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Arabische Pferde IN THE FOCUS 3/201 - Gestütsportrait Vogelsberg Araber

Zeitschrift für Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes

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Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

in the focus<br />

3/2021 (Vol. 27) • 6,50 €<br />

50 Jahre Gestüt<br />

El Thayeba<br />

Blutfanatismus - Rein,<br />

reiner, am reinsten<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Kunst & Künstler -<br />

Nicole Sachs


Natürlich!<br />

Nasheed Al Amal Hoor<br />

<strong>Arabische</strong>s Vollblut *01.02.<strong>201</strong>0, Schimmel<br />

Vater: Hafez Al Ahd Hoor (Hengstlinie: Jamil el Kebir über Anter)<br />

Mutter: Aneedah EAO (Stutenlinie: Saklawi Gidran)<br />

Gestüt Hoor Al Oyoun, Philippe Paraskevas, Besichtigung: Feb. <strong>201</strong>9 / Nov. <strong>201</strong>9, Abflug Kairo: 19. April 2021, Ankunft Marbach: 19. April 2021<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands<br />

72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de


The cancellation of the All Nations Cup (ANC) came as a bit of a<br />

surprise for some, but less so for others. The reason that the coro-<br />

Editorial<br />

na situation is still incalculable and the financial risk is too great is<br />

Wenn nicht<br />

jetzt<br />

wann dann?<br />

Die Absage des All Nations Cups (ANC) kam für einige etwas überraschend,<br />

für andere weniger. Die Begründung, dass die Corona-Situation<br />

nach wie vor unkalkulierbar und das finanzielle Risiko zu groß<br />

ist, ist vermutlich nur die halbe Wahrheit – aber darum geht es hier<br />

gar nicht.<br />

Ich betrachte die Absage als eine Chance, dass der VZAP jetzt endlich<br />

aus dieser überkandidelten Schauszene – oder besser „Show-Szene“,<br />

und hier sind in erster Linie die A- und Titel-Schauen gemeint – aussteigt.<br />

Für immer. Eine Szene, die wenig Rückhalt in der Züchterschaft<br />

hat – denn nur eine Handvoll <strong>Pferde</strong> deutscher Aussteller ging in<br />

den letzten Jahren am ANC an den Start. Eine Szene, die unter Tierschutzaspekten<br />

mehr als fragwürdig ist – und eines Zuchtverbandes<br />

unwürdig. Eine Szene, die am Geldhahn der arabischen Länder hängt<br />

– wo „Bakschisch“ und Vorteilsnahme an der Tagesordnung sind. Eine<br />

Szene, die Skandale hervorbringt – die dann tunlichst schnell unter<br />

den Teppich gekehrt werden. Eine Szene, die einigen wenigen nützt,<br />

insbesondere den Trainern und Händlern – die aber der Zucht, dem<br />

Ruf der Rasse und vor allem den <strong>Pferde</strong>n schadet.<br />

Aber ich höre schon wieder das Mantra, dass der Verband den ANC<br />

zum (finanziellen) Überleben braucht. Dabei hat die Mitgliederversammlung<br />

schon mehrmals den Auftrag gegeben, ein „Szenario“<br />

ohne ANC zu entwickeln. Meist wurden als Gegenargument die hohen<br />

Personalkosten genannt, die nicht zu bezahlen wären ohne die<br />

Einnahmen aus dem ANC. Nun haben jedoch in letzter Zeit zwei Mitarbeiter<br />

den Verband auf eigenen Wunsch verlassen, die – ohne die<br />

Organisation des ANC und bei sinkenden Mitgliederzahlen und Fohlengeburten<br />

– auch verzichtbar sind. Bevor also neue Mitarbeiter eingestellt<br />

werden, sollte über eine Alternative ohne ANC nachgedacht<br />

werden. Und zwar jetzt – denn jetzt wäre die Gelegenheit!<br />

Viel zu lange hat der „kleine Züchter“ darunter gelitten, dass die<br />

„Show-Szene“ den Ruf der Rasse kaputtgemacht hat. Das Bild des völlig<br />

panischen, verrückten, nicht kontrollierbaren <strong>Araber</strong>s hat seinen<br />

Ursprung in diesen „Shows“, wo es wichtiger ist, dass <strong>Pferde</strong> mit viel<br />

Steigen und Hüpfen „eine Show abziehen“, statt ordentlich zu traben,<br />

um ordentlich beurteilt zu werden. Wo nur noch „gezirkelt“ wird, und<br />

kaum ein Pferd eine Länge der Bahn ohne Ausfall traben kann (oder<br />

darf). Wo nicht selten mißhandelte Hengste agressiv gegen ihren<br />

Vorführer werden oder panisch Richter und Ringstewards über den<br />

Haufen rennen. Man kann eigentlich nur froh sein, dass es bislang nur<br />

zu wenigen ernsthaften Unfällen gekommen ist.<br />

Es wäre daher an der Zeit, dass sich der VZAP von dieser Art der<br />

„Show-Szene“ verabschiedet. Und wenn man es richtig anstellt,<br />

könnte der VZAP sogar zur Speerspitze gegen diese ausufernde<br />

„Show-Szene“ werden, er könnte sich zum Anwalt der <strong>Pferde</strong> machen<br />

