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Vitalstoffe 4/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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Ausgabe 4/<strong>2021</strong> 11. Jahrgang ISSN 2192-2632 8,90 €<br />

4<strong>2021</strong><br />

Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen<br />

TITEL: Natürliche Vitamine<br />

Beta-Glucan Lutein<br />

Astaxanthin Omega 3<br />

Immunsystem Menstruation


NATURAL<br />

ASTAXANTHIN<br />

The red diamond amongst antioxidants –<br />

for natural oxidative balance


Editorial<br />

Prävention und Eigenverantwortung<br />

Benno Keller<br />

Am 19. Oktober fand die Vorstellung des<br />

Food Environment Policy Index (Food-<br />

EPI) <strong>2021</strong> statt. Es heißt, Deutschland nutze<br />

das Potential einer gesundheitsfördernden<br />

Ernährungspolitik nur unzureichend<br />

aus. Einige dutzend Wissenschaftler arbeiten<br />

an diesem Projekt. Es beschreibt<br />

statistische Erkenntnisse zu Übergewicht<br />

und Diabetes und erhebt Forderungen<br />

nach gesetzlich verbindlichen Vorgaben<br />

für Schul- und Kitaessen, Lebensmittelwerbung<br />

und -Etikettierung und weist auf<br />

die Folgen für den Klimawandel hin.<br />

Kein Wort über individuelle Prävention.<br />

Die meisten von uns könnten 10 Kilo<br />

abnehmen, indem sie das Mikrobiom<br />

überlisten, Zwischensnacks auslassen,<br />

Fett und Zucker reduzieren und Proteine<br />

und die wichtigsten Mikronährstoffe<br />

zuführen. Das Fahrrad flott machen und<br />

Treppen steigen, 15 Minuten täglich ein<br />

kleines Training: Dann ist auch hin und<br />

wieder ein Steak und ein Glas Rotwein<br />

drin … denn Essen muss auch Spaß machen.<br />

Das alles sind <strong>Vitalstoffe</strong> im besten<br />

Sinne des Wortes. Wenn wir dafür<br />

die Füllstoffe weglassen, ist das auch<br />

gut fürs Klima.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Benno Keller<br />

Herausgeber<br />

Die „<strong>Vitalstoffe</strong>“ kann abonniert werden. Das Abonnement besteht immer aus 4 Ausgaben – z. B. Ausgabe 1 / 2022 – 4/ 2022<br />

Der Jahresbezugspreis beträgt in Deutschland € 40,00 inkl. MwSt und Versandkosten, im Ausland € 48,00.<br />

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November <strong>2021</strong><br />

3


V italstoffe<br />

Titel: Vitamine und Mineralstoffe<br />

aus natürlichen Quellen<br />

Zitrone, Amla, Guave und Senfkorn enthalten zahlreiche<br />

natürliche Vitamine und Mineralstoffe.<br />

Abbildung: Echte Guave (Psidium guajava)<br />

© Murilo Mazzo – shutterstock.com<br />

Beitrag auf Seite 21<br />

Inhalt<br />

6 Aktuelle Studien<br />

6 Rote-Bete-Saft<br />

8 Traubenextrakt als UV-Schutz<br />

10 Curcumin gegen Neurotoxine<br />

12 Vitamin K2 und Alzheimer<br />

14 Orangensaft für das Immunsystem<br />

16 Mikrobiota<br />

16 Beeinflussung des Essverhaltens<br />

18 Beta-Glucan<br />

18 Neu optimierte Produkte<br />

21 Vitamine und Mineralstoffe<br />

21 Natürliche Quellen<br />

52 Vitamin A, D, Magnesium, Zink<br />

57 Vitamin K2<br />

24 Pflanzenextrakte<br />

24 Ingwer und Kurkuma<br />

49 Lutein<br />

26 Darreichungsformen<br />

26 Farbige Clean-Label-Kapseln<br />

30 Astaxanthin<br />

30 Natürliches Astaxanthin als Zellschutz<br />

von innen und außen<br />

35 e-Sports<br />

35 Kollagenpeptide für e-Sportler<br />

38 Menstruationsschmerzen<br />

38 Pycnogenol ® lindert Schmerzen<br />

42 Omega 3<br />

42 Omega 3 in der Kardiologie<br />

49 Augengesundheit<br />

49 Lutein<br />

52 Immunsystem<br />

52 Vitamine und Mineralstoffe<br />

57 Vitamin K2<br />

57 Vitamin K2 stärkt die Knochen von Kindern<br />

62 Probiotika<br />

62 Metabolische Gesundheit<br />

© aniok – shutterstock.com<br />

4


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Hefe Beta-Glucan wirkt immunmodulatorisch,<br />

stärkt also die natürliche Immunabwehr des Körpers<br />

Hefe Beta-Glucan beschleunigt die Identifikation und Bekämpfung<br />

infektiöser Mikroorganismen durch das Immunsystem<br />

Hefe Beta-Glucan hat anti-entzündliche Eigenschaften und<br />

hilft Sportlern bei der schnelleren Regeneration<br />

Die Wirksamkeit von Hefe Beta-Glucan ist durch Studien<br />

erwiesen<br />

Der Rohstoff Hefe Beta-Glucan kann nur dann seine volle Wirkung entfalten,<br />

wenn er in hohem Maße aufgereinigt und konzentriert wurde. Vivatis setzt<br />

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V italstoffe<br />

Aktuelle Studien<br />

Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath wertet für<br />

jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />

Rote-Bete-Saft – Positive Wirkung für Herz und Hirn<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe im Saft der Roten Bete üben einen<br />

positiven Effekt auf die Zusammensetzung der Bakterien im<br />

Mund aus. Inwieweit diese Wirkung Vorteile für die Gesundheit<br />

des Gehirns und des Kreislaufsystems im Alter birgt, dazu<br />

wurde jüngst eine Studie mit Teilnehmern im Seniorenalter<br />

durchgeführt.<br />

Wissenschaftler der Universität Exeter wollten ermitteln, wie<br />

sich das in den Pflanzen reich enthaltene anorganische Nitrat<br />

auf den Stickstoffmonoxid-Stoffwechsel bei Personen zwischen<br />

70 und 80 auswirkt. Das Hauptaugenmerk galt hierbei der<br />

Bakterienkombination in der Mundhöhle, die direkten Einfluss<br />

auf die Gesundheit der Gefäße ausübt. Bei Senioren verringert<br />

sich beim Umwandlungsprozess von Nitrat in Stickstoffmonoxid<br />

die Stickoxidproduktion, was sowohl die Beschaffenheit<br />

der Blutgefäße als auch die Neurotransmission beeinträchtigen<br />

kann. Dies wirkt sich negativ sowohl auf die kognitive als auch<br />

auf die kardiovaskuläre Gesundheit aus.<br />

In einer placebokontrollierten Crossover-Diät-Interventionsstudie<br />

sollte festgestellt werden, welche im oralen Mikrobiom<br />

vorkommenden Bakteriengruppen empfindlich auf die Nitrataufnahme<br />

reagieren, welche dieser Bakterien mit kognitiven<br />

und physiologischen Merkmalen in Zusammenhang stehen und<br />

welche nitratempfindlichen Bakterien wichtige Biomarker und<br />

damit probiotische Ziele für die Verbesserung der kardiovaskulären<br />

und kognitiven Gesundheit darstellen. Die Resultate wurden<br />

in der Zeitschrift Redox Biology veröffentlicht.<br />

Details der Studie<br />

Die Forscher rekrutierten 26 gesunde, ältere Probanden im Alter<br />

von 70 bis 80 Jahren. Es wurden zwei Gruppen gebildet,<br />

die eine konsumierte täglich einen Nitrat-reichen Rote-Bete-<br />

Saft (Gehalt rund 750 mg NO3-d), die andere bekam einen<br />

nitratfreien Placebo-Saft verabreicht. Die Aufnahme erfolgte<br />

zweimal täglich, der Interventionszeitraum erstreckte sich über<br />

zweimal zehn Tage.<br />

Während des gesamten Studienverlaufs absolvierten die Teilnehmer<br />

umfassende Tests zur Bewertung der physiologischen<br />

und kognitiven Funktionen sowie zur Überprüfung des Muskelund<br />

Gehirnstoffwechsels.<br />

Die Zusammensetzung des oralen Mikrobioms wurde unter Verwendung<br />

von nicht-metrischer multidimensionaler Skalierung<br />

(NMDS) auf der Grundlage der Bray-Curtis-Dissimilarität in<br />

Verbindung mit t-Tests und Benjamini-Hochberg-Korrektur der<br />

Falschentdeckungsrate zwischen den Bedingungen verglichen.<br />

Als Ergebnis der Nitrat-Supplementierung stellten die Forscher<br />

signifikante Veränderungen im Mund-Mikrobiom der beiden<br />

Gruppen fest, was sowohl die Zusammensetzung als auch die<br />

Häufigkeit spezifischer Bakterienstämme betraf. Insbesondere<br />

Bakterien der Typusgattung Prevotella sowie das Bakterium<br />

Clostridioides difficile, die häufig mit entzündlichen Erkrankungen<br />

des Verdauungstraktes, aber auch mit rheumatischen<br />

Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden, verringerten<br />

sich im Bestand nach der Nitrat-Supplementierung.<br />

© olepeshkina – shutterstock.com<br />

6


Aktuelle Studien<br />

Andere Bakterien, die sich u. a. positiv auf Mund- und Zahngesundheit<br />

und auf die Entspannung er Blutgefäße auswirken,<br />

vermehrten sich hingegen und zeigten so einen vorteilhaften<br />

Effekt auf die Gesundheit hinsichtlich des systolischen Blutdrucks,<br />

der um bis zu fünf Punkte gesenkt werden konnte.<br />

Darüber hinaus konnten durch die verbesserte Durchblutung<br />

der Hirngefäße Steigerungen der kognitiven Leistungen der<br />

Probanden verzeichnet werden. Anhand des Rapid Visual Information<br />

Processing Tests wurde ein Anstieg der Konzentrations-<br />

und Aufmerksamkeitsdauer und im sog. Decision-<br />

Reaction-Test eine Verbesserung bei der Geschwindigkeit der<br />

Informationsverarbeitung festgestellt.<br />

Prof. Anni Vanhatalo, leitende Wissenschaftlerin der Studie,<br />

kommentiert die Ergebnisse wie folgt: „Wir sind sehr erfreut<br />

über diese Resultate, die wichtige Auswirkungen auf das gesunde<br />

Altern haben. Frühere Studien haben die Mundbakterien<br />

junger und älterer Menschen sowie gesunder und kranker Menschen<br />

verglichen, aber unsere ist die erste, die eine nitratreiche<br />

Ernährung auf diese Weise untersucht. Unsere Ergebnisse deuten<br />

darauf hin, dass die Aufnahme von nitratreichen Lebensmitteln<br />

in die Ernährung – in diesem Fall in Form von Rote-Bete-Saft<br />

– über einen Zeitraum von nur zehn Tagen das orale Mikrobiom<br />

erheblich zum Positiven verändern kann. Die langfristige Aufrechterhaltung<br />

dieses gesunden oralen Mikrobioms könnte die<br />

negativen vaskulären und kognitiven Veränderungen, die mit<br />

dem Altern einhergehen, verlangsamen.“<br />

„Bei unseren Teilnehmern handelte es sich um gesunde, aktive<br />

ältere Menschen mit allgemein guten Blutdruckwerten ... Nitrat<br />

in der Nahrung senkte im Durchschnitt ihren Blutdruck, und<br />

wir möchten herausfinden, ob dies auch bei anderen Altersgruppen<br />

und bei Menschen mit schlechterem Gesundheitszustand<br />

der Fall ist“, so Professor Vanhatalo weiter. „Wir arbeiten mit<br />

Kollegen von der medizinischen Fakultät der Universität Exeter<br />

zusammen, um die Wechselwirkungen zwischen den oralen<br />

Bakterien und der Kognition zu untersuchen, um besser zu<br />

verstehen, wie die Ernährung zur Verzögerung des kognitiven<br />

Verfalls im Alter eingesetzt werden könnte.“<br />

Quelle: Redox Biology<br />

“Network analysis of nitrate-sensitive oral microbiome reveals<br />

interactions with cognitive function and cardiovascular health<br />

across dietary interventions.”, May <strong>2021</strong><br />

Authors: Vanhatalo, A., L’Heureux, J.E. et al.<br />

https : //doi.org/10.1016/j.redox.<strong>2021</strong>.101933<br />

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7


V italstoffe<br />

Traubenextrakt als UV-Schutz<br />

Weintrauben enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die positiv auf<br />

die menschliche Gesundheit wirken können. Dass sie auch einen<br />

natürlichen Sonnenschutz von innen unterstützen, ist allerdings<br />

eine neue Erkenntnis. Die spannenden Ergebnisse einer<br />

Studie hierzu haben Wissenschaftler der Universität von Alabama<br />

in Birmingham im Journal of the American Academy of<br />

Dermatology veröffentlicht.<br />

Es ging den Wissenschaftlern um die Frage, inwieweit die Polyphenole<br />

in Weintrauben den Eigenschutz der Haut gegenüber<br />

der UV-Strahlung der Sonne erhöhen können. Ergebnis war,<br />

dass die Probanden tatsächlich eine erhöhte Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Sonnenbrand und eine Verringerung der Marker für<br />

