01.12.2021 Aufrufe

Grenzgaenger – 6 Etappen zwischen Tirol und Bayern

International geht es im Pocketguide zum Grenzgänger zu, der zweiten Beilage der Winterausgabe: Auf 19 Seiten finden sich alle notwendigen Informationen für den 65 km langen Fernwanderweg auf dem Grenzkamm zwischen Deutschland und Österreich.

International geht es im Pocketguide zum Grenzgänger zu, der zweiten Beilage der Winterausgabe: Auf 19 Seiten finden sich alle notwendigen Informationen für den 65 km langen Fernwanderweg auf dem Grenzkamm zwischen Deutschland und Österreich.

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Grenzgänger<br />

6 <strong>Etappen</strong> <strong>zwischen</strong><br />

<strong>Tirol</strong> <strong>und</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Wandern<br />

auf drei Etagen<br />

Tannheimer Tal<br />

im <strong>Tirol</strong>er Allgäu<br />

Edelstein der Alpen<br />

Bergwandern in<br />

Bad Hindelang<br />

Ruhe unten,<br />

Bergriesen ringsum<br />

Das Lechtal & seine<br />

Auszeitdörfer<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 1


Schattwald<br />

1.072 m<br />

Bad Hindelang<br />

6<br />

1<br />

Tannheimer Tal<br />

Hinterstein<br />

866 m<br />

Willersalpe<br />

1.456 m<br />

2<br />

Landsberger<br />

Hütte<br />

1.805 m<br />

5<br />

3<br />

Prinz-Luitpold-Haus<br />

1.845 m<br />

Lechtal<br />

4<br />

Hinterhornbach<br />

1.101 m<br />

2


WIR SIND GÄSTE.<br />

IMPRESSUM<br />

Die Natur <strong>–</strong> ganz speziell die der alpinen<br />

Höhenlagen <strong>–</strong> ist ein sensibles, fein abgestimmtes<br />

Gefüge. Wir, die wir dort oben<br />

unsere Kräfte austoben <strong>und</strong> auftanken<br />

wollen, Ruhe suchen <strong>und</strong> Entschleunigung<br />

finden, dürfen bestaunen. Müssen<br />

gleichzeitig bewahren. Wir wollen Ihnen<br />

Wege <strong>und</strong> Orte r<strong>und</strong> um den Grenzgänger<br />

vorstellen: Wege, die sich rücksichtsvoll<br />

in die Natur integrieren, um uns Bergsportlern<br />

die Möglichkeit zu geben, im<br />

Einklang mit der Natur zu wandern, sie<br />

rücksichtsvoll zu schützen <strong>und</strong> für spätere<br />

Generationen zu bewahren.<br />

Wir wünschen Ihnen Glück auf dem<br />

Grenzgänger, bereichernde St<strong>und</strong>en, inspirierende<br />

Impressionen auf den Pfaden<br />

r<strong>und</strong> um den Hochvogel <strong>–</strong> in diesem<br />

Pocketguide vorab <strong>und</strong> eines Tages live<br />

bei uns auf dem Grenzkamm <strong>zwischen</strong><br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich, <strong>Bayern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Tirol</strong> <strong>und</strong> Bad Hindelang, Tannheimer Tal<br />

<strong>und</strong> Lechtal.<br />

Ihr Grenzgänger-Team<br />

INHALT<br />

2-3 Karte/Inhalt/Impressum<br />

4-5 W<strong>und</strong>ervolles Bergpanorama<br />

6-7 Die längste Wander-Baustelle<br />

der Alpen<br />

8-9 Wer steckt hinter dem<br />

Grenzgänger-Projekt?<br />

10-11 Eine nach der anderen<br />

12-13 Gelb auf Fels<br />

14-15 Tannheimer Tal:<br />

Wandern auf drei Ebenen<br />

16-17 Bad Hindelang: Edelstein der Alpen<br />

18-19 Das Lechtal <strong>und</strong> seine Auszeitdörfer:<br />

Erholung im Kleinstformat<br />

Pocketguide<br />

Grenzgänger<br />

in Kooperation mit dem<br />

Projekt Grenzgänger,<br />

Bad Hindelang<br />

Tourismus<br />

Beilage zum<br />

Wandermagazin 213,<br />

Winter 2021/22<br />

Texte: Erika Dürr,<br />

Thilo Kreier<br />

Redaktion:<br />

Andrea Engel<br />

Layout, Tourenskizzen:<br />

Olga Schick<br />

Fotos Titel & Innenteil<br />

(soweit nicht anders<br />

gekennzeichnet):<br />

© Erika Dürr,<br />

Thilo Kreier<br />

Verlag:<br />

OutdoorWelten GmbH<br />

Theaterstr. 22<br />

53111 Bonn<br />

Geschäftsführer:<br />

Ralph Wuttke<br />

© OutdoorWelten<br />

GmbH, Bonn, 2021<br />

Druck: Kern GmbH,<br />

In der Kolling 120,<br />

66450 Bexbach,<br />

www.kerndruck.de<br />

Nachdruck <strong>–</strong> auch<br />

auszugsweise <strong>–</strong> nur<br />

mit Genehmigung des<br />

Verlages <strong>und</strong> Quellenangabe<br />

gestattet.<br />

Haftungsausschluss:<br />

Für Änderungen in der<br />

Wegführung, Markierung<br />

etc. nach Redaktionsschluss<br />

übernehmen<br />

wir keine Haftung.<br />

Benutzung der Tourenvorschläge<br />

immer auf<br />

eigene Gefahr.<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 3


W<strong>und</strong>ervolles<br />

Bergpanorama<br />

In den Allgäuer Hochalpen <strong>zwischen</strong> Tannheimer Tal, Lechtal <strong>und</strong><br />

Bad Hindelang verläuft auf 65 Kilometern der „Grenzgänger-Weg“.<br />

GUT 65 KILOMETER UND 6.000 HÖHENMETER AUF-<br />

WÄRTS können Bergwanderer beim Grenzgänger-<strong>Etappen</strong>wandersteig<br />

unter die Wanderstiefel nehmen <strong>und</strong> dabei<br />

ebenso eigene Grenzen überwinden wie mehrfach die<br />

Grenze <strong>zwischen</strong> Deutschland <strong>und</strong> Österreich überschreiten.<br />