und zum Anführer für einen tierschutzgemäßen Umgang mit ihnen.<br />

Die Mehrheit der Züchter hätte er dabei sicherlich auf seiner Seite.<br />

Now,<br />

or<br />

Never!<br />

probably only half the story - but that's not the point here.<br />

I see the cancellation of this show as a chance that the VZAP will<br />

finally get out of this over-the-top show scene - or rather "showbiz<br />

scene" - forever! -, and I am talking primarily about the A and title<br />

shows here. A scene that has little support from the breeders - because<br />

only a handful of horses from German exhibitors have competed<br />

at the ANC in recent years. A scene that is more than questionable<br />

from an animal welfare point of view - and unworthy of<br />

a breeders association. A scene that hangs on the money from<br />

the Arab countries - where “baksheesh” and taking advantage are<br />

the order of the day. A scene that causes scandals - which are then<br />

swept under the carpet as quickly as possible. A scene that benefits a<br />

few, especially the trainers and dealers - but which damages breeding,<br />

the reputation of the breed and above all the horses.<br />

But I hear the mantra again that the association needs the ANC for<br />

(financial) survival. The general assembly has already given the order<br />

several times to develop a "scenario" without the ANC. Most of<br />

the time, the counter-argument was the high personnel costs, which<br />

could not be paid without the income from the ANC. Recently, however,<br />

two employees have left the association at their own request,<br />

which - without the organization of the ANC and with decreasing<br />

membership numbers and foal births - can then be dispensed with.<br />

So before new employees are hired, an alternative without ANC<br />

should be considered. And that must be done now - because now<br />

would be the opportunity!<br />

For far too long the “little breeder” suffered from the fact that the<br />

“show scene” ruined the breed's reputation. The image of the completely<br />

panicked, crazy, uncontrollable Arabian horse has its origin<br />

in these "shows", where it is more important that horses with a lot<br />

of rearing and jumping around "put on a show" instead of trotting<br />

properly in order to be properly judged. Where horses are shown<br />

only in tiny "circles" and hardly any horse can (or is allowed to) trot<br />

a length of the arena without dropping out. Where it is not uncommon<br />

for abused stallions to be aggressive towards their handler or<br />

where judges and ring stewards are run over in panic. One can really<br />

only be glad that there have been only a few serious accidents so far.<br />

It would therefore be time for the VZAP to say goodbye to this type<br />

of “showbiz scene”. And if they do it right, the VZAP could even become<br />

the spearhead against this rampant "showbiz scene", it could<br />

make itself the advocate of the horses and the leader in dealing with<br />

them in accordance with animal welfare. Then the VZAP would certainly<br />

have the majority of breeders on his side.<br />

Editorial<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Beständeschau Schweiz - "Wie ein Klassentreffen" 38<br />

Artikel<br />

50 Jahre El Thayeba -<br />

Mit Leidenschaft und Passion 6<br />

Tag der Offenen Tür -<br />

Nagel's Katharinenhof 14<br />

Al Qusar Arabians 16<br />

<strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong> -<br />

Erfolg braucht seine Zeit 18<br />

Denkanstösse -<br />

Rein, reiner am reinsten? 24<br />

Schauen -<br />

Shagya-Europa-Championat 36<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Internationale Tage in Ströhen - Klein aber fein 40<br />

<strong>Araber</strong>-Festival in Stadl Paura - Kommt die<br />

Trendwende? 42<br />

Von Kunst und Künstlern - Nicole Sachs 46<br />

Verein zur Föderung des Shagya-<strong>Araber</strong>s -<br />

Vom Online- zum Live-Turnier 52<br />

Europa-Championat der Sport-<strong>Araber</strong> -<br />

Viele neue Gesichter 54<br />

DM, EM, W-YJ im Distanzreiten 62<br />

Rubriken<br />

News 28<br />

Termine 65<br />

Impressum, Vorschau 65-66<br />

Es gibt nur wenige <strong>Araber</strong>gestüte in Deutschland, die auf eine<br />

50-jährige Zuchtgeschichte zurückblicken können - El Thayeba ist<br />

eines davon. Im August wurde mit einem „Tag der offenen Tür“<br />

das Gestütsjubiläum gefeiert.<br />

There are only a few Arabian horse studs in Germany that can look back<br />

on a 50 year breeding history - El Thayeba is one of them. In August, the<br />

stud's anniversary was celebrated with an “open day” .<br />

Seit rund 20 Jahren züchten Maria Sens und Harald Frey arabische<br />

<strong>Pferde</strong>. Sie haben ihre Nische im bunten Spektrum der Blutlinien<br />

und Verwendungszwecke gefunden und züchten arabische Reitpferde<br />

aus überwiegend russisch-polnischen Linien. Konsequenz<br />

und Durchhaltevermögen wird belohnt – dieses Jahr hatten sie mit<br />

Abstand die beste Decksaison.<br />

Unser Titelbild<br />

Mouammar (Gazwan<br />

Al Nasser / Amurath Mofeedah)<br />

*<strong>201</strong>1, Z.u.B.: Gerd<br />

Meixner, geritten von Helena<br />

Jody Byrne<br />

Mouammar (Gazwan Al<br />

Nasser / Amruath Mofeedah)<br />

*<strong>201</strong>1, br. & ow.: Gerd Meixner,<br />

ridden by Helena Jody Byrne<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 3/2021


