03.12.2021 Aufrufe

LEBENSZEICHEN / 133 / WINTER 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Lebenszeichen<br />

Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)<br />

Gemeinsam mit der Bewegung „Rettet das ungeborene Leben“<br />

Jeder Tag ein Kampf<br />

Nach einer Abtreibung wird Jana erneut schwanger und wendet sich an vitaL – mit der<br />

Unterstützung der vitaL-Beraterinnen gelingt der 30-Jährigen ein Neustart<br />

Jana war gerade dabei, ihr Leben zu ordnen:<br />

Sie machte einen Entzug und wollte<br />

eine Ausbildung beginnen. Die 30-Jährige<br />

litt unter einer schweren Suchterkrankung<br />

und zudem unter einer psychischen<br />

Krankheit. Sie hatte bereits eine dreijährige<br />

Tochter, die sie aufgrund ihrer Erkrankungen<br />

und familiären Umstände in eine<br />

Pflegefamilie geben musste.<br />

Genau in dem Moment, als es mit der Ausbildung<br />

losgehen sollte, stellte Jana fest,<br />

dass sie schwanger war. Für sie ein Schock<br />

– ausgerechnet jetzt, wo sie gerade anfing,<br />

wieder ein gutes Leben zu führen. Für Jana<br />

stand schnell fest, dass sie überhaupt nicht<br />

in der Lage sein würde, gerade jetzt ein<br />

Baby zu bekommen. Auch der drogenabhängige<br />

Kindsvater setzte sie unter Druck<br />

und drängte sie zur Abtreibung. Schweren<br />

Herzens ging sie zu einer Beratungsstelle,<br />

die ihr umstandslos einen Schein ausstellte,<br />

und dann zur Abtreibung. Danach war<br />

ihr Herz gebrochen. Immer wieder musste<br />

sie an ihr Baby denken und hatte große<br />

Schuldgefühle, mit denen sie von nun an<br />

leben musste.<br />

Ein Jahr später, mitten in der Ausbildung,<br />

wurde Jana erneut schwanger. Nach wie<br />

vor wurde sie wegen ihrer Abtreibung von<br />

Schuldgefühlen geplagt und war wütend<br />

auf sich selbst. Ihrer Familie wollte sie erst<br />

einmal überhaupt nicht von der Schwan-<br />

» Fortsetzung auf Seite 3<br />

www.alfa-ev.de


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

EDITORIAL<br />

Liebe Mitglieder der ALfA<br />

und Freunde des Lebensrechts!<br />

Was zu befürchten war, ist eingetreten: Die Vertreter eines<br />

Rechts auf Leben sind im neugewählten Deutschen Bundestag<br />

nur noch eine Minderheit. Bei der Verabschiedung<br />

von Gesetzen, die dieses Recht unmittelbar betreffen, werden<br />

sie kaum noch Einfluss haben können. Und so müssen<br />

wir uns darauf einstellen, dass schon im nächsten Jahr die<br />

ersten Schutzzäune fallen werden, die ungeborene Kinder<br />

in Deutschland bisher wenigstens ein kleines bisschen vor<br />

dem Tod im Mutterleib bewahrten. Der § 219a StGB ist den<br />

Parteien, die nun die Regierungsgeschäfte übernehmen,<br />

schon lange ein Dorn im Auge. Wenn aber für Abtreibungen<br />

ganz offiziell geworben werden darf, wie will man sie dann<br />

noch als Straftatbestand deklarieren? Auch der § 218 wird<br />

fallen, Abtreibungen bis zur Geburt könnten dann erlaubt<br />

sein.<br />

Für uns bedeutet das, dass wir unsere Anstrengungen verdoppeln<br />

müssen. Wir müssen mehr Frauen erreichen, mehr<br />

Jugendlichen den Wert eines jeden Menschenlebens vor<br />

Augen führen, mehr darüber berichten, welchen immensen<br />

Schaden Frauen, Männer, Beziehungen, Familien nehmen,<br />

wenn ein Kind, das Teil einer Gemeinschaft werden möchte,<br />

nicht leben darf. Wir müssen klar benennen, dass eine<br />

Abtreibung immer ein Akt der Gewalt gegen einen schutzlosen<br />

kleinen Menschen ist, ein Akt, der niemanden glücklich<br />

machen kann, der keine Beziehung kittet und keine<br />

Probleme löst – so, wie es Jana erfahren hat, von der wir in<br />

unserer Titelgeschichte berichten. Ja, ihre Situation schien<br />

ausweglos, und natürlich wurde ihr zur Abtreibung ihres<br />

Kindes geraten. Geholfen hat die Abtreibung nicht: Sie ist<br />

fast daran zerbrochen und hat dann – zum Glück! – bei<br />

ihrer nächsten Schwangerschaft endlich die Zuwendung<br />

und Fürsorge von unseren Beraterinnen erfahren, die sie<br />

brauchte, um ihr Leben neu aufzustellen. Mit Baby.<br />

Unsere Angebote zeigen:<br />

Wir kümmern uns. »Wir<br />

sorgen für euch beide«, so<br />

auch das Motto auf unseren<br />

Großflächenplakaten,<br />

die in mehreren deutschen<br />

Städten zu sehen sind. Für<br />

nur 120 Euro können wir<br />

für zwei Wochen solch ein<br />

großes Plakat aufhängen<br />

lassen – und Tausende<br />

Menschen erreichen. Zerstört<br />

worden sind sie bisher<br />

nicht, auch wenn es<br />

negative Kommentare in<br />

den sozialen Netzwerken<br />

gab: Denn die Botschaft<br />

ist so positiv, dass jeder Akt des Vandalismus schwerfällt.<br />

Diese positive, lebensbejahende Botschaft möchten wir<br />

auch im neuen Jahr möglichst vielen Menschen vermitteln,<br />

es möglichst vielen Frauen ermöglichen, sich für ihr Kind zu<br />

entscheiden. Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung: Bitte<br />

