LE-5-2021
LOGISTIK express Zeitschrift ePaper App | Ausgabe 5/2021
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LOGISTIK express 5/<strong>2021</strong> | S56<br />
jetzt zur weiten Verbreitung. Zweifelsohne,<br />
der umfangreiche Einsatz von künstlicher Intelligenz<br />
in der Logistik steckt noch in der Entwicklung<br />
und wird erst in den nächsten Jahren<br />
das volle Potenzial ausschöpfen können.<br />
Bis heute haben sich, und das nicht grundlos<br />
– jedoch schon einige Möglichkeiten der<br />
Anwendungen etabliert.<br />
Fallbeispiel: Konsumabsichten durch KI vorausschauend<br />
planen<br />
So ist es beispielsweise möglich, Vorhersagen<br />
über Konsumabsichten von Endkunden<br />
zu machen. Werden Daten aus Verkaufsstatistiken<br />
und/oder sozialen Netzwerken mit<br />
in die Planung einbezogen, können etwa<br />
Über- oder gar Fehlbestände in der Lagerhaltung<br />
vermieden und letzten Endes Kosten<br />
eingespart werden.<br />
Fallbeispiel: Lagerhaltung flexibel anpassen<br />
dank KI<br />
Auch die Lagerhaltung bei größeren Unternehmen<br />
ist mittlerweile automatisiert und<br />
KI-gestützt, indem zu den typischen Aufgaben<br />
auf Veränderungen reagiert wird und<br />
die folgenden Abläufe flexibel angepasst<br />
werden. So erkennt die Technik etwa Ware,<br />
welche häufig ein- und ausgelagert wird<br />
und platziert diese näher am Beginn eines<br />
Regals und spart dadurch Wege und wertvolle<br />
Zeit ein.<br />
Des Weiteren können beispielsweise Korrelationen<br />
in Daten gefunden werden, welche<br />
die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen<br />
betrifft. Die daraus neu abgeleiteten<br />
Metriken können dann zu einer weiteren<br />
Qualitäts- bzw. Serviceverbesserung führen.<br />
Vereinfacht gesagt: Wer hätte vor zwei Jahren<br />
gedacht, dass ausgerechnet die Arbeit<br />
im Homeoffice die Zahl der Krankmeldungen<br />
reduzieren würde. Eine KI, wäre sie mit<br />
den entsprechenden Daten trainiert worden,<br />
hätte dies voraussehen können.<br />
Fallbeispiel: LKW-Zulauf und Wartungen<br />
KI-gestützt optimieren<br />
Weit verbreitet sind ebenfalls Systeme, die<br />
die voraussichtliche Ankunftszeit durch Beobachtung<br />
von Telemetriedaten eines<br />
Fahrzeugs an einem bestimmten Zielort vorhersagen.<br />
Diese Daten werden zur vorausschauenden<br />
Wartung genutzt. Reparaturen<br />
erledigt man doch besser, bevor ein Schaden<br />
entsteht. Das senkt die Wartungskosten,<br />
macht Wartungszeiten planbar und erhöht<br />
die Ausfallsicherheit.<br />
Fallbeispiel: Auslastung der Lagertore durch<br />
Objekterkennung vorausschauend planen<br />
Die weiter oben erwähnte Deep-Learning-Technologie,<br />
also die visuelle KI, kann<br />
zur Objekterkennung eingesetzt werden. Dies<br />
ermöglicht beispielsweise einen vollautomatisierten<br />
Wareneingang, ohne dass es Baroder<br />
QR-Codes benötigt. Produkte, Abmessungen,<br />
Gewicht oder beschädigte Kartons<br />
sind mit dieser Technik identifizier-, mess- und<br />
zählbar geworden. Eine weitere Möglichkeit<br />
ist, Ladetore wie bei einem Kunden von leogistics<br />
von einer Kamera überwachen zu lassen.<br />
Die Objekterkennung identifiziert, welches Tor<br />
frei bzw. besetzt ist und ermöglicht auch hier eine<br />
bessere Planbarkeit und Auslastung der Tore.<br />
Ein Blick in die Zukunft – Science Fiction oder<br />
Realität?<br />
In den nächsten Jahren wird die Logistik<br />
sicherlich von Datenbrillen unterstützt. Es<br />
werden zunehmend Waren von autonomen<br />
Fahrzeugen in den Lagern bewegt. Inventuren<br />
könnten autonome Drohnen übernehmen.<br />
Bis allerdings die Lieferroboter die Produkte<br />
zum Endkunden an die Haustür bringen,<br />
ist es noch ein weiter Weg. Aber die Anfänge<br />
sind gemacht! Denn es gilt: Jeder Schritt in<br />
Richtung „Maschinen verdienen für uns (die<br />
Gesellschaft) das Geld“ – und sei er noch so<br />
klein – ist ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Wer erst einmal verstanden, dass lernende<br />
Systeme mit den Eingangsdaten<br />
und den gewünschten Antworten erstellt<br />
werden und sich daraus die Regeln<br />
zur Datenverarbeitung ergeben, ist in der<br />
Lage, seine Logistikprozesse zu optimieren,<br />
wenn nicht sogar zu revolutionieren!<br />
Es lohnt sich also, sich mit KI näher zu befassen,<br />
neue Technologien einzusetzen und damit<br />
auch signifikant Geld zu sparen.<br />
(RED)