Content<br />

Articles<br />

Table of Content<br />

50 Years of El Thayeba Stud -<br />

With Dedication and Passion 10<br />

Open Day at -<br />

Nagel's Katharinenhof 14<br />

Al Qusar Arabians 16<br />

Food for Thought -<br />

Pure, purer, purest?<br />

online only<br />

European Championships for Sports Arabians -<br />

Many new Faces 58<br />

miscellanea<br />

Shows & Events 2021 65<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

Table of Content<br />

Eine abgespeckte "Schausaison" hielt dennoch für jeden etwas bereit<br />

- sei es das Europa-Championat für Shagya-<strong>Araber</strong>, internationaler<br />

Flair an den Schauen in Ströhen, echte Zuchtbeurteilung<br />

an der Beständeschau in der Schweiz oder Amateure,<br />

die insbesondere im Sattel glänzten, in Österreich.<br />

Nicole Sachs ist eine zeitgenössische Künstlerin, deren <strong>Pferde</strong>bronzen<br />

und Skulpturen an die Werke europäischer Künstler um<br />

1840 bis 1920 erinnern. Sie lies sich von diesen, aber auch von<br />

den Bronzen von Brigitte Eberl und Karen Kasper inspirieren; ansonsten<br />

aber hat sie sich die nötige Technik selbst beigebracht!<br />

Trotz Corona hatte das Europa-Championat der Sport-<strong>Araber</strong> mehr<br />

<strong>Pferde</strong> zu verzeichnen, als in den Vorjahren. Und das Beste daran, es<br />

waren auch viele neue Gesichter dabei!<br />

Despite Corona, the European Championship for Sports Arabians had<br />

more horses than in previous years. And the best thing about it, there<br />

were also many new faces!<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

5


<strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong><br />

Zucht<br />

Erfolg<br />

braucht seine Zeit<br />

Seit rund 20 Jahren züchten Maria Sens und Harald Frey arabische <strong>Pferde</strong> im schönen <strong>Vogelsberg</strong>kreis,<br />

zwischen Gießen und Kassel gelegen. Sie haben ihre Nische im bunten Spektrum<br />

der Blutlinien und Verwendungszwecke gefunden und züchten arabische Reitpferde<br />

aus überwiegend russisch-polnischen Linien. Konsequenz und Durchhaltevermögen wird<br />

belohnt – dieses Jahr hatten sie mit Abstand die beste Decksaison.<br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/2021


<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> spielten schon recht<br />

früh im Leben von Maria Sens eine<br />

Rolle, und alles begann, nachdem sie<br />

Hadban Enzahi gesehen hatte. „Der hat mir<br />

damals als Kind gut gefallen, da ist der Funke<br />

übergesprungen“, erzählt Maria, als wir<br />

gemütlich im Garten des <strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong>-Gestüts<br />

