LE-5-2021
LOGISTIK express Zeitschrift ePaper App | Ausgabe 5/2021
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LOGISTIK express 5/<strong>2021</strong> | S48<br />
Darum bleibt der Mensch für die<br />
Industrie 4.0 unentbehrlich<br />
Intelligente Roboter, automatisierte Abläufe im Logistikprozess oder zielgerichtete<br />
Industrieverfahren – viele Unternehmen träumen von einer Smart Factory. Daran<br />
hat sich auch <strong>2021</strong> nichts geändert. Zu Recht! Jedoch zeigt gerade dieses Jahr,<br />
dass der Mensch weiterhin die ausführende Kraft bleibt. GASTBEITRAG: AXEL SCHMIDT<br />
Die Welt, der Konsum und die zugrundeliegenden<br />
Supply Chains verändern sich teilweise<br />
rasant. Der damit einhergehende Zwang zu<br />
flexiblen Prozessen bleibt dagegen konstant.<br />
An welchen Stellschrauben lässt sich jedoch<br />
drehen? Welche Muster lassen sich erkennen?<br />
Wo liegen etwaige Optimierungspotenziale?<br />
AXEL SCHMIDT<br />
SENIOR<br />
COMMUNICATIONS<br />
MANAGER<br />
PROGLOVE<br />
Den angekündigten Rückgang<br />
menschlicher Arbeitskräfte hat es<br />
nicht gegeben. Und auch in 2022<br />
wird sich daran eher nichts ändern.<br />
Mehr denn je wird es aber darauf ankommen,<br />
digitale Prozesse und menschliches Handeln<br />
zu integrieren, Daten lösungsorientiert auszuwerten<br />
und eine bessere Zusammenarbeit zwischen<br />
Mensch und Maschine zu ermöglichen.<br />
Geht es um Industrie 4.0 und die Digitalisierung<br />
logistischer Prozesse, fallen häufig<br />
Begriffe wie Digital Twin und Künstliche Intelligenz<br />
(KI). Mit Ausblick auf das Jahr 2022 werden<br />
viele Trends und Wünsche für eine bessere<br />
Industrie und smartere Produktionshallen<br />
laut. Auch die Folgen der Corona-Pandemie<br />
hallen weiterhin nach und bestimmen noch<br />
immer den Arbeitsablauf einiger Unternehmen.<br />
Zukünftig werden nicht nur mehr Flexibilität<br />
in der Produktion, sondern auch auf<br />
Manager-Level gefordert. Allerdings gilt es<br />
dabei, sich nur mit einer Top-Down-Perspektive<br />
zu begnügen. Von einer besseren Zusammenarbeit<br />
innerhalb unterschiedlicher Abteilungen<br />
kann das ganze Unternehmen bis<br />
hin zu den im Lager arbeitenden Menschen<br />
profitieren.<br />
So banal das auch klingen mag: Grundlage<br />
dafür bildet die zielführende Analyse von<br />
Daten. Nur woher kommen eben diese Informationen?<br />
Maschinen sammeln sie im Grunde<br />
ja automatisch. Wie aber steht es mit dem<br />
Menschen? Umso mehr da man hier natürlich<br />
auch den Datenschutz beachten muss. Wearables<br />
wie beispielsweise ein smarter Handschuhscanner<br />
können diese Lücke schließen.<br />
Die Voraussetzung dabei ist natürlich, dass<br />
man die Daten aggregiert und in anonymisierter<br />
Form verarbeitet. Dann jedoch lassen<br />
sich etwa Time-Motion-Studien durchführen,<br />
Hotspots und Blocker erkennen oder auch<br />
Vergleiche von Arbeitsstationen vornehmen.<br />
Der Human Digital Twin rückt damit also in<br />
Reichweite.<br />
Digitale Vernetzung von Mensch und<br />
Maschine ist der Schlüssel zur Industrie 4.0<br />
Immer mehr Systeme sollen den Menschen<br />
mit der digitalen Produktionsumgebung vernetzen.<br />
Die Automatisierung schreitet weiter<br />
voran und somit auch die Aufgabe für den<br />
Mensch diese zu überprüfen. Denn programmierte<br />
Maschinen funktionieren zwar perfekt<br />
für die Aufgabe, für die sie konzipiert wurden,<br />
doch das Denken kann nur ein Mensch übernehmen.<br />
Allein der Mensch ist in der Lage unvorhergesehene<br />
Situationen unmittelbar auszuwerten<br />
und spontane Entscheidungen zu<br />
treffen. Zeigt eine Maschine eine Fehlermeldung<br />
an und schaltet sich ab, bleibt sie ab-