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Arabische Pferde IN THE FOCUS 3/201 - Gestütsportrait Vogelsberg Araber

Zeitschrift für Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes

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Links der russische Hengst Kamerton (Mat /<br />

Kaluga) mit 22 Jahren noch topfit!<br />

Rechts die in zweiter Generation selbst<br />

gezogene Stute MS Malenka (Prinik Kossack /<br />

Muscata) *<strong>201</strong>4<br />

Unten die gelungene Kombination aus den<br />

beiden, HF Mandana (Kamerton / MS Malenka)<br />

*2021<br />

Zucht<br />

gestüt bezogen. Er verkörpert, was Maria Sens<br />

und Harald Frey züchten wollen – solide <strong>Pferde</strong><br />

mit Reitpferdeeigenschaften und gutem<br />

Typ. Und außerdem hat jeder gute Hengst<br />

eine überragende Mutter – und die steht ja<br />

nun auch auf dem <strong>Vogelsberg</strong>: Abakana Kossack<br />

(Balaton / Amunitia) *2001, WAHO-Trohpy<br />

Gewinnerin <strong>201</strong>5, mit einer 1. Prämie und<br />

Elite-Titel des Zuchtverbandes AVS in den<br />

Niederlanden ausgezeichnet. Bislang hat der<br />

junge Hengst alles gut gemeistert und die in<br />

ihn gesteckten Erwartungen mehr als erfüllt:<br />

Er war bester Eintragungshengst des VZAP<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

mit Goldschleife und einer Wertnote von 8,5,<br />

wobei die (komm.) Zuchtleiterin Anja Daniels<br />

insbesondere auf seinen raumgreifenden,<br />

elastischen und durch den Rücken schwingenden<br />

Trab hinwies. Er wurde gekört und<br />

für alle Rassegruppen zugelassen, und er erhielt<br />

2021 die VZAP-Verbandsprämie. Letzten<br />

Winter hat er auch seine ersten Ausbildungsschritte<br />

unter dem Sattel absolviert und seine<br />

Sache gut gemacht. Wenn alles weiterhin so<br />

gut läuft, soll er 2022 zur Hengstleistungsprüfung<br />

vorgestellt werden. Außerdem sind<br />

dieses Jahr seine ersten beiden Fohlen gefallen<br />

– und auch diese wurden auf Anhieb vom<br />

VZAP mit einer Goldschleife prämiert. Bei solchen<br />

Meriten haben natürlich auch die Deckkunden<br />

nicht lange auf sich warten lassen<br />

(siehe Kasten) – mit 18 Stuten für Kamerton<br />

und A Magic Man hatte das <strong>Vogelsberg</strong>-Gestüt<br />

seine beste Decksaison seit Bestehen!<br />

Bedeckungszahlen im <strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong>gestüt 2021<br />

Eigene Stuten<br />

Fremdstuten<br />

davon...<br />

Prämienstuten<br />

Elite-Stuten<br />

WAHO-<br />

Trophy<br />

Gewinnerin<br />

Natursprung ist Vertrauenssache<br />

Gedeckt wird mit den beiden Hengsten im<br />

Natursprung und die Befruchtungsquote ist<br />

beeindruckend: Von 18 Stuten sind 16 tragend.<br />

Und was vielleicht noch wichtiger ist,<br />

die Stutenbesitzer bekamen ihre Stuten in<br />

einwandfreiem Zustand zurück. Das Deckgeschäft,<br />

insbesondere im Natursprung, ist<br />

Vertrauenssache, denn schließlich stehen die<br />

Stuten hier einige Zeit, haben Stress mit der<br />

ungewohnten Umgebung, und auch mit dem<br />

Deckgeschäft an sich, insbesondere bei Maidenstuten.<br />

Für Maria ist es jedes Mal eine besondere<br />

Herausforderung, dass sich jede Stute<br />

wohlfühlt, auch psychisch, denn dann ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, daß sie aufnimmt, größer.<br />

Von den rund sieben bis acht Zuchtstuten<br />

fallen pro Jahr durchschnittlich etwa vier<br />

Fohlen. Die Anzahl der Bedeckungen hängt<br />

immer vom vorhanden Platz ab. „Im Grunde<br />

machen wir eine Planung für vier bis fünf<br />

Jahre“, erklärt Maria. „Wenn wir jetzt dieses<br />

21<br />

insgesamt<br />

2021 gedeckte<br />

Stuten<br />

Kamerton 2 5 4 2 2 7<br />

A Magic Man 3 8 3 1 11<br />

gesamt 5 13 7 3 2 18<br />

Jahr Stuten decken, dann kommen die Fohlen<br />

nächstes Jahr auf die Welt, das ist schon<br />

mal ein Jahr. Als Absetzer und Jährling kommen<br />

sie dann in unseren Laufstall, zwei- und<br />

dreijährig sind sie im Sommer 24 Stunden<br />

pro Tag draußen, aber im Winter müssen sie<br />

nachts aufgestallt werden. Der Platz ist somit<br />

der limitierende Faktor. Wenn wir also dieses<br />

Jahr decken, müssen die daraus resultierenden<br />

<strong>Pferde</strong> spätestens in vier bis fünf Jahren<br />

verkauft sein. Natürlich haben wir auch immer<br />

eine Notbox, die noch frei ist, falls etwas<br />

nicht so läuft wie geplant.“<br />

Die Fohlen bleiben die ersten Wochen mit ihren<br />

Müttern auf der „Hauskoppel“ und nachts<br />

im Stall. Dabei werden sie auch an das tägliche<br />

„handling“ gewöhnt, sie werden überall<br />

angefasst und gestreichelt. Im Spätsommer<br />

dürfen sie dann mit ihren Müttern auf die<br />

Waldkoppel umziehen, eine drei Hektar große<br />

Weide, rundherum von Wald umgeben.<br />

Hier gibt es Gras im Überfluß, und so wird nur<br />

täglich geprüft, dass keiner verletzt ist, und<br />

dass genügend Wassser vorhanden ist.<br />

Fohlenerziehung<br />

Dadurch, dass sie zuvor sich überall haben<br />

anfassen lassen, lassen sie sich später auch<br />

anstandslos das Halfter aufziehen. Dies geschieht<br />

im Spätherbst, während sie noch<br />

bei der Mutter sind, in den letzten Tagen vor<br />

dem Absetzen. Erst wenn sie abgesetzt sind<br />

und im Laufstall stehen, werden sie daran<br />

gewöhnt, dass sie angebunden werden. „Ich<br />

lasse sie dann erst zwei Tage im Laufstall völlig<br />

in Ruhe“, erklärt Maria. „Nach zwei Tagen<br />

haben sie sich beruhigt, und ich mache das<br />

Halfter drauf und binde sie an. Die ersten<br />

Male binde ich sie noch nicht fest an, schlinge<br />

nur den Strick durch den Anbindehaken,<br />

sonst wäre das zu gefährlich. Aber das dauert<br />

nur ein bis zwei Tage, dann haben die das<br />

kapiert. Ich habe es bis jetzt – mit Ausnahme

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