sitzen. Die zweite Begegnung<br />

mit dieser Rasse fand während eines Besuchs<br />

mit dem Reitverein auf der Equitana statt, wo<br />

ihr ein Schimmelviererzug mit <strong>Araber</strong>n in Erinnerung<br />

blieb – so wurde das Interesse für<br />

diese Rasse wachgehalten, denn es gab in<br />

Deutschland ja noch nicht so viele davon, damals<br />

in den 1960er Jahren.<br />

Nach Abitur und Studium der Agrarwissenschaften<br />

zog sie mit Kind und Mann in<br />

den <strong>Vogelsberg</strong>kreis auf einen Resthof. Der<br />

Warmblutwallach aus Kindertagen war mittlerweile<br />

in die Jahre gekommen, sodass sie<br />

sich anfangs der 1990er nach einem neuen<br />

Pferd umsah. Über eine Verkaufsanzeige<br />

wurde sie auf die Vollblutaraberstute Galima<br />

(Ibn Galal-5 / Golda) *1980 aufmerksam, und<br />

kurze Zeit später stand sie bei ihr im Stall –<br />

tragend von Abu Ibn Galal, sodass der Grundstein<br />

für die weitere züchterische Tätigkeit<br />

gelegt war. Die Hengstwahl fiel dann auf den<br />

Russen Karavan (Naslednik / Carolina) *1975,<br />

der bei John Jessen stand. „Die Karavan-Fohlen<br />

waren komplett andere <strong>Pferde</strong> als die von<br />

Abu Ibn Galal“, erläutert Maria. „Sie waren einfacher<br />

im Umgang, ruhig und ausgeglichen<br />

und mehr im Reitpferdetyp - und so bin ich<br />

zu den ‚Russen’ gekommen!“<br />

Zucht<br />

Der eigene Hof<br />

Karavan hat sie so überzeugt, dass kurze Zeit<br />

später eine weitere Tochter von ihm aus der<br />

Zucht von John Jessen im Stall stand: Ravenna<br />

(a.d. Natasha II) *1996, ein gutes Reitpferd,<br />

aber da ihr erstes Fohlen ein bunter Fuchs<br />

war, und Maria mit so viel Weiß gar nicht<br />

glücklich war, wurde sie wieder verkauft.<br />

„Heute würde ich das vermutlich nicht mehr<br />

machen und ihr eine zweite Chance geben“,<br />

sagt sie. Es war auch die Zeit, als sie sich von<br />

ihrem Mann trennte und Harald Frey kennenlernte,<br />

der damals eine Kubinec-Tochter besaß,<br />

Karmen IV (a.d. Bonita) *1994, mit der er<br />

züchtete. Somit hatten sie zusammen bereits<br />

sechs <strong>Pferde</strong>, für die sie einen Hof suchten,<br />

den sie dann hier in Gemünden fanden. „Das<br />

war keine leichte Entscheidung, schließlich<br />

hatte ich ein kleines Kind und einen Job –<br />

und sich dann so ein landwirtschaftliches Anwesen<br />

zu kaufen, war ein großer Schritt“. Harald,<br />

der sowohl ein erfahrener <strong>Pferde</strong>mann<br />

als auch gelernter Handwerker ist, war von<br />

nun an für die Landwirtschaft zuständig und<br />

die ganzen handwerklichen Arbeiten, die auf<br />

so einem Hof anfallen. Mit dem Hof war jetzt<br />

auch genügend Platz vorhanden, zehn Hektar<br />

Wiesen und Weiden konnten zu den zwei<br />

Links der 2020 auf den <strong>Vogelsberg</strong> gekommene Hengst A Magic<br />

Man of Kossack (S.M.A. Magic One / Abakana Kossack) *<strong>201</strong>7, bester<br />

Eintragungshengst, gekörter Prämienhengst des VZAP.<br />

Alle Fotos: Gudrun Waiditschka<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

Der Magic-Man-Sohn HF Maraval (A Magic Man of Kossack / Makemba) *2021 hat den Blick und<br />

den Typ von seinem Vater geerbt und wurde wie sein Bruder HF Magic Moment als Prämienfohlen<br />

ausgezeichnet.<br />

Hektar eigenem Land zugepachtet werden,<br />

und so begann 1998 die eigentliche Zucht<br />

der „<strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong>“. Seither wurden hier<br />