UV-Schäden auf zellulärer Ebene zeigten.<br />

Details der Studie<br />

Unter der Leitung von Dr. Craig Elmets untersuchten die Forscher<br />

im Rahmen eines vierzehntägigen Tests, ob der Verzehr<br />

von pulverförmigem Traubenextrakt helfen kann, UV-bedingten<br />

Hautschädigungen vorzubeugen. Die tägliche Dosis betrug<br />

hierbei umgerechnet in etwa der Menge von 350 g frischen<br />

Weintrauben. An der Studie nahmen 19 gesunde Probanden ab<br />

19 Jahren mit den Fitzpatrick-Hauttypen I bis III teil.<br />

Die Hautreaktion der Probanden auf UV-Licht wurde vor und<br />

nach dem Verzehr von Weintrauben über zwei Wochen hinweg<br />

gemessen. Dabei wurde die Schwellendosis der UV-Strahlung<br />

ermittelt, die nach 24 Stunden zu einem Sonnenbrand führen<br />

kann, die so genannte Minimale Erythem-Dosis (MED).<br />

Resultate der Studie<br />

Trauben-Polyphenole erbringen tatsächlich eine positive Wirkung<br />

zum Schutz der Haut vor schädigendem UV-Licht. Es<br />

konnte ein Anstieg der natürlichen Schutzfunktion von ca.<br />

74,8% verzeichnet werden. Die Analyse von Hautbiopsien<br />

zeigte, dass der regelmäßige Verzehr von Trauben mit einer<br />

geringeren DNA-Schädigung, einem geringeren Absterben von<br />

Hautzellen und einer Verringerung von Entzündungsmarkern<br />

verbunden war.<br />

„Wir konnten einen signifikanten photoprotektiven Effekt beim<br />

Verzehr von Weintrauben feststellen, und wir waren in der<br />

Lage, die molekularen Wege zu identifizieren, über die dieser<br />

Nutzen zustande kommt – durch die Reparatur von DNA-Schäden<br />

und die Herunterregulierung von entzündungsfördernden<br />

Stoffwechselwegen“, kommentierte Dr. Elmets die Resultate.<br />

„Weintrauben können als essbarer Sonnenschutz wirken,<br />

der zusätzlich zu topischen Sonnenschutzmitteln eine weitere<br />

Schutzschicht bietet.“<br />

8


Aktuelle Studien<br />

für Sie und Ihn<br />

Das gilt wohlgemerkt für Weintrauben in ihrer originalen Form,<br />

nicht für die Version in Weinflaschen … Courtney Romano, die<br />

Ernährungsberaterin, die die Studie begleitet hatte, meint dazu:<br />

„Wein enthält zwar nützliche Traubenbestandteile, aber da es<br />

sich um Alkohol handelt, kann kein direkter Vergleich gezogen<br />

werden. Außerdem gibt es einige Studien, die darauf hindeuten,<br />

dass Alkohol die Sonnenempfindlichkeit erhöht.“<br />

Schutz vor Hautkrebs im Fokus<br />

Nach Angaben der amerikanischen Skin Cancer Foundation erkrankt<br />

schätzungsweise 1 von 5 Amerikanern bis zum Alter von<br />

70 Jahren an Hautkrebs. Ca. 90% der Nicht-Melanom-Hautkrebse<br />

und 86% der Melanome werden mit der UV-Strahlung<br />

der Sonne in Verbindung gebracht. Aber auch die vorzeitige<br />

Hautalterung geht auf das Konto intensiver UV-Bestrahlung,<br />

die Schätzungen liegen bei 90%.<br />

Der in der Studie beschrittene Weg zeigt zum ersten Mal den<br />

Schutzeffekt, der sich beim Verzehr ganzer Früchte und nicht<br />

einzelner isolierter Trauben-Komponenten ergibt. Trauben verfügen<br />

noch über weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe,<br />

ohne störende Nebenwirkungen.<br />

„Diese Forschung ist aufregend, weil unsere aktuellen Ergebnisse<br />

Bausteine für weitere Studien liefern, die zu einem oralen<br />

photoprotektiven Produkt aus einer natürlichen Quelle führen<br />

könnten“, so das abschließende Fazit der Autoren.<br />

Quelle: Journal of the American Academy of Dermatology<br />

“Dietary table grape protects against UV photo-damage in<br />

humans: 1. clinical evaluation”, October 2020<br />

Kreislauf<br />

Menopause<br />

Haut<br />

Gelenke<br />

doi: 10.1016/j.jaad.<strong>2021</strong>.01.035<br />

“Dietary table grape protects against UV photo-damage in<br />

humans: 2. molecular biomarker studies”, October 2020<br />

doi: 10.1016/j.jaad.<strong>2021</strong>.01.036<br />

Autoren: Allen S.W. Oak et al.<br />

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V italstoffe<br />

Curcuma gegen Neurotoxine<br />

Es gibt kaum einen Bereich ihn unserem Alltag, der völlig frei<br />

von Toxinen ist, und einige davon können insbesondere das<br />

zentrale Nervensystem angreifen und nachhaltig schädigen.<br />

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson<br />

stehen oft mit ihnen im Zusammenhang.<br />

Besonders im Fokus steht hierbei das Aluminium, praktisch auf<br />

der einen, aber bedenklich auf der anderen Seite. Es findet allgegenwärtig<br />

Verwendung in der Herstellung und Zubereitung<br />

von Lebensmitteln, in Kosmetika, Antitranspirantien und pharmazeutischen<br />

Produkten, und der Kontakt damit ist nur schwer<br />

zu vermeiden.<br />

Aluminium und die menschliche<br />

Gesundheit<br />

Laut einer Erklärung der CDC (Centers for Disease Control<br />

and Prevention) zur öffentlichen Gesundheit in den Vereinigten<br />

Staaten nimmt ein durchschnittlicher Erwachsener in den USA<br />

täglich etwa 7 bis 9 mg Aluminium über die Nahrung auf. Bis<br />

zu 1% dieser Menge wird absorbiert. Das Aluminium kann die<br />

Blut-Hirn-Schranke passieren und sich negativ auf das zentrale<br />

Nervensystem auswirken.<br />

Eine chronische Aluminiumexposition kann eine neuro-inflammatorische<br />

Reaktion auslösen und einen Zustand von<br />

oxidativem Stress hervorrufen, der letztlich das Risiko von<br />

Nervenschäden erhöht. Sie wird mit einer Reihe von neurodegenerativen<br />

Erkrankungen in Verbindung gebracht, dazu gehören<br />

die Alzheimer-Krankheit, die Parkinson-Krankheit und die<br />

Multiple Sklerose. Hohe Aluminiumkonzentrationen erhöhen<br />

die Amyloid-Aggregation und -Ablagerung in neuronalem Gewebe<br />

– charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit.<br />

Curcuma zur Reduzierung von<br />

Aluminiumkonzentrationen<br />

In Zusammenarbeit mit einem indischen Hersteller von besonders<br />

hochwertigem Curcuma wurde von einer Forschergruppe<br />

um Dr. David Banji eine Studie mit Mäusen durchgeführt, in<br />

der ermittelt werden sollte, inwieweit Curcuma die durch Aluminium<br />

entstandenen Nervenschäden reduzieren kann.<br />

10


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V italstoffe<br />

Problematisch bei der Forschung mit Curcuma ist hierbei die<br />

Tatsache, dass der Wirkstoff in der Regel eine geringe Bioverfügbarkeit<br />

besitzt und nur schwer verstoffwechselt werden kann.<br />

Als hilfreich erwies sich in der Studie erneut eine Kombination<br />

aus Curcuma und gereinigtem Curcuma-Öl (BCM-95 ® ), die vom<br />

Körper leichter aufgenommen werden kann.<br />

Details zum Forschungsprojekt<br />

Über einen Zeitraum von 45 Tagen wurde den Mäusen, die einen<br />

induzierten hohen Aluminiumspiegel aufwiesen, eine Dosis<br />

von 25 bzw. 50 mg Curcuma pro kg Körpergewicht verabreicht.<br />

Die parallel eingerichtete positive Kontrollgruppe erhielt keine<br />

Supplementierung.<br />

Nach Beendigung der Studie stellten die Forscher fest, dass die<br />

kognitiven Beeinträchtigungen, die durch die Aluminiumexposition<br />

entstanden waren, substantiell zurückgegangen waren,<br />

der BCM-95-Komplex also dazu beitragen hatte, durch Neurotoxine<br />

hervorgerufene Schäden zu mildern oder zu beheben.<br />

Die Ergebnisse der Analyse wurden im Journal Hindawi Bio-<br />

Med Research International veröffentlicht.<br />

Hervorzuheben ist, dass diese Form der Supplementierung eine<br />

höhere Bioverfügbarkeit im Plasma zur Folge hatte, man also<br />

ein Curcumin-Verabreichungssystem entwickelt hat, das im<br />

Hinblick auf die Linderung neurodegenerativer Erkrankungen<br />

hohes Potential besitzt. Ergänzend stellten die Wissenschaftler<br />

fest, dass sich das räumliche Lernen und das Gedächtnis deutlich<br />

verbesserten und auch die Expression von Antioxidantien<br />

hochreguliert wurde.<br />

Der Leiter der Studie, Dr. David Banji, erklärte dazu: „Curcumin<br />

ist für seine Fähigkeit bekannt, Metalle wie Aluminium<br />

zu binden, und könnte daher einen neurologischen Schutz vor<br />

den potenziell toxischen Auswirkungen des Metalls bieten. Die<br />

schlechte Absorption und die niedrigen Blutspiegel von freiem<br />

Curcumin nach oraler Einnahme stellen jedoch eine große<br />

Einschränkung dar, wenn es darum geht, den vollen klinischen<br />

Nutzen zu erzielen. Die für Curcumin charakteristische geringe<br />

Löslichkeit, der schnelle Stoffwechsel und die rasche Ausscheidung<br />

behindern seine Aufnahme in den Blutkreislauf, und es<br />

durchdringt nicht ohne weiteres die Blut-Hirn-Schranke. Dies<br />

hat uns dazu bewogen, BCM-95 ® zu untersuchen, bei dem<br />

Curcumin, der wichtigste Kurkumaextrakt, mit der gereinigten<br />

ätherischen Ölkomponente von Kurkuma kombiniert wird, um<br />

die Bioverfügbarkeit zu verbessern.“<br />

Ziel dieser Forschung ist es, die Gesundheit des Gehirns mit<br />

pflanzlichen Wirkstoffen auf natürliche Weise zu erhalten und<br />

zu fördern. Curcuma hat sich hierbei als vielversprechende<br />

Option erwiesen, vor allem, wenn durch wirkungsvolles Kombinieren<br />

die Bioverfügbarkeit gesteigert werden kann, jeweils<br />

unter dem Aspekt praxisorientierter und sicherer Anwendung.<br />

Quelle: Hindawi BioMed Research International<br />

“Neuroprotective Effect of Turmeric Extract in Combination<br />

with Its Essential Oil an Enhanced Brain Bioavailability in an<br />

Animal model”, January <strong>2021</strong><br />

Autoren: David Banji et al.<br />

doi.org/10.1155/<strong>2021</strong>/6645720<br />

Vitamin K2 trägt zur Prävention gegen Alzheimer-Krankheit bei<br />

Ein neues Review konnte zeigen, dass Vitamin K2 zur Vorbeugung<br />

der Alzheimer-Krankheit beitragen kann.<br />

Eine umfassende Überprüfung der aktuellen Erkenntnisse zur<br />

Wirkung von Vitamin K2 legt nahe, dass das Vitamin zur Vorbeugung<br />

der Alzheimer-Krankheit beitragen kann. Das in der<br />

Zeitschrift Nutrients veröffentlichte US-amerikanische Review<br />

befasst sich mit den anti-apoptotischen und antioxidativen<br />

Wirkungen von Vitamin K2 und dessen Einflüsse auf Neuroinflammation,<br />

mitochondriale Dysfunktion, Kognition, kardiovaskuläre<br />

Gesundheit und Co-Morbiditäten bei der Alzheimer-<br />

Krankheit. Nach der Prüfung einer beträchtlichen Anzahl an<br />

Studien zur Wirkung von Vitamin K2 kamen die Autoren zu<br />

dem Schluss, dass Vitamin K2 das Fortschreiten der Alzheimer-<br />

Krankheit verlangsamen und zur Prävention beitragen kann.<br />

Die Häufigkeit von Alzheimer hat in den letzten Jahren deutlich<br />

zugenommen. Die Alzheimer-Krankheit ist eine der Hauptursachen<br />

für chronische Behinderungen und Tod. Im Jahr<br />

2018 gab es weltweit 50 Millionen Menschen, die von der<br />

Demenz-Krankheit betroffen waren. Alzheimer wirkt sich stark<br />

auf das emotionale Befinden und auf die körperlichen Fähigkeiten<br />

der Erkrankten aus, und aktuell gibt es keine Behandlungsmöglichkeit,<br />

die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen<br />

oder aufhalten könnte.<br />

Vorkommen und Wirkung von Vitamin K2<br />

Vitamin K2 wird hauptsächlich aus fermentierten Lebensmitteln<br />

und einigen Käsesorten gewonnen. Die Aufnahme ist in<br />

westlichen Ländern gering und macht in der europäischen Ernährung<br />

nur etwa 10% des nahrungsbedingten Vitamin K aus.<br />

Derzeit gibt es keine empfohlene Tagesdosis für Vitamin K2,<br />

trotz dessen einzigartiger physiologischer Rolle im menschlichen<br />

Körper.<br />

Sowohl Vitamin K1 als auch Vitamin K2 spielen für die Regulierung<br />

des Sphingolipid-Stoffwechsels eine Rolle für die<br />

12


Aktuelle Studien<br />

Aktuelle Studien<br />

Gesundheit des Gehirns. Veränderungen im Sphingolipid-<br />

Stoffwechsel werden mit neurodegenerativen Erkrankungen<br />

wie Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington in Verbindung<br />

gebracht. Im Gegensatz zu Vitamin K1 aktiviert Vitamin<br />

K2 jedoch eine Vielzahl von extrahepatischen Vitamin-K-abhängigen<br />

Proteinen, die viele komplexe Funktionen haben.<br />

Vitamin K2 wirkt auch als Transkriptionsregulator und hat<br />

antioxidative Eigenschaften. Außerdem gibt es überzeugende<br />

Beweise dafür, dass es immunmodulierende und entzündungshemmende<br />

Effekte besitzt. Diese Eigenschaften fördern die<br />

Behandlung von Co-Morbiditäten der Alzheimer-Krankheit<br />

wie Osteoporose und lindern nachweislich die Symptome von<br />

Typ-2-Diabetes und Depression.<br />

Neuroproktektive Eigenschaften von<br />

Vitamin K2<br />

Während der Prüfung der Studien zu den Wirkungen von Vitamin<br />

K2 auf die Apoptose von Zellen (Zelltod) wurde festgestellt,<br />

dass Zellen, die mit Vitamin K2 vorbehandelt worden<br />

waren, deutlich weniger Apoptose aufwiesen (gemessen mittels<br />

Durchflusszytometrie) und das Absterben von Nervenzellen<br />

verhinderten. Die Vorbehandlung mit Vitamin K2 verringerte<br />

außerdem die Menge der Apoptose-Signalproteine, reduzierte<br />

die Anwesenheit reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) und erhöhte<br />

die Menge an Glutathion, einem starken Antioxidans.<br />

Das Review beschreibt, wie die neuroprotektiven Eigenschaften<br />

des Vitamin K2 auf die Menachinon-Isoform (MK-7)<br />

zurückzuführen sind und die Produktion von proinflammatorischen<br />

Zytokinen unterdrückten und das Potenzial haben, Neuroinflammation<br />

und Neurodegeneration zu reduzieren.<br />

In einer weiteren Studie wurde nachgewiesen, dass ein niedriger<br />

Vitamin-K2-Spiegel die durch eine Antibiotikabehandlung<br />

verursachte Störung des Darmmikrobioms verschlimmern und<br />

eine Magenblutung auslösen kann. Darmbakterien produzieren<br />

Menachinon, das für die Gesundheit des Gehirns von entscheidender<br />

Bedeutung ist. Daher kann jede Veränderung des<br />

Darmmikrobioms zur Entstehung der Alzheimer-Erkrankung<br />

beitragen, was nach Aussage des Reviews durch die Supplementierung<br />

von Vitamin K2 gemildert werden könnte.<br />

In dem Review wird außerdem angemerkt, dass Modifikationen<br />

in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms die Vitamin-K2-Produktion<br />

und die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer<br />

zu erkranken, verändern könnten. Weitere Studien zum Zusammenhang<br />

einer Dysbiose der Darm-Mikrobiota und der Vitamin-K2-Produktion<br />

bei Alzheimer wären daher laut Angaben<br />

der Verfasser des Reviews dringend erforderlich.<br />

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Quelle:<br />

Popescu, A.; German, M. Vitamin K2 Holds Promise for<br />

Alzheimer’s Prevention and Treatment. Nutrients <strong>2021</strong>, 13,<br />

2206<br />

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13


V italstoffe<br />

Orangensaft fördert ein gesundes Immunsystem<br />

und beugt Entzündungen vor<br />

Kann der tägliche Konsum von Citrus-<br />

Säften das Immunsystem unterstützen?<br />

Dieser Frage widmeten sich Wissenschaftler<br />

im Rahmen mehrerer Studien<br />

im Lauf der vergangenen 20 Jahre.<br />

Ein Forscherteam um Dr. Philip Calder,<br />

Professor für Ernährungsimmunologie<br />

an der Universität Southampton, hat nun<br />

alle Erkenntnisse aus diesen Analysen<br />

zusammengetragen und hat die Ergebnisse<br />

im Rahmen eines Reviews im Journal<br />

Frontiers in Immunology veröffentlicht.<br />

Immunreaktion und<br />

Entzündungen<br />

Eine wichtige Komponente der Immunreaktion<br />

ist die Entzündung. Wenn sie<br />

ausufert und unkontrolliert abläuft, kann<br />

das Körpergewebe Schaden nehmen –<br />

manchmal irreparabel. Damit wird die<br />

Fähigkeit, Infektionen zu bekämpfen,<br />

stark beeinträchtigt.<br />

„Ein schwaches Immunsystem erhöht<br />

die Anfälligkeit für Infektionen und<br />

lässt diese schwerer verlaufen“, erläutert<br />

Dr. Calder dazu. „Eine Ernährung,<br />

die reich an antioxidativen Lebensmitteln<br />

und Getränken ist, ist eine Möglichkeit,<br />

Entzündungen zu kontrollieren<br />

und sicherzustellen, dass der Körper<br />

eine wirksame Immunantwort aufbauen<br />

kann. Studien am Menschen bestätigen,<br />

dass der Verzehr von Orangensaft Entzündungen<br />

reduziert.“<br />

Die Resultate deuten darauf hin, dass die<br />

in einem Glas Orangensaft enthaltenen<br />

Mikronährstoffe und anderen Bioaktivstoffe<br />

ausreichen, um die Immunabwehr<br />

zu stärken und oxidativen Stress und<br />

Entzündungen zu bekämpfen, so das Ergebnis<br />

der Übersicht.<br />

Ansatz des vergleichenden<br />

Reviews<br />

Zusammen mit Dr. Elizabeth Miles, Dozentin<br />

für Ernährungsimmunologie an<br />

der Universität Southampton, untersuchten<br />

die Wissenschaftler in der von der<br />

European Fruit Juice Association finanzierten<br />

Analyse fast 200 Studien, die in<br />

den letzten rund 20 Jahren durchgeführt<br />

wurden.<br />

Der Gehalt an Vitamin C und Folat in<br />

Citrus-Säften stand dabei im Vordergrund.<br />

Die Studien konzentrierten sich<br />

auf deren Bedeutung bei der Aufrechterhaltung<br />

immunologischer Barrieren und<br />

der Unterstützung der Immunfunktion<br />

von Zellen wie Phagozyten, natürlichen<br />

Killerzellen, T-Zellen und B-Zellen.<br />

„Citrus-Säfte sind besonders gute Quellen<br />

für Vitamin C und Folsäure, die eine<br />

© Nitr – shutterstock.com<br />

14


Aktuelle Studien<br />

wichtige Rolle bei der Stärkung der<br />

Darm- und Hautbarriere spielen, die<br />

unsere erste Verteidigungslinie gegen<br />

Viren und Bakterien ist“, fügt Dr. Calder<br />

hinzu.<br />

Citrus-Fruchtsäfte und<br />

SARS-CoV-2<br />

Aus aktuellem Anlass widmete sich die<br />

Analyse auch der Frage, ob die im Orangensaft<br />

enthaltenen Polyphenole eine<br />

antivirale Wirkung entfalten können.<br />

Dazu wurden in der Übersicht auch die<br />

verschiedenen Arten dieser sekundären<br />

Pflanzenstoffe wie Hesperidin, Narirutin<br />

und Naringin und ihre entzündungshemmende<br />

Wirkung erörtert.<br />

Studien wissen wir, dass ein tägliches<br />

Glas reiner Fruchtsaft Vitamin C, Folsäure<br />

und Kalium liefert, zur Senkung<br />

des Blutdrucks beitragen kann und das<br />

Schlaganfallrisiko verringert. Jetzt ist<br />

klar, dass Citrus-Säfte auch zur Gesundheit<br />

des Immunsystems beitragen<br />

können, was entscheidend ist, wenn wir<br />

alle wieder ein normales Leben führen<br />

wollen.“<br />

Quelle:<br />

Frontiers in Immunology<br />

“Effects of Citrus Fruit Juices and Their<br />

Bioactive Components on Inflammation<br />

and Immunity: A Narrative Review”,<br />

June <strong>2021</strong><br />

Autoren: Elizabeth Miles und Philip<br />

Calder<br />

doi.org/10.3389/fimmu.<strong>2021</strong>.712608<br />

Vor dem Hintergrund der momentanen<br />

Coronavirus-Pandemie führt das Team<br />

Hinweise aus In-silico-Modellierungsstudien<br />

an, die darauf hindeuten, dass<br />

Hesperidin das Eindringen von SARS-<br />

CoV-2 in die Wirtszellen behindern<br />

könnte.<br />

Zu den möglichen Wirkmechanismen<br />

gehört die Fähigkeit von Hesperidin, die<br />

Interaktion zwischen dem Virus-Spike-<br />

Protein und dem ACE2-Rezeptor auf<br />

den Wirtszellen zu destabilisieren. Darüber<br />

hinaus haben In-vitro-Studien ergeben,<br />

dass Hesperidin, Hesperetin und<br />

Naringenin die Vermehrung der Viren<br />

durch Hemmung der an diesem Prozess<br />

beteiligten Schlüsselenzyme einschränken<br />

können.<br />

Inwieweit diese Effekte auch bei bereits<br />

mit SARS-CoV-2 infizierten Personen<br />

zum Tragen kommen, ist noch nicht entschlüsselt.<br />

Hierzu soll demnächst eine<br />

klinische Studie zur Wirkung von Hesperidin<br />

angesetzt werden.<br />

Dass das gesundheitsfördernde Potential<br />

der Inhaltsstoffe von Fruchtsäften<br />

ein breites Spektrum besitzt, ist<br />

kein Geheimnis. Dr. Carrie Ruxton,<br />

Ernährungs- und Kommunikationsberaterin<br />

merkt dazu an: „Die Beweise<br />

für die positive Rolle, die Fruchtsäfte<br />

in der Ernährung spielen, werden immer<br />

zahlreicher. Aus mehreren großen<br />

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November <strong>2021</strong><br />

15


V italstoffe<br />

Laura Ingenlath<br />

Wie die Darm-Mikrobiota unser Essverhalten beeinflusst<br />

© nobeastsofierce – shutterstock.com<br />

Darmflora, intestinale Mikrobiota oder<br />

Darm-Mikrobiota – sie alle bezeichnen<br />

die Vielzahl an Bakterien, die in unserem<br />

Darm leben. Mehr als 1,3-mal so viele<br />

Bakterien und andere Mikroorganismen<br />

als Zellen befinden sich im menschlichen<br />

Körper und der Einfluss der kleinen<br />

Bewohner auf unseren Organismus<br />

ist vielfältig. Unter anderem verhindern<br />

sie, dass sich Krankheitserreger im Darm<br />

ausbreiten und verringern damit das Risiko<br />

für Infektionen. Außerdem tragen<br />

sie zur Funktion des Immunsystems bei,<br />

unterstützen die Aufnahme von Nährstoffen<br />

und schützen unseren Körper vor<br />

Schadstoffen aller Art (1).<br />

Aktuell sind etwa 1.000 verschiedene<br />

Arten und mehr als 100 Billionen einzelne<br />

Bakterien bekannt. Eine gesunde<br />

Darm-Mikrobiota zeichnet sich jedoch<br />

nicht durch eine hohe Bakterienmenge,<br />

sondern durch eine hohe Diversität an<br />

insbesondere gesundheitsförderlichen<br />

(protektiven) Bakterienkulturen aus.<br />

Die Wahl der Nahrungsmittel wirkt sich<br />

sehr stark auf die Zusammensetzung der<br />

Darm-Mikrobiota aus. Einige Forscher<br />

vermuten, dass eine Wechselwirkung besteht<br />

und die mikrobielle Besiedlung des<br />

Darms daher auch Einfluss auf unsere<br />

Lebensmittelauswahl haben könnte. Daher<br />

stellt sich die Frage, ob die Bakterien<br />

auch für das Vorkommen von Heißhunger<br />

verantwortlich sein könnten.<br />

Da die mehr als 400 verschiedenen Arten<br />

von Bakterien in unserem Darm<br />

unterschiedliche Nährstoffe zum Überleben<br />

benötigen, entscheidet unsere tägliche<br />

Lebensmittelauswahl auch über die<br />

Bakterienbesiedlung im Darm. Manche<br />

Arten ernähren sich vorzugsweise von<br />

Kohlenhydraten, andere von fett- oder<br />

eiweißreicher Kost. Darmbakterien sind<br />

jedoch nicht komplett von der menschlichen<br />

Nahrungsmittelauswahl abhängig.<br />

Der Darm ist eng mit dem Nerven- und<br />

dem Hormonsystem verbunden und die<br />

Bakterien können darüber Heißhunger<br />

auf die Lebensmittel auslösen, von denen<br />

sie sich am besten ernähren können.<br />

Die Bakterien der Darm-Mikrobiota<br />

können über Signale und Hormone die<br />

Geschmacksnerven und den Appetit<br />

beeinflussen, um Lust auf die Lebensmittel<br />

auszulösen, die sie gerade zum<br />

Überleben benötigen. Eine Änderung<br />

des Ernährungsverhaltens kann sich bereits<br />

kurzfristig auf das Darm-Mikrobiom<br />

auswirken (2).<br />

Darmbakterien und<br />

Botenstoffe<br />

Wird als Antwort auf den Heißhunger<br />

der Nährstoff zugeführt, der benötigt<br />

wird, so wird über das „Glückshormon“<br />

Dopamin ausgeschüttet und wir<br />

fühlen uns glücklich. Dieses Glücksgefühl<br />

ist jedoch nicht abhängig davon,<br />

ob die Mahlzeit gesund für uns ist oder<br />

nicht, daher kann die Beeinflussung des<br />

Essverhaltens durch die Darmbakterien<br />

auf Dauer auch ungesund werden.<br />

Langfristig entscheiden der Einfluss der<br />

Darmbakterien und damit unser Essverhalten<br />

auch über das Körpergewicht. Es<br />

konnte bereits festgestellt werden, dass<br />

bestimmte Bakterien wie Clostridium<br />

ramosum verstärkt im Darm von übergewichtigen<br />

Menschen vorkommen. In<br />

einer Studie an Mäusen konnte gezeigt<br />

16


Mikrobiota<br />

werden, dass das Bakterium Clostridium<br />

ramosum im Darm der Tiere dazu führt,<br />

vermehrt enterochromaffine Zellen zu<br />

bilden. Diese Zellen produzieren den<br />

Botenstoff Serotonin, welcher dauerhaft<br />

die Anzahl der Fettsäuretransporter im<br />

Darm vermehrt und so die Entstehung<br />

von Übergewicht fördert (3).<br />

Eine falsche Ernährung durch industrielle<br />

Lebensmittel, die viel Salz, Zucker,<br />

Fett und Zusatzstoffe enthalten, kann die<br />

Ursache für das vermehrte Vorkommen<br />

der gesundheitsschädlichen Darmbakterien<br />

sein. Auch häufiger Stress oder eine<br />

Medikamenteneinnahme können die<br />

bakterielle Besiedlung des Darms beeinträchtigen.<br />

Ist die Darm-Mikrobiota einmal<br />

ins Ungleichgewicht geraten, so haben<br />

Pilze und Parasiten ein leichtes Spiel<br />

und können sich schnell ausbreiten. Diese<br />

ernähren sich ebenso wie bestimmte<br />

Bakterien überwiegend von Zucker und<br />

schnell verwertbaren Kohlenhydraten.<br />

Durch eine gesunde Ernährung, die reich<br />

an Ballaststoffen ist, können die protektiven<br />

Darmbakterien gefördert und so<br />

einer Dysbiose entgegengewirkt werden.<br />

Die Fermentation zu kurzkettigen<br />

Fettsäuren, die den gesundheitsförderlichen<br />

Darmbakterien als Nahrung dienen,<br />

sorgt für eine vermehrte Produktion von<br />

Bifidobakterien. Diese können unsere<br />

Gesundheit maßgeblich verbessern und<br />

bedarfsgerechtes Essverhalten fördern<br />

(3).<br />

Referenzen:<br />

(1) Hahn, S., Ferschke, M. & Groeneveld,<br />

M. (2019). Der Verdauungstrakt<br />

– Teil 7: Dickdarm – Anatomie,<br />

Physiologie und Mikrobiota. S. M425;<br />

Ernährungsumschau 7 / 2019<br />

(2) David et al. (2014). Diet rapidly<br />

and reproducibly alters the<br />

human gut microbiome. Nature<br />

23;505(7484):559.63.<br />

(3) Alcock et al. (2014). Is eating behavior<br />

manipulated by the gastrointestinal<br />

microbiota? Evolutionary pressures and<br />

potential mechanisms, BioEssays.<br />

Autorin:<br />

Laura Ingenlath<br />

Quality Manager Taiyo GmbH<br />

November <strong>2021</strong><br />

17


V italstoffe<br />

Natürliches Beta-Glucan aus Bierhefe ermöglicht neu optimierte Produkte<br />

Beta-Glucan für intensive Immunabwehr<br />

Von Diana Kalustova<br />

Gesund sein und bleiben ist ein Trend, der besonders durch Covid-19 einen hohen<br />

binden an unterschiedliche Rezeptoren,<br />

Stellenwert entwickelt hat. Das Tragen von Masken soll unseren Körper vor an Macrophagen und dendritische Zellen<br />

