SOZIALE VERANTWORTUNG
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr auf www.sozialeverantwortung.info<br />
<strong>SOZIALE</strong><br />
<strong>VERANTWORTUNG</strong><br />
NICHT<br />
VERPASSEN:<br />
Helden des Alltags<br />
Seite 3<br />
Inklusion betrifft uns alle<br />
Seite 10<br />
„Jede Aktion hat<br />
Auswirkungen!“<br />
Die Bandmitglieder von ITCHY sprechen<br />
im Interview über ihren Einsatz für mehr<br />
Umweltschutz und soziales Engagement.<br />
Vom Hundewelpen zum<br />
Lebensretter<br />
Seite 14-15<br />
Sozialverband Deutschland<br />
Mit dir. Für alle.<br />
Gegen soziale Kälte.<br />
www.soziale-kaelte.de<br />
#gegensozialekaelte<br />
• Wir wirken an einer sozialeren<br />
Politik und einer sozialeren<br />
Gesetzgebung mit.<br />
• Wir setzen uns dafür ein,<br />
soziale Missstände in der<br />
Gesellschaft aufzuheben.<br />
• Wir wirken durch unsere<br />
Gemeinschaft gegen<br />
Vereinsamung.<br />
• Wir beraten und vertreten<br />
unsere Mitglieder in allen<br />
Bereichen des Sozialrechts.<br />
Jetzt Mitglied<br />
werden!
2<br />
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IN DIESER AUSGABE<br />
20<br />
Engagierte Organisationen<br />
stellen sich vor<br />
Soziale Verantwortung<br />
beginnt bei jedem<br />
einzelnen von uns.<br />
23<br />
Testamentsspenden –<br />
Gutes tun über den Tod hinaus<br />
Business Development Manager: Sarra Gläsing<br />
(sarra.glasing@mediaplanet.com), Geschäftsführung:<br />
Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director),<br />
Franziska Manske (Head of Editorial & Production),<br />
Henriette Schröder (Sales Director) Designer: Ute Knuppe<br />
Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@mediaplanet.com<br />
Coverbild: Diana Mühlberger<br />
Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine<br />
neutrale Redaktion der Mediaplanet-Redaktion.<br />
facebook.com/MediaplanetStories<br />
@Mediaplanet_germany<br />
Sarra Gläsing<br />
Business Development<br />
Manager,<br />
verantwortlich für<br />
den Inhalt dieser<br />
Ausgabe<br />
A<br />
uch 2021 war wieder voller<br />
Schwierigkeiten geprägt: einem<br />
erneuten Corona-Lockdown,<br />
dem Extremwetterchaos, der<br />
Flutkatastrophe im Westen Deutschlands,<br />
dem Afghanistan-Desaster und<br />
den Bundestagswahlen. So herausfordernd<br />
diese Ereignisse auch waren, sie<br />
haben uns gezeigt, dass gemeinschaftliches<br />
Miteinander, Solidarität und Nächstenliebe<br />
Großes bewirken können.<br />
Überall leisten ehrenamtliche Helfer<br />
mit Herz unerlässliche Arbeit zu unserem<br />
Wohle und das ihrer Mitmenschen,<br />
und man kann bedenkenlos sagen, dass<br />
unsere Gesellschaft eine andere wäre<br />
ohne das Ehrenamt. Es war erstaunlich<br />
wie viele Kräfte vereint im Einsatz waren,<br />
um den vielen Flutopfern zur Seite zu<br />
stehen. Sei es durch Spenden, durch körperliches<br />
Anpacken oder auch durch die<br />
viele emotionale Unterstützung.<br />
Diese freiwillige Arbeit und das<br />
Engagement sind unverzichtbar, denn<br />
99 Prozent des Bevölkerungsschutzes in<br />
Deutschland basieren auf ehrenamtlichen<br />
Kräften. Wir brauchen sie jetzt und<br />
in Zukunft – nicht zuletzt aufgrund der<br />
Herausforderungen wie den jüngsten<br />
Ereignissen.<br />
Ich freue mich daher auch in diesem<br />
Jahr wieder diese Ausgabe, in Zusammenarbeit<br />
mit vielen großartigen Organisationen,<br />
zu veröffentlichen, welche<br />
die Möglichkeit nutzen, Ihnen, liebe<br />
Leser:innen, ihre zahlreichen Projekte<br />
vorzustellen.<br />
Pünktlich zum Internationalen Tag der<br />
Menschen mit Behinderungen und dem<br />
Tag des Ehrenamts, möchten wir eine<br />
Plattform für all die Helden des Alltags<br />
schaffen und ihren Einsatz in den Vordergrund<br />
rücken. Gemeinsam möchten<br />
wir zeigen, dass Engagement und Hilfe<br />
nachhaltig wirken.<br />
Jeder kann helfen, egal wie. Denn<br />
soziale Verantwortung beginnt bei jedem<br />
einzelnen von uns!<br />
Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch<br />
in diesem Jahr wieder an Sie appelliere,<br />
aber vor allem heißt soziale Verantwortung<br />
jetzt immer noch: Abstand wahren,<br />
auf Hygiene achten und eine Alltagsmaske<br />
tragen, sodass Sie und Ihre Mitmenschen<br />
weiterhin gesund durch diese Zeit<br />
kommen und wir unser Krankenhausund<br />
Pflegepersonal hoffentlich bald entlasten<br />
können. Unermüdlich sind sie seit<br />
nun zwei Jahren Tag und Nacht für uns<br />
im Einsatz und helfen uns durch diese<br />
Pandemie – Danke.<br />
Ich hoffe sehr, dass Sie Spaß beim<br />
Lesen der Ausgabe haben und inspiriert<br />
werden, sich über soziale oder nachhaltige<br />
Projekte zu informieren, vielleicht<br />
selbst aktiv zu werden, eine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit zu finden oder in diesem<br />
Jahr vielleicht lieber an bedürftige Spenden,<br />
anstatt zu Schenken.<br />
Aber vor allem hoffe ich, dass Sie<br />
gesund und munter durch die Weihnachtszeit<br />
kommen und eine schöne<br />
Zeit mit Ihren Liebsten verbringen<br />
können.<br />
Please recycle<br />
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Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 3<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem SOS-KINDERDORF E. V. entstanden.<br />
Der Traktor von<br />
Dorfmeister Frank<br />
Olliger ist für die<br />
Kinder im SOS-<br />
Kinderdorf Saar<br />
eine Attraktion.<br />
SCHENKEN –<br />
MIT SINN UND HERZ<br />
Nicht alle Kinder haben das Glück,<br />
unbeschwert aufzuwachsen. Zu viele<br />
Kinder in Deutschland und der Welt leben<br />
in Notsituationen. Geben Sie Ihr Glück<br />
weiter – schenken Sie jungen Menschen<br />
eine Zukunft und zaubern Sie Kindern<br />
ein Lächeln ins Gesicht. Auch Familien<br />
in Krisensituationen können Sie helfen:<br />
mit einer Geschenkspende oder einer<br />
Geschenkpatenschaft von SOS-Kinderdorf.<br />
So schenken Sie doppelt Glück –<br />
dem Beschenkten und Kindern in Not.<br />
In nur drei Schritten halten Sie Ihre<br />
Geschenkspende in den Händen:<br />
Ein Dorfmeister<br />
für alle Fälle<br />
Frank Olliger hat stets ein offenes Ohr: für all die großen und kleinen Anliegen<br />
der Dorfbewohner im SOS-Kinderdorf Saar. Als Dorfmeister ist er überall<br />
zur Stelle, wo es hakt. Neben den normalen Hausmeistertätigkeiten fährt<br />
er die Kinder zu Terminen wie Logotherapie oder Schwimmtraining und<br />
greift seinen Kollegen bei Veranstaltungen im Dorf unter die Arme. Als stiller<br />
Held im Alltag bringt er viele Kinderaugen zum Strahlen.<br />
Text SOS-Kinderdorf e. V.<br />
FOTO: SOS-KINDERDORF E. V. / FOTO: DIRK ALTJOHANN<br />
1. Spendenformular ausfüllen,<br />
2. Geschenkurkunde personalisieren<br />
und ausdrucken,<br />
3. Glück überreichen.<br />
Wir danken Ihnen von ganzem<br />
Herzen für Ihre Unterstützung!<br />
Familien in schwierigen Lebenslagen.<br />
Kinder, deren leibliche Eltern sich aus<br />
verschiedenen Gründen nicht um sie<br />
kümmern können, wachsen in den Kinderdorffamilien<br />
und Wohngruppen in einem<br />
familiären Umfeld auf. Die Pädagogen vor<br />
Ort begleiten Familien: sei es durch eine<br />
Unterstützung im Alltag dank der ambulanten<br />
Hilfen, vielfältige offene Hilfen<br />
für Familien und Senioren in Familienzentren<br />
oder Mehrgenerationenhäusern<br />
oder durch Bildungsangebote, die Kinder<br />
und Jugendliche gezielt fördern. Ebenso<br />
gehören zum SOS-Kinderdorf die Dorfgemeinschaften<br />
für Menschen mit geistigen<br />
und seelischen Beeinträchtigungen.<br />
All diese Hilfe wäre ohne Spenden<br />
nicht möglich. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit<br />
fragen sich viele Menschen,<br />
wie sie etwas Gutes tun können. Mit<br />
einer Geschenkspende oder Geschenkpatenschaft<br />
können Interessierte<br />
gleich mehrere Vorhaben vereinen: Der<br />
Geschenkstress wird vermieden, ein<br />
sinnhaftes Geschenk liegt unter dem<br />
Tannenbaum und die Hilfe für Kinder<br />
und Jugendliche ist nachhaltig. Durch<br />
das Engagement jedes Einzelnen hilft<br />
SOS-Kinderdorf Kindern und Jugendlichen<br />
weltweit. Allein in Deutschland<br />
erreichen wir rund 109.500 Menschen in<br />
erschwerten Lebenslagen pro Jahr.<br />
Wenn der gelernte Elektromechaniker<br />
an die Umstellung<br />
von seinem früheren<br />
Produktionsbetrieb zu<br />
SOS-Kinderdorf zurückdenkt, muss er<br />
schmunzeln. „Hier ticken die Uhren<br />
anders, es dreht sich eben alles um die<br />
Kinder.“ Den Wechsel habe er keine<br />
Sekunde bereut. Die Dorfmeisterei selbst<br />
sieht er als Berufung, die über einen<br />
Achtstundenjob hinausgeht. Auch ohne<br />
pädagogische Tätigkeit baut Olliger eine<br />
Beziehung zu den Kindern auf. Sind<br />
viele am Anfang noch zurückhaltend,<br />
werden sie immer aufgeschlossener und<br />
wollen ihm beim Apfelkeltern für das<br />
Apfelfest oder beim Blätterkehren helfen.<br />
Dem 50-Jährigen, der seit zehn Jahren<br />
als Dorfmeister tätig ist, macht es vor<br />
allem Freude zu sehen, wie die jungen<br />
Menschen ihren Weg finden. „Und es ist<br />
eine Wahnsinnssache, was die Kinderdorfmütter,<br />
Betreuer und Erzieher alles<br />
leisten. Wie viel Mühe und Liebe sie in<br />
die jungen Menschen stecken“, erzählt<br />
der fröhliche Saarländer weiter.<br />
Olligers Alltag im Dorf sieht jeden Tag<br />
etwas anders aus. Er repariert, streicht,<br />
räumt Möbel um oder mäht den Rasen<br />
– immer unterstützt von zwei bis drei<br />
Bundesfreiwilligendienstlern. Auch hilft<br />
das kleine Team bei den regelmäßigen<br />
Veranstaltungen im Dorf: vom Apfelfest<br />
über Sankt-Martins-Feiern bis hin zu<br />
Weihnachts- und Nikolausfestlichkeiten.<br />
Mit den Kindern kommt er dabei immer<br />
wieder in Kontakt, sei es bei seinen zahlreichen<br />
Fahrten zu Terminen der Kinder<br />
oder wenn er sie auf dem Traktor eine<br />
kleine Runde durchs Dorf mitnimmt.<br />
Berührende und lustige Zwischenfälle<br />
Die Arbeit sei allerdings auch emotional<br />
eine Herausforderung, so der Mitarbeiter.<br />
Viele Erfahrungen nehme er<br />
mit nach Hause. Jedes Kind hat seine<br />
eigene Geschichte, mit der es zu SOS-<br />
Kinderdorf kommt. Das sei für Olliger<br />
manchmal auch belastend. Da fällt ihm<br />
beispielsweise die Geschichte eines<br />
Mädchens ein, das mit vier Jahren ins<br />
Kinderdorf kam. Als er das Kind auf<br />
einer Parkbank habe sitzen sehen, gab<br />
er ihr ein Biene-Maja-Bilderbuch. „Doch<br />
was dann geschah, hat mich geschockt:<br />
Sie hat versucht, die Seite größer zu<br />
machen, wie am Handy oder Tablet, weil<br />
sie offensichtlich keine Bücher kannte.“<br />
Dieser Fall hat ihn sehr berührt. Bald<br />
schon konnte er die positive Entwicklung<br />
des Mädchens miterleben, wie<br />