helfen Sie uns mit einer großzügigen Weihnachtsspende.<br />

Ihre<br />

Cornelia Kaminski<br />

Bundesvorsitzende der ALfA<br />

Cornelia Kaminski<br />

Bundesvorsitzende der ALfA<br />

Unsere tragenden Säulen für ein »JA« zum Kind, vitaL und<br />

Patin für 9 Monate, wachsen: Auch der Ausbildungslehrgang<br />

zur vitaL-Beraterin in diesem Herbst ist ausgebucht<br />

und unser Projekt »Schattenkind« – das Hilfsangebot für<br />

Frauen nach Abtreibung – nimmt Formen an, wir informieren<br />

auf S. 9 über den aktuellen Stand.<br />

» mehr erfahren<br />

2 | 3<br />

www.alfa-ev.de


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Nun kämpft Jana, Tag für Tag, für sich und ihre kleine Familie<br />

» Fortsetzung von Seite 1<br />

gerschaft erzählen, da sie wusste, dass<br />

sich niemand darüber freuen würde.<br />

Doch schnell wurde Jana klar, dass sie<br />

einen zweiten Abbruch nicht durchstehen<br />

würde, und so entschied sie<br />

sich klar für ihr Baby. Für Hilfe und<br />

Rat durchforstete sie das Internet und<br />

stieß schnell auf die kostenlose vitaL-<br />

Hotline. Nach einem langen Beratungsgespräch<br />

nahm sie gerne die ihr<br />

angebotene Unterstützung an: finanziell,<br />

materiell, personell. Einfühlsame<br />

Rückmeldungen und Gesprächsangebote<br />

unserer vitaL-Beraterinnen<br />

taten Jana gut, und so entschloss sie<br />

sich, für ihr Kind zu kämpfen – gegen<br />

alle Widerstände und trotz ihrer nach<br />

wie vor schwierigen Lebenssituation.<br />

Wegen vieler Ängste sowie ihrer psychischen<br />

Erkrankung war es für Jana<br />

jedoch sehr schwer, sich zum Beispiel<br />

mit der Mutterrolle zu identifizieren.<br />

Unserer Beraterin vertraute sie an:<br />

»Heute hatte ich wieder einen Arzttermin.<br />

In solchen Momenten freue<br />

»Andere Paare<br />

wünschen sich<br />

sehnlichst ein<br />

Kind und können<br />

keins bekommen.<br />

Ich bekomme eins<br />

und kann keine<br />

Dankbarkeit dafür<br />

empfinden.«<br />

ich mich ein bisschen. Und kurz danach<br />

versuche ich wieder zu verdrängen,<br />

dass ich bald Mutter von einem<br />

Sohn bin. Freunde sagen mir oft, dass<br />

das schon noch kommt, wenn ich<br />

den Kleinen im Arm halte. Aber was,<br />

wenn nicht? Bei meiner Tochter war es<br />

ganz anders. Ich konnte damals nicht<br />

verstehen, wie man nicht sofort in<br />

dieses Krümelchen im Bauch verliebt<br />

sein kann, oder es sogar nicht haben<br />

zu wollen (...), wie man weiter rauchen<br />

oder andere unvernünftige Dinge tun<br />

kann. Und jetzt bin ich selber so. Und<br />

kann mich dafür nicht leiden. Dieses<br />

Kind ist perfekt. Keine Auffälligkeiten,<br />

altersgerecht entwickelt, also einfach<br />

gesund und putzmunter. Andere<br />

Paare wünschen sich sehnlichst ein<br />

Kind und können keins bekommen.<br />

Ich bekomme eins und kann keine<br />

Dankbarkeit dafür empfinden.«<br />

Erschwerend kam hinzu, dass Jana<br />

kaum Unterstützung von ihrem Partner<br />

erhielt: »Der Vater meines Sohnes<br />

» weiter auf der nächsten Seite


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

wollte das Kind unbedingt. Er gab<br />

mir zahllose Versprechen, er würde<br />

sich ändern, würde clean werden.<br />

Nichts ist passiert. Jetzt, zwei Wochen<br />

vor dem Entbindungstermin, ist er in<br />

die Entgiftung. Und hat mich allein<br />

gelassen.«<br />

Vielleicht gelingt es bald, auch ihre<br />

Tochter wieder bei sich zu haben, was<br />

ihr größter Wunsch ist.<br />

ALfA mischt sich ein<br />

TEXT: Melanie Host/Vera Novelli<br />

FOTOS: nagaets/stock.adobe.com<br />

Janas Schwangerschaft blieb aus vielen<br />

Gründen schwierig, die Geburt<br />

war anstrengend, doch dann endlich<br />

konnte sie ihren kleinen Jungen im<br />

Arm halten. Dieser war am Anfang<br />

kränklich, litt häufig unter Koliken.<br />

Doch Jana war jetzt stärker und wollte<br />

für ihre Kinder einfach alles tun.<br />

Durch vitaL erhielt Jana weiterhin<br />

Hilfe und konnte für sich und ihren<br />

kleinen Sohn einen guten Weg<br />

finden. Eine Stärkung war auch die<br />

bestandene Zwischenprüfung in<br />

der Berufsschule. VitaL schlug Jana<br />

schließlich das »Haus Nazareth –<br />

Familie für das Leben« der Gemeinschaft<br />

Donum Domini e.V. vor, ein<br />

Haus für Schwangere in Not und<br />

Frauen nach Abtreibung, um eine<br />

Zeitlang weiter entlastet zu werden.<br />

Da sie aber in Kinderheimen aufgewachsen<br />

war, hatte sie zunächst Bedenken,<br />

in eine solche Einrichtung zu<br />

