LEBENSZEICHEN / 133 / WINTER 2021

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Lebenszeichen · Nr. 133 · Winter 2021 Ein Austausch unter Freunden Das ALfA-KALEB-Kooperationsseminar war erneut ein voller Erfolg Mittlerweile ist es eine schöne Tradition geworden, dass die ALfA gemeinsam mit KALEB im Herbst ein Seminar ausrichtet – und zwar in aller Regel in Thüringen, einem Bundesland also, in dem zwar KALEB geschichtsbedingt gut vertreten ist, nicht aber die ALfA, die es bis zur Wende in den neuen Bundesländern Der KALEB-Wunderkindkoffer: Vom Wunder der Menschwerdung schon den Kleinsten berichten gar nicht gab. Umso schöner, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert, denn die Kooperation zwischen den Lebensrechtsorganisationen ist ein Herzensanliegen und angesichts der Anfeindungen, denen wir mittlerweile ausgesetzt sind, dringend geboten. Beim diesjährigen Kooperationsseminar – auf ALfA-Seite bei der Organisation hoch engagiert: Hans-Peter Reiche, unser Schatzmeister – hielt Anna-Lena Stricker, Jugendreferentin der ALfA, einen viel beachteten Vortrag. Auf großen Anklang stieß auch der Wunderkindkoffer, den KALEB dort präsentierte. Angelika Secker vom Bundesvorstand der ALfA war begeistert und bestellte sofort einen Koffer für den RV Stuttgart. Bei einer Fortbildung für Kindergärtnerinnen und Grundschullehrer wird der Koffer dort bald von seiner »Erfinderin« präsentiert und dann hoffentlich im Stuttgarter Raum vielfach zum Einsatz kommen. Zur Nachahmung empfohlen! TEXT: Cornelia Kaminski FOTO: Angelika Secker Mit neuem Schwung Mitgliederversammlung der Jugend für das Leben in Leipzig wählt neuen Vorstand Die Mitgliederversammlung der Jugend für das Leben konnte endlich wieder regulär stattfinden und einen neuen Vorstand wählen. Das letzte Jahr war für die Jugend trotz der Pandemie sehr erfolgreich: Während andere Vereine mit Verboten und Lockdowns schwer zu kämpfen hatten und ihre Arbeit teilweise einstellten, ging es bei uns so richtig los. Zusätzlich zu einigen Präsenzveranstaltungen sind wir nun regelmäßig auch online vertreten und schaffen es auf diese Weise, mit unseren Mitgliedern aus ganz Deutschland verbunden zu sein. Da war es nicht so schwierig, junge Lebensrechtler für die Vorstandsarbeit zu begeistern – wir freuen uns, dass mit Simona (Vorsitzende), Ivan (stellvertretender Vorsitzender), Laurenz (Schriftführer), Sebastian, Maria B., Talita und Maria F. (Beisitzer) hoch motivierte junge Menschen ihre neuen Ämter übernommen haben. TEXT: Anna-Lena Stricker 6 | 7
Lebenszeichen · Nr. 133 · Winter 2021 Was brauchen Frauen? »Diskussion« zum § 218 StGB: Positionen von Lebensrechtlern waren nicht abgebildet, die Veranstaltung war eine einseitige Pro-Choice-Werbung Augsburg bietet zurzeit keine Abtreibungen nach der Beratungsregelung an, weder in den großen Kliniken noch in gynäkologischen Praxen – außer bei Lebensgefahr für die Mutter. Auch aus diesem Anlass fand am 1. Oktober 2021 im Augsburger Evangelischen Forum Annahof eine Podiumsdiskussion zum Thema »150 Jahre § 218 StGB und jetzt?« statt. Geladen war Monika Frommel, Professorin für Rechtsphilosophie und Prof. Monika Frommel zeigte die historische Entwicklung des Paragrafen § 218 bis in die Gegenwart auf. Dass noch immer der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nur unter bestimmten Bedingungen straffrei sei, wurde von allen Diskussionsteilnehmern kritisiert. Der freie Zugang zu Abtreibung müsse per Gesetz in allen Bundesländern gewährleistet werden. Vor allem in Bayern herrschten »rechtswidrige Verhältnisse«, Augsburg sei Beispiel für eine falsche Politik. »Was brauchen Frauen? Niederschwellige Abtreibungsangebote!«, so Frommel. Den Ärzten wurde unterstellt, dass sie ihr Weigerungsrecht, Abtreibungen durchzuführen, missbrauchten, Da nur Befürworter von Abtreibungen geladen waren, konnten die Positionen von Lebensrechtlern erst gar nicht abgebildet werden. Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker, Leiterin des Büros für Chancengleichheit, Uni Augsburg, stellte klar, dass es sich bei dieser Diskussion nicht um »pro und contra Abtreibung« handelt. Wortmeldungen aus dem Publikum waren »Das religiöse Umfeld ist schuld, dass es keine Abtreibungen gibt.« Strafrecht i.R. und ehemalige Verteidigerin von Kristina Hänel, die auf ihrer Website Schwangerschaftsabbrüche anbot und deswegen vor Gericht kam. Unter den Referenten waren zudem eine weitere Juristin, ein »Abtreibungsarzt« und eine »pro familia«-Beraterin. In der Begrüßung wurde betont, dass das Anna-Forum am Evangelium orientiert sei. Einige Lebensrechtler hatten im Annahof mit Kreide auf die Pflastersteine gemalt: »Es gibt kein sicheres Töten« um sich des ambulanten Abbruchs zu entledigen. Kirchliche Träger der Krankenhäuser und der bayrische Gesundheitsminister wurden kritisiert, da sie den freien Zugang zur Abtreibung verhinderten. »Das religiöse Umfeld ist schuld, dass es keine Abtreibungen gibt«, erklärte »Abtreibungsarzt« Friedrich Stapf. Einzig Marianne Weiß, »pro familia«, Augsburg, verteidigte Beratung im Schwangerschaftskonflikt. Dies ist naheliegend, da mit Abschaffung der Beratung ein Arbeitsfeld von »pro familia« entfiele. nicht erwünscht. Nur die Möglichkeit, schriftlich ein Statement abzugeben, war zugelassen. Von Diskussion »am Evangelium orientiert« kann bei dieser »Diskussion« nicht die Rede sein, sondern nur von einer Pro- Choice-Werbeveranstaltung. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Einige Lebensschützer hatten u. a. im Annahof mit Kreide auf die Pflastersteine gemalt: »Hilfe statt Abtreibung, § 218 rettet Leben«. TEXT: Vera Novelli
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