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Vitalstoffe 4/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

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V italstoffe<br />

MGP die Ablagerung von Kalzium in<br />

Arterien und Weichteilgewebe verhindert<br />

und so die kardiovaskuläre<br />

Gesundheit schützt. Diese Proteine erfüllen<br />

jedoch nur dann ihre jeweiligen<br />

Aufgaben, wenn wir ausreichend Vitamin<br />

K2 zu uns nehmen, entweder über<br />

die Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Der Aktivierungsprozess gestaltet sich<br />

wie folgt: Vitamin-K-abhängige Proteine<br />

– wie das MGP – enthalten Glutaminsäurereste<br />

(Glu). Bei der Carboxylierung (d.<br />

h. wenn ein Kohlenstoffatom in Doppelbindung<br />

mit einem Sauerstoffatom und<br />

in Einfachbindung mit einer Hydroxylgruppe<br />

eingeführt wird) wird Glu durch<br />

das Enzym Gamma-Glutamylcarboxylase<br />

in Gamma-Carboxyglutamat (Gla)-<br />

Reste umgewandelt.<br />

Gla bindet Kalzium-Ionen und sorgt dafür,<br />

dass sich das Kalzium in den Knochen<br />

ablagert, wo es benötigt wird. Es<br />

hält Kalzium vom Herzen und den Blutgefäßen<br />

fern, wo es Schäden verursachen<br />

könnte. Die Gamma-Glutamylcarboxylase<br />

benötigt Vitamin K2 in Form<br />

von MK-7, um den Prozess in Gang zu<br />

setzen, damit dieser reibungslos ablaufen<br />

kann.<br />

Was die Knochengesundheit betrifft, so<br />

müssen wir sicherstellen, dass Osteocalcin<br />

richtig aktiviert wird, insbesondere<br />

bei Kindern. Die Wahrscheinlichkeit, im<br />

späteren Leben eine Knochenkrankheit<br />

zu entwickeln, hängt eng mit der Menge<br />

an Knochenmasse zusammen, die man<br />

vor dem 30. Lebensjahr gebildet hat. Daher<br />

ist es von entscheidender Bedeutung,<br />

frühzeitig für einen gesunden Knochenaufbau<br />

Sorge zu tragen.<br />

Bis zu 90 Prozent der maximalen Knochenmasse<br />

werden bei Mädchen bis zum<br />

Alter von 18 Jahren und bei Jungen bis<br />

zum Alter von 20 Jahren aufgebaut. Eine<br />

Zunahme der Knochenmasse um nur 10<br />

Prozent verringert das Risiko eines osteoporotischen<br />

Bruchs im Erwachsenenalter<br />

um schätzungsweise 50 Prozent (4).<br />

Daher wird Osteocalcin in der Kindheit<br />

und Jugend benötigt, um die Entwicklung<br />

gesunder, widerstandsfähiger Knochen<br />

optimal zu fördern.<br />

Kinder haben den größten<br />

Bedarf an Vitamin K2<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde Vitamin<br />

K2 (Menachinon) als entscheidender<br />

Nährstoff für die Herz-Kreislauf- und<br />

Knochengesundheit besonders in den<br />

Fokus gerückt (5). Seit den 1950er Jahren<br />

nehmen viele Erwachsene und auch<br />

Kinder weniger von diesem wichtigen<br />

Nährstoff zu sich als sie sollten, und eine<br />

wesentlich geringere Vitamin-K-Zufuhr<br />

kann schwerwiegende gesundheitliche<br />

Folgen haben.<br />

In einer britischen Studie wurden die<br />

Nahrungsaufnahme und die Vitamin-K-<br />

Quellen von 4.599 vierjährigen Kindern,<br />

die in den 1950er Jahren geboren wurden,<br />

mit denen von 307 Kindern in den<br />

1990er Jahren verglichen. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass die Vitamin-K-Aufnahme<br />

über die Nahrung in den 1950er Jahren<br />

(39 µg/Tag) deutlich höher war als in<br />

den 1990er Jahren (24 µg/Tag). Darüber<br />

hinaus haben sich die Nahrungsquellen<br />

für die Vitamin-K-Aufnahme zwischen<br />

den 1950er und den 1990er Jahren erheblich<br />

verändert, wobei Fette und Öle<br />

mehr und Gemüse weniger dazu beitrugen.<br />

Aufgrund eines allgemeinen Wandels<br />

der Ernährungsgewohnheiten (d.h.<br />

ein stärkerer Schwerpunkt auf Fast Food<br />

und verarbeiteten Lebensmitteln) ist die<br />

Vitamin-K-Aufnahme von Kindern mit<br />

westlicher Ernährung seit den 1950er<br />

Jahren deutlich zurückgegangen (6).<br />

Knochenbruchhäufigkeit im<br />

Vergleich<br />

© NattoPharma<br />

Abb. 2: Studien haben gezeigt, dass die K-Aufnahme mit der Nahrung seit den 1950er Jahren zurückgegangen<br />

ist, während gleichzeitig die Häufigkeit von Unterarmbrüchen bei Kindern zugenommen hat.<br />

Die Inzidenz von Unterarmfrakturen bei<br />

Kindern erreicht ihren Höhepunkt in der<br />

Zeit des pubertären Wachstumsschubs,<br />

möglicherweise weil die körperliche Aktivität<br />

zur gleichen Zeit zunimmt, in der<br />

aufgrund des erhöhten Kalziumbedarfs<br />

während des Skelettwachstums weniger<br />

kortikale Knochenmasse vorhanden ist.<br />

In einer bevölkerungsbasierten Studie<br />

in Minnesota wurde untersucht, ob sich<br />

die Inzidenz von Unterarmfrakturen bei<br />

Kindern in den letzten Jahren verändert<br />

hat. Dazu wurden Daten zu Unterarmfrakturen<br />

aus vier Zeiträumen ausgewertet:<br />

1969 – 1971, 1979 – 1981, 1989<br />

– 1991 und 1999 – 2001. Das Ergebnis<br />

zeigte, dass die jährlichen Inzidenzraten<br />

von Unterarmfrakturen pro 100.000 Einwohner<br />

von 263,3 im Zeitraum 1969 –<br />

1971 auf 322,3 im Zeitraum 1979 – 1981<br />

und auf 399,8 im Zeitraum 1989 – 1991<br />

anstiegen, bevor sie sich im Zeitraum<br />

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