Der Weg erstreckt sich über sechs <strong>Etappen</strong> auf dem<br />

Grenzkamm <strong>zwischen</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>und</strong> <strong>Tirol</strong>. Von Bad Hindelang<br />

in den Allgäuer Alpen <strong>und</strong> der Gemeinde Schattwald<br />

im Tannheimer Tal geht es in die Oberstdorfer Berge, nach<br />

Hinterhornbach hoch über dem Lechtal <strong>und</strong> zurück ins Ostrachtal<br />

mit dem Bergdorf Hinterstein. Die Routen führen<br />

größtenteils durch die Naturschutzgebiete Allgäuer<br />

Hochalpen <strong>und</strong> Vilsalpsee.<br />

GRATE & FLANKEN, SEEN & HÜTTEN<br />

Die Tour ist anspruchsvoll <strong>und</strong> passiert immer<br />

wieder ausgedehnte Geröllfelder, verläuft<br />

entlang ausgesetzter Grate <strong>und</strong> durch steile<br />

Flanken. Übernachtet wird in Hütten über der<br />

4<br />

Das Projekt<br />

„Grenzgänger“ hat<br />

ein Gesamtbudget von<br />

1,55 Mio Euro <strong>und</strong> wird<br />

zu 75 % von der EU<br />

gefördert.<br />

Bil


www.grenzgaenger-wandern.com<br />

Waldgrenze im Naturschutzgebiet Allgäuer Alpen (Willersalpe,<br />

Landsberger Hütte, Prinz-Luitpold-Haus) oder in den<br />

kleinen Talorten Schattwald (Tannheimer Tal), Hinterhornbach<br />

(Lechtal) <strong>und</strong> Hinterstein (Bad Hindelang).<br />

Die Umr<strong>und</strong>ung des Hochvogels sowie der Besuch des<br />

Schrecksees sind nur zwei Highlights des Grenzgängerwegs.<br />

Mehrere der höchsten Wasserfälle Deutschlands<br />

(Etappe 5 <strong>und</strong> 6) erwarten Wanderer genauso wie eine<br />

Drei-Seen-Etappe, ein Berg, der sich spaltet (Etappe 5) sowie<br />

ausgedehnte Blumenwiesen <strong>und</strong> herrliche Panoramen.<br />

REGION DER BERGKLASSIKER & TIERISCH BELIEBT<br />

In der beliebten Tourenregion locken verschiedene Bergklassiker<br />

<strong>–</strong> insbesondere die Tour zum „Hochvogel“, der als<br />

„König der Allgäuer Alpen“ gilt. Ausgangspunkt zum Hochvogel<br />

<strong>und</strong> für weitere Touren ist das Prinz-Luitpold-Haus:<br />

Die auf 1.846 Höhenmetern gelegene Hütte<br />

des Deutschen Alpenvereins nordwestlich<br />

vom Hochvogelgipfel über<br />

dem Tal des Bärgündlebachs ist<br />

die älteste Schutzhütte in den<br />

Allgäuer Alpen. Das Prinz-<br />

Luitpold-Haus liegt auch am<br />

bekannten Jubiläumsweg. Er<br />

teilt sich entlang der Grenze<br />

zu <strong>Tirol</strong> vorbei am malerischen<br />

Schrecksee ein Stück lang sogar<br />

die Strecke mit dem Grenzgänger.<br />

Neben den landschaftlichen<br />

Highlights begeistern Flora <strong>und</strong><br />

Fauna entlang des Grenzgängers. Seit<br />

einigen Jahren leben wieder Steinadler in<br />

den Allgäuer Bergen <strong>und</strong> auch Bartgeier,<br />

die hier lange als ausgerottet galten, werden<br />

immer häufiger gesichtet. Die Population<br />

der Steinböcke hat sich seit ihrer<br />

Wiederansiedlung stark vermehrt <strong>und</strong> auch<br />

das ebenfalls nahezu verschw<strong>und</strong>ene Edelweiß<br />

kann heute teilweise am Wegesrand<br />

entdeckt werden.<br />

Eine Wanderkarte (1:25.000) zum Grenzgänger<br />

gibt es kostenlos bei den Tourist Informationen<br />

in Bad Hindelang <strong>und</strong> im Tannheimer Tal <strong>und</strong><br />

Lechtal.<br />

Die Weite<br />

der Allgäuer<br />

Hochalpen<br />

erleben<br />

<strong>und</strong> eine<br />

erfrischende<br />

Pause am<br />

Wasserfall<br />

genießen <strong>–</strong><br />

beim<br />

Grenzgänger<br />

geht beides<br />

gleich an<br />

mehreren<br />

Stellen.<br />

PARTNER & ORTE<br />

Der Grenzgänger ist ein<br />

durch das EU-Programm<br />

Interreg gefördertes<br />

Gemeinschaftsprojekt von<br />

Bad Hindelang Tourismus sowie<br />

den Tourismusverbänden<br />

Tannheimer Tal <strong>und</strong><br />

Lechtal. Weiterer Partner ist<br />

die Alpenvereins-Sektion<br />

Allgäu-Immenstadt.<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 5


Grenzgänger<br />

Die längste<br />

Wander-Baustelle<br />

der Alpen<br />

Siegfried, Thomas, Kilian <strong>und</strong> Michael haben vier Sommer in<br />

den Grenzgänger-Bergen verbracht. Die Wegbauspezialisten<br />

des Forstunternehmens Finsterer aus Reichenbach schufen<br />

seit 2017 einen sicher <strong>und</strong> gut begehbaren Wanderpfad<br />

entlang des Grenzkamms <strong>zwischen</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>und</strong> Allgäu.<br />

