiere<br />

Do, 27.1., 20 Uhr, Kleines Haus<br />

Sa, 26.2., 20 Uhr, Kleines Haus<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Zweifellos hat es perfekte Morde gegeben, sonst wüsste man ja etwas von ihnen.“ (Alfred Hitchcock) — USA<br />

1964: Eileen ist Mitte 20, wohnt mit ihrem alkoholkranken Vater in X-Ville und hasst die Welt. Sie arbeitet in einer<br />

Vollzugsanstalt <strong>für</strong> jugendliche Straftäter als Sekretärin. Doch jeden Tag wird ihr Traum größer, endlich nach<br />

New York abzuhauen und ihren trostlosen Alltag hinter sich zu lassen. Bis in dem Gefängnis eines Tages eine<br />

neue Mitarbeiterin auftaucht: Rebecca. Die Freundschaft zur schönen und gebildeten Rebecca wird schnell zur<br />

Obsession und führt schließlich zu einem alles verändernden Verbrechen … Elsa-Sophie Jach bringt den Debütroman<br />

der US-amerikanischen Autorin Ottessa Moshfegh auf die Bühne des Kleinen Hauses und widmet sich<br />

nach WÜST oder Die Marquise von O…. – Faster, Pussycat! Kill! Kill! erneut einer ambivalenten weiblichen Protagonistin,<br />

die sich ihren Weg durch ein kapitalistisches, patriarchales System bahnt, um ihrem eigenen American<br />

Dream zu folgen.<br />

Regie: Elsa-Sophie Jach<br />

Falstaff<br />

Sa, 29.1., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz / Premiere<br />

Fr, 11.2., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

So, 20.2., 15:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Sa, 26.2., 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz<br />

Weitere Termine folgen<br />

„Der Mensch ist weder Engel noch Bestie, und das Unglück will es, dass diejenigen, die den Engel spielen<br />

wollen, zu Bestien werden.“ (Blaise Pascal) — Maximalen Genuss mit minimalsten Mitteln zu erreichen, das ist<br />

Falstaffs Devise. Anstand und Regeln kümmern ihn dabei wenig. Und so macht er sich auch nicht die Mühe, die<br />

beiden verheirateten Damen Alice Ford und Meg Page individuell zu einem Rendezvous einzuladen, sondern<br />

verfasst zwei identische Liebesbriefe. Ein entscheidender Fehler, der im kleinbürgerlichen Windsor nicht gerade<br />

zimperlich geahndet wird: Erst landet er im Wäschekorb, dann in der Themse und schließlich im Wald als<br />

Zielscheibe einer Menschenjagd, die längst mehr ist als eine harmlose Abreibung. Generalmusikdirektor Marko<br />

Letonja dirigiert Verdis virtuoses Alterswerk, ihm zur Seite steht Regisseur Paul-Georg Dittrich, der das Stück mit<br />

allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nah ans Heute und an die Zuschauer:innen heranholt.<br />

Musikalische Leitung: Marko Letonja, Regie: Paul-Georg Dittrich<br />

Eine neue Arbeit<br />

Fr, 4.2., 20 Uhr, Kleines Haus / Premiere<br />

Sa, 5.2., 20 Uhr, Kleines Haus<br />

Fr, 25.2., 20 Uhr, Kleines Haus<br />

Weitere Termine folgen<br />

Poor is the man whose pleasures depend on the permission of another.“ (Madonna Ciccone) — Nach ihrer ersten<br />

gemeinsamen Produktion Coexist, eingeladen zur Tanzplattform Deutschland 2020, kommen Unusual<br />

Symptoms und Adrienn Hód <strong>für</strong> eine neue Arbeit in <strong>Bremen</strong> zusammen. In ihren Produktionen macht sich die<br />

ungarische Choreografin auf mitunter radikale Weise auf den Weg, Formen und Narrationen des zeitgenössischen<br />

Tanzes neu zu verhandeln, Konventionen aufzubrechen und den Blick des Publikums neu zu justieren.<br />

In ihrer neuen Arbeit am Theater <strong>Bremen</strong> setzt sie ihre Auseinandersetzung mit normativen Vorstellungen von<br />

Tanz und Performance mit einem divers besetzten Ensemble von zwölf Tänzer:innen fort. Gemeinsam laden<br />

Adrienn Hód und Unusual Symptoms ein, neue Realitäten auf der Bühne sehen zu lernen und davon ausgehend<br />

die unterschiedlichen Räume einer Gesellschaft neu zu gestalten.<br />

Choreografie: Adrienn Hód, Choreografische Mitarbeit: Andy Zondag<br />

77


Foto: Kristin Päckert<br />

SPIELPLAN<br />

DOITSCHA (UA)<br />

Komödie von Adriana Altaras<br />

Sa, 18.12., 19:30 Uhr, Kleines Haus (Premiere)<br />

Mi, 22.12., 19:30 Uhr, Kleines Haus<br />

Do, 30.12., 19:30 Uhr, Kleines Haus<br />

weitere Termine unter www.stadttheaterbremerhaven.de<br />

Adriana, Georg, David und Sammy – auf den ersten Blick eine ganz normale Familie. Aber Adriana ist Jüdin und<br />

Georg Westfale – beide stur wie die Ochsen. Und die Söhne? David wäre lieber Israeli und beschimpft seinen<br />

Vater als «Doitscha». Und Sammy würde am liebsten GNTM gucken.<br />

Adriana Altaras entwirft in ihrem Roman «Doitscha» ein zum Brüllen komisches und berührendes, schillerndes<br />

und vielstimmiges Bild einer deutsch-jüdischen Familie im Deutschland von heute. Und sie stellt mit zutiefst<br />

menschlichem Humor die entscheidende Frage <strong>für</strong> das Zusammenleben von Deutschen und Juden: Wie können<br />

wir uns aus der Falle befreien, in den anderen immer nur die Kinder und Enkel der Täter oder Opfer zu sehen,<br />

ohne nach dem berühmten «Schluss-Strich» zu rufen? Wie können wir als Juden und Deutsche einfach zusammenleben,<br />

ohne die Toten zu vergessen?<br />

Regie: Andreas Rehschuh<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

Theodor-Heuss Platz<br />

27568 Bremerhaven<br />

Öffnungszeiten Theaterkasse<br />

Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

T 0471 49001<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

stadttheaterbremerhaven.de<br />

78


ROBIN HOOD<br />

Familienstück zur Weihnachtszeit, ab 6 Jahren<br />

So, 12.12., 14:00 Uhr, Großes Haus<br />

So, 12.12., 16:00 Uhr, Großes Haus<br />

So, 26.12., 16:00 Uhr, Großes Haus<br />

Angestoßen von der Frage, welche Helden es heute braucht, wird die berühmte Sage um den Kämpfer <strong>für</strong><br />

soziale Gerechtigkeit ins Heute verlegt. Im abgerodeten Sherwood Forest haben geld- und machtgierige<br />

Holzgroßhändler*innen gemeinsam mit dem Sheriff den Wald nahezu bis auf den letzten Baum abgerodet, um<br />

das Holz gewinnbringend weiterzuverarbeiten. Während die Bäuer*innen ihres Landes entmachtet werden,<br />

freuen sich die Kapitalist*innen über immer neue Gewinne.<br />

Robin Hood wird hier nicht nur zum Kämpfer <strong>für</strong> soziale Gerechtigkeit, sondern vor allem auch zum Umweltaktivisten.<br />

Gemeinsam mit seinen Freunden trickst er die Handlanger des Sheriffs aus und schlägt sein Zeltcamp des<br />

Widerstands mitten im Wald auf. Kein anderer mittelalterlicher Sagen-Held könnte dem jungen Publikum heute<br />

besser als Identifikationsfigur dienen als Robin Hood und seine Bande.<br />

Regie: Franziska-Theresa Schütz<br />

#<br />

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL<br />

Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sa, 25.12., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

So, 09.01., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

Fr, 14.01., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter www.stadttheaterbremerhaven.de<br />

Konstanze, Blonde und Pedrillo werden gefangen genommen und als Sklaven an Bassa Selim verkauft. Belmonte<br />

will die drei befreien. Doch die Entführung misslingt. Während der Aufseher Osmin auf Vergeltung hofft, schenkt<br />