SARS-CoV-2 schützen, bringt aber gleichzeitig mit sich, dass er sich weniger mit im Darm und lösen Signale aus, die bewirken,<br />

den üblichen Viren und Bakterien auseinandersetzen muss. Aktuell wird deshalb<br />

dass diese Immunzellen über das<br />

zu einer ganzheitlichen Unterstützung der Immunabwehr geraten, denn der Lymphsystem durch den Körper wandern<br />

nächste Winter kommt bestimmt!<br />

und bereits vorbereitet sind, wenn Krankheitserreger<br />

Bierhefe mit ihrem hohen Gehalt an Nährstoffen und B-Vitaminen, wie zum Beispiel<br />

ihre Angriffe beginnen. Auf<br />

dem Biotin, wird seit über hundert Jahren als Heilmittel eingesetzt. Mit diese Weise können bestimmte Beta-Glucane<br />

einem nachhaltigen Verfahren kann aus Bierhefe heute hochreines Beta-Glucan<br />

als Modifikatoren der Immunabwehr<br />

isoliert werden, das durch seinen im Vergleich zu Beta-Glucan aus Backhefe erkannt werden und so indirekt zur Stärkung<br />

erheblich höheren Anteil an Beta 1,6-Verknüpfungen maßgebliche Vorteile aufweist.<br />

eines gesunden Immunsystems bei-<br />

Beta 1,3/1,6-Glucane sind die für den menschlichen Körper wahrscheinlich<br />

tragen. Bereits seit langem ist erwiesen,<br />

wichtigsten Ballaststoffe. Studien zeigen, dass dieser Ballaststoff in hohem dass die Stimulierung der Immunzellen<br />

Maße das Immunsystem stimuliert und somit Schutz vor Infektionen und Entzündungen<br />

mit Beta-Glucanen im menschlichen Kör-<br />

bieten kann.<br />

Abb2.qxp_Layout 1 24.10.21 22:10 Seite 1 per keine Nebenwirkungen<br />

hervorruft.<br />

Die gesundheitsfördernden<br />

Eigenschaften der Beta-<br />

Glucane<br />

Beta-Glucane sind aus Glucose-Molekülen<br />

aufgebaute Polysaccharide, die<br />

durch 1,3 – 1,6 glykosidische Bindungen<br />

miteinander verknüpft sind. Sie kommen<br />

in Zellwänden von Pilzen und Pflanzen<br />

vor und gehören zu den Ballaststoffen,<br />

die im menschlichen Darm nicht verdaut<br />

werden, sondern vom Körper als<br />

„Fremdstoff“ und somit zunächst als Erreger<br />

erkannt werden. Glucane dieser Art<br />

Abb. 1: Mikroskopisch vergrößerte Zellen von Saccharomyces cerevisiae (Bierhefe)<br />

Foto: StockAdobeFoto / MBC<br />

18


Hochkonzentriertes Beta-Glucan “Made in Germany“<br />

Abb1.qxp_Layout 1 25.10.21 15:15 Seite 1<br />

Mitochondrium<br />

Zellkern<br />

Golgi Apparat<br />

Lyosom<br />

Endoplasmatisches<br />

Retikulum<br />

Membran<br />

Vakuole<br />

Oberflächen Rezeptoren<br />

Mannoproteine<br />

ß-Glucan<br />

ß-Glucan + Chitin<br />

Mannoproteine<br />

Plasmamembran<br />

Zellinneres<br />

Abb.2:<br />

Der gesundheitliche Wert hochwertiger Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae)<br />

beruht auf ihren einzigartigen Inhaltstoffen<br />

© shutterstock.com<br />

Beta-Glucane in der<br />

medizinischen Forschung<br />

Eine große Zahl von Untersuchungen<br />

(1) weist auf die positive Wirkung von<br />

Beta-Glucanen aus unterschiedlichen<br />

Quellen hin. So erfüllen Beta-Glucane<br />

wichtige Funktionen bei der Verdauung<br />

und fördern damit die Darmgesundheit.<br />

Weiterhin haben sie cholesterinsenkende<br />

Eigenschaften, verringern nachweislich<br />

das Risiko von Herz-Kreislauf Erkrankungen,<br />

und es wurden sogar in der Tumorforschung<br />

günstige Einflüsse festgestellt<br />

(2).<br />

Die Vorteile von Yestimun ®<br />

Beta-Glucan aus Bierhefe<br />

Herkömmliches Beta-Glucan wird zum<br />

Beispiel aus handelsüblicher Backhefe<br />

gewonnen. Das vom deutschen Bierhefe-Spezialisten<br />

Leiber genutzte Verfahren<br />

ermöglicht es, Beta-Glucan aus<br />

hochwertiger Bierhefe (Abb. 1 und 2) zu<br />

isolieren.<br />

Yestimun ® „Made in Germany“ weist<br />

eine Konzentration von >80 Prozent Beta-Glucan<br />

auf und nimmt damit im Markt<br />

eine Spitzenposition ein. Das schonende<br />

Herstellungsverfahren ermöglicht die<br />

hohe Reinheit, den neutralen Geschmack<br />

und die helle Farbe von Yestimun ® . Das<br />

Produkt besticht durch eine große Menge<br />

an 1,6-Verknüpfungen, deren hohe<br />

Bindungsaffinität zu den Rezeptoren der<br />

Immunzellen die Wirksamkeit des Beta-<br />

Glucans im Körper steigert.<br />

Abb3.qxp_Layout 1 24.10.21 19:19 Seite 1<br />

Immunsystem-Barrierespiegel<br />

Stärkung der Immunsystem-Barriere mit Yestimun<br />

Weniger Immunsystem-Herausforderungen mit Yestimun<br />

Herausforderungen<br />

ohne Yestimun ®<br />

Zeit<br />

Spiegel mit Yestimun ®<br />

Spiegel ohne Yestimun ®<br />

tägliche Herausforderungen<br />

Abb. 3: Die Kurve macht deutlich, wie sich mit Yestimun ® die körpereigene Immunabwehr verbessert<br />

Abb4.qxp_Layout 1 24.10.21 19:19 Seite 1<br />

Anzahl der Probanden<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Reduzierung der Episoden in der Erkältungszeit<br />

in den ersten 3 Monaten der Einahme = Prophylaktischer Effekt<br />

Ohne<br />

Episoden<br />

1 Episode<br />

Studien zu Yestimun ®<br />

Beta-Glucan<br />

In einer Human-Studie (3) mit über 100<br />

gesunden Probanden wurden die prophylaktischen<br />

und therapeutischen Aspekte<br />

von Yestimun ® bei Saisonerkältungen<br />

2 Episoden<br />

3 Episoden<br />

Yestimun ® (n=41)<br />

Placebo (n=41)<br />

4 Episoden<br />

Abb 4: Die Humanstudie (4) zeigt: Deutlich weniger Erkältungsepisoden zwischen Herbst und Frühling<br />

November <strong>2021</strong><br />

19


V italstoffe<br />

Foto2.qxp_Layout 1 24.10.21 19:16 Seite 1<br />

Natürlicher Immunschutz-Wirkstoff<br />

Klinisch getestete Wirksamkeit<br />

Hochreines Beta-Glucan aus Bierhefe (80% - 90%)<br />

Helle Farbe + neutraler Geschmack durch schonende Herstellung<br />

Foto: StockAdobeFoto<br />

Breites Anwendungsspektrum in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

und Functional Food<br />

Säure- und hitzebeständig<br />

In vielen Substanzen dispergierbar<br />

Novel Food-Zulassung<br />

GRAS-Status<br />

Abb.2: Der gesundheitliche Wert hochwertiger Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) beruht auf ihren einzigartigen Inhaltstoffen<br />

untersucht, wie sie in unseren Breiten<br />

zwischen Herbst und Frühling immer<br />

wieder vorkommen. Die Ergebnisse fielen<br />

signifikant zu Gunsten der Probanden<br />

aus, die mit Yestimun ® , also Beta-<br />

Glucan aus Bierhefe, vorgebeugt hatten<br />

(siehe Abb.3).<br />

In einer weiteren Placebo-kontrollierten<br />

Doppelblindstudie (4) am Menschen<br />

wurde belegt, dass die Gruppe, die Beta-<br />

Glucane aus Bierhefe erhielt, nicht nur<br />

signifikant weniger Erkältungen hatte<br />

als die Placebo-Gruppe, sondern auch<br />

die Symptome weniger schwerwiegend<br />

ausfielen und die Krankheitsdauer kürzer<br />

war als in der Vergleichsgruppe. Darüber<br />

hinaus wurde festgestellt, dass erkrankte<br />

Probanden, die mit Yestimun ® behandelt<br />

worden waren, deutlich besser geschlafen<br />

haben als Erkrankte aus der Placebo-<br />

Gruppe.<br />

Yestimun ® für<br />

SportlerInnen<br />

SportlerInnen, die besonders hohem körperlichen<br />

Stress ausgesetzt sind, leiden<br />

vielfach an entzündlichen muskulären<br />

Beschwerden. Zu diesen SportlerInnen<br />

gehören allerdings nicht nur Extremund<br />

Leistungssportler, sondern auch alle,<br />

die zum ersten Mal trainieren oder ein<br />

Training ausweiten. Auch SportlerInnen<br />

älterer Jahrgänge werden oft von entzündlichen<br />

Beschwerden heimgesucht.<br />

In einer Untersuchung vom April 2020<br />

zeigte sich, dass Beta-Glucan aus Bierhefe<br />

helfen kann, gesundheitliche Probleme<br />

durch muskulären Stress zu vermeiden<br />

(5).<br />

Produziert wird Yestimun ® von der im<br />

niedersächsischen Bramsche angesiedelten<br />

Leiber GmbH. Leiber ist seit über 65<br />

Jahren auf die Fertigung von Hefeprodukten,<br />

unter anderem für die Lebensund<br />

Futtermittelindustrie, spezialisiert.<br />

Mit dem hier vorhandenen Know-how<br />

wurde der Rohstoff Yestimun ® entwickelt,<br />

der es den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

ermöglicht,<br />

natürliche und gleichzeitig hochfunktionelle<br />

Produkte auf den Markt zu bringen.<br />

Dem Handel werden so Nahrungsergänzungsmittel<br />

geboten, die aufgrund ihrer<br />

bewährten und erstklassigen Qualität bei<br />

Endverbrauchern beliebt sind und eine<br />

Vielzahl an Funktionalitäten aufweisen.<br />

Die genannten Vorteile waren ein wesentlicher<br />

Grund dafür, dass Vivatis<br />

Pharma als international tätiger Partner<br />

von Nahrungsergänzungsmittel-Herstellern<br />

die exklusive Vertretung von<br />

Yestimun ® für den deutschen Markt<br />

übernommen hat.<br />

Dosierung und Darreichung<br />

Yestimun ® Beta-Glucan ist für Menschen<br />

aller Altersgruppen zur täglichen<br />

Anwendung geeignet. Hierbei ist die<br />

Menge von 250 mg bereits ausreichend,<br />

um einen Effekt zu erzielen.<br />

Der Rohstoff Yestimun ® kann als Nahrungsergänzungsmittel<br />

in Form von<br />

Shots, in Pulver-Sachets, in Kapseln und<br />

Tabletten verarbeitet werden.<br />

Auch für Functional Food sowie für flüssige<br />

Applikationen – wie beispielsweise<br />

Sirup, Säfte oder Smoothies – ist das<br />

Produkt einsetzbar. Vivatis berät umfassend,<br />

sowohl zum Rohstoff als auch zum<br />

Fertigprodukt.<br />

Referenzen:<br />

(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/<br />

pmc/?term=beta+glucan<br />

(2) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.<br />

gov/12436306/<br />

(3) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.<br />

gov/23340963/<br />

(4) Graubaum el.al: A Double-Blind,<br />

Randomized, Placebo-Controlled Nutritional<br />

Study Using an Insoluble Yeast<br />

Beta-Glucan to Improve the Immune<br />

Defense System<br />

(5) Zabriskie el.al, Yeast Beta-Glucan<br />

Supplementation Downregulates<br />

Markers of Systemic Inflammation after<br />

Heated Treadmill Exercise<br />

Autorin:<br />

Diana Kalustova,<br />

Business Development Manager,<br />

Vivatis Pharma GmbH Hamburg<br />

20


Vitamine und Mineralstoffe<br />

Jenna Michel<br />

Vitamine und Mineralien aus natürlichen Quellen<br />

© Maria Uspenskaya – shutterstock.com<br />

Vitamine und Mineralien gehörten lange<br />

Zeit zu den Stoffen, die auch aus synthetischen<br />

Quellen erzeugt werden konnten<br />

– wir sind stolz darauf, unseren Kunden<br />

nun Produkte aus rein natürlichen Quellen<br />

aus indischen Pflanzen anbieten zu<br />

können: Amla wird für das Vitamin C<br />

verwendet, Guave für Zink und Vitamin<br />

B2, Curry für Eisen, Senf für Selen, Zitrone<br />

für Folsäure (Vitamin B9), darüber<br />

hinaus gibt es eine Mischung aus der<br />

Gruppe der B-Vitamine. Mit dieser Palette<br />

an Vitaminen und Mineralstoffen,<br />

die sowohl in konventioneller als auch in<br />

biologischer Form erhältlich sind, folgen<br />

wir den Tendenzen des Marktes für Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Jeder Nährstoff<br />

fördert den Erhalt eines gesunden Körpers<br />

(9). Diese Vitamine und Mineralien<br />

sind natürlicherweise in der Nahrung<br />

enthalten und müssen je nach Ernährung,<br />

Gesundheit und Lebensweise ergänzend<br />

zugegeben werden.<br />

Zitronenextrakt – Folsäure –<br />

Vitamin B9<br />

Die Familie der Zitrusfrüchte/Zitronen<br />

ist als Nahrungsmittel weit verbreitet<br />

und beliebt. Unser Folsäureextrakt mit<br />

5% Folsäure ist die jüngste Ergänzung<br />

unseres Angebots an Vitaminen und<br />

Mineralien. Zur Extraktion dieser Stoffe<br />

wird die ganze Frucht verwendet –<br />

Fruchtfleisch und Schale. Folsäure/Vitamin<br />

B9 wird häufig in Bereichen der<br />

Frauengesundheit eingesetzt, um Fehlbildungen<br />

des Neuralrohrs zu verhindern.<br />

Dosierung und Verbrauchsmenge<br />

sollten im Sinne einer guten Gesundheit<br />

genau kontrolliert werden. In Vorbereitung<br />

auf eine bevorstehende Schwangerschaft<br />

und bei Kinderwunsch sollten<br />

Frauen eine Supplementierung von Vitamin<br />

B9 in Betracht ziehen. Ärzte verschreiben<br />

im Allgemeinen Eisen-Folsäure-Präparate<br />

als pränatale Vitamine (1).<br />

Der Begriff Folat ist ein Oberbegriff<br />

für eine Gruppe von wasserlöslichen<br />

Verbindungen, die in den Blutzellen in<br />

Tetrahydrofolsäure (THF) umgewandelt<br />

werden. Es kommt natürlich in einigen<br />

Nahrungsmitteln vor und muss regelmäßig<br />

mit der Nahrung aufgenommen<br />

werden, da der Mensch es nicht synthetisieren<br />

kann. Eine der wichtigsten<br />

Indikationen für Folate besteht in der<br />

Entwicklung des Nervensystems. Der<br />

Wirkungsmechanismus von Folat konzentriert<br />

sich hauptsächlich im Bereich<br />

der Leber (2).<br />

Vitamin C,<br />

gewonnen aus Amla<br />

Vidya extrahiert hierbei aus der Amla-<br />

Frucht (Emblica officinalis) standardmäßig<br />

Vitamin C, und zwar im Rahmen<br />

eines innovativen Verfahrens. Da Vitamin<br />

C vom Körper nicht selbst hergestellt<br />

werden kann, ist gegebenenfalls eine Ergänzung<br />

erforderlich, um die Gesundheit<br />

und die physiologischen Funktionen auf<br />

eine bestmögliche Weise zu erhalten. Die<br />

Immunabwehr benötigt eine ausreichende<br />

Versorgung mit Vitamin C, da der Körper<br />

das Vitamin über die Nieren schnell abbaut.<br />

Damit die Wirkung voll zum Tragen<br />

© Sucharut Chounyoo – shutterstock.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

