LE-5-2021
LOGISTIK express Zeitschrift ePaper App | Ausgabe 5/2021
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LOGISTIK express 5/<strong>2021</strong> | S60<br />
Die 95-prozentige Treibhausgaseinsparung<br />
hängt wesentlich von der Substitution konventioneller<br />
durch erneuerbare Kraftstoffe<br />
ab. Die Herstellung von PtG und PtL benötigt<br />
große Mengen erneuerbaren Stroms, der in<br />
diesen Mengen wirtschaftlich in Deutschland<br />
nicht produziert werden kann. Insbesondere<br />
PtL müsste zukünftig, wie heute Rohöl importiert<br />
werden.<br />
Damit die Verkehrs- und Energiewende umgesetzt<br />
werden kann, sind u. a. Anreize zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz z. B. über CO2-<br />
und Energieverbrauchs-Flottenwerte für Pkw<br />
sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge<br />
notwendig. Die Umschichtung der Fahrzeugflotte<br />
hin zu strombasierten Antriebssystemen<br />
sowie zur Schaffung der entsprechenden<br />
Ladeinfrastruktur muss ebenso gefördert werden.<br />
Weiterhin müssen Maßnahmen zur Vermeidung,<br />
Verlagerung und zur effizienteren<br />
Verkehrsabwicklung einschließlich des Ausbaus<br />
der notwendigen Verkehrsinfrastruktur<br />
durchgeführt werden.<br />
Intralogistik muss zur<br />
Nachhaltigkeit beitragen<br />
Zur Gestaltung nachhaltiger Logistiksysteme<br />
und damit einer grünen Logistik kann neben<br />
dem Transportbereich vor allem die Intralogistik<br />
beitragen. Dabei stehen bei der umweltgerechten<br />
Gestaltung des Betriebes<br />
bzw. Lagers Energie-, Wärme- und Wassermanagement,<br />
die Nutzung von regenerativen<br />
Energien, Kraftstoffeinsparung im Fuhrpark,<br />
moderne Lagertechnik und effiziente Fördersysteme<br />
sowie leistungsfähige Softwaresysteme<br />
im Mittelpunkt.<br />
Maßnahmen als Unternehmen<br />
konkret umsetzen<br />
Eines der wichtigen Ziele der Nachhaltigkeit<br />
in der Logistik ist, CO2-neutral zu wirtschaften.<br />
Transport-Unternehmen und Logistiker<br />
werden langfristig nur durch eine nachhaltige<br />
Geschäftsausrichtung wettbewerbsfähig<br />
bleiben. Viele Logistiker laufen Gefahr, ohne<br />
klar bestimmte Nachhaltigkeitsziele bzw.<br />
CO2-Reduktions-Ziele ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
einzubüßen. Zentraler Grund für die<br />
betriebswirtschaftliche Relevanz der Nachhaltigkeit<br />
sind die fortwährend steigenden<br />
Energiepreise. Zudem fragen Kunden zunehmend<br />
nach nachhaltigen Dienstleistungen.<br />
Was können Logistik-Unternehmen nun tun,<br />
um CO2-neutral zu werden?<br />
Einerseits müssen die eingesetzten Fahrzeuge<br />
energieeffizienter werden und außerdem<br />
muss mittelfristig der Umstieg auf Elektroantriebe<br />
erfolgen. Der Kraftstoffverbrauch kann u. a.<br />
durch die Vermeidung überflüssiger Transportwege<br />
(z. B. durch Transportwege-optimierung<br />
durch Künstliche Intelligenz), Fahrerschulungen<br />
zum Umgang mit Fahrzeugen (Senken<br />
des Kohlendioxid-Ausstoß um bis zu vier Prozent),<br />
Einsatz von Reifen mit kleinerem Rollwiderstand<br />
und ein regelmäßige Reifendruckkontrolle<br />
(Einsparungen bis zu sechs Prozent<br />
möglich) reduziert werden.<br />
Weiterhin bietet sich die Optimierung der<br />
Anzahl der Niederlassungen, die Zusammenarbeit<br />
mit nachhaltigen Dienstleistern, die<br />
Nutzung klimaneutraler Transport- und Versandarten,<br />
die Vermeidung von Leerfahrten<br />
und eine optimierte verlustfreie Beladung von<br />
Transportfahrzeugen an, um Kohlendioxid<br />
zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.<br />
Auch ganze Logistikzentren können energieeffizient<br />
gestaltet werden. Grundsätzlich wird<br />
ein energieeffizientes Logistikzentrum von<br />
zwei Säulen getragen:<br />
• eine CO2-neutrale Energiebereitstellung<br />
(Nutzung regenerativer Energiequellen und<br />
überschüssiger Prozessenergie)<br />
• eine effiziente Energienutzung (energieeffiziente<br />
Gebäudestruktur und Förder- bzw. Gebäudetechnik)<br />
Dazu muss eine ganzheitliche Betrachtung<br />
der Energiebedarfe und Energiekreisläufe im<br />
Logistikzentrum erfolgen. Die Energieverbräuche<br />
und -kosten müssen genaustens aufgeschlüsselt<br />
werden. Neue technische Lösungen<br />
in den Teilbereichen der Fördertechnik<br />
und Gebäudetechnik leisten einen Beitrag<br />
zur Energieeffizienz. Das Logistikzentrum sollte<br />
schon bei Neubau ganzheitlich geplant werden.<br />
Neben den genannten Säulen ist auch<br />
die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das<br />
Thema Klimaschutz ratsam, denn sie können<br />
dabei helfen, Energie einzusparen, wo es<br />
möglich ist.<br />
(DR)