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Vitalstoffe 4/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

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Darreichungsformen<br />

von Rot mit Leidenschaft bis hin zu<br />

Grün mit Natur reichen.<br />

Untermauert und erweitert werden diese<br />

traditionellen Bedeutungen und Interpretationen<br />

von Farben durch einen<br />

wachsenden Bestand an Forschungsarbeiten.<br />

Crowley (1993) beispielsweise<br />

konnte eine Beziehung zwischen größeren<br />

Wellenlängen, wärmeren Farben<br />

und höheren Niveaus an Erregung und<br />

Aktivierung nachweisen, während kühlere<br />

Farben mit kürzeren Wellenlängen<br />

(wie Blau) beruhigend auf uns zu wirken<br />

scheinen (3). Eine Arbeit, die 2015<br />

von Elliot veröffentlicht wurde, gibt uns<br />

schließlich einen Überblick über die Entwicklung<br />

der Farbtheorie, begonnen mit<br />

Goethes Arbeit Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

bis hin zu Elliots und Maiers Farbkontexttheorie<br />

aus dem Jahr 2012. Hier<br />

stellen die Verfasser die Behauptung auf,<br />

dass sowohl erlerntes Wissen als auch<br />

biologische Veranlagung eine Rolle dabei<br />

spielen, wie Menschen auf bestimmte<br />

Farben reagieren (4).<br />

Somit wird die Farbpsychologie schon<br />

seit Langem erfolgreich in der Werbung<br />

eingesetzt. Marken und Verbrauchsgüter<br />

werden beispielsweise mit einer<br />

bestimmten, durch Farben geschilderte<br />

Story versehen, die meist etwas mit der<br />

Produktanwendung zu tun hat – so wird<br />

Blau häufig mit Gesundheit und Feuchtigkeitsspende<br />

in Verbindung gebracht,<br />

Rosa mit Weiblichkeit, Violett mit Kreativität<br />

und Entspannung, Gelb mit<br />

Energie und Rot mit Leidenschaft oder<br />

Prestige.<br />

Gesunde Farbe<br />

Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich,<br />

dass Farben auch bei Design<br />

und Entwicklung von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

eine wichtige Bedeutung<br />

genießen und auf eine lange Geschichte<br />

in der Branche zurückblicken. Die klassischen<br />

Assoziationen, die eine Farbe<br />

weckt, führen dazu, dass Verbraucher<br />

Produkte automatisch mit bestimmten<br />

Anwendungen in Gesundheit und Wellness<br />

verknüpfen. Diese Verbindung<br />

wurde von Marken im Laufe der Zeit<br />

noch zusätzlich verstärkt: Lavendel steht<br />

heute beispielsweise häufig für Unterstützung<br />

beim Schlaf und Blau wird mit<br />

dem Bereich Hygiene in Verbindung<br />

gebracht. In einer Arbeit von Bosch et<br />

al. (2012) zum Thema Farben im Gesundheitswesen<br />

wird außerdem auf die<br />

Verwendung der Farbe Orange für das<br />

Wecken von Appetit, von Rot für mehr<br />

Energie und Gelb für die Unterstützung<br />

der Verdauung hingewiesen (5).<br />

Tatsächlich reicht die langjährige Geschichte<br />

der Farben im Bereich Verbrauchergesundheit<br />

noch in Zeiten zurück,<br />

in denen wir Farbstoffe häufig noch gar<br />

nicht verstanden – dieses Wissen wächst<br />

auch heute noch täglich weiter, da nun<br />

Zusätze genauer unter die Lupe genommen<br />

werden, die man bisher als für den<br />

Verzehr durch den Menschen sicher betrachtet<br />

hatte. Eine 2007 von Forschern<br />

der britischen University of Southampton<br />

durchgeführte Studie beispielsweise<br />

ergab, dass eine Gruppe von sechs häufig<br />

eingesetzten künstlichen Farbstoffen<br />

mit einer Förderung von ADHS-artigem<br />

Verhalten bei Kindern in Zusammenhang<br />

gebracht werden konnte (6). Zwar<br />

wird diese Untersuchung inzwischen<br />

angefochten, doch war die Reaktion der<br />

Öffentlichkeit so extrem, dass viele Lebensmittelhersteller<br />

diese sogenannten<br />

„Southampton Six“ inzwischen freiwillig<br />

meiden.<br />

Ein echter Blickfang mit<br />

emotionaler Bedeutung<br />

Trotz dieser Bedenken ist Farbe nach<br />

wie vor eine wichtige Eigenschaft von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln und bietet<br />

