30.11.2021 Aufrufe

dihw MAGAZIN 4/2021

Die seit 2009 bestehende deutschsprachige Fachpublikation dihw MAGAZIN – DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE – unabhängige Fachzeitschrift für PKD, PVD, CVD, CBN, Hartmetall – berichtet in einem vierteljährlichen Turnus über Werkzeuge zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz und Holzprodukten, Glas sowie sonstigen Produkten bis hin zum Wasserstrahlschneiden mit Diamantdüsen von Tiefkühlprodukten.

Die seit 2009 bestehende deutschsprachige Fachpublikation dihw MAGAZIN – DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE – unabhängige Fachzeitschrift für PKD, PVD, CVD, CBN, Hartmetall – berichtet in einem vierteljährlichen Turnus über Werkzeuge zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz und Holzprodukten, Glas sowie sonstigen Produkten bis hin zum Wasserstrahlschneiden mit Diamantdüsen von Tiefkühlprodukten.

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ZKZ 30498<br />

Ausgabe 4 <strong>2021</strong><br />

DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE<br />

Unabhängige Fachzeitschrift für PKD, PVD, CVD, CBN, Hartmetall


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Weltleitmesse der<br />

Schleiftechnik<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

Gewusst-wie ...<br />

… ist meist nach der erfolgreichen Lösung eines Problems zu hören. In der<br />

Präzisionsbearbeitung bedeutet Gewusst-wie häufig auch Gewusst-mitwem<br />

und -womit. Lassen sich doch viele Bearbeitungsaufgaben nur in gemeinsamer<br />

Anstrengung mit dem dazugehörigen Know-how, dem perfekten<br />

Werkzeug, einer leistungsfähigen Maschine und abgestimmten Komponenten<br />

realisieren.<br />

Beispiele gefällig? Diese <strong>dihw</strong> <strong>MAGAZIN</strong>-Ausgabe ist voll davon. Wir berichten<br />

über neuartige Keramikfaser-Werkzeuge zum Entgraten und Polieren von<br />

Oberflächen, Kanten und Bohrungen sowie über neue PKD-Vollkopffräser für<br />

die Hartmetallbearbeitung. Stellen Ihnen ein völlig neues Werkzeugkonzept<br />

zum Glätten gefräster Oberflächen vor, das Wissenschaftler des Fraunhofer-<br />

Instituts für Produktionstechnologie IPT in Aachen entwickelt haben. Und wir<br />

informieren über neue Hochleistungsschichten, die im Gegensatz zu Hartmetallwerkzeugen<br />

beim Einsatz für die Bearbeitung bestimmter Werkstoffe einfach<br />

mehr drauf haben. Und über eine von Oerlikon entwickelte neue CVD-<br />

Diamantbeschichtung zum Bohren von hochabrasiven Kompositen, wie sie<br />

im Flugzeugbau verwendet werden.<br />

Wie Präzisionswerkzeuge in Einklang mit dem perfekten Bearbeitungszentrum<br />

in der Ultrapräzisionsbearbeitung optischer Komponenten im Kleinen<br />

Großes leisten – dort geforderte Bruchteile eines Mikrometers und Oberflächenrauheiten<br />

im einstelligen Nanobereich erreichen –, zeigt ein weiterer<br />

Anwenderbericht. Anregung genug, um sich den richtigen Tipp für Ihr persönliches<br />

Gewusst-wie zu holen.<br />

Noch mehr erfahren Sie im kommenden Jahr, wenn das dann im aufgefrischten<br />

Design erscheinende <strong>dihw</strong> <strong>MAGAZIN</strong> im Vorfeld wichtiger Messen um<br />

einen Newsletter ergänzt wird. So entgeht Ihnen im Bereich der Präzisions-<br />

Hochleistungswerkzeuge keine Neuigkeit.<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

GrindTec<br />

2022<br />

15. – 18. März<br />

Messe Augsburg<br />

GrindTec 2022 – starker Content und<br />

spannende Premieren:<br />

GrindTec<br />

FORUM<br />

GrindTec<br />

CAMPUS<br />

GrindTec<br />

FACTORY<br />

GrindTec<br />

CHALLENGE<br />

GrindTec<br />

START-UP<br />

GrindTec<br />

INNOVATION<br />

Entdecken und erleben Sie die neuen<br />

Themenwelten der GrindTec 2022<br />

www.grindtec.de<br />

Veranstalter<br />

Fachlicher Träger


Inhalt<br />

Titel<br />

6 Keramikfaser-Werkzeuge aus Hochleistungskeramik (Kempf GmbH)<br />

Werkstoffe<br />

Hybridbindungen<br />

20 Neueste Diamant-Korntechnologie in spezieller Hochleistungs-Hybridbindung steigert Schleifleistung<br />

Keramik<br />

21 Optimierte Hochleistungskeramik steigert Wertschöpfung in der Fräsbearbeitung<br />

Beschichtungen<br />

22 Neue Hochleistungsschichten<br />

Mehr Leistung beim Zerspanen von gehärtetem Stahl für Spritzgussformen<br />

Werkzeuge<br />

23 Trennscheiben<br />

25 Schneideinsätze<br />

24 PKD-Werkzeuge 26 Stechwerkzeuge<br />

24 Fräser<br />

27 Reibwerkzeuge<br />

Bearbeitungsverfahren<br />

Abrichten<br />

28 Etablierung eines mechanischen Abrichtverfahrens für das Trennschleifen<br />

Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Peter Dültgen, Dr.-Ing. Benjamin Bergmann, Dr. Ralf Theiss,<br />

Dr. Thomas Bruchhaus, Lennart Köhler M. Sc., Timo Koll M. Sc.<br />

33 Metallbearbeitung 4.0 dynamisch umgesetzt<br />

Graphitbearbeitung<br />

34 Optimiertes Werkzeug für optimierten Prozess<br />

Ultrapräzisionsbearbeitung<br />

36 Ultrapräzisionsbearbeitung von Metallen und Kunststoffen<br />

Bohren/Schleifen/Fräsen<br />

38 Abheben mit CFK<br />

40 C.O.R.E. – Werkzeugmaschinen fit für die digitale Zukunft<br />

41 Neue Technologie für das Hartmetallfräsen<br />

Komponenten/Zubehör<br />

Automatisierungssysteme<br />

42 Vom Komponentenanbieter zum<br />

Systemlieferanten<br />

Spannzeuge<br />

44 IoT-Lösung zur Echtzeitmessung von Spannkraft<br />

45 Werkzeughaltersysteme – Smart im Quadrat<br />

Software Schmierstoffe<br />

46 Automatisierung, Benutzerfreundlichkeit und 48 Schneidöl mit Präzision wie im<br />

Praxistauglichkeit<br />

Schweizer Uhrwerk<br />

News & Facts/Diverses<br />

3 Editorial<br />

10 Interview (Prof. Dirk Biermann)<br />

12 Personalien<br />

12 Markt<br />

16 Veranstaltungen/Messe-Infos<br />

19 Forschung<br />

49 Unternehmen/Inserenten<br />

50 Impressum/Termine<br />

4 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


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Titelstory<br />

Keramikfaser-Werkzeuge aus Hochleistungskeramik<br />

für beste Entgrat- und Polierergebnisse<br />

von Oberflächen, Kanten und Bohrungen<br />

Überall dort, wo Werkstücke ein besonderes<br />

Oberflächenfinish benötigen,<br />

sind Keramikfaser-Werkzeuge meist die<br />

erste Wahl. Hier trifft Hochleistungskeramik<br />

auf Teile, die Höchstleistung<br />

vollbringen müssen, vor allem in der<br />

Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie.<br />

Die einzigartigen Eigenschaften<br />

stellen die von herkömmlichen<br />

Drahtbürsten oder bestückten<br />

Nylonbürsten weit in den Schat-<br />

ten. So lassen sich mit Keramikfaser-<br />

Bürsten beispielsweise Querbohrungen<br />

und Oberflächen bearbeiten, während<br />

Schleifstifte ideal für punktgenaue<br />

Feinstentgratungen sind. Die prozesssicheren<br />

Entgrat- bzw. Polierabläufe können<br />

damit in die Komplettbearbeitung<br />

der Bauteile implementiert werden, sodass<br />

eine manuelle Nachbearbeitung<br />

überflüssig wird. Bei KEMPF, dem Entgratspezialisten<br />

aus Reichenbach-Fils,<br />

sind diese speziellen Keramikfaser-Werkzeuge<br />

ein wichtiger Bestandteil eines<br />

umfassendes Angebots an Entgrat- und<br />

Polierwerkzeuglösungen. KEMPF kann<br />

mittlerweile auf eine große Expertise<br />

an Anwendungen zurückblicken – vom<br />

winzigen Titanbauteil bis hin zu riesigen<br />

Motorblöcken, die unter anderem mit<br />

diesen Werkzeugen bearbeitet werden.<br />

Um es vorweg zu nehmen – nein, die<br />

Keramikfasern haben nichts mit einer<br />

gewöhnlichen Steinkeramik und<br />

noch weniger mit einer Kaffeetasse zu<br />

tun. Vielmehr steckt hinter dem eingesetzten<br />

Werkstoff eine „technische Keramik“,<br />

die im Gegensatz zur Kaffeetasse,<br />

die als Gebrauchskeramik bezeichnet<br />

wird, aus Al 2 O 3 Aluminiumoxid<br />

und speziellem Bindemittel bei hohen<br />

Temperaturen gesintert wird und erst<br />

dann ihre individuellen Eigenschaften<br />

erhält. Die daraus entstehende Oxidkeramik<br />

besitzt unter anderem eine<br />

hohe Härte (härter als Stahl) und eignet<br />

sich daher bestens zur Verwendung<br />

als Schneidstoff in der spanenden Bearbeitung.<br />

Darüber hinaus ist diese Art<br />

von Keramik sehr hitzebeständig, formstabil<br />

und verschleißfest – ideale Voraussetzungen<br />

also, um daraus Entgratwerkzeuge<br />

zu fertigen, die für die verschiedensten<br />

Anwendungen eingesetzt werden<br />

können.<br />

Eine Auswahl der Keramikfaser-Bürsten im Überblick – links die kleinste Keramikfaser-<br />

Bürste des Typs BÜA13-EB01S „Mobil-Schleiffaser“ mit Durchmesser 1 mm in pink. Diese<br />

Bürste kommt hauptsächlich mit mobilen Endgeräten in der Feinstbearbeitung von<br />

kleinen Flächen und Kanten zum Einsatz. Daneben die Keramikfaser-Oberflächenbürste<br />

BÜA13-CB15M mit 15 mm Durchmesser in pink, die für die Bearbeitung von kleinen<br />

Flächen in der CNC-Maschine konzipiert ist. Die Rundbürste des Typs „Wheelbrush“<br />

BÜW-A11-75 mit 75 mm Durchmesser ist speziell für die Bearbeitung von seitlichen Flächen<br />

und Kanten vorgesehen. Rechts daneben die blaue Keramikfaser-Crosshole-Bürste<br />

des Typs BÜCH-A33-7M mit 7 mm Durchmesser, die sich zum Entgraten von Querbohrungen<br />

eignet. Ganz rechts die Keramikfaser-Oberflächenbürste des Typs BÜA32-CB25M<br />

mit 25 mm Durchesser. Diese Bürste eignet sich besonders für etwas größere Oberflächen.<br />

Bei diesem Bürsten-Typ sind Durchmesser bis zu 200 mm erhältlich (XL).<br />

Da sich für diesen Werkstoff besonders<br />

Polier- und Schleifarbeiten anbieten, ist<br />

es naheliegend, die einzigartigen Eigenschaften<br />

der Hochleistungskeramik<br />

in einzelnen Fasern zu bündeln und<br />

komplette Bürstensysteme zu entwickeln,<br />

die herkömmlichen (Metall- oder<br />

Nylon-)Bürsten weit überlegen sind.<br />

Weil Keramik an sich sehr hart ist, die<br />

Faserstäbe jedoch gleichzeitig so flexibel<br />

sind, dass sie sich der Werkstückoberfläche<br />

anpassen, entsteht eine gleichmäßige<br />

Schleifwirkung, was wiederum<br />

zu konstanten und hervorragenden Polier-<br />

und Schleifeigenschaften führt und<br />

somit gleichmäßige Oberflächen erzeugt<br />

werden können. Darüber hinaus<br />

entsteht bei der Zerspanung kein Sekun-<br />

6 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Titelstory<br />

därgrat und es findet keine Anhaftung<br />

durch den Selbstregenerationseffekt des<br />

Keramikwerkstoffs statt. All dies führt zu<br />

beachtlichen Oberflächengüten (Ra und<br />

Rz Werte), die im zerspanenden Verfahren<br />

mit anderen Werkzeuglösungen<br />

nicht oder nur schwer erreicht werden.<br />

„Gratfrei direkt von der<br />

Maschine“ – ein wesentlicher<br />

Vorteil für jede Serienfertigung<br />

Die vom Entgratspezialisten KEMPF vertriebenen<br />

Keramikwerkzeuglösungen mit<br />

den beschriebenen Xebec-Keramikfasern<br />

können dabei für die verschiedensten Bearbeitungen<br />

herangezogen werden. Dabei<br />

gilt stets das Ziel, „gratfrei direkt von<br />

der Maschine“ produzieren zu können<br />

und deshalb Werkzeuglösungen anzubieten,<br />

die sich in den gesamten Herstellungsprozess<br />

implementieren lassen. Mit<br />

dem Ziel, manuelle Entgrattätigkeiten<br />

komplett zu eliminieren. Vor allem bei<br />

Serienbauteilen mit hoher Fertigungsmenge<br />

sind die daraus entstehenden<br />

(Kosten-)Vorteile beachtlich.<br />

So konnte KEMPF bei der Firma Schwab<br />

CNC in Rot am See für eine Serienfertigung<br />

eines Actuator-Housings (Lenkgetriebegehäuse)<br />

aus Magnesium die<br />

komplette maschinelle Entgratung ermöglichen<br />

und damit die geforderten<br />

Qualitätsvorgaben mehr als erfüllen. Mit<br />

einer Auflage von 200.000 Stück pro<br />

Jahr keine leichte Aufgabe, denn die dafür<br />

benötigten Werkzeuglösungen waren<br />

bei Schwab CNC bis dato noch<br />

nicht im Einsatz. Neben den komplexen<br />

Konturen, die mit dem Back-Burr<br />

Maschinelle Entgratung mit einer Keramikfaser-Bürste des Typs BÜA11-CB40M mit<br />

Durchmesser 40 mm – diese fährt in wenigen Sekunden den gesamten Bauteilrand an<br />

der Unterseite ab und entgratet diesen vollständig. Die kontinuierliche Roboterbestückung<br />

sorgt für eine nahezu 100 % Auslastung der Maschine. Um eine gleichbleibende<br />

Schleifleistung über alle Teile hinweg zu garantieren, kann der Bürstenüberstand einfach<br />

mittels einer Madenschraube an der Aluminiumhülse nachgestellt oder ein Ausgleichshalter<br />

zur automatisierten Verschleißkompensation eingesetzt werden. Schwab CNC setzt<br />

bei dieser Anwendung auf eine Werkzeuglängen-Änderung von 0,0005 – 0,003 mm per<br />

R-Parameterprogrammierung der Bürste.<br />

Cutter & Path Entgratsystem bearbeitet<br />

wurden, mussten auch die Flanschfläche<br />

sowie alle Konturen auf der Unterseite<br />

des Bauteils entgratet werden.<br />

Die dafür verwendete Keramikfaser-Bürste<br />

des Typs BÜA11-CB40M mit roten<br />

Fasern sorgt dabei für den gewünschten<br />

gleichmäßigen Abtrag des Grates am<br />

Bauteil. Durch die einzigartigen Eigenschaften<br />

dieser Keramikfaser-Bürsten<br />

ist mit einem durchschnittlichen Verschleiß<br />

von 0,0005 mm pro Bauteil eine<br />

Standzeit von weit über 100.000 Bearbeitungen<br />

möglich. Um eine gleichbleibende<br />

Entgratleistung zu gewährleisten,<br />

setzt Schwab CNC zusätzlich auf eine Parameterprogrammierung<br />

der Bürstenlänge.<br />

Hierbei wird die reduzierte Werkzeuglänge<br />

der Bürste automatisch nach<br />

jedem Programmablauf durch eine erhöhte<br />

Zustellung kompensiert. Bei diesem<br />

Actuator-Housing (Lenkgetriebegehäuse)<br />

muss der Maschinenbediener erst<br />

nach 20.000 Bauteile die Bürste nachstellen.<br />

Auf die bisher manuell durchgeführten<br />

Entgrattätigkeiten an dem komplexen<br />

Bauteil konnte fortan verzichtet<br />

werden. Aber auch im Vergleich<br />

Links: Nach der Fräsbearbeitung der Zylinderköpfe aus Aluminium-Druckguss entsteht vor allem an den Gusskonturen ein erheblicher<br />

Grat. Dieser sollte vollständig und prozesssicher innerhalb der festgelegten Bearbeitungsdauer entfernt werden. Mitte: Die bisher eingesetzte<br />

Tellerbürste aus Nylon mit Schleifbesatz konnte die Vorgaben nicht erfüllen, sodass in der Serienfertigung immer noch Restgrat<br />

übrig blieb. Rechts: Das Ergebnis nach dem Einsatz der Xebec-Keramikfasern. Die Oberflächenbürste entfernte den kompletten Grat,<br />

die Prozessgeschwindigkeit konnte eingehalten werden und der Kunde war mehr als zufrieden.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 7


Titelstory<br />

zu herkömmlichen Bürstensystemen<br />

auf dem Markt spielen die Keramikfasern<br />

ihre Vorteile aus. Entsprechende<br />

Vergleichstests wurden bei einem Automobilzulieferer<br />

durchgeführt, dessen<br />

produzierte Zylinderköpfe für einen bekannten<br />

Sportwagenhersteller in der<br />

Serienfertigung immer noch Restgrate<br />

aufwiesen. Die Teile aus Aluminium-<br />

Druckguss wurden an der Auslassseite<br />

aus Prozessgründen mit einem<br />

WSP-Messerkopf trocken bearbeitet,<br />

sodass in Richtung Auslasskanäle und<br />

an den Guss-Außenkonturen erheblich<br />

Grat erzeugt wurde, der eigentlich prozesssicher<br />

entfernt werden sollte. Mit<br />

der bis dato eingesetzten Tellerbürste<br />

mit Schleifnylon-Besatz SiC war es jedoch<br />

nicht möglich, die Gratwurzel in<br />

der gewünschten Prozessgeschwindigkeit<br />

zu entfernen. Daraufhin wurde die<br />

Keramikfaser-Bürste des Typs BÜA21-<br />

CB40M mit weißen Xebec-Keramikfasern<br />

und 40 mm Durchmesser, ebenfalls<br />

in der Trockenbearbeitung, mit den<br />

Schnittparametern n = 2.400 U/min,<br />

f = 4.000 mm/min und ap = 1,00 mm<br />

eingesetzt. Das Ergebnis zeigte, dass die<br />

Keramikfaser-Bürste ein wesentlich besseres<br />

Entgratergebnis erzielte und keine<br />

Sekundärgrate entstanden. Auch die gewünschte<br />

Prozessgeschwindigkeit konnte<br />

eingehalten werden.<br />

Kombination aus PKD-Fräser<br />

und Keramikfaser-Bürste<br />

sorgte für 30 Minuten<br />

schnellere Bearbeitungszeit<br />

Vor ähnlichen Problematiken mit<br />

einem Bauteil aus Aluminium-Sandguss<br />

stand das dafür beauftragte Unternehmen,<br />

als es ebenfalls um die Entgratung<br />

von mehreren eingefrästen Taschen<br />

ging. Der halbkreisförmige „Kameraträger“<br />

mit etwa 600 mm Durchmesser<br />

für die Optikindustrie sollte dabei<br />

mit mehreren Aussparungen versehen<br />

werden, die zur Kameraaufnahme<br />

dienen. Die äußere, bei Gusskonturen<br />

üblich undefinierte, Kontur der gefrästen<br />

Tasche sollte dabei vollständig entgratet<br />

werden, was angesichts der bei<br />

der Herstellung der Aussparungen entstandenen<br />

Grate prozesssicher nicht<br />

möglich war. Um den gesamten Ablauf<br />

deutlich zu optimieren, wurden die bisher<br />

eingesetzten Vollhartmetall-Fräswerkzeuge,<br />

die viel zu große Gratwurzeln<br />

erzeugten, durch PKD-Fräser aus<br />

dem Hause KEMPF ausgetauscht. Die<br />

Die verschiedenen Bürstentypen (Farben) im Überblick – für unterschiedliche Anwendungsfälle<br />

und Materialien sind natürlich auch unterschiedliche Eigenschaften der eingesetzten<br />

Keramikfasern notwendig. Die vier Farben sind hierbei lediglich das Unterscheidungsmerkmal<br />

für unterschiedliche Härtegrade bzw. für die sich daraus ergebende Abrasivität<br />

der Fasern.<br />

Die gefräste Tasche an der Außenseite des<br />

Kameraträgers oberhalb der Aussparung<br />

für die Kamera. Um die Kontur zu entgraten,<br />

wird die gesamte Fläche einfach mit<br />

einer Oberflächen-Bürste mittlerer Abrasivität<br />

(rot) des Typs BÜA11-CB25M abgefahren.<br />

Durch die Verwendung des PKD-<br />

Standardfräsers KF910 aus dem Hause<br />

KEMPF wurde zudem eine gratminimierter<br />

Fräsprozess implementiert, der die Standzeit<br />

des Fräsers und der Keramikfaser-Bürste<br />

mit Durchmesser 25 mm um ein Vielfaches<br />

erhöht.<br />

Standardfräser KF910 mit den Durchmessern<br />

14 mm und 20 mm sowie<br />

ein PKD-Sonderwerkzeug mit 38 mm<br />

Durchmesser leisteten dabei so gute<br />

Vorarbeit, dass die zum Entgraten der<br />

Konturen eingesetzte Keramikfaser-<br />

Oberflächenbürste nur noch minimale<br />

Grate entfernen mussten. So senkte<br />

sich nicht nur der Verschleiß und somit<br />

auch die Standzeit der eingesetzten<br />

Keramikfaser-Bürste, sondern auch die<br />

Haltbarkeit der PKD-Fräser übertraf die<br />

der vorher eingesetzten VHM-Fräser<br />

um ein Vielfaches. Die in mittelgroßer<br />

Serie produzierten Kameraträger werden<br />

seither mit dem optimierten Verfahren<br />

und den nun eingesetzten PKD<br />

Fräsern ganze 30 Minuten schneller gefertigt.<br />

Eine manuelle Nacharbeit ist<br />

nicht mehr notwendig, da alle Prozesse<br />

maschinell in gleichbleibender Qualität<br />

umgesetzt werden.<br />

Keramikfaser-Werkzeuge<br />

lohnen sich auch bei Kleinserien<br />

Auch bei Kleinserien oder sogar in der<br />

Prototypenfertigung spielen Entgratvorgänge<br />

eine wichtige Rolle. Vor allem,<br />

wenn hochpräzise Bauteile bearbeitet<br />

werden müssen, ist nicht die Menge,<br />

sondern rein die erreichte Qualität<br />

der Bearbeitung ausschlaggebend. Dies<br />

trifft insbesondere für Bauteile aus der<br />

Luft- und Raumfahrt zu. In diesem Bereich<br />

hat sich die Firma Seiffer & Steiner<br />

Präzisionsteile GmbH in Lauffen am<br />

Neckar über die deutschen Grenzen hinaus<br />

einen Namen gemacht und unter<br />

anderem ein hochpräzises optisches<br />

Sensorteil für Satelliten mitentwickelt<br />

und Teile der Prototypenfertigung übernommen.<br />

Da hierbei höchste Präzision und Fertigungsqualität<br />

die Voraussetzungen sind,<br />

war die komplett maschinelle und gratfreie<br />

Herstellung obligatorisch. Doch gerade<br />

bei der maschinellen Entgratung<br />

der vielen Bohrungen mit teilweise asymmetrischen<br />

und gewölbten Konturen sowie<br />

der Bearbeitung der Oberflächen,<br />

war Seiffer & Steiner auf entsprechende<br />

Werkzeuglösungen angewiesen, auf die<br />

bis dato noch nicht zurückgegriffen werden<br />

konnte. Ein Messebesuch auf der<br />

Deburring Expo in Karlsruhe und der daraus<br />

resultierende Erstkontakt zum Ent-<br />

8 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Titelstory<br />

An der Stirnseite des optischen Sensorbauteils<br />

kam die Oberflächen-Keramikfaser-Bürste<br />

BÜA32-CB15M zum Einsatz,<br />

um alle Konturen scharfkantig zu entgraten,<br />

ohne jedoch eine Fase zu erzeugen.<br />

Die kleinen Querbohrungen innerhalb der<br />

Hauptbohrung wurden mit einem flexiblen<br />

Schleifstift des Typs BÜCH-PB-4B (blau)<br />

mit Durchmesser 4 mm sehr fein entgratet.<br />

gratspezialisten KEMPF aus Reichenbach-<br />

Fils sollte dies nachhaltig ändern. Um die<br />

vielen Flächen, Bohrungen und 3-D-Konturen<br />

vor allem prozesssicher und absolut<br />

gratfrei direkt in der Maschine herzustellen,<br />

wurden unter anderem eine Vielzahl<br />

von Keramikfaser-Werkzeugen verwendet.<br />

So wurden mit einer Keramik Cross-<br />

Hole-Bürste sämtliche Querbohrungen<br />

entgratet. Die dafür konzipierte Bürste<br />

steuert dabei die Flanken der Keramikfasern<br />

durch die entstehende Fliehkraft<br />

an die Bohrungswand und kann so feine<br />

Grate bis 0,1 mm effizient entfernen,<br />

ohne dabei die Bohrung zu beschädigen.<br />

Mit unterschiedlichen Werkzeuglängen<br />

können mit dieser Lösung nicht nur „normale“<br />

Bohrungen, sondern auch Tieflochbohrungen<br />

bis zu 370 mm bearbeitet<br />

werden.<br />

Für die Fläche des Anbauflansches des<br />

etwa 100 mm langen Bauteils aus hochfestem<br />

Titan wurde eine Oberflächenbürste<br />

mit Durchmesser 15 mm eingesetzt,<br />

die bestens dafür geeignet ist, um<br />

Planflächen zu entgraten ohne eine zu<br />

große Kantenverrundung zu erzeugen.<br />

Verschiedene Keramikschleifstifte mit<br />

flexiblem Schaft und speziellem Keramik-Werkstoffkopf<br />

sorgen schließlich für<br />

das nötige Finish und realisieren punktgenau<br />

die letzten Feinstentgratungen<br />

an Konturen und Bohrungen im Bereich<br />

unter 10 mm Durchmesser. Es zeigt sich,<br />

Auch die Schleifstifte mit pantentiertem<br />

Keramik-Stein aus abrasivem keramischen<br />

Fasermaterial machen sich die einzigartigen<br />

Eigenschaften zu Nutze und eignen<br />

sich perfekt für Entgratungen und Polierarbeiten.<br />

Die im Bild gezeigten Varianten<br />

mit flexiblem Schaft sorgen zusätzlich für<br />

einen sanften und flexiblen Kontakt zum<br />

Werkstück und erlauben somit Feinstentgratungen<br />

ohne Verspringen des Werkzeugs,<br />

vor allem bei Bearbeitungen von<br />

Querbohrungen.<br />

Die Xebec-Keramikfasern in Nahaufnahme – Die einzelnen Keramikfaser-Stäbe bestehen<br />

selbst aus ca. 1.000 gebundenen Keramikfasern, die jeweils nur einige µm dick sind. Die<br />

Spitzen der Keramikfasern sind gleichzeitig die Schneidkanten, die aufgrund der besonderen<br />

Keramikwerkstoff-Eigenschaften Temperaturen von bis zu 150° C standhalten. Darüber<br />

hinaus schärfen sich die Schneidkanten während der Bearbeitung selbst nach, sodass<br />

stets eine gleichmäßige Schleifwirkung ermöglicht wird und hervorragende Oberflächengüten<br />

bzw. Entgratergebnisse erzielt werden. Da die Keramikfasern im Gegensatz<br />

zu Drahtbürsten immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren, wird die Werkstückoberfläche<br />

nicht verletzt und die geometrische Form nicht verändert. Somit eignet<br />

sich der Einsatz der Keramikfaser-Werkzeuge auch dann, wenn ein spezielles Oberflächenfinish<br />

erzielt werden soll.<br />

dass Keramik einer der vielfältigst einsetzbaren<br />

Schneidstoffe ist. Der älteste<br />

künstliche Werkstoff der Welt spielte in<br />

der Menschheitsgeschichte schon immer<br />

eine Rolle und wird mit dem Einsatz<br />

als „technische Keramik“ gefragter<br />

denn je, denn sie lässt sich mittlerweile<br />

der High-Tech-Sparte zuordnen und<br />

bietet weiterhin sehr viel Potenzial. Auch<br />

im Bereich der Zerspanung bietet Keramik,<br />

beispielsweise durch die höhere<br />

Materialhärte im Vergleich zu Hartmetall,<br />

wesentliche Vorteile und wird dennoch<br />

oft unterschätzt. Dabei zeigen<br />

die aufgeführten Beispiele, dass Werkzeuge<br />

aus Keramikfaser bzw. Keramikstein<br />

genau dann ihre Vorteile ausspielen,<br />

wenn konventionelle Werkzeuge an<br />

ihre Grenzen stoßen und Bauteile dann<br />

trotzdem manuell nachgearbeitet werden<br />

müssen. KEMPF als Entgratspezialist<br />

stellt dabei die Werkzeuglösung zur Verfügung,<br />

die genau diese unnötigen Prozesse<br />

eliminieren und dem Kunden damit<br />

Zeit, Geld und Nerven erspart und<br />

die Fertigung optimiert.<br />

Weitere Infos: www.kempf-tools.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 9