es in der Matschanlage spielte, die<br />
Es ist eine Wahnsinnssache,<br />
was die Kinderdorfmütter,<br />
Betreuer und Erzieher<br />
alles leisten. Wie viel Mühe<br />
und Liebe sie in die jungen<br />
Menschen stecken.<br />
Kletterspinne und irgendwann auch die<br />
Kreativräume für sich entdeckte. Doch<br />
auch lustige Geschichten erlebt der<br />
Dorfmeister in seiner täglichen Arbeit.<br />
Als Bundesfreiwillige unterstützte eine<br />
Zeit lang eine fröhliche junge Frau mit<br />
lockigen Haaren das Dorf. Ein kleiner<br />
Junge himmelte sie an, traute sich aber<br />
nicht, ihr seine Zuneigung zu gestehen.<br />
„Also bat er mich um Hilfe, und so wurde<br />
ich auch noch zum Liebesbriefüberbringer“,<br />
erinnert er sich. Olliger fügt<br />
lachend hinzu: „Ein Dorfmeister ist eben<br />
doch das Mädchen für alles.“<br />
Hilfe für benachteiligte Kinder<br />
Seit über 60 Jahren unterstützt SOS-Kinderdorf<br />
Kinder, junge Menschen und ihre<br />
Starker Zusammenhalt<br />
Gemeinsam etwas erreichen – das<br />
wird in den SOS-Kinderdörfern auch<br />
so gelebt. Der große Zusammenhalt<br />
im Dorf gefällt auch dem Dorfmeister<br />
an seiner Arbeit besonders gut. Dieses<br />
Gemeinschaftsgefühl kannte er bisher in<br />
dieser Form nicht. „Ich erlebe hier eine<br />
große Wertschätzung untereinander. Vor<br />
Kurzem bin ich 50 Jahre alt geworden.<br />
Als Glückwünsche gab es nicht einfach<br />
gekaufte Karten, sondern meine Kollegen<br />
und die Kinder haben sie selbst gebastelt<br />
und Gedichte geschrieben.“ Auch die<br />
Kinder untereinander seien sehr unterstützend<br />
miteinander. Fällt ein Kind vom<br />
Rad, kommen die anderen angerannt<br />
und helfen wie selbstverständlich.<br />
Neben seiner Arbeit gefällt ihm<br />
besonders der Umgang mit den Kindern<br />
und Jugendlichen. Die Dorfmeisterei mit<br />
ihren ganzen Werkzeugen und Geräten<br />
ist für sie immer ein Abenteuer. „Wenn<br />
sie auf dem Trecker mitfahren dürfen<br />
oder die handwerklich Interessierten in<br />
der Dorfmeisterei mit mir hämmern und<br />
schrauben, dann strahlen ihre Augen<br />
– und das ganz ohne Spielekonsole.“ Den<br />
Wechsel zu SOS-Kinderdorf habe Olliger<br />
keine Sekunde bereut: „Mein Vorgänger<br />
war 23 Jahre hier, und diese Zahl plane<br />
auch ich vollzumachen.“
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1 Milliarde ist die Anzahl der Menschen, die weltweit mit Behinderungen<br />
leben. Ungesehen, ausgeschlossen und benachteiligt!<br />
Zum Welttag der Menschen mit Behinderungen (3.12.) weist<br />
die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf einen erschütternden<br />
Fakt hin: Es gibt weltweit so viele Menschen mit Behinderungen,<br />
aber oft werden sie übersehen und vergessen. Die Botschaft der<br />
Organisation: „Wir sind 1 Milliarde. Wir sind da, auch wenn Du uns<br />
nicht siehst. Schau hin!“. Denn nach wie vor sind Menschen mit<br />
Behinderungen oft unsichtbar.<br />
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Menschen systematisch<br />
benachteiligt<br />
“Schau hin!”, fordert die CBM<br />
Ein Geschenk: Sehen und<br />
gesehen werden<br />
Jugendliche freut sich wieder zu lernen<br />
Um auf die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufmerksam<br />
zu machen, haben die Vereinten Nationen den heutigen Tag ihnen<br />
gewidmet. Weltweit leben mehr als 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen.<br />
Das sind 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Und doch<br />
werden sie übersehen. Sie sind unsichtbar – mit fatalen Folgen für ihr<br />
gesamtes Leben. Da werden Schulen gebaut und Universitäten, und<br />
so viele Schülerinnen und Studenten profitieren nicht davon, weil<br />
sie schon bei der Planung nicht mitgedacht wurden. Dann versperren<br />
Treppen den Weg, die Materialien können nicht in Brailleschrift gelesen<br />
werden und die Lehrkräfte sind weder in Gebärdensprache ausgebildet<br />
noch darin, inklusiv zu unterrichten. Menschen mit Behinderungen<br />
können oft auch nicht zum Arzt für notwendige medizinische<br />
Behandlungen, weil sie arm sind und kein Geld dafür haben,<br />
oder weil die Gesundheitsstation nicht barrierefrei ist. Es werden<br />
politische Papiere geschrieben und Projekte geplant, und wenn sie<br />
umgesetzt werden, ist ein großer Teil der Menschheit doch nicht<br />
berücksichtigt, und schon gar nicht von Beginn an eingebunden.<br />
Das ist fatal für den Einzelnen. Global betrachtet ist es menschenverachtend<br />
und teuer. Denn die gesamte Gesellschaft leidet, wenn so<br />
viele ausgeschlossen werden. Das zeigt ein Beispiel aus Bangladesch:<br />
Nach Schätzungen der Weltbank von 2008 führt der Ausschluss der<br />
Betroffenen vom Arbeitsmarkt zu einem jährlichen Gesamtverlust<br />
von 891 Millionen US-Dollar. Wenn dadurch Familienangehörige,<br />
die Menschen mit Behinderungen betreuen, nicht arbeiten gehen<br />
können, bedeutet das jährlich 234 Millionen weitere Verluste für das<br />
Land. Das entspricht mehr als 1 Milliarde US-Dollar im Jahr.<br />
Deutschland muss mehr Entwicklungsprogramme schaffen für die<br />
Menschen, die besonders benachteiligt sind – allen voran für Menschen<br />
mit Behinderungen. Sie benötigen extra Hilfe, um überhaupt<br />
ins Blickfeld aller zu kommen. Aktuell gibt es in Deutschland keine<br />
speziellen Budgets in der Entwicklungszusammenarbeit für Inklusion<br />
– alles kommt aus einem Topf. Gerade einmal sechs Prozent<br />
der staatlichen Projekte berücksichtigen nachweislich Menschen mit<br />
Behinderungen. 15 Prozent fordert die Christoffel-Blindenmission<br />
dagegen. Das wäre gerecht. Dann nämlich entspricht der Anteil dem,<br />
den auch Menschen mit Behinderungen an der Weltbevölkerung<br />
ausmachen. Die Budgeterhöhung ist nötig, damit es Ländern wie<br />
Bangladesch wirtschaftlich besser geht. Und vor allem kann ein<br />
entsprechendes Budget für mehr Menschlichkeit sorgen.<br />
Doch auch jeder einzelne kann etwas tun: Es fängt mit dem Wahrnehmen<br />
an. Nur wer hinschaut und Menschen mit Behinderungen<br />
mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sieht, wird etwas verändern.<br />
Nancy ist 15 Jahre alt und sie besucht die 5. Klasse. „Ich war einmal<br />
die Zweitbeste in meiner Klasse“, erzählt die Jugendliche aus Uganda<br />
schüchtern. Aber seit sie immer mehr wie durch Nebel sieht, hat sich<br />
das verändert. Nancy hat eine Sehbehinderung, eine die behandelt<br />
werden kann. Grauer Star trübt ihre Sicht. Das Mädchen, das einst<br />
in der Schuler durch ihre Leistungen hervorstach, wird immer mehr<br />
unsichtbar. Ihr geht es wie vielen. Weltweit leben mehr als<br />
1 Milliarde Menschen mit Behinderungen. Etliche davon fühlen sich<br />
ungesehen. Denn ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten werden nicht<br />
wahrgenommen. Nur manchmal bekommt Nancy die Aufmerksamkeit<br />
der Klasse, dann nämlich, wenn die anderen Kinder und Jugendlichen<br />
sie auslachen. Auf dem Weg zur Frau schämt sie sich für den “weißen<br />
Fleck” im rechten Auge. “Ich fühle mich hässlich”, gesteht sie.<br />
Benachteiligt sind die Menschen in der Region alle, denn das nächste<br />
Krankenhaus ist weit weg. Wer sich die Busfahrt nicht leisten kann,<br />
hat keine Chance auf Behandlung. Nur<br />
wenn ein Augenkrankenhaus wie Mengo,<br />
ein Projektpartner der Christoffel-Blindenmission<br />
(CBM), zu den Menschen in<br />
die abgelegene Region fährt, bekommen<br />
sie Hilfe. Dafür hat Mengo einen umgebauten<br />
Lastwagen. In dieser Praxis auf<br />
vier Rädern sind die wichtigsten medizinischen<br />
Instrumente verstaut, um die<br />
Menschen zu untersuchen und kleinere<br />
Behandlungen vor Ort durchzuführen.<br />
Und so ist bei Nancy schnell die Ursache für ihre Sehbehinderung<br />
diagnostiziert. Sie und ihre Mutter sind froh zu hören, dass eine Operation<br />
helfen kann. Vor allem sind sie erleichtert, dass Mengo sie kostenlos<br />
behandeln wird und sogar den Transport in die Klinik übernimmt.<br />
“Es ist furchtbar, zusehen zu müssen, wie das eigene Kind immer<br />
weniger sehen kann“, sagt die Kleinbäuerin. „Wir haben im Radio<br />
gehört, dass die Augenleute in unseren Distrikt kommen“, erklärt sie.<br />
Das war ihre Chance.<br />
Nancy wird im Mengo-Augenkrankenhaus in Kampala operiert und<br />
kann wieder sehen. Für sie ist es das beste Geschenk. Jetzt kann sie<br />
wieder richtig lernen, wird wahrgenommen werden wie alle Klassenkameradinnen<br />
und -kameraden. Und sie hat genaue Vorstellungen von<br />
dem, was sie mit ihrem Leben anfangen will. „Später würde ich gerne<br />
Hebamme werden.” Jetzt hat sie die reale Chance, das Versäumte in<br />
der Schule aufzuholen und später einmal die medizinische Infrastruktur<br />
in Uganda als Hebamme zu verbessern.<br />
Foto CBM<br />
Das beste Weihnachtsgeschenk<br />
Ein selbstständiges Leben führen. Alleine einkaufen gehen. Das Enkelkind wiedersehen.<br />
Solche Erfahrungen und Momente erscheinen unbezahlbar. Doch Augenlicht ist bezahlbar:<br />
In den von der CBM geförderten Projekten in Entwicklungsländern kostet eine<br />
Operation am Grauen Star im Schnitt nur 30 Euro. Wer dieses Weihnachten ein ganz<br />
besonderes Geschenk machen will, schenkt einem armen Menschen das Sehen und<br />
spendet eine Augen-OP.<br />
Mehr Informationen unter www.cbm.de/BestesGeschenk<br />
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft<br />
IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX
6<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Es sah aus wie<br />
ein Tsunami<br />
Text Paul Howe<br />
Ralf Heyme suchte Schutz in<br />
seiner Wohnung, als die heftigen<br />
Regenfälle die mit Weinreben<br />
bewachsenen Hänge von<br />
Ahrweiler hinabstürzten. Er und seine<br />
Frau beobachteten, wie sich das Wasser<br />
der Ahr hinter ihrem Haus immer mehr<br />
anstaute und allmählich über die Ufer<br />
trat. Innerhalb weniger Stunden überschwemmte<br />
das Wasser die Stadt und<br />
überflutete das Gebäude, in dem Ralfs<br />
Wohnung im zweiten Stock liegt, mehr als<br />
zwei Meter hoch.<br />
„Im allerersten Moment fühlte ich mich<br />
sehr hilflos, weil ich nichts tun konnte“,<br />
erzählt Ralf uns, während er die Schäden<br />
betrachtet, die die Überschwemmung mit<br />
sich gebracht hat. „Das ist meine Stadt.<br />
Ich bin schockiert und traurig zugleich<br />
über die Zerstörung, die dieses Unwetter<br />
hier angerichtet hat.“<br />
Tausende ehrenamtliche Helfer waren<br />
vor Ort, um den Betroffenen im Ahrtal bei<br />
der Beseitigung von Schlamm und Trümmern<br />
und der Bergung von persönlichen<br />
Gegenständen zu helfen. Dabei zögerten<br />
sie auch nie, persönliche Worte der Ermutigung<br />
und des Trostes zu hinterlassen,<br />
