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Newsletter Grimsel Hydro 2/2021

Newsletter vom November 2021

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<strong>Newsletter</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

100 Jahre Erfahrung mit Wasserkraft – die teilen wir mit Ihnen.<br />

Kraftwerk Chanet<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> #online<br />

In den Medien haben seit längerer Zeit<br />

nicht nur soziale InfluenzerInnen ihren<br />

Platz gefunden, sondern auch Unternehmen<br />

ihre Profile aufgeschaltet. Es gibt<br />

zahlreiche Plattformen, um Inhalte über<br />

das Web in die weite Welt zu tragen.<br />

Auf unseren Profilen zeigen wir Einblicke in<br />

den Berufsalltag unserer Mitarbeitenden<br />

bei #<strong>Grimsel</strong>hydro. Es gibt Spannendes<br />

und Aussergewöhnliches zu entdecken.<br />

Dabei erlauben wir uns vor allem, authentisches<br />

und ungeschöntes Material zu veröffentlichen.<br />

Unsere #Turbinenflüsterer<br />

und #Kraftwerksversteher sind in unseren<br />

Anlagen und bei #Kunden in den unterschiedlichsten<br />

Funktionen unterwegs. Die<br />

grosse #Erfahrung zeigt sich besonders<br />

im Umgang mit der #Wasserkraft aber<br />

auch im Wasser, am Wasser und mit<br />

#Drohnen in der Luft. Dort fühlen sich unsere<br />

Mitarbeitenden so wohl wie die #Seeforellen<br />

in der Hasliaare. Interessant ist<br />

auch alles rund um #Stauseen und #Bedloadmeasuring,<br />

wo neuste Technologien<br />

zum Einsatz kommen, um Geschiebeablagerungen<br />

zu bestimmen.<br />

Lassen Sie sich inspirieren. Sind Sie auf<br />

ein Thema gestossen, bei welchem Sie<br />

von unserer #Erfahrung profitieren können?<br />

Wir freuen uns auf Ihre #24h7d<br />

Kontaktaufnahme.<br />

Gian Marco Maier<br />

#<strong>Grimsel</strong>hydro


HYDROMECHANIK<br />

2<br />

Revision Francis-Turbinen im<br />

Kraftwerk Chanet<br />

<strong>Newsletter</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

Im Kraftwerk Chanet wurden zwei horizontale<br />

Francis-Turbinen, mit einer Leis-<br />

Wellen zueinander ausgerichtet. Ansch-<br />

einem ersten Schritt wurden die beiden<br />

tung von 1 MW, einer Generalrevision liessend wurden die Passbohrungen der<br />

unterzogen. Wir haben die Revisionen jeweils<br />

in drei Monaten durchgeführt. Bei Bearbeitungsmaschine einen Millimeter<br />

beiden Wellenflansche mit einer mobilen<br />

beiden Maschinen mussten die Leitschaufeln,<br />

Schutzringe und Labyrinthrin-<br />

eingesetzt werden konnten.<br />

grösser gebohrt, damit die neuen Bolzen<br />

ge ersetzt werden. Zusätzlich war nötig,<br />

bei der einen Maschine einen Rundlauffehler<br />

des Wellenstrangs zwischen Turbi-<br />

Lernender Polymechaniker im 4. Lehr-<br />

Ausgeführt hat die Arbeiten Lorenz Gmür,<br />

nen- und Generatorwelle zu beheben. In jahr. Da Lorenz seine Ausbildung in Fachrichtung<br />

Montagetechnik absolviert,<br />

konnte er von diesem Einsatz vor Ort<br />

wertvolle Erfahrungen sammeln. Lorenz<br />

unterstützte anschliessend Roberto Vazquez,<br />

unseren Montageleiter vor Ort,<br />

während einer Woche bei der Remontage<br />

der Turbine.<br />

Manuel Ernst,<br />

Projektleiter Wasserkraftanlagen<br />

«Klare Antworten und<br />

geeignete Lösungen»<br />

Interview mit Sébastien Grossin, Firma Viteos<br />

«Was hat Sie dazu bewogen, die Revisionen<br />

an uns zu vergeben? Seit dem ers-<br />

die gegenseitige Kommunikation und die<br />

landeten, wo wir hinwollten. Ich schätze<br />

ten Gespräch vor Ort haben wir von Transparenz bei der Abwicklung.<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> klare Antworten auf unsere<br />