Ein Besuch auf der längsten Wander-Baustelle der Alpen.<br />

Wer früh<br />

oder spät<br />

unterwegs<br />

ist, der<br />

genießt<br />

den Grenzgänger<br />

mit<br />

intensiven<br />

Farben.<br />

6<br />

Morgens 6 Uhr. Die „Finsterer-Jungs“ haben Rucksack <strong>und</strong><br />

Proviant dabei sowie eine Kraxe auf dem Buckel <strong>–</strong> jeder von<br />

ihnen hat 30 bis 40 kg Material auf den Schultern: Befestigungspfosten<br />

für die neuen Wegschilder, die Ersatz-Motorsäge,<br />

Fäustel, Hacke. Trotz der Ladung gewinnen die vier<br />

Wegebauer schnell an Höhe am Grenzgänger-Notabstieg<br />

unterhalb des Rauhorns. Zeit, den herrlichen Blick hinauf<br />

zum Gaishorn <strong>und</strong> Rauhorn zu bestaunen, hat keiner.<br />

Alle konzentrieren sich auf den Weg, der in den nächsten<br />

Wochen „inwertgesetzt“ werden soll. Die Wege werden sicherer,<br />

nicht „ausgebaut“ <strong>–</strong> sie werden eher schmaler als<br />

breiter <strong>und</strong> schaffen Sicherheitsreserven, wo es steil nach<br />

unten geht <strong>und</strong> der Untergr<strong>und</strong> abschüssig, glitschig oder<br />

nicht griffig ist. Herrichten, das ist so ein Wort der Wegebauer.<br />

„Wir richten den Weg.“<br />

ERMITTELN, KATALOGISIEREN, LOSLEGEN<br />

Wenn die Jungs am „Notabstieg Vilsalpsee“ loslegen, ist<br />

bereits ein schönes Stück Arbeit<br />

getan. Holger Theisen aus Sonthofen<br />

hat den Sanierungsbedarf des<br />

65 km langen <strong>Etappen</strong>wandersteigs<br />

ermittelt <strong>und</strong> katalogisiert. 360 Seiten<br />

Ausschreibungsunterlagen sind<br />

das Ergebnis für diese EU-geförderte<br />

Baustelle. Für die Umsetzung<br />

des Grenzgängers sorgt Projektleiter<br />

Thilo Kreier beim Markt Bad Hindelang.<br />

Er hat das Projekt von der Idee


PFLANZEN &<br />

TIERE SCHÜTZEN<br />

Vor jedem Baulos wird<br />

festgelegt, was aus Naturschutzgründen<br />

überhaupt<br />

realisiert werden kann. Beim<br />

Grenzgänger wird fast durchgehend<br />

auf den Einsatz von<br />

Maschinen <strong>und</strong> technischen<br />

Helfern verzichtet.<br />

an begleitet. „Es gibt bei uns in den<br />

Allgäuer Hochalpen für jedes alpine<br />

Ziel eine historisch gewachsene<br />

Ideallinie, der wir folgen. Die haben dereinst<br />

Hirten erf<strong>und</strong>en <strong>–</strong> oder Schmuggler“, so<br />

Kreier. „Diese Wege sind einfach die besten Routen. Wir<br />

machen sie sicherer, wo es nötig ist.“ Übrigens: Auf den<br />

65 km Grenzgänger hängen immerhin gut 400 m Seil <strong>–</strong> eine<br />

Quote von 0,5 Prozent.<br />

NATURNAH UND SYMPATHISCH<br />

Die Arbeiter profilieren die Wege naturnah neu, wenn sie<br />

stark abschüssig oder vom Hang weg geneigt <strong>und</strong> schwierig<br />

zu begehen sind. Sie bauen Entwässerungsableitungen ein<br />

<strong>und</strong> manchmal Treppenstufen aus Holz, Stein oder Stahl.<br />

Doch auch nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Grenzgänger<br />

naturnah sein, sich trotz aller Sicherungsarbeiten<br />

harmonisch in die Natur einfügen. Den Feinschliff erhalten<br />

besonders anfällige Passagen mit einer Kiesschicht, bei<br />

deren Aufbringen sich die Arbeiter vom Helikopter helfen<br />

lassen <strong>–</strong> ein Schauspiel, bei dem Wanderer gerne mal zuschauen.<br />

Überhaupt, die Wanderer. Beschwerden über die<br />

Bauarbeiten habe es bis heute noch keine einzige gegeben:<br />

„Gott sei Dank. Das liegt an der naturnahen Ausführung der<br />

Arbeiten!“, sagt Kreier. Doch die beste Erklärung liefern die<br />

Jungs vom Wegbautrupp selbst. Wer vorbeikommt, dem<br />

erklären Sigi, Michi, Thomas <strong>und</strong> Kili gerne persönlich, was<br />

sie gerade machen.<br />

Bei gutem<br />

Wetter kein<br />

Problem,<br />

bei Regen<br />

eine Rutschpartie:<br />

Einige<br />

Passagen<br />

des Grenzgängers<br />

wurden<br />

moderat<br />

gesichert.<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 7


Grenzgänger<br />

Drei Tourismusdestinationen,<br />

eine Alpenvereins-Sektion <strong>und</strong><br />

das Interreg-Programm der<br />

Europäischen Kommission sorgen<br />

dafür, dass Bergbegeisterte auf<br />

den Wegen <strong>zwischen</strong> Lechtal,<br />

Tannheimer Tal <strong>und</strong> Hintersteiner<br />

Tal sicher wandern können.<br />

Grenzgänger-Projekt?<br />

Angefangen hat die Grenzgänger-Historie 2013, als die Tourismus-Verantwortlichen<br />

aus Tannheimer Tal, Lechtal <strong>und</strong><br />

Bad Hindelang über einen „Steinbock-Weg“ diskutierten,<br />

der durch die Allgäuer Hochalpen führen sollte. Die Überzeugung:<br />

„Wir brauchen ein gut gesichertes hochalpines<br />

Wegeangebot!“ Schnell wurde klar, dass das so leicht nicht<br />

war. Verschiedene Sektionen des Deutschen Alpenvereins<br />

sind für den Unterhalt der Wege r<strong>und</strong> um den Hochvogel<br />

zuständig <strong>–</strong> im Lauf der Jahre war ein Fleckenteppich an<br />

Wegzuständen entstanden.<br />

AUF DIE PLÄTZE …<br />

Zwei Staaten, zwei B<strong>und</strong>esländer, sieben politische Gemeinden<br />