21


V italstoffe<br />

© Murilo Mazzo – shutterstock.com<br />

kommt, ist ein konstanter Plasmaspiegel<br />

von Vitamin C erforderlich. Vitamin C<br />

gilt als essenzieller Mikronährstoff und<br />

erfüllt dabei auch zahlreiche Aufgaben<br />

im Körper, wie z. B. die Biosynthese von<br />

Kollagen, L-Carnitin und bestimmten<br />

Neurotransmittern, und es ist am Proteinstoffwechsel<br />

beteiligt (4).<br />

Vitamin B2 aus<br />

Guavenextrakt<br />

Mit standardisiertem Riboflavingehalt<br />

vervollständigt diese Extrakt-Variante<br />

von Vidya die Palette der Vitaminquellen,<br />

die leicht in Nahrungsmitteln verwendet<br />

werden können. Riboflavin ist<br />

hitzestabil, wasserlöslich und wird für<br />

die Umwandlung von Kohlenhydraten,<br />

Fetten und Proteinen in Glukose und<br />

zur Energiegewinnung benötigt (5). Ein<br />

Mangel an Riboflavin kann zu Müdigkeit,<br />

geschwollenen Augen, verschwommenem<br />

Sehen und sogar zu Depressionen<br />

führen. Es kann die Haut angreifen<br />

und Hautrisse, Juckreiz und Dermatitis<br />

um den Mund herum verursachen. Die<br />

Einnahme von Riboflavon hilft bei der<br />

Gesunderhaltung von Körper und Geist.<br />

Guave – ein<br />

standardisierter Zinkgehalt<br />

Zink ist ein wahrer Booster, schützt das<br />

Immunsystem vor Infektionen und spielt<br />

zudem eine Rolle bei der antiviralen Immunität.<br />

Der Einfluss von Zink erstreckt sich auf<br />

alle Organe und Zelltypen. Besonders<br />

Zinkmangel ist auffallend häufig, zumal<br />

Bevölkerungsgruppen mit Zinkmangel<br />

am stärksten von Virusinfektionen bedroht<br />

sind. Es gibt zahlreiche Belege für<br />

die antivirale Wirkung von Zink gegenüber<br />

einer Vielzahl von Erregern (6).<br />

Zink hat vielfältige Auswirkungen auf<br />

das Immunsystem. In einer experimentellen<br />

Studie am Menschen ließ sich<br />

folgendes nachweisen: Bei sehr leichtem<br />

Zinkmangel, bei dem die Plasmazinkkonzentration<br />

mehr oder weniger im normalen<br />

Bereich blieb und erst nach 4 bis 5<br />

Monaten unter Zinkrestriktion abnahm,<br />

konnte sich eine Zinksupplementierung<br />

als erforderlich erweisen (7).<br />

Curryblattextrakt mit<br />

standardisiertem<br />

Eisengehalt<br />

Eisen ist ein essentieller Mineralstoff<br />

für die Gesundheit des Körpers, und der<br />

Eisenhaushalt hängt auch direkt mit der<br />

Zufuhr von Vitaminen und Mineralien<br />

zusammen: So kann etwa Ascorbinsäure<br />

die negativen Auswirkungen auf die<br />

Eisenaufnahme reduzieren, auch unter<br />

Berücksichtigung von Hemmstoffen wie<br />

etwa den Polyphenolen. Vitamin- und<br />

Mineralstoffmischungen sind ein guter<br />

Weg, um die Aufnahme dieser Stoffe<br />

im Körper auszugleichen. Eisen ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil unseres Lebens<br />

und ein Element für fast alle lebenden<br />

Organismen, da es an einer Vielzahl von<br />

Stoffwechselprozessen beteiligt ist, darunter<br />

am Sauerstofftransport, der Desoxyribonukleinsäure<br />

(DNA)-Synthese<br />

und dem Elektronentransport. Bei Eisenmangel<br />

sollten mehrere Aspekte berücksichtigt<br />

werden, vor allem aber der<br />

Eisenbedarf und die Bioverfügbarkeit im<br />

Körper.<br />

Es gibt verschiedene Gründe für Eisenmangel,<br />

der heute auch besonders bei<br />

Kindern und jungen Erwachsenen vorkommt.<br />

Eisen ist zwar in der Nahrung<br />

zu finden, aber die Bioverfügbarkeit und<br />

damit die Wirksamkeit können durch fehlendes<br />

Häm-Eisen eingeschränkt sein (3).<br />

© Niney Azman – shutterstock.com<br />

22


Vitamine und Mineralstoffe<br />

Senfsamenextrakt<br />

mit standardisiertem<br />

Selengehalt<br />

Selen ist ein Mikronährstoff, der sowohl<br />

für Menschen als auch für Tiere essenziell<br />

ist, in höheren Dosen jedoch toxisch<br />

sein kann. Indischer Senf (Brassica juncea)<br />

hat mehrere nützliche Eigenschaften<br />

und ist für seinen Mineralstoffgehalt<br />

bekannt. Er wird auch als Setzling verwendet<br />

und speichert Selen (Se) vor allem<br />

in den Samen. Es wurde festgestellt,<br />

dass die wässrigen Extrakte der Samen<br />

hauptsächlich die C-Se-C-Form enthalten,<br />

die für die Krebshemmung von ernährungspharmakologischem<br />

Interesse<br />

ist (8).<br />

Referenzen:<br />

(1) Merrell BJ, McMurry JP. Folic Acid.<br />

(Folsäure) [Aktualisiert 4. Mai <strong>2021</strong>].<br />

In: StatPearls [Internet]. Treasure<br />

Island (FL): StatPearls Publishing;<br />

<strong>2021</strong> Jan-.<br />

(2) Merrell BJ, McMurry JP. Folic Acid.<br />

(Folsäure) [Aktualisiert 4. Mai <strong>2021</strong>].<br />

In: StatPearls [Internet]. Treasure<br />

Island (FL): StatPearls Publishing;<br />

<strong>2021</strong> Jan-.<br />

(3) Abbaspour, Nazanin u.a. “Review<br />

on iron and its importance for human<br />

health.” Journal of research in medical<br />

sciences : the official journal of Isfahan<br />

University of Medical Sciences vol. 19,2<br />

(2014): 164-74<br />

(4) https://ods.od.nih.gov/factsheets/<br />

VitaminC-HealthProfessional/<br />

(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/<br />

NBK470460/ Riboflavin Mangel /Last<br />

Update: 21. Juli <strong>2021</strong> /Navid Mahabadi1;<br />

Aakriti Bhusal2; Stephen W. Banks<br />

(6) Read SA, Obeid S, Ahlenstiel C,<br />

Ahlenstiel G. The Role of Zinc in<br />

Antiviral Immunity. Adv Nutr. 2019<br />

Jul 1;10(4):696-710. doi: 10.1093/<br />

advances/nmz013. PMID: 31305906;<br />

PMCID: PMC6628855.<br />

(7) Prasad, Ananda S. “Zinc in human<br />

health: effect of zinc on immune cells.<br />

Molecular medicine (Cambridge,<br />

Mass.) vol. 14,5-6 (2008): 353-7.<br />

doi:10.2119/2008-00033.Prasad<br />

(8) Bañuelos GS, Walse SS, Yang SI,<br />

Pickering IJ, Fakra SC, Marcus MA,<br />

Freeman JL. „Quantification, localization,<br />

and speciation of selenium in<br />

seeds of canola and two mustard species<br />

compared to seed-meals produced by<br />

hydraulic press”. Anal Chem. 2012<br />

Jul 17;84(14):6024-30. doi: 10.1021/<br />

ac300813e. Epub 6. Juli 2012. PMID:<br />

22747111.<br />

(9) www.anses.fr<br />

Autorin:<br />

Jenna Michel<br />

Sales manager Vidya Europe<br />

Villebon sur Yvette, France<br />

© vvoe – shutterstock.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

23


V italstoffe<br />

Ingwer- und Kurkumaextrakt:<br />

Gewürz- und Heilmittel aus Indonesien<br />

© w1snu.com – shutterstock.com<br />

Ingwer und Kurkuma werden als Gewürze<br />

sehr geschätzt. Sie finden Verwendung<br />

in vielen Gerichten, denn ihr<br />

unverwechselbares würziges Aroma ist<br />

sehr beliebt. Der Bedarf an frischem<br />

Ingwer und Kurkuma in Deutschland<br />

hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht.<br />

Aber auch die getrockneten<br />

Wurzeln oder das gemahlene Pulver<br />

werden stark nachgefragt. Sie werden als<br />

Gewürz- und Heilmittel genutzt. Ingwerund<br />

Kurkumaextrakt werden ebenfalls<br />

aus den knolligen Wurzeln mit Hilfe<br />

von Extraktionsprozessen gewonnen.<br />

Sie enthalten das gleiche Spektrum der<br />

Inhaltsstoffe wie das Ausgangsmaterial –<br />

nur in weitaus höheren Konzentrationen.<br />

Sie finden sich vor allem in Arznei- und<br />

Nahrungsergänzungsmitteln. Das Import<br />

Promotion Desk (IPD), ein Projekt des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung,<br />

arbeitet eng mit Produzenten aus Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern, wie<br />

zum Beispiel Indonesien, zusammen und<br />

bringt Ingwer und Kurkuma sowohl als<br />

Frischprodukt als auch als natürliche Zutat<br />

auf den europäischen Markt.<br />

Geschmackvolle Wurzeln<br />

Ingwer und Kurkuma sind miteinander<br />

verwandt. Sie gehören zur Familie der<br />

Ingwergewächse. Sie bilden einen Wurzelstock,<br />

das sogenannte Rhizom. Aus<br />

ihm treiben die eigentlichen Pflanzen<br />

aus. Jedoch wird von der Pflanze meist<br />

nur die Wurzel verwendet. Die Herkunft<br />

der Ingwer- und Kurkumapflanzen kann<br />

nicht eindeutig bestimmt werden. Es<br />

ist aber davon auszugehen, dass sie zunächst<br />

im asiatischen Raum als Gewürzund<br />

Heilmittel genutzt wurden. Heute<br />

werden sie in tropischen Regionen vor<br />

allem in Südost- und Südasien, aber auch<br />

in südamerikanischen Ländern angebaut.<br />

Bei beiden bestimmt der Anteil von ätherischem<br />

Öl ihr Aroma, geschmacklich<br />

jedoch unterscheiden sich Kurkuma und<br />

Ingwer. Ingwer ist bekannt für seinen<br />

scharfen, würzigen Geschmack, während<br />

Kurkuma milder würzig schmeckt.<br />

Es kann aber in einer höheren Dosierung<br />

bittere Noten entwickeln. Kurkuma,<br />

auch Gelbwurz genannt, ist zudem aufgrund<br />

seiner Farbe und als Färbungsmittel<br />

bekannt. Kurkuma ist zum Beispiel<br />

Bestandteil von Currypulver und verleiht<br />

ihm seine typische gelbe Farbe. Aber<br />

auch als preisgünstige Alternative von<br />

Safran findet Kurkuma Verwendung.<br />

Zudem wird beiden Knollen gesundheitsförderndes<br />

Potenzial nachgesagt<br />

und sie werden daher als natürliches<br />

Heilmittel eingesetzt. Sie finden traditionell<br />

sowohl in der ayurvedischen Heilkunst<br />

als auch in der chinesischen Medizin<br />

Anwendung.<br />

Curcumin – gelbe Farbe<br />

und heilende Wirkung<br />

Curcumin ist der wesentliche Inhaltsstoff<br />

von Kurkuma, hinzukommen ätherische<br />

Öle, Harze, Eiweiße und Zucker. Es ist<br />

für die leuchtende Farbe verantwortlich<br />

und kommt nur in der Kurkumawurzel<br />

natürlich vor. Traditionell dient Kurkuma<br />

als verdauungsförderndes Mittel. Die<br />

Inhaltsstoffe sollen die Leber anregen,<br />

den Gallenfluss zu erhöhen. Die Gallenund<br />

Magensäuren machen Nahrungsfette<br />

besser verdaulich. So können Symptome<br />

wie Blähungen und Völlegefühl gelindert<br />

werden.<br />

24


Pflanzenextrakte<br />

Studien deuten zudem darauf hin, dass<br />

Curcumin entzündungshemmend wirkt.<br />

Daher gibt es eine Vielzahl an wissenschaftlichen<br />

Studien, die die Wirkung<br />

von Curcumin bei verschiedenen Erkrankungen<br />

untersuchen. Kurkuma<br />

stärkt auch das Immunsystem und unterstützt<br />

aufgrund seiner antiviralen und<br />

antibakteriellen Eigenschaften bei der<br />

Vorbeugung und Therapie von Erkältungskrankheiten.<br />

Jedoch ist Curcumin nicht wasserlöslich,<br />

zudem wird es schnell von der<br />

Leber abgebaut. Kurkuma sollte man<br />

daher regelmäßig in kleinen Dosen und<br />

zusammen mit Fett bzw. schwarzem<br />

Pfeffer einnehmen. Fette und das in<br />

schwarzem Pfeffer enthaltene Piperin<br />

helfen dabei, dass der Körper Curcumin<br />

besser aufnimmt.<br />

Ingwer – Scharfstoffe für<br />

die Gesundheit<br />

Die Ingwerwurzel enthält ätherische Öle<br />

mit Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Gingerol,<br />

das vor allem für die Ingwerschärfe<br />

ursächlich ist. Weitere Inhaltsstoffe<br />

der Knolle sind Vitamin C, Eisen, Magnesium,<br />

Calcium, Kalium, Phosphor und<br />

Natrium.<br />

Ingwer wird in der traditionellen Medizin<br />

vor allem gegen Übelkeit und bei<br />

Magen-Darm-Problemen, wie Blähungen,<br />

Durchfall oder Appetitlosigkeit,<br />

angewandt. Er soll antibakterielle sowie<br />

antioxidative Eigenschaften besitzen.<br />

Zudem sind Ingwer-Rezepte weit verbreitet,<br />

um einer Erkältung vorzubeugen<br />

oder sie zu lindern. Die Scharfstoffe im<br />

Ingwer sollen über entzündungshemmendes<br />

Potenzial verfügen. Auch bei<br />

äußerer Anwendung, zum Beispiel in<br />

Ingwer-Wickeln und Ingwer-Gel, sollen<br />

die Inhaltsstoffe anti-inflammatorisch<br />

wirken und Schmerzen lindern.<br />

Indonesien – qualitativ<br />

hochwertige Extrakte<br />

Kurkuma und Ingwer gehören zur indonesischen<br />

Küche und Medizin: Sie<br />

finden sich in Curry-Gerichten und<br />

Saucen sowie in der Jamu-Medizin, der<br />

traditionellen Medizin Indonesiens. Beide<br />

Gewürze werden in Indonesien auch<br />

für den Export produziert. Die Qualität<br />

des Ausgangsmaterials ist entscheidend<br />

für die Güte der natürlichen Extrakte.<br />

Die Unternehmen, die das IPD dem europäischen<br />

Handel vorstellt, achten auf<br />

Ursprünglichkeit und eine hohe Produktqualität<br />

der Rohstoffe, um daraus<br />

qualitativ hochwertige Extrakte erzeugen<br />

zu können. „Indonesien erstreckt<br />

sich über 17.000 Inseln. Es bietet eine<br />

hohe Biodiversität und ist reich an natürlichen<br />

Ressourcen“, sagt Angie Martinez,<br />

IPD-Spezialistin Sourcing + Märkte.<br />

„Dies nutzen die Unternehmen im<br />

IPD-Programm, um eine große Vielfalt<br />

an natürlichen Zutaten für Lebensmittel,<br />

Pharmazie und Kosmetik in hoher Qualität<br />

anzubieten.“<br />

Es sind vor allem Kleinbauern, die die<br />

Ingwer- und Kurkumawurzeln kultivieren.<br />

Die Farmer vor Ort bauen noch<br />

traditionell an und verwenden keine<br />

Pestizide. Indonesische Unternehmen<br />

wie „Javagri“, „Phytochemindo Rekta“<br />

und „Sima Arome“ arbeiten mit einer<br />

Vielzahl an Kleinbauern zusammen und<br />

verarbeiten ihre Ernte zu hochwertigen,<br />

natürlichen Zutaten. Die direkte Kooperation<br />

mit den Landwirten gewährleistet<br />

die Einhaltung der Standards und eine<br />

gleichbleibend hohe Qualität. Die Unternehmen<br />

haben moderne Produktionsstätten<br />

mit der Technologie aus Europa<br />

aufgebaut, um Kurkuma- und Ingwerextrakte<br />

sowie weitere Extrakte und ätherische<br />

Öle in hoher Qualität zu fertigen.<br />

Denn neben der Auswahl der Rohstoffe<br />

sind die Herstellungsverfahren von<br />

großer Bedeutung für die Qualität des<br />

Endprodukts. Die Unternehmen nutzen<br />

schonende Verfahren, um die natürlichen<br />

Eigenschaften der Wirkstoffe zu erhalten<br />

und einen hohen Anteil an Nährwerten<br />

und Wirkstoffen aus den Wurzeln zu extrahieren.<br />

Import Promotion Desk<br />

(IPD)<br />

Das IPD, die Initiative zur Importförderung<br />

in Deutschland, unterstützt ausgewählte<br />

Unternehmen aus den Partnerländern<br />

beim Export nach Europa. Bei der<br />

Auswahl der Lieferanten werden Kriterien<br />

wie Produktqualität, Exportfähigkeit<br />

und Erfüllung internationaler Standards<br />

und Zertifizierungen berücksichtigt. Im<br />

Rahmen von Fachmessen stellt das IPD<br />

die geprüften Unternehmen dem europäischen<br />

Handel vor, wie zum Beispiel<br />

auch auf der Food Ingredients Europe,<br />

die vom 30. November bis zum 2. Dezember<br />

in Frankfurt stattfindet.<br />

Weitere Informationen unter www.importpromotiondesk.de.<br />

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© Photoongraphy – shutterstock.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

25


V italstoffe<br />

Rose Mary Casados<br />

Für eine strahlende Zukunft:<br />

ein farbenfrohes Clean-Label-Erlebnis für anspruchsvolle<br />

Verbraucher von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

© Lonza<br />

Ohne Farben wäre unsere Welt eine<br />

andere. Wir Menschen nutzen sie, um<br />

das von uns Gesehene einzuordnen, um<br />

uns von der Menge abzusetzen und um<br />

mit anderen zu kommunizieren. Heute<br />

wünschen sich Verbraucher aus aller<br />

Welt mehr denn je die Möglichkeit, miteinander<br />

in Verbindung zu treten, und<br />

erzählen sowohl in der echten als auch<br />

der digitalen Welt mithilfe von Farben<br />

Geschichten – mit ihrer Kleidung, ihren<br />

Einkäufen und ihren farbintensiven Social-Media-Feeds.<br />

Untersuchungen zeigen,<br />

dass sich die Anzahl der „Gefälltmir“-Angaben<br />

für Fotos auf Facebook<br />

durch Farbe und Helligkeit beeinflussen<br />

lässt (1).<br />

Das ist nur eine von vielen Studien,<br />

die auf einer breiten Basis belastbarer<br />

Untersuchungsdaten beruht und zeigt,<br />

wie Farben die Interaktion mit und das<br />

Interesse von Kunden steuern können –<br />

sowohl on- als auch offline. Tatsächlich<br />

geben sogar 92,6% aller Käufer an, dass<br />

visuelle Elemente die größte Auswirkung<br />

auf ihre Kaufentscheidung haben<br />

(2). Farbpsychologie und ROI sind eng<br />

miteinander verknüpft – für Marken und<br />

Hersteller in allen Branchen.<br />

Farbenfrohe Geschichten<br />

erzählen<br />

Farben haben in unterschiedlichen Kulturen<br />

verschiedene Bedeutungen. Es gibt<br />

allerdings auch Gemeinsamkeiten, die<br />

überall gelten – und diese werden heute<br />

dank der Macht des Internets, lokale<br />

Geschichten in globale zu verwandeln,<br />

noch verstärkt. Den meisten Farben wird<br />

heute eine bestimmte Gruppe emotionaler,<br />

praktischer und psychologischer<br />

Eigenschaften und Verknüpfungen zugeschrieben,<br />

die breit gefächert sind und<br />

auf ihrem Spektrum von der Assoziation<br />

26


Darreichungsformen<br />

von Rot mit Leidenschaft bis hin zu<br />

Grün mit Natur reichen.<br />

Untermauert und erweitert werden diese<br />

traditionellen Bedeutungen und Interpretationen<br />

von Farben durch einen<br />

wachsenden Bestand an Forschungsarbeiten.<br />

Crowley (1993) beispielsweise<br />

konnte eine Beziehung zwischen größeren<br />

Wellenlängen, wärmeren Farben<br />

und höheren Niveaus an Erregung und<br />

Aktivierung nachweisen, während kühlere<br />

Farben mit kürzeren Wellenlängen<br />

(wie Blau) beruhigend auf uns zu wirken<br />

scheinen (3). Eine Arbeit, die 2015<br />

von Elliot veröffentlicht wurde, gibt uns<br />

schließlich einen Überblick über die Entwicklung<br />

der Farbtheorie, begonnen mit<br />

Goethes Arbeit Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

bis hin zu Elliots und Maiers Farbkontexttheorie<br />

aus dem Jahr 2012. Hier<br />

stellen die Verfasser die Behauptung auf,<br />

dass sowohl erlerntes Wissen als auch<br />

biologische Veranlagung eine Rolle dabei<br />

spielen, wie Menschen auf bestimmte<br />

Farben reagieren (4).<br />

Somit wird die Farbpsychologie schon<br />

seit Langem erfolgreich in der Werbung<br />

eingesetzt. Marken und Verbrauchsgüter<br />

werden beispielsweise mit einer<br />

bestimmten, durch Farben geschilderte<br />

Story versehen, die meist etwas mit der<br />

Produktanwendung zu tun hat – so wird<br />

Blau häufig mit Gesundheit und Feuchtigkeitsspende<br />

in Verbindung gebracht,<br />

Rosa mit Weiblichkeit, Violett mit Kreativität<br />

und Entspannung, Gelb mit<br />

Energie und Rot mit Leidenschaft oder<br />

Prestige.<br />

Gesunde Farbe<br />

Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich,<br />

dass Farben auch bei Design<br />

und Entwicklung von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

eine wichtige Bedeutung<br />

genießen und auf eine lange Geschichte<br />

in der Branche zurückblicken. Die klassischen<br />

Assoziationen, die eine Farbe<br />

weckt, führen dazu, dass Verbraucher<br />

Produkte automatisch mit bestimmten<br />

Anwendungen in Gesundheit und Wellness<br />

verknüpfen. Diese Verbindung<br />

wurde von Marken im Laufe der Zeit<br />

noch zusätzlich verstärkt: Lavendel steht<br />

heute beispielsweise häufig für Unterstützung<br />

beim Schlaf und Blau wird mit<br />

dem Bereich Hygiene in Verbindung<br />

gebracht. In einer Arbeit von Bosch et<br />

al. (2012) zum Thema Farben im Gesundheitswesen<br />

wird außerdem auf die<br />

Verwendung der Farbe Orange für das<br />

Wecken von Appetit, von Rot für mehr<br />

Energie und Gelb für die Unterstützung<br />

der Verdauung hingewiesen (5).<br />

Tatsächlich reicht die langjährige Geschichte<br />

der Farben im Bereich Verbrauchergesundheit<br />

noch in Zeiten zurück,<br />

in denen wir Farbstoffe häufig noch gar<br />

nicht verstanden – dieses Wissen wächst<br />

auch heute noch täglich weiter, da nun<br />

Zusätze genauer unter die Lupe genommen<br />

werden, die man bisher als für den<br />

Verzehr durch den Menschen sicher betrachtet<br />

hatte. Eine 2007 von Forschern<br />

der britischen University of Southampton<br />

durchgeführte Studie beispielsweise<br />

ergab, dass eine Gruppe von sechs häufig<br />

eingesetzten künstlichen Farbstoffen<br />

mit einer Förderung von ADHS-artigem<br />

Verhalten bei Kindern in Zusammenhang<br />

gebracht werden konnte (6). Zwar<br />

wird diese Untersuchung inzwischen<br />

angefochten, doch war die Reaktion der<br />

Öffentlichkeit so extrem, dass viele Lebensmittelhersteller<br />

diese sogenannten<br />

„Southampton Six“ inzwischen freiwillig<br />

meiden.<br />

Ein echter Blickfang mit<br />

emotionaler Bedeutung<br />

Trotz dieser Bedenken ist Farbe nach<br />

wie vor eine wichtige Eigenschaft von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln und bietet<br />