Fragen zur Remontage der Turbine Was zeichnet unser Montageteam vor<br />

Maschinengruppe 4 im KW Combe Garot<br />

erhalten. Bereits nach der ersten lem von Roberto Vazquez, denn er war<br />

Ort aus? Wir sprechen jetzt hier vor al-<br />

Sitzung hatten wir den Eindruck, dass unser Partner vor Ort. Wir haben sehr<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> eine solide Firma mit umfangreichen<br />

Erfahrungen im Bereich ist und seinen Fachbereich äusserst gut<br />

rasch bemerkt, dass er sehr kompetent<br />

Wasserkraft ist. Wohl auch weil sie kennt. So hatten wir auch schnell eine<br />

selbst Kraftwerke betreibt, das gab uns gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

und das hat uns eine gewisse Si-<br />

Sicherheit.<br />

cherheit gegeben. Roberto ist ein sehr<br />

Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit<br />

mit unserem Projektteam? Für den besten Lösungen, um die Arbeit in<br />

guter Techniker und sucht immer nach<br />

mich war es wichtig, einen möglichst klaren<br />

Plan davon zu haben, was bei den für uns sehr gut gestimmt.<br />

der besten Qualität zu liefern. Diese hat<br />

Arbeiten genau geschehen wird. Es sind<br />

Arbeiten, die einiges an Kosten mit sich Wie würden Sie das Teamklima von <strong>Grimsel</strong><br />

<strong>Hydro</strong> beschreiben? Das kann ich<br />

bringen und deshalb wollten wir wissen,<br />

was genau gemacht und wie teuer das klar sagen: Auch, wenn <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

werden wird. Entscheidend war daher für mich schon ein grösseres Unternehmen<br />

ist, spürt man immer, dass trotz-<br />

auch, dass wir von Anfang an wussten,<br />

was uns erwartet und wir am Ende da dem eine familiäre Atmosphäre herrscht<br />

und keine industrielle. Ich habe den Eindruck,<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> ist ein Unternehmen,<br />

wo die Leute angenehm sind.<br />

Wenn ich zu ihnen gehe, dann habe ich<br />

den Eindruck, dass die Angestellten glücklich<br />

sind mit ihrer Arbeit und das lässt<br />

mich daraus schliessen, dass hier eben<br />

eine familiäre Atmosphäre herrscht. Für<br />

mich ist das «gesünder», als wenn es<br />

sehr industriell oder businessmässig<br />

wäre.<br />

Welche technischen Lösungen haben Sie<br />

besonders überrascht?<br />

Etwas, das ich sehr schätze ist, dass wir<br />

für jedes Problem, das aufgetaucht ist,<br />

eine Lösung gefunden haben. Man hat<br />

die Erfahrung und das Wissen von Roberto<br />

gespürt, der sein Fachgebiet sehr,<br />

sehr gut kennt. Bei allem Grossen und<br />

Kleinen, das aufgetaucht ist, hat er immer<br />

einen Weg gefunden, um das Ganze<br />

zu verbessern.»<br />

Mehr über Roberto Vazquez erfahren<br />

Sie im nächsten <strong>Newsletter</strong>.