<strong>–</strong> diese grenzüberschreitende Idee sollte ein Fall<br />

für eine Förderung durch Interreg Österreich-<br />

<strong>Bayern</strong> 2014-2020 sein. Der Bad Hindelanger<br />

Tourismusdirektor Max Hillmeier fand<br />

mit Michael Keller vom Tourismusverband<br />

Tannheimer Tal, Michael Kohler<br />

vom Tourismusverband Lechtal<br />

<strong>und</strong> Matthias Hill von der Sektion<br />

Allgäu-Immenstadt des Deutschen<br />

Alpenvereins Mitstreiter für die nun<br />

als „Grenzgänger“ bezeichnete Maßnahme.<br />

Einige Abstimmungen <strong>und</strong><br />

viele Anläufe später konnte das Projekt<br />

„Grenzgänger AB82“ an den Start gehen.<br />

Finanziert durch die vier Projektteilnehmer<br />

8<br />

BESSER<br />

GESICHERT<br />

Die Wege <strong>zwischen</strong> Schattwald<br />

<strong>und</strong> Hinterhornbach,<br />

Landsberger Hütte <strong>und</strong><br />

Hinterstein waren schon<br />

immer begehbar.<br />

Im Zuge der Arbeiten wurden<br />

sie sanft überarbeitet <strong>und</strong> an<br />

neuralgischen Stellen<br />

besser gesichert.


aus den beiden Staaten <strong>und</strong> zu 75 % gefördert durch das<br />

Interreg-Programm, wurde die „Inwertsetzung des Naturerbes“<br />

in den Fokus gerückt.<br />

VOM ERSTEN BAULOS …<br />

2016 startete die Umsetzung des Grenzgänger-Projekts:<br />

Mit 65 von 66 Gr<strong>und</strong>stückseigentümern wurden Verträge<br />

geschlossen, die die Bauarbeiten ermöglichten. Umweltprüfungen<br />

wurden durchgeführt, Genehmigungen erteilt<br />

<strong>–</strong> <strong>und</strong> im Sommer 2017 begannen die Arbeiter mit dem ersten<br />

Baulos. Das Ziel: Kein „Ausbau“ der hochalpinen Wege,<br />

sondern eine verbesserte Sicherheit <strong>und</strong> eine Besucherlenkung<br />

durch eindeutige Wege <strong>und</strong> die Renaturierung von<br />

Trampelpfaden <strong>und</strong> Abkürzungen. Da die Vorarbeiten langwierig<br />

waren, das Bauzeitfenster mit 100 Tagen pro Jahr<br />

im Hochsommer sehr kurz war <strong>und</strong> nur wenige Baufirmen<br />

für die Vergabe der Arbeiten in Frage kamen, wurden die<br />

Arbeiten auf eine Laufzeit bis 2021 verteilt.<br />

Die Allgäuer<br />

Hochalpen<br />

<strong>und</strong> den<br />

Hochvogel<br />

stets im<br />

Visier:<br />

Beim<br />

Grenzgänger<br />

geht<br />

es auf angenehmen<br />

Wanderpfaden<br />

durch<br />

Latschenwälder,<br />

Fels <strong>und</strong><br />

Hochweiden.<br />

… BIS ZUM ZUKUNFTS-VERSPRECHEN<br />

Die Grenzgänger-Arbeiten sind wahrlich lebendig: „Nach jedem<br />

Winter schauen die Wege anders aus <strong>–</strong> Schneedruck,<br />

Hangrutsche <strong>und</strong> Starkregen sorgen dafür, dass wir unsere<br />

Bauvorhaben immer wieder anpassen müssen“, erläutert<br />

Hillmeier. So richtig wird die Grenzgänger-Baustelle also<br />

nie abgeschlossen sein <strong>und</strong> aus dem Grenzgänger-Projekt<br />

auch ein Versprechen der beteiligten Tourismusregionen<br />

<strong>und</strong> der DAV-Sektion, weiterhin zusammenzuarbeiten, um<br />

die Wege r<strong>und</strong> um den Hochvogel in Schuss zu halten.<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 9