Bassa Selim den Entführten ihr Leben.<br />

Unter dem Deckmantel eines vermeintlich heiteren orientalischen Märchens mit aufklärerischer Botschaft<br />

schlummert ein Werk, das gewohnte Rollenbilder unter die Lupe nimmt. Das fragt, ob bedingungslose Liebe<br />

möglich ist. Wann Vertrauen in Befremdnis kippt. Wie standhaft das Konzept Treue ist. Was «menschlich gütig<br />

sein» bedeutet. Musikalisch wie dramaturgisch entfacht Mozart einen Strudel aus Andersartigkeit, Freiheit und<br />

Selbstbestimmung, der von einer konventionellen Typenkomödie ein Stück größter Ernsthaftigkeit hinterlässt.<br />

Musikalische Leitung: Davide Perniceni // Regie: Barbara Schöne<br />

#<br />

FAUST (UA)<br />

Tanzabend von Sergei Vanaev frei nach Johann Wolfgang von Goethe<br />

Sa, 18.12., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

So, 16.01., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

Fr, 21.01., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter www.stadttheaterbremerhaven.de<br />

Das ungebrochene Interesse Theaterschaffender verschiedenster Genres brachte bis dato eine Mehrzahl unterschiedlichster<br />

traditioneller wie experimenteller Deutungen des berühmten Stoffs mit sich. Der Ballettmeister des<br />

Stadttheaters Bremerhaven, Sergei Vanaev, ergreift das Faust-Thema, um daraus einen zeitgenössischen Tanzabend<br />

zu choreografieren. Tanz als Element mit mehrschichtigen Eigenschaften soll das berühmte Drama dabei<br />

auf ganz besondere Weise interpretieren.<br />

«Das Premierenpublikum im Großen Haus des Stadttheaters hatte allen Grund <strong>für</strong> frenetischen Beifall. Denn<br />

Vanaev gelingt zu Beginn seiner letzten Bremerhavener Saison ein schönes, intensives Handlungsballett. Dank<br />

seiner exzellenten, athletischen Ensembles, dank seiner athmosphärischen Collage aus gut 30 Musiktiteln … und<br />

dank der hinreißenden Szenerien.» (Sebastian Loskant, Nordsee-Zeitung)<br />

Choreografie: Sergei Vanaev<br />

79


AUSSTELLUNG<br />

Bremerhavener Bauten<br />

Die Architektur des von Oswald M. Ungers entworfenen Gebäudes <strong>für</strong> das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong> Polar- und<br />

Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven erinnert an eine Schiffsform. Foto: Archiv der Nordsee-Zeitung, 1988.<br />

Im Zeichen der Postmoderne<br />

Spielerisch, emotional, menschlich<br />

80<br />

Über den Jahreswechsel zeigt das Historische Museum<br />

Bremerhaven eine Ausstellung über Bremerhavener<br />

Bauten, die vor rund vier Jahrzehnten im<br />

Zeichen der sogenannten „Postmoderne“ entstanden<br />

sind.<br />

„Dekorierter Schuppen“ oder „mehr Schein als Sein“<br />

– Die Kommentare waren mitunter nicht freundlich,<br />

mit denen Gebäude oder Produkte beschrieben wurden,<br />

die im Zeichen der Postmoderne entstanden<br />

waren. Dabei war es die Zeit der Postmoderne, die mit<br />

der Rückkehr von Aspekten wie Freude und Ironie,<br />

Emotionalität und Unvernunft das Design und die<br />

Architektur wieder menschlicher machten. Beides war<br />

seit Beginn des 20. Jahrhunderts in der sogenannten<br />

„Moderne“ unter der Dominanz von industrieller<br />

Funktionalität und Rationalität zunehmend emotionsfreier,<br />

nüchterner und betriebswirtschaftlich optimiert,<br />

geradezu schmucklos, ja „gnadenlos“ geworden. Auf<br />

den Leitspruch der Moderne „Form follows funktion“<br />

– die Funktion bestimmt die Ausführung – reagierte<br />

die Postmoderne mit „Form follows fiction“ – die Form<br />

ergibt sich aus einer Idee.<br />

Die Folgen dieses Positionswechsels, der seit Anfang<br />

der 1970er Jahre aus den Vereinigten Staaten,<br />

Frankreich und Italien nach Deutschland kam, löste in<br />

der lokalen Architektur und Stadtplanung in den ausgehenden<br />

1970er und 1980er Jahren eine intensive<br />

sowie kontroverse Diskussion über Stilfragen aus.<br />

Im Design führte er zu beinahe nicht nutzbaren, also<br />

funktionslosen und „unvernünftigen“ Produkten, die<br />

zugleich aber schön anzusehen, lustig und emotional<br />

waren. Die postmoderne Architektur zeigte sich weniger<br />

radikal. Ihre wesentlichen Kennzeichen bildeten<br />

Ausgezeichnet: Für die Häuserzeile in der Bremerhavener Deichstraße<br />

erhielt Architekt Peter Weber 1987 den Preis des Bundes Deutscher<br />

Architekten. Foto: Historisches Museum Bremerhaven, 2021.


Der Eingangsbereich des Historischen Museums bei abendlicher Beleuchtung. Foto: Historisches Museum Bremerhaven, 1991.<br />

die Rückkehr des Ornaments als funktionsloses gestalterisches<br />

Element, eine auffällige Farbgebung sowie<br />

ein Bedeutungsgewinn des Umfeldes, des Ortes,<br />

an dem die Bauten entstanden.<br />

Bereits mit Beginn der 1990er Jahre lief die Hochphase<br />

der Postmoderne aus. Die Befreiung von den<br />

Zwängen der Moderne und viele Stilelemente blieben<br />

jedoch erhalten und gehören heute zum Alltag der<br />

Architektur und des Designs. Der 30ste Geburtstag<br />

des Historischen Museums in Bremerhaven, dessen<br />

damaliger Neubau an der Geeste stilistisch der abklingenden<br />

Postmoderne zugeschrieben werden kann,<br />

bildete den Anlass <strong>für</strong> die Erinnerung an eine Architektursprache,<br />

der Bremerhaven bemerkenswerte<br />

Bauten sowie eine Reihe architektonisch preisgekrönter<br />

Gebäude verdankt.<br />

TERMIN<br />

Bremerhavener Bauten im Zeichen<br />

der Postmoderne<br />

Spielerisch, emotional, menschlich<br />

18. Dezember 2021 bis 27. März 2022<br />

Historisches Museum Bremerhaven<br />

An der Geeste I 27570 Bremerhaven<br />

Öffnungszeiten: Di bis So, 10 bis 17 Uhr<br />

historisches-museum-bremerhaven.de<br />

81


AUSSTELLUNG<br />

Manet und Astruc<br />

Manet und wer?<br />

Henri Fantin-Latour, Ein Atelier im Batignolles-Viertel, 1870, Öl auf Leinwand, 204 x 273,5 cm<br />

Musée d‘Orsay, Paris, © RMN-Grand Palais (Musée d‘Orsay) / Benoît Touchard/Mathieu Rabeau<br />

Manet und wer? Edouard Manet (1832–1883) war<br />

einer der berühmtesten Maler des 19. Jahrhunderts,<br />

doch Zacharie Astruc (1833–1907) ist bis heute als<br />

Künstler nahezu unbekannt. Zunächst machte er als<br />

Kunstkritiker von sich reden, und als erster verteidigte<br />

er öffentlich die Werke Manets. Mehrfach malte<br />

Manet ihn in den 1860er Jahren: Mit dem Bildnis des<br />

Zacharie Astruc, das heute in der Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

hängt, schuf Manet ein programmatisches Statement<br />

zum Geschmack der Avantgarde. Das Bild spielt auf<br />

vieles an, was die beiden liebten und diskutierten –<br />

japanische Kunst, Spanienmode, die Malerei der alten<br />

Meister und die Musik.<br />

Zacharie Astruc, Torero, der seinen Gürtel wieder anlegt<br />

(Die Toilette des Torero), 1880, Öl auf Holz, 55,5 x 46 cm<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-arts de la Ville de Paris<br />