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 3<br />

Schneller, kompetenter Einsatz<br />

bei der Energie Thun AG<br />

HYDROMECHANIK<br />

Die starken Regenfälle im Juni dieses<br />

Jahres führten bekanntlich an vielen<br />

Flussläufen und Seen zu Problemen. So<br />

auch in Thun: In den Anlagen der Energie<br />

Thun AG führte im «AAREwerk 62»<br />

ein verbogenes Bruchelement am Leitapparat<br />

zu sehr hohen Vibrationen der<br />

Maschine. Ein zweiter Schaden an der<br />

Wellendichtung verursachte eine starke<br />

Leckage, dass die Leistung der Sickerwasserpumpen<br />

nicht mehr ausreichend<br />

war. Gemeinsam mit der Energie Thun<br />

AG analysierte <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> den Schaden.<br />

Nur wenige Tage später konnten<br />

unsere Mitarbeitenden gemeinsam mit<br />

dem Kraftwerkspersonal der Energie<br />

Thun AG die Dammbalken setzen und die<br />

nötigen Reparaturarbeiten starten. Zwei<br />

Wochen später produzierte die Maschinengruppe<br />

wieder vibrationsarm und mit<br />

normaler Leckage wertvolle erneuerbare<br />

Energie.<br />

Robert Schäble,<br />

Leiter Technik <strong>Hydro</strong>mechanik<br />

AAREwerk 62<br />

Noteinsatz im Kraftwerk<br />

Wassen<br />

Robert Schäble übernimmt<br />

die Fachstelle <strong>Hydro</strong>mechanik<br />

Chefmonteur Meinrad Infanger<br />

Wegen einer schweren Störung an der Flexibilität starteten bereits um 13:00<br />

Wellendichtung der Turbine 1 hat sich der Uhr die Demontagearbeiten vor Ort unter<br />

Standortkoordinator des Kraftwerks Wassen<br />

früh am Morgen bei uns gemeldet. rad Infanger in Zusammenarbeit mit dem<br />

der Leitung unseres Montageleiters Mein-<br />

Da die beschädigte Maschine schon ausser<br />

Betrieb war, konnte die Schadenanaly-<br />

Wochen war die Instandsetzung der Stopf-<br />

Kraftwerkspersonal. Nach knapp zwei<br />

se sogleich erfolgen. Weitere Abklärungen<br />

ergaben, dass das Problem beim am Netz. Der Betrieb kann seither sicher<br />

büchse beendet und die Maschine wieder<br />

Kohlenringträger und beim Schleifring lag. weitergeführt werden.<br />

Dank unserer schnellen Reaktionszeit und<br />

Robert Schäble, Diplom-Ingenieur Maschinenbau,<br />

ist seit Juli unser neuer<br />

Leiter Technik <strong>Hydro</strong>mechanik. Davor<br />

leitete er während sieben Jahren als<br />

Fachspezialist und Projektleiter in derselben<br />

Abteilung Projekte für die KWO<br />

sowie für externe Kunden. Robert<br />

Schäble übernimmt die Leitung von<br />

Markus Reimann, der sich vermehrt<br />

der operativen Projektarbeit bei <strong>Grimsel</strong><br />

<strong>Hydro</strong> widmen wird. Durch diesen<br />

internen Wechsel bleibt das gesamte<br />

Wissen für unsere Kunden und die<br />

KWO erhalten.<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> ist für Sie da!<br />

Unsere Rufnummer für Notfälle:<br />

+41 79 619 63 43.


ELEKTROTECHNIK<br />

4<br />

<strong>Newsletter</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

Herausfordernde Projektleitung<br />

während Pandemie-Zeiten<br />

cherweise hatten wir im Team keine Corona-Fälle.<br />

Als Nachteil erwies sich der Arbeitsweg:<br />

Weil zu viel Schnee lag, konnten<br />

wir zwei Wochen lang nicht zur Baustelle<br />

fahren.<br />

Am Schluss mussten wir gemäss Projektfahrplan<br />

– auch aufgrund der Pandemie –<br />

rund sechs Wochen Verzögerung hinnehmen.<br />

Generalrevision der Maschine Oberaar im Kraftwerk <strong>Grimsel</strong> 1<br />

