LE-5-2021
LOGISTIK express Zeitschrift ePaper App | Ausgabe 5/2021
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geschaltet. Erst der Mensch führt<br />
eine Maschine also zur Wertigkeit.<br />
Oder andersrum: Maschinen entfalten<br />
ihren Sinn erst, wenn sie<br />
dem Menschen nutzen. Die Zielsetzung<br />
der Industrie 4.0 wird es<br />
also auch zukünftig sein, das Bestmögliche<br />
aus KI-gesteuerten Maschinen<br />
herauszuholen und mit<br />
den Fähigkeiten des Menschen zu<br />
verbinden. Denn eine Künstliche<br />
Intelligenz oder andere Technologie,<br />
die bisher ohne unbekannte<br />
Probleme intuitiv funktioniert und<br />
korrekt handelt, gibt es nicht und<br />
wird es in naher Zukunft auch nicht geben.<br />
Technologie schafft Freiräume für Menschen,<br />
um diese bei bestimmten Anforderungen zu<br />
entlasten und deren Weiterentwicklung voranzutreiben.<br />
Der Schlüssel der Produktion ist<br />
es deshalb, eine einwandfreie Vernetzung<br />
von Mensch und Maschine herzustellen. Gerade<br />
darum geht der Trend eben auch zu intelligenten<br />
Wearables.<br />
Human Digital Twin als<br />
reale Zukunftsvorstellung<br />
Auch im nächsten Jahr werden etliche neue<br />
Trends das Licht der Welt erblicken. Ob das<br />
die Digitalisierung beschleunigen wird, sei dahingestellt.<br />
Entscheidend bleibt es aber in erster<br />
Linie, deren Möglichkeiten angemessen<br />
einzuschätzen. Technologien wie zum Beispiel<br />
VR und AR können dabei helfen, potenzielle<br />
Szenarien durchzuspielen, um auf dieser Basis<br />
Vorhersagen zu treffen. Dabei kann es sich<br />
um virtuelle Modelle wie z.B. eine neue Lagerhalle<br />
handeln, jedoch auch um die Abläufe<br />
und Prozesse innerhalb des Unternehmens.<br />
Doch auch im Arbeitsablauf können so<br />
wichtige Daten über die Prozesse aller Mitarbeitenden<br />
gesammelt und deren Arbeitswege<br />
so sinnvoller gestaltet werden. Industrie<br />
Wearables wie beispielsweise smarte<br />
Handschuhscanner werden vom Mitarbeiter<br />
auf dem Handrücken getragen. Sie liefern<br />
deshalb sozusagen die wahre Geschichte<br />
des Shop Floors. Derlei Daten maximieren<br />
ihren Wert übrigens, wenn man sie mit<br />
den Daten in anderen Enterprise-Systemen<br />
wie ERP, WMS, MDM oder BI verbindet.<br />
Denn sie schaffen so eine vollkommen neue<br />
Perspektive, weil sie eine Bottom-Up-Ansicht<br />
der Werks- und Betriebshallen erzeugen. Eben<br />
die fehlt nämlich in den allermeisten Fällen.<br />
Der digitale Zwilling ist dabei jedoch mehr als<br />
nur das virtuelle Abbild einer einzelnen Person.<br />
Er ist die Kombination von Daten, Ansichten<br />
und Aktivitäten. Sein Zweck besteht nicht<br />
darin, den Menschen zu ersetzen, sondern ihn<br />
zu ergänzen, ihn zu schützen, ihn zu stärken.<br />
Man darf gespannt sein, welche Neuerungen<br />
in 2022 den Markt bereichern werden. Manche<br />
werden wieder verschwinden, ohne dass<br />
man sie richtig zur Kenntnis genommen hat.<br />
Die alles entscheidenden Fragen werden sie<br />
dabei darum drehen, welchen Wert sie realisieren<br />
können und mit welchem Aufwand sie<br />
bei der Einführung verbunden sind. Industrie<br />
Wearables amortisieren sich oft in weniger als<br />
sechs Monaten. Sie steigern die Effizienz und<br />
entlasten den Mitarbeiter vor Ort. Zudem lassen<br />
sie sich ohne große Hürden einführen und<br />
sind ein wesentlicher Schritt in Richtung des<br />
Human Digital Twin. Vor allen Dingen aber<br />
stellen sie den Menschen endlich wieder in<br />
den Mittelpunkt. Und wenn <strong>2021</strong> etwas gezeigt<br />
hat, dann dass das unbedingt nottut.<br />
(RED)