Ein zentrales Kapitel der Ausstellung ist die Spanienfaszination<br />

der beiden Künstler. Ihr Briefwechsel, der<br />

im Katalog zur Ausstellung erstmals auf Deutsch veröffentlicht<br />

wird, bildet da<strong>für</strong> eine wichtige Grundlage. So<br />

verfasst Astruc <strong>für</strong> Manet eine Art Spanienreiseführer.<br />

Er beschreibt detailliert eine Route mit Städten, Museen,<br />

Hotels und Cafés. Ihre Bewunderung <strong>für</strong> die Kultur<br />

Spaniens, <strong>für</strong> die Malerei von Diego Velázquez und<br />

Francisco de Goya, <strong>für</strong> Gitarrenmusik und Stierkampf,<br />

spielt in den Kunstwerken von Manet und Astruc eine<br />

<strong>82</strong>


wichtige Rolle, was in der Ausstellung anhand von<br />

internationalen Leihgaben zu sehen ist: Neben<br />

dem berühmten „Gitarrenspieler“ aus dem Metropolitan<br />

Museum in New York werden von<br />

Manet auch das „Spanische Ballett“ und ein<br />

„Stierkampf“ präsentiert.<br />

Pariser Intellektuelle:<br />

Freundschaft und Netzwerk<br />

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist<br />

das Porträt des Schriftstellers Émile Zola<br />

aus dem Musée d’Orsay. Das großformatige<br />

Gemälde kann als eine Art<br />

Schwesterstück zum „Bildnis des<br />

Zacharie Astruc“ verstanden werden,<br />

denn es hat eine grundsätzlich<br />

ähnliche Konzeption von Figur<br />

und Attributen, unterscheidet sich<br />

aber durch die plakativere Bildsprache.<br />

Mit dem Porträt revanchierte<br />

sich der Maler bei dem Kritiker und<br />

Schriftsteller: Zola hatte Manets<br />

skandalträchtiges Gemälde „Olympia“<br />

verteidigt und so war Manets Porträt von<br />

Zola ein Dank <strong>für</strong> die öffentliche Würdigung<br />

seiner Kunst.<br />

Die Meisterwerke Manets stehen<br />

nun im Mittelpunkt einer großen<br />

Ausstellung in der Kunsthalle <strong>Bremen</strong>.<br />

Sie untersucht die gemeinsamen<br />

Themen von Manet und<br />

Astruc und präsentiert Bilder Manets<br />

neben den überraschenden Aquarellen<br />

und Skulpturen seines Freundes. Gemälde<br />

ihrer bekannten Zeitgenossen wie Henri<br />

Fantin-Latour, Claude Monet und Pierre-<br />

Auguste Renoir veranschaulichen ihr persönliches<br />

und künstlerisches Umfeld.<br />

Internationale Museen wie das Musée d’Orsay<br />

in Paris, das Metropolitan Museum in New York,<br />

die National Gallery of Art in Washington und<br />

Museum of Fine Arts in Boston unterstützten<br />

die Ausstellung mit bedeutenden Leihgaben. Mit<br />

dieser Schau setzt die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> die Reihe<br />

großer Ausstellungen zu französischen Malern<br />

des 19. Jahrhunderts wie Vincent van Gogh, Claude<br />

Monet, Gustave Caillebotte und Emile Bernard<br />

fort, die mit aktuellen Fragen zu berühmten Meisterwerken<br />

ein breites Publikum begeisterten.<br />

Zacharie Astruc, Maskenverkäufer, kleine Version, um 1886<br />

Bronze, Höhe 92,5 cm, Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein<br />

in <strong>Bremen</strong>, Foto: Marcus Meyer Photography<br />

TERMIN<br />

Manet und Astruc<br />

Künstlerfreunde<br />

23. Oktober 2021<br />

bis 27. Februar 2022<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207 | 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

Edouard Manet, Musik im Tuileriengarten, 1862, Öl auf Leinwand, 76,2 x 118,1 cm, The National Gallery, London, in<br />

Partnerschaft mit der Hugh Lane Gallery, Dublin © The National Gallery, London, Foto: The National Gallery, London<br />

83


WAGENFELD<br />

A bis Z<br />

AUSSTELLUNG<br />

Erstmalige Dauerausstellung im<br />

Wilhelm Wagenfeld Haus<br />

84<br />

Oben: Wilhelm Wagenfeld: Salatseiher, 1956<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Jens Weyers<br />

Zum ersten Mal überhaupt zeigt das Wilhelm Wagenfeld<br />

Haus eine Dauerausstellung und wagt damit<br />

gleich ein Experiment: Was passiert, wenn wir das<br />

umfangreiche Werk Wagenfelds nicht als eine<br />

Abfolge biographischer Stationen erzählen,<br />

sondern einzelne Objekte herausgreifen<br />

und in einen überraschenden Zusammenhang<br />

bringen? Die Ausstellung<br />

„Wilhelm Wagenfeld A bis Z“ nutzt die<br />

Ordnungsform des Alphabets und verbindet<br />

jeden Entwurf mit einem Begriff.<br />

So können die Objekte ganz neue Beziehungen<br />

eingehen – mal spielerisch, mal ernsthaft, mal<br />

unerwartet. Damit bietet die Ausstellung einen neuen<br />

Zugang zu Wagenfelds Werk, berührt aber zugleich<br />

zentrale Design-Themen des 20. Jahrhunderts.<br />

Einige Begriffe sind auch heute noch von<br />

zentraler Bedeutung („nachhaltig“), andere<br />

spiegeln Designdiskurse des 20. Jahrhunderts<br />

wider („materialgerecht“). Einige Objekte<br />

sind Einzelstücke („Aladin-Kanne“),<br />

andere begegnen uns mehrfach, wie z.B.<br />

die berühmten Salz- und Pfeffer- streuer<br />

Porträt Wilhelm Wagenfeld, 1949


Wilhelm Wagenfeld; Eierbecher, 1953/54<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Jens Weyers<br />

Blick in die Vitrine © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Jens Weyers<br />

„Max und Moritz“ von 1952/53: Sie sind ein eindrückliches<br />

Beispiel <strong>für</strong> Wagenfelds Ringen um eine<br />

anonyme Form („anonym“), tauchen aber auch unter<br />

dem spielerischen Begriff „spacig“ auf. Schließlich gehörten<br />

die Streuer zur Erstausstattung des Raumschiff<br />

Enterprise, das ab 1968 in der gleichnamigen Science-<br />

Fiction-Serie durch das Weltall reiste. Manchmal treten<br />

wir auch einen Schritt zurück und blicken aus der<br />

heutigen Perspektive auf Wagenfelds Werk.<br />

„Wir wünschen unseren Kunden ein<br />

besinnliches Weihnachtsfest und<br />

ein gesundes Neues Jahr 2022.“<br />

Ihr Stefan Schröder & Team<br />

Rewe City · Wachmannstraße 64<br />

2<strong>82</strong>09 <strong>Bremen</strong> · Telefon: 0421/342 600<br />

Montag bis Samstag 6.59 bis 21.59 Uhr<br />

Die Ausstellung „Wilhelm Wagenfeld A bis Z“ breitet<br />

den vielfältigen Kontext von Alltagsdingen aus. Sie<br />

untersucht die Gestaltung, Produktion, Materialität,<br />

den Verkauf und die Nutzung von Objekten, aber sie<br />

möchte auch die individuelle Dimension in den Blick<br />

nehmen: Die Ausstellung wird begleitet von den Erzählungen<br />

„Mein Wagenfeld“, in der Menschen ganz<br />

persönliche Geschichten über ihr Leben mit Wagenfeld-Objekten<br />

teilen. Diese Geschichten sprechen Besucher*innen<br />

auf einer emotionalen Ebene an und<br />

verbinden die Ausstellungsthemen mit der eigenen<br />

Lebenswelt.<br />

TERMIN<br />

WAGENFELD<br />

A bis Z<br />

Neue Dauerausstellung ab 27. November<br />

Wilhelm Wagenfeld Haus<br />

Am Wall 209 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

wilhelm-wagenfeld-stiftung.de<br />

Das Badetuch „Pauli“ mit Kapuze von Feiler ist seit über<br />

50 Jahren ein Klassiker <strong>für</strong> die Babypflege. Die Chenillebordüre<br />

mit „Pauli“ dem Marienkäfer sowie das Tuch ist<br />

aus 100% Baumwolle gefertigt. Damit können Sie Ihr<br />

Baby nach dem Bad kuschelig einwickeln. Außerdem<br />

erhältlich Waschhandschuh, Handtuch, Badetuch und<br />

Lätzchen in verschiedenen Farben. Sowie unser umfangreiches<br />

Angebot an individuellen Wohlfühl-Bettdecken,<br />

die wir nach Bedarf <strong>für</strong> den Kunden anfertigen.<br />

Gerhard Wührmann Junior<br />

Ostertorsteinweg 72 / Tel. 75920<br />

www.wuehrmann-junior.de<br />

85


RAUM FÜR<br />

VERMUTUNGEN<br />

AUSSTELLUNG<br />

Das Salinometer ist ein Messgerät, das den Salzgehalt in Gewässern misst. Es gehört zu den Objekten,<br />

die in der Ausstellung RAUM FÜR VERMUTUNGEN zu sehen sind. Foto: DSM / Annica Müllenberg<br />