Die Wasserkraftanlagen im Kraftwerk gewissen Ländern galt strikte Ausgangssperre,<br />

sodass die Angebotsunterlagen<br />

<strong>Grimsel</strong> 1 der Kraftwerke Oberhasli AG<br />

(KWO) sind über 60 Jahre alt und benötigen<br />

entsprechende Instandhaltung. <strong>2021</strong> telt werden konnten. Auch Gespräche mit<br />

nicht zugestellt und nur per Mail übermit-<br />

musste die Maschine Oberaar von Januar Anbietern konnten wir keine führen. Es ist<br />

bis Juni einer Generalrevision unterzogen für uns aber ein Erfolg, dass wir trotz diesen<br />

schwierigen Bedingungen das wirt-<br />

und zudem die Statorwicklung des Generators<br />

ersetzt werden. Es war für mich schaftlich beste Angebot eruieren konnten.<br />

das erste Mal, dass ich bei einem derartigen<br />

Projekt die Gesamtprojektleitung<br />

übernommen habe – allerdings war beim Schliesslich startete das Bauprojekt, denn<br />

Start im 2019 die Pandemie noch relativ nebst dem Ersetzen der Statorwicklung<br />

weit weg.<br />

führten wir auch an der Maschine<br />

Oberaar die Generalrevision durch. Mit<br />

Wir begannen mit einem Variantenstudium.<br />

Welche Revisionsmöglichkeiten gibt bei Technik <strong>Hydro</strong>mechanik, und dank der<br />

Robert Schäble, Maschinenbauingenieur<br />

es für einen angeschlagenen, 66 Jahre grossen Erfahrung unseres Betriebspersonals<br />

fanden wir gute Lösungen, um die<br />

alten Generator? Wie bei solchen Projekten<br />

üblich, haben wir die Kosten und Risiken<br />

einander in vier Varianten gegenüberbereit<br />

zu machen.<br />

Maschine für die nächsten Jahre betriebsgestellt.<br />

Unsere Lösung bestand darin,<br />

die Statorwicklung zu ersetzen, das Blechpaket<br />

des Stators jedoch zu belassen. lich im Februar <strong>2021</strong>. Dank der Unter-<br />

Die Umsetzungsphase startete schliessstützung<br />

durch KWO-internes Personal<br />

Im Februar 2020 veröffentlichten wir die konnten wir die Maschine zügig demontieren.<br />

Bei der Herstellung der neuen Sta-<br />

Ausschreibungsunterlagen auf Simap, der<br />

Plattform des öffentlichen Beschaffungswesens<br />

der Schweiz. Bereits in der schwerten Bedingungen aufgrund der<br />

torwicklung wurden allerdings die er-<br />

Phase der Angebotserstellung hat sich Pandemien spürbar und es kam zu Verzögerungen<br />

von gut drei Monaten. die Pandemie bemerkbar gemacht: In<br />

Glückli-<br />

Als Projektleiter bin ich dankbar, jederzeit<br />

motivierte Mitarbeiter, gewissenhafte<br />

Montageleiter und erfahrene Fachspezialisten<br />

an meiner Seite zu haben. So konnten<br />

wir gemeinsam unter schwierigen<br />

Rahmenbedingungen das Projekt kompetent<br />

angehen und schliesslich erfolgreich<br />

abschliessen.<br />

Samuel Schluchter, Projektleiter,<br />

Christian Beutler,<br />

neuer Leiter<br />

Elektrotechnik<br />

Fachspezialist Primärtechnik<br />

In den vergangenen Jahren arbeitete<br />

Christian Beutler als Fachspezialist<br />

Leittechnik und Gesamtprojektleiter<br />

von grossen Retrofit-Projekten. Insgesamt<br />

ist er seit fast 20 Jahren bei<br />

der KWO. Im Zuge der persönlichen<br />

Entwicklungsplanung hat er sich entschieden,<br />

eine neue Herausforderung<br />

anzunehmen und die Führung<br />

des 16-köpfigen Teams zu übernehmen.<br />

Anfang Februar <strong>2021</strong> hat Roman<br />

Schild ihm diese Aufgabe übergeben.<br />

Roman hat seinerseits die<br />

Leitung Technik übernommen.