News & Facts Interview<br />

Das aktuelle Interview zum Thema:<br />

Der Laser bedroht uns „Schleifer“ nicht<br />

mit Prof. Dirk Biermann, Leiter des Instituts für Spanende Fertigung (ISF) an der Technischen<br />

Universität Dortmund<br />

Obwohl die neue Messe GrindingHub von Messe Stuttgart, Swissmem und VDW erst<br />

im Mai 2022 stattfindet, sagte der bekannte Schleifexperte und WGP-Wissenschaftler<br />

(Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik) Prof. Dirk Biermann, Leiter des<br />

Instituts für Spanende Fertigung (ISF) an der Technischen Universität Dortmund, sofort<br />

seine Unterstützung zu.<br />

Herr Professor Biermann,<br />

wenn die GrindingHub in<br />

Stuttgart das Licht der Welt<br />

erblickt, feiert das ISF in<br />

Dortmund sein 50-Jähriges.<br />

Wie hat sich aus Ihrer Sicht<br />

als früherem Motorenentwickler<br />

und heutigem Institutsleiter<br />

das Schleifen in dieser<br />

Zeit verändert?<br />

Dirk Biermann: Es ging früher<br />

recht rustikal zu. Mittlerweile<br />

sind wir mit Blick auf Präzision<br />

und Oberflächenqualität in damals<br />

nicht realisierbare sub-μm-<br />

Bereiche vorgestoßen. Das ging<br />

aber nicht zu Lasten der Produktivität,<br />

die sich gleichzeitig auch<br />

erhöht hat.<br />

Im Kommen sind neue Verfahren<br />

wie das Laserpolieren:<br />

Was spricht für sie, wo ist das<br />

Schleifen weiterhin gefragt?<br />

Dirk Biermann: Ich sehe das<br />

Laserpolieren primär als Ergänzung.<br />

Die relativ junge Technologie<br />

hat schon Nischen erobert<br />

wie etwa in der Kunststoff- und<br />

Medizintechnik. Es gibt bereits<br />

einige interessante Lösungen,<br />

doch das Laserpolieren deckt<br />

längst nicht alle Anwendungen<br />

etwa im Bereich des Schleifens<br />

Prof. Dirk Biermann<br />

Leiter des Instituts<br />

für Spanende Fertigung (ISF)<br />

an der Technischen Universität<br />

Dortmund<br />

und Finishens ab. Hinzu kommt,<br />

dass der Einstieg noch verhältnismäßig<br />

teuer ist.<br />

Welche Herausforderungen<br />

stellen neue Antriebskonzepte<br />

wie die Elektromobilität an<br />

das Schleifen?<br />

Dirk Biermann: Dieser Trend<br />

erhöht die Anforderungen an<br />

das Schleifen. Bisher hat der Verbrennungsmotor<br />

die Geräusche<br />

zum Beispiel von Lagern, Zahnrädern<br />

oder Getrieben überdeckt.<br />

Besonders herausfordernd<br />

ist jedoch die Bearbeitung<br />

von Gehäusen, die durch integrierte<br />

Antriebssysteme in Kombination<br />

mit Leichtbaulösungen<br />

in Elektrofahrzeugen strukturbedingt<br />

leicht in Schwingung geraten.<br />

Daher sind spezielle Lösungen<br />

erforderlich, um die geforderten<br />

engen Toleranzen sicher<br />

einzuhalten.<br />

Sie sprechen die hör- oder<br />

spürbaren Schwingungen in<br />

Kraftfahrzeugen an, die in<br />

erheblichem Maße von neuen,<br />

leichten Werkstoffen beeinflusst<br />

werden. Wie reagiert<br />

die Schleiftechnologie zum<br />

Beispiel auf neue Verbundwerkstoffe?<br />

Dirk Biermann: Etwa bei den<br />

Carbonfaserkunststoffen, kurz<br />

CFK, sehe ich tolle Chancen<br />

für das Schleifen. Viele Anwender<br />

bearbeiten CFK ja noch mit<br />

Werkzeugen mit geometrisch<br />

bestimmter Schneide. Doch der<br />

Verschleiß fällt hier beim Bohren<br />

und Fräsen hoch aus. Das Institut<br />

für Spanende Fertigung hat<br />

als Alternative ein deutlich wirtschaftlicheres<br />

Diamantschleifverfahren<br />

entwickelt. Ich gehe<br />

davon aus, dass das Interesse daran<br />

mit wachsender Anzahl an<br />

CFK-Verarbeitungen zunehmen<br />

wird.<br />

Stichwort 3-D-Druck:<br />

Brauchen wir neue Schleiftechnologien,<br />

um additiv gefertigte<br />

Bauteile zu bearbeiten?<br />

Dirk Biermann: Ja, hier sind<br />

maßgeschneiderte, angepasste<br />

Lösungen gefragt: Neue Prozesse<br />

sind ideal geeignet, um<br />

hohe Endqualität zu erreichen.<br />

In dem EU-Projekt „Advanced<br />

Processing of Additively Manufactured<br />

Parts“ – kurz Ad-Proc-<br />

Add – erforscht ein internationales<br />

Netzwerk neue Prozesse<br />

zum Bearbeiten von additiv gefertigten<br />

Bauteilen. Es geht dort<br />

innerhalb der Fertigungskette<br />

von additiv hergestellten Stahlwerkstoffen<br />

unter anderem um<br />

die Wechselwirkungen mit spanender<br />

Nachbearbeitung. Das<br />

ISF kümmert sich um die Themen<br />

Schleifen, Nassstrahlspanen<br />

und Microfinishen.<br />

Wie ist der Stand der Dinge<br />

beim abrasiven Nass-Strahlspanverfahren?<br />

Sie treiben es<br />

gemeinsam mit der Schweizer<br />

Nicolis Technology AG für die<br />

gezielte Schneidkantenpräparation<br />

voran.<br />

Dirk Biermann: Wir setzen einen<br />

Knickarm-Roboter ein, der<br />

die Schleifwerkzeuge hält, um<br />

prozesssicher und reproduzier-<br />

10 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


News & Facts Interview<br />

bar anspruchsvolle Werkzeuge<br />

wie Bohrer oder Schaftfräser zu<br />

bearbeiten. Das gelingt mittlerweile<br />

so gut, dass sich damit sogar<br />

unsymmetrische Schneidkanten<br />

bei Bohr- und Fräswerkzeugen<br />

herstellen lassen.<br />

Schneidkanten-Bearbeitung<br />

zählt ja generell zu den Stärken<br />

des Schleifens: Welche<br />

weiteren Entwicklungen gibt<br />

es dazu am ISF?<br />

Dirk Biermann: Ein Team<br />

unter Dr. Timo Bathe und<br />

Alexander Ott hat das Verfahren<br />

[Tool]Prep entwickelt, mit<br />

dem sich Werkzeugschneidkanten<br />

an die jeweiligen Einsatzbedingungen<br />

anpassen lassen.<br />

Die beiden ISF-Wissenschaftler<br />

haben sich mit einem Start-up<br />

selbstständig gemacht, um diese<br />

Art der Schneidkantenpräparation<br />

weiterzuentwickeln und<br />

zu vermarkten. Das Besondere:<br />

[Tool]Prep bietet jedem Werkzeugschleifer<br />

eine einfache und<br />

reproduzierbare Schneidkantenpräparation<br />

auf eigenen Maschinen.<br />

Erreicht wird dies mit Hilfe<br />

eines austauschbaren Wechselelements<br />

innerhalb des Dorns einer<br />

modifizierten Schleifscheibenaufnahme.<br />

Warum gibt es am ISF im<br />

Rahmen eines eigenen Sonderforschungsbereichs<br />

ein Grundlagenprojekt<br />

zum Schleifen<br />

von inhomogenen mineralischen<br />

Untergründen wie<br />

Stahlbeton?<br />

Dirk Biermann: Eine große<br />

Herausforderung sind die<br />

Schwankungen der Prozessbedingungen.<br />

So stammen die<br />

natürlichen, mineralischen Bestandteile<br />

aus unterschiedlichen<br />

Regionen – zum Beispiel<br />

aus dem Rheingebiet oder dem<br />

Schwarzwald. Zum Einsatz kommen<br />

hier wie bei vielen metallisch<br />

basierten Werkstoffen diamantbeschichtete<br />

Werkzeuge,<br />

bei denen wir die Form und die<br />

Anordnung der Diamantkörner<br />

an den jeweiligen Stahlbeton<br />

anpassen.<br />

Wie beurteilen Sie den Trend<br />

zu additiv beschichteten<br />

Schleifwerkzeugen?<br />

Dirk Biermann: Das ist eine<br />

hochinteressante Lösung, auf die<br />

bereits einige Schleifwerkzeug-<br />

Hersteller setzen. Der 3-D-Druck<br />

bietet hier spannende Möglichkeiten,<br />

wie etwa das Drucken<br />

von Kanälen für die Kühlschmiermittel-Versorgung.<br />

Was bedeutet für Sie die neue<br />

Messe GrindingHub?<br />

Dirk Biermann: Wettbewerb<br />

belebt das Messegeschäft. Forscher<br />

aus dem Bereich Schleifen<br />

wie ich besuchen daher beide<br />

Messen, also GrindTec und<br />

GrindingHub.<br />

Weitere Infos: www.grindinghub.de<br />

PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN<br />

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Die branchenumfassende Medien -<br />

plattform für Anbieter und Anwender<br />

in deutscher und englischer Sprache<br />

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Pumpen-, Kompressorenindustrie,<br />

Systeme und Komponenten<br />

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News & Facts Personalien/Markt<br />

Geschäftsführerwechsel bei<br />

TDM Systems<br />

Jean-Paul Seuren übernimmt ab sofort die Geschäftsführung<br />

bei TDM Systems, dem führenden Anbieter von Tool<br />

Management Lösungen im Bereich Zerspanung.<br />

Jean-Paul Seuren erreichte<br />

als Vice President Global<br />

Sales und Marketing bei<br />

TDM Systems bereits innerhalb<br />

weniger Monate wichtige<br />

Meilensteine im Vertrieb.<br />

Ab sofort lenkt er die<br />

Geschicke des gesamten Unternehmens.<br />

Der erfahrene<br />

Vertriebsprofi freut sich auf<br />

die neue Herausforderung:<br />

„TDM Systems will weiter<br />

wachsen. Die Chancen dafür<br />

Jean-Paul Seuren<br />

stehen gut, denn eine digitale<br />

Werkzeugmanagement-<br />

Lösung ist unverzichtbar für zerspanende Unternehmen, um<br />

effizient und damit wettbewerbsfähig zu fertigen.“<br />

Dietmar Bohn, der vor Jean-Paul Seuren die Geschäfte von<br />

TDM Systems lenkte, verlässt das Unternehmen, um sich anderen<br />

Aufgaben zu widmen.<br />

weitere Infos: www.tdmsystems.com<br />

Medical Solutions Center<br />

Schorndorf eröffnet<br />

Am 15. Juli <strong>2021</strong> eröffnete GF Machining Solutions das<br />

Medical Solutions Center Schorndorf, ein auf die Medizintechnik<br />

spezialisierter Bereich innerhalb des Center of Competence<br />

Schorndorf.<br />

Die Schlüsseltechnologien, die benötigt werden, um medizinische<br />

Geräte herzustellen, sind nun an einem Ort vereint:<br />

dem Medical Solutions Center Schorndorf, das zur<br />

GF Machining Solutions GmbH gehört. Das Eröffnungsevent<br />

fand sowohl online als auch vor Ort statt. Nach Vorträgen<br />

von Christian Jung, Geschäftsführer GF Machining<br />

Solutions GmbH, Joachim Seele, Technischer Verkauf und<br />

BDS, Benjamin Sendler, Leiter Anwendungstechnik, und Prof.<br />

Dr.-Ing. Bahman Azarhoushang vom KSF (Kompetenzzentrum<br />

für Spanende Fertigung) folgte ein Rundgang durch<br />

das Center, das den Produktionsablauf eines Knochensäge-<br />

Führungsblocks zeigt. Für jede der genutzten Technologien<br />

erklärte ein Experte die jeweiligen Prozessschritte an<br />

der Maschine. Der Knochensäge-Führungsblock kann komplett<br />

im Medical Solutions Center hergestellt werden – mit<br />

GF Machining Solutions’ Mikron MILL S 600 U, AgieCharmilles<br />

LASER P 400 U und AgieCharmilles CUT P 550.<br />

Die Herstellung von medizinischen Geräten ist mit verschiedenen<br />

Herausforderungen verbunden. Dies betrifft die Wahl<br />

der Materialien, Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien, aber<br />

auch das Nachverfolgen der Daten und ihre Konformität mit<br />

ISO13485. Um den medizinischen Bestimmungen zu entsprechen,<br />

müssen die Herstelldaten für jedes Teil im Herstellungsprozess<br />

erfasst werden. Um diese Anforderung zu erfüllen, ist<br />

jede Maschine im Arbeitsablauf mit GF Machining Solutions’<br />

Software WorkshopManager verbunden, die auf jede Maschine<br />

zugreifen kann und die Bestellung freigibt.<br />

Im Medical Solutions Center befinden sich alle Maschinen,<br />

die benötigt werden, um medizinische Geräte herzustellen<br />

(Lasermaschinen, Maschinen für Additive Fertigung, Hochgeschwindigkeitsfräs-<br />

und Senkerodiermaschinen) sowie die<br />

geeignete Software und ein Team von Spezialisten aus der<br />

Fertigungstechnik, Digitalisierung und Automation, die den<br />

Markt für medizinische Geräte kennen.<br />

Die Eröffnung des Medical Solutions Centers innerhalb des<br />

Center of Competence Schorndorf spiegelt den strategischen<br />

Schwerpunkt von GF Machining auf der Medizinbranche wieder.<br />

In den letzten Monaten hat GF Machining Solutions eine<br />

AgieCharmilles LASER P 400 U Femto Flexipulse und eine speziell<br />

adaptierte Mikron MILL S 400 U an das KSF Tuttlingen<br />

geliefert, um es bei der Entwicklung neuer Fertigungsverfahren<br />

für medizinische Geräte zu unterstützen. Das KSF ist angegliedert<br />

an die Hochschule Furtwangen University, eines<br />

der führenden Lehr- und Forschungsinstitute für Medizintechnik<br />

in Deutschland. Die anderen Segmente, die GF Machining<br />

Solutions bedient (die Automobilbranche, die Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie (IKT) sowie die Luft- und<br />

Raumfahrt) sind weiterhin ebenfalls im Center of Competence<br />

Schorndorf mit diversen Lösungen vertreten.<br />

Die großartigen Vier<br />

weitere Infos: www.gfms.com<br />

Der allgeimeine metrische Katalog von Dormer Pramet<br />

wurde mit 20.000 neuen Schneidwerkzeugen überarbeitet,<br />

indem er in vier Veröffentlichungen der einzelnen Hauptanwendungen<br />

aufgeteilt wurde: Bohren, Fräsen, Drehen und<br />

Gewinden.<br />

Die vier Kataloge wurden erstellt, damit Kunden die für ihre<br />

Bearbeitungsvorgänge relevanten Werkzeuge leicht finden<br />

können. Außerdem ist es das erste Mal, dass indexierbare und<br />

runde Werkzeuge in einem Katalog zusammengefasst werden.<br />

Neben Informationen zum Sortiment bieten die Kataloge<br />

detaillierte und hilfreiche Bearbeitungsinformationen wie<br />

Geschwindigkeiten, Vorschübe, geeignete Werkstoffmaterialgruppen<br />

und ISO-Klassifizierungen.<br />

weitere Infos: www.dormerpramet.com<br />

12 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


News & Facts Markt<br />

60 Jahre Präzision …<br />

… und weiter geht's!<br />

In diesem Jahr feiert die Fritz Hartmann Präzisionswerkzeuge<br />

GmbH & Co. KG ihr 60-jähriges Bestehen. Mit mehr als<br />

20 Herstellermarken und über 100.000 unterschiedlichen Artikeln<br />

aus den Bereichen Zerspanung, Spannen, Schleifen und<br />

Messen versorgt Fritz Hartmann seine Kunden in den Branchen<br />

Automotive, Aerospace, Medizintechnik, Maschinenund<br />

Anlagenbau sowie Werkzeug- und Formenbau seit sechs<br />

Jahrzehnten mit einem umfassenden Sortiment an innovativen<br />

Qualitätsprodukten.<br />

„Wir sind stolz, dass wir auf eine so lange Tradition zurückblicken<br />

können. Dies verdanken wir unseren engagierten Mitarbeitenden<br />

und unseren Kunden, die auf unsere Erfahrung<br />

und unser Know-how vertrauen“, so Geschäftsführer Thomas<br />

Dünnebier. Mit dem Vertrieb von Messwerkzeugen fing alles<br />

an, als Fritz Hartmann das Unternehmen 1961 ins Leben<br />

rief. Dem unternehmerischen Weitblick des Firmengründers<br />

ist es zu verdanken, dass Fritz Hartmann Präzisionswerkzeuge<br />

schnell expandierte. Weltweit kamen starke Partner dazu und<br />

die ersten Mitarbeitenden wurden eingestellt. Seit 2004 ist<br />

Fritz Hartmann ein Unternehmen der HAM Group Hartmetallwerkzeugfabrik<br />

Andreas Maier GmbH.<br />

Neben einem umfangreichen Produktportfolio an Standardprodukten<br />

und kundenspezifischen Lösungen bietet Fritz<br />

Hartmann Präzisionswerkzeuge auch maßgeschneiderte Serviceleistungen<br />

an. Mit einem Werkzeugausgabe- und Verwaltungssystem<br />

schafft das Unternehmen die Voraussetzungen<br />

für effiziente Logistikprozesse und eine prozessoptimierte Zukunft.<br />

Ein Team aus erfahrenen Spezialisten steht dabei den<br />

Kunden mit umfangreichem Fachwissen zur Seite.<br />

weitere Infos: www.fritzhartmann.de<br />

Nachhaltige Rundum-<br />

Lösungen mit Ausbau-<br />

potenzial<br />

Die Okuma<br />

Deutschland GmbH feiert<br />

ihr zweijähriges Bestehen<br />

und freut sich<br />

in diesem Zuge über<br />

das Erreichen eines besonderen<br />

Etappenziels:<br />

Mit der Gründung der<br />

Tochtergesellschaft am<br />

1. September 2019 hatte<br />

sich Okuma eine<br />

noch intensivere Betreuung<br />

seiner Kunden<br />

und die noch nahtlosere Zusammenarbeit vorgenommen.<br />

Eine neuerliche Umfrage zeigt, dass der Plan aufging.<br />

Im Jahr 2019 übernahm Okuma den langjährigen Vertriebspartner<br />

Hommel CNC-Technik und formte daraus die Okuma<br />

Deutschland GmbH. Die Tochtergesellschaft sollte sich auf<br />

den deutschen Markt fokussieren und durch die Nähe zum<br />

Kunden zu einer noch besseren Betreuung führen.<br />

PRECISE. POWERFUL. PRODUCTIVE.<br />

kapp-niles.com<br />

weitere Info: www.okuma.eu<br />

Marion Oker, Leitende Geschäftsführerin IHK Region Stuttgart Bezirkskammer<br />

Böblingen, übergibt die Ehrenurkunde zum 60. Jubiläum<br />

an Thomas Dünnebier, Geschäftsführer der Fritz Hartmann<br />

Präzisionswerkzeuge GmbH & Co KG. (Das Foto wurde unter der<br />

Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Regeln gemacht.)


News & Facts Markt<br />

3 … 2 ... 1 ... LAUNCH!<br />

Neue Website mit umfangreichem Content<br />

LACH DIAMANT, der Hersteller für Diamant- und CBN-<br />

Werkzeuge, zeigt sich mit neuer Web-Präsenz in modernem<br />

Design. Jetzt können sich die Besucher über umfassenden<br />

Content zu LACH DIAMANTs Lösungen für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche in der Zerspanung freuen. Und<br />

das in bunt und bewegt: Über 2.505 neue Bilder und 138 Videos<br />

zeigen die hochpräzisen Diamant- und CBN-Werkzeuge<br />

im Einsatz. Zur Geschichte und Arbeitsweise des fast 100-jährigen<br />

Familienunternehmens finden Sie einzigartige historische<br />

Bilder und Einblicke: https://www.lach-diamant.de.<br />

Schnell und einfach<br />

Schnittdaten optimieren<br />

Seco Tools bietet eine neue Version seiner webbasierten<br />

Werkzeugempfehlung Seco Suggest. Anwender finden jetzt<br />

noch schneller und einfacher effiziente Werkzeuglösungen<br />

für ihren individuellen Bedarf. Neben umfangreichen Schnittdaten<br />

können auch CNC-Codes zum Gewindeschneiden abgerufen<br />

werden. Die Webanwendung ist kostenlos und rund<br />

um die Uhr verfügbar.<br />

Die Auswahl des geeigneten Zerspanungswerkzeugs und die<br />

Suche nach den benötigten Schnittdaten ist eine komplexe<br />

Herausforderung, für die oft nur wenig Zeit bleibt. Ebenso<br />

können neue Bearbeitungsvorgänge den optimalen Einsatz<br />

der vorhandenen Werkzeuge erfordern. Mit der Webanwendung<br />

Seco Suggest unterstützt Seco Tools Anwender jederzeit<br />

und mit umfassendem Know-how bei der Bearbeitung<br />

komplexer Komponenten.<br />

Sekundenschnell jede Anwendung optimieren<br />

Intuitiv mit großem Mehrwert<br />

„In der Planungsphase der neuen Unternehmenswebsite war<br />

uns wichtig, dass sich unser hoher Anspruch an Professionalität<br />

in der Herstellung von präzisen Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

auch in der Darstellung der Webseite widerspiegelt.<br />

Auch wollten wir die Nutzer inhaltlich mitnehmen – auf die<br />

Reise von der Idee zur Werkzeugherstellung. Wir konnten unsere<br />

Stärke deutlich herausstellen: Dass wir zum einen Standardwerkzeuge<br />

direkt ab Lager anbieten und zum anderen an<br />

der hochpräzisen Konzeption von Sonderwerkzeugen in unzähligen<br />

Branchen arbeiten. Das ist unser Alltag – darin steckt<br />

unsere Leidenschaft, die wir mit dem seit über 99 Jahren gewachsenen<br />

Know-how Tag für Tag gemeinsam mit unseren<br />

Kunden leben. Aus unserer Sicht zeigt die Webseite genau<br />

das. Schauen Sie selbst!“, so Geschäftsführer Robert Lach stolz<br />

über den erfolgreichen Relaunch.<br />

Seco Suggest liefert in Sekundenschnelle Werkzeuglösungen<br />

für eine effiziente Fertigung. Anwender bestimmen den<br />

Werkstoff sowie die geplante Bearbeitung und erhalten sofort<br />

eindeutige, maßgeschneiderte Werkzeugempfehlungen.<br />

Ebenso stellt Seco Suggest die jeweils passenden Schnittdaten<br />

bereit. Die Rüstzeiten der Zerspanungswerkzeuge sinken und<br />

die Produktivität steigt.<br />

Mehrere Lösungen zur Auswahl<br />

Die intuitiv gestaltete Webanwendung greift auf ein breites<br />

Spektrum an Zerspanungsstrategien und Produkten von Seco<br />

Tools zurück. Für größtmögliche Transparenz bei der Auswahl<br />

gibt Seco Suggest oftmals mehrere Werkzeugempfehlungen<br />

und zeigt eine Liste möglicher Alternativen an.<br />

Ergänzend zur Werkzeugempfehlung liefert Seco Suggest<br />

zahlreiche wichtige Informationen wie Verfügbarkeit, Werkstoffeignung<br />

und alle technischen Daten, die in Echtzeit aktualisiert<br />

werden. Darüber hinaus erhalten Anwender speziell<br />

für den ausgewählten Gewindebohrer oder die ausgewählte<br />

Wendeschneidplatte optimierte CNC-Codes.<br />

weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />

Aufgefrischtes Design<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE<br />

Mediadaten 2022<br />

weitere Infos: https://harnisch.com/<strong>dihw</strong>/mediadaten/<br />

weitere Infos: www.secotools.com<br />

14 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


News & Facts Markt<br />

Umwelttechnikpreis<br />

Baden-Württemberg für<br />

ZEISS PerformanceFit<br />

Der Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in der Kategorie<br />

„Materialeffizienz“ geht an ZEISS PerformanceFit. Mit<br />

diesem umfassenden Retrofit-Paket lassen sich bis zu 20 Jahre<br />

alte Portalmessgeräte von ZEISS mit neuester Technologie<br />

ausrüsten. „Dieses Retrofit von ZEISS hatte für die Jury Vorbildcharakter.<br />

Einerseits, weil Retrofits in dem Umfang und dieser<br />

Komplexität selten sind. Andererseits wurde es in der Form<br />

überhaupt nur möglich, weil das Produktdesign dafür geeignet<br />

war, was auf jahrelanger<br />

nachhaltiger Entwicklung<br />

basiert“, sagt Umweltministerin<br />

Thekla Walker.<br />

Dabei werden die großen,<br />

schweren und energieintensiv<br />

herzustellenden Komponenten<br />

des Geräts weiterverwendet.<br />

Etwa die für die<br />

Maschinen typischen, bis<br />

zu elf Tonnen schweren Tische<br />

aus Granit sowie das<br />

über 200 Kilogramm schwere<br />

Stahluntergestell oder das 180 Kilogramm schwere Keramikportal.<br />

Pro Maschinen-Retrofit lassen sich somit etwa 2,6 Tonnen<br />

CO 2 einsparen, plus etwa 2,2 Tonnen CO 2 , die im Durchschnitt<br />

pro Jahr und nachgerüsteter Maschine aus dem Betrieb<br />

entstehen.<br />

Aus alt wird hochmodern<br />

Die Messgeräte zur Qualitätssicherung sind bei Unternehmen<br />

in verschiedenen Industrien wie Automobil, Batterien, Elektrotechnik,<br />

Medizintechnik oder Luftfahrt im Einsatz. Neben<br />

der Materialeinsparung ermöglicht die umfassende Modernisierung<br />

durch ZEISS PerformanceFit einen ressourceneffizienten<br />

Betrieb. Die Messdienstleister und Mittelständler profitieren<br />

beispielsweise vom automatischen Standby. Denn das<br />

Messportal schwebt im Betrieb auf einem Luftpolster, das per<br />

Druckluft erzeugt wird. Dieser Luftstrom lässt sich zeit- oder<br />

prozessgesteuert abschalten, was Energie spart. Zur Rückkehr<br />

in den aktiven Modus dauert es nur ein paar Sekunden. In einer<br />

Produktionslinie mit Mehrschichtbetrieb steht hingegen<br />

die Produktivität im Fokus: Neue Steuerungstechnik, die bis<br />

zu 50 Prozent weniger Energie verbraucht, schnellere Signalverarbeitung<br />

und der Wechsel von taktiler auf optische Sensorik<br />

beschleunigen die Messungen um etwa 20 Prozent –<br />

bei Bauteilen, für die bisher viele taktile Messpunkte anzufahren<br />

waren, sogar um bis zu 60 Prozent. Die Kosten für das<br />

Retrofit betragen im Vergleich zur Anschaffung eines Neugerätes<br />

etwa ein Viertel. Serienmäßig wird ZEISS PerformanceFit<br />

voraussichtlich 2022 zunächst für Zeiss Prismo Koordinatenmessgeräte<br />

verfügbar sein. Eine Ausweitung auf weitere Maschinenbaureihen<br />

ist vorgesehen.<br />

weitere Infos: www.zeiss.com<br />

Präzisionswerkzeuge für die<br />

Bahntechnik<br />

Komfort für Fahrgäste, Langlebigkeit der Bauteile und Kostenoptimierung<br />

bei Herstellung, Wartung und Instandhaltung<br />

sind drei wichtige Anforderungen der Bahntechnik. Vor<br />

allem sicherheitsrelevante Bauteile erfordern eine besonders<br />

präzise und qualitativ hochwertige Produktion. Schienenfahrzeugkomponenten<br />

müssen einerseits extrem belastbar und<br />

sicher sein, andererseits hohen Komfort bieten. Vor allem in<br />

der Kontaktzone zwischen Schiene und Rad müssen die Kräfte<br />

niedrig genug sein, damit sich Lasten effizient bewegen lassen.<br />

Gleichzeitig müssen ausreichende Kontaktkräfte für sichere<br />

Beschleunigungs- und Bremsvorgänge vorhanden sein.<br />

In der Bahntechnik sind Präzisionswerkzeuge für die Neuräder-<br />

und Achsenfertigung, die Bremsscheiben- und Drehgestellbearbeitung<br />

sowie die Rädernachbearbeitung erforderlich.<br />

ZCC Cutting Tools hat für jede dieser Bearbeitungen<br />

wirtschaftliche Lösungen und bündelt diese Informationen<br />

jetzt in einer Kompetenzbroschüre. Ergänzend bietet ZCC<br />

Cutting Tools Europe seinen Kunden auch eine auf ihre Anforderungen<br />

zugeschnittene technische Beratung an. Für die<br />

kontinuierliche Optimierung stehen Anwendungstechniker<br />

und Produktmanager des Unternehmens allen Geschäftspartnern<br />

mit ihrem Fachwissen zur Verfügung.<br />

Laborservice<br />

für höchste Ansprüche<br />

Qualitätsanalyse & -kontrolle<br />

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<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 15