Eine nach der anderen<br />

Die sechs Grenzgänger-<strong>Etappen</strong> in der Übersicht<br />

1. Etappe: Schattwald <strong>–</strong><br />

Willersalpe<br />

(8,5 km • auf 1.062 m; ab 699 m •<br />

5 Std.)<br />

Von der Talstation der Wannenjochbahn<br />

in Schattwald über die<br />

Untere Stuibenalm vorbei an<br />

Bschießer, Ponten <strong>und</strong> Zirleseck<br />

zur Willersalpe. Wer spät anreist<br />

oder den ersten Tag ruhiger<br />

angehen möchte, nutzt die Wannenjochbahn<br />

(ca. 450 Aufstiegshöhenmeter<br />

weniger).<br />

Schattwald<br />

1.072 m<br />

2. Etappe: Willersalpe <strong>–</strong><br />

Landsberger-Hütte<br />

(11,5 km • auf 1.007 m; ab 672 m •<br />

6 Std.)<br />

Auf dem Jubiläumsweg über<br />

die Vordere <strong>und</strong> Hintere Schafwanne<br />

zum Schrecksee. Absolut<br />

trittsichere <strong>und</strong> schwindelfreie<br />

Bergsteiger können <strong>zwischen</strong><br />

Vorderer <strong>und</strong> Hinterer Schafwanne<br />

die wesentlich herausforderndere<br />

Variante über das<br />

Rauhhorn wählen. Oberhalb des<br />

Schrecksees geht es weiter über<br />

den Kirch(en)dachsattel <strong>und</strong> das<br />

Westliche Lachenjoch zur Landsberger<br />

Hütte.<br />

Willersalpe<br />

1.456 m<br />

10<br />

Bschießer<br />

2.000 m<br />

Ponten<br />

2.048 m<br />

Willersalpe<br />

1.456 m<br />

Zirleseck<br />

1.872 m<br />

Rauhhorn<br />

2.240 m<br />

Schrecksee<br />

1.813 m<br />

Geiseckjoch<br />

2.057 m<br />

Vilsalpsee<br />

1.168 m<br />

Jubiläumsweg<br />

Kirchendachsattel<br />

1.927 m<br />

Landsberger<br />

Hütte<br />

1.805 m


3. Etappe: Landsberger<br />

Hütte <strong>–</strong> Prinz-Luitpold-<br />

Haus<br />

(12,3 km; auf 724 m; ab 681 m •<br />

6 Std.)<br />

Zuerst ein kurzes Stück des<br />

Weges vom Vortag zurück,<br />

schließlich aber unterhalb<br />

von Kalbleggspitze <strong>und</strong> Lahnerscharte<br />

auf dem Jubiläumsweg<br />

zum Glasfelder Kopf <strong>und</strong> von<br />

dort hinunter zum Prinz-<br />

Luitpold-Haus.<br />

Schrecksee<br />

1.813 m<br />

Jubiläumsweg<br />

Bockkarscharte<br />

2.162 m<br />

Prinz-Luitpold-Haus<br />

1.845 m<br />

Landsberger<br />

Hütte<br />

1.805 m<br />

4. Etappe: Prinz-<br />

Luitpold-Haus <strong>–</strong><br />

Hinterhornbach<br />

(15,4 km • auf 928 m; ab 1.670 m •<br />

7,5 Std.)<br />

Nördlich des Wiedemerkopfs<br />

vorbei Richtung Himmelecksattel,<br />

weiter über Hornbachjoch,<br />

Karlesspitze <strong>und</strong> Kanzberg nach<br />

Hinterhornbach. In Hinterhornbach<br />

könnte bei Bedarf unteroder<br />

abgebrochen werden.<br />

Prinz-Luitpold-Haus<br />

1.845 m<br />

Hochvogel<br />

2.592 m<br />

Himmelecksattel<br />

2.007 m<br />

Hinterhornbach<br />

1.101 m<br />

Hornbachjoch<br />

2.020 m<br />

Kanzberg<br />

2.009 m<br />

5. Etappe: Hinterhornbach<br />

<strong>–</strong> Hinterstein<br />

(13,8 km • auf 1.275 m; ab 1.317 m •<br />

7,5 Std.)<br />

Via Schwabegg, Fuchsensattel<br />

<strong>und</strong> Kalten Winkel auf den<br />

Hochvogel; zurück zum Kalten<br />

Winkel <strong>und</strong> über Balkenscharte<br />

<strong>und</strong> Prinz-Luitpold-Haus zur<br />

Alpe Bärgündele <strong>und</strong> Richtung<br />

Giebelhaus. Von hier fährt auch<br />

ein Bus nach Hinterstein.<br />

Giebelhaus<br />

1.065 m<br />

Balkenscharte<br />

1.570 m<br />

Hochvogel<br />

2.592 m<br />

Prinz-Luitpold-Haus<br />

1.845 m<br />

Kühg<strong>und</strong>kopf<br />

1.907 m<br />

Iseler<br />

1.876 m<br />

Fuchsensattel<br />

2.039 m<br />

Hinterhornbach<br />

1.101 m<br />

6. Etappe: Hinterstein <strong>–</strong><br />

Schattwald<br />

(13,6 km • auf 1.153 m; ab 926 m •<br />

7 Std.)<br />

Nach dem Passieren der Zipfelsalpe<br />

folgt die Überschreitung<br />

von Iseler, Kühg<strong>und</strong>kopf <strong>und</strong><br />

Kühg<strong>und</strong>spitze. Von der Kühg<strong>und</strong>spitze<br />

führt der Weiterweg<br />

zur Bergstation der Wannenjochbahn.<br />

Zipfelsalpe<br />

1.526 m<br />

Schattwald<br />

1.072 m<br />

Hinterstein<br />

865 m<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 11


Grenzgänger<br />

Gelb auf Fels<br />

Warum die 250 neuen Wanderwegschilder beim Grenzgänger<br />

alleine schon durch ihre Farbe Grenzen überwinden.<br />

Im Zuge der Grenzgänger-Arbeiten wurden entlang der<br />

Route 250 neue Wanderwegeschilder aufgestellt. Dabei<br />

setzen die Partner auf die markanten gelben Schilder im<br />

Stil des österreichischen Bergwegegütesiegels.<br />

Die neuen,<br />

gelben<br />

Grenzgängerschilder<br />

sind deutlich<br />

besser zu<br />

sehen als<br />

ihre weißen<br />

Vorgänger<br />

auf deutscher<br />

Seite.<br />

12<br />

Eine der kuriosen Grenzen <strong>zwischen</strong> Tannheimer Tal,<br />

Lechtal <strong>und</strong> Bad Hindelang waren bislang die unterschiedlichen<br />

Wegmarkierungen auf der deutschen <strong>und</strong> österreichischen<br />

Seite. Auf einigen <strong>Etappen</strong> wechselten die Schilderfarben<br />

mehrfach von gelb nach weiß <strong>–</strong> je nachdem, ob man<br />

auf deutschem oder österreichischem Gr<strong>und</strong> unterwegs<br />

war. Auf Etappe 3 <strong>zwischen</strong> der Landsberger Hütte <strong>und</strong><br />

dem Prinz-Luitpold-Haus gab es gar die Kuriosität, dass auf<br />

österreichischer Seite deutsche Schilder standen.<br />

Was sich nur als Randnotiz anlässt, ist jedoch auch eine<br />

Frage der Sicherheit: Die gelben, „österreichischen“ Schilder<br />

sind vor allem im felsigen Bereich ab 1.800 m deutlich<br />

besser zu sehen <strong>–</strong> ein Vorteil gerade bei schlechten Wetterverhältnissen<br />

<strong>und</strong> Nebel. Zudem war die differierende<br />

Schwierigkeitskennzeichnung für die Wanderer nur schwer<br />

nachvollziehbar: Ein Weg, der auf dem weißen Schild „blau“<br />

(=schwer) markiert ist, wird am gelben Schilderstandort<br />

zum „schwarzen“ Weg.<br />

Die Schilder sind schwer <strong>und</strong> massiv, gefertigt<br />

in Ofterschwang aus 5 mm dickem<br />

Aluminium. Ein Schild wiegt immerhin<br />

1,2 kg <strong>–</strong> für die Schilderaufsteller war es<br />

eine schweißtreibende Arbeit, die bis zu<br />

fünf Schilder pro Standort im Rucksack<br />

oder in der „Kraxe“ zu den vorgesehenen<br />

Einsatzorten an die entlegensten<br />

Wegkreuzungen der Allgäuer Hochalpen<br />

zu bringen.