was für so viele eine starke Stütze in Zeiten<br />
der puren Verzweiflung war.<br />
Ehrenamtliche Helfer haben Ralfs<br />
Keller und die Garage von Wasser und<br />
Schlamm befreit und ihn daran erinnert,<br />
dass er nicht alleine ist.<br />
„Wenn wir keine Hilfe von anderen bekämen,<br />
würden wir wahrscheinlich jetzt<br />
deprimiert in unserer Wohnung sitzen“,<br />
sagt Ralf. „Man kann das hier alles nicht<br />
mit der Arbeitskraft von zwei Leuten<br />
machen – das geht nur mit der Hilfe von<br />
anderen.“<br />
Für Ralf war die Hilfe, die er erhielt, mehr<br />
als nur körperliche Unterstützung – sich<br />
jemandem zu öffnen und seine emotionale<br />
Last zu teilen, war auch eine Befreiung.<br />
Und der Anfang eines neuen Glaubens.<br />
„Im Laufe der Jahre habe ich meinen<br />
Glauben an Gott verloren“, erzählt Ralf.<br />
„Aber jetzt, wo ich das alles sehe, kommt<br />
mein Glaube langsam zurück.“<br />
Gemeinsam ist man stärker<br />
Die kopfsteingepflasterten Straßen von<br />
Ahrweiler sind auch für Katharina Dietenhofer<br />
mit jahrelangen Erinnerungen<br />
gefüllt. Sie ist in der Stadt aufgewachsen<br />
und wohnt heute gegenüber dem Haus<br />
ihrer Kindheit und wird so immer wieder<br />
an die Freude und Liebe erinnert, die dort<br />
herrschten.<br />
„Ich bin in dieser schönen Stadt aufgewachsen<br />
und was mir immer aufgefallen<br />
ist, war die starke Gemeinschaft, die wir<br />
hier haben. In der Vergangenheit haben<br />
wir uns immer gegenseitig unterstützt“,<br />
erzählt Katharina.<br />
Und in der vergangenen Woche mehr<br />
denn je. Die Flut hat physische Narben<br />
hinterlassen – durchnässte Wände, zerstörte<br />
Einrichtungen und mit Schlamm<br />
gefüllte Keller und Wohnräume. Doch die<br />
emotionale Ermutigung für die Stadtbewohner<br />
trägt dazu bei, dass diese Narben<br />
langsam heilen können.<br />
„Es gibt kein einziges Wort, das beschreiben<br />
könnte, was wir hier erleben“,<br />
sagt Katharina. „Die Stadt ist entmutigt,<br />
aber was ich hier erlebe ist starke<br />
Gemeinschaft und Offenheit eines jeden<br />
Einzelnen. Wir wachsen zusammen und<br />
das erwärmt mein Herz.“<br />
Die Freiwilligen vor Ort trugen zu diesem<br />
Gemeinschaftsgefühl bei, als sie Katharina<br />
halfen, den mit Wasser verschmutzten Putz<br />
und die restlichen Zentimeter Schlamm<br />
aus ihrem Haus zu entfernen. Mehr noch,<br />
sie hörten ihr zu, als sie von ihren Erfahrungen<br />
mit der Flut erzählte und leisteten ihr<br />
liebevolle Unterstützung in ihrer Not. „Wir<br />
sind sehr dankbar für alles, was wir<br />
bekommen, für all diese helfenden Hände“,<br />
sagt Katharina.<br />
FOTOS: DAVID JÄGER
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Die Flut hat<br />
ihnen alles<br />
genommen –<br />
außer der<br />
Hoffnung<br />
Die historische Flut im Westen Deutschlands zerstörte<br />
nicht nur Häuser, sondern auch Existenzen und<br />
Lebensträume. Die Advents- und Weihnachtszeit wird<br />
für viele eine besondere Herausforderung werden.<br />
Text Tobias-Benjamin Ottmar<br />
Am vergangenen Weihnachtsfest konnte Familie Bergmann noch nicht ahnen, dass ihr Zuhause<br />
durch die Flut zerstört werden würde.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Als der kleine Bach in der Nähe<br />
sich zu einem rauschenden<br />
Strom entwickelte und große<br />
Verwüstungen anrichtete,<br />
hatten die Bergmanns Glück im Unglück:<br />
Gemeinsam mit ihren zwei Kleinkindern<br />
waren sie gerade im Urlaub an der Mosel.<br />
Das Trauma des Flutgeschehens in ihrem<br />
Heimatort Heimerzheim blieb Kindern<br />
und Eltern erspart – doch nicht die verheerende<br />
Zerstörung. „Das Wasser stand<br />
1,80 Meter in unserem Erdgeschoss“, erinnert<br />
sich Julia Bergmann. Eine Elementarversicherung<br />
hat das junge Paar nicht.<br />
Doch dank vieler freiwilliger Helfer sieht<br />
ihr Heim knapp fünf Monate später fast<br />
schon wieder bewohnbar aus: Freunde<br />
und Fremde aus ganz Deutschland halfen<br />
beim Entkernen, ein Sanitärunternehmen<br />
installierte ehrenamtlich eine neue Heizung<br />
und der neue Estrich ist auch bereits<br />
gegossen. „Wir sind so dankbar für die<br />
Hilfe, die wir bis hierher erfahren haben.“<br />
Einige Kilometer südlich von Bergmanns<br />
Zuhause – in einer Freikirche in<br />
Rheinbach – befindet sich die Einsatzzentrale,<br />
von der aus mehrere christliche<br />
Hilfsorganisationen ihre Hilfseinsätze<br />
gemeinsam koordinieren. Seit Mitte Juli<br />
konnten über 9.000 Freiwillige an rund<br />
1.400 Einsatzorten helfen. Allein im<br />
Ahrtal haben Schätzungen zufolge 17.000<br />
Personen alles verloren. Doch auch in der<br />
Heimatregion von Familie Bergmann<br />
sind die Freiwilligen aktiv: Das Paar<br />
bekommt Unterstützung bei der Suche<br />
nach Handwerkern, einem Baugutachter<br />
und bei der Antragstellung für die<br />
staatlichen Wiederaufbaugelder. Neben<br />
der praktischen Hilfe geht es aber auch<br />
darum, Hoffnung zu vermitteln. „Wir<br />
sind für die Menschen da, nicht für den<br />
Dreck“, fasst Alexander Becker das<br />
Anliegen zusammen. In den vergangenen<br />
vier Monaten koordinierte er den<br />
gemeinsamen Hilfseinsatz mit. Während<br />
Familie Bergmann vor allem auch<br />
aufgrund ihres festen Glaubens an Gott<br />
nicht resigniert, gibt es auch viele<br />
Menschen, die Seelsorge und professionelle<br />
Begleitung brauchen, um das<br />
Geschehen zu verarbeiten. „Unsere<br />
Partner vor Ort vermitteln bei Bedarf<br />
Gesprächspartner. Es gibt mobile<br />
Begegnungsorte und weiterhin auch<br />
ganz praktische Unterstützung“, erklärt<br />
Becker. Gerade zur Weihnachtszeit sei es<br />
wichtig, präsent und ansprechbar zu<br />
sein. Damit aus der Hoffnung wieder<br />
Zukunft werden kann.<br />
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SCHENKEN SIE<br />
VOR WEIHNACHTEN<br />
HOFFNUNG IM<br />
FLUTGEBIET<br />
SAMARITER<br />
BOX<br />
die-samariter.org/gute-taten<br />
JAPHET<br />
SPENDENKONTO: Pax-Bank eG<br />
IBAN: DE12 3706 0193 5544 3322 11<br />
BIC: GENODED1PAX<br />
Verwendungszweck: AZ191 Samariterbox + Ihre Adresse<br />
(für Ihre Zuwendungsbestätigung)<br />
Früher wurde er durch „Weihnachten<br />
im Schuhkarton“ in Ruanda beschenkt.<br />
Nun verteilte Völkermord-Überlebender<br />
Japhet Dufitumukiza Samariterboxen<br />
an Flutbetroffene im Ahrtal.<br />
Vorstand: Sylke Busenbender, Gary Lundstrom | Franklin Graham, Internationaler Präsident,<br />
die-samariter.org | © 2021 Samaritan’s Purse
In Gedenken an die Flutopfer und ihre Angehörigen.
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jetzt.thw.de<br />
Monate nach der Flutkatastrophe, die vor allem Rheinland-<br />
Pfalz traf, wird noch immer aufgeräumt und wiederaufgebaut.<br />
Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des THW reisten aus<br />
der gesamten Republik an. Frauen und Männer, die nicht sagen<br />
„hätte“, „könnte“, „müsste“ – sondern sie „haben“, „können“,<br />
„machen“. Sie sind da, wenn sie gebraucht werden. Egal, ob<br />
jetzt oder später. Denn auf ihr Durchhaltevermögen und ihren<br />
Einsatz ist in fordernden Zeiten immer Verlass.
10<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Unsere soziale<br />
Verantwortung<br />
heißt Inklusion<br />
Das Thema Inklusion ist derzeit in aller<br />
Munde, doch was bedeutet es eigentlich<br />
genau? Warum ist Inklusion so wichtig,<br />
und wen betrifft es?<br />
FOTO: RAUL MELLADO ORTIZ/SHUTTERSTOCK<br />
Text Anja Fuchs<br />
Der Begriff Inklusion wird sehr<br />
vielfältig genutzt und beinhaltet<br />
im Wesentlichen die Wertschätzung<br />
und Anerkennung von Unterschieden<br />
als Teil menschlicher Vielfalt.<br />
Jeder Mensch gehört dazu – selbstverständlich<br />
und von Anfang an.<br />
Integration bezeichnet den Versuch,<br />
Menschen in ein bestehendes System<br />
einzubinden, sofern diese Menschen Anpassungsleistungen<br />
erbringen. Inklusion<br />
beschreibt hingegen das Konzept einer<br />
Gesellschaft, in der jede*r unabhängig<br />
von Alter, Geschlecht, Religion, Nationalität,<br />
Bildung und einer eventuellen Behinderung<br />
dazugehört und die notwendigen<br />
Anpassungen von der Gesellschaft<br />
gewährleistet werden. In einer inklusiven<br />
Gesellschaft wird niemand ausgegrenzt<br />
und Unterschiedlichkeit nicht<br />
nur toleriert, sondern als selbstverständlich<br />
betrachtet. Wenn alle Menschen<br />
wirklich teilhaben können, werden<br />
Unterschiede zunehmend unwichtig. Ob<br />
barrierefreies Wohnen im Kiez, Teilhabe<br />
an Arbeit oder gemeinsames Lernen<br />
für alle Kinder – Inklusion betrifft alle<br />
Lebensbereiche und ist ein Menschenrecht.<br />
Für gesellschaftliche Teilhabe ist<br />
es wichtig, dass Barrieren konsequent<br />
abgebaut werden und die dafür notwendigen<br />
Voraussetzungen von allen<br />
gemeinsam geschaffen werden. Es<br />
gehört zur sozialen Verantwortung, die<br />
Inklusion in Deutschland ernsthaft und<br />
konsequent voranzubringen.<br />
Inklusion braucht auch Haltung<br />
und Bewusstsein in den Köpfen der<br />
Menschen. Jeder Mensch sollte offen<br />
für andere sein, anstatt eine Person<br />
für ihre Andersartigkeit zu kritisieren.<br />
Erst wenn jeder Mensch akzeptiert<br />
wird, wie er ist, und die Abweichung<br />
von einem „Standard“ nicht mehr als<br />
Schwäche, sondern als potenzielle<br />
Stärke verstanden wird, kann man von<br />
einer gelungenen Inklusion bzw. von<br />
einer Gesellschaft sprechen, in der man<br />
verschieden sein darf.<br />
Die Corona-Pandemie hat bestehende<br />
Schwachstellen auf dem Weg zur inklusiven<br />
Gesellschaft deutlich gemacht<br />
und in einigen Bereichen erreichte<br />
Fortschritte sogar zurückgedreht,<br />
wie zum Beispiel in der schulischen<br />
Bildung, beim selbstbestimmten Leben,<br />
aber auch in der Kommunikation.<br />
Zukünftig muss noch viel stärker mit<br />
den Betroffenen gemeinsam erarbeitet<br />
werden, wie Probleme angegangen werden<br />
müssen, statt über die Köpfe der<br />
Betroffenen hinweg Entscheidungen zu<br />
treffen.<br />
Echte Teilhabe kann nur gelingen,<br />
wenn Selbstbestimmung sichergestellt,<br />
Barrierefreiheit gewährleistet und<br />
Diskriminierung konsequent verhindert<br />
wird. Dann wird Inklusion möglich.<br />
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Laufend Inklusion (er)leben.<br />
© Sascha Pfeiler<br />
www.sovd.de<br />
www.inklusionslauf.de<br />
Sozialverband Deutschland
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 11<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit DAHW DEUTSCHE LEPRA- UND TUBERKULOSEHILFE E. V. entstanden.<br />
3. DEZEMBER: INTERNATIONALER TAG<br />
DER MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />
Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, der seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember begangen wird,<br />