Spannende Begegnungen im DSM<br />

Anlässlich der Sonderausstellung RAUM FÜR VERMUTUNGEN lädt das<br />

Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut <strong>für</strong> Maritime Geschichte<br />

(DSM) an drei Abenden bekannte Autor:innen ein, die mit Forschenden über<br />

ein Exponat aus der Ausstellung sprechen.<br />

Ein Aufeinandertreffen von Fakten und Fantasie ist<br />

das Prinzip der Schau RAUM FÜR VERMUTUNGEN,<br />

die noch bis zum 17. April 2022 im DSM zu sehen ist.<br />

Bekannte Autor:innen widmeten sich Exponaten aus<br />

Beständen des DSM, der Landesarchäologie <strong>Bremen</strong>,<br />

dem Schifffahrtsmuseum Unterweser, dem Focke<br />

Museum und dem Hafenmuseum Speicher XI. Die<br />

Gegenstände inspirierten sie zu Krimis, Märchen oder<br />

Gedichten im Kurzformat. Im Mittelpunkt der Texte<br />

stehen unter anderem eine Flasche mit Seetang, ein<br />

Smaragdring, ein Schiffsbauteil, ein Präparat eines<br />

Seehasens und ein verrostetes Geschütz vom Meeresgrund.<br />

Die ausgestellten Objekte wurden alle im Bereich der<br />

Weser gefunden oder haben einen Bezug zur Schifffahrt.<br />

Der Fantasie gegenüber stehen die teils spärlich,<br />

teils reichlich vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

zu den Exponaten, die in der Ausstellung<br />

ebenfalls dargestellt werden. Museumsgäste können<br />

dieses Zusammentreffen von Literatur und Wissenschaft<br />

im DSM an drei Abenden live miterleben. Drei<br />

bekannte Autor:innen, die mit ihren Texten auch in<br />

der Ausstellung vertreten sind, treffen dort in der Vortrags-<br />

und Lesereihe „Literatur trifft Wissenschaft“<br />

auf Forschende, die den jeweiligen wissenschaftlichen<br />

Part zum Objekt beigesteuert haben.<br />

86


Ein Flasche mit Seetang.<br />

Foto: DSM / Annica Müllenberg<br />

durch Gespräch und Lesung literarisch<br />

und wissenschaftlich über<br />

einen Smaragdring aus, der 2004<br />

am Weserufer geborgen wurde. Das<br />

wertvolle Exponat ist mehr als 800<br />

Jahre alt, überstand den Brand eines<br />

Kaufmannshauses an der Bremer<br />

Schlachte unbeschadet und wurde im<br />

wahrsten Sinne dort aus Schutt und<br />

Asche geborgen.<br />

Ein Walschulterkugelgelenk ist Zeugnis der Bremer<br />

Walfangtradition. Autor Michael Augustin schrieb über<br />

den kugeligen Knochenfund aus dem 17. Jahrhundert<br />

die plattdeutsche Fußball-Episode „De Kickkogel“,<br />

der Archäozoologe Hans Christian Küchelmann vom<br />

DSM stellt die Fakten rund um das Exponat am Donnerstag,<br />

9. Dezember 2021, ab 19 Uhr vor. Zudem<br />

gibt Küchelmann Einblicke in seine Arbeit mit jahrtausendealten<br />

Kochen. Augustin wiederum stellt einige<br />

seiner Bücher vor.<br />

Die Autorin Anna Lott und der wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter bei der Landesarchäologie Dr. Dieter Bischop<br />

von der Landesarchäologie <strong>Bremen</strong> tauschen<br />

sich am Donnerstag, 20. Januar 2022, ab 19 Uhr<br />

Der Autor Moritz Rinke und der wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter bei der Landesarchäologie<br />

Dr. Dieter Bischop stellen am<br />

Donnerstag, 10. März 2022, ab 19 Uhr die<br />

kuriose Geschichte einer römischen Kasserolle<br />

vor: Circa um Christi Geburt gefertigt,<br />

wurde sie um 1885 bei Arbeiten an der Weser gefunden.<br />

Die Frau des Finders nutzte das antike Schöpfgefäß<br />

30 Jahre zum Einkochen bevor es als museales<br />

Ausstellungsobjekt entdeckt wurde.<br />

Zum Eintrittspreis von 10 Euro können Gäste jeweils<br />

bereits ab 18 Uhr die Ausstellung besuchen,<br />

Lesung und Gespräch starten jeweils um 19 Uhr<br />

in der Kogge-Halle. Aufgrund der begrenzten Zahl<br />

an Plätzen wird um Anmeldung bis zum Vortag<br />

der Veranstaltung unter buchung@dsm.museum<br />

oder 0471 48 20 78 44 gebeten. Die Abende finden<br />

in Kooperation mit dem Bremer Buchladen<br />

Logbuch statt.<br />

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Bremer<br />

Immobilien<br />

Projekte<br />

Michael Butt · Sögestraße 42 / 44 · <strong>Bremen</strong> · T 0421 17 864 767<br />