immer zwischen zwei und sieben Fohlen pro<br />

Jahr geboren, „nur ein Jahr nicht, da hatten<br />

wir den Mut verloren, weil der Absatz fehlte,<br />

daher haben wir <strong>201</strong>5 nicht gedeckt“, erläutert<br />

Maria.<br />

Kamerton zieht ein<br />

Noch einmal zurück zum Beginn: Die ersten<br />

Jahre hatte man mit verschiedenen Hengsten<br />

gedeckt, meist russischer Blutführung. Aber<br />

bei durchschnittlich vier Fohlen im Jahr läuft<br />

auch das ins Geld, und so war ein Hengstkauf<br />

durchaus eine Option, zumal man mit dem<br />

eigenen Hof ja auch die räumlichen Voraussetzungen<br />

für die Hengsthaltung hatte. Harald<br />

und Maria waren zu dieser Zeit regelmä-<br />

19<br />

ßige Besucher des Tersk Holland Sales. Als sie<br />

2003 dort waren, war ihre erste Begegnung<br />

mit dem Hengst Kamerton, als dieser aus<br />

dem Stall kam, stieg, sich losriss und dann<br />

frei auf dem Gestütsgelände herumlief. „Den<br />

Idioten will ich nicht“, war Marias spontaner<br />

Gedanke. „Aber laufen konnte er damals<br />

schon, er fiel gerade dadurch auf, dass er sich<br />

elastisch und mit viel ‚Gummi’ bewegte. Und<br />

dann kam er in den Auktionsring – und keiner<br />

wollte ihn haben. Das Mindestgebot wurde<br />

nicht erreicht – back to the stable!“ Zwischenzeitlich<br />

aber war Harald aufgestanden<br />

und weggegangen. Er ging in den Stall und<br />

schaute sich den Hengst nochmals genauer<br />

an: Kein Überbiss, kein Kryptorchide, alle vier<br />

Beine und Sehnen glasklar, und anfassen ließ<br />

er sich auch überall. Minuten später war er<br />

gekauft! Harald war schon immer der mutigere<br />

von den beiden...<br />

Kamerton stellte sich als Glücksgriff heraus,<br />

denn seine Nachkommen sind klar im Kopf,<br />

haben gute Reiteigenschaften und beste<br />

Gänge. „Wir hatten uns schon sehr früh für


Zucht<br />

diesen Weg, arabische Reitpferde zu züchten,<br />

entschieden. Wir hätten in der Schaupferdezucht<br />

ja auch gar nicht mit den großen<br />

Gestüten mithalten können, die Geld aus anderen<br />

Unternehmen in der Rückhand haben.<br />

Abgesehen davon ist das nicht unsere Welt!<br />

Heute sind wir froh, dass wir die Weichen<br />

schon damals so gestellt haben, denn es dauert<br />

seine Zeit, bis ein Fohlen zum Reitpferd<br />

wird und dann für seine Abstammung und<br />

sein Heimatgestüt Werbung machen kann.“<br />

Die Zuchtstuten<br />

Die meisten Namen der Zuchtstuten beginnen<br />

mit „M“ und gehen auf Mercedes II<br />

(Medalist / Mercuria) *1993 bzw. auf ihre<br />

Töchter Matrika und Marenah zurück, beide<br />

von dem Russen Pomarval. HF Karaganda<br />

geht noch auf Harald Freys Stammstute, die<br />

Kubinec-Tochter Karmen IV zurück. Alle diese<br />

Stuten sind zwar nicht „rein russisch“, aber<br />

führen zu 90 und mehr Prozent „Russenblut“.<br />

Vor ein paar Jahren kamen noch die reinen<br />

Russinnen Morwhanna F (Piligrim / Moriachka)<br />

*2003 und Abakana Kossack (Balaton<br />

/ Amunitia) *2001 hinzu und kürzlich OKS<br />

Epigina (Girlan-Bey / OKS Epsylina) *<strong>201</strong>6 aus<br />

überwiegend polnischen Linien. Alle diese<br />

Stuten bringen Solidität, ein gutes Gebäude<br />

und gute Bewegungen mit – aber mitunter<br />