sollen die Menschen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden, die weltweit mit einer Behinderung oder<br />
Beeinträchtigung leben. Auch die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe nimmt diesen Tag zum Anlass, um<br />
die öffentliche Wahrnehmung auf die besonderen Belange und Rechte von Menschen mit Behinderung zu lenken.<br />
DIE INKLUSIONS-<br />
ARBEIT DER DAHW<br />
Empowerment von Menschen<br />
mit Behinderung auf drei Ebenen<br />
Um die vielfältigen Barrieren abzubauen,<br />
die Menschen mit Behinderung an der<br />
vollen Partizipation hindern, darf Behinderung<br />
nicht als ein Problem des Individuums<br />
verstanden werden, sondern vielmehr als<br />
Folge von umweltbedingten und sozialpolitischen<br />
Umständen, die Bedürfnisse<br />
und Belange von Menschen mit Behinderung<br />
nicht gleichberechtigt und inklusiv<br />
berücksichtigen. Ein entscheidender Perspektivwechsel,<br />
der heute Grundlage aller<br />
Programme und Projekte der DAHW ist. Im<br />
Fokus steht das Empowerment (die Selbstermächtigung)<br />
von Menschen mit Behinderung,<br />
damit sie ihre eigenen Interessen in<br />
ihren Gemeinschaften und Gesellschaften<br />
eigenmächtig, selbstverantwortlich und<br />
selbstbestimmt vertreten können. Dazu<br />
setzt die DAHW auf drei Ebenen an (siehe<br />
Grafik).<br />
f individueller Ebene<br />
... auf individueller Ebene<br />
Die Begünstigten unserer Inklusionsprojekte<br />
erhalten individuelle Hilfe zur Sicherung ihrer<br />
Lebensgrundlage und für (mehr) Mobilität und<br />
Unabhängigkeit, beispielsweise durch die Aus<br />
stattung mit Rollstühlen oder Krücken, die Finan<br />
zierung von Rehabilitationsmaßnahmen oder<br />
... auf kommunaler Ebene<br />
... auf kommunaler Ebene<br />
... auf kommunaler Ebene<br />
Seit Jahren verfolgen wir in unseren Inklusionsprojekten<br />
den Ansatz der gemeindenahen inklusiven<br />
Entwicklung (Community Based Inclusive<br />
Develeopment, CBID), um das Selbstbewusstsein<br />
der Menschen mit Behinderung zu stärken.<br />
Wir unterstützen sie beim Aufbau und der Arbeit<br />
... auf staatlicher Ebene<br />
... auf staatlicher Ebene<br />
... auf staatlicher Ebene<br />
Als Expert*innen für Inklusion und Entwicklungszusammenarbeit<br />
betreiben wir Lobbying und<br />
Advocacy, um auf globaler (WHO, UN), europäischer<br />
(EU) und nationaler (BMZ, Gesundheitsministerien)<br />
Ebene die Bedürfnisse von Menschen<br />
mit Behinderung im sozialen Kontext, im Gesund<br />
... auf individueller Ebene<br />
... auf individueller Ebene<br />
wiederherstellenden Operationen, den Bau von von Selbstvertretungsorganisationen, die sich heits und Wirtschaftssektor sichtbar zu machen,<br />
günstigten unserer Inklusionsprojekte<br />
Seit Jahren verfolgen wir in unseren Inklusionsprojekten<br />
den Ansatz der gemeindenahen inkluzusammenarbeit<br />
betreiben wir Lobbying und<br />
erhalten individuelle Hilfe zur Sicherung ihrer<br />
Als Expert*innen für Inklusion und Entwicklungs<br />
Die Begünstigten unserer Inklusionsprojekte<br />
barrierefreien Toiletten und<br />
Seit<br />
Wasserstellen<br />
Jahren<br />
oder<br />
verfolgen<br />
für<br />
wir<br />
die eigenen<br />
in unseren<br />
Rechte in ihren Gemeinschaften,<br />
Als Expert*innen<br />
auf<br />
für<br />
politische<br />
Inklusion<br />
Prozesse Einfluss zu nehmen<br />
Die<br />
und<br />
Begünstigten der Inklusionsn<br />
individuelle Hilfe zur Sicherung ihrer<br />
durch die Vermittlung von Behindertenausweisen.<br />
Inklusionsprojekten Gemeinden Ansatz und Gesellschaften einsetzen. und Entwicklungszusammenarbeit<br />
strukturelle Veränderungen voranzutreiben. projekte erhalten individuelle Hilfe<br />
grundlage und für (mehr) Mobilität und<br />
ängigkeit, beispielsweise durch die Ausg<br />
mit Rollstühlen oder Krücken, die Finansiven<br />
Entwicklung (Community Based Inclusive<br />
der gemeindenahen inklusiven<br />
Develeopment, Entwicklung CBID), (Community um das Selbstbewusstsein<br />
Based<br />
der Inclusive Menschen Develeopment, mit Behinderung zu CBID), stärken.<br />
Advocacy, um auf globaler (WHO, UN), europäischecacy,<br />
(EU) um und auf nationaler globaler (BMZ, (WHO, Gesundheits<br />
UN),<br />
betreiben wir Lobbying und Advoministerien)<br />
europäischer Ebene (EU) die Bedürfnisse und nationaler von Menschen<br />
Lebensgrundlage und für (mehr) Mobilität und<br />
zur Sicherung ihrer Lebensgrundlage<br />
und für (mehr) beispielsweise Mobilität durch und die Aus<br />
Unabhängigkeit,<br />
stattung Unabhängigkeit, mit Rollstühlen beispielsweise<br />
oder Krücken, die Finanvon<br />
Rehabilitationsmaßnahmen oder Wir um unterstützen das Selbstbewusstsein sie beim Aufbau und der der Arbeit mit (BMZ, Behinderung Gesundheitsministerien)<br />
im sozialen Kontext, im Gesund zierung durch von die Rehabilitationsmaßnahmen Ausstattung mit Rollstühlen<br />
oder Krücken, die Finanzierung<br />
oder<br />
Menschen mit Behinderung zu<br />
Ebene die Bedürfnisse von Menschen<br />
mit Behinderung im sozialen von Rehabilitationsmaßnahmen<br />
herstellenden Operationen, den Bau von von Selbstvertretungsorganisationen, die sich heits und Wirtschaftssektor sichtbar zu machen, wiederherstellenden Operationen, den Bau von<br />
stärken. Wir unterstützen sie beim<br />
efreien Toiletten und Wasserstellen oder<br />
ie Vermittlung von Behindertenausweisen.<br />
für<br />
Aufbau<br />
die eigenen<br />
und<br />
Rechte<br />
der Arbeit<br />
in ihren<br />
von<br />
Gemeinschaften,<br />
Selbstvertretungsorganisationen,<br />
und Gesellschaften einsetzen. die<br />
Gemeinden<br />
auf<br />
Kontext,<br />
politische<br />
im<br />
Prozesse<br />
Gesundheits-<br />
Einfluss zu nehmen<br />
und Wirtschaftssektor<br />
Veränderungen sichtbar voranzutreiben.<br />
machen,<br />
und<br />
strukturelle<br />
barrierefreien<br />
oder wiederherstellenden<br />
Toiletten und Wasserstellen<br />
Operationen,<br />
die Vermittlung den Bau von Behindertenausweisen.<br />
barrierefreien<br />
oder<br />
durch<br />
sich für die eigenen Rechte in ihren auf politische Prozesse Einfluss zu Toiletten und Wasserstellen oder<br />
Gemeinschaften, Gemeinden und nehmen und strukturelle Veränderungen<br />
durch die Vermittlung von Behindertenausweisen.<br />
Gesellschaften einsetzen.<br />
voranzutreiben.<br />
... auf kommunaler Ebene<br />
Seit Jahren verfolgen wir in unseren Inklusionsprojekten<br />
den Ansatz der gemeindenahen inklu<br />
siven Entwicklung (Community Based Inclusive<br />
Develeopment, CBID), um das Selbstbewusstsein<br />
der Menschen mit Behinderung zu stärken.<br />
Wir unterstützen sie beim Aufbau und der Arbeit<br />
von Selbstvertretungsorganisationen, die sich<br />
für die eigenen Rechte in ihren Gemeinschaften<br />
Gemeinden und Gesellschaften einsetzen.
12<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Unser Engagement<br />
ist wichtig<br />
und macht Sinn!<br />
ITCHY ist eine erfolgreiche dreiköpfige Punk-<br />
Band aus Eislingen, welche bereits seit 2000<br />
gemeinsam Musik macht. Mit ihren Texten<br />
sprechen sie gesellschaftliche Missstände offen<br />
an und setzen sich gemeinsam mit Organisationen<br />
aktiv für den Umweltschutz ein. Im Interview<br />
sprechen wir über ihr Engagement und wie<br />
jeder etwas beitragen kann.<br />
Text<br />
Sarra Gläsing<br />
Was bedeutet soziale<br />
Verantwortung für<br />
euch?<br />
Panzer: Es ist ja so, dass<br />
wir uns diesen – eigentlich<br />
wirklich wunderschönen – Planeten<br />
mit vielen vielen anderen Menschen teilen<br />
und daraus ergibt sich logischerweise, dass<br />
jede einzelne Person auch eine Verantwortung<br />
gegenüber der Erde, unseren<br />
Mitmenschen und vor allem auch unseren<br />
Nachkommen hat. Jede*r hat die Aufgabe,<br />
die Welt in einem Zustand zu hinterlassen,<br />
mit dem man auch später noch was<br />
Ordentliches anfangen kann.<br />
Und hier wird es dann auch schon<br />
schwierig. Einfaches Beispiel: Wenn man<br />
bei sich zuhause auf die Toilette geht,<br />
benutzt man anschließend ganz automatisch<br />
die Klobürste. In öffentlichen<br />
Toiletten sieht das aber bei vielen leider<br />
schon ganz anders aus, weil dir ja eventuell<br />
gar keiner nachweisen kann, dass<br />
du das warst. Ich glaube das Problem<br />
ist, dass sich ganz viele Leute auch beim<br />
Thema „soziale Verantwortung“ hinter<br />
der Masse verstecken und davon ausgehen,<br />
dass die persönlichen Verfehlungen<br />
alle nicht so schlimm sind und man<br />
dafür eh nicht zur Verantwortung gezogen<br />
wird. Aber das „Was kann ich allein<br />
schon bewirken?“-Argument ist einfach<br />
komplett dämlich und ich lasse das nicht<br />
gelten. Jede Aktion hat Auswirkungen<br />
und jedes Engagement für die gute Sache<br />
ist wichtig. Egal in welcher Richtung.<br />
Denkt ihr, dass Personen des öffentlichen<br />
Lebens eine besondere Verantwortung<br />
gegenüber der Gesellschaft<br />
tragen?<br />
Sibbi: Sowas muss ja immer jede oder<br />
jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde<br />
man sollte auch niemandem, der eine<br />
Öffentlichkeit erreicht, vorschreiben, was<br />
er zu sagen hat. Bei uns persönlich ist<br />
es aber einfach so, dass wir bei gewissen<br />
Dingen ein wirkliches inneres Bedürfnis<br />
haben, unsere Meinung kundzutun. Wir<br />
versuchen alle drei mit offenen Augen<br />
durch das Leben zu gehen und da sieht<br />
man leider viel zu viele Dinge, die einen<br />
unglücklich, traurig, fassungslos oder<br />
wütend machen. Deshalb behandeln<br />
wir diese Themen dann auch in unseren
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 13<br />
Texten und wenn unser Publikum<br />
dadurch zum Nachdenken angeregt<br />
wird, haben wir schon viel erreicht.<br />
Allerdings gibt es auch Bands, die nur<br />
über Partys und Saufen singen, bei denen<br />
ich als Hörer gar nicht möchte, dass die<br />
plötzlich die Missstände auf dieser Welt<br />
anprangern. (lacht)<br />
itchyofficial.de<br />
instagram.com/<br />
itchyofficial1<br />
Als Punk-Band setzt ihr mit eurer<br />
Musik und euren Texten ein klares<br />
Zeichen und setzt euch stark für<br />
soziale und nachhaltige Themen ein.<br />
Was war der Auslöser für euer Engagement?<br />
Panzer: Als Jugendlicher fand ich es<br />
einfach total spannend, dass es sich bei<br />
Punkrock um mehr handelt als nur um<br />
ein Musikgenre. Punkrock ist eine Haltung,<br />
die zwar jede*r für sich anders definiert,<br />
aber der allumfassende Konsens<br />
ist schon sich gegen unterschiedlichste<br />
Missstände aufzulehnen, die Stimme für<br />
die Schwächeren zu erheben und sich für<br />
positive Dinge einzusetzen. Mich haben<br />
damals die Texte von verschiedenen<br />