Mobil 0172 57 57 364 · www.bremerimmobilienprojekte.de<br />

87


Weihnachtsausstellung<br />

AUSSTELLUNG<br />

WEIHNACHTSAUSSTELLUNG<br />

BREMER KUNSTHANDWERKER<br />

Bremer Kunsthandwerker<br />

in der unteren Rathaushalle<br />

UNTERE RATHAUSHALLE<br />

www.weihnachtsausstellung-bremen.de<br />

weihnachtsausstellung_bremen<br />

8. - 23. 12. 2021 / täglich von 11-19 Uhr<br />

v<br />

Am 8. Dezember öffnet die Weihnachtsausstellung in<br />

der Unteren Rathaushalle ihre Pforten. 30 Künstler/innen<br />

bieten ihre Arbeiten an. Dazu gehören Holz in Form von<br />

Möbeln, Accessoires und Drechselarbeiten, verschmolzenes,<br />

geschliffenes und graviertes Glas, gegossenes und<br />

geschmiedetes Metall, keramische Gefässe in vielerlei Formen<br />

und Stilen. Textiles findet sich als Gewebtes, Gestricktes<br />

, Genähtes, Seidenmalerei , nützliche Taschen oder<br />

auch aparte Hüte. Schmuck ist auch vertreten, von edel bis<br />

originell und Papiernes als Kalender, Bücher, Schachtekln<br />

und Kunstdrucke. Erwähnenswert sind auch die ausgefallenen<br />

Kunsthandwerke wie Fischleder, Teppichrestaurierung<br />

Blaudruck, und bearbeitete Rheinkiesel.<br />

88


GOLDSCHMIEDE<br />

ELISABETH KRÜTZKAMP<br />

Auf den Häfen 90 / 2<strong>82</strong>13 <strong>Bremen</strong><br />

www.goldschmiede-bremen.de<br />

Die Bremer Kunsthandwerker sind ein freier Zusammenschluß<br />

professioneller Kunsthandwerker und<br />

Kunsthandwerkerinnen, die ihre Werkstatt in und<br />

um <strong>Bremen</strong> haben oder ursprünglich hatten und sich<br />

mittlerweile zerstreut haben. Ihr Anspruch ist der<br />

eigene Entwurf und die handwerkliche Herstellung<br />

oder Veredlung, vom Unikat bis zur kleinen Serie.<br />

TERMIN<br />

Weihnachtsausstellung<br />

Bremer Kunsthandwerker<br />

08. bis 23. Dezember 2021<br />

Untere Rathaushalle<br />

Öffnungszeiten: täglich 11-19 Uhr<br />

weihnachtsausstellung-bremen.de<br />

Jedes Jahr richten die Bremer Kunsthandwerker ihre<br />

Weihnachtsausstellung in der Unteren Halle des Bremer<br />

Rathauses aus, die seit sechs Jahrhunderten fast<br />

unverändert <strong>für</strong> die Nutzung durch das „Marktvolk“<br />

erhalten blieb.<br />

Geboten wird die Vielseitigkeit des Kunsthandwerks<br />

und der Materialien, große und kleine Geschenke,<br />

Tragbares und Schmuck , Raumobjekte und Benutzbares.<br />

Die Bremer Kunsthandwerker freuen sich über das<br />

Interesse der Besucher, gehen auf deren Fragen ein<br />

und erzählen Ihnen gerne etwas über unser Handwerk.<br />

Oder Sie genießen einfach die Atmosphäre und<br />

schauen in Ruhe, es gelten die aktuellen Corona-<br />

Regeln.<br />

89


1800 Sekunden<br />

THEATER<br />

Blaumeier<br />

Deluxe<br />

Nr. 5<br />

Mit der Reihe 1800 Sekunden Blaumeier Deluxe zeigt<br />

Blaumeier in neuen bisher noch nie dagewesen und<br />

wagemutigen Regie- und Besetzungsteams, die aus<br />

allen künstlerischen Bereichen des Ateliers gelost<br />

werden, was an drei Probenterminen entstehen kann.<br />

Mit ebenfalls per Los bestimmten Themen, bestreiten<br />

die Darsteller*innen in kleinen Besetzungen eine vorgegebene<br />

Bühnenzeit von 30 Minuten. Der Phantasie<br />

sind dabei keine Grenzen gesetzt!<br />

Bis Ende des Jahres präsentieren die experimentellen<br />

Kleinstensemble ihre Bühnenminiaturen an 4 Wochenenden<br />

mit jeweils 5 Aufführungen im Theatersaal<br />

des Blaumeier-Ateliers.<br />

Fotos: Alfons Römer-Tesar<br />

1800 Sekunden Blaumeier Deluxe ist eine spartenübergreifende<br />

und explosive Kreativmischung. Was<br />

auf die Bühne kommt ist überraschend kurzweilig und<br />

in jedem Fall mutig und unkonventionell. Alles ist bei<br />

diesem Wagnis möglich: künstlerischer Gewinn oder<br />

ein heiteres Scheitern, das niemanden aus der Bahn<br />

wirft!<br />

TERMIN<br />

1800 Sekunden<br />

Blaumeier Deluxe Nr. 5<br />

17.12. // 19 Uhr<br />

18.12. // 17 und 19 Uhr<br />

19.12. // 17 und 19 Uhr<br />

Blaumeier-Theatersaal<br />

Travemünder Straße 7a<br />

blaumeier.de<br />

90


Cartoon von Til Mette<br />

91


Papier<br />

Geschenk<br />

BUCHEMPFEHLUNG<br />

1<br />

Buchbesprechung von Gretel Sattler<br />

Foto: Fabian Sattler<br />

Schule <strong>für</strong>s Leben<br />

15 Schulabgänger des Alten Gymnasiums <strong>Bremen</strong><br />

beschreiben die 45 Jahre nach ihrem Abitur.<br />

Eine Zeit in der viel passiert ist. Was ist aus Ihren<br />

Lebensträumen und Visionen geworden? Welche<br />

Schicksalsschläge mussten sie einstecken und wie<br />

haben sie diese gemeistert? So entstanden ehrliche<br />

und anrührende Berichte, die so unterschiedlich<br />

sind wie ihre Autor*Innen.<br />

Zwei Schüler derselben Klasse des ehrwürdigen Alten<br />

Gymnasiums in <strong>Bremen</strong> mochten sich nicht besonders,<br />

hatten zu fast allen Themen unterschiedliche<br />

Ansichten und so gut wie keine gemeinsamen<br />

Interessen. Während ihrer Schulzeit hätten sie kaum<br />

ein sinnvolles Gespräch zustande gebracht. Nach<br />

45 Jahren trafen sie sich wieder und stellten beide<br />

fest, dass sie doch einiges gemeinsam hatten und<br />

beschlossen nach einem kurzen, aber intensiven<br />

Gespräch, dieses Buch herauszugeben. Sie fanden<br />

schließlich 13 Mitstreiter aus Ihrer Klassenstufe, die<br />

Zwei Buchempfehlungen zu<br />

Weihnachten von Gretel Sattler,<br />

Buchhandlung Sattler<br />

Foto: Ylanite Koppens, Pexels<br />

bereit waren, sich voll und ganz in dieses Projekt mit<br />

einzubringen.<br />

Das Buch macht auf eine spannende Art Lust,<br />

Menschen über Ihre individuellen Lebensläufe zu<br />

betrachten! Und es macht vielleicht Mut, wenn man<br />

gerade in einer Situation ist, die den Mut zum Leben<br />

durchkreuzen will. Denn letztlich zeigt sich auf<br />

spannende Weise: Irgendwo geht doch wieder die<br />

sprichwörtliche Tür auf.<br />

Detlef Scheer und<br />

Hans Gehrt von Aderkas<br />

SCHULE FÜRS LEBEN<br />

gebunden<br />

16,90 €<br />

Schünemann Verlag<br />

92


2<br />

Es ist das Jahr 2001, unsere Protagonistin und<br />

Ich-Erzählerin Julia geht in Tal, einem fiktiven<br />

Touristenort in den österreichischen Bergen, zur<br />

Hauptschule. Das Wichtigste <strong>für</strong> Sie sind Hip-<br />

Hop und ihre Freunde, die Crew. Für die Jugendlichen<br />

bietet die Kleinstadt kaum Perspektiven,<br />

nachdem auch die örtliche Milchfabrik geschlossen<br />

wurde. Selbst die Lehrer glauben nicht an<br />

eine Zukunft <strong>für</strong> sie und nennen Julia und ihre<br />

Crew „Restmüll“. Bis auf die Englischlehrerin.<br />

Denn in Englisch ist Julia, dank der Hip-Hop-<br />

Texte, richtig gut.<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Kalender 2022<br />

Anfang des Jahres 2001 kommt der Geschichtslehrer<br />

mit einem neuen pädagogischen Konzept<br />

in die Klasse. Die Schüler sollen bis zum Schuljahresende<br />

verschiedene Persönlichkeiten aus<br />

Politik und Kultur darstellen und in die Rolle dieser<br />

Figuren schlüpfen und ein Referat halten.<br />

Dieses Experiment läuft nicht ganz so wie geplant.<br />

Durch die Rollenspiele kommen bestehende<br />

Konflikte der Jugendlichen an die Oberfläche<br />

und sie beginnen zu erkennen, wie sich<br />

politische Entscheidungen auf ihr eigenes Leben<br />

auswirken.<br />

Die ganze Geschichte wird von Julia erzählt und<br />

wir erleben ihre Welt in Tal: Auf der einen Seite<br />

die heile Welt <strong>für</strong> die Touristen und auf der anderen<br />

Seite ihre eigene Hoffnungslosigkeit, aber<br />

auch, was ihrer Crew Freundschaft bedeutet,<br />

selbst wenn die Sprache der Jugendlichen rauh<br />

und derb ist, voller Sexismen, Beleidigungen,<br />

Rassismen, angelehnt an die Hip-Hop-Hits<br />

2001.<br />

Die Autorin hat mit ihr eine wirklich ungewöhnliche<br />

Protagonistin geschaffen. Ein gutes Geschenk<br />

<strong>für</strong> junge Erwachsene!<br />

<strong>Bremen</strong> 1950 bis 1970<br />

Der Bildkalender zeigt Fotos des Bremer Lebens<br />

zwischen 1950 und 1970. Jedes Foto ist mit einer<br />

Erläuterung des <strong>Bremen</strong> Archivs von Peter Strotmann<br />

versehen.<br />

Der Kalender ist in Kooperation<br />

mit der Kalendermanufaktur<br />

Verden entstanden.<br />

Im Format A3 enthält der<br />

Kalender 12 Monatsblätter<br />

mit Feiertagen, alle Bilder<br />

in Sepia. Preis pro Kalender<br />

19€.<br />

Angela Lehner<br />

2001<br />

gebunden<br />

24,00 €<br />

Hanser Verlag<br />

Kalender erhältlich in den Filialen der Thalia-Buchhandlungen<br />

und in <strong>Schwachhauser</strong> Buchläden<br />

93


Fische 20.2.-20.3.<br />

Partnerschaft<br />

Mit zunehmender Dauer Ihrer Beziehung<br />

wächst auch die gefühlsmäßige<br />

Verbundenheit zu Ihrem Partner. Deswegen<br />

dürfen Sie über seine kleinen Flirtversuche mit anderen<br />

lächelnd hinwegsehen. Sie wissen, was Sie aneinander haben,<br />

und werden das nicht <strong>für</strong> ein amouröses Abenteuer aufgeben<br />

wollen. Nehmen Sie sich aber durchaus mehr Zeit <strong>für</strong>einander,<br />