News & Facts Markt/Veranstaltungen<br />

Berufsbegleitender Master-<br />

Studiengang<br />

„Precision Manufacturing and Management (PMM)“<br />

Die Hochschule Furtwangen bietet seit dem Sommersemester<br />

2020 einen berufsbegleitenden Master-Studiengang<br />

„Precision Manufacturing and Management (PMM)“<br />

an. Die praktischen Inhalte werden im Labor des Kompetenzzentrums<br />

für Spanende Fertigung (KSF) in Tuttlingen vermittelt;<br />

die Vorlesungen finden am Campus der Hochschule in<br />

Schwenningen an einem Arbeitstag je Woche statt. So lässt<br />

sich das Studium optimal mit beruflichen Tätigkeiten vereinbaren.<br />

Darüber hinaus werden fast 60 % der Studienleistungen<br />

durch Forschungsprojekte, die entweder direkt im Unternehmen<br />

oder am KSF durchgeführt werden können, erbracht.<br />

Die vorgesehenen Managementmodule bereiten die<br />

Studierenden für zukünftige Leitungspositionen in der Industrie<br />

vor. Im Sommersemester 2020 starteten elf Studierende<br />

mit dem auf drei Semester angelegten Masterstudium, die<br />

kürzlich ihr Studium erfolgreich abschlossen.<br />

Zugangsvoraussetzung ist ein Bachelor-Abschluss im ingenieurwissenschaftlichen<br />

Bereich (insbesondere Maschinenbau/<br />

Mechatronik). Bewerbungsschluss für das Sommersemester<br />

2022 ist der 15. Januar 2022. Die Studiengebühren belaufen<br />

sich auf 2.600 Euro pro Semester. Da die Anzahl der Studienplätze<br />

begrenzt ist, ist eine frühzeitige Rückmeldung/Bewerbung<br />

empfehlenswert.<br />

Informationen zu Studienverlauf und -inhalten sowie zur<br />

Anmeldung finden Sie unter:<br />

https://www.hs-furtwangen.de/studiengaenge/precisionmanufacturing-and-management-master/<br />

weitere Infos: www.hs-furtwangen.de<br />

Werte statt Wachstum<br />

Aachener Institute läuten die Produktionswende<br />

ein<br />

»Statt auf Wachstum müssen wir auf Werte setzen!« – diesen<br />

Merksatz von BASF-Vorständin Saori Dubourg nahmen<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums<br />

(AWK) am 23. September <strong>2021</strong><br />

mit auf den Heimweg. Mehr als 1.400 Fach- und Führungskräfte<br />

aus den Managementetagen der produzierenden Industrie<br />

waren dem Aufruf des Werkzeugmaschinenlabors<br />

WZL der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie<br />

IPT zum traditionellen Netzwerktreffen<br />

gefolgt: Nach coronabedingter Verschiebung fand das AWK<br />

nun unter dem Motto »Internet of Production – Turning Data<br />

into Sustainability« als eine der ersten großen Präsenzveranstaltungen<br />

wieder vor Ort in Aachen und zeitgleich als Online-Konferenz<br />

statt.<br />

Anspruch der Veranstalter war es, mit dem AWK’21 eine Wertediskussion<br />

in der Produktionstechnik zu entfachen: Nachdem<br />

das Kolloquium, anfangs noch unter der Überschrift »Turning<br />

Data into Value« geplant, gleich zweimal verschoben werden<br />

musste, war es gelungen, das Thema mit dem gezielten Blick<br />

auf eine nachhaltige Wertschöpfung stärker zu fokussieren.<br />

Die Frage, wie Unternehmen durch nachhaltige und resiliente<br />

Produktion ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sichern können,<br />

zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge, Diskussionen<br />

und Ausstellungen im Aachener Eurogress und in den<br />

beiden gastgebenden Instituten.<br />

Als Auslöser für die dringend geforderte Produktionswende<br />

sehen die vier führenden Köpfe der Aachener Produktionstechnik,<br />

die Professoren Thomas Bergs, Christian Brecher,<br />

Robert Schmitt und Günther Schuh, neben der aktuellen gesellschaftlichen<br />

Wertediskussion auch die daraus folgenden<br />

Veränderungen am Kapitalmarkt – von einer rein finanziellen<br />

Betrachtung der Produktivität hin zu einer stärkeren Orientierung<br />

an der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen<br />

sowie der dazugehörigen Herstellungsprozesse. Als<br />

wichtigsten Befähiger dieser Produktionswende nennen sie<br />

das Internet of Production: die durchgängige Digitalisierung<br />

und Vernetzung von Maschinen und Anlagen innerhalb der<br />

Produktions- und Wertschöpfungskette.<br />

Nachhaltigkeit wird in verschiedenen Industriezweigen<br />

bereits gelebt<br />

Neuer Look<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE<br />

Mediadaten 2022<br />

weitere Infos: https://harnisch.com/<strong>dihw</strong>/mediadaten/<br />

Wie dies in der industriellen Praxis funktionieren kann, zeigten<br />

Referentinnen und Referenten, die einen Teil dieses Weges mit<br />

ihren Unternehmen bereits erfolgreich gegangen sind: Exemplarisch<br />

für die Zukunft der Metallindustrie wies Professorin<br />

Katja Windt von der SMS Group einen Weg zur dekarbonisierten<br />

Stahlproduktion. In ihrem Vortrag ging sie beispielhaft auf<br />

die Zusammenhänge zwischen einer Senkung der CO 2 -Emissionen<br />

durch Wasserstofftechnologie und der Digitalisierung<br />

von Hochofenprozessen ein, die schließlich in neue, hybride<br />

Geschäftsmodelle münden können. Zu den Potenzialen, die<br />

sich durch neue und verbesserte Antriebskonzepte in der Luft-<br />

16 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


News & Facts Veranstaltungen<br />

Wernesgrüner Werkzeug-<br />

symposium 2022<br />

Unter dem Kernthema „Werkzeugschleifen i3 – informativ,<br />

innovativ, intelligent“ geht das Wernesgrüner Werkzeugsymposium<br />

vom 26. bis 28. Januar 2022 nach dann zweijähriger<br />

Abstinenz in die nächste Runde. Teilnehmer können sich nun<br />

über den neuen Webshop registrieren. Der Vertrieb der Ausstellerfläche<br />

ist ebenfalls erfolgreich gestartet.<br />

Der Beirat des Symposiums arbeitet unter Hochdruck an der<br />

Zusammenstellung der Vortragsthemen und freut sich, dass<br />

viele Referenten bereits ihre Beteiligung an der Veranstaltung<br />

zugesagt haben – unter anderem mit folgenden Inhalten im<br />

Gepäck:<br />

fahrt ergeben könnten, sprach Lars Wagner, COO der MTU<br />

Aero Engines AG. Mit dem Ziel, sowohl die herkömmlichen<br />

Triebwerkmodelle als auch neue, brennstoffzellenbasierte Antriebe<br />

fertigen zu können, stellte Wagner einen Ausschnitt aus<br />

der Digitalisierungsstrategie des Unternehmens von KI-gestützter<br />

Simulation bis zur Predictive Maintenance vor. Mit<br />

Blick auf die schnelle Umsetzung der weltweiten Klimaziele<br />

betonte er, wie wichtig die enge Zusammenarbeit in Innovationsnetzwerken<br />

sei.<br />

Auf dem Weg in die Zukunft einer nachhaltigen<br />

Produktion<br />

„Wir stehen vor einer Produktionswende: Wie, wo und was<br />

werden wir in Zukunft produzieren?“, fasste Professor Thomas<br />

Bergs, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie der Fertigungsverfahren<br />

am WZL der RWTH Aachen und Mitglied des<br />

Direktoriums am Fraunhofer IPT, die neuen zentralen Fragen<br />

der Produktion zusammen. Die Nachhaltigkeit von Herstellungsprozessketten<br />

werde dabei zu einer essentiellen Bewertungsgröße,<br />

so Bergs. „Wie müssen nachhaltige Produktionszyklen<br />

in einer globalen Wirtschaft organisiert werden? Und<br />

welche Regulationsmechanismen kann und soll es geben, um<br />

Ressourcenverbräuche zu kontrollieren? Zweifellos wird es völlig<br />

neue Produkte und Fertigungstechnologien geben.“ Hier<br />

gebe es noch viel zu tun und Konferenzen wie das AWK’21<br />

könnten dazu beitragen, miteinander ins Gespräch zu kommen<br />

über die Bedingungen, unter denen die Produktion zukünftig<br />

gestaltet werden könne.<br />

Lösungsansätze sahen sowohl die Aachener Forschenden als<br />

auch die Vortragenden in den Digitaltechnologien zur Vernetzung<br />

wie Edge Cloud und 5G-Mobilfunktechnologie, in<br />

Künstlicher Intelligenz und dem Digitalen Zwilling von Produkt<br />

und Produktion. Diese Technologien sind bereits heute<br />

in Unternehmen im Einsatz und ihre Weiterentwicklung erfährt<br />

hohe Aufmerksamkeit in der Produktionsforschung.<br />

Am 11. und 12. Mai 2023 treffen sich Industrie und Wissenschaft<br />

wieder in Aachen – Arbeitstitel: »Technologies for CO 2<br />

Neutrality«.<br />

weitere Infos: www.wzl.rwth-aachen.de<br />

‣ Simulationsgestützte Prozessoptimierung des Werkzeugschleifens<br />

‣ Vorteile und Nutzen von 3-D-Modellen in der Produktion<br />

und Qualitätssicherung<br />

‣ Herausforderungen beim Gewindeschleifen – Die Maschine<br />

als Basis eines wirtschaftlichen Fertigungsprozesses<br />

‣ Produktion von modernen PKD-Werkzeugen im Hybridverfahren<br />

‣ Mit lokalen Zwillingen zur digitalen Fabrik<br />

„Auch die Aussteller stehen in den Startlöchern. Etliche Unternehmen<br />

konnten wir bereits für eine Teilnahme gewinnen“,<br />

so FDPW-Geschäftsführer Prof. Dr. Wilfried Saxler, der sich für<br />

die Organisation der Veranstaltung verantwortlich zeigt.<br />

weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de<br />

Weiterbildungsseminar<br />

„Außenrundschleifen“<br />

Vom 22. bis 23. Februar 2022 findet im Innovations- und<br />

Forschungs-Centrum (IFC) Tuttlingen ein vom Kompetenzzentrum<br />

für Spanende Fertigung (KSF) veranstaltetes Weiterbildungsseminar<br />

für die Industrie zum Thema „Außenrundschleifen“<br />

statt.<br />

Das von Prof. Azarhoushang betreute Seminar gliedert sich in<br />

einen theoretischen (vormittags) und einen praktischen Teil<br />

(nachmittags). Der Kurs ist besonders geeignet für: Anwender<br />

der Schleiftechnik, Maschinenbediener, Meister, Fertigungsleiter,<br />

Service, Arbeitsvorbereitung u. Vertrieb, Service-Dienstleister,<br />

Technologen.<br />

Die Anmeldung ist per E-Mail unter:<br />

ksfinfo@hs-furtwangen.de<br />

möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.<br />

weitere Infos: www.hs-furtwangen.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 17


News & Facts Messe-Infos<br />

„Endlich wieder Messe!“<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest ein voller Erfolg<br />

Mit hochzufriedenen Ausstellern und 4.891 Besuchern<br />

(2019: 3.684) ist die DST Dreh- und Spantage Südwest <strong>2021</strong><br />

sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Der dreitägige Branchentreff<br />

auf dem Messegelände Villingen-Schwenningen war mit<br />

159 Ausstellern (2019: 169) ausgebucht.<br />

Viel los war in der Sonderschau „Digitale Transformation und<br />

Industrie 4.0“ in Halle C. Vor allem Praktiker aus der Fertigung<br />

und Nachwuchskräfte verfolgten hier live vor Ort vollautomatisierte<br />

Prozesse von Losgröße eins bis zur Serienfertigung.<br />

Auch die Vorträge im Fachforum fanden intensive Aufmerksamkeit:<br />

Aussteller und Fachbesucher diskutierten über Best-<br />

Practice-Beispiele, verbesserte Techniken und innovative Lösungsansätze.<br />

Die nächste DST Dreh- und Spantage Südwest auf dem Messegelände<br />

Villingen-Schwenningen findet vom 29. bis 31. März<br />

2023 statt.<br />

weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />

METAV 2022<br />

Neue Werkzeugtechnik für den Werkzeugbau<br />

„Wacht endlich aus dem Dornröschenschlaf auf“, fordert<br />

Prof. Wolfgang Boos, Geschäftsführer der WBA Werkzeugbau<br />

Akademie Aachen GmbH in Richtung Werkzeugbau-Branche.<br />

Damit weist er darauf hin, dass digitalisierte Prozessketten zukünftig<br />

eine überlebenswichtige Rolle spielen. Allerdings bestehen<br />

Werkzeuge und Formen nach wie vor überwiegend<br />

aus Metall und müssen effizient bearbeitet werden. Deshalb<br />

ist es durchaus angebracht, dass neben neuen Themen wie<br />

der Digitalisierung auch die Metallbearbeitungstechnologien<br />

weiterhin im Fokus des Werkzeugbaus bleiben, damit er wettbewerbsfähig<br />

bleibt.<br />

Als erste bedeutende Branchenmesse nach mehr als zwei<br />

messefreien Jahren bietet die METAV 2022 vom 8. bis 11.<br />

März 2022 in Düsseldorf ein Update der Werkzeugtechnik.<br />

Als ideeller Träger der METAV 2022 wird der VDMA Präzisionswerkzeuge<br />

wieder mit einen Firmengemeinschaftsstand in<br />

Düsseldorf präsent sein.<br />

weitere Infos: www.metav.de<br />

NORTEC 2022<br />

Messe der Produktions- und Fertigungstechnik<br />

Vom 25. bis 28. Januar 2022 findet in Hamburg die<br />

NORTEC als erste Fachmesse des Jahres für den Anlagen- und<br />

Maschinenbau statt – und das als 2G-Präsenzveranstaltung.<br />

Die NORTEC ist der Branchentreff für die Metall- und Kunststoffbearbeitende<br />

Industrie und des Werkzeug- und Maschinenbaus.<br />

Als erste Fachmesse für Produktion in Norddeutschland<br />

bildet sie alle Stationen der Wertschöpfung in der Produktion<br />

ab. Für die im Norden ansässigen Produktionsunternehmen<br />

und Fachbesucher aus ganz Deutschland gilt die<br />

Fachmesse seit über 30 Jahren als Pflichttermin.<br />

weitere Infos: www.nortec-hamburg.de<br />

GrindTec 2022<br />

Prozesskette im Mittelpunkt<br />

Weil präzises Schleifen viel mehr ist als der kurze Kontakt<br />

zwischen Werkstück und Werkzeug, werden die GrindTec-<br />

Macher den Fokus 2022 noch stärker auf den gesamten Prozess<br />

richten und in Augsburg die gesamte Technologie wie<br />

Prozesskette samt aller Nischen abbilden – von A wie Außenrundschleifmaschinen<br />

bis Z wie Zahnradprüfgeräte. Denn nur<br />

wer den gesamten Prozess beherrscht, wird für sich und seine<br />

Kunden die Ergebnisse erzielen, die prozesssicher, jederzeit reproduzierbar<br />

und somit hochwirtschaftlich sind. Alle Parameter,<br />

die die Fertigung beeinflussen, angefangen von der Konstruktion<br />

eines Werkzeugs, über Halte- und Spannsysteme,<br />

die Integration digitaler Schnittstellen, den Einsatz von Kühlschmierstoffen<br />

und Schleifmitteln, das Messen, Finishen bis<br />

hin zum Werkzeugverwalten und Verpacken von High-End-<br />

Werkzeugen stellen über 300 Aussteller vor. Beispiele hierfür<br />

sind Werkzeugspannsysteme, die sich aufs μ genau einstellen<br />

lassen und Taumelfehler korrigieren, Werkzeuge, die im Hochvakuumlötverfahren<br />

hergestellt werden, die Präsentation von<br />

Optimierungsmöglichkeiten des Verfahrens durch den Einsatz<br />

der digitalen GDX-Datenaustauschschnittstelle wie das In-Prozess-Messen.<br />

„Die GrindTec ist dabei immer praxisnah und<br />

orientiert sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Schleifer,<br />

schließlich sind wir als Fachlicher Träger und Handwerksverband<br />

täglich mit unseren Mitgliedern in Kontakt: es ist also<br />

eine Messe von Schleifern für Schleifern“, betont FDPW-Geschäftsführer<br />

Wilfried Saxler.<br />

weitere Infos: www.grindtec.de<br />

18 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


News & Facts Forschung<br />

Statt Polieren<br />

Neues Werkzeugkonzept für effizienteres und kostengünstigeres Glätten gefräster Oberflächen<br />

Die Nachbearbeitung gefräster metallischer Oberflächen<br />

verursacht in Fertigungsbetrieben noch immer immense Kosten.<br />

Das liegt vor allem an dem hohen manuellen Aufwand<br />

für das Polieren, aber auch an den sehr zeitintensiven Fräsprozessen.<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des<br />

Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT in Aachen<br />

haben nun ein neues Werkzeugkonzept zur Nachbearbeitung<br />

von Metalloberflächen entwickelt, das eine Alternative<br />

zum Polieren bietet: Das Werkzeug kann in konventionellen<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren eingesetzt werden. Dies bietet<br />

mehr Flexibilität und verkürzt die Zeit für die Nachbearbeitung<br />

der Bauteile bis zu zehn Prozent.<br />

Produzierende Unternehmen in der Metallverarbeitung müssen<br />

laufend die Bauteilqualität weiter verbessern und dabei<br />

gleichzeitig die Fertigungskosten gering halten oder sogar<br />

senken. Optimierungspotenzial gibt es vor allem in der Nachbearbeitung,<br />

denn dort werden in der Regel zeitintensive und<br />

kostspielige Verfahren eingesetzt, etwa das manuelle Polieren<br />

oder das maschinelle Oberflächenhämmern.<br />

Werkzeug ebnet Rauheitsspitzen<br />

auf dem Werkstück ein<br />

Ziel des kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekts<br />

»HGROka – Oberflächennachbearbeitung dreidimensionaler<br />

Bauteile durch Hartmetallwerkzeuge mit großen Schneidkantenradien«<br />

am Fraunhofer IPT war es deshalb, ein Werkzeugkonzept<br />

zur Oberflächennachbearbeitung zu entwickeln, das<br />

mehr Flexibilität bietet und geringere Fertigungskosten verursacht<br />

als bisher.<br />

Bei dem neuen Verfahren wird ein Werkzeug aus Hartmetall<br />

eingesetzt, das einem klassischen Fräswerkzeug ähnelt. Der<br />

Schneidkantenradius ist mit bis zu 0,5 mm allerdings viel größer<br />

als bei herkömmlichen Fräswerkzeugen. Mit dem Werkzeug<br />

wird kein Werkstoff entfernt, sondern es wird auf die<br />

Bauteiloberfläche gedrückt. Durch den Drückprozess werden<br />

Rauheitsspitzen auf dem Werkstück eingeebnet und Randzonen<br />

verfestigt.<br />

Nachgiebiger Werkzeughalter sorgt für konstante<br />

Kraft zwischen Werkzeug und Werkstück<br />

Zusätzlich zu dem neuen Werkzeug entwickelte das Team<br />

des Fraunhofer IPT gemeinsam mit den Projektpartnern einen<br />

nachgiebigen Werkzeughalter. Dieser stellt sicher, dass<br />

bei der Bearbeitung der Werkstückoberfläche stets eine konstante<br />

Kraft zwischen Werkzeug und Werkstück beibehalten<br />

wird. Denn nur durch einen gleichbleibenden Druck lassen<br />

sich entsprechende Oberflächeneigenschaften am Werkstück<br />

erzielen. Das Team wählte einen hybriden Ansatz, der<br />

die Nachgiebigkeit des Werkzeugs sowohl durch eine konventionelle<br />

Feder als auch durch eine interne Kühlschmierstoffzufuhr<br />

gewährleistet.<br />

Bearbeitungsdauer verkürzt sich um zehn Prozent<br />

In mehreren Versuchsreihen testeten die Forscherinnen und<br />

Forscher das Werkzeugkonzept in der industriellen Fertigungsumgebung<br />

des Projektpartners CP Autosport GmbH an<br />

Bauteilen aus Aluminium und hochfesten Stählen.<br />

„Da die Oberflächenqualität vor dem Polieren durch die<br />

HGRokA-Bearbeitung bereits wesentlich verbessert ist, konnte<br />

der Aufwand der Polier-Nachbearbeitung deutlich reduziert<br />

werden. Wir sprechen hier von einer Zeitersparnis für die<br />

Nachbearbeitung bis zu zehn Prozent“, sagt Vincent Gerretz,<br />

der das Projekt am Fraunhofer IPT leitete. Teilweise konnte das<br />

Polieren gänzlich ersetzt werden, da die Oberflächenqualität<br />

nach der HGRokA-Bearbeitung bereits ausreichend war.<br />

Einen weiteren Vorteil sehen die Aachener Forscherinnen und<br />

Forscher darin, dass das Werkzeug ohne zusätzliche Maschinenaggregate<br />

in konventionellen 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

eingesetzt werden kann und daher kostengünstig in<br />

der Anwendung ist. Nach den positiven Testergebnissen soll<br />

das Werkzeugkonzept im nächsten Schritt noch an weiteren<br />

Werkstoffen getestet werden.<br />

Das Forschungsprojekt »HGROka« wurde durch Mittel des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020<br />

mit dem Förderkennzeichen EFRE-0801244 gefördert.<br />

Sieht beinahe aus wie ein Fräswerkzeug, wird aber anders eingesetzt:<br />

Indem das Werkzeug, das in einer nachgiebigen Werkzeughalterung<br />

eingespannt ist, auf die Bauteiloberfläche gedrückt wird,<br />

werden Rauheitsspitzen eingeebnet und Randzonen verfestigt.<br />

weitere Infos: www.ipt.fraunhofer.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 19


Werkstoffe<br />

Hartmetall-Nutenschleifen in der Schaftwerkzeugherstellung<br />

Neueste Diamant-Korntechnologie in spezieller Hochleistungs-Hybridbindung steigert<br />

Schleifleistung<br />

Moderne Hochleistungsschleifscheiben<br />

sollen die Hartmetall-Schaftwerkzeuge<br />

noch besser, produktiver und kostengünstiger<br />

machen. Ist das Potenzial<br />

dazu nicht längst ausgereizt? Norton<br />

Winter aus dem Hause des Schleiflösungsexperten<br />

Saint-Gobain Abrasives<br />

beweist mit Q-Flute PRIME, dass sich die<br />

Leistungsgrenzen noch weiter verschieben<br />

lassen und erreicht ein neues Leistungsniveau<br />

im Nutenschleifen. Q-Flute<br />

PRIME-Schleifwerkzeuge sind mit einer<br />

innovativen Hochleistungs-Hybridbindung<br />

ausgerüstet und zeichnen sich<br />

durch eine optimale Kombination aus<br />

Profilhaltigkeit und Freischleifverhalten<br />

aus, die das Nutenschleifen deutlich<br />

produktiver und kosteneffizienter<br />

gestaltet – und dies bei noch besserer<br />

Qualität als mit bisherigen schon hervorragenden<br />

Schleiflösungen.<br />

Die Anforderungen an moderne<br />

Schleifwerkzeuge für die Bearbeitung<br />

von Schaftwerkzeugen ändern sich<br />

ständig. In den vergangenen Jahren ist<br />

ein Trend zu immer kleineren Losgrößen<br />

zu beobachten. Dadurch ist nicht<br />

nur absolute Spitzenleistung gefragt,<br />

sondern auch die Effizienz und Flexibilität<br />

der Werkzeuge wird immer wichtiger.<br />

Um diesen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, hat Norton Winter<br />

mit der Q-Flute-Familie – wie etwa der<br />

Q-Flute EVO – hochflexible und leistungsstarke<br />

Lösungen zum Nutenschleifen<br />

erfolgreich entwickelt und eingeführt.<br />

Leistungsstark durch neue<br />

Hybridbindung<br />

Ein Grund für die starke Performance<br />

der Q-Flute PRIME-Schleifwerkzeuge<br />

liegt in ihrer besonderen Hochleistungs-<br />

Hybridbindung: Die einzigartige Kombination<br />

aus freischneidendem Diamant-<br />

Korn und einer speziellen Bindungstechnologie<br />

mit enormer Kornhaltekraft verbessert<br />

die Formstabilität. Die selbstschärfenden<br />

Eigenschaften der Diamantkörner<br />

sorgen für eine sehr hohe<br />

Schnittfreudigkeit. Damit lässt sich mehr<br />

Material abtragen, ohne dass das Korn<br />

stumpf wird oder zusammenbricht.<br />

Durch den mikrokristallinen Aufbau<br />

wird ein extrem freischneidendes und<br />

kühles Schleifverhalten erreicht.<br />

In der Praxis beeindrucken die Vergleichswerte<br />

zu Schleifscheiben aus<br />

dem Marktumfeld: Beim Nutenschleifen<br />

eines 12 mm-Hartmetall-Fräsers auf einer<br />

Walter Helitronic Vision punktet die<br />

Q-Flute PRIME-Scheibe durch ihre unproblematische<br />

Vorbereitung. Im Ein-<br />

Q-Flute PRIME-Schleifwerkzeuge sind mit<br />

einer innovativen Hybridbindung ausgerüstet<br />

und zeichnen sich durch eine optimale<br />

Kombination aus Profilhaltigkeit und Freischleifverhalten<br />

aus, die das Nutenschleifen<br />

deutlich produktiver und kosteneffizienter<br />

gestaltet.<br />

satz zeigen sich deutlich reduzierte<br />

Schleifkräfte (minus 20 Prozent) und signifikant<br />

geringerer Verschleiß (minus<br />

50 Prozent) im Gegensatz zum Vergleichswerkzeug.<br />

Neben dem deutlich<br />

höheren Zeitspanvolumen ist eine verbesserte<br />

Werkstückqualität festzustellen.<br />

Beim Nutenschleifen eines Hartmetall-<br />

Fräsers mit Durchmesser ½ Zoll auf einer<br />

Anca MX7 sind die Schleifkräfte der<br />

Q-Flute PRIME bei stabilem Kraftverlauf<br />

gegenüber dem Vergleichswerkzeug<br />

ebenfalls um 20 Prozent reduziert und<br />

der Verschleiß um 50 Prozent. Im Ergebnis<br />

zeigt sich ein absolut stabiler Kerndurchmesser<br />

am Werkstück.<br />

Norton Winter hat mit der Q-Flute-Familie – wie etwa der Q-Flute EVO – hochflexible<br />

und leistungsstarke Lösungen zum Nutenschleifen erfolgreich entwickelt und eingeführt.<br />