Bands dazu gebracht, über diverse kleine<br />
und große Themen überhaupt erstmals<br />
nachzudenken und für mich zu klären,<br />
wie ich persönlich dazu stehe. Wir schreiben<br />
natürlich auch viele Songs, die rein<br />
gar nichts mit Politik oder Gesellschaftskritik<br />
zu tun haben, aber wenn wir heute<br />
Fan-Nachrichten bekommen, in denen<br />
steht, dass wir es mit Songs und Musikvideos<br />
wie beispielsweise „Why still<br />
bother“ oder „The sea“ geschafft haben,<br />
dass sich Fans jetzt auch aktiv für den<br />
Meeresschutz engagieren, ist das für uns<br />
das größte Kompliment überhaupt.<br />
Jede Aktion hat<br />
Auswirkungen und jedes<br />
Engagement für die gute<br />
Sache ist wichtig. Egal in<br />
welcher Richtung.<br />
FOTOS: DIANA MÜHLBERGER<br />
Gibt es bestimmte Projekte oder<br />
Problematiken, die euch besonders<br />
am Herzen liegen und für die ihr euch<br />
besonders einsetzt? Wo bedarf es<br />
eurer Meinung nach mehr gesellschaftliche<br />
Aufmerksamkeit?<br />
Sibbi: Oh Gott, da gibt es leider mehr<br />
Themen als man zählen kann. Wir haben<br />
uns in den letzten zehn Jahren hauptsächlich<br />
mit dem Thema Meeresschutz<br />
beschäftigt, hier gibt es so viele wichtige<br />
Bereiche, die alle mehr Aufmerksamkeit<br />
verdienen. Bei uns war es konkret die<br />
Problematik des Unterwasserlärms, hier<br />
haben wir die ziemlich große “Sonar<br />
Sucks” Kampagne zusammen mit der<br />
WDC ins Leben gerufen. Danach ging<br />
es mit Sea Shepherd hauptsächlich um<br />
den Schutz der Meeresbewohner. In<br />
der jüngsten Vergangenheit hatten wir<br />
dann mit OceanCare und Greenpeace<br />
tolle Unterstützer*innen im Bereich der<br />
Plastik-Verschmutzung der Weltmeere<br />
gefunden. In allen Bereichen konnten<br />
wir tatsächlich auch Dinge bewirken,<br />
teilweise ziemlich große und weitreichende,<br />
was uns zeigt, dass unser Engagement<br />
echt Sinn macht und wichtig ist.<br />
Panzer: Wir versuchen z.B. auch auf<br />
unseren Konzerten coolen Organisationen<br />
und NGOs eine Plattform zu geben.<br />
Auf unseren Tourneen sind immer auch<br />
engagierte Leute aus unterschiedlichen<br />
Bereichen dabei, die mit einem Stand vor<br />
Ort sind, Gespräche mit dem Publikum<br />
führen, Spenden sammeln und Infomaterial<br />
verteilen. Von „Kein Bock auf Nazis“<br />
über „Sea Punks“ zu „OceanCare“ u.v.m.<br />
Als Band habt ihr eine klare Haltung,<br />
aber hat sich auch euer persönlicher<br />
Alltag verändert? Was tut ihr im täglichen<br />
Leben dafür, um nachhaltig zu<br />
leben? Engagiert ihr euch auch in eurer<br />
Freizeit für Projekte oder ehrenamtlich?<br />
Panzer: Ich gehe natürlich auch privat<br />
auf Demos. Präsenz auf der Straße finde<br />
ich einfach wichtig. Wenn ich sehe, dass<br />
irgendwelche Nazis wirre Geschichten<br />
über Hass und Rassismus in meiner<br />
schönen Stadt erzählen wollen, raffe ich<br />
mich auf und freue mich dann, wenn die<br />
Gegendemo zigmal größer und imposanter<br />
ist, als die traurig aussehende Planwagen-Kundgebung<br />
der Faschisten. Auch<br />
sonst passe ich meinen persönlichen<br />
Lebensstil meinen Idealen an und versuche<br />
dem so gut es geht gerecht zu werden.<br />
Das klappt natürlich mal mehr und mal<br />
weniger gut. Was mir wichtig ist zu sagen:<br />
Wir drei sind auch keine Heiligen und<br />
ganz sicher machen wir auch dutzende<br />
Dinge, die beispielsweise nicht komplett<br />
nachhaltig sind. Wenn wir die Möglichkeit<br />
haben ein großes Festival in der Ukraine<br />
zu spielen, reisen wir mit dem Flugzeug<br />
dorthin - auch wenn ich weiß, dass das<br />
schlecht fürs Klima ist. Im Gegenzug<br />
ernähre ich mich seit 13 Jahren komplett<br />
vegetarisch und seit einiger Zeit weitestgehend<br />
vegan. In meiner Heimatstadt<br />
bewege ich mich zu 99% zu Fuß oder mit<br />
der Bahn und beim Einkaufen ist mein<br />
Kopf so auf Plastikverzicht und Regionalität<br />
getrimmt, dass es eigentlich schon gar<br />
keinen Spaß mehr macht, weil ich immer<br />
ein irre schlechtes Gewissen bekomme,<br />
wenn doch mal wieder eine Plastikverpackung<br />
im Korb landet. Ich glaube wirklich<br />
nicht, dass es darum geht absolut perfekt<br />
zu sein. Es geht vielmehr darum, das persönliche<br />
Verhalten zu hinterfragen und<br />
den Willen es konstant zu verbessern und<br />
sich weiterzuentwickeln. Außerdem ist<br />
es mir auch privat wichtig, NGOs, deren<br />
Arbeit ich großartig finde, finanziell und<br />
bei diversen Aktionen zu unterstützen<br />
und ihnen zu helfen den Druck auf Politik<br />
und Wirtschaft weiter hochzuhalten.<br />
Immer mehr junge Menschen beschäftigen<br />
sich mit der Thematik des<br />
Klimawandels oder gehen auf die<br />
Straßen, um sich gegen soziale Missstände<br />
einzusetzen. Wie seht ihr diese<br />
Bewegung und wie denkt ihr, können<br />
wir sie unterstützen?<br />
Sibbi: Alles was hier in den letzten<br />
Jahren passiert, ist beeindruckend. Vor<br />
allem wenn man sieht, wie jung die<br />
Menschen sind, die sich hier so großartig<br />
engagieren. Da werd ich manchmal<br />
richtig beschämt, wenn ich sehe, dass<br />
da Teenager wirklich hart dafür arbeiten<br />
und ihre Freizeit opfern, damit die Welt<br />
ein besserer Ort wird, und dann zurückdenke,<br />
was ich mit 15 oder 16 hauptsächlich<br />
im Kopf hatte. Das ist schon<br />
toll, was da in den letzten Jahren für ein<br />
Ruck durch die Welt ging. Unterstützen<br />
können wir das alle, indem wir die Dinge<br />
die beanstandet werden einfach ernst<br />
nehmen und versuchen, sie im Kollektiv<br />
besser zu machen.<br />
Was sind eure Top-5-Tipps für mehr<br />
Engagement im Alltag, die wirklich<br />
jeder problemlos umsetzen kann?<br />
Panzer: 1) Intelligentes Contra geben,<br />
wenn ihr rassistische, sexistische oder<br />
homophobe Kommentare mitbekommt.<br />
Macht manchmal Spaß. Meistens nicht.<br />
Ist aber trotzdem notwendig.<br />
Sibbi: 2) Ressourcen sparen. Kann man<br />
in so vielen Bereichen. Wasser und Strom<br />
nicht unnötig verschwenden, nicht<br />
überall hin mit dem Auto fahren, nicht<br />
für jeden Kurztrip das Flugzeug nehmen,<br />
Essen aufessen, anstatt es wegzuwerfen,<br />
auf Einwegartikel verzichten, usw. So<br />
viele kleine Dinge, die ganz easy besser<br />
zu machen sind.<br />
Panzer: 3) Support your local Straßenzeitung!<br />
Bei uns im Süden beispielsweise<br />
das „Trott-war“- Magazin. Super Sache.<br />
Sibbi: 4) Mehr ITCHY hören. Sorry, ich<br />
musste die Stimmung hier kurz etwas<br />
auflockern.<br />
Panzer: 5) ... und während man dann z.B.<br />
beim Einkaufen mehr ITCHY hört und<br />
grade einen Apfel kaufen möchte, auf<br />
welchem ein Sticker mit „Herkunftsland<br />
Neuseeland“ klebt: Den dann eben nicht<br />
kaufen. Das ist dumm. Also das mit dem<br />
Apfel. Das mit ITCHY ist ziemlich schlau.
Hilf uns dabei,<br />
Die Rettungsschwimmer der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)<br />
hat jeder schon einmal gesehen – ob im Sommerurlaub an Nord- und Ostsee<br />
oder am örtlichen Badesee. Die wenigsten wissen jedoch, dass auch<br />
Vierbeiner als Lebensretter im Einsatz sind.<br />
Leb<br />
Die Rettungshunde in der DLRG sind darauf trainiert, Menschen<br />
zu finden. „Unsere Hunde suchen vermisste Personen,<br />
den Rentner, der nicht vom Spaziergang zurückkam,<br />
den Jogger oder kleine Kinder, die verschwunden sind“,<br />
nennt Rettungshundeführerin Sabine Christmann Beispiele.<br />
Mit ihrer Hilfe können Vermisste schnell gefunden<br />
und versorgt werden, bevor es für sie lebensbedrohlich<br />
wird. Und selbst wenn Personen nicht mehr<br />
lebend angetroffen werden, ist deren Auffinden eine<br />
wertvolle Leistung.<br />
Je nach Ausbildung ist ein Rettungshund spezialisiert<br />
auf ein bestimmtes Einsatzgebiet. So kann er in der<br />
Fläche und an Uferrändern selbstständig Personen<br />
ausfindig machen, auf Wasserflächen vom<br />
Boot aus Menschen orten oder hochwassergefährdete<br />
Gebiete und Trümmer durchsuchen.<br />
Mantrailer wiederum können verschiedene<br />
Gerüche voneinander unterscheiden und anhand<br />
eines Geruchsgegenstandes gezielt der<br />
Spur einer Person folgen.<br />
Doch die Retter auf vier Pfoten arbeiten natürlich<br />
nicht allein. Rettungshundearbeit be-<br />
dlrg.de
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Jetzt spenden<br />
en zu retten!<br />
deutet Teamarbeit zwischen Hund und Mensch. „Da ich immer gern<br />
Menschen helfen wollte, bin ich mit meinem Hund Tessa zur Rettungshundestaffel<br />
gegangen. Das ist für mich etwas Sinnvolles, ich lerne<br />
viel, der Hund ebenfalls und wir können zusammen etwas machen“, beschreibt<br />
Sabine Christmann ihre Motivation, sich einer DLRG Rettungshundestaffel<br />
anzuschließen.<br />
Auch Oliver Appel ist es so ergangen. Inzwischen ist der erfahrene Rettungshundeführer<br />
Leiter der Staffel der DLRG Stormarn. Dieser gehören<br />
derzeit zwölf Teams im Einsatz an, zehn weitere befinden sich in Ausbildung.<br />
Im vergangenen Jahr arbeiteten die Teams – alarmiert von der<br />
Polizei – mehr als 30 Rettungseinsätze ab.<br />
Seit kurzem in der Ausbildung bei der DLRG Stormarn dabei ist Ella<br />
– die neue Hündin von Staffelleiter Appel: „Ich habe mich für einen<br />
Riesenschnauzer entschieden, weil ich glaube, dass sich die Rasse unglaublich<br />
gut zu einem Rettungshund ausbilden lässt. Die werden<br />
von der Polizei auch schon lange als Diensthunde genutzt.“ Von<br />
ihrem Herrchen wird Ella als aufgeweckte und<br />
neugierige Hündin beschrieben, die sich nicht<br />
so schnell verängstigen lässt. Schon vor dem<br />
eigentlichen Ausbildungsbeginn hat Ella übliche<br />
Kommandos und auch manches im Gelände<br />
gelernt. „Die Hunde lernen sehr schnell in der<br />
ersten Zeit, man muss ihnen aber auch die Möglichkeit<br />
dazu geben“, weiß Appel aus Erfahrung.<br />
Bis zum Start der zweijährigen Ausbildung zur<br />
Flächensuchhündin mit etwa sechs Monaten<br />
hat Ella eine gute Verbindung zum Hundeführer<br />
aufgebaut. Im Training geht sie auf<br />
die ersten Suchen. Anfänglich sind<br />
die versteckten Personen leicht zu<br />
entdecken. Später werden die<br />
Suchen komplexer und die<br />
Verstecke immer schwieriger<br />
ausfindig zu machen.<br />
Wie die Tiere müssen auch die<br />
Hundeführer eine Ausbildung durchlaufen. Sie müssen<br />
den Umgang mit Kompass und Karten lernen, das<br />
Funken, die Nutzung von GPS und noch einiges mehr.<br />
Ihre Arbeit verrichten die Rettungshunde-Teams ehrenamtlich.<br />
Sie finanzieren Ausbildung, Einsatzkleidung und Ausrüstung<br />
selbst. Deshalb freuen sich die Retter über jede Unterstützung,<br />
die sie bekommen. So können Spenden dabei helfen, besseres<br />
Equipment für die lebensrettende Arbeit zu beschaffen.
