25.11.2021 Aufrufe

Vitalstoffe 4/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

V italstoffe<br />

Laura Ingenlath<br />

Wie die Darm-Mikrobiota unser Essverhalten beeinflusst<br />

© nobeastsofierce – shutterstock.com<br />

Darmflora, intestinale Mikrobiota oder<br />

Darm-Mikrobiota – sie alle bezeichnen<br />

die Vielzahl an Bakterien, die in unserem<br />

Darm leben. Mehr als 1,3-mal so viele<br />

Bakterien und andere Mikroorganismen<br />

als Zellen befinden sich im menschlichen<br />

Körper und der Einfluss der kleinen<br />

Bewohner auf unseren Organismus<br />

ist vielfältig. Unter anderem verhindern<br />

sie, dass sich Krankheitserreger im Darm<br />

ausbreiten und verringern damit das Risiko<br />

für Infektionen. Außerdem tragen<br />

sie zur Funktion des Immunsystems bei,<br />

unterstützen die Aufnahme von Nährstoffen<br />

und schützen unseren Körper vor<br />

Schadstoffen aller Art (1).<br />

Aktuell sind etwa 1.000 verschiedene<br />

Arten und mehr als 100 Billionen einzelne<br />

Bakterien bekannt. Eine gesunde<br />

Darm-Mikrobiota zeichnet sich jedoch<br />

nicht durch eine hohe Bakterienmenge,<br />

sondern durch eine hohe Diversität an<br />

insbesondere gesundheitsförderlichen<br />

(protektiven) Bakterienkulturen aus.<br />

Die Wahl der Nahrungsmittel wirkt sich<br />

sehr stark auf die Zusammensetzung der<br />

Darm-Mikrobiota aus. Einige Forscher<br />

vermuten, dass eine Wechselwirkung besteht<br />

und die mikrobielle Besiedlung des<br />

Darms daher auch Einfluss auf unsere<br />

Lebensmittelauswahl haben könnte. Daher<br />

stellt sich die Frage, ob die Bakterien<br />

auch für das Vorkommen von Heißhunger<br />

verantwortlich sein könnten.<br />

Da die mehr als 400 verschiedenen Arten<br />

von Bakterien in unserem Darm<br />

unterschiedliche Nährstoffe zum Überleben<br />

benötigen, entscheidet unsere tägliche<br />

Lebensmittelauswahl auch über die<br />

Bakterienbesiedlung im Darm. Manche<br />

Arten ernähren sich vorzugsweise von<br />

Kohlenhydraten, andere von fett- oder<br />

eiweißreicher Kost. Darmbakterien sind<br />

jedoch nicht komplett von der menschlichen<br />

Nahrungsmittelauswahl abhängig.<br />

Der Darm ist eng mit dem Nerven- und<br />

dem Hormonsystem verbunden und die<br />

Bakterien können darüber Heißhunger<br />

auf die Lebensmittel auslösen, von denen<br />

sie sich am besten ernähren können.<br />

Die Bakterien der Darm-Mikrobiota<br />

können über Signale und Hormone die<br />

Geschmacksnerven und den Appetit<br />

beeinflussen, um Lust auf die Lebensmittel<br />

auszulösen, die sie gerade zum<br />

Überleben benötigen. Eine Änderung<br />

des Ernährungsverhaltens kann sich bereits<br />

kurzfristig auf das Darm-Mikrobiom<br />

auswirken (2).<br />

Darmbakterien und<br />

Botenstoffe<br />

Wird als Antwort auf den Heißhunger<br />

der Nährstoff zugeführt, der benötigt<br />

wird, so wird über das „Glückshormon“<br />

Dopamin ausgeschüttet und wir<br />

fühlen uns glücklich. Dieses Glücksgefühl<br />

ist jedoch nicht abhängig davon,<br />

ob die Mahlzeit gesund für uns ist oder<br />

nicht, daher kann die Beeinflussung des<br />

Essverhaltens durch die Darmbakterien<br />

auf Dauer auch ungesund werden.<br />

Langfristig entscheiden der Einfluss der<br />

Darmbakterien und damit unser Essverhalten<br />

auch über das Körpergewicht. Es<br />

konnte bereits festgestellt werden, dass<br />

bestimmte Bakterien wie Clostridium<br />

ramosum verstärkt im Darm von übergewichtigen<br />

Menschen vorkommen. In<br />

einer Studie an Mäusen konnte gezeigt<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!