1,2 kg schwer <strong>und</strong><br />

5 mm dick: die neuen<br />

Wanderwegeschilder.<br />

Arbeitsplatz mit Ausblick:<br />

Michi Egger <strong>und</strong> Siegfried<br />

Sedlacek bei der<br />

Schildermontage.<br />

BESONDERE SCHILDER AM BESONDEREN ORT<br />

Wenn beim Grenzgänger etwas gemacht wird,<br />

dann soll es dauerhaft halten. So entstand das<br />

„Schilder-Häusle“ im „Kalten Winkel“ unterhalb<br />

des Hochvogels, auf 2.100 m Seehöhe.<br />

Wegen des Schneedrucks <strong>und</strong> der stetig nachschiebenden<br />

Steinmassen wurde dieser Schilderstandort mit Überdachung<br />

realisiert: Ein F<strong>und</strong>ament wurde gegossen <strong>–</strong> <strong>und</strong> darauf<br />

eine Blechhaus-Maßanfertigung gesetzt, so dass die<br />

Wegweisung in Richtung Hochvogel, Balkenscharte <strong>und</strong><br />

Fuchsensattel nun hoffentlich für die nächsten 50 Jahre<br />

schnee- <strong>und</strong> wetterfest zu sehen ist.<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 13


Grenzgänger<br />

Tannheimer Tal<br />

Wandererlebnisse auf drei Ebenen<br />

Das beschauliche Hochtal im Nordwesten <strong>Tirol</strong>s lädt mit seinen<br />

Bergketten, angrenzend an die Allgäuer <strong>und</strong> Lechtaler Alpen,<br />

Aktiv-Urlauber zum Wandern <strong>und</strong> Bergsteigen ein.<br />

Das Tannheimer<br />

Tal<br />

bildet den<br />

Einstieg nach<br />

<strong>Tirol</strong> von<br />

deutscher<br />

Seite. Über<br />

die Autobahn<br />

A7 sind<br />

Schattwald,<br />

Zöblen,<br />

Tannheim<br />

& Co. gut von<br />

Deutschland<br />

aus zu<br />

erreichen.<br />

© Fotos:<br />

TVB Tannheimer<br />

Tal<br />

14<br />

Das Tannheimer Tal ist durch eine beeindruckende Abwechslung<br />

gekennzeichnet: von kristallblauen Seen im<br />

Tal bis hin zu w<strong>und</strong>erschönen Hochwegen in den Bergen.<br />

Unter den zahlreichen Wegen sticht der Grenzgänger besonders<br />

hervor. Ein Merkmal der Region ist das Wandern<br />

auf drei Ebenen. Während in der ersten Ebene entspannte<br />

Spaziergänge von Ort zu Ort im Fokus stehen, begeistert<br />

die zweite mit Aussichten <strong>und</strong> unberührter alpiner Natur.<br />

Anspruchsvolle Routen <strong>und</strong> spannende Klettersteige ziehen<br />

die Besucher der dritten Ebene in ihren Bann.<br />

GENUSSWANDERN IN DER TALEBENE<br />

„Es ist dies eine idyllische etwa vier St<strong>und</strong>en lange Landschaft<br />

voll schöner Wiesen <strong>und</strong> anmutiger Dörfchen, auch<br />

mit einem kleinen See geziert“, berichtet Reiseschriftsteller<br />

Dr. Ludwig Steub über das Tannheimer Tal im Jahre 1846.<br />

Was Steub beschreibt, ist die erste Wanderebene des Tals:<br />

blau-glitzernde Seen, die in den saftig-grünen Wiesen liegen<br />

<strong>und</strong> von einer beeindruckenden Bergwelt umgeben sind.<br />

Die wohl bekanntesten örtlichen Naturjuwelen sind der Vilsalpsee<br />

in Tannheim, das Herzstück des <strong>Tirol</strong>er Hochtals,<br />

sowie der Haldensee <strong>zwischen</strong> Grän <strong>und</strong> Nesselwängle.<br />

VIER BERGBAHNEN INKLUSIVE<br />

Herrliche Touren direkt vor der Haustür, in einem bezaubernden<br />

Tal, das an Vielfalt kaum zu überbieten<br />

ist. Die Partnerschaft <strong>zwischen</strong> Gastgebern im<br />

Tal <strong>und</strong> den Bergbahnen des Tannheimer Tals<br />

ermöglicht das praktische Ticket „Sommerbergbahnen<br />

inklusive“. Die vier Bergbahnen nehmen<br />

die Gäste mit auf eine Reise zu Wander- <strong>und</strong> Themenwegen.<br />

Wer Lust auf einen gemütlichen Hüttenaufenthalt<br />

hat, ist im Tannheimer Tal richtig:


Insgesamt stehen 31 Hütten <strong>und</strong> Almen mit einheimischen<br />

Spezialitäten <strong>und</strong> kühlen Getränken zur Verfügung.<br />

REVIER FÜR KLETTERFANS<br />

Die dritte Ebene ist die Welt der Bergsteiger <strong>und</strong> Kletterer.<br />

Von der Genussklettertour bis zur anspruchsvollen alpinen<br />

Mehrseil-Routenkletterei gibt es alles, was Kletterer begeistert.<br />

Ziele, wie Aggenstein, Gehrenspitze oder Läuferspitze<br />

faszinieren durch die natürlichen Gegebenheiten <strong>und</strong><br />

herrlichen Bergpanoramen. In den Pausen der Kletterpartie<br />

vom Füssener Jöchle über den Schartschrofen hinein in den<br />

Friedberger Klettersteig wartet ein Panoramablick über die<br />

Alpen <strong>–</strong> ein Geschenk der Natur. Ein wirkliches Abenteuer für<br />

erfahrene Kletterer bietet der Klettersteig Köllenspitze. Der<br />

Mix aus längerem Zustieg, schwerem Sportklettersteig <strong>und</strong><br />

alpinem Abstieg ist einmalig. Genusstour für jeden Kletterer<br />

<strong>–</strong> diesen Ruf genießt die Lachenspitze. Der zweistündige Steig<br />