16<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
6<br />
#1<br />
#2<br />
#3<br />
#4<br />
#5<br />
#6<br />
Fakten:<br />
HIV<br />
weltweit<br />
38 Millionen Menschen leben<br />
weltweit mit dem Virus.<br />
Mehr als sieben Millionen Menschen<br />
wissen weltweit nicht,<br />
dass sie HIV-positiv sind, jedes<br />
Jahr sterben 700.000 Infizierte.<br />
Einem Bericht des Globalen<br />
Fonds zufolge ist die Zahl der<br />
Menschen, die mit Aids-Präventionsprogrammen<br />
2020 erreicht<br />
wurden, im Vergleich zu 2019<br />
um elf Prozent zurückgegangen,<br />
die Zahl der HIV-Tests um<br />
22 Prozent. Das könnte gravierende<br />
Folgen haben. Denn nach<br />
wie vor bleibt entscheidend<br />
für den Verlauf der Krankheit,<br />
ob sie frühzeitig erkannt wird.<br />
Und das bestimmt letztlich die<br />
Chance, mit HIV zu überleben.<br />
Eine besondere soziale Verantwortung<br />
haben die reichen<br />
Länder, wenn es um Forschung<br />
und Medizin geht. Es gehört<br />
dazu, dass Fortschritte nicht als<br />
Letztes in den Armutsländern<br />
ankommen.<br />
Dr. Kristel Degener: „Bereits seit<br />
Jahrzehnten hofft die Welt auf<br />
einen HIV-Impfstoff, um die<br />
Pandemie zu beenden. Ende<br />
2019 bekamen 12,6 Millionen<br />
Menschen mit HIV keine Medikamente.<br />
Die Suche nach einem<br />
HIV-Impfstoff zu beschleunigen,<br />
gehört auch deshalb mit<br />
zur sozialen Verantwortung.“<br />
Die Deutsche AIDS-Stiftung<br />
fördert seit Anfang der 2000er-<br />
Jahre das Programm DREAM<br />
in Mosambik und HOPE Cape<br />
Town in Südafrika.<br />
Zusammen<br />
gegen HIV<br />
HIV gibt es noch, denn die Infektion ist noch nicht heilbar. Zusammen<br />
mit Unterstützern engagiert sich die Deutsche AIDS-Stiftung<br />
für HIV-positive Menschen und für Aufklärung. Wir fragen dazu<br />
Dr. Kristel Degener, die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende.<br />
Text Andrea Babar<br />
Auch nach<br />
40 Jahren<br />
brauchen<br />
uns HIVpositive<br />
und<br />
aidskranke<br />
Menschen.<br />
HIV ist noch<br />
nicht heilbar.<br />
Frau Dr. Degener, HIV ist 40 Jahre alt.<br />
Gibt es denn noch so viel zu tun?<br />
Ja, selbstverständlich. In 40 Jahren hat sich<br />
natürlich viel geändert, aber<br />
HIV und seine Folgen sind<br />
nicht weg. Es gibt wirksame<br />
Medikamente und die Aussicht,<br />
mit HIV alt zu werden.<br />
Aber auch: vermeidbare<br />
Infektionen, HIV-positive<br />
Menschen, die einsam sind,<br />
Sorgen vor der Diskriminierung<br />
ihrer Kinder haben,<br />
„Langzeitüberlebende“ mit<br />
Angst vor dem Alter. HIVpositive<br />
und aidskranke<br />
Menschen brauchen uns<br />
auch weiter!<br />
Wo ist die Deutsche<br />
AIDS-Stiftung besonders<br />
gefragt?<br />
An vielen Orten in Deutschland<br />
und auch in den HIV-<br />
Brennpunkten in Afrika,<br />
wo wir zwei Projekte seit vielen Jahren<br />
fördern. Es geht uns um Aufklärung, das<br />
A und O. Wer Bescheid weiß, geht früher<br />
zum Test, überdenkt hoffentlich Vorurteile,<br />
schützt sich. Und es geht uns um die<br />
gesundheitliche Versorgung der Menschen.<br />
Um Testangebote, darum, dass für die<br />
Therapie wichtige HIV-Einrichtungen auch<br />
außerhalb der Metropolen erreichbar sind.<br />
Um eine vorurteilsfreie Betreuung im Alter.<br />
Und noch einiges mehr.<br />
Können Sie das alleine schaffen?<br />
Nein. Als Hilfsorganisation sind wir<br />
auf andere angewiesen, die mit uns<br />
zusammen soziale Verantwortung übernehmen<br />
wollen und können. Seit vielen<br />
Jahren dürfen wir auf Privatpersonen<br />
und auf Unternehmen zählen, die unsere<br />
Arbeit sehr schätzen und mit uns<br />
gemeinsam helfen. Zum Beispiel, indem<br />
sie sich bei unseren Benefizveranstaltungen<br />
als Spender oder Sponsoren<br />
einbringen. Selbstverständlich freuen<br />
wir uns, wenn der Kreis der Unterstützer<br />
größer wird. Dann können wir auch<br />
noch mehr tun.<br />
Welches Thema treibt Sie gerade<br />
besonders um?<br />
Dass HIV-positive Frauen und Männer<br />
im Alter nicht nur gut, sondern auch<br />
mit Achtung vor ihrer Biografie betreut<br />
werden. Viele mussten in ihrem Leben<br />
Diskriminierung ertragen. Deshalb<br />
unterstützen wir zusammen mit dem<br />
Verband der Privaten Krankenversicherung<br />
das Siegel „Lebensort Vielfalt“ der<br />
Schwulenberatung Berlin. Das Siegel<br />
darf tragen, wer als Einrichtung<br />
bewiesen hat: Bei uns ist jeder Mensch<br />
willkommen. Das ist ein aufwendiger<br />
Prozess, der sich aber lohnt. Denn die<br />
Beschäftigten qualifizieren sich<br />
zusammen mit den Führungskräften<br />
– und alle lernen dazu. Über sexuelle<br />
und geschlechtliche Vielfalt – und über<br />
HIV!<br />
Dr. Kristel<br />
Degener<br />
Geschäftsführende<br />
Vorstandsvorsitzende<br />
der Deutschen<br />
AIDS-Stiftung<br />
Dieser Artikel<br />
ist in Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Deutschen<br />
AIDS-Stiftung<br />
entstanden.<br />
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HIV und Aids besiegen –<br />
dabei sein!<br />
Die Deutsche AIDS-Stiftung klärt auf und hilft: in Deutschland<br />
und im besonders betroffenen südlichen Afrika.<br />
Mit Ihrer Unterstützung!<br />
ONLINE SPENDEN<br />
aids-stiftung.de/spenden
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WIR SIND DA,<br />
WO GESUNDHEIT<br />
UNBEZAHLBAR IST.<br />
Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit im Einsatz und<br />
bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.<br />
DEINE<br />
SPENDE<br />
ZÄHLT.<br />
german-doctors.de
18<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Global Aid Network (GAiN) entstanden.<br />
Ein Platz<br />
für Ugandas<br />
verlorene Kinder<br />
Text Birgit Zeiss<br />
Aus einem verlorenen<br />
kleinen Jungen ist ein<br />
starker junger Mann<br />
geworden. Timothy hat<br />
gelernt, worauf es im<br />
Leben ankommt.<br />
Timothy war zwei Jahre alt und<br />
krabbelte nackt über einen<br />
schmutzigen, stinkenden<br />
Marktplatz in Mukono, als das<br />
Ehepaar Piet und Pita Buitendijk<br />
auf ihn aufmerksam wurde. Seine<br />
Mutter kümmerte sich nicht um ihn. Was<br />
die holländischen Kinderdorfleiter dann<br />
erfuhren, ließ sie hellhörig werden. Der<br />
Vater des kleinen Jungen war gerade an<br />
Aids gestorben, seine Mutter war HIVpositiv<br />
und konnte nichts mit ihrem Kind<br />
anfangen. Es bestand ein dringender Verdacht,<br />
dass Timothy sexuell missbraucht<br />
wurde. Piet und Pita nahmen ihn deshalb<br />
gleich mit in ihr Haus.<br />
Ein Praktiker<br />
Aus dem Privathaus wurde das Kinderheim<br />
„Arche Noah“. Dort blühte Timothy<br />
auf. Im Schulunterricht war er kein Held,<br />
aber er schlug sich durch und konnte<br />
dafür seine praktische Begabung sehr gut<br />
einsetzen. Wenn es etwas zu bauen und<br />
zu reparieren gab, packte er mit an. Seine<br />
Mechanikprüfung in der Berufsschule<br />
der „Arche Noah“ bestand Timothy mit<br />
Leichtigkeit. Arbeitsplätze in Uganda<br />
sind nicht gerade reichlich vorhanden.<br />
Zusammen mit einem anderen Heimkind<br />
in seinem Alter macht Timothy gerade<br />
eine Ausbildung als Kaffeespezialist.<br />
Know-how schafft Zukunft<br />
Uganda ist ein ideales Land für Kaffeeanbau,<br />
aber vielen Kaffeebauern fehlt das<br />
Know-how, wie sie wirklich guten Kaffee<br />
ernten, verarbeiten und auch gewinnbringend<br />
verkaufen können. Timothy<br />
kümmert sich in einer Firma um die<br />
qualitative Sortierung der Kaffeebohnen,<br />
er transportiert Bohnen von den Bauern<br />
zu den Röstern, er repariert und wartet<br />
die Maschinen. An den Wochenenden<br />
fahren die beiden jungen Männer immer<br />
noch sehr gerne zurück zu ihrer großen<br />
„Familie“ im Kinderdorf.<br />
Eine große Familie<br />
Timothy braucht bald keine finanzielle<br />
Unterstützung mehr, wohl aber seine<br />
kleinen „Geschwister“. Im Kinderdorf<br />
FOTO: CLAUDIA DEWALD<br />
Kaffeeanbau ist in Uganda ein aufstrebendes<br />
Gewerbe. Timothy durchläuft in seiner Ausbildung<br />
alle Stationen in Sachen Kaffeebusiness.<br />
leben 200 Kinder im Alter von null bis 20<br />
Jahren. Für ihren Unterhalt sorgen<br />
ausschließlich Paten. Und immer wieder<br />
müssen neue kleine Menschen aufgenommen<br />
werden, die sonst nicht<br />
überleben würden. In Uganda kommt es<br />
vor, dass Babys abgelegt, vergessen, ja<br />
sogar weggeworfen werden. Wenn sie<br />
Glück haben, findet sie jemand und<br />
bringt sie zur Polizei. In der Region<br />
Mukono wissen die Polizeibeamten, was<br />
sie dann machen müssen: bei der „Arche<br />
Noah“ anrufen. Aus einem kleinen<br />
Wohnhaus ist in 21 Jahren ein Kinderdorf<br />
mit Kindergarten, Schule, Berufsschule,<br />
Internat, Klinik, Kirche und Farm<br />
geworden. Die Kinder aus den Anfangsjahren<br />
sind jetzt junge Erwachsene, die<br />
ihre ersten Schritte ins Berufsleben<br />
gehen. Sie werden anders leben können<br />
als ihre Eltern.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
gain-germany.org<br />
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WIR HABEN EINEN PLATZ<br />
FÜR KLEINE MENSCHEN.<br />
Es passiert z.B. in Uganda: Babys werden<br />
abgelegt, vergessen, weg geworfen. Im<br />
Kinderdorf Arche Noah finden verlorene<br />
Kinder ein liebevolles Zuhause. Jeder Pate<br />
verändert die Welt ein kleines Stück: in<br />
Armenien, Haiti, Indien oder Uganda.<br />
Geschichte eines<br />
Babys aus Uganda:<br />
INFOS ZU PATENSCHAFTEN:<br />
Tel. 0641-97518-56 oder<br />
Patenschaften@GAiN-Germany.org<br />
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Kinder & Schwimmen: Frühkindliche<br />
Förderung und lebenswichtige Fähigkeit<br />
Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Daher tendieren sie auch oft dazu, sie, wo es nur geht, zu fördern. Man möchte<br />
alles richtig machen und dafür sorgen, dass der eigene Nachwuchs bestmöglich auf das vorbereitet ist, was da auf ihn<br />
wartet. Dabei sollte die Förderung nicht erst beginnen, wenn das Kind auf den eigenen Beinen steht und sprechen kann.<br />
Frühkindliche Förderung ist wichtig.<br />
Text Lukas Knochel<br />
Dabei kann die frühkindliche<br />
Bildung ganz unterschiedlich<br />
ablaufen – ob Schmusen<br />
und Spielen mit den Eltern,<br />
Greifen und Entdecken von<br />
Gegenständen oder Schwimmen. Kinder<br />
haben einen natürlichen Bewegungsdrang<br />
und sind neugierig. Dem sollte<br />
man nie im Wege stehen, sondern versuchen,<br />
sie gezielt dabei zu fördern.<br />
Babyschwimmen – Gut für Motorik<br />
und Wahrnehmung<br />
Was eines der bekanntesten und auch<br />
wirklich fördernden Angebote ist, sind<br />
Babyschwimmkurse. Dabei können unsere<br />
Sprösslinge schon ab dem 4. Lebensmonat<br />
anfangen. Bei Babyschwimmkursen<br />
geht es gar nicht mal darum, dass die<br />
Kinder schon so früh Schwimmen lernen.<br />
Es geht darum, die Motorik zu schulen.<br />
Bewegungsabläufe lassen sich im Wasser<br />
viel leichter durchführen. Die Kinder<br />
lernen, ihren eigenen Körper wahrzunehmen.<br />
Das Geplansche und Gepaddele<br />
durch das angenehme Nass ist eben mehr<br />
als nur ein lustiger Zeitvertreib. Spielerisch<br />
werden Bewegungen kennengelernt.<br />
Außerdem werden die Kinder mit<br />
dem Element Wasser, welches sie bereits<br />
aus dem Mutterleib kennen, noch mehr<br />
vertraut gemacht.<br />
Dabei sollten auch die physikalischen<br />
Eigenschaften des Wassers nicht unterschätzt<br />
werden. Diese begünstigen nicht<br />
nur muskuläre, sondern auch koordinative<br />
Bewegungen des Babys und stärken langfristig<br />
das Herz-Kreislauf-System. Durch<br />
die Eigenschaften vom Wasser werden die<br />
Sinne stimuliert und fördern sowohl Stoffwechsel<br />
als auch Immunsystem.<br />
Durch all die neuen Eindrücke, die auf<br />
die kleinen Neu-Schwimmer einprasseln,<br />
wird ihre geistige Aufnahmefähigkeit nachhaltig<br />
gefördert und der Kontakt zwischen<br />
Eltern und Kind noch stärker in den Mittelpunkt<br />
gesetzt. So ist das Babyschwimmen<br />
auch eine wirklich lohnenswerte Erfahrung<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
für die Eltern. Der Umgang mit Kindern im<br />
Wasser wird so direkt und unter Beobachtung<br />
von geschulten Schwimmlehrern oder<br />
Pädagogen nähergebracht.<br />
Schwimmen – eine lebenswichtige<br />
Fähigkeit<br />
Mit dem Babyschwimmen wird eine<br />
hervorragende Grundlage in der frühkindlichen<br />
Förderung gesetzt. Sind<br />
Kinder dann etwas älter und können erste<br />
eigene Schwimmversuche machen, ist der<br />
Schwimmunterricht eine wichtige Bereicherung<br />
ihrer motorischen Fähigkeiten.<br />
Die Vertrautheit mit dem Wasser und den<br />
grundlegend erlernten Bewegungsabläufe<br />
werden im Schwimmunterricht weiter<br />
gefördert. Können Kinder an dem<br />
Erlebnis Schwimmen teilhaben, werden<br />
sie auch untereinander noch mehr<br />
Möglichkeiten auf sozialen Kontakt und<br />
gemeinsamen Spaß haben. Nicht zu<br />
vergessen: Schwimmen ist durchaus eine<br />
lebenswichtige Fähigkeit, welche durch<br />
frühkindliche Förderung später deutlich<br />
einfacher erlernt werden kann.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem BUNDESVERBAND HERZKRANKE KINDER E. V. entstanden.<br />
Schwimmen können<br />
ist lebenswichtig!<br />
Text Volker Thiel<br />
Ertrinken ist die zweithäufigste<br />
tödliche Unfallursache bei<br />
Kindern bis 15 Jahre. Zudem gab<br />
es 2020 mehr als 100 Badeunfälle,<br />
die mit einer stationären<br />
Behandlung und dem Risiko einer<br />
bleibenden schweren geistigen<br />
Behinderung einhergingen.<br />
Sportmöglichkeiten für Kinder<br />
mit angeborenen Herzfehlern<br />
sind aufgrund der gesundheitlichen<br />
Einschränkungen sowieso<br />
ziemlich begrenzt. Corona hat<br />
die Situation noch deutlich<br />
verschärft.<br />
Beim Schulsport, vor allem beim<br />
Schwimmunterricht, gehen<br />
die Bedürfnisse herzkranker<br />
Kinder oft buchstäblich unter:<br />
Hallen sind geschlossen, es fehlen<br />
Lehrer, die Schwimmen unterrichten.<br />
Es gibt zu wenig Betreuungspersonen,<br />
die Erkältungsgefahr beim Fußweg oder<br />
Bustransport ist groß. Vor allem im<br />
zweiten „Corona-Jahr“ mussten weitere<br />
Aktivitäten gestrichen werden. Es ist das<br />
Jahr der „Nichtschwimmer“, weil kaum<br />
oder gar kein Schwimmunterricht möglich<br />
war und Schulsport nur sporadisch<br />
stattfand. Dies aufzuholen, ist eine große<br />
Herausforderung, zu der wir unseren Teil<br />
beitragen wollen:<br />
An verschiedenen Orten in Deutschland<br />
planen wir 2022 unter anderem<br />
Familienwochenenden mit Schwimmunterricht<br />
speziell für herzkranke Kinder.<br />
Diese Kinder sind besonders angewiesen<br />
auf eine sehr individuelle, kompetente<br />
Begleitung, denn jeder Herzfehler ist<br />
anders und jedes herzkranke Kind hat<br />
andere Einschränkungen.<br />
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer<br />
Spende, damit Jayden (Foto) und viele<br />
weitere herzkranke Kinder schwimmen<br />
lernen, um am öffentlichen Leben stärker<br />
teilhaben zu können. Vielen Dank!<br />
Weitere Infos:<br />
bvhk.de<br />
Hier können Sie<br />
spenden:<br />
bvhk.de/spenden<br />
FOTO: PRIVAT<br />
HERZKRANKE KINDER IN DEUTSCHLAND:<br />
Etwa jedes 100. Kind wird in Deutschland mit einem Herzfehler geboren, das sind<br />
ca. 7.500 Kinder pro Jahr.<br />
Mindestens 4.500 davon benötigen einen bzw. mehrere Eingriffe am offenen Herzen.<br />
Dank des medizinischen Fortschritts erreichen heute mehr als 85 Prozent der Kinder das<br />
Erwachsenenalter, gehen zur Schule, studieren oder machen eine Ausbildung. Der BVHK<br />
setzt sich für die Interessen der herzkranken Kinder und ihrer Familien ein.