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 5<br />

Sanierung Gelmer<br />

Druckschacht<br />

Das Kraftwerk Handeck 1 gehört zu den<br />

ältesten Anlagen der Kraftwerke Oberhasli<br />

AG (KWO) und entstand in der Pionierzeit<br />

zwischen 1925 und 1932. Konkret<br />

wurden während dieser Jahre die<br />

Talsperren Gelmer- und <strong>Grimsel</strong>see, der<br />

Überleitungsstollen <strong>Grimsel</strong>see–Gelmersee,<br />

der Druckschacht Gelmer–Handeck<br />

sowie die Kraftwerks-Zentrale Handeck 1<br />

gebaut. In der Karftwerkszentrale wurden<br />

vier Maschinengruppen mit einer<br />

Leistung von je 25 MW installiert.<br />

Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit<br />

wurden mit dem Retrofit 2014/15 die<br />

Maschinengruppen 3 und 4 dauerhaft<br />

ausser Betrieb gesetzt. Die Gesamtleistung<br />

des Kraftwerks mit zwei Maschinen<br />

beträgt derzeit 50 MW.<br />

Die genauen, periodischen Inspektionen<br />

des Triebwassersystems Handeck 1 zeigten,<br />

dass umfassende Sanierungsmassnahmen<br />

an der Druck- und Verteilleitung<br />

nötig sind. Mit einer Vorprojektstudie<br />

wurden mögliche Sanierungsvarianten<br />

evaluiert, deren technische Möglichkeiten<br />

abgeklärt und die Wirtschaftlichkeit der<br />

verschiedenen Varianten bewertet. Der<br />

Druckschacht Gelmer soll nun in zwei<br />

Etappen mit einer Inliner-Rohrleitung<br />

saniert werden.<br />

Für eine solche Sanierung wird die bestehende<br />

Druckleitung zwangsläufig für längere<br />

Zeit ausser Betrieb sein. Während<br />

dieser Zeit kann der Gelmersee nicht mit<br />

dem KW Handeck 1 bewirtschaftet werden.<br />

Durch die natürlichen Zuläufe in den<br />

See wird der Gelmersee in dieser Zeit<br />

rasch die maximale Seehöhe erreichen<br />

und entlastet sich zwangsläufig kontrolliert<br />

durch den Hochwasserabfluss in<br />

den Gelmerbach. Während den Bauarbeiten<br />

müssen die Komponenten beim Seeanstich<br />

Gelmer bis und mit Sicherheitsdrosselklappe<br />

die maximale statische<br />

Belastung aushalten. Gleichzeitig werden<br />

die Anlagen aufgrund der Bauarbeiten<br />

auch stärkeren Erschütterungen ausgesetzt<br />

sein. Die Sicherheit dieses Teilsystems<br />

der Anlage ist während der<br />

späteren Sanierung der Druckleitung<br />

Gelmersee–KW Handeck 1 von zentraler<br />

Bedeutung. Als Vorbereitung für die<br />

Schachterneuerung findet daher im<br />

Winter <strong>2021</strong>/22 eine Sanierung des Seeanstichs<br />

mit Einlaufbauwerk, Revisionsschütze,<br />

Stollenpanzerung und Drosselklappe<br />

statt. Diese Komponenten sind<br />

stets vom Gelmerwasser eingestaut und<br />

erfordern für die Zugänglichkeit eine Entleerung<br />

des Gelmersees. Um die Auswirkungen<br />

der Seeentleerung in der Hasliaare<br />

zu minimieren, hat unsere Abteilung für<br />

Ökologie in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Fischereiinspektorat des Kantons<br />