ziehen. Sie bekam das Angebot, eine<br />

Woche zur Probe zu wohnen, fühlte<br />

sich dort sehr wohl und zog mit ihrem<br />

Sohn ein. Vor Ort bekommt sie<br />

nun weiterhin jede Unterstützung,<br />

die sie braucht. Langsam kann sie<br />

anderen Menschen wieder vertrauen,<br />

weil sie nicht, wie so oft in ihrem Leben,<br />

enttäuscht oder verlassen wird.<br />

Auch ihre Ausbildung will sie nach<br />

der Elternzeit an ihrem neuen Wohnort<br />

unbedingt fortsetzen.<br />

Janas Sohn ist jetzt sechs Monate alt.<br />

Die junge Frau kämpft, Tag für Tag,<br />

für sich und ihre kleine Familie. Sie<br />

ist unendlich dankbar für die liebevolle<br />

Betreuung im »Haus Nazareth«,<br />

die ohne die finanzielle Hilfe<br />

durch die Babypaten der ALfA nicht<br />

möglich wäre und ihr einen hoffnungsvollen<br />

Neuanfang ermöglicht.<br />

Zeichen für einen Sinneswandel?<br />

Zu dem vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden bekannt gegebenen<br />

erneuten Rückgang der Abtreibungszahlen erklärt die<br />

Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.,<br />

Cornelia Kaminski:<br />

Der vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden bereits zum zweiten Mal<br />

in Folge bekannt gegebene signifikante Rückgang bei den Quartalszahlen<br />

der der Behörde gemeldeten vorgeburtlichen Kindstötungen (erstes<br />

Quartal: minus 7 Prozent; zweites Quartal: minus 8,5 Prozent) lässt aufhorchen.<br />

Aus Sicht von Lebensrechtlern verdient dieses Phänomen eine<br />

genauere Untersuchung.<br />

Nicht nur, weil die Statistiker anhand der Datenstruktur bisher »keine eindeutige<br />

Ursache« für den Rückgang ausmachen können. Sondern auch,<br />

weil sich mit der Entlassung der »Pille danach«, die frühabtreibende Wirkung<br />

haben kann, aus der Rezeptpflicht im März 2015 und der Reform des<br />

Werbeverbots für Abtreibungen im März 2019 einige der lange Zeit gültigen<br />

Rahmenbedingungen geändert haben. Die Reform des Abtreibungswerbeverbots<br />

eröffnet Frauen nun die Möglichkeit, sich unter Umgehung<br />

der vom Gesetzgeber vorgesehenen Beratung direkt an Abtreibungsärzte<br />

zu wenden. Werden jetzt also tatsächlich weniger Kinder abgetrieben –<br />

oder gehen stattdessen nur die dem Amt gemeldeten Abtreibungen zurück?<br />

Andererseits verzeichnet die ALfA seit einiger Zeit eine stetig wachsende<br />

Nachfrage bei ihren Informations- und Hilfsangeboten. Sowohl die<br />

Abgabe von Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Schüler (Schulmappe)<br />

als auch ihre wöchentlich erscheinenden Informationsangebote, wie der<br />

ALfA-Newsletter und der ALfA-Podcast »Life Talks«, erfreuen sich wachsender<br />

Abo- bzw. Zugriffszahlen. Auch die Beratungen unerwartet<br />

schwanger gewordener Frauen durch die 24 Stunden besetzte Beratungshotline<br />

vitaL (0800 36 999 63) verzeichnet ein stetiges Plus.<br />

Nicht zuletzt der wachsende Zulauf beim jährlich stattfindenden »Marsch<br />

für das Leben« lässt vermuten, dass die Sensibilität dafür, dass auch ungeborene<br />

Kinder ein Recht auf Leben besitzen, wieder wächst.<br />

So oder so muss der zunächst erfreuliche Rückgang der Abtreibungszahlen<br />

untersucht werden. Die Statistik muss das Abtreibungsgeschehen zutreffend<br />

abbilden und das Rechtsgut Leben muss ausreichend geschützt<br />

sein. Ansonsten ist der Gesetzgeber in der Nachbesserungspflicht.<br />

4 | 5


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Pro Life Congress <strong>2021</strong><br />

Diesmal lag der Fokus eindeutig auf der Bildung – Vernetzung und<br />

Miteinander kamen dennoch nicht zu kurz<br />

Jedes Jahr organisiert die Jugend<br />

für das Leben am Wochenende des<br />

»Marsches für das Leben« in Berlin<br />

ein Rahmenprogramm für junge<br />

Erwachsene. Dieses Jahr hatten sich<br />

über 55 Teilnehmer zum Pro Life<br />

Congress angemeldet, viele weitere<br />

nahmen spontan noch am Programm<br />

teil. Lebensschutz – nur was<br />

für »Alte«? Von wegen! Besonders<br />

die Christdemokraten für das Leben<br />

(CDL) mit ihrer Arbeit vorstellten.<br />

Am Samstagmorgen wurden die Teilnehmer<br />

in verschiedenen Workshops<br />

für die Arbeit im Lebensschutz fit gemacht.<br />

Sabina Scherer, die Gründerin<br />

des Podcasts »Ein Zellhaufen spricht<br />

über Abtreibung«, eröffnete den Morgen<br />

mit einem hochkarätigen Vortrag<br />

Berührend war das Zeugnis von Anna-Lena Stricker, der Referentin für die Jugend für das Leben, die von ihrer Schwester erzählte<br />