damit die gemeinsamen Unternehmungen im neuen Jahr nicht<br />

zu kurz kommen. Da lauert eher die Gefahr.<br />

Gesundheit<br />

Rein körperlich geht es Ihnen gut – aber um Ihre mentale<br />

Ausgeglichenheit wieder herzustellen, müssen Sie ein schon<br />

mehr investieren. Nur dann wird es Ihnen gelingen, seit langem<br />

schwelende Streitigkeiten auszuräumen, die Ihre Seele<br />

schwer belasten. Sie brauchen auch keine Angst zu haben, dass<br />

man Sie spöttisch belächelt, wenn Sie professionelle Hilfe in<br />

Anspruch nehmen. Und selbst wenn – da sollten Sie selbstbewusst<br />

drüberstehen.<br />

Widder 21.3.-20.4.<br />

Partnerschaft<br />

Sie sollten darauf achten, mit Ihrem<br />

Partner im Gespräch zu bleiben und ihm<br />

aufmerksam zuhören: Bisweilen hat der<br />

nämlich den Eindruck, als sähen Sie die gemeinsame Beziehung<br />

als selbstverständlich an und brauchten nichts mehr da<strong>für</strong><br />

zu tun. Eine solche Haltung kann aber zu fatalen Folgen führen:<br />

Wer sich seiner Sache zu sicher ist, erlebt oft sein blaues Wunder<br />

und kommt aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus…<br />

Gesundheit<br />

Sie strotzen derzeit vor Kraft – und manch jemand ist geneigt,<br />

das <strong>für</strong> eigene Zwecke auszunutzen. Das müssen Sie unterbinden,<br />

damit Sie nicht auf einmal selbst wie ein Schluck Wasser<br />

in der Kurve aussehen, weil Sie sich maßlos überfordert haben.<br />

Deshalb: Natürlich müssen Sie helfen, wo es notwendig ist,<br />

aber Sie können auch nicht das Leid der ganzen Welt alleine<br />

beseitigen. Schützen Sie sich vor Überlastung.<br />

Stier 21.4.-21.5.<br />

Partnerschaft<br />

Der liebevollen Gestaltung des Beziehungsalltags<br />

sollten Sie wesentlich<br />

mehr Platz einräumen, als Sie das in den<br />

vergangenen Monaten getan haben. Dabei geht es gar nicht<br />

darum, <strong>für</strong> jeden Tag besondere Highlights zu erfinden, sondern<br />

vielmehr Ihrem Partner das Gefühl zu geben, dass er Ihnen<br />

wichtig ist. Und dazu bedarf es keines großen finanziellen Aufwandes,<br />

sondern vielmehr vieler liebevoller Zeichen.<br />

Gesundheit<br />

Hineinhorchen in den eigenen Körper ist ja gut und schön –<br />

aber übertreiben Sie es nicht! Nicht jedes Zwicken oder Zwacken<br />

ist ein Zeichen eines nahenden Krankenhausaufenthaltes<br />

mit intensiv-medizinischer Betreuung. Machen Sie sich nicht<br />

selbst verrückt, sondern ernähren Sie sich gesund und machen<br />

Sie mehr Sport: Dann haben Sie mehr <strong>für</strong> Ihren Körper getan als<br />

mit der täglichen Konsultation von Dr. Google.<br />

Zwilling 22.5.-21.6.<br />

Partnerschaft<br />

Spielen Sie nicht mit dem Feuer, Sie<br />

könnten sich ziemlich böse die Finger<br />

verbrennen! Ihr Partner hat ohnehin<br />

den Eindruck, dass Sie sich in letzter Zeit zu leicht den Kopf<br />

verdrehen lassen. Und er ist nicht gewillt, Ihr Verhalten klag-los<br />

hinzunehmen. Zudem hat er gleich mehrere Möglichkeiten, die<br />

Daumenschrauben <strong>für</strong> Sie schmerzhaft anzuziehen. Überlegen<br />

Sie also gut, wie Sie sich zukünftig verhalten wollen.<br />

Gesundheit<br />

Um Ihr körperliches Wohlbefinden ein wenig aufzupolieren,<br />

bedarf es gar keines übermenschlichen Kraftaktes. Aller-dings:<br />

Ganz ohne Willenskraft geht es auch nicht! Setzen Sie sich<br />

zunächst kleinere Ziele – wenn Sie die erreicht haben, wird das<br />

Erfolgserlebnis Sie weiter motivieren. Und lassen Sie sich nicht<br />

irritieren, wenn sich die Erfolge nicht so-fort einstellen: Konsequenz<br />

und Ausdauer helfen weiter!<br />

JAH<br />

HORO<br />

20<br />

Krebs 22.6.-22.7.<br />

Partnerschaft<br />

Die kommenden Monate halten eine ganze<br />

Reihe von schönen Überraschungen<br />

<strong>für</strong> Sie bereit. Und es liegt in erster Linie<br />

an Ihnen, was daraus wird: Wenn Sie sich weiterhin so bindungsunwillig<br />

zeigen, wird auch nichts Dauerhaftes entstehen.<br />

Sollten Sie aber bereit sein, Ihre Zurückhaltung aufzugeben,<br />

steht einer tiefen Beziehung nichts mehr im Wege – aber Sie<br />

müssen das halt auch wirklich selber wollen!<br />

Gesundheit<br />

Der permanenten Überforderung in den letzten Monaten werden<br />

Sie zu Jahresbeginn Tribut zollen müssen. Nehmen Sie die<br />

nicht mehr zu übersehenden Warnzeichen ernst – insbesondere<br />

der dauerhafte Schlafmangel lässt sich einfach nicht mehr<br />

kompensieren. Ergreifen Sie Gegenmaßnahmen: Streichen Sie<br />

Termine – insbesondere am Wochenende, auch wenn Ihnen<br />

das schwer fällt. Sie müssen einfach wieder zu Kräften kommen.<br />

Löwe 23.7.-23.8.<br />

Partnerschaft<br />

Die kleinen Spielchen, die Sie in den letzten<br />

Wochen getrieben haben, sollten Sie<br />

nicht länger fortsetzen, wenn Sie Ihren<br />

Partner nicht vollkommen vergrätzen wollen: Sie würden das<br />

auch nicht längere Zeit mit sich machen lassen. Entscheiden Sie<br />

sich: Wollen Sie einen klaren Schnitt? Dann machen Sie das. Aber<br />

das ewige Hin und Her hat Ihr Partner einfach nicht verdient –<br />

selbst, wenn er sich auch nicht immer richtig verhalten hat.<br />

Gesundheit<br />

Gerade in den ersten Wochen des Jahres müssen Sie immer<br />

wieder darauf achten, dass Sie einige Auszeiten <strong>für</strong> sich reservieren:<br />

Ein regelmäßiger Saunabesuch ist etwa bestens dazu<br />

geeignet, zum einen Ihre Abwehrkräfte zu stärken und zum anderen<br />

den Alltag mit seinem Stress und seinen Sorgen hinter sich<br />

zu lassen. Und wenn niemand Sie begleiten möchte? Das macht<br />

gar nichts! Das ist sogar noch viel besser <strong>für</strong> Ihre Selbstheilungskräfte.<br />

94


Jungfrau 24.8.-23.9.<br />

Partnerschaft<br />

Warum fühlen Sie sich jetzt schon wieder<br />

so verbittert? Fressen Sie den Ärger<br />

doch nicht in sich hinein, sondern sagen<br />

Sie, was Sie ärgert und wütend macht. Haben Sie Angst vor<br />

Streit oder einer Trennung? Das brauchen Sie nicht: Wenn Ihr<br />

Partner gehen will – dann wird er gehen. Die Frage ist lediglich,<br />

wie lange er Sie vorher zur Weißglut bringen wird. Lassen Sie<br />

das nicht mit sich machen. Der alte Spruch gilt: Lieber ein Ende<br />

mit Schrecken.<br />

Gesundheit<br />

Ihnen stehen besondere Anstrengungen bevor? Dann sollten<br />

Sie sich zunächst etwas zurücknehmen und Ihre Kraftreserven<br />

aufladen. Das hat übrigens nichts mit Faulenzen zu tun, wie der<br />

ein oder die andere meinen könnte, sondern vielmehr mit Achtsamkeit<br />

gegenüber dem eigenen Körper und der Seele. Ständige<br />

Überforderungen führen nämlich zum Zusammenbruch<br />

– und damit wäre weder Ihnen, noch Ihrem Team geholfen.<br />

Schütze 23.11.-21.12.<br />

Partnerschaft<br />

Eine gute Partnerschaft ist eine bedeutsame<br />

und erfüllende Sache – aber<br />

bisweilen braucht man auch einmal Zeit<br />

<strong>für</strong> sich alleine. Gerade zur Jahresmitte wäre es wichtig, sich<br />

diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Suchen Sie sich ein kleines<br />