20<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Engagierte Organisationen<br />
stellen sich vor<br />
Gesellschaftlicher Wandel beginnt im Klassenzimmer<br />
Text Dr. Astrid Pietig, Geschäftsführerin von Light for the world Deutschland<br />
Boureima freut sich<br />
auf einen weiteren<br />
Schultag<br />
FOTO: 2021. LIGHT FOR THE WORLD.<br />
Weltweit wird 32 Millionen Kindern<br />
mit Behinderungen ihr Recht auf<br />
Bildung verwehrt. Sie lernen weder<br />
lesen noch schreiben, finden später selten<br />
eine Arbeitsstelle und haben es schwer,<br />
Freundschaften zu knüpfen. Besonders<br />
betroffen sind Kinder in Entwicklungsländern.<br />
Das kann – das muss – sich ändern.<br />
Inklusive Bildung ist ein Menschrecht,<br />
dafür setzt sich die Hilfsorganisation<br />
LIGHT FOR THE WORLD seit 2016 mit der<br />
Initiative One Class For All ein. Erklärtes<br />
Ziel ist es, Bildungssysteme langfristig zu<br />
verbessern und Kindern mit Behinderungen<br />
eine Chance auf ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu geben.<br />
Der 10-jährige Boureima Zorome<br />
besucht die erste Klasse der inklusiven<br />
Schule St. Louise in Nouna im Nordwesten<br />
von Burkina Faso. Dass er mit<br />
den anderen SchülerInnen lernen und<br />
Fußballspielen kann, ist alles andere als<br />
selbstverständlich. Bei Boureima wurde<br />
eine Zerebralparese diagnostiziert. Er<br />
ist motorisch stark eingeschränkt und<br />
leidet an Veränderungen des Bewegungsapparats,<br />
einer häufigen Folge dieser<br />
neurologischen Störung. In Burkina Faso<br />
werden, wie in vielen anderen Ländern,<br />
Behinderungen aufgrund kultureller<br />
und religiöser Überzeugungen oft stigmatisiert.<br />
Eltern schicken ihre Kinder<br />
mitunter aus Scham nicht in die Schule.<br />
Oft ist der Schulweg zu weit, die Schulen<br />
sind nicht barrierefrei. Vielfach fehlt den<br />
Lehrkräften die nötige Ausbildung um<br />
den Unterricht inklusiv zu gestalten.<br />
Kindern mit Behinderungen eine<br />
Zukunft ermöglichen<br />
Die engagierte Arbeit von One Class For<br />
All in den zurückliegenden fünf Jahren<br />
hat viele wichtige Entwicklungen angestoßen:<br />
an mittlerweile 603 Schulen in<br />
Burkina Faso und Äthiopien wird Inklusion<br />
im Schulalltag gelebt. 10.800 SchülerInnen<br />
mit Behinderungen sind an diesen<br />
Schulen eingeschrieben. Ihnen stehen<br />
geeignete Lehrmaterialien zur Verfügung.<br />
Dank der Initiative von LIGHT FOR THE<br />
WORLD ist das inklusive Ausbildungsprogramm<br />
in beiden Ländern inzwischen<br />
fester Bestandteil der allgemeinen LehrerInnenausbildung.<br />
So konnten über 5.400<br />
Lehrkräfte geschult werden, die Kinder<br />
mit Behinderungen auf ihrem Weg in eine<br />
selbstbestimmte Zukunft zu begleiten.<br />
Und nicht zuletzt: inklusive Bildung<br />
hilft nicht nur ganz unmittelbar Kindern<br />
wie Boureima und ihren Familien. Die<br />
gesamte Gesellschaft profitiert von<br />
Inklusion. Durch ein nachweislich<br />
gesteigertes Wirtschaftswachstum, mehr<br />
Stabilität, Frieden und Sicherheit. Helfen<br />
Sie mit, Kindern mit Behinderungen eine<br />
Perspektive zu geben!<br />
Light for the world<br />
rettet Augenlicht und<br />
stärkt Menschen<br />
mit Behinderungen.<br />
Gemeinsam gestalten<br />
wir unsere Welt.<br />
Ihre Spende:<br />
IBAN: DE58 7002<br />
0500 0009 8342 00<br />
BIC: BFSWDE33MUE<br />
light-for-the-world.de<br />
Ingenieure ohne<br />
Grenzen e. V.<br />
IBAN: DE89 5335<br />
0000 1030 3333 37<br />
BIC: HELADEF1MAR<br />
Stichwort: Soziale<br />
Verantwortung<br />
ingenieure-ohnegrenzen.org<br />
Wir bauen für sehbeeinträchtigte Kinder in Uganda<br />
Text Asja Harder<br />
Viele Gemeinden Ugandas stehen<br />
vor ökonomischen, strukturellen<br />
und sozialen Problemen. In einer<br />
Gesellschaft, in der selbst existenzielle<br />
Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden,<br />
haben es Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />
besonders schwer. Soziale<br />
Isolation und geringe Bildungschancen sind<br />
die Folge. Glücklicherweise gibt es aber auch<br />
inklusive Orte wie das Iganga Center for<br />
the Blind. 72 sehbeeinträchtigte und blinde<br />
Kinder gehen dort zusammen mit sehenden<br />
Gleichaltrigen zur Schule, lernen die Brailleschrift<br />
und leben auf dem Schulcampus.<br />
Verbesserungsbedarf besteht jedoch<br />
trotz der Bemühungen der Schule in<br />
vielerlei Hinsicht. Die Unterkünfte für<br />
die sehbeeinträchtigten Kinder und<br />
Lehrkräfte sind in einem desolaten Zustand,<br />
ebenso die Sanitäranlagen. Auch<br />
sauberes Wasser ist nicht leicht zugänglich.<br />
Ingenieure ohne Grenzen e. V. hat ein<br />
Projekt entwickelt, um den Menschen am<br />
Iganga Center for the Blind zu helfen.<br />
Wir sind eine als gemeinnützig anerkannte<br />
Organisation, deren Ziel es ist, durch technische<br />
Entwicklungszusammenarbeit die Lebensbedingungen<br />
benachteiligter Menschen<br />
zu verbessern. Wir sind stolz auf unsere mehr<br />
als 500 Ehrenamtlichen, die sich bundesweit<br />
in Regionalgruppen organisieren und mit<br />
Partnerorganisationen im Ausland Projekte in<br />
den Bereichen Hochbau, Wasser- und Stromversorgung<br />
sowie Bildung verwirklichen. Wir<br />
binden die Menschen in den Projektregionen<br />
aktiv und auf Augenhöhe ein, damit unsere<br />
Bauvorhaben langfristig helfen.<br />
Paul Kitamirike ist Lehrer am Iganga Center<br />
for the Blind. Als Blinder kennt er die Probleme,<br />
die den Kindern im Schulalltag begegnen.<br />
„Eine große Herausforderung ist das Fehlen<br />
von gepflasterten Wegen. Es ist schwierig für<br />
mich, den Weg zu den Toiletten zu finden“,<br />
erzählt er uns. Wir planen, das Schulgelände<br />
barrierefreier zu gestalten und den Alltag der<br />
Kinder und Lehrkräfte wie Paul zu erleichtern.<br />
Neben einem Blindenleitsystem wollen<br />
wir neue Unterkünfte mit eigenen Waschräumen<br />
für die nicht sehenden Kinder und<br />
Lehrer*innen errichten, die Toilettenhäuser<br />
auf dem Campus erneuern und die Versorgung<br />
mit sauberem Wasser ausbauen. „Die<br />
Kinder werden sehr von dem Projekt profitieren“,<br />
freut sich Schulleiter Daniel Okoth.<br />
Für den Bau brauchen wir Ihre Unterstützung!<br />
Mit Ihrer Spende machen Sie die<br />
Realisierung dieses und anderer Projekte<br />
Stein für Stein möglich und verhelfen<br />
damit Menschen zu besseren Lebensbedingungen.<br />
FOTO: INGENIEURE OHNE GRENZEN<br />
Jetzige Sanitäranlagen<br />
am Iganga<br />
Center for the Blind<br />
Lust auf Ehrenamt?<br />
Unsere Regionalgruppen<br />
freuen sich<br />
über Engagierte aus<br />
allen Fachrichtungen!<br />
Kontaktmöglichkeiten<br />
finden Sie<br />
online.<br />
Gemeinsam vorsorgen. Besser helfen.<br />
Der Katastrophe immer eine Spende voraus!<br />
Text Manuela Roßbach<br />
Manuela Roßbach<br />
Geschäftsführende<br />
Vorständin von<br />
Aktion Deutschland<br />
Hilft<br />
FOTO: AKTION DEUTSCHLAND HILFT/DANETZKI<br />
Aktion Deutschland Hilft gibt es<br />
seit zwei Jahrzehnten – und ich<br />
erinnere mich an die Gründung,<br />
als wäre es gestern gewesen. Inzwischen<br />
haben sich unserem Bündnis mehr als 20<br />
Hilfsorganisationen angeschlossen. Die<br />
Idee ist dieselbe geblieben: Jede Bündnisorganisation<br />
leistet genau die Hilfe, die sie<br />
am besten leisten kann. Und jede kann ihr<br />
ganz besonderes Wissen einbringen.<br />
Seit 2001 konnten wir mehr als 2.400<br />
Hilfsprojekte in 130 Ländern umsetzen<br />
und damit das Leid von Millionen Menschen<br />
lindern. Das tun wir bis heute. Wir<br />
helfen nach Tsunamis, Erdbeben und Wirbelstürmen,<br />
wir stehen Familien auf der<br />
Flucht ebenso zur Seite wie hungernden<br />
Kindern, Frauen und Männern.<br />
Doch wir helfen den Menschen nicht nur in<br />
der akuten Not nach einer Katastrophe. Ein<br />
wichtiger Bestandteil unserer weltweiten<br />
humanitären Hilfe ist es, durch Katastrophenvorsorgeprojekte<br />
Leid zu verhindern,<br />
noch bevor es geschieht.<br />
Naturkatastrophen nehmen weltweit zu.<br />
Teils ist das dem Klimawandel geschuldet.<br />
Die ärmsten Länder leiden oft am meisten<br />
unter den Folgen. Umso wichtiger ist es,<br />
Menschen in Risikogebieten besser auf<br />
Naturkatastrophen vorzubereiten – damit<br />
Erdbeben, Tsunamis, Stürme oder Dürren<br />
nicht zu humanitären Katastrophen werden.<br />
Es gibt viele Beispiele für Katastrophenvorsorge.<br />
Erdbebensicheres Bauen rettet Leben.<br />
Getreidespeicher wappnen gegen Hunger.<br />
Hygieneprojekte bekämpfen Seuchen wie<br />
Corona. Schulungen helfen Kleinbauern, sich<br />
besser auf Dürren vorzubereiten. Und: Sie ist<br />
effizient. Jeder Euro, der in Vorsorgeprojekte<br />
fließt, spart später Geld beim Wiederaufbau<br />
und bei der akuten Nothilfe.<br />
Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat<br />
gezeigt, wie Naturgewalten von einem Tag<br />
auf den anderen alles verändern können.<br />
Keiner weiß, wann die nächste passiert.<br />
Doch wenn sie passiert, müssen wir bereit<br />
sein. Lassen Sie uns gemeinsam schneller<br />
sein als die Katastrophe. Ihre Spende von<br />
heute kann morgen Leben retten!<br />
Übrigens: Eine regelmäßige Spende gibt<br />
uns mehr Planungssicherheit für unsere<br />
weltweiten Hilfsprojekte. Und Sie helfen<br />
immer genau dort, wo Hilfe am schnellsten<br />
gebraucht wird!<br />
Gemeinsam vorsorgen.<br />
Besser helfen.<br />
Der Katastrophe<br />
immer eine Spende<br />
voraus!<br />
Spendenkonto:<br />
D62 3702 0500<br />
0000 1020 30<br />
Jetzt Förderer<br />
werden unter:<br />
Aktion-<br />
Deutschland-<br />
Hilft.de
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22<br />
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Und, wie geht es<br />
Ihren Sklav*innen?<br />
Sie haben richtig gelesen: Sie, wir alle leben auch auf Kosten von<br />
Sklaven. Sklaverei ist, gleichwohl kein Staat dieser Welt sie mehr<br />
erlaubt, noch immer Alltag für mehr als 40 Millionen Menschen weltweit.<br />
Selbst hier in Deutschland leben derzeit fast 167.000 Menschen<br />
unter uns als Sklaven oder in sklavenähnlichen Verhältnissen.<br />
Text Doreen Brumme<br />