sowohl Markenproduzenten als auch<br />

Verbrauchern wesentliche Vorteile. Farben<br />

können für die Erzeugung optisch<br />

ansprechender, einzigartiger Dosierungsarten<br />

(7) eingesetzt werden, die<br />

zum Wiedererkennungswert einer Marke<br />

beitragen und es ihr ermöglichen,<br />

sich von der Konkurrenz abzusetzen.<br />

So können Markenhersteller ihre Nahrungsergänzungsmittel<br />

auf dem hart umkämpften<br />

Markt gut von Produkten der<br />

Konkurrenz abgrenzen (8). Außerdem<br />

können Farben durch ihre zugehörigen<br />

Assoziationen eine Bedeutung vermitteln:<br />

Konsumenten entscheiden sich<br />

heute zunehmend für Marken, deren<br />

Farbschemata ihre eigenen Ideale widerspiegeln.<br />

Das ist einer der Gründe dafür,<br />

weshalb jedes Jahr viele Produkte in<br />

der „Farbe des Jahres“ von Pantone auf<br />

den Markt kommen: einer Farbe, die als<br />

„cool“ gilt, auf aktuellen Trends basiert<br />

und somit optisch ansprechend und begehrenswert<br />

wirkt.<br />

Es besteht kein Zweifel, dass Farben sowohl<br />

für Verbraucher als auch in der Industrie<br />

die Macht des Storytellings einer<br />

Marke ergänzen. Mithilfe von Farben<br />

lassen sich positive Geschichten über<br />

Nahrungsergänzungsmittelmarken und<br />

ihre Produkte erzählen – darüber, wie<br />

sie produziert werden, wie sie wirken<br />

und welche Vorteile sie bieten, sowohl<br />

in der Form konkreter Daten als auch in<br />

einem breiteren, zielorientierten Zusammenhang.<br />

Eine kürzlich in Deutschland<br />

durchgeführte Umfrage unter Verbrauchern<br />

zeigte außerdem, dass 83% aller<br />

Anwender von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

die Farbe des Produktes als wichtigen<br />

Einflussfaktor im Hinblick auf ihre<br />

Entscheidung einstufen (9).<br />

Auf der Suche nach einem<br />

sicheren Spektrum<br />

Daraus ergibt sich ganz natürlich, dass<br />

Farben für die anspruchsvollen Kunden<br />

von heute eine wichtige Rolle spielen –<br />

diese große und stetig weiter wachsende<br />

Verbrauchergruppe definiert sich über<br />

die Bedeutung, die sie Gesundheit und<br />

Wohlergehen beimisst, ihre Liebe zum<br />

Einkaufen und den Wert, den sie auf<br />

verantwortungsvollen Konsum legen.<br />

In Deutschland, Frankreich und Italien<br />

durchgeführte Studien zeigten außerdem,<br />

dass die wertorientierten Kunden<br />

von heute sich hochwertige, sichere<br />

und durch wissenschaftliche Daten untermauerte<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit belastbarer Positionierung als Clean<br />

Label wünschen (10). Diese Nachfrage<br />

ist einer der wichtigsten Motivationsfaktoren,<br />

die hinter dem Wachstum des<br />

Clean-Label-Trends stecken. Sie fordert<br />

von Nahrungsergänzungsmittelherstellern,<br />

einen nachhaltigen und transparenten<br />

Ansatz zu verfolgen, in dessen Mittelpunkt<br />

die Schonung unseres Planeten<br />

November <strong>2021</strong><br />

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