fehlt es an arabischer Ausstrahlung, Typ<br />

und Schmelz. Dafür sind dann die Hengste<br />

zuständig – und so wurden neben Kamerton<br />

und anderen Russen auch Hengste mit<br />

20<br />

einem „Schuß“ Schaublut eingesetzt, wie<br />

beispielsweise ByStival Kossack, Mouammar<br />

und Pallaton K. „Die Käufer suchen sich aus<br />

einer Gruppe doch immer wieder die <strong>Pferde</strong><br />

mit dem schönsten Kopf aus“, lacht Harald.<br />

„Wichtiger aber als ein hübsches Köpfchen ist<br />

dann doch der Charakter der Fohlen, den erkennt<br />

man aber erst im Umgang. Kürzlich war<br />

eine Käuferin da, der ist eine der Jährlingsstuten<br />

geradezu in die Taschen gekrochen – das<br />

war kaufentscheidend!“<br />

Die Erwartungen erfüllt<br />

Letztes Jahr hat Kamerton nun Konkurrenz<br />

bekommen: A Magic Man of Kossack (S.M.A.<br />

Magic One / Abakana Kossack) *<strong>201</strong>7 hat seine<br />

Beschälerbox auf dem <strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong>-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 3/2021


Links der russische Hengst Kamerton (Mat /<br />

Kaluga) mit 22 Jahren noch topfit!<br />

Rechts die in zweiter Generation selbst<br />

gezogene Stute MS Malenka (Prinik Kossack /<br />

Muscata) *<strong>201</strong>4<br />

Unten die gelungene Kombination aus den<br />

beiden, HF Mandana (Kamerton / MS Malenka)<br />

*2021<br />

Zucht<br />

gestüt bezogen. Er verkörpert, was Maria Sens<br />

und Harald Frey züchten wollen – solide <strong>Pferde</strong><br />

mit Reitpferdeeigenschaften und gutem<br />

Typ. Und außerdem hat jeder gute Hengst<br />

eine überragende Mutter – und die steht ja<br />

nun auch auf dem <strong>Vogelsberg</strong>: Abakana Kossack<br />

(Balaton / Amunitia) *2001, WAHO-Trohpy<br />

Gewinnerin <strong>201</strong>5, mit einer 1. Prämie und<br />

Elite-Titel des Zuchtverbandes AVS in den<br />

Niederlanden ausgezeichnet. Bislang hat der<br />

junge Hengst alles gut gemeistert und die in<br />

ihn gesteckten Erwartungen mehr als erfüllt:<br />

Er war bester Eintragungshengst des VZAP<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

mit Goldschleife und einer Wertnote von 8,5,<br />

wobei die (komm.) Zuchtleiterin Anja Daniels<br />

insbesondere auf seinen raumgreifenden,<br />

elastischen und durch den Rücken schwingenden<br />

Trab hinwies. Er wurde gekört und<br />

für alle Rassegruppen zugelassen, und er erhielt<br />

2021 die VZAP-Verbandsprämie. Letzten<br />

Winter hat er auch seine ersten Ausbildungsschritte<br />

unter dem Sattel absolviert und seine<br />

Sache gut gemacht. Wenn alles weiterhin so<br />

gut läuft, soll er 2022 zur Hengstleistungsprüfung<br />

vorgestellt werden. Außerdem sind<br />

dieses Jahr seine ersten beiden Fohlen gefallen<br />

– und auch diese wurden auf Anhieb vom<br />

VZAP mit einer Goldschleife prämiert. Bei solchen<br />

Meriten haben natürlich auch die Deckkunden<br />

nicht lange auf sich warten lassen<br />

(siehe Kasten) – mit 18 Stuten für Kamerton<br />

und A Magic Man hatte das <strong>Vogelsberg</strong>-Gestüt<br />

seine beste Decksaison seit Bestehen!<br />

Bedeckungszahlen im <strong>Vogelsberg</strong>-<strong>Araber</strong>gestüt 2021<br />