Bern das Entleerungskonzept mit einem<br />

Massnahmenkatalog entwickelt.<br />

Parallel zu den Planungs- und Ausführungsarbeiten<br />

am Seeanstich finden die<br />

Projektierungsarbeiten für die Druckschachterneuerung<br />

statt. Die grössten<br />

Herausforderungen der Inliner-Lösung<br />

sind der minimal mögliche Produktionsverlust<br />

durch eine geringe Querschnittsverringerung,<br />

das effiziente Einbringen<br />

neuer Leitungsrohre und die Auslegung<br />

des Gesamtsystems zusammen mit Inliner,<br />

Zwischenbeton, bestehender Leitung<br />

und der Felseinbindung. Auch das<br />

Konzept einer sicheren Bergwasserdrainage<br />

dieses Gesamtsystems ist ein nicht<br />

zu vernachlässigender Bestandteil der<br />

Projektplanung. Der Realisierungszeitpunkt<br />

der Flachstrecke, als erste Etappe<br />

der Druckschachtsanierung, ist ab<br />

Herbst 2025 vorgesehen. Bis dahin und<br />

darüber hinaus verspricht das Projekt<br />

noch viel spannende Arbeit für uns von<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>!<br />

Markus Kost<br />

Fachspezialist Kraftwerkstechnik<br />

HYDROMECHANIK<br />

Entleerter Gelmersee 2006 Transport mit der Gelmerbahn 1927


ÖKOLOGIE<br />

6<br />

<strong>Newsletter</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

Ökologische Optimierung der<br />

Spülung des Rückhaltebeckens<br />

Trichtern gemessen. Je höher der Trübstoffanteil<br />

im Wasser ist, desto grösser<br />

ist die Belastung der Fischfauna durch<br />

die Sauerstoffzehrung. Mit dem Fischereiinspektorat<br />

wurde ein maximaler<br />

Grenzwert der Trübung festgelegt. Alle<br />

zehn Minuten massen die Ökologen die<br />

Trübung zur Überwachung des Grenzwertes<br />

und teilten dem Baggerfahrer per<br />

Handy mit, wie schnell er den Schlamm<br />

ins Gadmerwasser abgeben kann.<br />

Die jährliche Entleerung des Rückhaltebeckens<br />

Hopflauenen im Gadmental fand<br />

am 24. August <strong>2021</strong> statt.<br />

Das Fischereiinspektorat wird jeweils<br />

frühzeitig über anstehende Arbeiten informiert.<br />

Um 6:15 Uhr, bei niedrigem<br />

Wasserstand, wurden fünf grosse Bachforellen,<br />

die im oberen Fuhrenbecken gestrandet<br />

waren, eingesammelt und 100<br />

Meter oberhalb des Beckens wieder in<br />

das Gadmerwasser entlassen. Kein leichtes<br />

Unterfangen.<br />

Montage der Trübungs-Messsonde<br />

liert mit einem Bagger ins Gadmerwasser<br />

abgegeben.<br />

Während der Beckenentleerung und<br />

der Schlammzugabe wurden 500 Meter<br />

unterhalb des Rückhaltebeckens die<br />

Trübstoffe im Wasser mithilfe von Imhof-<br />

Dieses Jahr wurden die Trübstoffmessungen<br />

zum ersten Mal zusätzlich mit einer<br />

Sonde im Wasser gemessen. In Zukunft<br />

könnten die Messungen eventuell nur<br />

noch per Sonde und nicht mehr manuell<br />

erfolgen. Um 14:00 Uhr war die Beckenspülung<br />

abgeschlossen und das Becken<br />

wurde wieder in Betrieb genommen. Der<br />

Trübungsgrenzwert konnte bei der Spülung<br />

immer eingehalten werden. Somit<br />

bestand für die Fische keine Gefahr.<br />

Sonja Fahner Fankhauser,<br />

Mitarbeiterin Ökologie<br />

Um 7:00 Uhr war das untere Rückhaltebecken<br />

Hopflauenen fast leer. Nun stiegen<br />

die Ökologinnen mit den Kraftwerksleuten<br />