sowohl Markenproduzenten als auch<br />

Verbrauchern wesentliche Vorteile. Farben<br />

können für die Erzeugung optisch<br />

ansprechender, einzigartiger Dosierungsarten<br />

(7) eingesetzt werden, die<br />

zum Wiedererkennungswert einer Marke<br />

beitragen und es ihr ermöglichen,<br />

sich von der Konkurrenz abzusetzen.<br />

So können Markenhersteller ihre Nahrungsergänzungsmittel<br />

auf dem hart umkämpften<br />

Markt gut von Produkten der<br />

Konkurrenz abgrenzen (8). Außerdem<br />

können Farben durch ihre zugehörigen<br />

Assoziationen eine Bedeutung vermitteln:<br />

Konsumenten entscheiden sich<br />

heute zunehmend für Marken, deren<br />

Farbschemata ihre eigenen Ideale widerspiegeln.<br />

Das ist einer der Gründe dafür,<br />

weshalb jedes Jahr viele Produkte in<br />

der „Farbe des Jahres“ von Pantone auf<br />

den Markt kommen: einer Farbe, die als<br />

„cool“ gilt, auf aktuellen Trends basiert<br />

und somit optisch ansprechend und begehrenswert<br />

wirkt.<br />

Es besteht kein Zweifel, dass Farben sowohl<br />

für Verbraucher als auch in der Industrie<br />

die Macht des Storytellings einer<br />

Marke ergänzen. Mithilfe von Farben<br />

lassen sich positive Geschichten über<br />

Nahrungsergänzungsmittelmarken und<br />

ihre Produkte erzählen – darüber, wie<br />

sie produziert werden, wie sie wirken<br />

und welche Vorteile sie bieten, sowohl<br />

in der Form konkreter Daten als auch in<br />

einem breiteren, zielorientierten Zusammenhang.<br />

Eine kürzlich in Deutschland<br />

durchgeführte Umfrage unter Verbrauchern<br />

zeigte außerdem, dass 83% aller<br />

Anwender von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

die Farbe des Produktes als wichtigen<br />

Einflussfaktor im Hinblick auf ihre<br />

Entscheidung einstufen (9).<br />

Auf der Suche nach einem<br />

sicheren Spektrum<br />

Daraus ergibt sich ganz natürlich, dass<br />

Farben für die anspruchsvollen Kunden<br />

von heute eine wichtige Rolle spielen –<br />

diese große und stetig weiter wachsende<br />

Verbrauchergruppe definiert sich über<br />

die Bedeutung, die sie Gesundheit und<br />

Wohlergehen beimisst, ihre Liebe zum<br />

Einkaufen und den Wert, den sie auf<br />

verantwortungsvollen Konsum legen.<br />

In Deutschland, Frankreich und Italien<br />

durchgeführte Studien zeigten außerdem,<br />

dass die wertorientierten Kunden<br />

von heute sich hochwertige, sichere<br />

und durch wissenschaftliche Daten untermauerte<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit belastbarer Positionierung als Clean<br />

Label wünschen (10). Diese Nachfrage<br />

ist einer der wichtigsten Motivationsfaktoren,<br />

die hinter dem Wachstum des<br />

Clean-Label-Trends stecken. Sie fordert<br />

von Nahrungsergänzungsmittelherstellern,<br />

einen nachhaltigen und transparenten<br />

Ansatz zu verfolgen, in dessen Mittelpunkt<br />

die Schonung unseres Planeten<br />

November <strong>2021</strong><br />

27


V italstoffe<br />

steht und der sich von der Produktentwicklung<br />

bis hin zum Endprodukt erstreckt.<br />

Mit zunehmend verantwortungsbewussten<br />

Konsumenten begann<br />

dieser Clean-Label-Trend seinen rapiden<br />

Aufstieg somit auch innerhalb der Nahrungsergänzungsmittelindustrie.<br />

Auf Märkten wie dem britischen beispielsweise<br />

ist es hingegen so, dass diejenigen,<br />

die Nahrungsergänzungsmittel<br />

nutzen, am häufigsten auch die größte<br />

Wahrscheinlichkeit aufweisen, ein Produkt<br />

zu kaufen, das nachhaltige oder<br />

umweltfreundliche Inhaltsstoffe enthält,<br />

obwohl auch andere demografische<br />

Gruppen positiv auf diese Eigenschaften<br />

ansprechen (11). Für eine wahrhaft umfassende<br />

Glaubhaftigkeit, die diese Verbraucher<br />

erwarten, müssen sich Marken<br />

auf die Suche nach Lösungen machen,<br />

die die Nachfrage nach Farben erfüllen,<br />

ohne dabei die eigene Clean-Label-Positionierung<br />

zu gefährden.<br />

Natürlich bunt<br />

In der Lebensmittelindustrie allgemein<br />

haben diese Verbraucheranforderungen<br />

bereits zum Aufstieg und der wachsenden<br />

Beliebtheit von färbenden Lebensmitteln<br />

geführt, einer in der EU<br />

gebräuchlichen Kategorie für essbare<br />

Pflanzen, aus denen sich natürliche<br />

Farbstoffe gewinnen lassen. Diese Pigmente<br />

werden sanft mithilfe eines nichtselektiven,<br />

wasserbasierten Verfahrens<br />

aus den Pflanzen gelöst. Das bedeutet,<br />

dass die Farben ausschließlich aus einer<br />

essbaren Lebensmittelquelle gewonnen<br />

werden und die gleichen Nähr- und<br />

Geschmackseigenschaften wie der ursprüngliche<br />

Rohstoff aufweisen.<br />

Färbende Lebensmittel haben aber noch<br />

viel mehr zu bieten: Lonza entwickelte<br />

durch bahnbrechende Innovationsarbeit<br />

neue Anwendungen für seine nächste<br />

Generation von Kapseltechnologien.<br />

Die natürlichen, vielfältigen Farben,<br />

die färbende Lebensmittel in fertigen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln erzeugen,<br />

verdeutlichen den Clean-Label-Ansatz<br />

hinter dem Produkt und fördern die<br />

Clean-Label-Story einer Marke, sorgen<br />

auch gleichzeitig für die Überlagerung<br />

anderer Zutaten und somit für ein ästhetisch<br />

ansprechenderes Gesamtpaket.<br />

Durch die Anwendung von färbenden<br />

Lebensmitteln konnte bereits nachweislich<br />

eine emotionale Verknüpfung zwischen<br />

der natürlichen Farbstoffquelle<br />

und dem fertigen Nahrungsergänzungsmittel<br />

hergestellt werden, selbst dann,<br />

wenn das färbende Lebensmittel nur in<br />

so geringen Mengen vorliegt, dass es<br />

keinerlei Wirkung zeigt (12).<br />

Clean-Label wird<br />

farbenfroh<br />

Vor dem Hintergrund dieser eindeutigen,<br />

ständig zunehmenden Nachfrage nach<br />

Clean-Label-Farbstoffen baute Lonza<br />

sein Angebot der Kapseln Capsugel ®<br />

Vcaps ® Plus aus, die Teil des nachhaltig<br />

erzeugten Produktportfolios „Responsibly<br />

Made“ sind und eine praktische<br />

und dabei hochwertige Lösung bieten.<br />

Diese vegetarischen Kapseln, die nun in<br />

den Tönen Blue Spirulina, Purple Carrot,<br />

Red Radish und Spicy Yellow erhältlich<br />

sind, bestehen aus nur zwei Zutaten:<br />

Hypromellose (HPMC) und einem färbenden<br />

Lebensmittel, das aus essbarem<br />

Obst oder Gemüse stammt und für das<br />

keine E-Nummer erforderlich ist, das<br />

dafür aber eine umweltfreundliche,<br />

pflanzenbasierte Produktpositionierung<br />

unterstützt. Dank der marktführenden<br />

Fähigkeiten von Lonza sowie der kontinuierlichen<br />

Innovationsarbeit des Unternehmens<br />

erfüllen die lebensmittelgefärbten<br />

Kapseln Vcaps ® Plus die Bedürfnisse<br />

der Verbraucher auf verschiedensten<br />

Ebenen. Sie sorgen nicht nur für die<br />

optische Ästhetik, die sich Konsumenten<br />

wünschen, sondern bieten darüber<br />

hinaus auch die hohe Leistung und<br />

ausgezeichnete Verarbeitbarkeit, die es<br />

Markenherstellern erlaubt, eine extrem<br />

wichtige Alleinstellung ihrer Produkte<br />

zu erzielen. Zudem sind sie sehr vielseitig<br />

und eignen sich für unterschiedliche<br />

Kapselfüllungen – darunter auch für die<br />

flüssigkeitsgefüllten Kapseln vom Typ<br />

Licaps ® . Die Kapseln sind zudem in<br />

dunkleren und helleren Ausführungen<br />

erhältlich und ermöglichen so potenziell<br />

das Überdecken bestimmter Zutaten.<br />

Mit diesen Kapseln kann jetzt das gleiche<br />

farbenfrohe Erlebnis wie mit dem<br />

neuesten Trendfarbton auf Instagram<br />

erzielt werden. Die Kapseln Vcaps ®<br />

Plus gestatten es Markenherstellern,<br />

ihre strahlendsten Clean-Label-Visionen<br />

Wirklichkeit werden zu lassen. Viele der<br />

Partner von Lonza arbeiten bereits an der<br />

Entwicklung trendgerechter Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die sich Bedeutung<br />