Entsprechend begeistert fällt das Fazit<br />

von Ronald Hörmann aus: „Q-Flute<br />

PRIME übertrifft alle Wettbewerber und<br />

bietet die ultimative Lösung für die anspruchsvollsten<br />

Kunden. Im Vergleich zu<br />

allen bisherigen Spezifikationen konnten<br />

die Schleifkräfte deutlich gesenkt und<br />

bei höchster Produktqualität die Produktivität<br />

auf ein neues Niveau gehoben<br />

werden.“<br />

Weitere Infos: www.saint-gobain-abrasives.com<br />

20 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Optimierte Hochleistungskeramik<br />

steigert Wertschöpfung<br />

in der Fräsbearbeitung<br />

FILTECH<br />

March 8 – 10, 2022<br />

Cologne – Germany<br />

Genau wie die Stoffe, die sie bearbeiten,<br />

unterliegen Schneidkeramiken<br />

einem ständigen Weiterentwicklungsprozess.<br />

Mit einer Neuauflage seiner<br />

Keramiksorte LKM 880 stellt der Industriekeramikhersteller<br />

CeramTec sicher,<br />

dass die Materialeigenschaften dieses<br />

Produkts aus Siliziumnitrid-Keramik<br />

die Qualitätsanforderungen für die<br />

Zerspanung von Bauteilen in verschiedenen<br />

Branchen zukunftssicher erfüllen.<br />

„Die LKM 880 Keramik bewährt sich erfolgreich<br />

als Schneidstoff für das Fräsen<br />

verschiedener Bauteile aus GJL und<br />

GJS Werkstoffen in den Industriesektoren<br />

Fahrzeuge, Getriebe und Lager,<br />

Maschinenbau sowie Windindustrie“,<br />

erläutert Frank Höing, Senior Manager<br />

Application & Design Engineering bei<br />

CeramTec. „Die Ansprüche der produzierenden<br />

Industrie an die Gusszerspanung<br />

werden angesichts einer steigenden<br />

Anzahl von Produktvarianten,<br />

kürzer werdender Produktzyklen sowie<br />

stetig wachsendem Produktivitätsund<br />

Kostendruck immer höher. Vor diesem<br />

Hintergrund hat unsere LKM 880<br />

Weiterentwicklung die Zerspanung<br />

von Gusswerkstoffen in allen entscheidenden<br />

Bereichen optimiert.“<br />

Bei der Zerspanung geht es im Wesentlichen<br />

darum, höhere Standzeiten zu er-<br />

reichen, d. h. die Keramikschneidplatte<br />

muss bei gleichzeitig höherer Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

langlebiger<br />

sein. Als Hochleistungsschneidstoff für<br />

das Schruppfräsen von Graugusswerkstoffen<br />

bietet die Keramiksorte LKM 880<br />

eine optimale Zähigkeit in Kombination<br />

mit einer sehr guten Verschleißfestigkeit.<br />

Letzteres erlaubt zudem eine hohe<br />

Bearbeitungsgeschwindigkeit, woraus<br />

sich große Zeitspanvolumina bei hoher<br />

Prozesssicherheit ergeben. Hersteller<br />

von Bauteilen aus Graugusswerkstoffen<br />

können so mit der LKM 880 von höheren<br />

Standzeiten bei der Bearbeitung<br />

von diesen Werkstoffen profitieren. „Im<br />

Endeffekt ermöglicht die Neuauflage<br />

der LKM 880 Keramik eine höhere Produktivität<br />

bei gleichzeitiger Senkung der<br />

Fertigungszeiten und -kosten und steigert<br />

so die Wertschöpfung bei der Fräsbearbeitung“,<br />

so Höing.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit Kunden,<br />

wie Automobilherstellern und -zulieferern,<br />

Maschinen- und Getriebebauern<br />

oder Unternehmen in der Pumpenindustrie,<br />

garantiert die zielgerichtete Anpassung<br />

von Materialien und ermöglicht<br />

es CeramTec, Marktentwicklungen innovativ<br />

mitzugestalten – damit neue und<br />

schwerer zu zerspanende Materialien<br />

mit adäquaten Schneidstoffen bearbeitet<br />

werden können.<br />

The Filtration Event<br />

www.Filtech.de<br />

Platform<br />

for your<br />

success<br />

Targeted<br />

Solutions<br />

for the<br />

Tooling<br />

Industry<br />

LKM 880 Hochleistungskeramik von CeramTec zum Fräsen.<br />

Weitere Infos: www.ceramtec.de<br />

Your Contact: Suzanne Abetz<br />

E-mail: info@filtech.de<br />

Phone: +49 (0)2132 93 57 60


Werkstoffe<br />

Neue Hochleistungsschichten<br />

Weniger als 0,005 mm dick, aber<br />

aus der modernen Werkzeugtechnologie<br />

nicht mehr wegzudenken: Werkzeugbeschichtungen<br />

ermöglichen<br />

Standzeiterhöhungen im Vergleich zu<br />

unbeschichteten Hartmetall-Werkzeugen<br />

von über 1.000 Prozent. Mit den<br />

Entwicklungen der Hochleistungsschichten<br />

IG6 und SG3 zeigen die Ingenieure<br />

der Paul Horn GmbH in Tübingen<br />

ihr Wissen über die Werkzeugveredelung.<br />

Die kupferfarbene Aluminium-Titansiliziumnitrid-Schicht<br />

(AlTi-<br />

Die Hochleistungsschicht IG6 ist für die<br />

Horn-Werkzeugsysteme S224 und S229 ab<br />

Lager lieferbar.<br />

SiN) IG6 zielt auf den Einsatz der Zerspanungsgruppen<br />

P und M mit den<br />

Stechsystemen S224 und S229 ab. Die<br />

Schicht bietet in Verbindung mit dem<br />

angepassten Hartmetallsubstrat höhere<br />

Schnittgeschwindigkeiten und um ein<br />

Vielfaches höhere Standzeiten in der<br />

Bearbeitung von Stählen der genannten<br />

Zerspanungshauptgruppen. Die<br />

Schneidplatten sind als Standard ab Lager<br />

verfügbar. Für Sonderformen sind<br />

die Werkzeuge auch als Horn-Greenline-Auftrag<br />

innerhalb von fünf Arbeitstagen<br />

nach Zeichnungsfreigabe durch<br />

den Kunden lieferbar.<br />

Die Sorte SG3 zielt auf den Einsatz bei<br />

Titan- und Superlegierungen sowie auf<br />

das Hartdrehen und Hartstechen ab.<br />

Die maximale Einsatztemperatur der<br />

Schicht liegt bei 1.100 Grad Celsius.<br />

Die von Horn entwickelte Schicht bietet<br />

hohe Leistungen bei der Bearbeitung<br />

von schwer zerspanbaren Werkstoffen.<br />

Nachdem sich die positiven Eigenschaften<br />

der Werkzeugbeschichtung<br />

bei ausgewählten Horn-Werkzeugsystemen<br />

bestätigt haben, ist die<br />

Sorte ab sofort auch für das Supermini-System<br />

Typ 105 ab Lager verfügbar.<br />

Die Inhouse-Beschichtung stellt<br />

die gleichbleibend hohe Qualität sowie<br />

schnelle Lieferzeiten sicher. Horn<br />

hat sich in den letzten 15 Jahren ein<br />

hohes Know-how in der Beschichtung<br />

von Präzisionswerkzeugen erarbeitet.<br />

Anfangs waren es fünf Mitarbeiter und<br />

eine Beschichtungsanlage, nun arbeiten<br />

über 50 Mitarbeiter an vierzehn<br />

Anlagen und der zugehörigen Peripherie<br />

in der Abteilung Beschichtung. Darüber<br />

hinaus entwickeln und forschen<br />

Ingenieure ständig an neuen und bestehenden<br />

Schichten – immer mit dem<br />

Ziel, die Werkzeugschichten noch leistungsfähiger<br />

zu gestalten. Horn investiert<br />

ständig in neue und moderne<br />

Technologien. Im Jahr 2015 lieferte<br />

das Unternehmen CemeCon die<br />

weltweit erste von drei HiPIMS-Anlagen<br />

an Horn. Die High-Power-Impulse-Magnetron-Sputtering-Technologie<br />

bringt einige Vorteile und neue<br />

Möglichkeiten in der Beschichtung<br />

von Präzisionswerkzeugen. Sie ermöglicht<br />

den Aufbau von sehr dichten und<br />

kompakten Beschichtungen, welche<br />

gleichzeitig sehr hart und zäh sind. Die<br />

Schichten haben eine sehr homogene<br />

Struktur und weisen auch bei komplexen<br />

Werkzeuggeometrien eine gleichmäßige<br />

Schichtdicke auf.<br />

Weitere Infos: www.phorn.de<br />

Hart, härter, SteelCon ®<br />

Mehr Leistung beim Zerspanen von gehärtetem Stahl für Spritzgussformen<br />

Im Werkzeug- und Formenbau ist<br />

die Bearbeitung von gehärteten Stählen<br />

jenseits von 50 HRC Standard. Sie bleibt<br />

trotzdem eine Disziplin für Spezialisten,<br />

insbesondere für die Hersteller von Präzisionswerkzeugen.<br />

Die verwendeten Fräser<br />

sind sehr starkem Verschleiß ausgesetzt.<br />

Werkzeughersteller wissen daher:<br />

Nur mit einer auf das Werkzeug angepassten<br />

Beschichtung sind lange und vor<br />

allem prozesssichere Standzeiten möglich.<br />

Mit dem neuen HiPIMS-Schichtwerkstoff<br />

SteelCon ® bietet CemeCon<br />

nun dafür die beste Lösung an. Steel-<br />

Con ® ist der zweite silizium-dotierte<br />

HiPIMS-Schichtwerkstoff von CemeCon.<br />

Während InoxaCon ® hervorragend für die<br />

Zerspanung von rostfreiem Stahl, Titan<br />

und schwer zerspanbaren Materialien geeignet<br />

ist, haben die Beschichtungsexperten<br />

SteelCon ® eigens für die Bearbeitung<br />

von gehärteten Stählen jenseits von 50<br />

HRC entwickelt. Ob trocken oder nass, ob<br />

Fräsen, Bohren, Reiben oder Gewinden –<br />

SteelCon ® ist dank seiner herausragenden<br />

Eigenschaften die ideale Lösung<br />

in der Hartbearbeitung. Da sich dank<br />

des HiPIMS-Prozesses keine Droplets bilden<br />

können, ist SteelCon ® verfahrensbedingt<br />

extrem glatt. So steht einer optimalen<br />

Span- und Wärmeabfuhr nichts mehr<br />

im Weg. Das Werkzeug kann die Wärme<br />

im Span abführen, die Prozessstabilität<br />

steigt. Es entstehen hervorragende Oberflächengüten,<br />

so dass sich der Anwender<br />

oftmals nachfolgende Arbeiten – teilweise<br />

sogar das Polieren seiner Werkstücke<br />

– sparen kann. Wer Werkzeuge mit einer<br />

abgestimmten SteelCon ® -Beschichtung<br />

bei der Zerspanung von gehärteten Stählen<br />

einsetzt, ist auf der sicheren Seite:<br />

Kürzere Bearbeitungszeiten, reduzierte<br />

Einrichtungs- und Handhabungsvorgänge<br />

und bessere Oberflächenqualität senken<br />

unter dem Strich deutlich die Kosten.<br />

Weitere Infos: www.cemecon.de<br />

22 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Dünn ist in<br />

Eine Milliarde mal „neues Trennen“<br />

Kritisch beäugt wurden die 1,0 mm<br />

dünnen Trennscheiben bei ihrer Premiere<br />

in den späten 1990er-Jahren – heute<br />

sind sie aus den Werkstätten der Welt<br />

nicht mehr wegzudenken und haben<br />

die Arbeit dort nachhaltig verändert.<br />

Wie sehr die dünnen Trennscheiben<br />

zum Taktgeber der Branche geworden<br />

sind, lasse sich an den absolut produzierten<br />

Stückzahlen und dem kontinuierlich<br />

steigenden Anteil dieser beliebten<br />

Top-Seller im Programm erkennen,<br />

sagt Marco Steinwand, Produktmanager<br />

für Trenn- und Schleifscheiben<br />

bei PFERD-Werkzeuge, August<br />

Rüggeberg GmbH & Co. KG. „So richtig<br />

bewusst wurde uns das noch einmal,<br />

als wir zu Beginn dieses Jahres unsere<br />

ein milliardste Dünne verkauften.“<br />

Diese einmalig erfolgreiche Entwicklung<br />

vor Augen, fällt es schwer zu glauben,<br />

dass es vor gut 20 Jahren, als die<br />

ersten Dünnen auf den Markt kamen,<br />

viele Anwender, Händler und auch Hersteller<br />

gab, die diesen Trend ablehnten.<br />

„Sie sagten, so dünne Scheiben seien<br />

gefährlich und würden möglicherweise<br />

nicht halten. Und natürlich war es<br />

zu Beginn der Entwicklung eine<br />

zentrale Aufgabenstellung, diese<br />

Werkzeuge, mit denen Trennen<br />

plötzlich sehr komfortabel und<br />

einfach wurde, auch so sicher zu<br />

machen, dass jeder damit arbeiten<br />

konnte“, fügt Steinwand hinzu.<br />

Nicht zuletzt, weil dies gelungen<br />

sei, sei der Erfolg dieser<br />

Scheiben bis heute ungebrochen.<br />

„Bei PFERD haben wir von Beginn<br />

an versucht, mehrere Vorteile<br />

in den Dünnen miteinander<br />

zu kombinieren: Wir wollten damit<br />

wesentlich schneller, deutlich<br />

gratarmer und so komfortabel<br />

wie nie zuvor trennen und dabei<br />

aber auch die Standzeit der Scheiben<br />

nicht vernachlässigen.“ Das sei ein Entwicklungsziel<br />

gewesen, „das seinerzeit<br />

alle elektrisiert hat“, schwärmt der Produktmanager<br />

noch heute. „So ein Werkzeug<br />

hat es damals schlicht nicht gegeben!“<br />

Sicher überliefert sei aus dieser<br />

Zeit, dass da Zielsetzungen zu vereinen<br />

waren, die einander entgegenstanden,<br />

räumt Steinwand ein. Das habe während<br />

der Produktentwicklung intern zu<br />

Die Nachfolgerin des Klassikers<br />

R-SG-INOX – die SG-STEELOX von PFERD.<br />

einem „intensiven Austausch“ miteinander<br />

geführt, schmunzelt er.<br />

Die genaue Abstimmung mit dem Anwender,<br />

das heißt, das präzise Hinschauen,<br />

was will der Werker und was<br />

will sein Chef, habe der Entwicklung<br />

der Dünnen dann den richtigen Weg<br />

gewiesen. „Weil sie eben genau das taten,<br />

was von ihnen erwartet wurde:<br />

Sie verursachten wenig Vibration, Lärm<br />

und Staub, boten optimiertes Handling<br />

und zudem die geringsten Kosten pro<br />

Schnitt. Das war das ‚neue Trennen‘, das<br />

wir ermöglichen wollten; mit sehr wenig<br />

Kraftaufwand, mit einfachster Kontrolle<br />

des Prozesses und mit maximalem Komfort.“<br />

Nicht zuletzt durch die Vervielfachung<br />

der Leistung, „etwa um den Faktor 20“,<br />

so Marco Steinwand, habe man zusätzlich<br />

maßgeblich zur Effizienz und Erschließung<br />

von Produktivitätsreserven<br />

beitragen können. „Und das – genau<br />

genommen – milliardenfach.“<br />

Auf zahlreichen Materialien einsetzbar – dünne Trennscheiben von PFERD.<br />

PFERD bietet heute eines der reichhaltigsten<br />

Programme an dünnen Handtrennscheiben<br />

an. Von 105 bis zu<br />

230 mm Durchmesser und – in Abhängigkeit<br />

zum Durchmesser – in Breiten<br />

von 0,8 bis 1,9 mm sowie unterschiedlichen<br />

Leistungslinien, je nach Anwendung<br />

und Bedarf des Werkers.<br />

Weitere Infos: www.pferd.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 23


Werkzeuge<br />

Die Auslegung macht den Unterschied<br />

Die Auslegung von PKD-Werkzeugen<br />

ist eine besondere Herausforderung.<br />

Als ausgewiesener Experte für die<br />

Entwicklung und Produktion von Präzisionswerkzeugen<br />

beherrscht LMT Tools<br />

diese Kunst perfekt und realisiert Hightech-Lösungen,<br />

die die Kundenanforderungen<br />

optimal erfüllen. Wenn es darum<br />

geht, das richtige PKD-Werkzeug<br />

für die spezifischen Bedürfnisse des<br />

Kunden zu finden, ist LMT Tools ohne<br />

Frage vom Fach. Mit seiner jahrzehntelangen<br />

Erfahrung, seinem breiten Anwendungswissen<br />

und seiner umfassenden<br />

Werkzeugkompetenz setzt der<br />

Werkzeugexperte regelmäßig Akzente<br />

im Markt. Das Markenzeichen der Innovationstreiber:<br />

höchste Leistungsfähigkeit<br />

bei optimaler Wirtschaftlichkeit.<br />

Den Unterschied macht die ganzheitliche<br />

Herangehensweise, das technische<br />

Know-how sowie die konsequente Kundenorientierung.<br />

Effizienzsteigerung im<br />

Fertigungsprozess<br />

Gerade bei PKD-Werkzeugen ist es<br />

wichtig, auch mal über den Tellerrand<br />

hinauszuschauen, denn der besondere<br />

Charme besteht neben Vorteilen hinsichtlich<br />

Bearbeitungszeit und Oberflächenqualität<br />

insbesondere auch in der<br />

Kombination mehrerer Bearbeitungsschritte<br />

in einer Werkzeuglösung. Werden<br />

Bearbeitungen mit verschiedenen<br />

Längen und Durchmessern oder sogar<br />

Bohren und Fräsen in einer Werkzeug-<br />

PKD-Glockenwerkzeug von LMT Tools für<br />

die Bearbeitung von dünnwandigen Aluminiumgehäusen.<br />

lösung gebündelt, führt das zu verringerten<br />

Bearbeitungs- und Werkzeugwechselzeiten<br />

sowie der Einsparung von<br />

Plätzen im Werkzeugmagazin. Hier sind<br />

besondere Expertise und Kreativität gefragt.<br />

Die Ingenieure von LMT Tools verstehen<br />

ihr Handwerk perfekt und finden<br />

auch bei anspruchsvollen Anforderungen<br />

die technisch sowie wirtschaftlich<br />

beste Lösung.<br />

Optimale Zerspanresultate in<br />

Rekordzeit<br />

Durch die optimale Kombination<br />

aus Schneidstoff und Geometrie der<br />

Schneidkanten erzielen die PKD-Werkzeuge<br />

von LMT Tools ideale Prozesse<br />

und genügen dadurch höchsten Anforderungen<br />

bei der Bearbeitung von Bauteilen<br />

wie Getriebegehäusen, Zylinderblöcken,<br />

Pumpen oder Motorgehäusen.<br />

Sie ermöglichen sehr hohe Schnitt-<br />

geschwindigkeiten und garantieren<br />

höchste geometrische Qualität sowie<br />

Maßgenauigkeit bei erstklassiger Oberflächenqualität.<br />

Die hohe Verschleißbeständigkeit<br />

sorgt darüber hinaus für lange<br />

Werkzeugstandzeiten. Ob als Fräser,<br />

ein- oder mehrstufige Bohr- bzw. Feinbohrwerkzeuge<br />

oder Reibahlen: Die<br />

maßgeschneiderten PKD-Werkzeuge<br />

garantieren ein Höchstmaß an Performance,<br />

Wirtschaftlichkeit sowie Prozesssicherheit<br />

und sind damit ein idealer<br />

Partner für die Automobilindustrie,<br />

die Energiewirtschaft, den allgemeinen<br />

Maschinenbau oder den Flugzeugbau –<br />

auch bei kleinen Losgrößen.<br />

Einsatz modernster<br />

Fertigungstechnologien<br />

Die Fertigung erfolgt nach modernsten<br />

Standards und setzt auf innovative<br />

Technologien sowie Verfahren. Dabei<br />

gewinnt die Leichtbauweise der Werkzeuge<br />

aufgrund großer Bauteildurchmesser<br />

– ein Beispiel sind die Antriebsund<br />

Statorgehäuse im Bereich der<br />

E-Mobilität – zunehmend an Bedeutung.<br />

Mit verschiedenen Grundkörpervarianten<br />

(Strukturbauweise) sowie dem<br />

Einsatz von 3-D-Druck fertigt LMT Tools<br />

stabile, gewichtsreduzierte Werkzeuge,<br />

die eine präzise und schwingungsarme<br />

Zerspanung gewährleisten. Die Vor- und<br />

Fertigbearbeitung der PKD-Schneiden<br />

durch Laser sowie gelaserte Spanleitstufen<br />

bzw. Spanbrecher sorgen für eine<br />

prozesssichere Spankontrolle.<br />

Weitere Infos: www.lmt-tools.com<br />

Hartmetall bearbeiten mit PKD-Vollkopf-Fräsern<br />

Mit neuen PKD-Vollkopf-Fräsern erweitert<br />

MAPAL die Möglichkeit der Bearbeitung<br />

von Hartmetall und anderen<br />

hart-spröden Materialien auch auf kleinere<br />

Durchmesser.<br />

Tiefziehmatrizen im Werkzeug- und Formenbau<br />

werden oft aus langlebigem<br />

Hartmetall hergestellt. Deren Bearbeitung<br />

per Senkerodieren oder Schleifen<br />

ist langwierig. Die Zerspanung mit beschichteten<br />

Vollhartmetallwerkzeugen<br />

leidet oft an hohem Verschleiß und nied-<br />

rigen Standzeiten. PKD-Werkzeuge sind<br />

hier eine kosteneffiziente Alternative.<br />

Für die Bearbeitung von Stempeln und<br />

Matrizenformen kommen meist Werkzeuge<br />

mit Durchmessern unter sechs<br />

Millimeter zum Einsatz. Um diese Werkzeugabmessungen<br />

in PKD auszuführen,<br />

wird auf Vollkopf-PKD zurückgegriffen,<br />

da der Platz für aufgelötete Schneiden<br />

und deren Unterbau nicht gegeben ist.<br />

Mit neuer Geometrie, Schneidenanzahl<br />

und Anordnung macht es MAPAL nun<br />

auch möglich, mit Durchmessern von<br />

zwei bis sechs Millimetern hart-spröde<br />

Werkstoffe zu bearbeiten.<br />

Um das perfekte PKD-Werkzeug nach<br />

Kundenanforderungen herzustellen,<br />

werden Rohlinge in den entsprechenden<br />

Größen vorgehalten. Die Schneidstoffkosten<br />

liegen bei PKD zwar höher als bei<br />

Vollhartmetall, aber dank der längeren<br />

Standzeit und der kürzeren Prozesslaufzeiten<br />

erreichen die Werkzeuge den<br />

Break-even schnell. In Tests schafften die<br />

24 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Höchste<br />

Oberflächenqualität<br />

Mit kurzen Prozesszeiten und langen Standzeiten überzeugen die neuen PKD-Vollkopf-<br />

Fräser bei der Bearbeitung von Hartmetall und anderen hart-spröden Materialien.<br />

neuen Fräser im Vergleich zu ihren Pendants<br />

aus Vollhartmetall wesentlich höhere<br />

Zahnvorschübe und damit ein vielfach<br />

höheres Zerspanvolumen. Zu den<br />

hart-spröden Werkstoffen gehört neben<br />

Weitere Infos: www.mapal.com<br />

Hartmetall auch Zirkonia, ein in der<br />

Zahntechnik verwendeter Keramikwerkstoff.<br />

Die PKD-Fräser sind auch in diesem<br />

Bereich eine Alternative zu Vollhartmetall.<br />

Kleinste Konturen für höchste<br />

Ansprüche<br />

Ob Implantate oder chirurgische<br />

Instrumente – in der<br />

Medizintechnik geht es um<br />

Hochpräzisionsprodukte.<br />

Die Bearbeitungszentren von SW eignen<br />

sich dafür besonders gut. Sie erhalten<br />

ein Gesamtpaket, das Ihnen einen<br />

Vorsprung verschafft und alles bietet –<br />

von der Maschine über einen 1a-Service,<br />

Qualität aus einer Hand, Digitale Tools<br />

sowie fl exible und automatisierte<br />

Prozessmöglichkeiten.<br />

Für die präzise Bearbeitung kleiner<br />

Innenkonturen hat die Firma Dieterle<br />

aus Rottweil die neuen Schneideinsätze<br />

MFE-CO, MFE-CX und MFE-CV entwickelt.<br />

Diese neuen Einsätze ergänzen<br />

das bewährte System MINIFIX und machen<br />

es jetzt noch flexibler.<br />

Gerade bei der Bearbeitung kleiner Konturen<br />

zeigt die V-Nut-Fixierung des Systems<br />

MINIFIX, was sie kann, denn bei<br />

Klein- und Kleinstteilen kommt es auf<br />

die exakte Einstellung der Spitzenhöhe<br />

und die Wechselgenauigkeit an.<br />

Schneideinsätze für das System MINIFIX<br />

sind bereits ab einem Durchmesser von<br />

0,7 mm im Standardprogramm ab Lager<br />

verfügbar. Die neuen Schneideinsätze<br />

MFE-CO, MFE-CX und MFE-CV<br />

sind zum Kopierdrehen ab einen Durchmesser<br />

von 4 mm geeignet. Ab einem<br />

Durchmesser von 4,8 mm ist auch eine<br />

Bearbeitung mit ISO-Wendeschneidplatten<br />

möglich. Eine Vielzahl verschiedener<br />

Einsätze machen das System MINIFIX flexibel<br />

einsetzbar zum Einstechen, Kopierdrehen,<br />

Gewindestrehlen, Rückwärtsdrehen,<br />

Axial-Stechdrehen, Entgraten und<br />

Stoßen. Adapter sind in vielfältigen Ausführungen<br />

erhältlich, auch mit Innenkühlung<br />

sowie für die Rückseitenbearbeitung.<br />

Kundenspezifische Lösungen kann<br />

die Firma Dieterle schnell realisieren.<br />

Alle Informationen zu diesen Werkzeugen<br />

sowie eine übersichtliche Werkzeugauswahl<br />

mittels Such- und Filterfunktionen<br />

stehen online auf der Webseite<br />

der Firma Dieterle zur Verfügung.<br />

Angebote für die ausgewählten Werkzeuge<br />

können ganz bequem direkt online<br />

angefragt werden.<br />

Ihre Vorteile – Ihr Vorsprung –<br />

Ihre Fertigungswelt.<br />

sw-machines.com<br />

Weitere Infos: www.dieterle-tools.com


Werkzeuge<br />

Cool auf die Spitze getrieben<br />

KSS gezielt an die Schneide bringen<br />

Zerspanung ohne Kühlschmierstoffe?<br />

In vielen Fällen kaum vorstellbar,<br />

da sie effizient kühlen, schmieren und<br />

Späne abtransportieren. Wie es noch<br />

besser geht, zeigt CERATIZIT mit seinem<br />

DirectCooling-System: Zwei Düsen<br />

im Halter zielen den KSS direkt an die<br />

Schneide – für coole Zerspanergebnisse.<br />

Die Überflutungskühlschmierung ist in<br />

den meisten Anwendungen nach wie<br />

vor ungeschlagen. Doch nicht erst vor<br />

dem Hintergrund der Nachhaltigkeit<br />

sind gezieltere Methoden gern gesehene<br />

Alternativen für Zerspanungsbetriebe.<br />

Wo sonst ein Schlauch das Kühlmittel<br />

großzügig auf den Zerspanbereich<br />

richtet, geht das DirectCooling<br />

(DC)-System von CERATIZIT einen anderen<br />

Weg.<br />

Gut gezielt ist halb gekühlt<br />

Werkzeughalter mit Direct Cooling (DC)<br />

sind mit zwei inneren Kanälen ausgestattet,<br />

die das Kühlmittel genau an die<br />

MonoClamp-GX-DC-Werkzeughalter erweitert.<br />

Sie spielen gerade bei tiefen Einstichen<br />

ihre Stärken aus, indem sie die<br />

Späne durch ein hohes Durchflussvolumen<br />

zuverlässig aus dem Einstich herausspülen.<br />

Stelle mit dem größten Effekt leiten: direkt<br />

an die Schneidkante. „Ein Kanal zielt<br />

von oben auf die Spanfläche, ein zweiter<br />

richtet sich von unten auf die Freifläche.<br />

Statt also, übertragen gesprochen, einen<br />

Eimer über der Zerspanzone zu entleeren,<br />

nehmen wir die Schneiden punktgenau<br />

ins Visier“, so Paul Höckberg,<br />

Produktmanager Stechwerkzeuge bei<br />

CERATIZIT. Warum das so wichtig ist?<br />

Eine gezielte Kühlung erhöht gleichzeitig<br />

sowohl die Standzeiten als auch die allgemeine<br />

Prozesssicherheit.<br />

DC macht den Stich<br />

Besonders beim Ein- oder Abstechen<br />

hakt es mit herkömmlichen Verfahren<br />

oftmals, da die Schnittzone komplett<br />

abgeschirmt ist – oben vom Span, unten<br />

von der Schneidplatte und seitlich vom<br />

Werkstück. Für solche Fälle hat CERATI-<br />

ZIT sein DirectCooling-System um die<br />

neuen MonoClamp-GX-DC-Werkzeughalter<br />

erweitert. Sie spielen gerade bei<br />

tiefen Einstichen ihre Stärken aus, indem<br />

sie die Späne durch ein hohes Durchflussvolumen<br />

zuverlässig aus dem Einstich<br />

herausspülen. „Somit gefährdet<br />

kein eingeklemmter Span die Werkzeugschneiden.<br />

Im Gegenteil sorgt Direct-<br />

Cooling insgesamt für geringeren Verschleiß!“,<br />

weiß Paul Höckberg.<br />

Dazu trägt ebenfalls bei, dass der Plattensitz<br />

überarbeitet wurde, um die<br />

Stechplatte noch stabiler einzuspannen.<br />

Auch beim Handling hat sich einiges<br />

getan: Um den Plattenwechsel so<br />

einfach wie möglich zu gestalten, kann<br />

die Schraube zur Plattenklemmung sowohl<br />

von oben als auch von unten bedient<br />

werden – je nachdem, was besser<br />

zugänglich ist.<br />

DirectCooling ist universell einsetzbar.<br />

„Einzige Voraussetzung: Die Kühlmittelübergabe<br />

muss über den Revolver des<br />

Dreh- oder Dreh-Fräszentrums erfolgen.<br />

Doch das Feature bieten nahezu<br />

alle aktuellen Maschinen“, so Stefan<br />

Karl, Produktmanager Cutting Tools bei<br />

CERATIZIT.<br />

Der neue VDI-Halter mit DirectCooling von<br />

CERATIZIT bietet echte 4-in-1-Features!<br />

DC-VDI-Halter mit<br />

4-in-1-Funktion<br />

In Sachen Vielseitigkeit spielt der neue<br />

VDI-Halter mit DirectCooling ungeniert<br />

seine Stärken aus: Wo sonst für den Normal-<br />

und Überkopfeinsatz zwei Varianten<br />

nötig sind, braucht der Nutzer dank<br />

einer Doppeltverzahnung bei CERATIZIT<br />

nur einen einzigen Halter. „Doch damit<br />

nicht genug“, hakt Christoph Retter,<br />

Produktmanager Spannwerkzeuge<br />

bei CERATIZIT, ein. „Denn wir haben zusätzlich<br />

die Option, die Klemmleisten<br />

oben oder unten anzubringen, sodass<br />

es für die Anwendung links und rechts<br />

keinen Extrahalter braucht. Somit bietet<br />

unser neuer VDI-Halter mit DirectCooling<br />

echte 4-in-1-Features!“ Obendrein<br />

sind sämtliche DirectCooling-Halter<br />

auch in der Länge ideal aufeinander abgestimmt.<br />

Das eliminiert Störkonturen<br />

und schafft ein kompaktes Gesamtpaket<br />

für optimale Stabilität und uneingeschränkte<br />

Flexibilität.<br />

Weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

26 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Modulares Reiben für große Bohrungsdurchmesser<br />