ins knietiefe Wasser und liefen in<br />

Achterschlaufen das Becken ab. Zusammen<br />

wurde nach gestrandeten Fischen<br />

gesucht, die nicht mit dem abfliessenden<br />

Wasser mitschwimmen konnten. Insgesamt<br />

wurden 81 Jungtiere eingesammelt,<br />

von denen keines grösser als 10<br />

Zentimeter war. Nach der Entleerung<br />

wurde der Schlamm langsam und kontrol-<br />

Langsame Materialzugabe bei der Beckenentleerung Hopflauenen


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 7<br />

Die Umwelt- und<br />

bodenkundliche<br />

Baubegleitung<br />

Jahrhundertbaustelle Staumauer<br />

Spitallamm<br />

Seit 2019 baut die Kraftwerke Oberhasli<br />

AG an der <strong>Grimsel</strong> eine neue Bogenstaumauer<br />

– unmittelbar vor die alte. Gearbeitet<br />

wird in der Regel während sechs<br />

Monaten von Mai bis Oktober, im Winter<br />

ruht die Baustelle. 2025 soll die neue,<br />

doppelt gekrümmte Bogenstaumauer<br />

fertig sein.<br />

Magdalena Rohrer von der Fachstelle<br />

Ökologie ist seit 2019 zuständig für die<br />

Umwelt- und bodenkundliche Baubegleitung<br />

(UBB/BBB) während des Baus der<br />

neuen Staumauer Spitallamm auf rund<br />

2000 m ü. M. Während der kurzen Bausaison<br />

führt sie regelmässig die Baustellenbegehungen<br />

mit der örtlichen Bauleitung<br />

durch. Bei diesen Begehungen<br />

werden die Umsetzung der Massnahmen<br />

und Auflagen für das Bauvorhaben sowie<br />

die allgemein gültigen gesetzlichen Umweltstandards<br />

überprüft. Weiter berät<br />

sie die Bauleitung in Umweltfragen, immer<br />

mit dem Ziel, eine optimale Lösung<br />

Begleitung der Rekultivierung der Deponie Gerstenegg<br />

zu finden. Bei Bedarf zieht sie auch weitere<br />

Fachspezialisten bei. Neben regelmässigen<br />

Baustellenbegehungen realisiert<br />

die UBB/BBB eigenständig zahlreiche<br />

Schutz-, Wiederherstellungs- und<br />

Ersatzmassnahmen. Eine grosse Herausforderung<br />

dabei ist es, ein komplexes<br />

Bauvorhaben im Einklang mit der Natur<br />

umzusetzen. Die Massnahmen müssen<br />

auf örtlich begrenztem Raum, mit unterschiedlichen<br />

Anforderungen an die Beteiligten<br />

(Auftraggeber, Bauunternehmen,<br />

Behörden) und vor allem in einem –<br />

bedingt durch die Bau- und Vegetationsperiode<br />

– nur sechsmonatigen Zeitfenster<br />

ausgeführt werden. Aufgrund<br />

praktischer Erfahrungen in Umsetzung<br />

komplexer Wasserkraftwerkprojekte im<br />

KWO-Konzessionsgebiet sowie solider<br />

Fachkenntnisse der Fachstelle Ökologie<br />

trägt die Umwelt- und bodenkundliche<br />

Baubegleitung UBB/BBB zur lösungsorientierten<br />

und gesetzeskonformen Realisierung<br />

des Jahrhundertprojekts der<br />

neuen Staumauer Spitallamm bei.<br />

Magdalena Rohrer<br />

Fachspezialistin Ökologie<br />

Von der Lehre<br />

zur Matur<br />

Während meiner Lehre zur Kauffrau<br />

EFZ bei der Kraftwerke Oberhasli<br />

AG (KWO), die ich 2018 begann,<br />

konnte ich Erfahrungen in acht verschiedenen<br />

Abteilungen sammeln.<br />

Für mich war schnell klar, dass ich<br />

nach dem Berufsabschluss die Berufsmaturität<br />

Wirtschaft absolvieren<br />

möchte. Dank der Möglichkeit<br />

bei <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> im Marketing<br />