und Aussagekraft von Farben zunutze<br />

machen, um eine Geschichte über<br />

© Lonza<br />

28


Darreichungsformen<br />

Wirkweise und gesundheitliche Vorteile<br />

zu vermitteln. Zu inspirierenden Beispielen<br />

zählt die Kapsel Vcaps ® Plus Purple<br />

Carrot, kombiniert mit einer lavendelbasierten<br />

Füllung für einen gesunden<br />

Schlaf – eine wahrhaft entspannende<br />

Formel. Mit der gelben Kapsel Vcaps ®<br />

Plus Spicy Yellow hingegen könnte man<br />

beispielsweise die Optik einer kurkuminbasierten<br />

Lösung ansprechender gestalten.<br />

Die von Algen abgeleitete Kapsel<br />

Vcaps ® Plus Blue Spirulina bietet<br />

ein Format, mit dessen Hilfe eine Story<br />

rund um eine besondere Zutat aus dem<br />

Meer erzählt werden könnte, während<br />

die Kapsel Vcaps ® Plus Red Radish sich<br />

der Assoziation der Farbe Rot mit Nutrikosmetika<br />

bedienen kann und somit eine<br />

auffällige, pflanzenbasierte Nutrazeutikalösung<br />

schafft.<br />

Zukunftssichere<br />

Lebensmittelfarben<br />

In einer Branche, in der man Farbstoffe<br />

meist mit sehr viel Skepsis betrachtet,<br />

schreiben die Kapseln Capsugel ®<br />

Vcaps ® Plus von Lonza die Geschichte<br />

der Nahrungsergänzungsmittel neu. Sie<br />

sind eine ausgezeichnete Wahl für alle<br />

Markenproduzenten, die sich die historisch<br />

verankerten Vorteile von Farben<br />

für das Marketing zunutze machen und<br />

sie auf Nahrungsergänzungsmittel anwenden<br />

möchten – auf eine verantwortungsvolle<br />

Art und Weise, die bei ihren<br />

Kunden großen Anklang findet. Denn<br />

für verantwortungsbewusste Konsumenten<br />

ist „Clean Label“ nicht einfach<br />

nur ein Name – es ist ein Versprechen,<br />

das Marken auf allen Ebenen erfüllen<br />

müssen: von der Zutat bis hin zur Bereitstellung.<br />

Ergänzt wird die große Auswahl durch<br />

erstklassige Unterstützung: Dank<br />

Lonzas integrierter Fähigkeiten können<br />

sich Markenhersteller sicher sein, dass<br />

sie Produkte, Ressourcen und Anweisungen<br />

erhalten, mit deren Hilfe sie<br />

ihre strahlendsten Clean-Label-Ideen<br />

schneller umsetzen und in die Regale<br />

bringen können. Somit wird das Erlebnis<br />

von Nahrungsergänzungsmittel-Verbrauchern<br />

sauberer, klarer und bunter<br />

– jeden Tag.<br />

Quellen:<br />

(1) S. Banerjee, A. Pal, „Likely to<br />

be liked? A study of Facebook images“<br />

[Wie vielen werden meine Fotos<br />

gefallen? Studie an Facebook-Bildern],<br />

2018, https://ieeexplore.ieee.org/abstract/document/8392808?reload=true<br />

(2) J. Morton, „Why Color Matters“<br />

[Warum Farben eine Rolle spielen],<br />

https://colorcom.com/research/whycolor-matters<br />

(3) A. E. Crowley, „The Two-Dimensional<br />

Impact of Color on Shopping“ [Der<br />

zweidimensionale Einfluss von Farben<br />

auf das Kaufverhalten], 1993, https://<br />

link.springer.com/article/10.1007/<br />

BF00994188<br />

(4) A. J. Elliot, „Color and psychological<br />

functioning: a review of theoretical<br />

and empirical work“ [Farben und ihre<br />

psychologische Wirkung: ein Review<br />

theoretischer und empirischer Forschungsarbeiten],<br />

Frontiers in Psychology,<br />

2015 https://www.ncbi.nlm.nih.<br />

gov/pmc/articles/PMC4383146/<br />

(5) J. Bosch et al, „The Application of<br />

Color in Healthcare Settings“ [Anwendung<br />

von Farben im Gesundheitswesen],<br />

2012 https://www.ads.org.uk/<br />

wp-content/uploads/The-Application-of-<br />

Colour-in-Healthcare-Settings.pdf<br />

(6) „Food additives and behaviour in<br />

children“ [Lebensmittelzusätze und das<br />

Verhalten von Kindern], 2007 https://<br />

www.southampton.ac.uk/psychology/<br />

research/impact/food_additives.page<br />

(7) K. V. Allam und G. P. Kumar,<br />

„Colorants – the cosmetics for the pharmaceutical<br />

dosage forms“ [Farbstoffe<br />

– die Kosmetika der pharmazeutischen<br />

Dosierungsarten], 2011 https://www.researchgate.net/publication/288468020_<br />

Colorants_-_the_cosmetics_for_the_<br />

pharmaceutical_dosage_forms<br />

(8) L. Labrecque und G. Milner,<br />

„Exciting red and competent blue: The<br />

importance of color in marketing“ [Aufregendes<br />

Rot und kompetentes Blau: die<br />

Bedeutung von Farben für das Marketing],<br />

2011, https://www.researchgate.<br />

net/publication/251277565_Exciting_<br />

red_and_competent_blue_The_importance_of_color_in_marketing<br />

(9) NMI SORD Deutschland, 2019<br />

(10) NMI SORD-Studien für Deutschland,<br />

Frankreich und Italien, 2019<br />

(11) NMI SORD-Studie Großbritannien,<br />

2018<br />

(12) C. Spence, „On the psychological<br />

impact of food color“ [Die psychologische<br />

Wirkung von Lebensmittelfarben],<br />

2015 https://flavourjournal.biomedcen-<br />

tral.com/articles/10.1186/s13411-015-<br />

0031-3<br />

Autorin:<br />

Rose Mary Casados,<br />

Head of Product Management,<br />

Lonza Capsules & Health Ingredients<br />

November <strong>2021</strong><br />

29


V italstoffe<br />

Monika Siebel, Katharina Dokulil<br />

The power of natural astaxanthin<br />

AstaFit® und AstaCos® – Zellschutz von innen und außen<br />

© Drobot Dean – stock.adobe.com<br />

Anlagerung in den unterschiedlichen<br />

Membranschichten möglich machen.<br />

Eine bedeutende Gruppe, die Stressfaktoren<br />

in der Haut neutralisieren können,<br />

bilden dabei die Antioxidantien.<br />

Algenbasiertes Astaxanthin gilt nicht<br />

nur als stärkstes natürliches Antioxidans,<br />

sondern weist die oben genannten Voraussetzungen<br />

für eine spürbare topische<br />

und orale Aufnahme auf.<br />

Es zählt zur Gruppe der Carotinoide,<br />

speziell zu den Xanthophyllen, und<br />

durch seine einzigartige Molekülstruktur<br />

(Kohlenstoff-, Wasserstoff- und<br />

Sauerstoffatome) ist es besonders effektvoll<br />

(1).<br />

Unsere Haut, das größte Organ des Körpers,<br />

spielt eine wichtige Rolle. Ihre<br />

Gesundheit und Morphologie bestimmt<br />

unser Äußeres und trägt wesentlich zu<br />

unserem Wohlbefinden bei.<br />

Als Schutzschild ist die Haut ständig<br />

äußeren Umwelteinflüssen und Stress<br />

ausgesetzt, der durch interne Stressfaktoren<br />

wie körperliche Anstrengung und<br />

externe Stressfaktoren wie UV-Strahlen<br />

verursacht wird.<br />

Eine systemische Versorgung der Haut<br />

mit Mikronährstoffen, z. B. durch die<br />

Nahrung oder durch gezielte Supplementation,<br />

ist der mit Abstand wichtigste<br />

Parameter, der zu einer gesunden Haut<br />

beiträgt. Dieser Umstand wird vor allem<br />

daran erkennbar, wie Mangelzustände<br />

die Haut beeinflussen.<br />

Durch Kombination von topischer Applikation<br />

und oraler Aufnahme eines<br />

Wirkstoffes lassen sich die Effektivität<br />

der Anwendung erhöhen und das Ergebnis<br />

verbessern. Letztendlich führt ein<br />

ganzheitlicher Einsatz zum bestmöglichen<br />

Resultat.<br />

Um die Hautfunktionen zu erhalten und<br />

zu unterstützen, können zahlreiche Wirkstoffe<br />

von innen und außen angewendet<br />

werden, wobei nicht alle diese kombinierte<br />

Effektivität mit sich bringen.<br />

Eine umfassende Membrangängigkeit<br />

ist dabei genauso essenziell wie lipophile<br />

und hydrophile Strukturen, die eine<br />

In der Mikroalge Haematococcus pluvialis<br />

ist das Molekül Astaxanthin direkt<br />

an Phospholipide geknüpft und liegt,<br />

je nachdem ob die Fettsäuren mit einer<br />

Hydroxylgruppe oder mit beiden Hydroxylgruppen<br />

reagieren, als Monoester<br />

und Diester vor. So ist die herausragende<br />

Membrangängigkeit von algenbasiertem<br />

Astaxanthin gewährleistet und die höhere<br />

Bioverfügbarkeit im Vergleich zu anderen<br />

natürlichen Astaxanthin-Quellen wie<br />

Bakterien oder Hefen begründet (2). Als<br />

Wirkstoff wird Astaxanthin schonend aus<br />

der Haematococcus-pluvialis-Biomasse<br />

mittels CO2-Extraktion gewonnen und ist<br />

fettlöslich. Für den diätetischen Einsatz<br />

kann dieser direkt als natürliches Oleoresin<br />

(AstaFit ® – Abb. 1), eingesetzt und<br />

mit anderen <strong>Vitalstoffe</strong>n kombiniert werden.<br />

Als kosmetischer Inhaltsstoff wird er<br />

mit Jojobaöl weiterveredelt.<br />

Aufgrund seiner fettlöslichen Eigenschaft<br />

eröffnet astaxanthinreiches<br />

Oleoresin zahlreiche Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

und kann auch durch<br />

Veredelungsprozesse weiter mikroverkapselt<br />

werden, wodurch die Einsatzbereiche<br />

nochmals potenziert werden.<br />

30


Astaxanthin<br />

Lichtinduzierter oxidativer<br />

Stress & die Rolle von<br />

ROS (reactive oxygen<br />

species)<br />

Gerade bei der Neutralisierung von<br />

freien Radikalen, sogenannten „reactive<br />

oxygen species“ (ROS) spielen Antioxidantien<br />

eine maßgebliche Rolle.<br />

Astaxanthin gilt als „Diamant unter den<br />

Radikalfängern“, und seine Bedeutung<br />

hinsichtlich der Reduzierung von oxidativem<br />

Stress ist umfassend wissenschaftlich<br />

dokumentiert (1).<br />

Lichtinduzierter oxidativer Stress<br />

spielt eine entscheidende Rolle bei der<br />

menschlichen Hautalterung und verursacht<br />

Hautschädigungen. Wann immer<br />

Hautmoleküle UV- oder sichtbares Licht<br />

absorbieren und Energie auf Sauerstoff<br />

übertragen, gehen sie in einen angeregten<br />

Zustand über und bilden Singulett-<br />

Sauerstoff – ein außerordentlich reaktives<br />

Molekül, dessen Einfluss auf die<br />

Zell-DNA für die Haut besonders katastrophal<br />

ist. Hautphotosensibilisatoren<br />

sind endogene oder exogene Verbindungen,<br />

die leicht durch UV- oder sichtbares<br />

Licht aktiviert werden und, sobald diese<br />

Sensibilisierung geschehen ist, eine<br />

nachteilige Hautreaktion auslösen. Sie<br />

übertragen die Ladung auf Sauerstoff<br />

und verursachen ROS und freie Radikale.<br />

Die lichtinduzierten ROS und freien<br />

Radikale führen zu oxidativem Stress,<br />

verwüsten Proteine, Lipide und DNA<br />

und verursachen negative Veränderungen<br />

der Hautstruktur.<br />

Wenn Singulett-Sauerstoff die Zellmembranen<br />

angreift, aktiviert er Enzyme, die zu<br />

Zelltod, Peroxidation und letztendlich zur<br />

Verschlechterung des Hautbildes führen.<br />

Ein Singulett-Sauerstoffmolekül kann<br />

ein einzelnes 8-OH-dG (8-Hydroxydesoxyguanosin<br />

– Biomarker für oxidativen<br />

Stress) in ein DNA-Molekül einbringen.<br />

Dieser Prozess löst die sogenannte NFkB-<br />

Kaskade aus – den Beginn einer Entzündung,<br />

der eine Kettenreaktion tausender<br />

molekularer Modifikationen in der Zelle,<br />

der Membran sowie die Überexpression<br />

von MMP-1-Enzymen nach sich zieht,<br />

welche Kollagen und andere elastische<br />

Fasern zerstört. So wird in weiterer Folge<br />

die Schädigung der Haut und Hautalterung<br />

vorangetrieben (1, 3).<br />

Lichtinduzierter oxidativer<br />

Stress & Faktoren, die<br />

diesen auslösen können<br />

Lichtinduzierter oxidativer Stress wird<br />

durch verschiedenste Arten von Strahlung<br />

ausgelöst, wie z. B.:<br />

• UVA-Strahlung<br />

• UVB-Strahlung<br />

• Blaulicht<br />

UVA- und UVB-Strahlung (ultraviolettes<br />

Licht) und Infrarotlicht sind für zirka<br />

50 – 80% der visuellen Hautalterung<br />

verantwortlich. Daher ist Lichtschutz<br />

von außen durch kosmetische Ansätze<br />

und von innen durch gezielte Nahrungsergänzung<br />

eine Möglichkeit, die Haut<br />

vor Schäden zu bewahren. Insbesondere<br />

die UVB-Menge des Sonnenlichts ist<br />

ein entscheidender, gut charakterisierter<br />

Faktor für Hautschäden. UVB-Strahlung,<br />

eine energiereiche, kurzwellige<br />

Strahlung (290 – 320 µm), belastet<br />

grundsätzlich den epidermalen Teil der<br />

Haut.<br />

Im Gegensatz dazu gestaltet sich der<br />

UVA-Anteil des Sonnenlichts energieärmer<br />

und ist eher langwelliger Natur<br />

(320 – 400 µm). Diese Art der Bestrahlung<br />

kann in die dermalen Teile der Haut<br />

eindringen, was zu einer langfristigen<br />

Schädigung der Kollagen- und Elastinfasern<br />

führen kann. Die menschliche<br />

Haut selbst besitzt intrinsische zelluläre<br />

Schutzmechanismen, welche in der Lage<br />

sind, die von außen induzierte ROS-<br />

Menge auf ein erträgliches Minimum zu<br />

regulieren. Dieser natürliche Mechanismus<br />

kann durch regelmäßige und kontinuierliche<br />

UV-Bestrahlung überlastet<br />

werden und schwächt sich mit der Zeit<br />

immer mehr ab (4).<br />

Genau wie UVA- und UVB-Strahlung<br />

hat auch Blaulicht maßgebliche Auswirkungen<br />

auf unsere Haut, denn es<br />

ruft insbesondere in den Mitochondrien<br />

oxidativen Stress hervor. <strong>2021</strong> konnte<br />

mit Hilfe einer UV-VIS Spektroskopie<br />

festgestellt werden, dass Astaxanthin ein<br />

Absorbtionsmaximum von 476 µm besitzt.<br />

Von Blaulicht wird bei einer Wellenlänge<br />

von 400 – 480 µm gesprochen.<br />

Demnach liegt die Vermutung nahe, dass<br />

Astaxanthin in der Lage ist, auch gegenüber<br />

Blaulicht zu schützen (Abb. 2) (5).<br />

Abb. 2: UV-VIS Spektrum von Astaxanthin<br />

November <strong>2021</strong><br />

31


V italstoffe<br />

Astaxanthin (AstaFit ® und AstaCos ® )<br />

spielt eine zentrale Rolle in der Verminderung<br />

von vorzeitiger Lichtalterung<br />

der Haut und ist eine ideale Ergänzung<br />

zu SPF-Filtern (6).<br />

Studien belegen, dass eine orale Supplementation<br />

mit natürlichem Astaxanthin<br />

alle Hautschichten schützt und so<br />

eine gesunde, strahlende Haut von innen<br />

heraus fördert.<br />

Eine Studie aus dem Jahr 2017 deutet<br />

darauf hin, dass eine kontinuierliche<br />

Astaxanthin-Einnahme oxidativen<br />

Stress reduziert und in der Folge zu<br />

morphologischen Veränderungen der<br />

restlichen Hautoberflächenbestandteile<br />

(RSSCs) führt, was mit der Umkehrung<br />

des Hautalterungsprozesses vereinbar<br />

ist. Die Studie dauerte 4 Wochen und<br />

umfasste 31 Teilnehmer (17 Männer<br />

und 14 Frauen) über 40 Jahre, die eine<br />

tägliche Dosis von 4 mg Astaxanthin erhielten<br />

(7).<br />

Abb. 3: Veränderung der minimalen Erythemdosis (MED) gegenüber dem Ausgangswert in den<br />

beiden Gruppen. Die Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung<br />

Auch die Wirkung einer Nahrungsergänzung<br />

mit Astaxanthin auf die UVinduzierte<br />

Schädigung der Haut wurde<br />

2018 untersucht. Um den Schutzfaktor<br />

von Astaxanthin für die UV-induzierte<br />

Schädigung der Haut zu bewerten, bestimmten<br />

Forscher die minimale Erythem-Dosis<br />

(MED) und analysierten<br />

die UV-induzierten Veränderungen des<br />

Feuchtigkeitsgehalts und des transepidermalen<br />

Wasserverlusts (TEWL) bei<br />

23 Probanden bei einer Supplementierung<br />

von 4 mg Astaxanthin täglich, sowohl<br />

zu Studienbeginn als auch nach 9<br />

Wochen Supplementierung.<br />

Das Ergebnis der Studie weist auf einen<br />

Anstieg der MED (Abb. 3) hin, der auf<br />

eine höhere Sicherheit gegenüber UV-<br />

Strahlung, eine Verringerung der Feuchtigkeitsabnahme<br />

in den bestrahlten Bereichen<br />

(Abb. 4) und eine Verbesserung<br />

der rauen Haut und des Hautbildes in<br />

der Astaxanthin-Gruppe rückschließen<br />

lässt (8).<br />

Abb. 4: Eine Nahrungsergänzung mit Astaxanthin schwächt die Abnahme der Feuchtigkeit in den<br />

bestrahlten Gebieten ab. Veränderung der Feuchtigkeit sieben Tage nach der Bestrahlung. Die<br />

Fehlerbalken geben die Standardabweichung an.<br />

32


Astaxanthin<br />

In einer aktuellen dermatologischen<br />

In-Vivo-Studie von <strong>2021</strong> mit topischer<br />

Anwendung von Astaxanthin konnte die<br />

schützende Wirkung gegen die Einflüsse<br />

von UV-Strahlung durch das Astaxanthin-Oleoresin<br />

AstaCos ® bestätigt<br />

werden. In einer klinischen Pilotstudie<br />

wurde der Wirkstoff mit einer Konzentration<br />

von 0,2% eingesetzt.<br />

Seine UV-schützende Wirkung im Vergleich<br />

zu einem Placebo wurde in einer<br />

kontrollierten Versuchsanordnung an 21<br />

gesunden Probanden mit Fitzpatrick-<br />

Hauttyp 2 oder 3 getestet (Abb. 2).<br />

Nach intensiver UV-Belichtung konnte<br />

mit der AstaCos ® -Behandlung ein um<br />

25% niedrigerer Erythem-Wert im Vergleich<br />

zur Placebo-Gruppe gemessen<br />

werden (Abb. 5). In dieser Versuchsanordnung<br />

unterdrückt der Wirkstoff die<br />

sichtbare Erythembildung in über 70%<br />

der Fälle (9).<br />

In einer weiteren In-Vitro-Studie von<br />

<strong>2021</strong> wurden zusätzlich Keratinozyten<br />

verglichen, die intensiver UV-B-<br />

Bestrahlung ausgesetzt waren. Dabei<br />

belegen die mit AstaCos ® behandelten<br />

Zellen einen biologischen Zellschutz<br />

gegenüber der UV-B-Bestrahlung und<br />

histologisch waren weniger Zellschäden<br />

zu erkennen (6).<br />

Die Astaxanthin-Wirkung gegenüber<br />

UVA-induziertem oxidativem Stress<br />

konnte auch in einer In-Vitro-Studie<br />

an menschlichen Fibroblasten bestätigt<br />

werden. Astaxanthin ist im Vergleich zu<br />

anderen Antioxidantien, einschließlich<br />

Beta-Carotin und Canthaxanthin, stärker.<br />

Die Ergebnisse lassen den Schluss zu,<br />

dass Astaxanthin im Vergleich zu Beta-<br />

Carotin und Canthaxanthin eine signifikant<br />

bessere Lichtprotektion aufweist<br />

und den oben erwähnten UVA-induzierten<br />

Schäden entgegenwirkt (10).<br />

Das Beste aus zwei<br />

Welten<br />

Die beschriebenen Forschungsarbeiten<br />

dokumentieren ein optimales Ergebnis<br />

für die Haut durch Astaxanthin bei oraler<br />

und dermaler Anwendung. Astaxanthin<br />

wirkt als biologischer Zellschutz<br />

gegen die Einflüsse von schädlichen<br />

UVA- und UVB-Strahlen und vermag<br />

Falten zu reduzieren, die Elastizität der<br />

Haut zu steigern und der Hautalterung<br />

vorzubeugen.<br />

Der Wirkstoff garantiert eine umfassende<br />

Reduktion von oxidativem Haut-<br />

Stress – er wirkt genau dort, wo er benötigt<br />

wird, und dringt dabei bis in tiefe<br />

Hautschichten vor.<br />

Durch diese Unterstützung von innen<br />

und außen ist unsere Haut bestens gewappnet,<br />

um uns als Barriere gegen alltägliche,<br />

schädliche Umwelteinflüsse zu<br />

schützen.<br />

November <strong>2021</strong><br />

33


V italstoffe<br />

Über BDI-BioLife Science<br />

BDI-BioLife Science ist Spezialist für<br />

die Entwicklung von innovativen Technologien<br />

zur Herstellung von hochqualitativen<br />

Algen-Wertstoffen für die LifeScience-Industrie.<br />

In der im Ökopark Hartberg/Österreich<br />

gelegenen Kultivierungs-Anlage stellt<br />

die BDI-BioLife Science mit dem eigens<br />

entwickelten, geschlossenen Algenzuchtverfahren<br />

hochqualitatives<br />

natürliches Astaxanthin maßgeschneidert<br />

für die Kosmetik- (AstaCos ® ) und<br />

Nahrungsergänzungsmittel-industrie<br />

(AstaFit ® ) her.<br />

Abbildungen:<br />

© BDI-BioLife Science<br />

Referenzen:<br />

(1) S. Davinelli, M. E. Nielsen, and G.<br />

Scapagnini, “Astaxanthin in skin health,<br />

repair, and disease: A comprehensive<br />

review,” Nutrients, vol. 10, no. 4, pp.<br />

1–12, 2018.<br />

(2) R. R. Ambati, P. S. Moi, S. Ravi, and<br />

R. G. Aswathanarayana, “Astaxanthin:<br />

Sources, extraction, stability, biological<br />

activities and its commercial applications<br />

- A review,” Mar. Drugs, vol. 12,<br />

pp. 128–152, 2014.<br />

(3) H. D. Martin et al., “Chemistry of<br />

carotenoid oxidation and free radical<br />

reactions,” Pure Appl. Chem., vol. 71,<br />

no. 12, pp. 2253–2262, 1999.<br />

(4) K. Scharffetter-Kochanek et al.,<br />

“Photoaging of the skin from phenotype<br />

to mechanisms,” Exp. Gerontol., vol.<br />

35, no. 3, pp. 307–316, 2000.<br />

(5) “200610_Spektrum_Bluelight_Test_<br />

Derma1418.pdf.” .<br />

(6) D. G.-R. institute for reliable Results,<br />

“Physiological / Histological in<br />

vitro Expertise,” no. March, <strong>2021</strong>.<br />

(7) N. E. Chalyk, V. A. Klochkov, T. Y.<br />

Bandaletova, N. H. Kyle, and I. M. Petyaev,<br />

“Continuous astaxanthin intake<br />

reduces oxidative stress and reverses<br />

age-related morphological changes of<br />

residual skin surface components in<br />

middle-aged volunteers,” Nutr. Res.,<br />

vol. 48, pp. 40–48, 2017.<br />

(8) N. Ito, S. Seki, and F. Ueda, “The<br />

protective role of astaxanthin for UVinduced<br />

skin deterioration in healthy<br />

people—a randomized, double-blind,<br />

placebo-controlled trial,” Nutrients,<br />

vol. 10, no. 7, pp. 4–6, 2018.<br />

(9) P. D. Kopera, “UV-protektives<br />

Potential von Astaxanthin Halbseitenkontrollierte<br />

Pilotstudie,” no. 32, pp.<br />

1–14, <strong>2021</strong>.<br />

(10) E. Camera et al., “Astaxanthin,<br />

canthaxanthin and β-carotene differently<br />

affect UVA-induced oxidative damage<br />

and expression of oxidative stress-responsive<br />

enzymes,” Exp. Dermatol., vol.<br />

18, no. 3, pp. 222–231, 2009.<br />

Autorinnen:<br />

Dr. Monika Siebel ist Director Sales<br />

Nutrition & Pharma Cosmetics der BDI-<br />

BioLife Science. Sie hat den Promotionsstudiengang<br />

der Oecotrophologie an<br />

der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-<br />

Universität Bonn absolviert. Sie verfügt<br />

über langjährige Erfahrungen im Bereich<br />

funktioneller Rohstoffe für Nahrungsergänzungsmittel<br />

& gesundheitsbezogene<br />

Produkte, Produktentwicklung von Lifescience-Produkten<br />

und der Erarbeitung<br />

wissenschaftlich fundierter, kundenspezifischer<br />

Konzepte.<br />

DI Katharina Dokulil ist Head of Product<br />

Development der BDI-BioLife<br />

Science. Sie hat Biotechnologie an<br />

der technischen Universität Graz studiert<br />

und war an der Entwicklung des<br />

firmeneigenen Algen-Zuchtverfahrens<br />

maßgeblich beteiligt. Mit ihrem Team<br />

arbeitet sie an der Optimierung algenbasierter<br />

Rohstoffe, Entwicklung von<br />

Rohstoffinnovationen und maßgeschneiderten<br />

Produktkonzepten.<br />

34


e-Sports<br />

Oliver Wolf<br />

Kollagenpeptide für eSportler<br />

Starke Sehnen und Bänder wirken Überlastungssymptomen entgegen.<br />

© issaronow – stock.adobe.com<br />

Computerspielen als Beruf? Ja, das<br />

geht. In den vergangenen Jahren hat<br />

der professionelle eSport einen regelrechten<br />

Boom erlebt. Umso wichtiger<br />

wird die Frage, welche Lebensmittel<br />

und Getränke eSportler auf dem Weg zu<br />

Höchstleistungen im virtuellen Raum<br />

unterstützen können. GELITA bietet mit<br />

den spezifischen bioaktiven Kollagenpeptiden<br />

TENDOFORTE ® eine funktionelle<br />

Zutat, die stark beanspruchte<br />

Sehnen und Bänder widerstandsfähig<br />

hält und maßgeschneiderte Produktkonzepte<br />

für diese spannende Zielgruppe<br />

ermöglicht.<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen „Zocken“<br />