Jugendliche setzen sich mittlerweile<br />

aktiv mit dem Thema Lebensschutz<br />

auseinander.<br />

Die Jugend für das Leben legt beim<br />

Pro Life Congress den Fokus auf die<br />

Bildungsarbeit im Lebensschutz.<br />

Dabei kommen Vernetzung und das<br />

Miteinander nicht zu kurz. Die Auftaktveranstaltung<br />

am Freitagabend<br />

begann in einem Restaurant, wo<br />

sich die Jugend für das Leben und<br />

über »Pro Choice Argumente«. Danach<br />

folgten Workshops zu den Themen<br />

»Männer und Abtreibung« (Sandra<br />

Sinder), »Vorsicht Falle! Wording<br />

und Framing« (Cornelia Kaminski),<br />

»Schwangerschaftskonfliktberatung«<br />

(Carmen Czampiel) und »Politik und<br />

Lebensschutz – verträgt sich das?«<br />

(Leonardo Cicco).<br />

Anschließend gingen wir geschlossen<br />

zum »Marsch für das Leben«. Es war<br />

beeindruckend, die 4.500 Teilnehmer<br />

zu sehen, die für ein uneingeschränktes<br />

Recht auf Leben – von der ersten<br />

Zelle bis zum letzten Atemzug – einstehen.<br />

Während der Kundgebung<br />

stellte sich die Jugend für das Leben<br />

vor und zeigte die neue internationale<br />

Pro-Life-Flagge. Berührend war<br />

das Zeugnis von Anna-Lena Stricker,<br />

der Referentin der Jugend für das Leben,<br />

die von ihrer Schwester erzählte.<br />

Diese wurde mit 15 Jahren schwanger<br />

und entschied sich für das Kind.<br />

Abonniere den Newsletter der Jugend<br />

für das Leben, dann bist du immer<br />

auf dem neuesten Stand und erhältst<br />

Informationen über weitere Aktionen.<br />

TEXT: Carmen Czampiel/Vera Novelli<br />

FOTO: Clemens Friederich


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Ein Austausch<br />

unter Freunden<br />

Das ALfA-KALEB-Kooperationsseminar war erneut ein voller Erfolg<br />

Mittlerweile ist es eine schöne Tradition<br />

geworden, dass die ALfA gemeinsam<br />

mit KALEB im Herbst ein<br />

Seminar ausrichtet – und zwar in<br />

aller Regel in Thüringen, einem Bundesland<br />

also, in dem zwar KALEB<br />

geschichtsbedingt gut vertreten ist,<br />

nicht aber die ALfA, die es bis zur<br />

Wende in den neuen Bundesländern<br />

Der KALEB-Wunderkindkoffer: Vom Wunder der Menschwerdung schon<br />

den Kleinsten berichten<br />

gar nicht gab. Umso schöner, dass die<br />

Zusammenarbeit so gut funktioniert,<br />

denn die Kooperation zwischen den<br />

Lebensrechtsorganisationen ist ein<br />

Herzensanliegen und angesichts der<br />

Anfeindungen, denen wir mittlerweile<br />

ausgesetzt sind, dringend geboten.<br />

Beim diesjährigen Kooperationsseminar<br />

– auf ALfA-Seite bei der Organisation<br />

hoch engagiert: Hans-Peter<br />

Reiche, unser Schatzmeister – hielt<br />

Anna-Lena Stricker, Jugendreferentin<br />

der ALfA, einen viel beachteten Vortrag.<br />

Auf großen Anklang stieß auch<br />

der Wunderkindkoffer, den KALEB<br />

dort präsentierte. Angelika Secker<br />

vom Bundesvorstand der ALfA war<br />

begeistert und bestellte sofort einen<br />

Koffer für den RV Stuttgart. Bei einer<br />

Fortbildung für Kindergärtnerinnen<br />

und Grundschullehrer wird der Koffer<br />

dort bald von seiner »Erfinderin«<br />

präsentiert und dann hoffentlich<br />

im Stuttgarter Raum vielfach zum<br />

Einsatz kommen. Zur Nachahmung<br />

empfohlen!<br />

TEXT: Cornelia Kaminski<br />

FOTO: Angelika Secker<br />

Mit neuem Schwung<br />

Mitgliederversammlung der Jugend für das Leben in Leipzig wählt neuen Vorstand<br />

Die Mitgliederversammlung der Jugend<br />

für das Leben konnte endlich<br />

wieder regulär stattfinden und einen<br />

neuen Vorstand wählen. Das letzte<br />

Jahr war für die Jugend trotz der Pandemie<br />

sehr erfolgreich: Während andere<br />

Vereine mit Verboten und Lockdowns<br />

schwer zu kämpfen hatten und<br />

ihre Arbeit teilweise einstellten, ging<br />

es bei uns so richtig los. Zusätzlich zu<br />

einigen Präsenzveranstaltungen sind<br />

wir nun regelmäßig auch online vertreten<br />

und schaffen es auf diese Weise,<br />

mit unseren Mitgliedern aus ganz<br />

Deutschland verbunden zu sein. Da<br />

war es nicht so schwierig, junge Lebensrechtler<br />

für die Vorstandsarbeit<br />

zu begeistern – wir freuen uns, dass<br />

mit Simona (Vorsitzende), Ivan (stellvertretender<br />

Vorsitzender), Laurenz<br />

(Schriftführer), Sebastian, Maria B.,<br />

Talita und Maria F. (Beisitzer) hoch<br />

motivierte junge Menschen ihre neuen<br />

Ämter übernommen haben.<br />

TEXT: Anna-Lena Stricker<br />

6 | 7


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Was brauchen Frauen?<br />

»Diskussion« zum § 218 StGB: Positionen von Lebensrechtlern waren nicht abgebildet,<br />

