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First - Realisierung des Hasenbergturms

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FIRST 04/2021<br />

Der Weg auf den schlanken Stämmen startet<br />

in Laax Murschetg (GR) auf einem 37 Meter<br />

hohen, runden Turm inmitten von Bahnstationen,<br />

Zugangswegen, Läden und Spielplätzen.<br />

In einer Betonsäule führt ein Lift nach oben,<br />

sodass auch Rollstuhlfahrenden das Vergnügen<br />

zwischen dem Blattwerk vergönnt ist. Zu<br />

Fuss steigen die Besucherinnen und Besucher<br />

auf einer Holztreppe nach oben, die sich<br />

spiralförmig um den Liftstamm windet.<br />

Eben so schlängelt sich die Rutschbahn um<br />

den Betonkern. In einer Chromstahlröhre mit<br />

Plexiglasfenstern sausen die Kinder durch die<br />

Plattformen hindurch wieder nach unten auf<br />

festen Boden. Der zweite Zugang in die Baumkronen<br />

befindet sich in Laax Dimplaun oberhalb<br />

Laax Dorf. Dazwischen liegt seit letztem<br />

Sommer ein 1,56 Kilometer langer Holzweg,<br />

den 567 Stützen durch den Wald tragen.<br />

Entworfen, geplant und ausgeführt hat ihn<br />

das Architekturbüro Hofmann & Durisch AG<br />

aus Flims in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro<br />

Clarplan GmbH aus Vella. Das Team<br />

durfte bereits mehrere öffentliche Bauten<br />

realisieren. Dieses Projekt stellte die Planer,<br />

Ingenieure und Geometer allerdings vor besondere<br />

Herausforderungen, und zwar aufgrund<br />

der komplexen Topografie in Kombination<br />

mit den baulichen Vorgaben. Das Material<br />

Holz war hierbei von Anfang an gesetzt,<br />

die Stützen <strong>des</strong> Pfads sind Fichtenstämme<br />

aus dem nahen Wald bei Sagogn. Auch für<br />

den Gehweg wurde Fichtenholz gewählt.<br />

«Lärche wäre besser gewesen, doch dort<br />

wachsen halt Fichten», erklärt Architekt Reto<br />

Durisch. Bei der Gestaltung hätten sie zudem<br />

darauf geachtet, dass der Weg dem natürlichen<br />

Terrain folgt und möglichst wenig gerodet<br />

werden muss. Sie hätten bewusst auf<br />

massive Betonfundamente verzichtet, um<br />

den Eingriff in den Waldboden auf ein Minimum<br />

zu beschränken. Der zwei Meter breite<br />

Weg macht leichte Knicke, schlägt Haken und<br />

wird auf einer Höhe von 2 bis 28 Metern über<br />

den Waldboden getragen, wobei die Neigung<br />

maximal sechs Prozent betragen durfte, um<br />

die Rollstuhlgängigkeit einzuhalten. Von Anfang<br />

an in die Planung involviert war auch der<br />

1<br />

1 Das zwei Meter breite und eineinhalb Kilometer<br />

lange Holzband führt ob Laax durch den Wald.

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