ausschließlich privater Zeitvertrieb<br />

war. Heute ist eSport Big Business.<br />

Im Jahr 2020 setzte der eSport-Markt<br />

weltweit fast eine Milliarde US-Dollar<br />

um. Mehr als 400 Millionen Zuschauer<br />

lockten die virtuellen Spektakel vor die<br />

Bildschirme. Auch in Deutschland ist<br />

der elektronische Sport angekommen:<br />

Im vergangenen Jahr wurde hierzulande<br />

ein Umsatz von 95 Millionen Euro<br />

generiert, im laufenden Jahr sollen es<br />

bereits 112 Millionen Euro werden (1).<br />

Die Einnahmen fließen über Medienrechte,<br />

Tickets für Live-Events, Merchandise-Artikel<br />

und In-Game-Käufe<br />

in den eSport-Markt, aber der Großteil<br />

der Einnahmen (69 Prozent) stammt<br />

aus Sponsoring und Werbung (2). Und<br />

längst verschwimmen die Grenzen zwischen<br />

der alten, analogen Sportwelt und<br />

dem neuen Kosmos: So haben beispielsweise<br />

die Profivereine von Hertha BSC<br />

Berlin, VFL Wolfsburg, FC Schalke<br />

oder RB Leipzig eigene eSport-Abteilungen<br />

aufgebaut und bieten eSportlern<br />

entsprechende Profiverträge an.<br />

Mit der Professionalisierung steigt der<br />

Erfolgsdruck auf die zumeist recht jungen<br />

eSportler. Nichts wird mehr dem<br />

Zufall überlassen: Vom Manager und<br />

Fitness-Coach über den Mentaltrainer<br />

bis hin zum Ernährungsberater kümmert<br />

sich ein Team von Experten darum, dass<br />

konstant gute Leistungen erbracht werden<br />

– für die eigene Karriere, aber auch<br />

im Sinne des Publikums und der Sponsoren<br />

(3). Und so verwundert es nicht,<br />

dass sich in den vergangenen Jahren<br />

eine Nische innerhalb der Lebensmittelindustrie<br />

herausgebildet hat, die ihren<br />

Fokus auf die ganz besonderen Bedürfnisse<br />

von Gamern und eSportlern legt.<br />

November <strong>2021</strong><br />

35


V italstoffe<br />

Im Mittelpunkt stehen bislang in erster<br />

Linie Produkte, die die Aufmerksamkeit<br />

und geistige Performance steigern sollen.<br />

Auch langfristige Energiebereitstellung<br />

und Augengesundheit sind relevante<br />

Themen. Gesättigt ist der Markt aber<br />

noch lange nicht. Das bietet Herstellern<br />

von Nahrungsergänzung sowie funktionellen<br />

Lebensmitteln und Getränken ein<br />

spannendes Feld für neue Produktideen.<br />

Körperliche Belastungen<br />

im eSport<br />

Ähnlich wie beim klassischen Sport bestehen<br />

auch beim eSport vielfältige Gesundheits-<br />

und Verletzungsrisiken. Neben<br />

geistiger Ermüdung und Kopfschmerzen<br />

durch stundenlange Bildschirmzeit setzt<br />

das blaue Licht auf Dauer auch den Augen<br />

zu. Wer über lange Zeit schlecht sitzt,<br />

leidet häufig unter Muskelverspannungen:<br />

Nacken- und Rückenprobleme sind<br />

eine mögliche Folge.<br />

Als Hauptursache für Verletzungen von<br />

eSportlern gilt allerdings die Überbeanspruchung<br />

der Sehnen, Bänder und<br />

Muskeln der Hände, Ellenbogen, Schultern<br />

und im Rücken. Der sogenannte<br />

„Gamer-Daumen“ – eine Entzündungsreaktion,<br />

die durch die Überlastung der<br />

Sehnen im Daumen ausgelöst wird und<br />

Schmerzen an der Seite des Daumens,<br />

am Handgelenk und am Unterarm verursacht,<br />

zählt zu den häufigsten Beschwerden<br />

von eSportlern. Ähnlich verhält es<br />

sich mit dem „Mouse-Ellenbogen“ und<br />

der „Mouse-Schulter“ – beides typische<br />

Gaming-Verletzungen, die durch starke,<br />

dauerhafte und monotone Belastungen<br />

in Armen und Schulter entstehen<br />

und Sehnenscheidenentzündungen zur<br />

Folge haben können. Und genau hier,<br />

bei der Gesundheit von Sehnen und<br />

Bändern, setzen die Kollagenpeptide<br />

TENDOFORTE ® von GELITA an. Diese<br />

bioaktiven Kollagenpeptide regen die<br />

strukturbildenden Zellen der Sehnen und<br />

Bänder dazu an, mehr Kollagenmoleküle<br />

zu bilden, wodurch deren Stärke und<br />

Flexibilität erhalten bleiben.<br />

„Bislang ist der Begriff Sporternährung<br />

hauptsächlich mit Produkten assoziiert,<br />

die das Muskelwachstum fördern oder<br />

die notwendige Energie für sportliche<br />

Tätigkeiten liefern“, so Dr. Stephan<br />

Hausmanns, Vice President Health &<br />

Nutrition bei GELITA. „Doch Leistungsfähigkeit<br />

geht Hand in Hand mit<br />

Widerstandsfähigkeit – wer schnell zu<br />

Verletzungen von Sehnen und Bändern<br />

neigt, ist nicht voll einsatzfähig. Das<br />

gilt auch für professionelle Gamer. Kollagenreiche<br />

Produkte, die das Bindegewebe<br />

stärken und die Prävention in den<br />

Mittelpunkt stellen, sind bislang kaum<br />

zu finden. Dabei bietet gerade diese Positionierung<br />

viel Potenzial.“<br />

Wissenschaftlich fundiert<br />

Zwar wurden noch keine Studien speziell<br />

mit Gamern durchgeführt, doch<br />

die Ergebnisse der vorhandenen Untersuchungen<br />

mit Sportlern aus anderen<br />

Disziplinen lassen sich grundsätzlich<br />

auch auf diese Zielgruppe übertragen.<br />

Eine Cross-over-Studie des Australian<br />

Institute of Sport (AIS) untersuchte die<br />

Vorteile einer Supplementierung mit<br />

TENDOFORTE ® über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten. Die 20 Teilnehmer<br />

hatten Symptome einer chronischen<br />

Achillessehnen-Tendinopathie, die auf<br />

herkömmliche Therapien nicht ansprach,<br />

und sie waren nicht mehr in der Lage zu<br />

trainieren. Innerhalb von drei Monaten<br />

konnten zwölf der 20 Teilnehmer wieder<br />

mit dem Laufen beginnen, nachdem<br />

sie mit der täglichen Einnahme von fünf<br />

Gramm TENDOFORTE ® in Kombination<br />

mit einem hochspezialisierten<br />

Trainingsprogramm begonnen hatten.<br />

Die positiven Effekte hielten auch über<br />

die Studiendauer hinaus an. Insgesamt<br />

kamen die Forscher zu dem Ergebnis,<br />

dass eine Supplementierung mit<br />

TENDOFORTE ® in Verbindung mit einem<br />

gezielten Rehabilitationsprogramm<br />

nachweislich die Sehnen und Bänder<br />

stärken kann (4).<br />

Zuvor untersuchten Wissenschaftler<br />

der Universität Freiburg, inwiefern<br />

TENDOFORTE ® Knöchelverstauchungen<br />

reduzieren und die Knöchelstabilität<br />

steigern kann. Die Studienergebnisse<br />

zeigen, dass eine sechsmonatige Supplementierung<br />

mit diesen spezifischen Kollagenpeptiden<br />

zu signifikanten Verbesserungen<br />

der Knöchelstabilität, weniger<br />

Verstauchungen und einem geringeren<br />

Risiko für weitere Verletzungen in der<br />

dreimonatigen Nachbeobachtungszeit<br />

führte. Dies lässt auf eine langfristige<br />

Wirkung schließen (5).<br />

© GELITA<br />

36


e-Sports<br />

Unkompliziert und vielfältig<br />

in der Anwendung<br />

Neben ihrer wissenschaftlich fundierten<br />

Wirkweise bieten die bioaktiven Kollagenpeptide<br />

von GELITA eine Reihe<br />

von technologischen Vorteilen. Sie sind<br />

geruchs- und geschmacksneutral und<br />

können problemlos mit Vitaminen, Mineralien<br />

und anderen Nährstoffen kombiniert<br />

werden. Darüber hinaus verfügen<br />

sie über eine hohe Hitze- und Säurestabilität.<br />

Kollagenpeptide sind hochreine<br />

Proteine tierischen Ursprungs, die durch<br />

partielle Hydrolyse aus nativem kollagenem<br />

Eiweiß gewonnen werden und dadurch<br />

vom Körper schnell aufgenommen<br />

und sehr gut genutzt werden können.<br />

Darüber hinaus sind sie fett- und cholesterinfrei<br />

und benötigen als Lebensmittel<br />

keine E-Nummer, so dass sie sich auch<br />

für die Verwendung in Clean-Label-Produkten<br />

eignen.<br />

Ergänzend zu TENDOFORTE ® hat<br />

GELITA eine Reihe spezifischer bioaktiver<br />

Kollagenpeptide im Portfolio,<br />

die auf den gesamten Bewegungsapparat<br />

wirken und sich hervorragend für<br />

funktionelle Sportriegel, Getränke oder<br />

Nahrungsergänzungsmittel eignen. Mit<br />

FORTIGEL ® bietet das Unternehmen<br />

einen Inhaltsstoff, der nachweislich die<br />

Regeneration des Gelenkknorpels stimuliert.<br />

Darüber hinaus trägt FORTIBONE ®<br />

zur Stabilität und Elastizität der Knochen<br />

bei, indem es die Biosynthese der extrazellulären<br />

Knochenmatrix fördert.<br />

BODYBALANCE ® wiederum kann<br />

dabei unterstützen, Muskelmasse zu erhöhen,<br />

Körperfett zu reduzieren und die<br />

Muskelkraft zu steigern.<br />

„Im Bereich der spezialisierten Sporternährung<br />

stehen wir erst am Anfang und<br />

arbeiten an ergänzenden Studien, um die<br />

Wirksamkeit unserer bioaktiven Kollagenpeptide<br />

weiter mit Fakten zu untermauern.<br />

Kollagenpeptide bieten noch<br />

großes Potenzial für das weite Feld der<br />

Sporternährung, denn sie erlauben eine<br />

sinnvolle Ausdifferenzierung des Marktes<br />

mit maßgeschneiderten Produkten,<br />

die einzelne Teile des Körpers zielgenau<br />

unterstützen“, so Dr. Hausmanns abschließend.<br />

Referenzen:<br />

(1) Quelle: https://www.auspreiser.de/<br />

esports-report<br />

(2) Quelle: https://www.insiderintelligence.com/insights/esports-ecosystemmarket-report/<br />

(3) Quelle: https://www.france24.com/<br />

en/live-news/<strong>2021</strong>0324-gym-and-nutritionists-inside-south-korea-s-t1-esportsempire<br />

(4) Praet et al. (2017) Oral supplementation<br />

of specific collagen peptides accelerates<br />

improvement in Achilles tendon<br />

symptoms and function in combination<br />

with eccentric exercise. S Afr J Sports<br />

Med 29, suppl 1.<br />

(5) Dressler et al. (2018) Improvement<br />

of Functional Ankle Properties Following<br />

Supplementation with Specific<br />

Collagen Peptides in Athletes with<br />

Chronic Ankle Instability. J Sports Sci<br />

Med 17(2):298-304.<br />

Autor:<br />

Oliver Wolf<br />

Head of B2B Marketing (global),<br />

GELITA AG<br />

Global Marketing & Communication<br />

© Parilov – stock.adobe.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

37


V italstoffe<br />

Franziska Weichmann<br />

Pycnogenol® gegen Menstruationsbeschwerden<br />

© D-VISIONS – shutterstock.com<br />

Jede Frau im gebärfähigen Alter ist mit<br />

regelmäßigen Unannehmlichkeiten im<br />

Zusammenhang mit der Menstruation<br />

konfrontiert. Bei 16 bis 91% der menstruierenden<br />

Frauen kommt es – stark<br />

altersabhängig – zu pochenden, krampfartigen<br />

Schmerzen im Unterbauch (sog.<br />

Dysmenorrhoe), die für manche nur ein<br />

monatliches Ärgernis sind, für andere<br />

den Alltag stark einschränken (1).<br />

Junge Frauen zwischen 17 und 24 Jahren<br />

sind während der Menstruation am<br />

häufigsten von starken Beschwerden<br />

betroffen. Bei bis zu 15% der Frauen<br />

mit Dysmenorrhoe sind die Schmerzen<br />

so stark, dass sie nicht regelmäßig<br />

zur Arbeit, zur Schule oder zu anderen<br />

Aktivitäten gehen können (2). Menstruationskrämpfe<br />

werden oft von anderen<br />

Symptomen wie Rückenschmerzen,<br />

Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen,<br />

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder<br />

Zittern begleitet. Abgesehen vom Alter<br />

wurden weitere Risikofaktoren für Dysmenorrhoe<br />

beschrieben, wie Rauchen,<br />

höherer BMI, starker Menstruationsfluss,<br />

Depression, Stress, Kinderlosigkeit<br />

und Vererbung.<br />

Endometriose<br />

Eine schwerere und chronische Erkrankung,<br />

die nur etwa 5% der Frauen im<br />

gebärfähigen Alter betrifft und meist im<br />

Alter zwischen 25 und 35 Jahren diagnostiziert<br />

wird, wird als Endometriose<br />

bezeichnet (3). Endometriose ist eine<br />

chronische entzündliche Erkrankung,<br />

bei der Endometrium-Gewebe außerhalb<br />

der Gebärmutter wächst, was sehr<br />

starke Unterleibsschmerzen während<br />

der Menstruation verursacht und zu<br />

Unfruchtbarkeit führen kann (4). Starke<br />

Bauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,<br />

Schwierigkeiten beim<br />

Stuhlgang oder beim Wasserlassen sind<br />

die am häufigsten berichteten Symptome<br />

der Endometriose.<br />

Pycnogenol ® , ein standardisierter, patentierter<br />

französischer Extrakt aus der<br />

Rinde der Meereskiefer, ist ein natürliches<br />

antioxidatives und entzündungshemmendes<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

und verfügt über positive Eigenschaften<br />

für Frauen, die während der Menstruation<br />

Schmerzen haben (5 – 11). Darüber<br />

hinaus wurde in mehreren Studien nachgewiesen,<br />

dass Pycnogenol ® eine starke<br />

entzündungshemmende Wirkung besitzt<br />

(12 – 14) und keinen Einfluss auf den<br />

Hormonspiegel hat (15).<br />

38


Menstruationsschmerzen<br />

der Tage mit Bauchschmerzen von durchschnittlich<br />

3,9 Tagen vor Einnahme des<br />

Nahrungsergänzungsmittels auf 3,3 Tage<br />

mit Pycnogenol ® und von 3,5 auf 2,8 Tage<br />

bezüglich der Rückenschmerzen gesenkt.<br />

Die Einnahme von Analgetika wurde<br />

nach den zwei Zyklen der Pycnogenol ® -<br />

Ergänzung um 60 % verringert.<br />

Pycnogenol ® lindert Menstruationsbeschwerden und Symptome der Endometriose<br />

Studien zur<br />

schmerzreduzierenden<br />

Wirkung von Pycnogenol ®<br />

Bauchschmerzen auf einer Schmerzskala<br />

wurden im Vergleich zu den Schmerzwerten<br />

vor der Supplementation um 41% reduziert.<br />

Darüber hinaus wurde die Anzahl<br />

Eine doppelblinde, randomisierte, Placebo-kontrollierte<br />

multizentrische Studie<br />

aus dem Jahr 2008 zeigte, dass eine<br />

Supplementation mit Pycnogenol ® die<br />

Bauchschmerzen bei Frauen mit Dysmenorrhoe<br />

signifikant reduziert (7).<br />

Die Frauen nahmen Pycnogenol ® für 2<br />

Menstruationszyklen ein, während derer<br />

sie um 46% weniger schmerzstillende<br />

Medikamente benötigten als im Ausgangszeitraum<br />

von 2 Zyklen vor der<br />

Supplementation und um 28% weniger<br />

als die Placebo-Kontrolle. In einem fünften<br />

Zyklus, in dem die Supplementation<br />

abgesetzt wurde, hielt die Wirkung von<br />

Pycnogenol ® an, während die Placebo-<br />

Patientinnen wieder mehr Schmerzmittel<br />

benötigten. Auch die Anzahl der Tage,<br />

an denen Analgetika erforderlich waren,<br />

wurde mit Pycnogenol ® von 2,1 Tagen<br />

auf 1,3 Tage signifikant reduziert und<br />

veränderte sich in der Placebogruppe<br />

kaum von 1,9 auf 1,7 Tage.<br />

Bislang nahmen mehr als 450 Frauen<br />

an sieben verschiedenen Studien teil,<br />

in denen die Wirkung von Pycnogenol<br />

® auf Menstruationsschmerzen und<br />

Endometriose-bedingte Symptome gezielt<br />

untersucht wurde (5 – 11). In einer<br />

ersten Pilotstudie nahmen 39 Frauen,<br />

die entweder an Endometriose, starken<br />

Menstruationsschmerzen oder anderen<br />

chronischen Unterleibsschmerzen litten,<br />

Pycnogenol ® sieben Tage vor der<br />

Menstruation ein (5). Bauchschmerzen,<br />

Menstruationskrämpfe und Druckempfindlichkeit<br />

wurden bei 66 – 100% der<br />

Frauen verbessert. Diese ersten positiven<br />

Beobachtungen haben zu weiteren<br />

Untersuchungen über die Auswirkungen<br />

von Pycnogenol ® auf Menstruationsbeschwerden<br />

geführt.<br />

In einer zweiten Studie erhielten 47 Frauen<br />

mit Dysmenorrhoe Pycnogenol ® für 2<br />

Menstruationszyklen (6). Die Werte für<br />

November <strong>2021</strong><br />

39


V italstoffe<br />

Eine weitere im International Journal<br />

of Women‘s Health veröffentlichte<br />

Studie zeigte, dass eine 3-monatige<br />

Einnahme von Pycnogenol ® die Wirksamkeit<br />

von niedrig dosierten oralen<br />

Kontrazeptiva zur Abmilderung von<br />

Menstruationsschmerzen um 78% erhöht.<br />

Die Kontrollgruppe, die nur Kontrazeptiva<br />

einnahm, berichtete von einer<br />

25%igen Schmerzlinderung (8). In der<br />

Pycnogenol ® -Gruppe waren am Ende<br />

der Studie 27% der Frauen schmerzfrei,<br />

während keine Probandin der<br />

Kontrollgruppe über ein vollständiges<br />

Verschwinden der Schmerzen nach der<br />

Supplementierung berichtete.<br />

In einer Studie mit 58 Frauen nach Operationen<br />

im Zusammenhang mit Endometriose<br />

wurde die Wirksamkeit einer<br />

Pycnogenol ® -Supplementierung mit<br />

einer Therapie, die bei Endometriose<br />

üblich ist, verglichen. Diese Therapie<br />

beinhaltet eine monatliche Injektion<br />

von Leuprorelin für 6 Monate, wodurch<br />

die Östrogen-Produktion blockiert wird<br />

(9). Die beobachteten Symptome waren<br />

Menstruations- und Unterbauchschmerzen,<br />

Unterbauchempfindlichkeit und<br />

Verhärtung des Unterbauchbereichs.<br />

Sowohl Pycnogenol ® als auch Leuprorelin<br />

reduzierten die Krankheitssymptome,<br />

wobei die Standardmedikation<br />

nach 6 Monaten wirksamer war. Nach<br />

obligatorischem Absetzen der Medikation<br />

nach einem halben Jahr war<br />

das Wiederauftreten der Symptome<br />

jedoch sehr schwerwiegend, während<br />

die Pycnogenol ® -Supplementierung<br />

die Endometriose-Symptome auf einem<br />

niedrigen Niveau hielt und der<br />

Schmerzscore auf natürliche Weise um<br />

33% reduziert wurde. Außerdem wurde<br />

festgestellt, dass Pycnogenol ® den<br />

Östrogen-Spiegel nicht beeinflusst.<br />

Dieser Befund wurde in einer weiteren<br />

doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Studie bestätigt, in der keine Auswirkung<br />

von Pycnogenol ® auf hormonelle<br />

Aktivitäten beobachtet wurde, die den<br />

natürlichen Menstruationszyklus stören<br />

könnten (15).<br />

Eine weitere 3-monatige Studie an<br />

Endometriose-Patientinnen untersuchte<br />

die positive Wirkung der Kombination<br />

oraler Kontrazeptiva mit Pycnogenol ®<br />

bei Endometriose-bedingten Schmerzen<br />

(10). In diesem Zusammenhang<br />

wurde beobachtet, dass Pycnogenol ®<br />

in Verbindung mit oralen Kontrazeptiva<br />

die Schmerzen weiter signifikant reduziert.<br />

56% der Teilnehmerinnen, die<br />

Pycnogenol ® in Kombination mit einem<br />

oralen Kontrazeptivum einnahmen, berichteten<br />

von einem vollständigen Abklingen<br />

der menstruationsbedingten<br />

Schmerzen, während keine Patientin<br />

in der Gruppe mit ausschließlich oralen<br />

Kontrazeptiva am Ende der Studie<br />

vollständig schmerzfrei war. Der Mechanismus<br />

hinter dieser synergistischen<br />

Wirkung von oralen Kontrazeptiva und<br />

Pycnogenol ® wurde in einer Studie mit<br />

122 Endometriose-Patientinnen untersucht<br />

(11).<br />

Die Studienergebnisse legen nahe, dass<br />

die Supplementierung mit Pycnogenol ®<br />

die Wirkung der Pille bei der Blockierung<br />

der NF-κB-Kaskade unterstützt,<br />

indem sie die Expression verschiedener<br />

entzündungsinduzierter Gene im Endometrium<br />

von Endometriose-Patientinnen<br />

vermindert.<br />

Pycnogenol ® verringert<br />

Entzündungen<br />

Es wurde nachgewiesen, dass entzündliche<br />

Prozesse ein Schlüsselmechanismus<br />

bei Dysmenorrhoe und Endometriose sind<br />

(16, 17). Während der Menstruation wird<br />

die Gewebeauskleidung der Gebärmutterhöhle<br />

ersetzt, was zu Wundheilung und<br />

Entzündungen führt. In mehreren Studien<br />

wurde gezeigt, dass Pycnogenol ® starke<br />

entzündungshemmende Wirkungen hat<br />

(12 – 14). Bereits nach 5 Tagen täglicher<br />

Einnahme berichtete eine Studie, dass<br />

Pycnogenol ® die Hochregulation der entzündungsfördernden<br />

Enzyme 5-LOX um<br />

bis zu 75% und COX-2 um bis zu 80%<br />

signifikant verringert (12). In einer weiteren<br />

ex-vivo Studie zeigten Plasmaproben<br />

von Freiwilligen nach Einnahme von<br />

Pycnogenol ® eine statistisch signifikante<br />

Hemmung der NF-κB-Aktivierung um<br />

15,5% und der Matrix-Metalloproteinase-<br />

9(MMP-9)-Freisetzung um 25%, zwei<br />

wichtigen Regulatoren im Entzündungsprozess<br />

(13). In einer ähnlichen Studie<br />

wurde nach Einnahme von 300 mg<br />

Pycnogenol ® eine statistisch signifikante<br />

Hemmung der Entzündungsmoleküle<br />

COX-1 und COX-2 beobachtet (14).<br />

Pycnogenol ® französischer Meereskieferrindenextrakt ist eine sichere, natürliche und<br />

evidenzbasierte Lösung, um bei Symptomen von schmerzhafter Menstruation und Endometriose<br />

ohne Nebenwirkungen zu helfen. Eine vollständige Liste der wissenschaftlichen<br />

