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LEBENSZEICHEN / 133 / WINTER 2021

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Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Nun kämpft Jana, Tag für Tag, für sich und ihre kleine Familie<br />

» Fortsetzung von Seite 1<br />

gerschaft erzählen, da sie wusste, dass<br />

sich niemand darüber freuen würde.<br />

Doch schnell wurde Jana klar, dass sie<br />

einen zweiten Abbruch nicht durchstehen<br />

würde, und so entschied sie<br />

sich klar für ihr Baby. Für Hilfe und<br />

Rat durchforstete sie das Internet und<br />

stieß schnell auf die kostenlose vitaL-<br />

Hotline. Nach einem langen Beratungsgespräch<br />

nahm sie gerne die ihr<br />

angebotene Unterstützung an: finanziell,<br />

materiell, personell. Einfühlsame<br />

Rückmeldungen und Gesprächsangebote<br />

unserer vitaL-Beraterinnen<br />

taten Jana gut, und so entschloss sie<br />

sich, für ihr Kind zu kämpfen – gegen<br />

alle Widerstände und trotz ihrer nach<br />

wie vor schwierigen Lebenssituation.<br />

Wegen vieler Ängste sowie ihrer psychischen<br />

Erkrankung war es für Jana<br />

jedoch sehr schwer, sich zum Beispiel<br />

mit der Mutterrolle zu identifizieren.<br />

Unserer Beraterin vertraute sie an:<br />

»Heute hatte ich wieder einen Arzttermin.<br />

In solchen Momenten freue<br />

»Andere Paare<br />

wünschen sich<br />

sehnlichst ein<br />

Kind und können<br />

keins bekommen.<br />

Ich bekomme eins<br />

und kann keine<br />

Dankbarkeit dafür<br />

empfinden.«<br />

ich mich ein bisschen. Und kurz danach<br />

versuche ich wieder zu verdrängen,<br />

dass ich bald Mutter von einem<br />

Sohn bin. Freunde sagen mir oft, dass<br />

das schon noch kommt, wenn ich<br />

den Kleinen im Arm halte. Aber was,<br />

wenn nicht? Bei meiner Tochter war es<br />

ganz anders. Ich konnte damals nicht<br />

verstehen, wie man nicht sofort in<br />

dieses Krümelchen im Bauch verliebt<br />

sein kann, oder es sogar nicht haben<br />

zu wollen (...), wie man weiter rauchen<br />

oder andere unvernünftige Dinge tun<br />

kann. Und jetzt bin ich selber so. Und<br />

kann mich dafür nicht leiden. Dieses<br />

Kind ist perfekt. Keine Auffälligkeiten,<br />

altersgerecht entwickelt, also einfach<br />

gesund und putzmunter. Andere<br />

Paare wünschen sich sehnlichst ein<br />

Kind und können keins bekommen.<br />

Ich bekomme eins und kann keine<br />

Dankbarkeit dafür empfinden.«<br />

Erschwerend kam hinzu, dass Jana<br />

kaum Unterstützung von ihrem Partner<br />

erhielt: »Der Vater meines Sohnes<br />

» weiter auf der nächsten Seite

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