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HEIMATLIEBE-BIGGESEE Augabe 14 Winter 2021

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.

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„Wir wachsen mit dem Klimawandel auf und mit allen<br />

Herausforderungen, die damit einhergehen“, sagt Jan, der<br />

zur neuen, jungen Generation von Forstwissenschaftlern<br />

und -wirtschaftlern zählt, die sich täglich damit beschäftigen,<br />

wie man einen klimastabilen Mischwald etablieren<br />

kann, um die verschiedenen Funktionen – ökonomische,<br />

soziale und ökologische – des Waldes zu wahren. Ohne<br />

schwarz zu malen, wie er betont. Auch wenn man das mitunter<br />

tun müsse, um das richtige Bewusstsein in der<br />

Gesellschaft zu schaffen.<br />

„Klimawandel war lange Zeit abstrakt. Jetzt wird er erlebbar.<br />

Mit Extremwetterereignissen wie Stürmen, Starkregen und<br />

infolgedessen Überschwemmungen wie im Ahrtal, weil der<br />

Mensch den natürlichen Lebensraum verdrängt hat. Oder<br />

eben mit der Massenvermehrung des Borkenkäfers, der<br />

letztendlich ja nur Exekutive ist. Am Wald sieht man den<br />

Klimawandel am deutlichsten. Seit Jahren arbeitet die Forstwissenschaft<br />

daran, die Probleme, die damit einhergehen,<br />

anzugehen. Das eine indes ist, was an den Universitäten<br />

geforscht, das andere, was von der Politik umgesetzt wird.“<br />

Artenreicher Lebensraum<br />

5| Der Zunderschwamm: der Pilz, der größer werden kann<br />

als ein Brotlaib, zersetzt das Holz von geschwächten Bäumen<br />

und entwickelt sich am liegenden Stamm weiter. Bis zu<br />

1.000 Insekten leben in einem einzigen Pilz. Früher brauchte<br />

man den Zunderschwamm zum Feuermachen. Wegen seiner<br />

ledrigen Beschaffenheit nutzte man ihn im Mittelalter<br />

sogar zur Herstellung von Hüten und Westen.<br />

6| Der Wald braucht Totholz. Es ist Lebensraum und Nahrung<br />

für viele Organismen und fördert die biologische Vielfalt,<br />

dient als Sonnenschutz, Wasser- und Nährstoffspeicher.<br />

Jan zeigt uns einen von Braunfäule befallenen Stumpf. Das<br />

Holz wird spröde und brüchig und zerfällt würfelig.<br />

„Es ist krass, dass meine Kinder nicht mehr den Wald kennenlernen<br />

werden, in dem ich gespielt habe, weil sich das<br />

Landschaftsbild so verändert“, sagt Jan, dessen bevorzugtes<br />

Sachgebiet im Forststudium der Naturschutz ist. Weil es<br />

spannend ist, wie das wichtigste Landökosystem der Welt,<br />

der Wald, die grüne Lunge der Erde, funktioniert und zusammenspielt.<br />

„Viele Menschen haben überhaupt kein Bild<br />

davon, was für ein unglaublich artenreicher Lebensraum ein<br />

Wald ist“, setzt er sich dafür ein, das Wissen darum raus aus<br />

der Universität und den Fachmedien nach außen zu tragen<br />

und zu den Leuten zu bringen. Dass er einmal als klassischer<br />

Revierförster arbeiten wird, kann er sich nicht vorstellen. Er<br />

ist ein Kommunikationsmensch, ein Marketingmann. Hat<br />

vor seinem Studium Fotografie gelernt. Und mit dem Simon-<br />

Felix-Jan-Projekt „Forst erklärt“ nimmt sein Berufswunsch<br />

die richtige Richtung. Um Begeisterung für Natur und Wald<br />

zu verbreiten, um aufzuklären, um mit den Menschen zu<br />

sprechen, zu diskutieren, zu interagieren. „Es gibt viele Vorurteile<br />

über den Wald, viel Unsicherheit und auch viel Unwissen.<br />

Das Bild vom Förster ist immer noch das mit Flinte<br />

und Hund.“<br />

Fakten und Fun Facts<br />

„Forst erklärt“ will also den Blick schärfen. Durch neue<br />

Sichtweisen, die jahrzehntelang durch Monokultur und<br />

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