Mit dem neuen Reibsystem<br />

DR-Large zeigt die Paul Horn GmbH<br />

ihr Know-how in der Bohrungsbearbeitung.<br />

Das Werkzeug bietet ein einfaches<br />

Handling und eine hohe Präzision<br />

dank der bewährten Technologie der<br />

DR-Werkzeugfamilie. Die hohe Schneidenzahl<br />

ermöglicht hohe Schnittwerte<br />

und eine daraus resultierende Kosteneinsparung<br />

in der Bearbeitungszeit.<br />

Hohe Flexibilität erreicht der Anwender<br />

durch den modularen Aufbau und<br />

die Vollhartmetall-Schneidplatten des<br />

Werkzeugsystems im Einsatz. Die Werkzeugeinstellung<br />

entfällt beim Tauschen<br />

des Schneidrads. Das vielseitig einsetzbare<br />

und leistungsstarke Wechselreibsystem<br />

deckt den Bohrungsdurchmesserbereich<br />

von 140 mm bis 200,2 mm<br />

ab. Horn bietet im Service eine einfache<br />

und schnelle Aufbereitung der verschlissenen<br />

Schneidringe.<br />

Wunsch der Anwender, auch größere<br />

Durchmesser reiben zu können. Die bisher<br />

auf dem Markt verfügbaren Reibwerkzeuge<br />

dieser Größenordnung sind<br />

entweder gelötete Sonderwerkzeuge<br />

oder durchmesserspezifische Reibwerkzeuge<br />

mit geklemmten Schneiden. Alle<br />

haben gemeinsam, dass der Ersatz von<br />

verschlissenen Schneiden relativ aufwen-<br />

Weitere Infos: www.phorn.de<br />

dig ist. Einerseits ist die Logistik gefordert,<br />

die empfindlichen und oft schweren<br />

Sonderwerkzeuge zwischen Einsatz<br />

und Neubestückung zu koordinieren.<br />

Andererseits bereitet besonders die Justierung<br />

von neu bestückten Werkzeugen<br />

vielen Anwendern Mühe. Horn bietet<br />

hier mit dem bereits justierten Reibwerkzeug<br />

die passende Lösung an.<br />

Durch den modularen Aufbau sind die<br />

Reibwerkzeuge theoretisch unbegrenzt<br />

mit Beta-Modul-Standardkomponenten<br />

verlängerbar. Die Beta-Modul-Schnittstelle<br />

ist kompatibel mit ABS. Horn bietet<br />

sechs Schneidradtypen zur Abdeckung<br />

des gesamten Durchmesserbereichs in<br />

10-mm-Schritten. Auf die Reibschäfte<br />

passen jeweils zwei Schneidradgrößen.<br />

Alle Varianten sind mit innerer Kühlmittelzufuhr<br />

direkt auf jede Schneidkante<br />

ausgestattet. Die komplett neu entwickelte<br />

Schnittstelle der Schneideinsätze<br />

bietet eine hohe Wechselgenauigkeit im<br />

Bereich von wenigen µm.<br />

Reiben ist ein sehr wirtschaftlicher Zerspanungsprozess.<br />

Im Vergleich zum<br />

Ausdrehen bei Bohrungen mit engen<br />

Toleranzen ist Reiben um ein Vielfaches<br />

schneller und kann die Stückkosten<br />

deutlich senken. Auslöser für die Produktentwicklung<br />

von DR-Large war der


Bearbeitungsverfahren<br />

B. Denkena, P. Dültgen, B. Bergmann, R. Theiss, T. Bruchhaus, L. Köhler, T. Koll<br />

Etablierung eines mechanischen<br />

Abrichtverfahrens für das Trennschleifen<br />

Metallisch gebundene Trennschleifscheiben für die Bauindustrie sind von besonderer<br />

Bedeutung, bedingt durch die hohen Anforderungen der Prozesse. Insbesondere im Bereich<br />

des Rückbaus (z. B. von stillgelegten Atomkraftwerken) müssen große Materialmengen<br />

in möglichst kurzer Zeit zerlegt werden. Für eine effiziente Zerspanung von schwer<br />

zerspanbaren Materialien, wie hocharmiertem Beton oder Hochleistungskeramiken, sind<br />

hohe Kornhaltekräfte notwendig, um die Schleifkörner möglichst lange in der Bindung<br />

zu halten. Um den Einsatz solcher Bindungssysteme für die Praxis zu ermöglichen, wurde<br />

ein neues Verfahren zum mechanischen Abrichten von Trennschleifscheiben entwickelt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena<br />

Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen an der Leibniz Universität<br />

Hannover<br />

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Peter Dültgen<br />

Geschäftsleiter am Institut für Werkzeugforschung und<br />

Werkstoffe Remscheid<br />

Dr.-Ing. Benjamin Bergmann<br />

Bereichsleiter Fertigungsverfahren am Institut für<br />

Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen an der<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Dr. Ralf Theiss<br />

Wissenschaftlicher Leiter am Institut für<br />

Werkzeugforschung und Werkstoffe Remscheid<br />

Dr. Thomas Bruchhaus<br />

Fachbereichsleiter Werkzeuge am Institut für<br />

Werkzeugforschung und Werkstoffe Remscheid<br />

Lennart Köhler M. Sc.<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich<br />

Schleiftechnologie am Institut für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen an der Leibniz Universität<br />

Hannover<br />

Timo Koll M. Sc.<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Werkzeuge<br />

am Institut für Werkzeugforschung und Werkstoffe<br />

Remscheid<br />

Motivation<br />

Deutschland hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, seine kerntechnischen<br />

Anlagen bis zum Jahr 2022 vom<br />

Netz zu nehmen. Im Anschluss<br />

an die Stilllegung ist der vollständige<br />

Rückbau dieser Anlagen<br />

vorgesehen. Dafür müssen<br />

großvolumige Strukturen aus Beton<br />

und Stahl in transportfähige<br />

Teile zerlegt werden. Die Zerlegung<br />

dieser großen Strukturen<br />

erfordert lange Schnitte und<br />

stellt eine große Herausforderung<br />

für die eingesetzten Werkzeuge<br />

und Prozesse dar. Klassischerweise<br />

werden in der Bauindustrie<br />

segmentierte Trennschleifblätter<br />

mit Diamantkörnern<br />

und einer weichen Bindung<br />

verwendet. Letztere ermöglicht<br />

eine konstante Selbstschärfung<br />

der Trennschleifscheiben, was<br />

den Einsatz für ein breites Anwendungsgebiet<br />

ermöglicht.<br />

Damit ist jedoch ein vergleichsweise<br />

hoher Verschleiß, durch<br />

das frühzeitige Ausbrechen der<br />

Schleifkörner aus der Bindung,<br />

verbunden. Eine härtere Schleifscheibenbindung<br />

erhöht die<br />

Kornhaltekräfte. Dies führt dazu,<br />

dass die Schneidkörner auch bei<br />

großen Belastungen in der Bindung<br />

gehalten werden. So wird<br />

der Verschleiß der Scheibe reduziert<br />

und der Materialabtrag<br />

maximiert. Die hohe Festigkeit<br />

der Bindung führt jedoch auch<br />

dazu, dass die abrasive Wirkung<br />

der unterschiedlichen Werkstückmaterialien<br />

nicht mehr ausreicht,<br />

um die Bindung abzutragen<br />

und neue Schleifkörner freizulegen.<br />

Diese Schleifscheiben müssen<br />

deshalb in regelmäßigen<br />

Abständen nachgeschärft werden.<br />

Andere Abrichtverfahren,<br />

wie das kontakterosive Abrichten,<br />

sind aufgrund ihrer geringen<br />

Abtragsraten nicht für die industrielle<br />

Anwendung interessant [1] .<br />

Deshalb wurde das aus anderen<br />

Schleifverfahren bekannte Verfahren<br />

des mechanischen Abrichtens<br />

an segmentierte Trennschleifscheiben<br />

angepasst und<br />

weiterentwickelt. Dieses ermöglicht<br />

es, durch einen effizienten<br />

Schärfprozess, die Schleifscheibe<br />

in kurzer Zeit wieder einsatzfähig<br />

zu machen. Um die durch<br />

das Schärfen hervorgerufene Nebenzeit<br />

weiter zu verkürzen, wurde<br />

ein Verfahren zum Schärfen<br />

im laufenden Trennschleifprozess<br />

entwickelt und untersucht. Da-<br />

28 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

für wurde zunächst die Effizienz<br />

verschiedener Schärfsteine an einer<br />

Trennschleifscheibe mit einer<br />

neuen, härteren Bindung untersucht.<br />

Ausgehend von diesen<br />

Ergebnissen, wurde der Schärfstein<br />

mit dem effizientesten Bindungsrücksatz<br />

in einem Prototyp<br />

für das prozessparallele Schärfen<br />

eingesetzt und verschiedene<br />

Prozessstrategien wurden untersucht.<br />

Versuchsaufbau<br />

Für die Untersuchungen zur<br />

Wirksamkeit des konventionellen<br />

Schärfprozesses und des prozessparallelen<br />

Schärfens beim<br />

Trennschnitt von armiertem Beton<br />

wurde eine Brückensäge<br />

der Fa. Dr. Schulze eingesetzt<br />

(Bild 1). Diese verfügt über eine<br />

Leistung von 12,6 kW und einer<br />

maximalen Drehzahl von<br />

2.820 min -1 .<br />

Der Probekörper (7) wird mittels<br />

der Einspannvorrichtung (6) auf<br />

den Maschinentisch fixiert. Über<br />

die Kraftmessplattform (8) erfolgte<br />

die Messung der Prozesskräfte.<br />

Ein Mikrofon (1) diente<br />

zur akustischen Analyse des Prozesses<br />

und Wirbelstromsensoren<br />

(3) dienten zur Schwingungsanalyse.<br />

Die Abrichteinheit (2)<br />

für das In-Prozess-Schärfen (IPS)<br />

besteht aus einer Linearachse mit<br />

zugehöriger Aufnahme für einen<br />

Schärfstein. Der Verfahrweg<br />

der Linearachse beträgt 50 mm.<br />

Hierdurch wird ein kontinuierlich<br />

oder gepulster Schärfprozess<br />

im Trennschnitt ermöglicht.<br />

Für den Schärfprozess wurden<br />

drei verschiedene Schärfsteine<br />

auf Korundbasis mit einem Mesh<br />

von #46, #60 und #80 untersucht.<br />

Beim IPS wird der Schärfstein<br />

über die Abrichteinheit (2)<br />

vertikal in Richtung des Achsenmittelpunkts<br />

des Werkzeugs bewegt.<br />

Für den konventionellen<br />

Schärfprozess wird ein Schärfstein<br />

längs auf dem Maschinentisch<br />

mittels der Einspannvorrichtung<br />

(6) gespannt und<br />

durchfahren. Das Schärfvolumen<br />

wird für das IPS und konventionelle<br />

Schärfen gleichgehalten.<br />

Die Untersuchungen wurden<br />

mit den folgenden Parametern<br />

durchgeführt: Zustellung<br />

a e = 70 mm, Schnittgeschwindigkeit<br />

v c = 40 m/s und<br />

Vorschub v f = 100 mm/min. Im<br />

konventionellen Schärfprozess<br />

wurde die Vorschubgeschwindigkeit<br />

zwischen 100 mm/<br />

min und 1.000 mm/min variiert,<br />

für das IPS wurde zwischen<br />

kontinuierlicher und gepulster<br />

Zustellung unterschieden.<br />

Als Probekörper (Bild 2)<br />

dienten zehn verschiedene Ausführungen<br />

aus Stahlbetonquadern<br />

(500 x 370 x 200 mm).<br />

Die Überdeckung (Abstand zwischen<br />

der Betonoberfläche und<br />

der Außenkante des vom Beton<br />

umhüllten Betonstahls) beträgt<br />

3,5 – 4 cm. Die Betonquader sind<br />

mit einer zweilagigen Rundarmierung<br />

versehen. Es wurden<br />

fünf verschiede Armierungsvarianten<br />

für zwei unterschiedliche<br />

Betonfestigkeiten, C25/30 und<br />

C35/40, untersucht.<br />

Stationäres Schärfen<br />

Für die Untersuchung des stationären<br />

Schärfens wurden jeweils<br />

vor und nach dem Schärfen Abdrücke<br />

derselben drei Segmente<br />

der Trennschleifscheibe mittels<br />

einer hochviskosen Abdruckmasse<br />

erstellt. Die Abdruckgeometrie<br />

wurde mit einem Laser-Profilsensor<br />

vom Typ LJ-V7000 der<br />

Keyence GmbH optisch gemessen<br />

und mittels der Software<br />

Mountainsmap der Fa. Digital<br />

Surf SARL gefiltert und analysiert.<br />

Bild 3 zeigt beispielhaft die<br />

Aufnahme eines dieser Abdrücke.<br />

Anhand dieser virtuellen<br />

Segmentoberflächen wurden<br />

verschiedene funktionale Oberflächenparameter<br />

bestimmt und<br />

verglichen. In diesem Fall wurde<br />

das Spitzenvolumen verwendet,<br />

um die abrasive Wirkung<br />

der Schärfsteine zu beurteilen.<br />

Die Berechnung dieses Kennwertes<br />

ist auf der rechten Seite<br />

in Bild 3 dargestellt. Dafür wird<br />

Bild 1<br />

Versuchsaufbau<br />

Bild 2<br />

Stahlbeton Probekörper<br />

C35/40.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 29


Bearbeitungsverfahren<br />

Die Körner der Schärsteine dringen<br />

entsprechend tiefer in die<br />

Schleifscheibenbindung ein.<br />

Dies ermöglicht einen effizienteren<br />

Bindungsabtrag.<br />

Bild 3<br />

Aufnahme der<br />

Schleifscheibentopographie<br />

und<br />

Analyse der virtuellen<br />

Segmente.<br />

Bild 4<br />

Einfluss der Schärfsteinkorngröße<br />

auf<br />

die Topographie<br />

und das Einsatzverhalten.<br />

jeweils der kumulierte Materialanteil<br />

für jede Profiltiefe aufgetragen.<br />

Das reduzierte Spitzenvolumen<br />

entspricht dem Volumen<br />

bis zu einem Materialanteil<br />

von 10 % (rote Fläche). Dieses<br />

stellt die Menge an Volumen<br />

des Werkstoffs über dem Kernbereich<br />

einer Topographie dar<br />

und ist proportional zur mittleren<br />

Höhe der Erhebungen auf einer<br />

Oberfläche, welches hierbei<br />

den Schleifkörnern entspricht.<br />

Um den Effekt der Schärfsteine<br />

auf die Topographie zu beurteilen,<br />

werden die Kennwerte vor<br />

und nach dem Schärfen verglichen.<br />

Auf der linken Seite von Bild 4 ist<br />

die Änderung des Spitzenvolumens<br />

für die drei untersuchten<br />

Schärfsteine bei zwei unterschiedlichen<br />

Vorschubgeschwindigkeiten<br />

dargestellt. Lediglich<br />

der Schärfstein mit mittle-<br />

rer Korngröße #60 erzeugt eine<br />

Erhöhung des Spitzenvolumens.<br />

Die anderen beiden Schärfsteine<br />

verursachen eine Verringerung<br />

des Spitzenvolumens.<br />

Dabei hängt die Effizienz des<br />

Schärfprozesses stark von den<br />

Prozessstellgrößen ab. Insbesondere<br />

der Schärfstein mit der<br />

größten Korngröße (#46) bewirkt,<br />

in Kombination mit einer<br />

hohen Vorschubgeschwindigkeit,<br />

eine starke Verringerung<br />

des Spitzenvolumens. Dies<br />

deutet daraufhin, dass bei dieser<br />

Parameterkombination vermehrt<br />

Körner aus der Bindung ausbrechen.<br />

Einzig mit dem Schärfstein<br />

mit mittlerer Korngröße wird die<br />

Bindung effizient zurückgesetzt<br />

und die Schleifkörner freigelegt.<br />

Eine höhere Vorschubgeschwindigkeit<br />

verursacht ein größeres<br />

Spitzenvolumen, da mit der Vorschubgeschwindigkeit<br />

auch die<br />

Einzelkornspanungsdicke steigt.<br />

Um den Einfluss des Schärfzustands<br />

auf das Einsatzverhalten<br />

zu beurteilen, wurde im<br />

Anschluss an den Schärfvorgang<br />

ein Referenzprozess untersucht.<br />

Dabei wurde eine der<br />

Proben aus Stahlbeton der Festigkeitsklasse<br />

C25/30 mit fünf<br />

Armierungsstäben (Durchmesser<br />

12 mm) im Abstand von<br />

7,5 cm quer zu der Armierung<br />

getrennt. Für die Beurteilung<br />

des Schleifprozesses wurden die<br />

auftretenden Schleifkräfte aufgenommen.<br />

Das Verhältnis aus<br />

der Tangential- und der Normalkraft<br />

wird als Schleifkraftverhältnis<br />

bezeichnet und ist<br />

ein Maß für die Schleiffähigkeit<br />

der Schleifscheiben. Ein höheres<br />

Schleifkraftverhältnis ist dabei<br />

gleichbedeutend mit einem<br />

effizienteren Schleifprozess. Auf<br />

der rechten Seite von Bild 4 ist<br />

das Schleifkraftverhältnis während<br />

des Trennschnitts von<br />

Stahlbeton nach dem Schärfen<br />

gezeigt. Das resultierende<br />

Schleifkraftverhältnis korreliert<br />

mit dem Zustand der Topographie<br />

nach dem Schärfen. Der<br />

Schärfstein mit mittlerer Korngröße<br />

zeigt nach dem Schärfen<br />

die größte Erhöhung des Kornüberstandes<br />

und das höchste<br />

Schleifkraftverhältnis. Ein hoher<br />

Kornüberstand resultiert in<br />

einem effizienteren Schnitt, da<br />

die Reibung zwischen Bindung<br />

und Werkstück reduziert sowie<br />

der Materialabtrag erhöht wird.<br />

Demzufolge ist der Schärfstein<br />

mit mittlerer Korngröße #60 am<br />

besten geeignet, um die Schleifscheibe<br />

für den Einsatz vorzubereiten.<br />

Für einen hohen Kornüberstand<br />

und ein hohes Schleifkraftverhältnis<br />

ist während des<br />

Schärfens eine hohe Vorschubgeschwindigkeit<br />

notwendig.<br />

Diese ermöglicht einen effizienten<br />

Abtrag der Schleifscheibenbindung<br />

durch das Schärfen,<br />

sodass neue Schleifkörner freigelegt<br />

werden.<br />

30 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

In-Prozess-Schärfen<br />

Aufgrund der Ergebnisse im stationären<br />

Schärfen wurde der<br />

Schärfstein mit der Korngröße<br />

#60 für die Untersuchung des<br />

In-Prozess-Schärfens verwendet.<br />

Außerdem wurden zwei<br />

verschiedene Strategien für das<br />

prozessparallele Schärfen untersucht:<br />

die kontinuierliche Zustellung<br />

des Schärfsteins über den<br />

gesamten Trennschnitt mit einer<br />

Vorschubgeschwindigkeit von<br />

0,2 mm/s und die gepulste Zustellung.<br />

Bei letzterer wurden im<br />

Trennschnitt 5 x 10 mm Schärfstein<br />

mit einer hohen Vorschubgeschwindigkeit<br />

zugestellt. Die<br />

Zustellgeschwindigkeit wurde<br />

außerdem auf drei Stufen variiert:<br />

9, 12 und 16 mm/s. Als Referenz<br />

diente ein Trennschnitt<br />

ohne prozessparalleles Schärfen.<br />

In Bild 5 ist der Einfluss der verschiedenen<br />

Varianten des In-<br />

Prozess-Schärfens auf die Topographie<br />

der Schleifscheibe dargestellt.<br />

Es zeigt sich, dass das<br />

Spitzenvolumen ohne In-Prozess-Schärfen<br />

nach dem Trennschnitt<br />

bei 1,34 mm³/m² liegt.<br />

Nach Trennschnitten mit gepulstem<br />

In-Prozess-Schärfen<br />

wurde im Mittel ein Spitzenvolumen<br />

von 1,65 mm³/m² gemessen.<br />

Das entspricht einer Erhöhung<br />

von 23 % gegenüber dem<br />

Prozess ohne Schärfen. Im Gegensatz<br />

dazu resultiert die kontinuierliche<br />

Zustellung des Schärfsteins<br />

während des Trennschnittes<br />

in einer Verringerung des<br />

Spitzenvolumens um 32 % auf<br />

einen Wert von 0,93 µm. Der<br />

Grund dafür lässt sich auf den<br />

Abbildungen der Segmenttopographie<br />

auf der rechten Seite<br />

von Bild 5 erkennen. Nach der<br />

kontinuierlichen Zustellung des<br />

Schärfsteins sind vermehrt tiefe<br />

Täler auf der Segmentoberfläche<br />

sichtbar. An diesen Stellen<br />

sind Schleifkörner aus der<br />

Bindung gebrochen. Infolge der<br />

kontinuierlichen Zustellung des<br />

Schärfsteins auf die Schleifscheibe<br />

resultiert eine zusätzliche Belastung<br />

infolge der Kräfte beim<br />

Schärfen. Dies führt zu einem<br />

vermehrten Ausbrechen der Diamanten.<br />

Die Versuche zum stationären<br />

Schärfen haben gezeigt,<br />

dass hohe Vorschubgeschwindigkeiten<br />

notwendig sind, um<br />

die neue, härtere Bindung effizient<br />

abzutragen. Dies ist für das<br />

kontinuierliche In-Prozess-Schärfen<br />

nicht gegeben. Aufgrund<br />

der geringen Zustellgeschwindigkeit<br />

ist die Eindringtiefe der<br />

Schärfsteinkörner zu gering, so-


Bearbeitungsverfahren<br />

geschärft werden. Als Alternative<br />

zu bereits bestehenden Verfahren<br />

wurde in dieser Arbeit<br />

die Übertragbarkeit des mechanischen<br />

Schärfens mit keramischen<br />

Schärfsteinen auf die<br />

segmentierten Trennschleifscheiben<br />

untersucht.<br />

Bild 5<br />

Einfluss verschiedener<br />

Arten des In-<br />

Prozess-Schärfens<br />

auf die Schleifscheibentopographie.<br />

dass überwiegend die Kornspitzen<br />

abgetragen werden. Bei der<br />

gepulsten bzw. stoßweisen Zustellung<br />

des Schärfsteins zeigen<br />

sich hingegen deutliche Veränderungen<br />

der Schleifscheibenoberfläche.<br />

Die Topographie<br />

der Schleifscheibensegmente ist<br />

gekennzeichnet durch Schleifkörner,<br />

welche sich bis zu<br />

100 µm über das Grundniveau<br />

der Bindung erheben und deutlich<br />

davon abgegrenzt sind.<br />

Die sogenannten Bindungsrücken,<br />

welche sich im Schatten<br />

der Schleifkörner ausbilden,<br />

sind klar erkennbar. Dies macht<br />

sich auch in den Schleifkräften<br />

bemerkbar. Bei den Versuchen<br />

mit gepulstem In-Prozess-Schärfen<br />

konnte eine Verringerung<br />

der Normalkräfte um fast 200 N<br />

(40 %) festgestellt werden. Da-<br />

mit erhöht sich auch das Schleifkraftverhältnis<br />

um 0,07 (ca.<br />

30 %) gegenüber dem Prozess<br />

ohne prozessparalleles Schärfen.<br />

Es konnte somit gezeigt,<br />

werden, dass es möglich ist, die<br />

Schnittfähigkeit der Schleifscheibe<br />

prozessparallel aufrechtzuerhalten.<br />

Zusammenfassung<br />

Neue, härtere Bindungen für<br />

Trennschleifscheiben haben<br />

das Potenzial, die Produktivität<br />

beim Trennen von schwer zerspanbaren<br />

Materialien gegenüber<br />

konventionell erhältlichen<br />

Universaltrennschleifscheiben<br />

zu erhöhen. Aufgrund ihrer geringen<br />

Selbstschärfung müssen<br />

diese neuen Schleifscheiben in<br />

regelmäßigen Abständen nach-<br />

Es konnte gezeigt werden, dass<br />

die Korngröße des Schärfsteins<br />

und die Prozessstellgrößen beim<br />

Schärfen maßgeblich die Effektivität<br />

des Schärfens beeinflussen.<br />

Der größte Bindungsrücksatz<br />

konnte für den Schärfstein<br />

festgestellt werden, dessen<br />

Korngröße um ein Viertel kleiner<br />

war als die Körner der Schleifscheibe.<br />

Aufgrund der harten<br />

Schleifscheibenbindung ist eine<br />

hohe Vorschubgeschwindigkeit<br />

beim Schärfen notwendig, um<br />

die Bindung effektiv abzutragen.<br />

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen<br />

wurde ein Prototyp<br />

zum prozessparallelen Schärfen<br />

entwickelt und zwei Strategien<br />

für die Zustellung des Schärfsteins<br />

untersucht. Es zeigte sich,<br />

dass durch mehrere kurze Zustellungen<br />

des Schärfsteins mit<br />

hoher Vorschubgeschwindigkeit<br />

die Schnittfähigkeit der Schleifscheibe<br />

prozessparallel wiederhergestellt<br />

werden konnte. Somit<br />

konnte die Machbarkeit und<br />

Wirksamkeit des prozessparallelen<br />

Schärfens nachgewiesen<br />

werden. Dieses bietet zukünftig<br />

eine Alternative zum konventionellen<br />

Schärfprozess.<br />

Weitere Infos: www.ifw.uni-hannover.de; www.fgw.de<br />

Danksagung: Das IGF-Vorhaben 20331 N der Forschungsvereinigung Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe<br />

e. V. (FGW), Papenberger Straße 49, 42859 Remscheid wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des<br />

Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Literaturnachweis: [1] Denkena, B.; Konopatzki, B.; Pelshenke, C.: (2013) Electro-Contact Discharge Dressing of Cut-off<br />

Grinding Disks for Natural Stone Machining. Key Engineering Materials (548):90 – 7.<br />

32 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Metallbearbeitung 4.0 dynamisch umgesetzt<br />