die Veranstaltung war eine einseitige Pro-Choice-Werbung<br />

Augsburg bietet zurzeit keine Abtreibungen<br />

nach der Beratungsregelung<br />

an, weder in den großen Kliniken<br />

noch in gynäkologischen Praxen –<br />

außer bei Lebensgefahr für die Mutter.<br />

Auch aus diesem Anlass fand<br />

am 1. Oktober <strong>2021</strong> im Augsburger<br />

Evangelischen Forum Annahof eine<br />

Podiumsdiskussion zum Thema »150<br />

Jahre § 218 StGB und jetzt?« statt.<br />

Geladen war Monika Frommel, Professorin<br />

für Rechtsphilosophie und<br />

Prof. Monika Frommel zeigte die historische<br />

Entwicklung des Paragrafen<br />

§ 218 bis in die Gegenwart auf. Dass<br />

noch immer der Schwangerschaftsabbruch<br />

in Deutschland nur unter bestimmten<br />

Bedingungen straffrei sei,<br />

wurde von allen Diskussionsteilnehmern<br />

kritisiert. Der freie Zugang zu<br />

Abtreibung müsse per Gesetz in allen<br />

Bundesländern gewährleistet werden.<br />

Vor allem in Bayern herrschten<br />

»rechtswidrige Verhältnisse«, Augsburg<br />

sei Beispiel für eine falsche Politik.<br />

»Was brauchen Frauen? Niederschwellige<br />

Abtreibungsangebote!«, so<br />

Frommel.<br />

Den Ärzten wurde unterstellt, dass<br />

sie ihr Weigerungsrecht, Abtreibungen<br />

durchzuführen, missbrauchten,<br />

Da nur Befürworter von Abtreibungen<br />

geladen waren, konnten die Positionen<br />

von Lebensrechtlern erst gar<br />

nicht abgebildet werden. Dr. Marion<br />

Magg-Schwarzbäcker, Leiterin des<br />

Büros für Chancengleichheit, Uni<br />

Augsburg, stellte klar, dass es sich bei<br />

dieser Diskussion nicht um »pro und<br />

contra Abtreibung« handelt. Wortmeldungen<br />

aus dem Publikum waren<br />

»Das religiöse<br />

Umfeld ist schuld,<br />

dass es keine<br />

Abtreibungen<br />

gibt.«<br />

Strafrecht i.R. und ehemalige Verteidigerin<br />

von Kristina Hänel, die<br />

auf ihrer Website Schwangerschaftsabbrüche<br />

anbot und deswegen vor<br />

Gericht kam. Unter den Referenten<br />

waren zudem eine weitere Juristin,<br />

ein »Abtreibungsarzt« und eine »pro<br />

familia«-Beraterin. In der Begrüßung<br />

wurde betont, dass das Anna-Forum<br />

am Evangelium orientiert sei.<br />

Einige Lebensrechtler hatten im Annahof mit Kreide auf die Pflastersteine gemalt:<br />