Eigene Stuten<br />

Fremdstuten<br />

davon...<br />

Prämienstuten<br />

Elite-Stuten<br />

WAHO-<br />

Trophy<br />

Gewinnerin<br />

Natursprung ist Vertrauenssache<br />

Gedeckt wird mit den beiden Hengsten im<br />

Natursprung und die Befruchtungsquote ist<br />

beeindruckend: Von 18 Stuten sind 16 tragend.<br />

Und was vielleicht noch wichtiger ist,<br />

die Stutenbesitzer bekamen ihre Stuten in<br />

einwandfreiem Zustand zurück. Das Deckgeschäft,<br />

insbesondere im Natursprung, ist<br />

Vertrauenssache, denn schließlich stehen die<br />

Stuten hier einige Zeit, haben Stress mit der<br />

ungewohnten Umgebung, und auch mit dem<br />

Deckgeschäft an sich, insbesondere bei Maidenstuten.<br />

Für Maria ist es jedes Mal eine besondere<br />

Herausforderung, dass sich jede Stute<br />

wohlfühlt, auch psychisch, denn dann ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, daß sie aufnimmt, größer.<br />

Von den rund sieben bis acht Zuchtstuten<br />

fallen pro Jahr durchschnittlich etwa vier<br />

Fohlen. Die Anzahl der Bedeckungen hängt<br />

immer vom vorhanden Platz ab. „Im Grunde<br />

machen wir eine Planung für vier bis fünf<br />

Jahre“, erklärt Maria. „Wenn wir jetzt dieses<br />

21<br />

insgesamt<br />

2021 gedeckte<br />

Stuten<br />

Kamerton 2 5 4 2 2 7<br />

A Magic Man 3 8 3 1 11<br />

gesamt 5 13 7 3 2 18<br />

Jahr Stuten decken, dann kommen die Fohlen<br />

nächstes Jahr auf die Welt, das ist schon<br />

mal ein Jahr. Als Absetzer und Jährling kommen<br />

sie dann in unseren Laufstall, zwei- und<br />

dreijährig sind sie im Sommer 24 Stunden<br />

pro Tag draußen, aber im Winter müssen sie<br />

nachts aufgestallt werden. Der Platz ist somit<br />

der limitierende Faktor. Wenn wir also dieses<br />

Jahr decken, müssen die daraus resultierenden<br />

<strong>Pferde</strong> spätestens in vier bis fünf Jahren<br />

verkauft sein. Natürlich haben wir auch immer<br />

eine Notbox, die noch frei ist, falls etwas<br />

nicht so läuft wie geplant.“<br />

Die Fohlen bleiben die ersten Wochen mit ihren<br />

Müttern auf der „Hauskoppel“ und nachts<br />

im Stall. Dabei werden sie auch an das tägliche<br />

„handling“ gewöhnt, sie werden überall<br />

angefasst und gestreichelt. Im Spätsommer<br />

dürfen sie dann mit ihren Müttern auf die<br />

Waldkoppel umziehen, eine drei Hektar große<br />

Weide, rundherum von Wald umgeben.<br />

Hier gibt es Gras im Überfluß, und so wird nur<br />

täglich geprüft, dass keiner verletzt ist, und<br />

dass genügend Wassser vorhanden ist.<br />

Fohlenerziehung<br />

Dadurch, dass sie zuvor sich überall haben<br />

anfassen lassen, lassen sie sich später auch<br />

anstandslos das Halfter aufziehen. Dies geschieht<br />

im Spätherbst, während sie noch<br />

bei der Mutter sind, in den letzten Tagen vor<br />

dem Absetzen. Erst wenn sie abgesetzt sind<br />

und im Laufstall stehen, werden sie daran<br />

gewöhnt, dass sie angebunden werden. „Ich<br />

lasse sie dann erst zwei Tage im Laufstall völlig<br />

in Ruhe“, erklärt Maria. „Nach zwei Tagen<br />

haben sie sich beruhigt, und ich mache das<br />

Halfter drauf und binde sie an. Die ersten<br />

Male binde ich sie noch nicht fest an, schlinge<br />

nur den Strick durch den Anbindehaken,<br />

sonst wäre das zu gefährlich. Aber das dauert<br />

nur ein bis zwei Tage, dann haben die das<br />

kapiert. Ich habe es bis jetzt – mit Ausnahme


Zucht<br />

eines Jahrgangs – immer alleine geschafft,<br />

dass die Fohlen innerhalb von 10 Tagen alle<br />

angebunden an der Wand stehen. Wenn die<br />

klar im Kopf sind, machen die das! Es gibt hin<br />

und wieder einzelne Fohlen, die sind schwieriger,<br />

da muß ich mehr aufpassen und mehr<br />

Zeit investieren.“<br />

Im Winterhalbjahr werden die Absetzer jeden<br />

Tag einmal angebunden während sie<br />

ihren Hafer bekommen. Dann werden sie<br />

geputzt und müssen die Füße heben – das<br />

wird schnell zur Routine. Auch die Hufpflege<br />

macht Harald selbst, denn vielfach haben<br />

professionelle Hufpfleger nicht die Geduld,<br />

sich mit einem jungen Pferd auch einmal etwas<br />

mehr Zeit zu lassen – und durch schlechte<br />

Erfahrungen verdorben sind sie schnell.<br />

22<br />

Hafer ist das beste Futter<br />

Auf die Fütterung legt Maria besonderen<br />

Wert: Ihre Fohlen bekommen in erster Linie<br />

Hafer, kein Müsli, kein Fohlenaufzuchtfutter,<br />

aber gutes Heu ad libitum und Mineralfutter.<br />

„Ich bin immer noch der Meinung, dass<br />

Hafer das beste <strong>Pferde</strong>futter ist, weil Hafer<br />

die beste Eiweißqualität hat, die beste Bioverfügbarkeit.<br />

Das hochtechnisiert hergestellte<br />

Futter in Pelletform haben wir hier<br />

nur in Ausnahmefällen. Die Hengste kriegen<br />

ein wenig Leistungsfutter in der Decksaison,<br />

aber die Stuten und die Fohlen normalerweise<br />

nicht.“<br />

Die Fohlen und Absetzer erhalten also eine<br />

Grunderziehung, wodurch sie auch ein<br />

Grundvertrauen in den Menschen aufbauen.<br />

„Aber ich will gar keine so sehr enge Bindung<br />

zu den Fohlen aufbauen“, gibt Maria zu<br />

Bedenken, „denn sie sollen ja verkauft werden.<br />

Wenn der neue Besitzer sie abholt, ist<br />

das – egal in welchem Alter – eine Zäsur in<br />

ihrem Leben, denn sie waren vorher ja noch<br />

nie vom Hof. Wenn dieser sich dann in den<br />

ersten Tagen und Wochen intensiv mit dem<br />

Pferd beschäftigt, wird es sich automatisch<br />

an den neuen Besitzer als Bezugsperson<br />

binden. Und diese Rückmeldung bekommen<br />

wir ja auch von den Käufern: ‚Das Pferd<br />

ist völlig klar im Kopf, kommt schnell mit der<br />

neuen Situation klar, ist einfach im Umgang,<br />

absolut gut erzogen, und lernt schnell’ – das<br />

sind so die Aussagen, die wir als Feedback<br />

bekommen.“<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 3/2021


Linke Seite: die russische Stute Morwhanna F<br />

(Piligrim / Moriachka) *2003 mit ihrem Fohlen<br />

HF Makari (v. Kamerton)<br />

Llinks: Matrinka, von Aranik Kossack, aus der<br />

<strong>Vogelsberg</strong>er Stammstute Matrika, geb. <strong>201</strong>2<br />