Die CNC-gestützte Metallbearbeitung<br />

von morgen nutzt modernste NC-<br />

Steuerung und Roboter, um Höchstleistungen<br />

zu erzielen. Unternehmen können<br />

unter anderem ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

enorm steigern, indem sie Metallbearbeitung<br />

4.0 erfolgreich umsetzen.<br />

Mitsubishi Electric unterstützt diesen<br />

Prozess mit umfangreichen Lösungen<br />

für automatisierte Werkzeugmaschinen.<br />

Moderne Werkzeugmaschinen für die<br />

Metallbearbeitung müssen einige wesentliche<br />

Merkmale vorweisen; sie müssen<br />

ein Höchstmaß an Genauigkeit und<br />

Präzision bieten, bei hohem Tempo arbeiten<br />

können und zudem wirtschaftlich<br />

sein. Den Herstellern in diesem Sektor<br />

steht ein ständig wachsendes Angebot<br />

an Robotern und anderen Motion-<br />

Systemen zur Verfügung. Es kommt deshalb<br />

umso mehr darauf an, diejenigen<br />

Lösungen zu identifizieren, die ihr Leistungsversprechen<br />

halten.<br />

Perfektes Abrichten von<br />

superabrasiven Schleifscheiben<br />

Bei der Arbeit mit profilierten, metallgebundenen<br />

Schleifscheiben garantiert<br />

EDM-Dress, die neueste Abrichtlösung<br />

von Mitsubishi Electric, maximale Produktivität<br />

für Drahterodiermaschinen<br />

(Electrical Discharge Machines, EDM).<br />

Neben höchster Genauigkeit und Konsistenz<br />

bietet diese Allzweckmaschine ein<br />

erstklassig scharfes Schleifkorn bei kom-<br />

plexen Konturen. Durch das kontaktlose<br />

Verfahren der Funkenerosion übt<br />

die Maschine keine mechanischen Kräfte<br />

auf die Schleifscheibe aus. Ausbrüche<br />

und Konturverletzungen werden dadurch<br />

vermieden. So können die Hersteller<br />

die Robustheit ihrer Scheiben erhalten,<br />

die sich dennoch durch offene<br />

Oberflächentopografie mit freistehendem<br />

Schleifkorn auszeichnen. Diese erreichen<br />

eine bis zu 280 % höhere Abtragsleistung<br />

und sind dabei viermal<br />

schneller als herkömmliche Lösungen.<br />

Außerdem sind die Scheiben von Anfang<br />

an schnittig, sodass unnötige Vorlaufzeiten<br />

und Ausschuss entfallen.<br />

Nicht zuletzt wird durch den offenen<br />

Spanraum Schleifbrand vermieden. Hieraus<br />

ergibt sich eine deutlich geringere<br />

mechanische und thermische Beanspruchung,<br />

was die Lebensdauer der Schleifscheibe<br />

um ein Vielfaches verlängert.<br />

Volle Kontrolle über den<br />

Roboterbetrieb<br />

EDM-Dress – die perfekte Technologie für einen optimierten<br />

Schleifprozess mit einem hochpräzisen Allzweck-Drahterodiersystem.<br />

Neben den Erodiermaschinen kann<br />

Mitsubishi Electric eine große Bandbreite<br />

von präzisen und schnellen automatisierten<br />

Anwendungen mit Knickarmrobotern<br />

unterstützen. Diese können<br />

beispielsweise Maschinen be- und<br />

entladen oder sekundäre Aufgaben wie<br />

die Teilekennzeichnung übernehmen.<br />

Durch die Einbindung fortschrittlicher<br />

Steuerungen mit Direct Robot Control<br />

(DRC) kann dabei die Codierung vereinfacht<br />

werden. So<br />

kann die Integration<br />

von Robotern in der<br />

Metallumformung<br />

erleichtert werden,<br />

da die Bediener<br />

der Werkzeugmaschinen<br />

die Roboter<br />

schnell selbst<br />

programmieren und<br />

einsetzen können.<br />

Änderungen können<br />

direkt am CNC-<br />

Display vorgenommen<br />

werden – auch<br />

ohne spezielle Programmierkenntnisse.<br />

Der MELFA Assista von Mitsubishi Electric<br />

unterstützt Anwendungen in der Metallbearbeitung,<br />

bei denen sich Bediener und Roboter<br />

barrierefrei einen Arbeitsraum teilen.<br />

Die Einrichtung oder Änderung der Roboterfunktionen<br />

geschieht dabei via<br />

G-Code, der gängigsten Programmiersprache<br />

in der CNC-Branche. Steuerung<br />

und Roboter kommunizieren über Highspeed-Ethernet,<br />

was eine schnelle und<br />

unkomplizierte Plug-and-Play-Integration<br />

ermöglicht.<br />

Arbeitsumgebungen<br />

kollaborativ gestalten<br />

Für Anwendungen in der Metallbearbeitung,<br />

bei denen Bediener und Roboter<br />

sich barrierefrei den Arbeitsraum teilen,<br />

bieten sich die kollaborativen Roboter<br />

MELFA Assista an. Diese „Cobots“ können<br />

sicher und effizient mit Menschen<br />

zusammenarbeiten und sind zudem<br />

sehr langlebig. Gleichzeitig bieten sie<br />

eine äußerst hohe Wiederholgenauigkeit<br />

mit einer Positioniergenauigkeit von<br />

± 0,03 mm und erfüllen damit die zentralen<br />

Anforderungen des Sektors. Der<br />

MELFA Assista ist im Betrieb sehr flexibel<br />

einsetzbar. Wenn er mit Menschen<br />

interagiert, arbeitet er im kollaborativen<br />

Modus bei niedriger Geschwindigkeit.<br />

Mithilfe seiner integrierten Näherungssensoren<br />

kann der Cobot zudem<br />

auf höhere Geschwindigkeiten umschalten,<br />

wenn sich keine Personen oder Gegenstände<br />

in seinem Arbeitsraum befinden.<br />

Dadurch kann er praktisch wie ein<br />

Industrieroboter genutzt werden.<br />

Weitere Infos: www.mitsubishielectric.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 33


Bearbeitungsverfahren<br />

Optimiertes Werkzeug für optimierten Prozess<br />

So gut wie sich Graphit als Elektrodenwerkstoff<br />

eignet, so stellt er<br />

doch spezielle Anforderungen an die<br />

Fräswerkzeuge. Wer viele Elektroden<br />

braucht, muss sich Gedanken zur effizienten<br />

und prozesssicheren Bearbeitung<br />

machen. Wunder Formenbau &<br />

Kunststofftechnik konnte hier mit einem<br />

neuen Werkzeug von Hufschmied<br />

Zerspanungssysteme deutliche Verbesserungen<br />

erreichen.<br />

Das in Nurn in Oberfranken ansässige<br />

Familienunternehmen Wunder hat sich<br />

seit den 1960er-Jahren mit industrialisiertem<br />

Formenbau einen Namen gemacht.<br />

Mit innovativen Fertigungskonzepten,<br />

kurzen Durchlaufzeiten und<br />

höchster Qualität ist das Unternehmen<br />

Partner für Automobilindustrie, Maschinenbau<br />

und Medizintechnik weltweit.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst<br />

Engineering, Konstruktion, Formenbau<br />

und Spritzgussfertigung für technische<br />

Kunststoff- und Hybridteile sowie die<br />

Abmusterung von Neuwerkzeugen über<br />

Klein- bis hin zu Großserien.<br />

Automatisierter Erodierprozess<br />

Die Verantwortlichen bei Wunder<br />

Formenbau & Kunststofftechnik legen<br />

hohen Wert auf die Industrialisierung<br />

und Automatisierung von Prozessen. Besonders<br />

fortgeschritten ist dieser Prozess<br />

in der Erodiererei. Seit 2013 arbeitet<br />

Wunder mit einer voll automatisierten<br />

Fertigungszelle für Elektrodenfertigung,<br />

Qualitätsmessen und Erodieren.<br />

Ein Roboter bestückt die Fräsmaschine,<br />

die fertige Elektrode wird automatisiert<br />

vermessen und dann ins Elektrodenmagazin<br />

befördert. Nach Abschluss des<br />

Erodiervorgangs erfolgt ebenfalls ohne<br />

manuellen Eingriff die Qualitätskontrolle<br />

des Werkstücks. Dieser Grad der Industrialisierung<br />

wirkt sich auf die Wahl<br />

der Verfahren aus. „Das Erodieren hat<br />

bei uns einen sehr hohen Anteil im Finish.<br />

Manches, was wir erodieren, würden<br />

andere vielleicht zerspanen“, erläutert<br />

Fertigungsleiter Johannes Wunder.<br />

Die Konsequenz: Der Herstellung von<br />

Elektroden aus Graphit kommt große<br />

Bedeutung zu.<br />

Graphitbearbeitung<br />

Wo liegt die Herausforderung? Graphit<br />

lässt sich nicht im eigentlichen Sinne<br />

zerspanen, da der Werkstoff nicht plastisch<br />

verformbar ist. Bei der Bearbeitung<br />

werden keine Späne herausgeschnitten,<br />

sondern vielmehr Körner aus dem<br />

Verbund herausgeschlagen. Das Ergebnis<br />

ist der ungeliebte Graphitstaub. Dieser<br />

erzeugt nicht nur einen hohen Reinigungsaufwand<br />

an der Maschine, er<br />

wirkt auch hochgradig abrasiv auf die<br />

Schneiden der Werkzeuge. Standardwerkzeuge,<br />

die in Design und Oberflächenvergütung<br />

nicht darauf angepasst<br />

sind, zeigen extrem verkürzte Standzeiten.<br />

Häufige Werkzeugwechsel erhöhen<br />

die Durchlaufzeiten und Werkzeugkosten.<br />

Da die filigranen Graphitstrukturen<br />

von Elektroden leicht ausbrechen,<br />

muss eine werkstoffoptimierte Geometrie<br />

des Fräswerkzeugs nicht nur eine<br />

optimale Abfuhr des Abtrags gewährleisten,<br />

sondern auch Schwingungen aus<br />

dem Bearbeitungsprozess herausnehmen<br />

und Kräfte abbauen.<br />

Überzeugende Demonstration<br />

Der Graftor ® 6-mm-Torusfräser im Einsatz.<br />

(Quelle: Wunder)<br />

Während eines Besuchs bei Wunder<br />

Formenbau & Kunststofftechnik stellte<br />

Andreas Greifenstein, Anwendungstechniker<br />

im Vertrieb von Hufschmied<br />

Zerspanungssysteme GmbH, mit dem<br />

Graftor ® ein neues Fräswerkzeug vor<br />

und erhielt die Chance, dessen Möglichkeiten<br />

in einem Test zu belegen. Als<br />

Graftor ® bezeichnet Hufschmied eine<br />

auf die Graphitbearbeitung spezialisierte<br />

Familie von Schrupp-/Schlichtfräswerkzeugen.<br />

Mit den älteren bei Wunder<br />

eingesetzten Hufschmied-Werkzeugen<br />

war man zufrieden gewesen und<br />

zeigte sich daher offen für einen Test.<br />

Dafür überließen Johannes Wunder<br />

und der für Elektrodenfertigung zuständige<br />

Jürgen Eckert den Prozess- und<br />

Werkzeugspezialisten von Hufschmied<br />

die CAD-Daten einer Elektrode. Passend<br />

zu den Möglichkeiten der Maschine<br />

(5-Achs-HSC-Elektrodenfräsmaschine<br />

OPS-Ingersoll Speed Hawk 650) und des<br />

neuen Werkzeugs programmierte Andreas<br />

Greifenstein die Werkzeugwege<br />

in VISI. „Was wir dann in der Testfertigung<br />

unserer Elektrode erlebten, hat<br />

uns wirklich positiv überrascht“, erinnert<br />

sich Jürgen Eckert. Zum Einsatz kamen<br />

Vorbereitung für den Test: CAM-Programmierung<br />

in VISI. (Quelle: Hufschmied)<br />

Für die Taschen wurde ein 1-mm-Kugelfräser<br />

verwendet mit einer bisher undenkbaren<br />

Zustellung. (Quelle: Wunder)<br />

34 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Die Elektrodenfräsmaschine OPS-Ingersoll Speed Hawk 650<br />

ist Teil einer vollautomatischen Fertigungszelle bei Wunder<br />

Formenbau & Kunststofftechnik. (Quelle: Wunder)<br />

che Zustellung nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Ergebnis einer<br />

Optimierung<br />

Hufschmied hat sich<br />

darauf spezialisiert,<br />

Werkzeuge – häufig<br />

im Rahmen kundenindividueller<br />

Projekte –<br />

auf spezifische Prozesse<br />

und Materialeigenschaften<br />

hin zu<br />

optimieren. Das Spektrum<br />

reicht von der<br />

Zerspanung extrem<br />

harter Stähle über Aluminium<br />

bis zu verschiedensten<br />

Verbundmaterialien<br />

wie CFK/<br />

GFK. Die Optimierung<br />

für die Graphitbearbeitung<br />

gipfelt<br />

in der Werkzeugreihe<br />

Graftor ® . Die in<br />

Durchmessern von<br />

1 bis 12 mm erhältlichen<br />

Werkzeuge<br />

können sowohl zum<br />

Schruppen als auch zum Schlichten verwendet<br />

werden. Sie sind mit ± 0,005 µm<br />

extrem formgenau und werden endmaßbeschriftet<br />

ausgeliefert. Die Werkzeugreihe<br />

Graftor ® zeichnet sich durch<br />

eine von Hufschmied entwickelte nanokristalline<br />

Diamantbeschichtung<br />

(DIP ® )<br />

und geringen Schnittdruck<br />

aus. Die patentierte<br />

4-Schneidengeometrie<br />

bewirkt zudem<br />

eine Schnittkraftumkehrung<br />

durch<br />

schiebende und ziehende<br />

Auslegung der<br />

Schneiden.<br />

„Wir setzen in der<br />

Elektrodenfertigung<br />

auf den Graftor ® “,<br />

sagt Johannes Wunder.<br />

„Das Werkzeug<br />

von Hufschmied überzeugt<br />

durch lange<br />

Standzeiten und wir<br />

konnten die Bearbeitungszeit<br />

im Schnitt<br />

um beachtliche 50<br />

Prozent senken. Eine<br />

solche Einsparung in<br />

der Produktionszeit<br />

wirkt sich positiv auf<br />

die Zahl der Projekte<br />

aus, die wir annehmen<br />

können.“<br />

Eine patentierte 4-Schneidengeometrie<br />

und eine nanokristalline Diamantbeschichtung<br />

sind das Geheimnis des Erfolgs: die<br />

Serie Graftor ® von Hufschmied Zerspanungssysteme.<br />

(Quelle: Hufschmied)<br />

Weitere Infos: www.hufschmied-tools.com<br />

KREBS & RIEDEL<br />

Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG<br />

• Neu im Programm: Abrichtwerkzeuge und Honringe<br />

• CBN- und Diamantwerkzeuge in keramischer Bindung<br />

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Innovative Schleiftechnik seit 1895!<br />

Wir beraten Sie bei jeder<br />

Schleifaufgabe und entwickeln<br />

gemeinsam mit Ihnen Ihre<br />

individuelle Schleifscheibe.<br />

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Tel.: +49 5672 184-0<br />

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Web: www.krebs-riedel.de<br />

ein 6-mm-Torusfräser und ein 1-mm-<br />

Kugelfräser für die Taschen. Dabei wurde<br />

mit einer Zustellung von 1 mm in der<br />

Tiefe und 0,55 mm seitlich gefahren –<br />

mit den bisher eingesetzten zweischneidigen<br />

Graphitwerkzeugen war eine solhv11di21<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 35


Bearbeitungsverfahren<br />

Linsen, Spiegel, Halbleitertechnologie, Laser,<br />

Prototypen …<br />

Ultrapräzisionsbearbeitung von Metallen und Kunststoffen<br />

Bei vielen optischen Komponenten<br />

wie Linsen oder Spiegeln sind die Anforderungen<br />

an die Genauigkeit der Konturen<br />

sowie an die Qualität der Oberflächen<br />

nochmals um bis zu einer Zehnerpotenz<br />

strenger als bei anderen Verfahren<br />

der Mikroproduktion. Gefordert<br />

werden Bruchteile eines Mikrometers<br />

bzw. Oberflächenrauheiten im einstelligen<br />

Nanometerbereich. Hinzu kommt,<br />

dass es in der Regel um gekrümmte Geometrien<br />

und teilweise sogar um Freiformflächen<br />

geht. Für solche Aufgaben<br />

setzt ein auf Engineering und Dienstleistungen<br />

in diesem Bereich spezialisiertes<br />

Unternehmen auf ein Fünfachs-Fräsbearbeitungszentrum<br />

mit einer luftgelagerten<br />

Hochfrequenzspindel.<br />

„Wir haben uns auf die Ultrapräzisionsbearbeitung<br />

von Metallen und Kunststoffen<br />

spezialisiert“, erläutert Dr.-Ing.<br />

Olaf Dambon, Geschäftsführer der<br />

son-x GmbH in Aachen. son-x wurde<br />

2011 als Spin-off aus dem Aachener<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT heraus gegründet und ist<br />

seitdem schnell gewachsen. Initialzündung<br />

war die Entwicklung eines Aktuators,<br />

der eine Schneide aus einem Diamant-Einkristall<br />

mit Ultraschallfrequenz<br />

schwingen lässt. Diese Schneide wird als<br />

Drehmeißel auf luftgelagerten Höchst-<br />

präzisions-Drehmaschinen<br />

eingesetzt.<br />

Dank der<br />

Unterstützung<br />

durch die Vibration<br />

ist die Kontaktzeit<br />

mit dem<br />

Werkstück jeweils<br />

extrem kurz, sodass<br />

keine thermische<br />

bzw. chemische<br />

Reaktion<br />

zwischen Schneide<br />

und Werkstück<br />

auftritt.<br />

Das ermöglicht den Einsatz der Diamantschneide<br />

auch bei der Bearbeitung<br />

von Stahl. Einsatzbereiche sind unter anderem<br />

Formeinsätze zur Produktion von<br />

Linsen durch Spritzgießen. So entstand<br />

das aus Ultraschallgenerator und Werkzeughalter<br />

bestehende System „UTS2“<br />

für den Einsatz auf Präzisions-Drehmaschinen.<br />

Als weitere Produktfamilie sind<br />

darüber hinaus auch Ultraschall-Spindeln<br />

im Programm.<br />

Präzisionsbearbeitung und<br />

Engineering als Dienstleistungen<br />

Fräswerkzeug mit Diamantspitze für die Bearbeitung von Nichteisenmetallen<br />

auf der Röders-Fräsmaschine (Quelle: Klaus Vollrath)<br />

„Der optimale Einsatz dieser Lösungen<br />

erfordert jedoch auch sehr viel Knowhow,<br />

weshalb es sehr viele Kunden vorziehen,<br />

fertige Bauteile oder Prototypen<br />

zu beziehen“, ergänzt Geschäftsführer<br />

Dr.-Ing. Benjamin Bulla. Deshalb<br />

baute das Unternehmen neben umfassender<br />

Engineering-Kompetenz in der<br />

hochpräzisen Bearbeitung von Bauteilen<br />

auch entsprechende Fertigungskapazitäten<br />

auf. Hergestellt werden sowohl<br />

metallische Bauteile aus diversen Legierungen<br />

bis hin zu hochharten Stählen<br />

als auch Bauteile aus – meist glasklaren<br />

– Kunststoffen. Die Stückzahlen<br />

reichen vom Einzelstück bis zu mehreren<br />

100 pro Jahr, die Abmessungen bewegen<br />

sich zwischen wenigen Millimeter<br />

bis zu Durchmessern von 500 mm beispielsweise<br />

bei metallischen Spiegeln.<br />

Einsatzbereiche sind Optik, Lasertechnik,<br />

Sensorik und Astronomie, aber auch<br />

Formen für Lichtleit- und Beleuchtungssysteme<br />

für die Automobilindustrie. Hinzu<br />

kommen optische Arrays sowie reine<br />

Forschungsanwendungen wie z. B.<br />

Spiegel für die Wendelstein-7-X-Anlage<br />

für Kernfusionsexperimente des Max-<br />

Planck-Instituts in Greifswald.<br />

Einstieg in das 5-Achs-Fräsen<br />

Der Blick in die Mustervitrine offenbart eine große Vielfalt an Geometrien und Werkstoffen.<br />

(Quelle: Klaus Vollrath)<br />

„Mit der Zeit erhielten wir immer häufiger<br />

Anfragen zu Teilen, deren Geometrie<br />

zu komplex war, um sie durch Drehbearbeitung<br />

darstellen zu können“, erinnert<br />

sich Dr. Dambon. Für die Suche<br />

nach einer hierfür geeigneten Maschine<br />

wurden zunächst ein Lastenheft erstellt<br />

und eine Testgeometrie entworfen.<br />

Anschließend begann die Ermittlung<br />

möglicher Lieferanten. Der Kon-<br />

36 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

takt mit der Fa. Röders kam 2016 auf<br />

der Messe Optatec zustande, wo die<br />

Firma unter anderem qualitativ hochwertig<br />

bearbeitete Formeinsätze ausgestellt<br />

hatte. In die engere Wahl kamen<br />

schließlich neben Röders noch vier weitere<br />

auf dem Gebiet der Hochpräzisionsbearbeitung<br />

tätige Maschinenhersteller,<br />

darunter drei Japaner. Nach intensiven<br />

Vorgesprächen erhielten die<br />

Kandidaten schließlich die CAD-Daten<br />

für ein Testbauteil, das die wesentlichsten<br />

Herausforderungen der gewünschten<br />

Aufgabenstellung aufwies. Bei diesem<br />

Vergleich schnitt das von Röders<br />

bearbeitete Probeteil am besten ab. Da<br />

auch die vorgängige Beratung überzeugt<br />

hatte, erhielt der Soltauer Maschinenhersteller<br />

den Zuschlag für ein<br />

5-Achs-Fräsbearbeitungszentrum des<br />

Typs RXP 601 DSH.<br />

Besonderheiten der Röders<br />

RXP 601 DSH<br />

„Bei unseren Präzisionsanforderungen<br />

standen die Faktoren Steifigkeit, Laufruhe<br />

und thermische Stabilität weit<br />

oben auf der Prioritätenliste“, sagt Dr.<br />

Bulla. Im Vergleich zur Winzigkeit der<br />

zu bearbeitenden Details und der dafür<br />

eingesetzten Mikrowerkzeuge<br />

wirke die auch für härteste Schruppbearbeitungen<br />

geeignete Röders-Fräse<br />

auf den ersten Blick eher überdimensioniert.<br />

Doch genau diese Masse<br />

und die Maßnahmen, die der Hersteller<br />

zur Gewährleistung höchster Präzision<br />

der Bearbeitungsergebnisse ergriffen<br />

habe, wirkten sich im vorliegenden<br />

Fall ausnehmend positiv aus. Bei der<br />

Bearbeitung aufwendiger optischer<br />

Arrays mit Hunderten winziger Kavitäten<br />

für Linsen dauere ein Job manchmal<br />

mehr als 50 Stunden, und in dieser<br />

Zeit müsse der Referenzpunkt der<br />

Maschine äußerst stabil bleiben, damit<br />

die exakte Ausrichtung jeder Linse gewährleistet<br />

bleibt. Die RXP 601 DSH erreiche<br />

dies dank ihrer Linear-Direktantriebe,<br />

hochpräziser Linearführungen<br />

und eines reibungsfreien Gewichtsausgleichs<br />

für die Z-Achse in Verbindung<br />

mit hochgenauen optischen Maßstäben.<br />

Die Steuerung vergleicht mit ihrer<br />

Racecut-Funktionalität die Ist- und Sollpositionen<br />

sämtlicher Achsen 32.000-<br />

mal in der Sekunde und korrigiert so<br />

Besitzerstolz: Die beiden Geschäftsführer Dr.-Ing. Benjamin Bulla (li.) und Dr.-Ing. Olaf<br />

Dambon. (Foto: Klaus Vollrath)<br />

selbst minimalste Bahnabweichungen<br />

schon in der Entstehungsphase. Für besondere<br />

thermische Stabilität sorgt ein<br />

Temperiermedium, das durch alle wichtigen<br />

Bauteile der Anlage zirkuliert und<br />

dessen Vorlauftemperatur mit einer<br />

Genauigkeit von ± 0,02K konstant gehalten<br />

wird. Natürlich wird auch die<br />

Temperatur der Halle, in der die Anlage<br />

steht, durch eine Klimaanlage stabil<br />

gehalten. Das i-Tüpfelchen ist schließlich<br />

die Sonderausstattung mit einer<br />

luftgelagerten, vektorgesteuerten Levicron-Spindel<br />

mit bis zu 60.000 UPM.<br />

Mit dieser Spindel ist es aufgrund ihrer<br />

Laufruhe und hohen Dämpfung möglich,<br />

in allen Materialien Oberflächen<br />

in höchster Güte herzustellen. Da hierdurch<br />

auf manuelle Nacharbeit verzichtet<br />

werden kann, kann es auch nicht zu<br />

den dabei oft unvermeidlichen Verfälschungen<br />

der Oberfläche oder der Geometrie<br />

kommen. Weitere wesentliche<br />

Voraussetzung für Spitzenresultate ist<br />

auch die hohe Genauigkeit der Bahnplanung<br />

der Maschine. Im Zusammenspiel<br />

mit von einem leistungsfähigen<br />

CAM-System in höchster Genauigkeit<br />

errechneten NC-Programmen wird so<br />

die gewünschte CAD-Geometrie ohne<br />

Verfälschung oder Verschleifung tatsächlich<br />

im Werkstück abgebildet.<br />

Mit den Ergebnissen<br />

hoch zufrieden<br />

„Da wir viele langlaufende Jobs haben,<br />

ist für uns neben der kurzzeitig möglichen<br />

Präzision auch die Langzeitstabilität<br />

des Referenzpunktes entscheidend“,<br />

verrät Dr. Bulla. Und da sei man von der<br />

Röders-Anlage wirklich beeindruckt. So<br />

habe man Formen für Arrays von hunderten<br />

Kunststoff-Linsen bearbeiten<br />

müssen, deren Formabweichung maximal<br />

316 nm, d. h. 0,316 µm betragen<br />

durfte. Dieser Wert werde auch nach einer<br />

Einsatzzeit von 50 Stunden selbst<br />

bei der letzten Linse des Arrays noch zuverlässig<br />

eingehalten. Positiv überrascht<br />

sei man auch über die Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

Inzwischen kämen bereits so<br />

viele Aufträge herein, dass die Maschine<br />

nahezu vollständig ausgelastet sei.<br />

Weitere Infos: www.roeders.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 37


Bearbeitungsverfahren<br />

Abheben mit CFK<br />

Leichte Faserverbundwerkstoffe beflügeln<br />

den Flugzeugbau geradezu. Dabei<br />

forcieren führende Aerospace-Zulieferer<br />

wie FACC die Entwicklung kosteneffizienter<br />

und schneller Fertigungsmethoden.<br />

Einen neuen Baustein für<br />

diese Philosophie realisierten nun der<br />

Werkzeuganbieter C6 Composite Tooling<br />

und sein Beschichtungspartner<br />

Oerlikon Balzers. Ihr Gesamtpaket aus<br />

Werkzeug und CVD-Diamantbeschichtung<br />

mit Baldia Composite DC verdreifacht<br />

die Standzeiten beim komplexen<br />

Bohren in Komposit-Bauteilen wie etwa<br />

Winglets – und senkt zugleich die Werkzeugkosten.<br />

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK)<br />

machen Flugzeuge leichter, stabiler und<br />

umweltfreundlicher. Vorreiter wie Airbus<br />

A350 und Boeing 787 Dreamliner haben<br />

den Anteil an Faserverbundstoffen<br />

auf 30 bis 50 Prozent hochgeschraubt –<br />

Tendenz steigend. Solche Jets sparen<br />

gegenüber ihren Vorgängern aus Metallwerkstoffen<br />

viele Tonnen an Gewicht<br />

und damit auch Kerosin ein, sie steigern<br />

Reichweiten und Passagierzahlen.<br />

Dabei ist die wirtschaftliche Fertigung<br />

von CFK-Teilen wie Rümpfen oder Flügeln<br />

ein Dauerthema, das führende<br />

Tier-1-Zulieferer wie die österreichische<br />

FACC AG gestern, heute und morgen<br />

antreibt. Der global agierende Partner<br />

namhafter Flugzeughersteller ent-<br />

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) machen Flugzeuge wie etwa den Airbus A350<br />

leichter, stabiler und umweltfreundlicher. (Quelle: Airbus S.A.S. 2010)<br />

wickelt nicht nur zukunftsweisende, gewichtsoptimierte<br />

Leichtbau-Komponenten,<br />

sondern strebt auch eine erhebliche<br />

Reduzierung von Produktionszeit,<br />

-schritten und -kosten an.<br />

Hochabrasive Zerspanung<br />

Potenzial dafür eröffnen zum Beispiel die<br />

hunderttausende Bohrungen zur Montage<br />

der Bauteile eines Passagierflugzeugs.<br />

Gebohrt wird teils per Hand mit<br />

halbautomatischen präzisen Bohrvorschubeinheiten,<br />

teils mit CNC-Maschinen<br />

oder Bohrrobotern, die sich flexibel<br />

an den Rumpf oder andere Teile anpassen<br />

und automatisiert fortbewegen. Dabei<br />

dringen die Werkzeuge durch elf bis<br />

25 Millimeter dickes Material und müssen<br />

per Schablone im One-Shot-Verfahren<br />

hochgenau und reproduzierbar Löcher<br />

mit Toleranzen von wenigen zehn<br />

Mikrometern bohren.<br />

Die hochabrasive Zerspanung von Kompositen<br />

fordert ein Werkzeug extrem, allerdings<br />

auf völlig andere Weise als Metallwerkstoffe.<br />

CFK ist sehr inhomogen,<br />

es gibt verschiedenste Faser- und<br />

Schichtaufbauten. Größtes Problem ist<br />

die Delamination, also Ausbrüche beim<br />

Aus- oder Eintritt der Bohrer aus oder in<br />

die Decklagen. Diese dürfen keinesfalls<br />

auftreten. In diesem Zusammenhang<br />

wachsen die Herausforderungen beim<br />

Bohren in Stack-Materialien, die CFK mit<br />

anderen Werkstoffen wie etwa Aluminium<br />

oder Titan verbinden.<br />

Eine zielführende Werkzeuglösung für die Zerspanung leichter Faserverbundwerkstoffe<br />

im Flugzeugbau erarbeiteten der Werkzeuganbieter C6 Composite Tooling mit Beschichtungspartner<br />

