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Vitalstoffe 4/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

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Astaxanthin<br />

Lichtinduzierter oxidativer<br />

Stress & die Rolle von<br />

ROS (reactive oxygen<br />

species)<br />

Gerade bei der Neutralisierung von<br />

freien Radikalen, sogenannten „reactive<br />

oxygen species“ (ROS) spielen Antioxidantien<br />

eine maßgebliche Rolle.<br />

Astaxanthin gilt als „Diamant unter den<br />

Radikalfängern“, und seine Bedeutung<br />

hinsichtlich der Reduzierung von oxidativem<br />

Stress ist umfassend wissenschaftlich<br />

dokumentiert (1).<br />

Lichtinduzierter oxidativer Stress<br />

spielt eine entscheidende Rolle bei der<br />

menschlichen Hautalterung und verursacht<br />

Hautschädigungen. Wann immer<br />

Hautmoleküle UV- oder sichtbares Licht<br />

absorbieren und Energie auf Sauerstoff<br />

übertragen, gehen sie in einen angeregten<br />

Zustand über und bilden Singulett-<br />

Sauerstoff – ein außerordentlich reaktives<br />

Molekül, dessen Einfluss auf die<br />

Zell-DNA für die Haut besonders katastrophal<br />

ist. Hautphotosensibilisatoren<br />

sind endogene oder exogene Verbindungen,<br />

die leicht durch UV- oder sichtbares<br />

Licht aktiviert werden und, sobald diese<br />

Sensibilisierung geschehen ist, eine<br />

nachteilige Hautreaktion auslösen. Sie<br />

übertragen die Ladung auf Sauerstoff<br />

und verursachen ROS und freie Radikale.<br />

Die lichtinduzierten ROS und freien<br />

Radikale führen zu oxidativem Stress,<br />

verwüsten Proteine, Lipide und DNA<br />

und verursachen negative Veränderungen<br />

der Hautstruktur.<br />

Wenn Singulett-Sauerstoff die Zellmembranen<br />

angreift, aktiviert er Enzyme, die zu<br />

Zelltod, Peroxidation und letztendlich zur<br />

Verschlechterung des Hautbildes führen.<br />

Ein Singulett-Sauerstoffmolekül kann<br />

ein einzelnes 8-OH-dG (8-Hydroxydesoxyguanosin<br />

– Biomarker für oxidativen<br />

Stress) in ein DNA-Molekül einbringen.<br />

Dieser Prozess löst die sogenannte NFkB-<br />

Kaskade aus – den Beginn einer Entzündung,<br />

der eine Kettenreaktion tausender<br />

molekularer Modifikationen in der Zelle,<br />

der Membran sowie die Überexpression<br />

von MMP-1-Enzymen nach sich zieht,<br />

welche Kollagen und andere elastische<br />

Fasern zerstört. So wird in weiterer Folge<br />

die Schädigung der Haut und Hautalterung<br />

vorangetrieben (1, 3).<br />

Lichtinduzierter oxidativer<br />

Stress & Faktoren, die<br />

diesen auslösen können<br />

Lichtinduzierter oxidativer Stress wird<br />

durch verschiedenste Arten von Strahlung<br />

ausgelöst, wie z. B.:<br />

• UVA-Strahlung<br />

• UVB-Strahlung<br />

• Blaulicht<br />

UVA- und UVB-Strahlung (ultraviolettes<br />

Licht) und Infrarotlicht sind für zirka<br />

50 – 80% der visuellen Hautalterung<br />

verantwortlich. Daher ist Lichtschutz<br />

von außen durch kosmetische Ansätze<br />

und von innen durch gezielte Nahrungsergänzung<br />

eine Möglichkeit, die Haut<br />

vor Schäden zu bewahren. Insbesondere<br />

die UVB-Menge des Sonnenlichts ist<br />

ein entscheidender, gut charakterisierter<br />

Faktor für Hautschäden. UVB-Strahlung,<br />

eine energiereiche, kurzwellige<br />

Strahlung (290 – 320 µm), belastet<br />

grundsätzlich den epidermalen Teil der<br />

Haut.<br />

Im Gegensatz dazu gestaltet sich der<br />

UVA-Anteil des Sonnenlichts energieärmer<br />

und ist eher langwelliger Natur<br />

(320 – 400 µm). Diese Art der Bestrahlung<br />

kann in die dermalen Teile der Haut<br />

eindringen, was zu einer langfristigen<br />

Schädigung der Kollagen- und Elastinfasern<br />

führen kann. Die menschliche<br />

Haut selbst besitzt intrinsische zelluläre<br />

Schutzmechanismen, welche in der Lage<br />

sind, die von außen induzierte ROS-<br />

Menge auf ein erträgliches Minimum zu<br />

regulieren. Dieser natürliche Mechanismus<br />

kann durch regelmäßige und kontinuierliche<br />

UV-Bestrahlung überlastet<br />

werden und schwächt sich mit der Zeit<br />

immer mehr ab (4).<br />

Genau wie UVA- und UVB-Strahlung<br />

hat auch Blaulicht maßgebliche Auswirkungen<br />

auf unsere Haut, denn es<br />

ruft insbesondere in den Mitochondrien<br />

oxidativen Stress hervor. <strong>2021</strong> konnte<br />

mit Hilfe einer UV-VIS Spektroskopie<br />

festgestellt werden, dass Astaxanthin ein<br />

Absorbtionsmaximum von 476 µm besitzt.<br />

Von Blaulicht wird bei einer Wellenlänge<br />

von 400 – 480 µm gesprochen.<br />

Demnach liegt die Vermutung nahe, dass<br />

Astaxanthin in der Lage ist, auch gegenüber<br />

Blaulicht zu schützen (Abb. 2) (5).<br />

Abb. 2: UV-VIS Spektrum von Astaxanthin<br />

November <strong>2021</strong><br />

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