»Es gibt kein sicheres Töten«<br />

um sich des ambulanten Abbruchs<br />

zu entledigen. Kirchliche Träger<br />

der Krankenhäuser und der bayrische<br />

Gesundheitsminister wurden<br />

kritisiert, da sie den freien Zugang<br />

zur Abtreibung verhinderten. »Das<br />

religiöse Umfeld ist schuld, dass es<br />

keine Abtreibungen gibt«, erklärte<br />

»Abtreibungsarzt« Friedrich Stapf.<br />

Einzig Marianne Weiß, »pro familia«,<br />

Augsburg, verteidigte Beratung<br />

im Schwangerschaftskonflikt. Dies ist<br />

naheliegend, da mit Abschaffung der<br />

Beratung ein Arbeitsfeld von »pro familia«<br />

entfiele.<br />

nicht erwünscht. Nur die Möglichkeit,<br />

schriftlich ein Statement abzugeben,<br />

war zugelassen. Von Diskussion<br />

»am Evangelium orientiert« kann bei<br />

dieser »Diskussion« nicht die Rede<br />

sein, sondern nur von einer Pro-<br />

Choice-Werbeveranstaltung.<br />

Doch das letzte Wort ist noch nicht<br />

gesprochen. Einige Lebensschützer<br />

hatten u. a. im Annahof mit Kreide<br />

auf die Pflastersteine gemalt: »Hilfe<br />

statt Abtreibung, § 218 rettet Leben«.<br />

TEXT: Vera Novelli


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

»Wir sorgen für euch beide«<br />

vitaL wirbt mit Großflächenplakaten in den<br />

Abtreibungshochburgen München, Gießen und Kassel<br />

Unsere Arbeit für Frauen im Schwangerschaftskonflikt<br />

wird in den Medien<br />

mit Argwohn betrachtet, unsere<br />

Beratung hinterfragt und sogar ausspioniert.<br />

Bedauerlicherweise müssen<br />

unsere vitaL-Beraterinnen oft hören,<br />

dass Frauen im Schwangerschaftskonflikt<br />

bei<br />

staatlichen Beratungsstellen<br />

nicht ernstgenommen<br />

würden. Diese<br />

Frauen haben den Schein<br />

schneller in der Hand, als<br />

sie ihre Probleme benennen<br />

können. Aber jede<br />

einzelne Schwangere in<br />

einer Konfliktsituation<br />

benötigt Verständnis,<br />

Empathie und Fürsorge.<br />

Aus ganzem Herzen<br />

wollen wir den Schwangeren<br />

sagen: »Wir sorgen<br />

für euch beide.« Deshalb<br />

haben wir uns entschieden,<br />

Großflächenplakate zu mieten. In<br />

Zeiten, in denen es in der Öffentlichkeit<br />

und in den sozialen Medien wenig<br />

Platz für die Schönheit des Lebens und<br />

die Probleme der Schwangeren gibt,<br />

wollen wir ein Zeichen setzen. An drei<br />

Orten hängen über Wochen unsere<br />

vitaL-Großflächenplakate: in der Nähe<br />

der Stapf-Klinik in München, in Gießen,<br />

wo Kristina Hänel abtreibt, und<br />

in Kassel, wo auch die Abtreibungsärztin<br />

Nora Sász arbeitet.<br />

Wenn Sie uns bei diesem Anliegen<br />

unterstützen wollen, bitten wir Sie um<br />

eine Sonderspende. Es lohnt sich: Mit<br />

nur einem Großflächenplakat erreichen<br />

wir über 45.000 Menschen pro<br />

Monat!<br />

TEXT: Carmen Czampiel/Vera Novelli<br />

FOTO: Carmen Czampiel<br />

vitaL pflanzt Eberesche<br />

am Niederrhein<br />

Eine Aktion zum Tag der Deutschen Einheit<br />

Bei der diesjährigen Aktion der Stadt<br />

Willich zum Tag der Deutschen Einheit<br />

war auch vitaL präsent und übernahm<br />

– wie weitere Vereine, örtliche<br />

Schulen und Privatleute – die Patenschaft<br />

für eine etwa vier Meter hohe<br />

Eberesche. Der Baum wurde in diesem<br />

Jahr ausgewählt, um eine mittelgroße<br />

Baumart zu verbreiten, die<br />

nicht dominant, aber für Vögel und<br />

Insekten sehr nützlich ist.<br />

Und so setzte auch vitaL ein ökologisches<br />

Zeichen und pflanzte eine<br />

Eberesche (Baum fünf auf dem Wirtschaftsweg<br />

»Willicher Feld« in Anrath).<br />

vitaL-Leiterin Alexandra Linder<br />

nahm den eigenen Spaten in die<br />

Hand und »buddelte« das neue Gewächs<br />

bei niederrheinischem Landregen<br />

ein. Eine schöne Gelegenheit,<br />

um für das Leben, für eine nachhaltige<br />

Zukunft und für die Arbeit von<br />

vitaL zu werben.<br />

TEXT & FOTO: Alexandra Linder<br />

8 | 9


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

54<br />

ALfA informiert<br />

Termine<br />

New York (ALfA). Einem Team um<br />

den Chirurgen Robert Montgomery,<br />

Leiter des N.Y.U. Langone Health<br />

Transplant Institute in Manhattan,<br />

ist es offenbar gelungen, eine Schweineniere<br />

erfolgreich mit dem Organismus<br />

einer für hirntot erklärten<br />

und künstlich beatmeten Patientin<br />

zu verbinden. Das makabre Experiment<br />

wurde offenbar im Beisein einer<br />

Reporterin der Boulevardzeitung<br />

»USA Today« durchgeführt. Laut der<br />

Zeitung wurde das Blut der für hirntot<br />

erklärten Patientin dabei aus der<br />

Beinvene über einen Katheter in die<br />

Niere des für dieses Experiment gezüchteten<br />

und genetisch modifizierten<br />

Schweins geleitet. Zuvor war die<br />

explantierte Schweineniere provisorisch<br />

auf dem Oberschenkel der Patientin<br />

befestigt worden. Bereits nach<br />

kurzer Zeit soll das Organ damit begonnen<br />

haben, Urin zu produzieren.<br />

Nach 54 Stunden beendeten die Forscher<br />

zunächst das Experiment und<br />

trennten anschließend auch die hirntote<br />

Patientin von dem Beatmungsgerät,<br />

die daraufhin verstarb.<br />

Forscher reagierten überwiegend<br />

positiv auf die Nachricht. So zeigte<br />

sich Konrad Fischer, Leiter der Sektion<br />

Xenotransplantation an der TU<br />

München, gegenüber dem »Deutschen<br />

Ärzteblatt« »generell erfreut«<br />

darüber, dass das Experiment offenbar<br />

erfolgreich verlaufen sei. Ohne<br />

genaue Daten sei jedoch keine Einschätzung<br />