Die sogenannte moderne Sklaverei<br />
ist ein Thema, über das wir dringend<br />
sprechen müssen – gerade<br />
jetzt im Advent und zu Weihnachten. Ist<br />
dies doch die Zeit, in der wir Deutschen<br />
Nächstenliebe wie sonst nie leben.<br />
Was ist moderne Sklaverei?<br />
Der Begriff moderne Sklaverei steht für verschiedene<br />
Formen von Sklaverei, die nach<br />
wie vor praktiziert werden. Ihnen allen<br />
gemein sind drei Kriterien: Sklav*innen<br />
• werden mit Gewalt kontrolliert.<br />
• verlieren ihren freien Willen infolge<br />
von Gewalt oder Manipulation.<br />
• werden wirtschaftlich ausgebeutet.<br />
Laut dem Global Slavery Index (GSI)<br />
sind Menschenhandel, Sklaverei und der<br />
Sklaverei ähnliche Praxen (Schuldknechtschaft,<br />
Zwangsheirat, Verkauf oder Ausbeutung<br />
von Kindern) sowie Zwangsarbeit<br />
Formen moderner Sklaverei.<br />
Was macht uns zu Menschen, die auf<br />
Kosten von Sklaverei leben?<br />
Ihr Leben als Sklavin oder Sklave ist<br />
heute nicht minder entwürdigend als<br />
das der Sklav*innen in den vergangenen<br />
Jahrhunderten. Die Bundeszentrale für<br />
politische Bildung (bpb) nennt konkrete<br />
Beispiele für heutige Sklaverei rund<br />
um den Globus: Traditionelle Sklaverei<br />
gebe es demnach in Mauretanien oder<br />
im Sudan, massive illegale Ausbeutung<br />
fände in Brasilien oder China statt. Hinzu<br />
kämen der weltweite illegale Menschenhandel,<br />
die sogenannte Sexsklaverei,<br />
Kindersklaverei und neue Formen der<br />
Kontraktsklaverei vor allem in den<br />
Golfstaaten. Sogar neue Formen der<br />
Opfersklaverei (Organhandel und Schlimmeres)<br />
und der sexuellen Ausbeutung<br />
über das Internet seien gegenwärtig.<br />
Was hat die moderne Sklaverei mit<br />
Ihnen, mit uns allen hier in Deutschland<br />
zu tun? Ein Großteil der Sklav*innen<br />
weltweit, Erwachsene wie Kinder, erarbeiten<br />
unter Zwang, also in Unfreiheit,<br />
was wir in unserer freien Wohlstandsgesellschaft<br />
im Überschuss konsumieren.<br />
Unser unersättlicher Konsum macht<br />
einen großen Teil moderner Sklaverei<br />
erst möglich.<br />
Ein Beispiel von vielen: Die köstliche<br />
Weihnachtsschokolade, die wir dieser<br />
Tage essen, wird auch aus Kakaobohnen<br />
gemacht, die Kinder ernten. So sollen<br />
Kakaofarmer in Ghana und der Elfenbeinküste,<br />
zwei Länder, die 70 Prozent<br />
des weltweiten Kakaos produzieren,<br />
trotz offiziellem Verbot Kinder für sich<br />
arbeiten lassen, allein in Ghana aktuell<br />
etwa eine Million – darunter Fünfjährige 2 .<br />
Was können wir gegen moderne<br />
Sklaverei tun?<br />
Der erste Schritt zur Abschaffung der<br />
modernen Sklaverei wäre, dass wir uns<br />
unserer Mitverantwortung bewusst werden<br />
und als Konsumenten mit Herz und<br />
Verstand handeln. Indem wir einerseits<br />
unseren Konsum konsequent einschränken<br />
(das käme auch dem Weltklima<br />
zugute!) und andererseits informiert auf<br />
die von Sklavenarbeit freie Herkunft der<br />
dann nur noch nötigen Konsumgüter<br />
achten und bereit sind, diese auch zu<br />
einem höheren Preis zu kaufen, verringern<br />
wir die Nachfrage nach Gütern<br />
und Dienstleistungen, die aus Sklaverei<br />
stammen, enorm.<br />
Zudem können wir alle gezielt etwas<br />
gegen die Armut in der Welt unternehmen.<br />
Das ist nötig, weil Sklaverei vor<br />
allem arme Menschen trifft, die sowieso<br />
kaum Zugang zu den gesellschaftlichen<br />
Ressourcen haben. Es mangelt ihnen<br />
zudem am Rechtsschutz, wie er für uns in<br />
ZAHLEN & FAKTEN ZU<br />
MODERNER SKLAVEREI<br />
40,3 Millionen Menschen leben heute in<br />
Sklaverei – weltweit, fast überall. 1<br />
In Deutschland leben heute 167.000<br />
Sklav*innen (vor allem im Bereich sexuelle<br />
Ausbeutung und Arbeitssklaverei). 2<br />
Jährlich werden 150 Milliarden US-Dollar<br />
illegale Profite mit Sklaverei erwirtschaftet. 3<br />
➢<br />
Der Großteil der Sklav*innen weltweit<br />
sind Frauen (70 Prozent) und<br />
Kinder (25 Prozent). 4<br />
Deutschland ist drittgrößter<br />
Importeur von Produkten, an<br />
denen ein großes Risiko haftet, dass an<br />
ihrer Fertigung Sklav*innen beteiligt sind,<br />
vor allem: Elektronikartikel, Kleidung,<br />
Kakao, Lebensmittel. 4<br />
Deutschland selbstverständlich ist.<br />
Deshalb sind diese Menschen Gewalt und<br />
Ausbeutung besonders ausgeliefert. Mit<br />
Ihrer Spende an eine der vielen Organisationen,<br />
die sich gegen Armut, Sklaverei<br />
und Kindersklaverei wenden, können Sie<br />
den Status eines Menschen von versklavt<br />
auf frei wechseln. Dazu müssen Sie<br />
wissen, dass für jeden von uns etwa<br />
60 Sklav*innen weltweit arbeiten.<br />
1 Global Slavery Network https://www.globalslaveryindex.<br />
org/2018/data/maps/#prevalence<br />
2 Tagesschau https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/keine-schokolade-ohne-kinderarbeit-101.html<br />
3 IAO https://www.ilo.org/berlin/arbeitsfelder/kinderarbeit/WCMS_546555/lang--de/index.htm<br />
4 International Justice Mission Deutschland e.V. https://<br />
paragonn-cdn3.ams3.digitaloceanspaces.com/ijm-<br />
deutschland.de/documents/Wirkungsberichte/IJM-<br />
Wirkungsbericht-2020-21.pdf<br />
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Als sein Vater stirbt, wird<br />
Suriya (10) verkauft und<br />
zur Arbeit gezwungen. Er ist<br />
einsam, hat Angst und sieht<br />
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Bis eines Tages ...<br />
FORTSETZUNG<br />
International Justice MIssion Deutschland e. V.<br />
10 Millionen Kinder sind versklavt.<br />
Wir können sie befreien.<br />
Mit Ihrer Hilfe.<br />
Jetzt spenden!<br />
ijm-deutschland.de/suriya
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 23<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND E.V. entstanden.<br />
„Menschenrechte sind immer relevant“<br />
Für Sabine Steel sind<br />
Menschenrechte nicht nur<br />
eine politische, sondern auch<br />
eine Herzensangelegenheit.<br />
Seit den 1980er-Jahren<br />
engagiert sich die Berlinerin,<br />
die lange als Gymnasiallehrerin<br />
für Deutsch und Psychologie<br />
in England lebte, für<br />
Amnesty International. 1990<br />
ließ sie die Organisation in ihr<br />
Testament eintragen.<br />
Text Amnesty International Deutschland e.V.<br />
Warum ist es für Sie gerade aktuell<br />
so wichtig, für Menschenrechte einzustehen?<br />
Im Moment entwickelt sich nicht nur<br />
in Deutschland alles in eine Richtung<br />
– nach rechts. Für die Zukunft wünsche<br />
ich mir eine Welt, in der sich die<br />
Menschen endlich mehr Respekt und<br />
Liebe entgegenbringen. Liebe lässt sich<br />
nicht erzwingen, aber Respekt kann man<br />
fordern. Jede andersdenkende Person<br />
sollte in ihrem Leben das Recht haben,<br />
sich frei zu äußern.<br />
FOTO: RALF REBMANN<br />
Sabine Steel<br />
Amnesty<br />
International<br />
Ich glaube fest<br />
daran, dass ich<br />
als Einzelperson<br />
etwas tun kann,<br />
wenn ich große<br />
Organisationen<br />
unterstütze.<br />
Welche Rolle spielen persönliche<br />
Erfahrungen für Ihr Engagement?<br />
Wir lebten etwa 100 Meter neben dem<br />
KZ Oranienburg-Sachsenhausen. In<br />
den 1950er-Jahren konnte man sich die<br />
Krematorien problemlos ansehen. Auf<br />
meine Frage, was ein Krematorium ist<br />
(damals war ich sieben Jahre alt), sagte<br />
meine Mutter, ich sei zu klein, um das zu<br />
wissen. Als meine Eltern im Kino waren,<br />
las ich in einer Enzyklopädie nach. Schon<br />
früh hat mich die Heuchelei angewidert,<br />
wenn sich Männer von ihren Heldentaten<br />
im Krieg erzählten. Wir selbst waren<br />
Flüchtlinge aus Pommern. Warum so viele<br />
nur das eigene Leid beklagt haben, habe<br />
ich nie verstanden. Für die Juden und<br />
„Kriegsfeinde“ (Soldaten und Zivilisten),<br />
die im Krieg verfolgt und ermordet<br />
wurden, schien es gar kein oder nur wenig<br />
Mitleid zu geben.<br />
Sie haben Amnesty International in<br />
Ihrem Testament bedacht. Gab es für<br />
Ihren Entschluss einen zeitgeschichtlichen<br />
Auslöser?<br />
Zum einen hat mich natürlich die deutsche<br />
Geschichte geprägt. Darüber hinaus habe<br />
ich im Laufe meines Lebens viele Kriege<br />
verfolgt, die mir nahegingen, darunter<br />
auch der Falklandkrieg in den 1980er-<br />
Jahren. Amnesty ist eine Organisation,<br />
die international erfolgreich agiert – und<br />
in meinen Augen muss weltweit etwas<br />
passieren. Ich hoffe, dass meine Stimme<br />
durch das Vermächtnis langfristig Gewicht<br />
hat. Menschenrechte sind immer relevant.<br />
Viele denken, allein könnten sie nichts<br />
bewirken. Inwieweit kann man in Ihren<br />
Augen schon mit einem kleineren Vermächtnis<br />
ein Zeichen setzen?<br />
Ich glaube fest daran, dass ich als<br />
Einzelperson etwas tun kann, wenn ich<br />
große Organisationen unterstütze. Meine<br />
Freunde und Verwandten wissen alle<br />
von meinem Engagement. Zu Geburtstagen<br />
und Weihnachten verzichten wir<br />
untereinander schon seit Längerem auf<br />
Geschenke – stattdessen spenden wir alle.<br />
Wie leicht war es für Sie, ein entsprechendes<br />
Testament aufzusetzen?<br />
Die Idee dafür hatte ich schon ewig im<br />
Kopf – die bürokratische Umsetzung<br />
1990 war dann tatsächlich ganz unkompliziert.<br />
Aufmerksam wurde ich auf diese<br />
Möglichkeit durch eine Broschüre der<br />
Organisation. Wunderbar ist natürlich<br />
auch, dass Amnesty International als<br />
NGO von der Erbschaftssteuer befreit ist.<br />
Aber auch andernfalls hätte ich mein<br />
Testament genau so aufgesetzt.<br />
HABEN<br />
SIE<br />
FRAGEN?<br />
SANDRA LÜDERITZ-KORTE<br />
T +49 30 / 420 248 354<br />
F +49 30 / 420 248 321<br />
E sandra.luederitz-korte@amnesty.de<br />
helfen.amnesty.de/testament<br />
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Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie alle ihre<br />
Fähigkeiten ausschöpfen können, ist eine direkte Investition<br />
in das Wohl aller. Denn es sind diese jungen Menschen, die<br />
ihre Gesellschaft nachhaltig gestalten und das Herz und das<br />
Wissen haben, die Welt zu verändern. Das ist Hilfe, die wirkt.<br />
Foto: Alea Horst<br />
sos-kinderdoerfer.de