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HEIMATLIEBE-BIGGESEE Augabe 14 Winter 2021

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.

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1| Mit sicherem Abstand beobachtet<br />

dieses Tier das Gebaren des<br />

Platzhirsches. Wunderschön zu sehen<br />

ist hier das charakteristische<br />

Schaufelgeweih. Je nach Alter des<br />

Damhirsches gibt es verschiedene<br />

Geweihstadien. Das Geweih kann bis<br />

zu 70 Zentimeter lang werden und<br />

wird im Frühjahr abgeworfen.<br />

1|<br />

Im Kreis Olpe gibt es rund 80 Damwildgatter. Die meisten<br />

davon sind sehr viel kleiner als das von Meinolf Besting,<br />

welches etwa sechs Hektar umfasst. Vorkommen von Damwild<br />

gibt es aber auch in freier Wildbahn. Es entkam einstigen<br />

Gatterbeständen. Vermutlich dem Gehege des Unternehmers<br />

Fries aus Freudenberg, Gründer der Firma Landsrut,<br />

in den 1960er Jahren. 1979 gründete sich der Kreis<br />

übergreifende Damwildring „Kölsches Heck“, dessen 1.<br />

Vorsitzender Heinz Muhr aus Wenden war. Auf etwa 60<br />

Stück Damwild schätzt Geschäftsführer Sebastian Wurm<br />

den Bestand über ein Verbreitungsgebiet von etwa 10.000<br />

Hektar. „Als die Hirsche damals ausbüchsten, hat man sich<br />

gedacht: lass uns doch mal schauen, was daraus wird.“ Die<br />

grundsätzlichen Ziele: mit einem seltenen und interessanten<br />

Tier, die heimische Biodiversität fördern. „Was dazu kommt<br />

ist natürlich auch, dass Damwild ein außergewöhnlich gutes<br />

und leckeres Bret ist“, so Wurm.<br />

Deutschlandweit vernetzt<br />

Auch Besting hat früher das Fleisch seiner Tiere verkauft<br />

oder dem Eigenbedarf zugeführt. Rund eineinhalb Dutzend<br />

Hirsche pro Jahr standen auf dem jährlichen Abschussplan.<br />

Denn Selektion ist notwendig. Zur Bestandregulierung und<br />

um Inzucht zu vermeiden. Heute bevorzugt er Zuchtverkauf.<br />

„Ich betäube das Tier lieber sanft und sehe es wieder laufen.“<br />

In ganz Deutschland ist Besting vernetzt. „Auch das ist<br />

meine Motivation. Der Austausch mit Gleichgesinnten.“<br />

Birgit Engel [Text und Fotos]<br />

Mit Mais lassen sich die Damhirsche gerne locken. Jonas<br />

(r.), der Neffe von Meinolf Besting, ist oft im Gehege unterwegs.<br />

„Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als<br />

hier bei den Tieren zu sein. Und es ist ein guter Ausgleich<br />

zur Arbeit.“<br />

2| 3|<br />

Damhirsche in freier Wildbahn<br />

2| Damwild kommt in den Farben hellrötlichbraun,<br />

schwarz und weiß vor. Jedes Jahr wird das alte Geweih<br />

abgeworfen. Entsprechend dem Entwicklungsstadium<br />

werden die Hirsche Spießer, Knieper, Löffler und Schaufler<br />

genannt. Unser Foto zeigt eine Gruppe Spießer.<br />

3| Im Hubertusgehege und getrennt von den Damhirschen<br />

lebt eine kleine Herde Mufflons. Es handelt sich<br />

um die weltweit älteste und kleinste Wildschafart. Sie<br />

stammt aus Korsika und Sardinien. Die Tiere gehören zu<br />

den Raufutterfressern und sind sehr genügsam.<br />

Vor der letzten Eiszeit kam Damwild in Europa flächendeckend<br />

vor, zog sich sodann aber vor den vorrückenden<br />

Gletschern und den sich verändernden Klimabedingungen<br />

nach Kleinasien und in die Randregionen des Mittelmeerraumes<br />

zurück. Erst zum Ende des Mittelalters, vermutlich<br />

im 16. Jahrhundert, wurde Damwild wieder Teil unserer<br />

Fauna. Der Adel hielt es sich in seinen Tiergärten als<br />

Abschusswild für seine Gäste.<br />

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