möglich. Wichtig sei auch<br />

eine pathologische Untersuchung der<br />

Niere.<br />

Offen blieb bisher auch, ob durch die<br />

Verbindung der Schweineniere mit<br />

dem Blutkreislauf der hirntoten Patientin<br />

Schweine-Retroviren übertragen<br />

wurden, die schwerwiegende Folgen<br />

für den Menschen haben können.<br />

Dies zu verhindern, gilt als ein technisch<br />

schwer zu lösendes Hindernis<br />

für eine erfolgreiche Xenotransplantation.<br />

ALfA aktiv<br />

Beratungshotline<br />

„Schattenkind“<br />

Unsere Beratungshotline nach<br />

Abtreibung hat jetzt einen Namen:<br />

»Schattenkind – Hilfe nach<br />

Abtreibung – vom Schatten zum<br />

Licht«. Wir beraten betroffene<br />

Frauen, Männer oder auch Geschwister,<br />

die Hilfe suchen oder<br />

einfach ein Gespräch möchten.<br />

In unserem Team arbeiten Frauen<br />

und Männer.<br />

19. März 2022<br />

» Schulung Patin für 9 Monate<br />

Ort: Chemnitz<br />

Mehr Informationen & Anmeldung unter:<br />

info@patin-fuer-9-monate.de<br />

https://www.patin-fuer-9-monate.de<br />

18. Juni 2022<br />

» Schulung Patin für 9 Monate<br />

Ort: Bielefeld<br />

Mehr Informationen & Anmeldung: siehe Termin oben<br />

Die kostenlose Telefonnummer<br />

lautet 0800 / 24 888 42. Sollte<br />

das Telefon nicht besetzt sein, ist<br />

ein Anrufbeantworter geschaltet,<br />

damit wir zurückrufen können.<br />

Auch per Mail erreichen Sie<br />

uns: Schattenkind@alfa-ev.de<br />

Verantwortlich für das Projekt<br />

ist Monika Friederich:<br />

0162 / 37 26 7 63 oder<br />

monika.friederich@alfa-ev.de<br />

Weitere Informationen: www.alfa-ev.de/aktuelles/termine<br />

www.alfa-ev.de


Lebenszeichen · Nr. <strong>133</strong> · Winter <strong>2021</strong><br />

Kurz & bündig<br />

Auf den Punkt gebracht: Aktuelle Nachrichten aus dem<br />

Lebensrechtskosmos<br />

Caritas fordert<br />

flächendeckende<br />

Suizidprävention<br />

Berlin (ALfA). Der Präsident des Deutschen<br />

Caritasverbandes, Peter Neher,<br />

hat den Ausbau der Suizidprävention<br />

und der Beratung zur palliativen<br />

Versorgung angemahnt. »Wenn Menschen<br />

besser Bescheid wissen über die<br />

vielen Möglichkeiten der Vorsorge<br />

und der hospizlichen und palliativen<br />

Vorsorge am Lebensende, können ihnen<br />

viele Ängste und Sorgen vor dem<br />

Sterben genommen werden.« Mehr als<br />

90 Prozent, die einen Suizid erwögen,<br />

seien aufgrund einer behandelbaren<br />

psychischen Erkrankung in existenzieller<br />

Not. In der Pandemie seien die<br />

Probleme noch dringlicher geworden.<br />

»Die Lockdownerfahrungen haben<br />

verschärfte psychische Belastungen<br />

mit sich gebracht und erhebliche Suizidgefahren<br />

sichtbar werden lassen«,<br />

so Neher. Angebote der Suizidprävention<br />

müssten daher flächendeckend<br />

verfügbar sein.<br />

reh<br />

Kritik an geplantem<br />

Sterbeverfügungsgesetz<br />

Salzburg (ALfA). Der langjährige Behindertensprecher<br />

der Österreichischen<br />

Volkspartei, Joseph Huainigg,<br />

hat deutliche Kritik an dem Entwurf<br />

des »Sterbeverfügungsgesetzes« geübt,<br />

den ÖVP und Grüne Ende Oktober<br />

präsentierten. Die Zeitspanne<br />

sei viel zu knapp, um Betroffenen<br />

ernsthafte Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen<br />

bieten und eine<br />

positive Lebensperspektive aufzeigen<br />

zu können, erklärte Huainigg in einem<br />

Interview mit den »Salzburger<br />

Nachrichten«. Der Gesetzesentwurf,<br />

der die Beihilfe zum Suizid neu regeln<br />

soll, schreibt eine Wartefrist von zwölf<br />

Wochen nach erfolgter ärztlicher<br />

Aufklärung vor. Im Fall einer terminalen<br />

Erkrankung kann diese Frist<br />

auf zwei Wochen verkürzt werden.<br />

»Die Ermöglichung von selbstbestimmtem<br />

Leben muss vor selbstbestimmtem<br />

Sterben stehen. Das fehlt<br />

mir im Gesetz völlig«, kritisierte<br />

Huainigg. Die Genehmigungsfristen<br />

für Hilfsmittel wie Beatmungsmaschine<br />

und Rollstuhl, für persönliche<br />

Assistenz oder die Schaffung einer<br />

anderen Wohnsituation benötigten<br />

weit mehr Zeit. Zuvor hatte Huainigg<br />

in der Tageszeitung »Der Standard«<br />

auf den Fall eines Mannes aus Polen<br />

verwiesen, der vor Gericht für die<br />

Möglichkeit der Abschaltung seines<br />

Beatmungsgeräts kämpfte, auf das er<br />

angewiesen war. Bekäme er ein mobiles<br />

Beatmungsgerät, einen Elektrorollstuhl,<br />

eine persönliche Assistenz<br />

und einen Job, würde er wieder leben<br />

wollen, teilte der Mann damals auf<br />

Huainiggs Anfrage hin mit. Seine<br />

Wünsche hätten sich später erfüllt:<br />

»Er konnte zu studieren beginnen, als<br />

Berater für Menschen in Lebenskrisen<br />

arbeiten und verhalf damit anderen<br />

zu Lebensperspektiven, die er<br />

selbst wieder gefunden hatte.«<br />

Auch die Generalsekretärin der »Aktion<br />

Leben«, Martina Kronthaler, kritisierte<br />

die kurzen Wartezeiten. Besonders<br />

bei seelischen Erkrankungen,<br />

Demenz und nicht erkannten Depressionen<br />

seien »drei Monate nichts«.<br />

Neben Pflegeassistenz seien zudem<br />

auch Termine bei Psychiatern und<br />

Therapeuten in Österreich »Mangelware«.<br />

Ein »fahrlässiges Manko« sei<br />

auch, dass das Gesetz keine psychosoziale<br />

Beratung und suizidpräventive<br />

Beratung verpflichtend vorsehe. reh<br />

Gebetszug von massiven<br />

Störaktionen begleitet<br />

Münster (ALfA). Abtreibung ist kein<br />

Ausdruck von Selbstbestimmung,<br />