Unten: Ihr Hengstfohlen HF Magic Moment<br />

(von A Magic Man of Kossack) *2021<br />

Zucht<br />

Nun sind aber diese Charaktereigenschaften<br />

etwas, was sich schwer darstellen und vermitteln<br />

läßt. Viele reden darüber, aber jeder<br />

hat eine andere Vorstellung davon. Hingegen<br />

sind Erfolge, egal in welcher Reitdisziplin,<br />

quanitifizierbar und objektiv. „Deshalb<br />

bin ich der Ansicht, dass wir diesen Leistungssport<br />

brauchen – als Züchter! Jeder<br />

kann sagen ‚meine <strong>Pferde</strong> sind die Besten,<br />

meine sind leistungsfähig und charakterlich<br />

die Besten’ – aber das sagt ja jeder Verkäufer.<br />

Ich muß seriös untermauern können, dass<br />

das, was ich erzähle, stimmt. <strong>Pferde</strong>verkauf<br />

ist Vertrauenssache! Immer noch! Und wenn<br />

die Leute zu uns kein Vertrauen haben, dann<br />

kaufen sie bei uns auch kein Pferd. Aber sich<br />

dieses Vertrauen aufzubauen, das schafft<br />

man eben nicht innerhalb von ein, zwei<br />

Jahren. Wir haben konsequent und zielgerichtet<br />

20 Jahre lang in diese eine Richtung<br />

gearbeitet und ernten jetzt die Früchte dieser<br />

Arbeit.“<br />

Reitsportliche Erfolge<br />

Und die Reiter mit ihren <strong>Pferde</strong>n helfen dabei,<br />

die Reputation aufzubauen, die man als Züchter<br />

von Reitpferden braucht. Sei es MS Madrass<br />

(Kamerton / Marenah) *2005, der in der<br />

Dressur bis M und S ging, Maschatka (Dinar /<br />

Majmakala) *2000, die in der Dressur bis L<br />

platziert ist, ihre Schwester Maskada (Vergil /<br />

Majmakala) *2009, die Distanzen läuft und<br />

den Best Condition nach 84 km gewann,<br />

Masheik (Kamerton / Matrika) *2005, der auf<br />

langen Distanzen unterwegs ist, sowie Krishan,<br />

Magnat, Naheefa – und wie sie alle heißen,<br />

die im Distanzsport gehen.<br />

Der Weg bis hierhin war kein leichter, denn<br />

„Reitaraber“ hatten ja lange Zeit ein Stigma:<br />

Was nicht gut genug ist für die Schau,<br />

geht in den Reitsport. Das war dem Ruf<br />

des <strong>Araber</strong>s als Reitpferd nicht gerade förderlich.<br />

„Der Durchbruch“, so Maria Sens,<br />

„kam wohl mit Facebook. Über Facebook<br />

hat man ganz gezielt die Möglichkeit, sich<br />

einen ‚Freundeskreis’ aufzubauen oder Mitglied<br />

in spezifischen Gruppen zu sein, und<br />

über regelmäßige Posts diese Leute anzusprechen.<br />

Damit kann man relativ einfach<br />

seinen Bekanntheitsgrad vergrößern. Abgesehen<br />

davon braucht man eine Homepage,<br />

die up-to-date ist, denn die Leute, die<br />

hierher kommen, haben sich vorher schon<br />

ganz genau über unsere <strong>Pferde</strong> informiert!<br />

Das kann Facebook wiederum nicht bieten,<br />

denn auf einer Facebook-Seite etwas zu finden<br />

ist ja fast unmöglich, das ist nur gut für<br />

aktuelle Mitteilungen.“<br />

Und so kommt ein Baustein zum anderen,<br />

was letztendlich zum Erfolg führt: Eine<br />

gute, solide Stutengrundlage und überdurchschnittliche<br />

Hengste, Fachwissen in<br />

<strong>Pferde</strong>zucht, Haltung, und Landwirtschaft,<br />

Ausdauer und ein klares Zuchtziel, das<br />

nicht der Mode geopfert wird. Und dann<br />

kommt auch der Erfolg, aber er braucht seine<br />

Zeit!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

MS Makeeva (Kamerton / Muscata), schwarzbraun, <strong>201</strong>9, und HF Meleka (Gorky II / Makemba), Fuchs, <strong>201</strong>7; dahinter: HF Makeeva (ByStival Kossack<br />

/ Matrinka), braun, <strong>201</strong>9, und HF Maruschka (Pallaton K / Makemba), Schimmel, <strong>201</strong>9; rechts: Morwhanna F (Piligrim / Moriachka), 2003 und halb<br />

verdeckt HF Mayana (Kamerton / MS Malenka), <strong>201</strong>9 (Foto von 2020)<br />

3/2021 - www.in-the-focus.com<br />

23


Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 4/2021 - erhältlich Ende Dezember 2021<br />

Issue 4/2021 - available at the end of Dezember 2021<br />

Die Hengstleistungsprüfungen der beiden Verbände VZAP und<br />

ZSAA gehen wieder getrennte Wege. Wir berichten von beiden<br />

Veranstaltungen in Luhmühlen und Mertingen.<br />

Die "alten deutschen Linien", die nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

den Grundstock der <strong>Araber</strong>zucht in Deutschland bildeten, sind<br />

durch die Globalisierung und Konzentration auf einen "modernen<br />

Typ" ins Hintertreffen geraten. Deshalb sollen sie in der<br />

nächsten Ausgabe besonders hervorgehoben werden.<br />

The "old German lines", which formed the basis of Arabian horse<br />

breeding in Germany after the Second World War, have fallen behind<br />

due to globalization and the concentration on a "modern type".<br />

That is why they will be highlighted in the next issue.<br />

Elke Wilfart von EM Arabians hat sich besonders der Zucht alter<br />

deutscher Linien gewidmet und hat uns ihre Schätze gezeigt. Diese<br />

<strong>Pferde</strong> verkörpern den klassischen alten Typ und verdienen eine<br />

Renaissance!<br />

Die Russen kommen! In den letzten Jahren wurden wieder vermehrt<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem russischen Gestüt Tersk nach Westeuropa importiert.<br />

Wir beleuchten, was es damit auf sich hat, und welche Hoffnungen<br />

und Erwartungen damit verknüpft sind.<br />

The Russians are coming! In the last few years horses from the Russian<br />

stud Tersk have returned to Western Europe imported.<br />

We shed light on what this is all about, and what hopes and<br />

expectations are associated with it.<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 3/2021


Der <strong>Araber</strong> -<br />

das vielseitige Sport-Pferd<br />

Fotos + Grafik: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

www.araber-sportpferde.de

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