Oerlikon Balzers für den Aerospace-Zulieferer FACC. (Quelle: Alamystock)<br />

Spezialist für solche anspruchsvollen<br />

Problemstellungen ist C6 Composite<br />

Tooling aus Buchen in Baden-Württemberg.<br />

Die Odenwälder sind Experten für<br />

die Hochleistungszerspanung und bieten<br />

Komplettlösungen für komplexe Bearbeitungen<br />

von Leichtbauwerkstoffen<br />

in den internationalen Zielmärkten Automotive,<br />

Luftfahrt und Schienenverkehr.<br />

Für FACC erarbeiteten sie unter<br />

anderem einen optimierten Zerspanungsprozess<br />

samt Werkzeug für Bohrungen<br />

in sogenannten Winglets. Diese<br />

vertikalen, nach oben und teilweise<br />

auch nach unten zeigenden Verlängerungen<br />

an den Flügelspitzen verringern<br />

den Luftwiderstand und helfen Treibstoff,<br />

Emissionen und Lärm zu reduzie-<br />

38 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


en sowie Reichweite und Steigrate zu<br />

erhöhen.<br />

Von 80 auf 250 Bohrungen<br />

Der verbesserungswürdige Ausgangspunkt<br />

war ein Bohrprozess mit einer<br />

sehr teuren Werkzeuglösung, die jedoch<br />

nur eine Standzeit von 80 Bohrungen<br />

erreichte. Erste Tests mit einer unbeschichteten<br />

Alternative aus Hartmetall<br />

brachten keinen Erfolg. Der Durchbruch<br />

gelang mit Einbezug des Beschichtungspartners<br />

Oerlikon Balzers. Im gegenseitigen<br />

Austausch wurden unterschiedliche<br />

Werkzeug-Substrate, -Geometrien,<br />

Produktions- und Prozessparameter ausgetestet<br />

und auf die Diamantbeschichtung<br />

Baldia Composite DC angepasst.<br />

Mit mehr als respektablen Ergebnissen<br />

im Praxiseinsatz: Der finale beschichtete<br />

One-Shot-Bohrer kam mit 250 Bohrungen<br />

auf eine über dreimal höhere<br />

Standzeit, und dies bei um mehr als die<br />

Hälfte reduzierten Werkzeugkosten.<br />

„Die intensive, enge Partnerschaft zwischen<br />

C6, Oerlikon Balzers und FACC<br />

AG war essenziell und unverzichtbar für<br />

die Entwicklung des optimal zusammengestellten<br />

Produkts mit Substrat, Vorbehandlung<br />

und Beschichtung“, bewerten<br />

Markus Preininger, Leiter Entwicklung<br />

und Anwendungstechnik bei C6, und<br />

Gerhard Hagedorn, Leiter Customer<br />

Support Diamond von Oerlikon Balzers,<br />

unisono das Projekt. Und Sebastian Herkert<br />

(CEO/Geschäftsführer von C6) ergänzt:<br />

„Ohne die Beschichtung hätten<br />

wir keinen wirtschaftlichen Bohrprozess<br />

erreichen können.“<br />

Spezialität Diamantbeschichtungen<br />

Baldia Composite DC zählt zu den Spezialitäten<br />

des Standorts Erkelenz, der<br />

vormals als D-Coat GmbH firmierte.<br />

Dort entstehen im CVD (Chemical Vapour<br />

Deposition)-Verfahren leistungsstarke<br />

Diamantbeschichtungen, die<br />

überwiegend in der Flugzeugindustrie<br />

Anwendung finden. Die nanokristalline<br />

Baldia Composite DC dient speziell der<br />

Bearbeitung von Komposit-Werkstoffen,<br />

zeigt eine sehr hohe abrasive Verschleißfestigkeit<br />

sowie nur geringes Anhaften<br />

von metallischen Stack-Materialien am<br />

Werkzeug und ermöglicht so optimale<br />

Prozesssicherheit und perfekte Bohrungsqualität.<br />

Dies bestätigt auch der gemeinsame<br />

Kunde: „Werkzeug und Beschichtung<br />

funktionieren in allen Applikationen, auf<br />

halbautomatischen Bohrvorschubeinheiten<br />

sowie auch CNC-Maschinen. Besonders<br />

erfreut sind wir natürlich über<br />

die hohe Wirtschaftlichkeit der Bohranwendung,<br />

über geringere Werkzeugwechsel-<br />

und Nebenzeiten. Dies unterstützt<br />

unsere zentralen Ziele“, kommentiert<br />

Andreas Mayer, Engineer Automation<br />

Technology von FACC das Resultat.<br />

Das Gesamtpaket aus Werkzeug und CVD-Diamantbeschichtung Baldia Composite DC<br />

verdreifachte die Standzeiten und senkte zugleich die Werkzeugkosten. (Quelle: Oerlikon<br />

Balzers)<br />

Weitere Infos: www.oerlikon.com/balzers/de


Bearbeitungsverfahren<br />

C.O.R.E. – Customer Oriented REvolution<br />

Werkzeugmaschinen – fit für die digitale Zukunft<br />

Die industrielle Produktion der Zukunft<br />

ist vernetzt. Maschinenkonnektivität<br />

lautet das Zauberwort. Um diese<br />

Vernetzung möglich zu machen und<br />

nutzen zu können, müssen verschiedene<br />

Voraussetzungen erfüllt sein. UNITED<br />

GRINDING C.O.R.E. – Customer Oriented<br />

REvolution gewährleistet diese<br />

Voraussetzungen. Als vor einigen Jahren<br />

die öffentliche Diskussion um die<br />

vierte industrielle Revolution, Industrie<br />

4.0, zunehmend lauter wurde, fasste<br />

die UNITED GRINDING Group den Entschluss,<br />

gemeinsam als Gruppe verstärkt<br />

in die digitale Zukunft zu investieren –<br />

nicht nur in die Zukunft der Gruppe,<br />

sondern vor allem in die Zukunft der<br />

Kunden. Die Entwicklung von C.O.R.E.<br />

hatte begonnen. Ziel und Kern dieser<br />

Entwicklung war es, die zunehmende<br />

Konnektivität, also den Datenaustausch<br />

zwischen Menschen, Maschinen und<br />

Produktionsumfeld, zu gewährleisten<br />

und die Basis für den Betrieb moderner<br />

IoT-Anwendungen zu schaffen. Außerdem<br />

sollte eine intuitive Bedienung ermöglicht<br />

werden, die sowohl Einrichtern<br />

als auch Maschinenbedienern und<br />

Instandhaltern die Arbeit erleichtert. Mit<br />

C.O.R.E. ist diese Vision Wirklichkeit geworden<br />

– auf eine revolutionäre Art und<br />

Weise.<br />

Intuitive Bedienung<br />

Es erinnert an ein gigantisches Smartphone:<br />

Am 24 Zoll großen Full-HD-<br />

Multitouch-Display sind die Next-Generation-Werkzeugmaschinen<br />

zu erkennen,<br />

die mit der neuen C.O.R.E.-Technologie<br />

ausgestattet sind. Damit wird nicht<br />

nur eine Navigation wie am Smartphone<br />

über „touch“ und „swipe“ möglich.<br />

Kunden können die Benutzeroberfläche<br />

auch nach ihren individuellen<br />

Anforderungen konfigurieren und die<br />

wichtigsten Funktionen und Bedienanzeigen<br />

nach persönlichen Vorlieben sortieren<br />

– ähnlich wie die App-Übersicht<br />

auf einem Smartphone-Startbildschirm.<br />

Dank des neuen Zugangssystems, das<br />

über einen personalisierten RFID-Chip<br />

funktioniert, wird das individuelle Be-<br />

nutzerprofil automatisch geladen. Das<br />

An- und Abmelden an der Maschine<br />

wird dadurch nicht nur einfacher, sondern<br />

auch deutlich sicherer. Ein weiterer<br />

Vorteil: Durch das für alle Nutzer hinterlegte<br />

Rollenprofil ist es möglich, nur<br />

die für sie relevanten Informationen anzuzeigen.<br />

Das reduziert die Komplexität<br />

und damit auch die Fehleranfälligkeit.<br />

Beim Stichwort Komplexitätsreduktion<br />

ist außerdem auffällig, dass bei dem<br />

neuen C.O.R.E.-Panel weitestgehend auf<br />

Tasten verzichtet wurde. Markant ist dabei<br />

der Feedrate-Override-Drehschalter,<br />

mit dem sich durch einfaches Drehen<br />

die Vorschubgeschwindigkeit der<br />

Achsen regulieren lässt. Der einheitliche<br />

Einsatz der C.O.R.E.-Panel bei allen Marken<br />

vereinfacht überdies die Maschinenbedienung<br />

und erleichtert die Einarbeitung<br />

– wer eine Maschine von UNITED<br />

GRINDING bedienen kann, kann alle<br />

bedienen.<br />

C.O.R.E. ist mehr als nur ein<br />

innovatives Bedienpanel<br />

Das aufsehenerregende neue Bedienpanel<br />

ist freilich nur das äußere Erkennungsmerkmal<br />

aller mit der neuen<br />

C.O.R.E.-Technologie ausgestatteten<br />

Maschinen. „Auch hinter der Maschinenverkleidung<br />

gab es große innovative<br />

Entwicklungen“, betont Christoph<br />

Plüss, CTO der UNITED GRINDING<br />

Group. Das durchgängige Betriebssystem<br />

C.O.R.E. OS ist auf einem leistungsfähigen<br />

Industrie-PC installiert,<br />

dem C.O.R.E. IPC. Dieser fungiert als<br />

IoT-Gateway und beheimatet alle Software-Applikationen.<br />

C.O.R.E. OS ist zudem<br />

kompatibel mit allen bei UNITED<br />

GRINDING eingesetzten CNC-Steuerungen.<br />

Weiterhin eröffnet es eine Fülle<br />

von Möglichkeiten zur Konnektivität.<br />

Vernetzt werden können nicht nur alle<br />

Maschinen mit C.O.R.E.-Technologie<br />

der UNITED GRINDING Group, sondern<br />

über implementierte Schnittstellen wie<br />

umati auch Drittsysteme. Dies erschließt<br />

den direkten Zugang zu den Angeboten<br />

von UNITED GRINDING Digital Solutions<br />

an der Maschine – vom Remote<br />

Service über den Service Monitor bis<br />

zum Production Monitor. So kann beispielsweise<br />

Unterstützung durch das<br />

Customer Care Team der Gruppe direkt<br />

am C.O.R.E.-Panel angefordert werden.<br />

Über Chatfunktionen ist eine schnelle<br />

und einfache Unterstützung gewährleistet<br />

und die integrierte Frontkamera ermöglicht<br />

sogar Video-Calls.<br />

Oberster Maßstab:<br />

User Experience<br />

In dem über mehrere Jahre dauernden<br />

Entwicklungsprozess von C.O.R.E. haben<br />

die Software- und Prozessexperten<br />

aller Marken der UNITED GRINDING<br />

Group ihre Kompetenzen vereint und<br />

eine beispiellose Software-Architektur<br />

entworfen. Im Bereich der Betriebssysteme<br />

und Software-Architekturen von<br />

Werkzeugmaschinen sei C.O.R.E. ein<br />

Quantensprung, betont Unternehmens-<br />

Chef Stephan Nell. „Damit sind unsere<br />

Maschinen fit für die digitale Zukunft.“<br />

Ziel sei es, die Kunden regelmäßig mit<br />

neuen C.O.R.E.-Software-Releases zu<br />

begeistern und die digitale Zukunft auf<br />

diese Weise aktiv mitzugestalten. Dadurch<br />

bleibt die Gruppe ihrem obersten<br />

Ziel treu, ihre Kunden noch erfolgreicher<br />

zu machen.<br />

Weitere Infos: www.grinding.ch<br />

40 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Neue Technologie für das Hartmetallfräsen<br />

Die Herstellung von Presswerkzeugen,<br />

also von Stempeln und Matrizen<br />

für das Pressen von Wendeschneidplatten,<br />

erfolgte bei Boehlerit bisher in<br />

mehreren Arbeitsschritten auf mehreren<br />

unterschiedlichen Maschinen. Zu<br />

den einzelnen Fertigungsschritten zählte<br />

das Koordinatenschleifen, Elektrodenfräsen<br />

und Senkerodieren; abschließend<br />

war aufwändiges manuelles Polieren<br />

erforderlich. „Erst seit Kurzem gibt es<br />

die Möglichkeit, Hartmetallpresswerkzeuge<br />

zu fräsen“, so Martin Willinger,<br />

„da bisher Diamantfräser für diese Anwendungen<br />

am Markt nicht verfügbar<br />

waren. Ziel von Boehlerit war es, diese<br />

Technologie rasch zu nutzen und Fräsund<br />

Schleifoperationen direkt in einer<br />

Maschine zu erledigen.“ Diesen Technologieschub<br />

eröffnet ab sofort die neue<br />

Mittels einer neuen Technologie können Hartmetallpresswerkzeuge<br />

nun auch gefräst werden. Die 5-Achs-Fräsmaschine<br />

von Röders garantiert Fräsen, Schleifen und Prüfen<br />

mit höchster Performance.<br />

Weitere Infos: www.boehlerit.com<br />

Präzisions-5-Achs-Fräsmaschine Röders<br />

RXP601 DSH, ausgestattet mit modernster<br />

Linearantriebstechnik und einem innovativen<br />

Koordinatenschleifpaket.<br />

Pressstempel können jetzt am Umfang<br />

geschliffen und die Stirngeometrie mittels<br />

diamantbeschichteter Fräswerkzeuge<br />

direkt am Hartmetall gefräst werden.<br />

Die hohe Performance dieser Fräswerkzeuge<br />

garantiert eine hervorragende<br />

Oberflächenqualität, welche das<br />

aufwändige Polieren von Hand ersetzt.<br />

Weiters erfolgen zwischen den einzelnen<br />

Arbeitsschritten erforderliche geometrische<br />

Prüfungen automatisch in der<br />

Maschine, was die Genauigkeit durch<br />

den Entfall des Aus- und Einspannens<br />

enorm erhöht. Unterstützt wird dies<br />

durch die Investition in das Programmiersystem<br />

Hypermill von Westcam. All<br />

diese Vorteile können<br />

nun in der Herstellung<br />

und beim Refreshment<br />

sämtlicher Presswerkzeuge<br />

genutzt werden,<br />

denen in der Wendeschneidplattenherstellung<br />

bei Boehlerit natürlich<br />

enorme Bedeutung<br />

beikommt: Derzeit sind<br />

rund 3.500 unterschiedliche<br />

Presswerkzeuge im<br />

Werk Kapfenberg aktiv.<br />

Etwa 100 bis 120 werden<br />

pro Jahr neu hergestellt<br />

und mehrere Hundert<br />

wiederaufbereitet<br />

beziehungsweise repariert.<br />

Die Durchlaufzeiten<br />

konnten bei all<br />

diesen Prozessen maßgeblich<br />

beschleunigt<br />

werden, bei gleichzeitiger<br />

Steigerung der<br />

Oberflächengüte der<br />

Presswerkzeuge und<br />

Reduktion der Kosten.<br />

Denkbar ist es laut<br />

Boehlerit außerdem,<br />

diese Technologie als<br />

Serviceleistung anderen<br />

Unternehmen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

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Optimierung Ihrer Bearbeitungen!<br />

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Komponenten/Zubehör<br />

Prozessautomation<br />

Vom Komponentenanbieter zum Systemlieferanten<br />

Zur erfolgreichen Implementierung<br />

eines Bewegungssystems gehört<br />

mehr als nur die Anschaffung moderner<br />

Positioniertische und Steuerungssysteme.<br />

Als ein Hersteller von Automatisierungssystemen<br />

unterstützt der Motion-Control-Spezialist<br />

Aerotech seine<br />

Kunden ganzheitlich bei hochpräzisen<br />

und branchenspezifischen Automatisierungsprozessen.<br />

Welche Wahl die Kunden<br />

dabei zwischen einer reinen Komponentenlösung,<br />

einem angepassten<br />

Bewegungssubsystem bis hin zu einem<br />

vollintegrierten System haben, erläutern<br />

Aerotech-Geschäftsführer Norbert<br />

Ludwig und Brian O’Connor, Vice President<br />

Marketing, im Interview.<br />

Was kennzeichnet ihre Integrationslösungen?<br />

Norbert Ludwig: Bei unseren integrierten<br />

Systemen handelt es sich um<br />

nahezu schlüsselfertige Maschinen, die<br />

gemeinsam mit den Kunden für die<br />

Durchführung eines automatisierten<br />

Prozesses entwickelt wurden. Diese enthalten<br />

nicht nur von Aerotech selbst gefertigte<br />

Präzisionskomponenten für die<br />

Bewegungssteuerung, sondern auch<br />

eine vollständige Automatisierungsintegration<br />

für bspw. Teilehandhabung, Prozessinstrumente,<br />

Sicherheitselemente<br />

sowie kundenspezifische Software.<br />

Wie kommt ein Komponentenfertiger<br />

zu einer solchen Integrationskompetenz?<br />

Norbert Ludwig: Wir haben in den<br />

letzten Jahren eng mit Kunden unterschiedlichster<br />

Branchen zusammengearbeitet<br />

und sind dabei immer weiter<br />

in den Bereich Prozessautomatisierung<br />

vorgedrungen. Als Hersteller von Automatisierungssystemen<br />

unterstützen wir<br />

fertigende Unternehmen dabei, ihren<br />

Prozess mit den von uns hergestellten<br />

Präzisionsbewegungskomponenten optimal<br />

zu automatisieren.<br />

Brian O’Connor: Aerotech Inc. bietet<br />

seinen Kunden ein komplettes Spektrum<br />

an Integrationsmöglichkeiten, angefangen<br />

bei einer geringen Integration,<br />

sprich ausschließlich Bewegungs-<br />

komponenten, bis hin zu einer schlüsselfertigen<br />

Automatisierungsmaschine. Dadurch<br />

unterscheiden wir uns von einem<br />

Standardlieferanten für Bewegungskomponenten<br />

oder einem traditionellen Integrator.<br />

Einige Kunden möchten die<br />

Maschine selbst bauen, während andere<br />

sich mit dieser Option nicht ganz wohl<br />

fühlen. Wir sind in unserem Ansatz flexibel<br />

und arbeiten eng mit unseren Kunden<br />

zusammen, um die beste Lösung<br />

für ihre Bedürfnisse zu finden. Wenn wir<br />

eine schlüsselfertige Automatisierungsmaschine<br />

für einen Kunden entwickeln,<br />

verstehen wir das als eine Partnerschaft.<br />

Der Kunde kennt die Anwendung und<br />

versteht den Prozess zur Herstellung seines<br />

Teils, wir sind Experten darin, den<br />

Kundenprozess zu nehmen, um darauf<br />

basierend eine Maschine aufzubauen,<br />

die diesen Prozess mit höchster Genauigkeit<br />

und größtmöglichem Durchsatz<br />

durchführt.<br />

Und welche Kunden haben Sie<br />

vorrangig im Blick?<br />

Norbert Ludwig: Unser Integrations-<br />

Know-how ist vor allem für Unternehmen<br />

attraktiv, die aktuell eine Produktion<br />

aufbauen, erweitern oder modernisieren<br />

wollen. Gerade im Bereich der<br />

Medizintechnik und in der Präzisionsfertigung<br />

besitzen viele Unternehmen<br />

weder Personal noch die Fertigungstiefe,<br />

um parallel Mechaniken und Steuerungssysteme<br />

zu entwickeln. Zudem<br />

Brian O’Connor<br />

Integration von Keyence in Aerotech-Positioniersysteme<br />

für noch größere Verfahrwege:<br />

Die Experten von Aerotech haben<br />

hierfür auf einem stabilen Granitportal<br />

eine Z-Achse mit bis zu 300 mm Verstellweg<br />

montiert. Der Messkopf wird von<br />

einem Adapterwinkel getragen. Für die<br />

Bauteil-Justage ist ein Kreuztisch auf einer<br />

Granitbasis montiert.<br />

werden die Lösungen smarter und komplexer,<br />

sodass ein einzelnes Unternehmen<br />

gar nicht mehr alle Implementierungsschritte<br />

beherrschen kann. Das<br />

Know-how des Lieferanten wird infolgedessen<br />

immer wichtiger. Und hier beginnt<br />

unsere eigentliche Arbeit als Hersteller<br />

von Automatisierungssystemen:<br />

Wir bieten eine ausführliche Integrationsberatung,<br />

an dessen Ende entweder<br />

die Lieferung einzelner Komponenten,<br />

ein nahtlos integrierbares Subsys-tem<br />

oder eben eine vollständige Automatisierungslösung<br />

stehen. Anwendungstrainings,<br />

Schulungen und Services runden<br />

unser Dienstleistungsportfolio zusätzlich<br />

ab.<br />

Wo sehen Sie ihre größten Chancen<br />

am Automatisierungsmarkt?<br />

Brian O’Connor: Unsere Philosophie<br />

der vertikalen Integration ermöglicht es<br />

uns, überaus flexibel zu sein und gleichzeitig<br />

Qualität und Leistung auf allen<br />

Ebenen der Maschine zu gewährleisten.<br />

Da wir Antriebe, Motoren, Steuerungen<br />

und Positioniermechanik selbst fertigen,<br />

wissen wir genau, wie sie miteinander<br />

sowie innerhalb einer Automatisierungsanlage<br />

interagieren. Dies ermöglicht es<br />

unserem Team, eine Maschine so anzu-<br />

42 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Komponenten/Zubehör<br />

passen und zu optimieren, mit höchstmöglicher<br />

Ausbringung.<br />

Norbert Ludwig: Handelt es sich etwa<br />

um einen Laserschweißprozess, bei dem<br />

der Laserstrahl möglichst schnell und<br />

präzise abgelenkt werden muss, wissen<br />

die Experten genau, welche Achsen in<br />

Kombination mit welchem Galvoscanner<br />

dafür infrage kommen. Das können<br />

wir dann entsprechend vorbereiten, sodass<br />

der Kunde letzten Endes nur noch<br />

seinen Laser einkoppeln und mit ansteuern<br />

muss. Eventuell nutzt er auch unsere<br />

Steuerungsplattform, mit der er seine<br />

Laserschweißanlage gleich komplett<br />

fertigstellen kann. Darüber hinaus lassen<br />

sich in das Subsystem kundenindividuelle<br />

Spezifikationen aufnehmen, die<br />

weit über das Komponenten-Level bei<br />

Aerotech hinausgehen. Nutzt der Kunde<br />

bspw. einen Schaltschrank, so kann dort<br />

die Aerotech-Steuerungselektronik flexibel<br />

integriert werden. Auch weitere Elemente,<br />

die er etwa zur Ansteuerung seines<br />

Lasers bei der Vermessung von Teilen<br />

benötigt, lassen sich in den Schaltschrank<br />

installieren. Auf Mechanik-Seite<br />

beispielsweise liefern wir auch teilintegrierte<br />

Systeme, welche der Kunde nur<br />

noch komplettieren muss. Wird für die<br />

Maschine etwa ein Verstellersystem auf<br />

Granit benötigt, dann bereiten unsere<br />

Experten dies kundenindividuell vor.<br />

Weitere Zusatzapplikationen wie bspw.<br />

Laserstrahlenführung oder Sensorik<br />

kann der Anwender dann nach Bedarf<br />

selbst integrieren. Das sind Aufgaben,<br />

die uns hier täglich gestellt werden. Es<br />

geht darum, dem Kunden eine frei erweiterbare<br />

Lösung zu bieten, die ohne<br />

viel Aufwand möglichst schnell einsatzbereit<br />

ist und sich auch künftig flexibel<br />

an die Prozessanforderungen anpassen<br />

lässt.<br />

Wie gehen Sie bei einer Systemintegration<br />

gewöhnlich vor?<br />

Norbert Ludwig<br />

Norbert Ludwig: Der erste Schritt hin<br />

zur tatsächlichen Integration beginnt bei<br />

uns immer mit einer ausführlichen Applikationsberatung.<br />

Dabei erfahren die<br />

Kunden auch, dass sich mit der Aerotech-<br />

Steuerungstechnik weit mehr bewegen<br />

lässt, als etwa die 6-Achsen eines Hexapod-Positioniersystems.<br />

Muss der Laser<br />

bspw. abhängig von der Position des Hexapods<br />

getriggert werden und an einer<br />

bestimmten Stelle impulsfeuern, dann<br />

lässt sich dies über die Steuerungsplattform<br />

Automation1 oder dem Vorgängermodell<br />

A3200 ebenfalls realisieren.<br />

Auf diese Weise kann der gesamte Prozess<br />

von einer zentralen Steuereinheit aus<br />

betrieben werden. Auch Messvorgänge<br />

lassen sich über die Automation1-Plattform<br />

triggern, und zwar so, dass Messwerte<br />

über Analogeingänge mitverarbeitet<br />

und gespeichert werden, sodass das<br />

gesamte Ergebnis in einer zentralen Steuereinheit<br />

hinterlegt ist. Unsere gesamte<br />

Geschäftsstrategie ist auf eine enge<br />

Zusammenarbeit ausgelegt, und darauf,<br />

unseren Kunden langfristig einen<br />

Wettbewerbsvorteil in ihren jeweiligen<br />

Marktsegmenten zu verschaffen. Deshalb<br />

fragen wir vorab intensiv, was erreicht<br />

werden soll. Auf diese Weise dringen<br />

wir immer tiefer in die eigentliche<br />

Anwendung vor. Im Idealfall können wir<br />

dem Kunden ein System anbieten, bei<br />

dem bereits alles vorbereitet ist, sodass<br />

er seine Maschine nur noch konfigurieren<br />

muss.<br />

Wie sieht so etwas konkret aus?<br />

Norbert Ludwig: Eine enge Zusammenarbeit<br />

entstand diesbezüglich mit<br />

einem bekannten Schweizer Hersteller<br />

für Zahnimplantate aus Keramik. Für das<br />

Lasern der Mikro-Schleifstifte wird dort<br />

ein Fertigungssystem von Aerotech mit<br />

integriertem Galvoscanner genutzt. Der<br />

komplette mechanische Teil mit Linearantrieb,<br />

Achsen und der Steuerungssoftware<br />

A3200 kam von Aerotech, das Gehäuse<br />

und die restliche Peripherie baute<br />

sich das Team des Implantateherstellers<br />

in Eigenregie zusammen. Zur Bearbeitung<br />

eines Werkstücks wird das Fertigungssystem<br />

von einem Handling-Roboter<br />

bestückt. Sowohl der Roboter als<br />

auch das verwendete Messsystem konnten<br />

beide über die Steuerungssoftware<br />

von Aerotech angebunden werden. Der<br />

Medizintechnikhersteller hatte keine Erfahrung<br />

mit Lasertechnik und wie diese<br />

mit einem Fertigungssystem integriert<br />

werden kann. Ihm war auch bewusst,<br />

dass es da keine Anlage mit integriertem<br />

Laser von der Stange gibt;<br />

trotzdem suchte das Unternehmen nach<br />

einem Lieferanten, der möglichst ein<br />

breites Spektrum abdecken kann. Mit<br />

Aerotech wurde ein passender Hersteller<br />

von Automatisierungssystemen gefunden,<br />

der die Idee der gewünschten Fertigungsanlage<br />

realisieren konnte. CNC-<br />

Steuerung, Linearantriebe, Achsen, Galvoscanner<br />

für den Laser: Aerotech konnte<br />

sämtliche Komponenten für die Fertigungsanlage<br />

bereitstellen und miteinander<br />

integrieren.<br />

Aerotech-Hexapoden mit AS3200-Steuerung im 4U Rack-Gehäuse und integrierter Steuerelektronik<br />

(6 Verstärker, PC „Plug-and-Play“).<br />

Weitere Infos: www.aerotech.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 43