sondern der Fremdbestimmung<br />

über das Lebensrecht Ungeborener.<br />

Wie die evangelische Nachrichtenagentur<br />

»Idea« berichtet, sagte dies<br />

der Vorsitzende des ökumenischen<br />

Gebetsnetzwerks »EuroProLife«,<br />

Wolfgang Hering, beim diesjährigen<br />

Gebetszug für das Lebensrecht ungeborener<br />

Kinder am 23. Oktober in<br />

Münster. Die Veranstaltung musste<br />

auch in diesem Jahr wegen massiver<br />

Störversuche von Gegendemonstranten<br />

unter dem Schutz der Polizei<br />

durchgeführt werden. Laut deren<br />

Schätzungen nahmen an der Veranstaltung<br />

rund 120 Christen teil. Wie<br />

»Idea« weiter berichtet, betonte Hering,<br />

der Gebetszug sei kein politischer<br />

Marsch. Anliegen sei vielmehr<br />

das Gebet für bedrohte Babys im<br />

Mutterleib sowie für die an Abtreibungen<br />

beteiligten Frauen und Ärzte.<br />

Die Teilnehmer rief Hering auf, auch<br />

die Gegendemonstranten nicht zu<br />

verurteilen, sondern für sie zu beten.<br />

Alle Menschen seien Geschöpfe Gottes,<br />

auch die irrenden. Die Störaktionen<br />

seien »ein Trainingscamp für den<br />

christlichen Vergebungswillen«. reh<br />

10 | 11


Jetzt<br />

SPENDEN<br />

Ich unterstütze die Aktion Lebensrecht für Alle<br />

(ALfA) e.V. als ordentliches Mitglied.<br />

Die Höhe des Beitrags, den ich jährlich leisten möchte:<br />

24 EUR als regulären Mindestbeitrag<br />

EUR als freiwilligen Beitrag<br />

12 EUR als Beitrag für Schüler,<br />

Studenten oder Arbeitslose<br />

35 EUR als Familienbeitrag<br />

(Kinder bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres)<br />

Meine Adresse<br />

Vorname<br />

Name<br />

Straße, Haus-Nr.<br />

PLZ und Ort<br />

Freiwillige Angaben:<br />

Geburtsdatum<br />

Tel.<br />

Name<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mail<br />

Mobil<br />

Religion<br />

Beruf<br />

Ja, ich möchte auch per E-Mail über Spendenaktionen und Lebensrechtskampagnen<br />

der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. informiert werden!<br />

Datum, Ort und Unterschrift (Bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters)<br />

Deine Stimme<br />

für<br />

das leben<br />

» zur Onlineanmeldung<br />

Ungewollt schwanger?<br />

Uns ist es wichtig, Hilfe anzubieten, denn<br />

Abtreibung ist endgültig und nicht mehr<br />

rückgängig zu machen.<br />

Hilfetelefon vitaL<br />

0800 3699963<br />

Beleg für Kontoinhaber/Zahler-Quittung<br />

Für Überweisungen in<br />

Bestätigung für das Finanzamt<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Deutschland,<br />

IBAN Gilt bis des 200 Kontoinhabers: EUR nur Verbindung<br />

mit Ihrem Kontoauszug/elektronischen<br />

Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts BIC<br />

in andere EU-/EWR-<br />

Staaten und in die Schweiz<br />

in Euro<br />

Zahlungsbeleg der Bank.<br />

Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />

Zahlungsempfänger:<br />

Aktion Lebensrecht für Alle e.V.<br />

Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA)<br />

Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)<br />

IBAN<br />

e.V. ist laut Freistellungsbescheid für<br />

Ottmarsgäßchen 8<br />

86152 2017-2019 Augsburg des Finanzamtes Augsburg-Stadt<br />

vom 23.11.2020, Steuer-Nr.<br />

BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen)<br />

DE85720900000005040990<br />

Aktion Lebensrecht<br />

IBAN des Zahlungsempfängers:<br />

für Alle e.V.<br />

103/107/00385 wegen Förderung<br />

GENODEF1AUB<br />

DE85 der Volksbildung 7209 0000 0005 als 0409 gemeinnützigen<br />

90<br />

Betrag: Euro, Cent<br />

Zwecken dienend anerkannt und<br />

Verwendungszweck:<br />

nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG Euro: von der<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) ggf. Stichwort<br />

Spende Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr.<br />

6 GewStG von der Gewerbesteuer<br />

L Z / 4 / 2 1 Mitgl./Spendennr.:<br />

PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)<br />

Kontoinhaber/Zahler:<br />

befreit.<br />

PLZ:<br />

Straße:<br />

Es wird bestätigt, dass die Zuwendung<br />

Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben)<br />

nur zur Förderung begünstigter<br />

Zwecke im Sinne des § 52 Abs. 2 Satz<br />

IBAN<br />

1 Nr. 7 der Abgabenordnung verwendet<br />

wird.<br />

Datum: D E<br />

06<br />

Datum<br />

Unterschrift(en)<br />

S P E N D E


Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.<br />

Ottmarsgäßchen 8 | 86152 Augsburg<br />

Spendenkonto: VR-Bank Augsburg-Ostallgäu<br />

DE85 7209 0000 0005 0409 90<br />

BIC: GENODEF1AUB<br />

www.alfa-ev.de<br />

IMPRESSUM<br />

Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.<br />

Ottmarsgäßchen 8, 86152 Augsburg<br />

Telefon: +49 (0) 821 512031<br />

Telefax: +49 (0) 821 156407<br />

E-Mail: lebenszeichen@alfa-ev.de<br />

Internet: www.alfa-ev.de<br />

Redaktion<br />

Cornelia Kaminski (V.i.S.d.P.)<br />

Alexandra Linder M.A.<br />

Druck<br />

Druckerei Rindt GmbH & Co. KG, Fulda<br />

www.rindt-druck.de<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem<br />

Papier<br />

Erscheinungsweise<br />

vierteljährlich<br />

Der Bezug ist für Mitglieder im Beitrag<br />

enthalten. Spenden sind erwünscht<br />

und steuerlich absetzbar.<br />

Spendenkonten<br />

VR-Bank Augsburg-Ostallgäu<br />

IBAN: DE85 7209 0000 0005 0409 90<br />

BIC: GENODEF1AUB<br />

Pax-Bank<br />

IBAN: DE75 3706 0193 0032 5410 11<br />

BIC: GENODED1PAX

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!