und Vertrieb zu 60 % mitzuarbeiten,<br />

freue ich mich, seit August die<br />

zweimal wöchentliche Weiterbildung<br />

in Thun zu besuchen. Die ersten<br />

Monate Arbeiten und Schule<br />

vergingen wie im Flug. Wohl auch<br />

aufgrund der spannenden Aufträge<br />

im Marketing, bei denen ich viel<br />

Neues lernen konnte. Vor kurzem<br />

hatte ich die Gelegenheit, unseren<br />

Aussendienstmitarbeiter Simone<br />

Baragiola zu einem Kundengespräch<br />

ins Kraftwerk zu begleiten.<br />

Während der Montage vor Ort durfte<br />

ich Fotos und Videos unserer<br />

Mitarbeiter aufnehmen und diese<br />

nun für die Marketingprojekte weiterbearbeiten.<br />

Alexandra Kehrli unterwegs für das<br />

Marketing von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

Alexandra Kehrli<br />

Kauffrau EFZ<br />

ÖKOLOGIE


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

Kraftwerke Oberhasli AG<br />

<strong>Grimsel</strong>strasse 19<br />

3862 Innertkirchen<br />

www.grimselhydro.ch<br />

grimselhydro@kwo.ch<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Razvan Jebelean<br />

Leiter Verkauf<br />

+41 33 982 27 89<br />

razvan.jebelean@grimselhydro.ch<br />

Steffen Schweizer<br />

Leiter Ökologie<br />

+41 33 982 20 19<br />

steffen.schweizer@kwo.ch<br />

Marco Schäfer arbeitet seit 17 Jahren bei <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

Christian Beutler<br />

Leiter Elektrotechnik<br />

Marco Schäfer,<br />

kurz erklärt:<br />

Bei <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> seit November 2004<br />

Ausbildung als dipl. Betriebstechniker<br />

HF, Maschinenmechaniker<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>: Was hat Dich fachlich am<br />

meisten geprägt?<br />

Marco Schäfer: Meine Arbeit als Mechaniker<br />

in der <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>. Der Umgang<br />

mit grossen und komplexen Teilen, Multi-<br />

Achsen-CAM-Programmierung, und das<br />

Erarbeiten von Lösungswegen haben mir<br />

gezeigt, dass es immer einen Weg gibt,<br />

man muss nur danach suchen.<br />

+41 33 982 29 31<br />

christian.beutler@kwo.ch<br />

Monika von Allmen<br />

Technische Verkäuferin<br />

+41 33 982 27 85<br />

monika.vonallmen@grimselhydro.ch<br />

Hobbies Snowboarden, Musik, skateboarden,<br />

diverse Sachen entwickeln und<br />

bauen wie Skateboards, Snowboards<br />

oder Gitarren.<br />

Bestes Konzert Karma To Burn im ISC;<br />

diverse Bands am Tschingelhell Openair<br />

Lieblingsband Kyuss<br />

Aufgewachsen in Guttannen<br />

Was macht für Dich eine erfolgreiche<br />

Kundenbeziehung aus?<br />

Vertrauen, und dadurch wiederkehrende,<br />

zufriedene Kunden.<br />

Willkommen zurück ab<br />

01.01.2022:<br />

Stephan Wyss<br />

Technischer Verkäufer<br />

+41 33 982 29 36<br />

stephan.wyss@kwo.ch<br />

Simone Baragiola<br />

Technischer Verkäufer<br />

+41 33 982 28 15<br />

simone.baragiola@grimselhydro.ch<br />

Marco Schäfer<br />

Technischer Verkäufer<br />

+41 33 982 27 32<br />

marco.schaefer@grimselhydro.ch<br />

GRIMSEL HYDRO IST DAS LABEL DER KWO, KRAFTWERKE OBERHASLI AG, UNTER DER DIE<br />

EXTERNEN LEISTUNGEN DES TECHNOLOGIEZENTRUMS WASSERKRAFT ANGEBOTEN WERDEN.

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