überzeugt mit einem atemberaubenden Drei-Seen-Blick.<br />

5 GUTE GRÜNDE FÜR DEN URLAUB IM TANNHEIMER TAL<br />

1. Entspannte Anreise mit Auto, Bus <strong>und</strong> Bahn<br />

2. Grandiose Natur mit vielfältigen Erk<strong>und</strong>ungsmöglichkeiten<br />

3. Ticket „Sommerbergbahnen inklusive“<br />

4. Interessante Kultur <strong>und</strong> Tradition<br />

5. Hochwertige Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />

INFO<br />

www.tannheimertal.com<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 15


Grenzgänger<br />

Bad Hindelang<br />

Edelstein der Alpen<br />

Bergwandern im artenreichsten Gebirge Deutschlands <strong>–</strong><br />

Bad Hindelang hat sich als „Edelstein der Alpen“ weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.<br />

Über 46<br />

Alpen<br />

gibt es im<br />

Gemeindegebiet<br />

von Bad<br />

Hindelang,<br />

viele davon<br />

bieten<br />

Speis <strong>und</strong><br />

Trank <strong>–</strong> wie<br />

die Plättele<br />

Alp unweit<br />

des Giebelhauses.<br />

Fotos:<br />

© Bad<br />

Hindelang<br />

Tourismus<br />

16<br />

„Bad Hindelang ist ein besonderer Flecken Erde, wo<br />

Mensch <strong>und</strong> Natur im Einklang sind. Unsere Luft ist wie<br />

unser Wasser kristallklar <strong>und</strong> besonders rein, <strong>und</strong> das<br />

Naturschutzgebiet ‚Allgäuer Hochalpen‘ gilt als artenreichstes<br />

Gebirge Deutschlands“, sagt Bürgermeisterin<br />

Dr. Sabine Rödel. 80 % der r<strong>und</strong> 140 qkm Gemeindefläche<br />

stehen unter Landschafts- <strong>und</strong> Naturschutz. 40 Orchideenarten<br />

wurden in den Bad Hindelanger Bergen gezählt,<br />

70 Pflanzen, die im Alpendorf wachsen, stehen auf der<br />

„Roten Liste“ bedrohter Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten.<br />

DIE LUFT IST REIN <strong>–</strong> WILLKOMMEN<br />

„Die Luft ist rein, die Gäste können kommen“, sagt Tourismusdirektor<br />

Maximilian Hillmeier <strong>und</strong> untertreibt gewaltig.<br />

Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation WHO beschreibt die<br />

5.000-Seelen-Gemeinde sogar als einen „der Orte mit der<br />

besten Luft weltweit“. Bergluft <strong>und</strong> höchste Hygienekompetenz<br />

sind in dem heilklimatischen <strong>und</strong> „Für Allergiker<br />

qualitätsgeprüften Kurort“ längst Standard.<br />

SPEKTAKULÄRE NATURSCHAUSPIELE<br />

Alle Touren der insgesamt 300 Wander- <strong>und</strong> Kletterkilometer<br />

führen durch die bezaubernde<br />

Landschaft in den Allgäuer Alpen,<br />

vorbei an teils spektakulären Naturschauspielen.<br />

Wanderspaß auf<br />

876 km bietet die „Allgäuer Wandertrilogie“.<br />

Besondere Erlebnisse<br />

sind der „Schmugglersteig“ <strong>und</strong><br />

die 10-Kilometer-Etappe auf dem<br />

„Maximiliansweg“, der von Lindau<br />

nach Berchtesgaden führt. Um<br />

heimische Tierarten <strong>und</strong> deren


Spuren dreht sich der Erlebniswanderweg<br />

„Georg‘s Naturwelt<br />

Erlebnispfad“ ab der Bergstation<br />

der „Hornbahn Hindelang“, der<br />

auf der Route des „Burgschrofenwegs“<br />

entstanden ist.<br />

ALLES AUF EINE KARTE<br />

Seit ihrer ersten Ausgabe im<br />

Mai 2010 ist die elektronische<br />

Servicegästekarte „Bad Hindelang<br />

PLUS“ das Leitprodukt in der<br />

alpinen Erlebniswelt r<strong>und</strong> um Bad<br />

Hindelang. Sie gewährt Gästen<br />

der r<strong>und</strong> 220 PLUS-Gastgeber<br />

kostenlose Infrastrukturleistungen<br />

aus den Bereichen Bergbahnen,<br />

ÖPNV, Bäder <strong>und</strong> Freizeit.<br />

KLETTERN UND KRAXELN<br />

Wer es intensiv mag, nimmt außer<br />

dem „Grenzgänger“ vielleicht auch den<br />

Hindelanger Klettersteig in Angriff, der auf über<br />

2.000 m Höhe <strong>und</strong> einer Strecke von 5 km <strong>zwischen</strong> dem<br />

Nebelhorn <strong>und</strong> dem Großen Daumen verläuft <strong>und</strong> der<br />

längste Klettersteig im Allgäu ist. Der Edelrid-Klettersteig<br />

auf dem 1.876 m hohen „Iseler“ ist über die Iselerbahn erreichbar.<br />

Die anspruchsvolle Tour verläuft über 2.400 m<br />

Länge in Allgäuer Fels- <strong>und</strong> Schrofengelände <strong>und</strong> gliedert<br />

sich in drei Abschnitte. Für den alpinen Steig sind eine<br />

Klettersteigausrüstung sowie Trittsicherheit, Schwindelfreiheit<br />

<strong>und</strong> an mehreren Stellen Armkraft zwingend erforderlich.<br />

Dies gilt auch für den Ostrachtaler Klettersteig,<br />

der mit 300 m Länge im Vergleich zu anderen Klettersteigen<br />

in der Region recht kurz, aber knackig <strong>und</strong> vor allem<br />

ortsnah ist.<br />

Mit der<br />

Hornbahn<br />

erschließt<br />

sich das<br />

Wanderareal<br />

r<strong>und</strong> ums<br />

Retterschwangtal,<br />

aber auch<br />

der neue<br />

Erlebnisweg<br />

„Georg‘s<br />

Naturwelt“.<br />

INFO: www.badhindelang.de<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 17