Refugium, in das Sie sich zurückziehen und sich Gedanken über<br />

die Dinge machen können, die in letzter Zeit immer wichtiger<br />

geworden sind. Das wird auch Ihre Partnerschaft auf Dauer<br />

beleben und stärken.<br />

Gesundheit<br />

Sie müssen endlich von Ihrem hohen Ross herunter und sich<br />

der Tatsache stellen, dass Ihre Mitstreiter andere Lebensentwürfe<br />

als Sie haben. Indem Sie sie ständig mit zu hohen Erwartungen<br />

überfordern, wird der beruflich Alltag mehr und mehr zu<br />

einem dauerhaften Kriegsschauplatz, der alle unglücklich macht.<br />

Das kann und wird auf Dauer nicht gut gehen: Deshalb müssen<br />

Sie gegensteuern, um nicht selbst daran ernsthaft zu erkranken.<br />

RES<br />

SKOP<br />

22<br />

Waage 21.4.-21.5.<br />

Partnerschaft<br />

Behalten Sie sich Ihre Fröhlichkeit und<br />

Ihren Optimismus. Das ist die zwingende<br />

Voraussetzung, um attraktiv auf andere<br />

Men-schen zu wirken. Miesepeter und Dauernörgler gibt es<br />

nämlich schon genug – und wer hat schon Lust, sich mit solchen<br />

Leuten abzugeben? Jedenfalls kann es gut sein, dass Sie<br />

im ersten Vierteljahr jemanden kennen lernen, dessen Herz Sie<br />

im Sturm erobern und der gleichermaßen von Ihrer Lebensfreude<br />

begeistert ist!<br />

Gesundheit<br />

Zu Jahresbeginn fühlen Sie sich befreit und locker: Das motiviert<br />

Sie <strong>für</strong> neue Herausforderungen, die Sie ruhig mit Elan<br />

und Tatkraft angehen dürfen. Hören Sie dabei auf Ihr Bauchgefühl:<br />

Das sagt Ihnen rechtzeitig, wenn Sie Gefahr laufen, sich<br />

zu überfordern. Dann aber müssen Sie Pausen einlegen, sonst<br />

können Sie die angepeilten Ziele nicht erreichen und müssten<br />

bestimmte Projekte aufgeben, noch bevor Sie sie richtig angefangen<br />

haben.<br />

Skorpion 24.10.-22.11.<br />

Partnerschaft<br />

Da steht noch etwas zwischen Ihnen und<br />

Ihrem Partner: Auf Dauer werden Sie mit<br />

dem Ignorieren des Problems nicht weiterkommen,<br />

auch wenn Sie – wie so oft – der Auseinandersetzung<br />

am liebsten aus dem Weg gehen würde. Doch die „Augen<br />

zu und durch“-Mentalität ist nicht dazu angetan, dass sich die<br />

alte Harmonie wieder einstellt, die Sie so vermissen. Sie werden<br />

um ein klä-endes Gespräch nicht umhinkommen – und je eher,<br />

desto besser.<br />

Gesundheit<br />

Sie können den Schwung der letzten Monate mit ins neue Jahr<br />

rüber nehmen. Bewahren Sie sich Ihren Grundoptimismus, der<br />

sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirkt. Gemäßigter Ausdauersport<br />

und die Vermeidung von alkoholischen Exzessen<br />

tun ein weiteres dazu, Ihre Fitness zu stärken. So brauchen Sie<br />

keine Sorge zu haben, den Herausforderungen des neuen Jahres<br />

nicht gewachsen zu sein, in dem positive Überraschungen<br />

zu erwarten sind!<br />

Steinbock 22.12.-20.1.<br />

Partnerschaft<br />

Zeigen Sie mehr Interesse am Leben<br />

und an den Wünschen Ihres Partners: Er<br />

ist nämlich nicht dazu da, Ihnen lästige<br />

Arbeiten abzunehmen und sich dauerhaft um Ihr Wohlergehen<br />

zu kümmern, sondern will als eigenständiger Mensch wahrgenommen<br />

werden, der gleichberechtigt mit Ihnen durchs Leben<br />

geht. Wenn Sie das ein wenig verdrängt haben, sollten Sie es<br />

sich nun wieder bewusst machen: Andernfalls haben Sie bald<br />

ein ganz anderes Problem!<br />

Gesundheit<br />

Wägen Sie ab, was gut <strong>für</strong> Sie ist. Und lassen Sie sich nicht von<br />

anderen in dieser Frage beeinflussen. Was jemand anderes<br />

<strong>für</strong> sich als sinnvoll erachtet, muss <strong>für</strong> Sie überhaupt keine Bewandtnis<br />

haben. Denn Sie haben eigene Bedürfnisse – und es<br />

ist entscheidend, dass diese mit Ihrem Körper und mit Ihrer Seele<br />

in Einklang gebracht werden. Alles andere ist nebensächlich und<br />

darf <strong>für</strong> Sie nicht relevant sein. Ihr eigenes Wohlergehen zählt!<br />

Wassermann 21.1.-19.2.<br />

Partnerschaft<br />

Tragen Sie sich ernsthaft mit dem Gedanken,<br />

die Zelte hinter sich abzubrechen<br />

und noch einmal ganz von vorne<br />

anzufangen? Das ist leichter gesagt als getan! Und mit den<br />

Konsequenzen werden Sie leben müssen – glauben Sie ja nicht,<br />

dass es so einfach wäre, einen neuen Partner zu finden, der so<br />

viel Rücksicht auf Sie und Ihre Bedürfnisse nimmt. Im Gegenteil:<br />

Wahrscheinlich werden Sie mehr Kompromisse eingehen müssen,<br />

als es jetzt der Fall ist.<br />

Gesundheit<br />

Achten Sie darauf, dass sich in der kommenden Zeit praktische<br />

und theoretische Arbeiten sinnvoll ergänzen. Das tut Geist und<br />

Körper gleichermaßen gut und sorgt da<strong>für</strong>, dass Sie ausgeglichen<br />

durch den Alltag gehen und auch besondere Herausforderungen<br />

bewältigen können. Wenn Sie jetzt noch <strong>für</strong> eine<br />

ausgewogene Ernährung sorgen und Fast-Food weitgehend<br />

von Ihrem Speiseplan streichen, haben Sie gesundheitlich kaum<br />

etwas zu be<strong>für</strong>chten .<br />

95


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das Bürger-<br />

ServiceCenter, Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Dr. Christine Börner (CDU)<br />

Faethe, Anna, SPD<br />

Feuerhake, Wiebke, GRÜNE<br />

Augis, Evelyne, GRÜNE<br />

Golinski, York, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Die Beiratssitzungen <strong>für</strong> Dezember 2021 und <strong>für</strong> Januar 2022 werden auf der Internetseite<br />

des Ortsamteswww.ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de bekanntgegeben.<br />

(Die öffentliche Sitzung des Beirats Schwachhausen im Dezember 2021 ist bisher nur<br />

optional geplant und der Termin <strong>für</strong> Januar 2022 befindet sich noch in Abstimmung<br />

mit dem Beirat).<br />

Impressum <strong>82</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />

2<strong>82</strong>11 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Anja E. Brinckmann<br />

Karla Götz<br />

Guenter G. Rodewald<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 83<br />

Februar 2022<br />

Anzeigenschluss: 15. Januar 2022<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen<br />

in und um Schwachhausen, zusätzlich<br />

an über 1800 Auslegestellen zum<br />

Lesen in Arztpraxen, bei Friseuren, in der<br />

Gastronomie, in Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Die Raupe von Bernd Uiberall<br />