Komponenten/Zubehör<br />

IoT-Lösung zur Echtzeitmessung von Spannkraft<br />

Der Spezialist für Spanntechnologie<br />

Röhm präsentierte auf der EMO <strong>2021</strong><br />

erstmals die Spannbacke iJaw. Mit ihr<br />

lässt sich während der spanenden Bearbeitung<br />

die Spannkraft in Echtzeit messen.<br />

Damit löst Röhm ein Problem, für<br />

das es bisher keine akzeptierte, industrielle<br />

Lösung gab: Das Einstellen der<br />

Spannkraft geschieht bis dato meist<br />

durch den Bediener der Werkzeugmaschine<br />

und ist Erfahrungssache. Fehler<br />

bei der Bearbeitung durch falsche<br />

Spannkraft oder Werkstückverlust sind<br />

damit vorprogrammiert. Die von Röhm<br />

vorgestellte iJaw integriert Sensorik zur<br />

Spannkraftmessung sowie drahtlose<br />

Datenübertragung in eine vollwertige<br />

Spannbacke. Die Messung erfolgt direkt<br />

an der Spannstelle zum Werkstück, die<br />

Datenübertragung an ein Gateway geschieht<br />

über den kommenden Industriestandard<br />

IO-Link Wireless. Das Gateway<br />

lässt sich über die integrierte Profinet-Schnittstelle<br />

mit der Maschinensteuerung<br />

verbinden und/oder sendet die<br />

Daten über das integrierte LAN-Interface<br />

in eine Cloud.<br />

Das Spannen von Werkstücken geschieht<br />

selbst auf modernsten Werkzeugmaschinen<br />

bis heute so wie bereits<br />

vor hundert Jahren: Der Bediener<br />

spannt „nach Gefühl“. Mangels Sensorik<br />

kann ihn die Werkzeugmaschine dabei<br />

nur in geringem Umfang unterstützen.<br />

Und damit Werkstücke wirklich „sicher“<br />

gespannt sind – niemand möchte<br />

ein Herausschleudern riskieren –, wird<br />

Messende Spannbacke iJaw als Konsolenbacke<br />

mit wechselbaren Spanneinsätzen<br />

und zwei Spannstufen. Die iJaw ist ab<br />

Februar 2022 verfügbar.<br />

die Spannkraft oft eher zu hoch eingestellt.<br />

Gerade bei dünnwandigen Bauteilen<br />

oder empfindlichen Oberflächen<br />

führt das schnell zum Verformen und<br />

Verdrücken.<br />

Mit der iJaw präsentiert der Spannmittelspezialist<br />

Röhm eine Spannbacke<br />

mit integrierter Sensorik zur Messung<br />

der Spannkraft direkt an der Spannstelle.<br />

Zwischen dem Sensor und dem<br />

Werkstück befindet sich lediglich ein<br />

nur einige Millimeter dicker Spanneinsatz.<br />

Damit eliminiert Röhm nahezu<br />

alle verfälschenden Einflussfaktoren<br />

und die iJaw kann über die tatsächliche,<br />

am Werkstück anliegende Spannkraft<br />

Auskunft geben. Die gemessenen<br />

Daten überträgt die iJaw kabellos über<br />

das robuste IO-Link Wireless-Protokoll<br />

mit einer hohen Abtastrate von 100 Hz<br />

an ein Gateway. Das bedeutet, die iJaw<br />

misst in Echtzeit während der Bearbeitung.<br />

Dazu ist sie entsprechend robust<br />

aus gehärtetem Stahl und wasserdicht<br />

(IP 68) ausgeführt. Die Sendeantenne<br />

hat zum Schutz gegen glühende Späne<br />

eine Abdeckung aus Hochtemperaturkunststoff.<br />

Die iJaw lässt sich auf allen<br />

Drehfuttern mit einer passenden (Standard-)Backenschnittstelle<br />

wie jede andere<br />

Spannbacke montieren und einsetzen.<br />

Zur Markteinführung gibt es die<br />

iJaw als Stufenbacke für Drehfutter mit<br />

Geradverzahnung oder Schrägverzahnung<br />

in den Größen 215, 260 und 315.<br />

Passende Drehfutter von Röhm sind<br />

die Kraftspannfutter mit Backenschnellwechselsystem<br />

Duro-A RC, Duro-NCSE<br />

und Duro-NC sowie das Pendant aus<br />

dem konventionellen Bereich das Duro-<br />

T. Zur Anpassung der Backen an unterschiedliche<br />

Werkstückgeometrien gibt<br />

es verschiedene, wechselbare harte und<br />

weiche Spanneinsätze, die mit Schrauben<br />

auf der Backe arretiert werden.<br />

Gateway als Daten-Hub<br />

Sensorik für die Spannkraftmessung und<br />

Elektronik für kabellose Datenübertragung<br />

via IO-Link Wireless sowie wiederaufladbarem<br />

Akku im Inneren der iJaw.<br />

Das Gateway mit IO-Link Wireless-Empfänger<br />

dient zum Empfang der Daten<br />

und zu deren Weiterleitung. Zur Anbindung<br />

an die Maschine bietet das Gateway<br />

eine Profinet-Schnittstelle. Darüber<br />

liegen die Daten an der Maschinensteuerung<br />

an und können auf dem HMI<br />

der Werkzeugmaschine angezeigt und/<br />

oder von der Maschinensteuerung weiterverarbeitet<br />

werden. Über eine LAN-<br />

Schnittstelle am Gateway lässt sich die<br />

iJaw mit dem Internet verbinden und ist<br />

damit eine echte IoT-Lösung. Die Daten<br />

können darüber in eine Cloud gesendet<br />

und dort archiviert und weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

IO-Link Wireless als kommender<br />

Industriestandard<br />

Das IO-Link Wireless-Protokoll<br />

sieht Röhm als den kommenden<br />

Standard in der drahtlosen Kommunikation<br />

im industriellen Umfeld.<br />

Gegenüber dem heute vielfach<br />

eingesetzten Bluetooth ist<br />

IO-Link Wireless deutlich robuster<br />

und stabiler. Röhm ist überzeugt,<br />

dass sich bei kommenden IoT-Produkten<br />

immer stärker IO-Link-<br />

Wireless durchsetzen wird. Röhm<br />

hat sich daher für den Entwicklungzeitraum<br />

der iJaw-Technologie<br />

beim IO-Link Wireless-Spezialisten<br />

CoreTigo eine exklusive<br />

Nutzung für Anwendungen in der<br />

Spanntechnik gesichert. CoreTigo<br />

ist Entwicklungspartner bei den<br />

Hardwarekomponenten für die<br />

drahtlose Übertragung.<br />

Weitere Infos: www.roehm.biz<br />

44 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Komponenten/Zubehör<br />

Werkzeughaltersysteme<br />

Smart im Quadrat: der neue iTENDO 2<br />

Fräsen, Bohrsenken oder Mikrozerspanung<br />

– der intelligente Werkzeughalter<br />

iTENDO hat bereits in zahlreichen<br />

Applikationen seinen Nutzen unter Beweis<br />

gestellt. Nun kommt sein Nachfolger<br />

auf den Markt: Der iTENDO 2 ist<br />

kompakter, leistungsstärker und bietet<br />

deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten.<br />

Aufgrund seiner reduzierten Bauform<br />

kann er Standard-Werkzeughalter eins<br />

zu eins ersetzen und somit auch Serien-Tätigkeiten<br />

auswerten. Zudem ist<br />

er durch seine erhöhte Drehzahl etwa in<br />

der Luft- und Raumfahrttechnik und der<br />

Mikrozerspanung einsetzbar.<br />

Der iTENDO 2 merkt, wenn etwas beim<br />

Zerspanprozess nicht stimmt. Etwa<br />

wenn zu hohe Schwingungen auftreten,<br />

es zu Rattermarken kommt oder<br />

ein Werkzeug kurz vor dem Bruch steht.<br />

Ausgestattet mit Sensor, Akku und<br />

Sendeeinheit erfasst der smarte Werk-<br />

Kompakter und leistungsstärker: Mit dem<br />

neuen iTENDO 2 können Anwender ihre<br />

Zerspanprozesse unkompliziert überwachen.<br />

In der iTENDO 2 pad-Variante kommt der smarte Werkzeughalter direkt mit Tablet im<br />

Koffer zum Kunden. Über die mitgelieferte App können Anwender ihren Zerspanprozess<br />

transparent abbilden und optimieren.<br />

zeughalter Vibrationen unmittelbar am<br />

Werkzeug. Ändert sich der Zustand der<br />

Schneide oder des Werkzeugs, kann er<br />

dank des geschlossenen Regelkreises<br />

in Echtzeit reagieren und Schaden am<br />

Werkstück oder -zeug verhindern.<br />

Sein Vorgänger iTENDO glänzte dabei<br />

bereits in mehreren Anwendungsfeldern<br />

beim klassischen Fräsen und darüber<br />

hinaus. Der iTENDO 2 öffnet nun<br />

die Tür zu noch mehr Möglichkeiten:<br />

Mit seiner erhöhten Drehzahl von maximal<br />

30.000 U/min ergeben sich umfangreiche<br />

Einsatzmöglichkeiten in der<br />

Luft- und Raumfahrt, Glasbearbeitung,<br />

Automobilbranche und Medizintechnik.<br />

Auch bei anspruchsvollen Serientätigkeiten<br />

beweist er seine Qualitäten.<br />

Denn dank seines optimierten Bauraums<br />

kann er Standard-Werkzeughalter eins<br />

zu eins ersetzen. Eine Neuprogrammierung<br />

der Maschine ist somit nicht notwendig.<br />

Seine Störkontur ist gegenüber<br />

Standard-Werkzeughaltern unverändert.<br />

Der neue iTENDO 2 ist in der Baugröße<br />

TENDO HSK-A 63 mit einem Durchmesser<br />

von 20 x 90 verfügbar. Kleinere<br />

Spanndurchmesser können über den<br />

Einsatz von Zwischenbüchsen abgedeckt<br />

werden. Für den einfachen Einstieg<br />

in die Prozessüberwachung bietet<br />

SCHUNK den iTENDO 2 in drei verschiedenen<br />

Ausstattungspaketen an. Sie erfüllen<br />

unterschiedliche Anforderungen<br />

der Anwender an die Datennutzung. Besonders<br />

schnell geht die Inbetriebnahme<br />

mit dem Paket iTENDO 2 pad. Dabei<br />

kommt der smarte Werkzeughalter direkt<br />

mit Tablet im Koffer zum Kunden.<br />

Dann heißt es: Einstecken, Verbindung<br />

zum Tablet aufbauen und los geht’s.<br />

Mithilfe der mitgelieferten App kann<br />

der Anwender direkt alle wichtigen Daten<br />

auf dem Tablet abrufen und für Parametrierung<br />

und Trendanalysen nutzen.<br />

Im Vordergrund stehen die Prozesstransparenz<br />

und die einfache Prozessoptimierung,<br />

um Schwingungen zu vermeiden.<br />

Damit können nicht nur bessere<br />

Oberflächen, sondern auch deutlich<br />

längere Werkzeugstandzeiten erreicht<br />

werden. Im Frühjahr 2022 bringt<br />

SCHUNK dann den iTENDO 2 easy connect<br />

heraus. Durch seine Datenschnittstelle<br />

können Kunden mit der spezialisierteren<br />

Variante ihre Prozesse nicht<br />

nur verfolgen, sondern sie und ihre Maschinen<br />

auch überwachen. Noch mehr<br />

Möglichkeiten bietet schließlich das geplante<br />

Paket iTENDO 2 pro: Dank voller<br />

Maschineneinbindung können Nutzer<br />

mit dieser Ausstattung sogar Prozesse in<br />

Echtzeit regeln.<br />

Weitere Infos: www.schunk.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 45


Komponenten/Zubehör<br />

Wichtigste Neuheiten im Überblick<br />

Automatisierung, Benutzerfreundlichkeit und Praxistauglichkeit<br />

Tebis 4.1 ist ein CAD/CAM-Komplettsystem<br />

– ausgerichtet auf die automatisierte<br />

Fertigung von einzelnen Maschinen-,<br />

Formen- und Werkzeugteilen.<br />

Aufgaben in Konstruktion, Fertigungsaufbereitung<br />

und NC-Programmierung<br />

erledigen CAD/CAM-Anwender<br />

so hochautomatisiert in nur einem System.<br />

Auf der EMO stellte Tebis die wichtigsten<br />

Weiterentwicklungen aus CAD<br />

und CAM vor. Dabei geht das Unternehmen<br />

den Weg in Richtung Automatisierung,<br />

Benutzerfreundlichkeit und Praxistauglichkeit<br />

konsequent weiter. Tebis<br />

verdeutlichte, dass regelbasierte Verfahrensweisen,<br />

die auf das eigene bewährte<br />

Know-how zugreifen, sowohl in CADwie<br />

auch in CAM-Anwendungen viele<br />

Vorteile mit sich bringen. Vor allem Fertigungsunternehmen,<br />

die häufig komplette<br />

CAD-Datensätze in ihr CAM-System<br />

importieren, profitieren enorm von<br />

der in Tebis integrierten Methode und<br />

den aktuellen Verbesserungen. Zudem<br />

zeigte Tebis seine neuen Fräsfunktionen,<br />

die gezielt für konkrete Bearbeitungsaufgaben<br />

entwickelt wurden.<br />

Schneller zur Fertigung<br />

Jeder importierte Datensatz muss konstruktiv<br />

für die CAM-Programmierung<br />

vorbereitet werden. Dafür sind in der<br />

Regel viele einzelne Arbeitsschritte erforderlich:<br />

Bohrungen für Spannsys-<br />

Rotatorische Bauteile in einem Arbeitsgang mit hoher Zustellung schruppen und mit<br />

geringer Zustellung nachbearbeiten.<br />

teme müssen gesetzt, Anstellachsensysteme<br />

definiert, Füllflächen konstruiert,<br />

Rohteile erstellt, Verbindungspunkte für<br />

Aufspannungen erzeugt, Spannmittel<br />

positioniert oder Rückzugsebenen festgelegt<br />

werden. In Tebis lassen sich diese<br />

zahlreichen Einzelschritte auf Basis von<br />

parametrischen CAD-Schablonen hochautomatisiert<br />

erledigen. Diese Schablonen<br />

sind beliebig erweiterbar und können<br />

an kundenspezifische Vorgaben angepasst<br />

werden. Gleichzeitig bleiben<br />

Anwender hochflexibel: Änderungen –<br />

zum Beispiel die Auswahl eines anderen<br />

Spannsystems – lassen sich jetzt direkt<br />

und komfortabel über die Benutzerparameter<br />

im Objektbaum steuern.<br />

Die parametrische Schablonentechnologie<br />

und die bewährte Tebis CAM-Schablonentechnologie<br />

für die automatisierte<br />

NC-Programmierung gehen Hand in<br />

Hand: In beiden ist das – jeweils für CAD<br />

und CAM relevante – spezifische Fertigungswissen<br />

des Unternehmens gespeichert.<br />

CAD- und CAM-Schablonen<br />

ermöglichen eine schnellere und effizientere<br />

Fertigung, sie sichern Standards<br />

und eine einheitliche Qualität. Unternehmen<br />

werden unabhängiger von der<br />

Expertise einzelner Fachkräfte, neue<br />

Mitarbeiter finden sich schneller zurecht<br />

und liefern innerhalb kürzester Zeit einen<br />

produktiven Beitrag zum Unternehmenserfolg.<br />

Die parametrischen CAD-<br />

Funktionen sind im Tebis CAD-Basismodul<br />

enthalten.<br />

Optimale Schnittbedingungen<br />

beim Schruppen rotatorischer<br />

Bauteile<br />

Ein echtes Plus für die kombinierte<br />

Dreh-/Fräsbearbeitung: Neben zylindrischen<br />

können jetzt auch kegelförmige<br />

Bauteile wie Förderschnecken sehr effizient<br />

zerspant werden. In einem Arbeitsgang<br />

schruppt das Werkzeug zunächst<br />

mit geringer Seiten- und hoher Tiefenzustellung<br />

bis zur maximal möglichen<br />

Tiefe und bearbeitet die Restmaterialbereiche<br />

anschließend von unten nach<br />

oben mit kleinerer Schnitttiefe nach –<br />

und zwar exakt auf Aufmaß. Diese Vorgehensweise<br />

reduziert den Werkzeugverschleiß<br />

und sorgt auf der Maschine<br />

für ein hohes Zeitspanvolumen. Die abschließende<br />

Schlichtbearbeitung programmiert<br />

der Anwender mit einer speziellen<br />

Funktion sehr komfortabel: Er<br />

tauscht lediglich die Strategie aus – den<br />

Rest erledigt das System.<br />

Verbesserte Unterstützung<br />

mehrkanaliger Werkzeugmaschinen<br />

Mit parametrischen CAD-Schablonen vollautomatisch Spannmittel positionieren oder<br />

Hilfsgeometrien und Rohteil erzeugen, einzelne Komponenten nachträglich komfortabel<br />

und flexibel austauschen.<br />

Auch von dieser Neuerung profitieren<br />

in erster Linie Fertigungsunternehmen,<br />

die auf die kombinierte Dreh-/Fräs-<br />

46 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Komponenten/Zubehör<br />

bearbeitung setzen – vor allem, wenn<br />

die zu zerspanenden Bauteile einen hohen<br />

Fräsanteil aufweisen: Mit Tebis lassen<br />

sich nun Werkzeugwege für die sequentielle<br />

Bearbeitung auf Maschinen<br />

mit mehreren Werkzeug- und Bauteilträgern<br />

programmieren. Dabei sind die<br />

einzelnen Arbeitsschritte – zum Beispiel<br />

Zerspanen mit Fräskopf oder Revolver,<br />

Stabilisieren mit Zentrierspitze oder<br />

Klemmen mit Gegenspindel – beliebig<br />

kombinierbar. Alle Werkzeug- und<br />

Bauteilträger sind in den virtuellen Tebis<br />

Prozessbibliotheken hinterlegt: Sie<br />

lassen sich während der Programmierung<br />

flexibel und schnell einwechseln.<br />

Zudem werden sämtliche Systemkomponenten<br />

– wie immer bei Tebis – bei<br />

Kollisionsprüfung und Simulation vollständig<br />

berücksichtigt. Die Program-<br />

Außengewinde prozesssicher fertigen.<br />

Planare Bereiche effizient zerspanen.<br />

Mehrkanalige Werkzeugmaschinen optimal einsetzen.<br />

mierung ist denkbar einfach, sie entspricht<br />

der stringenten und bewährten<br />

Tebis Programmierlogik. Tebis generiert<br />

automatisch den NC-Code für beliebige<br />

Maschinen und unterstützt alle<br />

steuerungsspezifischen Programmstrukturen,<br />

beispielsweise Gildemeister-<br />

Strukturprogramme.<br />

Außengewinde prozesssicher<br />

fertigen<br />

Außengewinde lassen sich nun – inklusive<br />

Zapfen, Anstich und Fase – schnell<br />

in nur einem NC-Programm fertigen.<br />

Damit stehen Teilefertigern noch mehr<br />

Möglichkeiten zur Verfügung, Werkzeugwege<br />

zügig, durchgängig und prozesssicher<br />

in einem simulationsgestützten<br />

CAM-System zu programmieren.<br />

Planare Bereiche effizient<br />

zerspanen<br />

Meistens ist es wirtschaftlicher, die ebenen<br />

Bereiche eines Bauteils nach dem<br />

Härteprozess mit einem kleineren Aufmaß<br />

zu bearbeiten als die nicht planaren<br />

Bereiche. Hierfür können dann<br />

spezielle Werkzeugtypen – beispielsweise<br />

große Wendeplattenfräser – eingesetzt<br />

werden. Tebis bietet deshalb eine<br />

neue Funktion an, die rein planare Bereiche<br />

innerhalb selektierter Bauteilflächen<br />

automatisch erkennt, ohne dass<br />

das Bauteil zusätzlich aufgeteilt werden<br />

muss.<br />

Flächen einfach mit Tonnenfräsern<br />

5-achsig bearbeiten<br />

Tebis stellte zudem eine Funktion vor,<br />

mit der die Programmierung mehrachsiger<br />

Werkzeugwege für das Vorschlichten<br />

und Schlichten mit Kreissegmentfräsern<br />

– auch bekannt als „Tonnenfräser“<br />

– erheblich vereinfacht wird. Sie ermittelt<br />

automatisch die beste Anstellung,<br />

mit der sich der Bearbeitungsbereich<br />

vollständig kollisionsfrei fertigen<br />

lässt. Gleichzeitig berechnet die Funktion<br />

automatisch den optimalen Kontaktpunkt<br />

am Flächenrand, sodass der maximal<br />

mögliche Bereich abgetragen wird.<br />

Die Bearbeitung erfolgt indexiert oder<br />

5-achsig simultan: Der Anwender legt<br />

die von ihm bevorzugte Variante selber<br />

fest oder überlässt die Entscheidung<br />

dem System.<br />

Weitere Infos: www.tebis.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 47


Komponenten/Zubehör<br />

Schneidöl mit Präzision wie im Schweizer Uhrwerk<br />

Hochleistungsschneidöl für anspruchsvollste Prozesse<br />

Die Herstellung von mechanischen<br />

Uhren erfordert extreme Genauigkeit,<br />

die eingesetzten Materialien<br />

sind hoch anspruchsvoll. Daher ist ein<br />

Schneidöl gefragt, das selbst bei heiklen<br />

Prozessen Spitzenresultate garantiert.<br />

Das neue Multicut FSE HSC<br />

15 NF von Zeller+Gmelin erfüllt genau<br />

diese Anforderungen. „Multicut<br />

FSE HSC 15 NF kommt nicht nur bei<br />

der Zerspanung sämtlicher Stahlsorten<br />

zum Einsatz, sondern ebenso bei der<br />

Bearbeitung empfindlicher Buntmetalllegierungen,<br />

insbesondere das in der<br />

Uhrenindustrie häufig verarbeitete Berylliumkupfer“,<br />

betont Dr. Irene Kreitmeir,<br />

Produktmanagerin Schmierstoffe<br />

bei Zeller+Gmelin. „In Zusammenarbeit<br />

mit unserem Schweizer Händler<br />

Viscotex sind inzwischen verschiedene<br />

namhafte Uhrenhersteller auf Multicut<br />

FSE HSC 15 NF aufmerksam geworden.<br />

So schätzt beispielsweise auch der Hersteller<br />

Breitling die unproblematische<br />

Fertigung kleinster Teile bei höchster<br />

Maßgenauigkeit.“<br />

Nachhaltiges und ressourcenschonendes<br />

Schneidöl<br />

Multicut FSE HSC 15 NF gehört zu<br />

den sogenannten FSE-Ölen (Formulated<br />

on Syntetic Ester) im Sortiment von<br />

Zeller+Gmelin. Es handelt sich also um<br />

ein vollsynthetisches Hochleistungsschneidöl<br />

ohne Mineralöle. Aufgrund<br />

der Verwendung von Esterölen auf Basis<br />

nachwachsender Rohstoffe ist Multicut<br />

FSE HSC 15 NF nachhaltig, da ressourcenschonend.<br />

Und dank der synthetischen<br />

Basis ist das Produkt trotz ei-<br />

ner Viskosität kleiner<br />

21,5 mm 2 /s kennzeichnungsfrei<br />

entsprechend<br />

EG-Verordnung<br />

1272/2008 (CLP).<br />

„Multicut FSE HSC 15<br />

NF ist prädestiniert für<br />

Bearbeitungsvorgänge<br />

wie Drehen, Fräsen,<br />

Bohren oder auch Gewindeschneiden<br />

und<br />

Tieflochbohren“, so<br />

Dr. Irene Kreitmeir von<br />

Zeller+Gmelin. „Besonders<br />

eignet sich unser<br />

Hochleistungsöl aber für die Bearbeitung<br />

empfindlicher Buntmetalllegierungen.“<br />

Innovative Formulierung für<br />

mehr Wirtschaftlichkeit<br />

Multicut FSE HSC 15 NF (32560)<br />

Die Herstellung von mechanischen Uhren erfordert extreme<br />

Genauigkeit. Multicut FSE HSC 15 NF garantiert Spitzenresultate<br />

selbst bei heiklen Prozessen.<br />

Für die hervorragende Materialverträglichkeit<br />

bei maximaler Leistungsfähigkeit<br />

kommt eine ganz spezielle, innovative<br />

Formulierung zum Tragen.<br />

Durch den Einsatz ausgewählter, neuartiger<br />

EP-Additive ist die Zerspanung<br />

von empfindlichen Buntmetalllegierungen,<br />

weichen Automatenstählen,<br />

Einsatz- und Vergütungsstählen bis hin<br />

zu hochfesten sowie säure- und rostbeständigen<br />

Stählen möglich. Ein ausgezeichnetes<br />

Luftabscheidevermögen<br />

sorgt für eine gleichmäßige Schmierung.<br />

Gute Wärmeabfuhr und hervorragende<br />

Oxidations- und Alterungsstabilität<br />

garantieren bestmögliche Prozesssicherheit.<br />

Durch die niedrige Viskosität<br />

wird eine gute Spül- und Kühlwirkung<br />

erreicht. Geringe Ölnebelbildung<br />

und niedriger Verdampfungsverlust<br />

reduzieren den Schmierstoffverbrauch<br />

maßgeblich. Damit leistet das<br />

Schneidöl einen wichtigen Beitrag für<br />

eine wirtschaftliche Produktion. Und<br />

Multicut FSE HSC 15 NF punktet auch<br />

beim Thema Arbeitssicherheit: durch<br />

einen hohen Flammpunkt und eine<br />

niedrige Emission von Kohlenwasserstoffen.<br />

Artikelbeschreibung<br />

‣ vollsynthetisches Hochleistungsschneidöl<br />

‣ auf Basis synthetischer Ester<br />

‣ ressourcenschonend aufgrund des Einsatzes von Esterölen aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

‣ chlor- und zinkfrei<br />

‣ kennzeichnungsfrei nach EG-Verordnung 1272/2008 (CLP)<br />

Typische Kennzahlen<br />

Farbe heller 2,0<br />

Dichte/15°C/DIN EN ISO 12185 880 kg/m 3<br />

Viskosität/40°C/ASTM D 7042 15 mm 2 /s<br />

Flammpunkt (nach Cleveland)/DIN ISO 2592 > 200 °C<br />

Korrosionswirkung auf Kupfer 2h/100°/DIN EN ISO 2160 1<br />

Weitere Infos: www.zeller-gmelin.de<br />

48 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Unternehmen/Inserenten<br />

Unternehmen<br />

Aerotech GmbH 42<br />

AFAG Messen und Ausstellungen 18<br />

August Rüggeberg GmbH & Co. KG 23<br />

Boehlerit GmbH & Co.KG 41<br />

Carl Zeiss AG 15<br />

CemeCon AG 22<br />

CeramTec GmbH 21<br />

CERATIZIT 26<br />

Dormer Pramet 12<br />

FDPW 17<br />

FGW Remscheid 28<br />

GF Machining 12<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH 18<br />

HUFSCHMIED Zerspanungssysteme GmbH 34<br />

IFW Hannover 28<br />

IPT Fraunhofer – RWTH Aachen 19<br />

ISF Dortmund 10<br />

Kempf GmbH 6<br />

KSF Furtwangen 16, 17<br />

Lach Diamant 14<br />

Landesmesse Stuttgart 10<br />

LMT Tools GmbH & Co. KG 24<br />

MAPAL Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG 24<br />

Mitsubishi Electric Europe B.V. 33<br />

Oerlikon Balzers Coating Germany GmbH 38<br />

Otto Dieterle Spezialwerkzeuge GmbH 25<br />

Paul Horn GmbH 22, 27<br />

Röders GmbH 36<br />

Röhm GmbH 44<br />

RWTH Aachen 16<br />

Saint-Gobain Abrasives 20<br />

Schunk GmbH & Co. KG 45<br />

Seco Tools 14<br />

SMA Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH 18<br />

TDM Systems 12<br />

Tebis 46<br />

United Grinding 40<br />

VDW 18<br />

ZCC Cutting Tools Europe GmbH 15<br />

Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG 48<br />

Inserenten<br />

AFAG Messen und Ausstellungen 3<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH<br />

U3<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 31<br />

Filtech Exhibitions Germany GmbH 21<br />

Finzler, Schrock & Kimmel GmbH 39<br />

Günter Effgen GmbH 27<br />

Ingersoll Werkzeuge GmbH 41<br />

Kapp GmbH & Co. KG 13<br />

Kempf GmbH<br />

Titel<br />

Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik 35<br />

Lach Diamant<br />

U4<br />

MKU ® -Chemie GmbH 49<br />

Schwäbische Werkzeugmaschinen 25<br />

Vollstädt-Diamant GmbH 15<br />

Walter Maschinenbau GmbH 5<br />

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />

mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />

die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />

Anwendungsbereichen<br />

• Ingenieur-Keramiken<br />

• Schneidkeramiken<br />

• Magnetkeramiken<br />

• Cermets<br />

• Halbleiter-Werkstoffe<br />

• Ferrite<br />

• Glas-Werkstoffe<br />

• Quarze<br />

sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />

und neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />

für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />

ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />

Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />

bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />

Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />

Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />

Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />

höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />

Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />

Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />

MKU ® -Chemie GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />

Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />

Internet: http://www.mku-chemie.de<br />

E-Mail: info@mku-chemie.de<br />

<br />

<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong> 49


Impressum/Termine<br />

Impressum Terminvorschau (Stand: 22.11.<strong>2021</strong>)<br />

ISSN 1868-4459<br />

ZKZ 30498<br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-0<br />

Telefax: + 49 (0) 911 2018-100<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

www.harnisch.com/<strong>dihw</strong><br />

Publisher<br />

Benno Keller<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-200<br />

E-Mail: keller@harnisch.com<br />

Redaktion<br />

Eric Schäfer<br />

Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82<br />

E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com<br />

Objektleitung<br />

Tanja Pinke<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-130<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

Mediaberatung (D, A, CH)<br />

Thomas Mlynarik<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-165<br />

Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46<br />

Mobil: +49 (0) 151 5481 8181<br />

E-Mail: mlynarik@harnisch.com<br />

Mediaberatung (Europa)<br />

Britta Steinberg<br />

Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740<br />

Mobil: +49 (0) 176 4786 0138<br />

E-Mail: steinberg@harnisch.com<br />

25. – 28. Januar 2022 NORTEC, Hamburg<br />

Fachmesse für Produktion und Campus für den Mittelstand<br />

Weitere Infos: www.nortec-hamburg.de<br />

26. – 28. Januar 2022 Wernesgrüner Werkzeugsymposium 2022,<br />

Wernesgrün<br />

„Werkzeugschleifen i3 –informativ, innovativ, intelligent“<br />

Weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de<br />

22. – 23. Februar 2022 Weiterbildungsseminar „Außenrundschleifen“,<br />

Tuttlingen<br />

Weiterbildungsseminar für die Industrie<br />

Weitere Infos: www.hs-furtwangen.de<br />

08. – 11. März 2022 METAV 2022, Düsseldorf<br />

Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung<br />

Weitere Infos: www.metav.de<br />

15. – 18. März 2022 GrindTec, Augsburg<br />

Internationale Leitmesse für Schleiftechnik<br />

Weitere Infos: www.grindtec.de<br />

30. – 31. März 2022 50 Jahre ISF, Dortmund<br />

Fachgespräch zwischen Industrie und Hochschule „Zerspanen im modernen<br />

Produktionsprozess“<br />

Weitere Infos: www.50jahre-isf.de<br />

Mediaberatung (USA, Kanada)<br />

Bill Kaprelian<br />

Telefon: + 1 262 729 2629<br />

E-Mail: kaprep@harnisch.com<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Bezugspreise<br />

Einzelheft:<br />

Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE<br />

Mediadaten 2022<br />

50 <strong>dihw</strong> 13 · 4 <strong>2021</strong>


Planfräser<br />

mit Sog-Effekt<br />

MaxiMill SEC12<br />

Kühlung der Schneide ➝ Sog-Effekt!<br />

für nahezu spanfreie Bauteile<br />

Kein Einstellaufwand<br />

100% Plug & Play<br />

Mehr Infos unter:<br />

cutting.tools/de/maximill-sec12<br />

TEAM CUTTING TOOLS<br />

CERATIZIT ist eine Hightech-Engineering-<br />

Gruppe, spezialisiert auf Werkzeug- und<br />

Hartstofftechnologien.<br />

Tooling the Future<br />

www.ceratizit.com


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