Grenzgänger<br />

Das Lechtal <strong>und</strong><br />

seine Auszeitdörfer<br />

Erholung im Kleinstformat<br />

WEIT WANDERN UND WILD KNEIPPEN<br />

Jeweils auf über 1.000 m gelegen, sind die österreichischen<br />

Mini-Gemeinden ideale Ausgangspunkte für som-<br />

Auszeitdörfer<br />

wie<br />

Gramais<br />

gehören<br />

zum Lechtal<br />

wie der<br />

Alpenfluss<br />

<strong>und</strong> die<br />

Bergketten<br />

ringsum.<br />

Imposante<br />

Nadelwälder<br />

schaffen<br />

im Lechtal<br />

eine beeindruckende<br />

Kulisse.<br />

Fotos:<br />

© TVB<br />

Ferienregion<br />

<strong>Tirol</strong>er<br />

Lechtal<br />

18<br />

Eingebettet <strong>zwischen</strong> den Lechtaler <strong>und</strong> Allgäuer Alpen<br />

liegt die Naturparkregion Lechtal. Namensgeber ist der<br />

Wildfluss Lech. Neben Bergwiesen <strong>und</strong> Gipfelseen bilden<br />

breite Schotterbänke <strong>und</strong> großflächige Waldgebiete die alpine<br />

Landschaft. Die Region steht für einen nachhaltigen<br />

Tourismus; Brauchtum <strong>und</strong> Tradition spielen eine wichtige<br />

Rolle. Wanderer begeben sich neben dem Grenzgänger<br />

gern auf den Lechweg, einen 125 km langen Weitwanderweg<br />

durch das Tal mit seinen 14 Ortschaften. Zu ihnen<br />

gehören die vier Kleinstgemeinden Gramais, Hinterhornbach,<br />

Pfafflar <strong>und</strong> Kaisers. Die sogenannten Auszeitdörfer<br />

gelten als Sehnsuchtsorte für Erholungssuchende. Lifte,<br />

Pisten <strong>und</strong> große Hotels sucht man vergebens, auch infrastrukturell<br />

geben sich Bewohner <strong>und</strong> Besucher mit dem<br />

Nötigsten zufrieden. Von „toter Hose“ kann dennoch keine<br />

Rede sein: Das beweisen Visionäre, die sich bewusst für<br />

ein Leben in den abgeschiedenen Ortschaften entschieden<br />

haben.


merliche Wander- oder Biketouren in die umliegenden<br />

nördlichen Kalkalpen. Urige Almen <strong>und</strong> Hütten laden<br />

zur Einkehr ein. Auf den Tisch kommen Schmankerl wie<br />

Speck, Knödel <strong>und</strong> Käse von den Sennereien aus der Region.<br />

Besonders reizvoll zum „Wilden Kneippen“ sind die<br />

unbekannten Seitenarme des Lechs am Wegesrand wie<br />

der Hornbach in Hinterhornbach, der Streimbach in Pfafflar<br />

sowie der Kaiserbach in Kaisers. Im Winter lockt die<br />

Landschaft zur Bewegung im Schnee. Geführte Skitouren,<br />

Husky-Trekking oder Schneeschuhwanderungen bietet<br />

z. B. die Bergschule Lechtal in Gramais an.<br />

VON DER KARRIERELEITER INS AUSZEITDORF<br />

Hubertus (46) <strong>und</strong> Claudia (38) Lindner betreiben ihr alpintouristisches<br />

Zwei-Mann-Unternehmen in Gramais, mit<br />

derzeit nur 41 Bewohnern Österreichs kleinste Gemeinde.<br />

In ihrem früheren Leben standen sie für das, was eigentlich<br />

typische Städter ausmacht: jung, dynamisch, ehrgeizig.<br />

Irgendwann aber machte der Erfolg allein nicht mehr<br />

glücklich. Die Entscheidung für ein entschleunigtes <strong>und</strong><br />

nachhaltiges Leben im Auszeitdorf haben sie nie bereut.<br />

Mittlerweile führt Hubertus Urlauber durch die Lechtaler<br />

Bergwelt, während Claudia das neue „Basecamp Hinterstein“<br />

für die Hausgäste in Schuss hält. Ähnliche Biographien<br />

haben Ramona Sprenger aus Pfafflar oder Christoph<br />

Eisnecker vom Landgasthof Adler in Hinterhornbach zu<br />

erzählen <strong>–</strong> allesamt junge Visionäre, die in den vier <strong>Tirol</strong>er<br />

Auszeitdörfern ihr Glück gef<strong>und</strong>en haben <strong>und</strong> dort ihre<br />

ganz persönliche Lebensspur hinterlassen möchten.<br />

INFO: www.lechtal.at<br />

wwww.grenzgaenger-wandern.com 19


Der »Grenzgänger« ist der neue Weitwanderweg in den Allgäuer Alpen. Er verbindet<br />

Wege, Gipfel <strong>und</strong> Länder: insgesamt sechs <strong>Etappen</strong>, Kilometer <strong>und</strong> 6.00 Höhenmeter<br />

<strong>zwischen</strong> Tannheimer Tal, Hintersteiner Tal <strong>und</strong> Lechtal. Die Umr<strong>und</strong>ung des Hochvogels<br />

<strong>und</strong> der Besuch des Schrecksees sind dabei nur zwei der Highlights. Mehrere imposante<br />

Wasserfälle Deutschlands erwarten euch genauso wie eine düstere Nordwand, ein Berg,<br />

der sich spaltet, ausgedehnte Blumenwiesen <strong>und</strong> atemberaubende Panoramen.<br />

Ein Gemeinschaftsprojekt von Bad Hindelang Tourismus,<br />

Tourismusverband Lechtal, Tourismusverband<br />

Tannheimer Tal DAV Sektion Allgäu-Immenstadt<br />

www.grenzgaenger-wandern.com<br />

20<br />

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