Foto: Peter Haarstick<br />

96


Stadt<br />

mit dem<br />

Schiefen<br />

Turm<br />

Nordeuropäer<br />

Honigbiene<br />

Kolonist<br />

32<br />

Wandmalerei<br />

Warenverschickung<br />

Seekrankheit<br />

(Med.)<br />

11<br />

Erinnerungsbauwerk<br />

Kraftstoffart<br />

(Kurzw.)<br />

15<br />

in höchstem<br />

Gästebediener<br />

Maße<br />

begabt<br />

Laut der<br />

Katze<br />

Traubenernte<br />

Schlussteil<br />

eines<br />

Films<br />

german.<br />

Schriftz.<br />

eine Verwandte<br />

Nadelbaum<br />

Gesichtsausdruck<br />

kompl.<br />

Tischset<br />

<strong>für</strong> eine<br />

Person<br />

29<br />

dt. Moderatorin<br />

u. Autorin<br />

(Charlotte)<br />

Ackergerät<br />

herbeischaffen<br />

Teil der<br />

Woche<br />

9<br />

23<br />

6<br />

männl.<br />

Vorname<br />

lateinamerik.<br />

Musikstil,<br />

Tanz<br />

5<br />

Zutritt<br />

Schwung<br />

18<br />

24<br />

Knorpel<br />

im<br />

Kniegelenk<br />

Vergrößerungsglas<br />

Doppelsalz<br />

16<br />

28<br />

Ausruf:<br />

los,<br />

schnell!<br />

8<br />

Aristokratie<br />

Überbleibsel<br />

30<br />

keimfrei<br />

Teil des<br />

Stuhls<br />

3<br />

durchlässig,<br />

löchrig<br />

deutscher<br />

Städtebund<br />

im MA.<br />

gesetzlich<br />

japan.<br />

Richtung<br />

des Buddhismus<br />

Abk.:<br />

Sommerschlussverkauf<br />

Backwerk<br />

chines.<br />

Kochtopf<br />

Indianerzelt<br />

gleichfalls<br />

hin<br />

und ...<br />

10<br />

4<br />

13<br />

21<br />

Gebirge<br />

in<br />

Europa<br />

26<br />

Nippon<br />

griech.<br />

Weichkäse<br />

Amtstracht<br />

31<br />

malaiisches<br />

Hüftgewand<br />

abgesondert,<br />

einzeln<br />

17<br />

vorwärts<br />

12<br />

25<br />

Verhältniswort<br />

Hautschmuck<br />

(engl.)<br />

22<br />

Erbfaktor<br />

Außenbordtreppe<br />

(Schiff)<br />

Europäerin<br />

20<br />

7<br />

Austritt<br />

anges.<br />

Flüssigkeit<br />

Seemannsruf<br />

Bergmann<br />

eingedickter<br />

Fruchtsaft<br />

Wirbelsturm<br />

Spielkarte<br />

mit Narrenbild<br />

Körperorgan<br />

Meeressäugetier<br />

14<br />

Unterholz,<br />

Buschwerk<br />

Giftzwerg<br />

bei<br />

„Wickie“<br />

34<br />

Hautgewebeteile<br />

zusammenfügen<br />

vorspringende<br />

Spitze<br />

1<br />

Getreideart<br />

2<br />

33<br />

19<br />

zwei zusammengehörende<br />

Dinge<br />

Dorn unter<br />

Laufschuhen<br />

(engl.)<br />

dazu,<br />

obendrein<br />

Kosename<br />

des Vaters<br />

Magenschmerz<br />

Traubenpresse<br />

steinig,<br />

zerklüftet<br />

Speisefisch<br />

®<br />

27<br />

svd1719-10<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10 11<br />

12 13 14 15 16<br />

17 18 19<br />

20 21 22 23 24 25<br />

26 27 28 29 30<br />

31 32 33 34<br />

97


FEINGESPONNENES<br />

Triple<br />

Feature<br />

Afternoon<br />

von Anja E. Brinckmann<br />

Foto: Andres Ayrton, Pexels<br />

Das Leben ist kein Wunschkonzert, sonst würde sich<br />

manch einer eine andere Jahreszeit wünschen oder<br />

wenigstens, endlich besser damit klar zu kommen. Grau ist<br />

es vor dem Fenster, Nebel hat sich in den Bäumen verfangen,<br />

nass ist es draußen und ungemütlich, typisches Spätherbstwetter.<br />

Das Energielevel ist entsprechend niedrig, die<br />

Motivation gleich null. Und das geht so dann auch mal<br />

tagelang. Morgens, wenn der Wecker klingelt ist es noch<br />

dunkel und nichts lädt wirklich zum Aufstehen ein. Überall<br />

warten nur müde Gesichter, lauern die immer gleichen<br />

Aufgaben, ganz zu schweigen von den immer gleichen Themen,<br />

die alles andere als ermutigend sind. Und bei alledem<br />

kein bisschen Sonnenlicht, das zum Frühstück freudig an<br />

der Nase kitzelt und später zum kraftvollen Spaziergang in<br />

die Natur einlädt. Das Wetter ist kein Pappenstiel.<br />

Kein Wunder, dass heutzutage fast jeder nach dem Erwachen<br />

die kleine morgendliche Erfrischung auf dem Smartphone<br />

sucht. Dort scheint garantiert zuverlässig die Sonne<br />

und knistert regelmäßig das bunte Leben ganz ohne Frust.<br />

Aber die ersten zehn Minuten unseres Tages sind entscheidend<br />

<strong>für</strong> den ganzen Rest. Innere Einkehr ist der bessere<br />

Modus als äußerliche Ausrichtung. Der Blick auf das Handy<br />

macht uns fremdbestimmt, dabei wäre es so einfach dort<br />

im warmen Bett mit einem Moment der Besinnung. Also<br />

die Augen noch geschlossen zu lassen und sich seiner Träume<br />

zu erinnern, sich etwas <strong>für</strong> den Tag vorzunehmen und<br />

einen kleinen Gedanken <strong>für</strong> den Abend zu formulieren,<br />

wie der dann idealerweise gewesen sein soll. Achtsamkeit<br />

ist mehr als eine Modeerscheinung, sie wirkt kraftvoll und<br />

hilft entspannter zu sein, gerade in der düsteren Jahreszeit.<br />

Schließlich darf da nicht nur die Natur ganz bewusst zur<br />

Ruhe kommen. Gerade weil es ständig etwas zu erledigen<br />

gibt. Die To-Do-Listen im Alltag sind lang, sie halten die<br />

Mühle zuverlässig am Laufen und peitschen einen noch vor<br />

sich her, wenn ein Arbeitstag die acht Stunden längst überschritten<br />

hat. Gleichwohl es gibt statt der To-Do- längst<br />

die Done-Listen, die solche Dinge auflisten, die bereits erledigt<br />

sind. Sie bauen nicht diesen immensen Druck auf,<br />

sondern bescheren ein himmlisch feines Wohlgefühl.<br />

Und wer verspürt, apropos Wohlgefühl, nicht spätestens<br />

am frühen Nachmittag das Bedürfnis sämtlichen Rest der<br />

To Does fallen, stehen und liegen zu lassen und endlich<br />

dem Ruf des beliebtesten Möbelstückes schlechthin zu<br />

folgen. Raus aus der Alltagskleidung, rein in das gemütliche<br />

Outfit und rauf auf die Couch. Sich in Jogginghose,<br />

oversized Sweater und Wollsocken in die bequemen Kissen<br />

kuscheln und nur mehr auf einen Triple Feature Afternoon<br />

konzentrieren, der klar noch in die Double Feature Night<br />

mündet. Netflix - Serien sind nicht nur total angesagt, sondern<br />

machen total süchtig. Sei es drum!<br />

Es ist empfehlenswert, mit dem Hund vorher Gassi zu gehen<br />

und den Kühlschrank kurz auf Nahrung zu checken.<br />

Soulfood, also Essen, das die Seele stärkt, ist an solchen<br />

Tagen existenziell und Kalorien sollten einmal keine Rolle<br />

spielen. Der Körper steckt das allemal weg und was die Seele<br />

braucht, das tut auch ihm nicht schlecht.<br />

Und wie ich so am Abend vor dem Schlafengehen in mich<br />

hineinspüre und meinen kleinen Gedanken vom Morgen<br />

checke, stelle ich wohlig fest: Heute alles richtig gemacht!<br />

Das Leben ist eben manchmal ganz Ponyhof und zur Erfüllung<br />

aller Wünsche hält dann ein jeder die Zügel selbstbestimmt<br />

fest in der Hand.<br />

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht!<br />

98


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