Forschung und weitere Informationen finden Sie unter www.pycnogenol.com.<br />

40


Menstruationsschmerzen<br />

Referenzen:<br />

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lowers requirement of analgesic<br />

medication in a multi-center, randomized,<br />

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Autorin:<br />

Dr. Franziska Weichmann,<br />

Managerin für Wissenschaftskommunikation<br />

und Produktentwicklung,<br />

Horphag Research<br />

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November <strong>2021</strong><br />

41


V italstoffe<br />

Clemens von Schacky<br />

Omega-3-Fettsäuren in der Kardiologie –<br />

korrekt gemessene Spiegel sind entscheidend<br />

© Tatjana Baibakova – shutterstock.com<br />

Einleitung<br />

Klinische Entscheidungen orientieren<br />

sich an Leitlinien. Inhalte von Leitlinien<br />

beruhen auf Meta-Analysen, wie z. B.<br />

Cochrane Meta-Analysen (1). Sie verwenden<br />

bestimmte, manchmal standardisierte<br />

(z. B. bei Cochrane Meta-Analysen)<br />

Kriterien, die für Pharmastudien<br />

geeignet sind (2). Auch das Design der<br />

meisten kontrollierten, randomisierten,<br />

doppel-blinden Interventionsstudien ist<br />

für Pharmaka gedacht und prüft die Anwesenheit<br />

(Verum) gegen die Abwesenheit<br />

(Placebo) einer Substanz (2). Wenn<br />

allerdings Substanzen getestet werden,<br />

die bei Studienbeginn im Körper vorhanden<br />

sind, wie Omega-3-Fettsäuren,<br />

wird das Ignorieren der Ausgangsspiegel<br />

zum methodischen Problem (3, 4). Dazu<br />

kommt bei Omega-3-Fettsäuren noch die<br />

komplexe Bioverfügbarkeit. Die unkritische<br />

Verwendung eines Studiendesigns<br />

für Pharmaka (Verum vs. Placebo) bei<br />

Substanzen, die bei Studienbeginn im<br />

Körper präsent sind, kann zu falschen<br />

Ergebnissen der Interventionsstudien,<br />

der entsprechenden Meta-Analysen, irrigen<br />

Leitlinien, schlechten klinischen<br />

Entscheidungen und zumindest suboptimaler<br />

Verwendung der Substanz führen.<br />

Anhand der Omega-3-Fettsäuren werden<br />

diese Probleme hier diskutiert, und es<br />

wird erklärt, warum Spiegel in standardisierter<br />

Weise gemessen werden müssen,<br />

wenn man die Wirksamkeit der Omega-<br />

3-Fettsäuren erkennen will und ihre klinische<br />

Verwendung optimieren will.<br />

Omega-3-Fettsäuren –<br />

Zufuhr vs. Spiegel<br />

Die zwei marinen Omega-3-Fettsäuren<br />

Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure<br />

(DHA) findet man in fettem<br />

Fisch, Fischölen und anderen Ölen, z. B.<br />

aus Krill oder Algen. Menschen bilden<br />

aus der pflanzlichen α-Linolensäure<br />

kaum EPA und aus EPA praktisch keine<br />

DHA (5). Deshalb ist α-Linolensäure<br />

kein Ersatz für EPA und/oder DHA. Viele<br />

autoritative Organisationen empfehlen<br />

den täglichen Verzehr von EPA und<br />

DHA, wobei tägliche Dosierungen zwischen<br />

200 und 1000 mg für Prävention<br />

oder Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme<br />

wie kardiovaskulären Erkrankungen<br />

empfohlen werden (6). Bei<br />

42


Omega 3<br />

Hypertriglyzeridämie werden bis zu 4 g /<br />

Tag eingesetzt (6).<br />

Die Bioverfügbarkeit von EPA und DHA<br />

ist allerdings komplex: Sie variiert interindividuell<br />

mit einem Faktor 13, ist mit<br />

einer fettreichen Mahlzeit um den Faktor<br />

13 besser als ohne fettreiche Mahlzeit;<br />

weitere Einflüsse wie Emulgierung existieren<br />

(4, 5, 7). Deshalb ist es unmöglich,<br />

die Bioverfügbarkeit von EPA und<br />

DHA bei einer Person vorherzusagen,<br />

was die Empfehlung einer fixen Dosis<br />

für Jedermann in Frage stellt. Wie gerade<br />

diskutiert, wird dieses Problem noch<br />

durch Unkenntnis der Ausgangsspiegel<br />

in Studien oder im klinischen Alltag<br />

kompliziert.<br />

Spiegel von EPA und DHA in Erythrozyten<br />

(Omega-3-Index) werden oft als<br />

ihr Prozentsatz von insgesamt 26 gemessenen<br />

Fettsäuren angegeben. Es gibt<br />

ein standardisiertes Messverfahren, das<br />

durch 346 Publikationen in internationalen<br />

Journalen belegt ist (HS-Omega-<br />

3-Index ® )(5). Dieses Verfahren hat eine<br />

analytische Variabilität von 4%, und die<br />

biologische Variabilität von EPA und<br />

DHA in Erythrozyten ist niedrig (5). Mit<br />

anderen analytischen Methoden erhält<br />

man teils stark abweichende Ergebnisse<br />

(5). EPA und DHA in Erythrozyten sind<br />

repräsentativ für EPA und DHA in allen<br />

anderen bisher untersuchten Zellen (4).<br />

Logischerweise korrelieren klinische Effekte<br />

von EPA und DHA enger mit ihren<br />

Spiegeln in Erythrozyten als mit ihrem<br />

Verzehr (5).<br />

Spiegel von EPA und DHA können auch<br />

in anderen Proben oder Fettsäurekompartments<br />

gemessen werden. Kurzfristige<br />

Veränderungen von EPA und DHA<br />

bilden sich in den Fettsäuren von Plasma,<br />

Plasma-Phospholipiden oder Serum<br />

ab, wie in Einzeldosis-Bioverfügbarkeitsstudien<br />

gemessen (5, 7). Hinsichtlich<br />

klinischer Endpunkte sind diese<br />

Kompartments weniger informativ, während<br />

EPA und DHA in Cholesterin-Estern<br />

oder im Fettgewebe keine Aussagen<br />

zulassen (8, 9). Die biologische Variabilität<br />

von Fettsäuren in Plasma-Phospholipiden<br />

ist größer als in Erythrozyten,<br />

was das Signal-Rausch-Verhältnis für<br />

EPA und DHA in Erythrozyten günstiger<br />

gestaltet als in Plasma-Phospholipiden<br />

(5). Zudem wurde bisher kein standardisiertes<br />

Messverfahren für Fettsäuren<br />

in Plasma-Phospholipiden etabliert (5).<br />

Ein nicht-standardisiertes Messverfahren<br />

kann verlässliche Ergebnisse innerhalb<br />

einer Studie offerieren (interne<br />

Validität), während ein standardisiertes<br />

Messverfahren externe Validität liefert,<br />

da die Ergebnisse mit identisch erhobenen<br />

anderen Resultaten vergleichbar<br />

sind. Letzteres ist die Voraussetzung für<br />

die Verwendung eines Laborparameters<br />

in der klinischen Medizin. Insgesamt hat<br />

das standardisierte Messverfahren für<br />

den Omega-3-Index eine große Datenbasis,<br />

weitere wichtige Vorteile und bietet<br />

sich daher primär für Forschung und klinische<br />

Medizin an.<br />

In jeder bisher untersuchten Population<br />

hatte der Omega-3-Index eine statistische<br />

Normalverteilung; Mittelwerte<br />

variierten allerdings erheblich (5). Patienten<br />

mit Herzinsuffizienz, mit eingeschränkter<br />

linksventrikulärer Funktion<br />

(HFrEF) oder mit majorer Depression<br />

sind durch ihren niedrigen Omega-3-Index<br />

charakterisiert, während deutsche<br />

Mittachtziger ohne Demenz oder gesunde<br />

Japaner einen Omega-3-Index im<br />

Zielbereich von 8 – 11% aufweisen (10,<br />

11, 12). Bisher gibt es keine Nachweise<br />

zu Menschen mit einem Omega-3-Index<br />

20% ausfindig gemacht werden (5).<br />

Zusammengefasst machen es die gerade<br />

diskutierten Tatsachen unsinnig,<br />

Teilnehmer für Interventionsstudien mit<br />

EPA und DHA zu rekrutieren, ohne ihren<br />

Ausgangs-Omega-3-Index zu bestimmen.<br />

Diese Fakten machen es auch erforderlich,<br />

den Omega-3-Index während<br />

der Studie zu verfolgen, individuell die<br />

Dosis von EPA und/oder DHA anzupassen<br />

und die Studie aus der Perspektive<br />

des Omega-3-Index auszuwerten.<br />

Der Einsatz von EPA und DHA in der<br />

klinischen Routine sollte dem gleichen<br />

Muster folgen: erst die Notwendigkeit<br />

einer Supplementation bestimmen, ggf.<br />

damit beginnen, nach Kontrolle des<br />

Omega-3-Index nach drei bis vier Monaten<br />

die Dosis adjustieren, mit anschließenden<br />

jährlichen Kontrollen.<br />

Omega-3-Spiegel und<br />

Studien-Design und<br />

-Ergebnisse<br />

Wird für eine Interventionsstudie eine<br />

Population mit Ausgangsspiegeln nahe<br />

dem Zielbereich für den Omega-3-Index<br />

(8 – 11 %) rekrutiert, so können keine<br />

Effekte von EPA und DHA erwartet<br />

werden, und das Studienergebnis wird<br />

neutral sein, wie dies ASCEND gezeigt<br />

hat (15). Wird eine Studienpopulation<br />

ohne Ansehen der Ausgangsspiegel rekrutiert<br />

und eine niedrige Dosis EPA<br />

und DHA eingesetzt (z. B. um 900 mg/<br />

Tag), werden sich wegen der komplexen<br />

Bioverfügbarkeit von EPA und DHA ihre<br />

Spiegel in Verum und Placebo nur unwesentlich<br />

unterscheiden, wie viele Studien<br />

mit neutralen Ergebnissen zeigten (z. B.<br />

SU.FO.MOL, OMEGA, ORIGIN oder<br />

Vital) (4, 5). Im Gegensatz dazu zeigen<br />

Interventionsstudien in Populationen mit<br />

niedrigem Ausgangs-Omega-3-Index,<br />

wie in Patienten mit HFrEF oder mit einer<br />

hohen Dosis wie in REDUCE-It oder<br />

JELIS, positive Ergebnisse (4, 5, 10, 11,<br />

16, 17). Bei REDUCE-It wurde nicht<br />

nur die Verum- mit der Placebo-Gruppe<br />

verglichen, sondern auch die klinischen<br />

Ereignisse auf die erreichten Serum-<br />

Spiegel bezogen (17, 18). Die Häufigkeit<br />

der meisten Endpunkte war minimal<br />

mit mittelhohen Spiegeln, was mit<br />

einem Omega-3-Index im Zielbereich<br />

vergleichbar sein könnte. Der primäre<br />

Endpunkt wurde um 25% reduziert (im<br />

Vergleich Verum – Placebo), bzw. um<br />

65% (im Vergleich optimale – niedrige<br />

Spiegel) (17, 18).<br />

Entsprechende Zahlen für die Gesamtmortalität<br />

waren 13% bzw. 40%, oder für<br />

Schlaganfall 28% bzw. 50%, mit ähnlichen<br />

Unterschieden für andere Endpunkte<br />

(17, 18). Die Werte auf Basis der Spiegel<br />

entsprechen den epidemiologischen<br />

Daten auf Basis des Omega-3-Index und<br />

November <strong>2021</strong><br />

43


V italstoffe<br />

illustrieren seine Bedeutung (17, 18).<br />

STRENGTH hatte kein positives Ergebnis,<br />

was teilweise durch Unterschiede<br />

beim Placebo erklärt wurde (Mineralöl<br />

in REDUCE-It, Maisöl in STRENGTH)<br />

(19). Obwohl der standardisierte Omega-<br />

3-Index in STRENGTH gemessen worden<br />

war, wurden klinische Ereignisse<br />

nicht darauf, sondern auf Plasmafettsäuren<br />

bezogen (20). Eine Korrelation wurde<br />

nicht gefunden, was die obige Diskussion<br />

illustriert (20). In Zukunft wäre<br />

es vernünftig, Studienteilnehmer mit<br />

niedrigem Ausgangs-Omega-3-Index<br />

zu rekrutieren, damit eine Verbesserung<br />

durch die Intervention mit EPA und/oder<br />

DHA möglich wird, EPA und/oder DHA<br />

individuell zu dosieren, und die Studien<br />

aus der Perspektive des Omega-3-Index<br />

auszuwerten.<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

bei kardiovaskulären<br />

Erkrankungen<br />

Die Zehnjahres-Gesamtmortalität mit<br />

einem Omega-3-Index >8% betrug nur<br />

zwei Drittel der Gesamtmortalität mit<br />

einem Omega-3-Index


Omega 3<br />

Automatische externe Defibrillatoren<br />

oder implantierte Cardioverter/Defibrillatoren<br />

reduzieren die Anzahl der plötzlichen<br />

Herztode nur gering.<br />

Bei Personen mit einem niedrigen<br />

Omega-3-Index ist der plötzliche Herztod<br />

mindestens 10-mal so wahrscheinlich<br />

wie bei Personen mit einem hohen<br />

Omega-3-Index (4). Athleten, die häufig<br />

einen niedrigen Omega-3-Index haben,<br />

haben ein erhöhtes Risiko für den<br />

plötzlichen Herztod (5, 14). In der großen<br />

randomisierten Interventionsstudie<br />

GISSI-Prevenzione wurde der plötzliche<br />

Herztod in den ersten Monaten nach einem<br />

Herzinfarkt um ca. 50% durch die<br />

Gabe von 0,9 g EPA und DHA pro Tag<br />

vermindert (38).<br />

Die Leitlinie der ESC zur Prävention<br />

des plötzlichen Herztods ignorierte die<br />

Ergebnisse von GISSI-Prevenzione und<br />

erwähnt EPA und DHA nicht, während<br />

die AHA die Verminderung des Ischämie-bedingten<br />

plötzlichen Herztods<br />

als bedeutsam einschätzte und eine IIa-<br />

Empfehlung für EPA und DHA gab (29,<br />

30, 39, 40). Auch hier fehlt noch die Befürwortung<br />

zum Omega-3-Index.<br />

Einige andere Effekte von<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Hirnfunktion:<br />

Dieses Gebiet wurde kürzlich bewertet,<br />

und es ergab sich ein vergleichbares<br />

Bild: „Wenn die Ergebnisse der Interventionsstudien<br />

aus der Perspektive<br />

der Blutspiegel von EPA und DHA betrachtet<br />

wurden, dann waren die Effekte<br />

größer, als wenn Verum- mit Placebo-<br />

Gruppen verglichen wurden, und entsprachen<br />

den epidemiologischen Befunden“<br />

(12). Prävention von Hirnschäden<br />

mit höheren Spiegeln von EPA und<br />

DHA beschränkt sich nicht auf die Vorbeugung<br />

von Schlaganfällen. Trauma,<br />

Feinstaub oder entzündliche Vorgänge<br />

hinterlassen ebenfalls weniger Hirnschäden<br />

mit einem höheren Omega-<br />

3-Index als mit einem niedrigen (12).<br />

Dazu kommt, dass komplexe Hirnleistungen,<br />

wie exekutive Funktion, Reaktionszeit,<br />

Aspekte des Erinnerungsvermögens<br />

oder abstraktes Denken positiv<br />

mit dem Omega-3-Index korrelieren,<br />

mit EPA und DHA verbessert werden<br />

können, wobei diese günstigen Einflüsse<br />

mit dem Anstieg des Omega-3-Index<br />

korrelieren (12). Ein höherer Omega-<br />

3-Index bedeutet ein späteres Auftreten<br />

von Demenz und verlangsamt den „altersabhängigen“<br />

Verlust von Hirnstruktur<br />

(12). Ein höherer Omega-3-Index<br />

hat weitere positive Effekte auf die<br />

Hirnfunktion; unterstützende Leitlinien<br />

konnten nicht gefunden werden.<br />

Psychische Erkrankungen:<br />

Ein niedriger Omega-3-Index wurde bei<br />

vielen Patienten mit psychischen Erkrankungen<br />

gefunden, mit majorer oder bipolarer<br />

Depression, Schizophrenie, und<br />

weiteren (12). Zu den Erkrankungen, bei<br />

denen durch EPA und DHA oder durch<br />

das Erhöhen des Omega-3-Indexes in Interventionsstudien<br />

und/oder Meta-Analysen<br />

Linderungen aufgezeigt werden<br />

konnten, zählen majore Depression, bipolare<br />

Depression, Borderline-Störung,<br />

wahrscheinlich post-traumatische Belastungsreaktion<br />

und Burn-out, sowie<br />

möglicherweise Schizophrenie (12).<br />

Aspekte der Psychopathologie korrelierten<br />

invers mit dem Omega-3-Index,<br />

und Meta-Analysen zeigen, dass EPA<br />

und DHA Aggression und anti-soziales<br />

Verhalten mindern (12). Erste Leitlinien<br />

empfehlen EPA und DHA zur Prävention<br />

und Behandlung im Hinblick auf majore<br />

Depression (12).<br />

Weitere Erkrankungen:<br />

Der Stellenwert des Omega-3-Index<br />

kann in dieser kurzen Übersichtsarbeit<br />

nicht vollständig abgebildet werden.<br />

Über die Bedeutung vor, in und nach<br />

einer Schwangerschaft, in Kindheit und<br />

Jugend, im Sport, und hinsichtlich einer<br />

Vielzahl von Gesundheitsproblemen<br />

auch im weiteren Leben, wie chronischentzündlichen<br />

Erkrankungen, nichtalkoholischer<br />

Fettleber und weiteren<br />

berichten zusätzliche Übersichtsarbeiten<br />

(12, 41 – 44). Gemeinsam ist den genannten<br />

Themen, dass der Einsatz von<br />

EPA und DHA klinisch relevante Besserungen<br />

nach sich zieht, und die günstige<br />

Entwicklung jeweils mit dem Omega-<br />

3-Index korrelierte, wenn gemessen (12,<br />

41 – 44).<br />

Sicherheit und<br />

Verträglichkeit<br />

Die European Food Safety Authority<br />

erachtet die Aufnahme von bis zu 5 g/<br />

Tag EPA und DHA für unbedenklich,<br />

während die US-amerikanische Food<br />

and Drug Administration bis zu 3 g/Tag<br />

für sicher hält (4). Unlängst wurde allerdings<br />

ein vermehrtes Auftreten von Vorhofflimmern,<br />

nicht aber von Schlaganfall<br />

in einer Meta-Analyse kardiovaskulärer<br />

Interventionsstudien beobachtet (45).<br />

Die Beziehung zwischen Risiko für Vorhofflimmern<br />

und dem Omega-3-Index<br />

ist U-förmig, mit minimalem Risiko im<br />

Zielbereich für den Omega-3-Index (46).<br />

Außerdem wurde bei Interventionsstudien<br />

mit hohen Dosierungen ein Anstieg<br />

von Blutungsereignissen um 0,1%/Jahr<br />

ermittelt, vermutlich durch Überdosierung<br />

verursacht, was einem Omega-<br />

3-Index >16% entsprechen dürfte. Daher<br />

muss auch aus Gründen der Sicherheit<br />

der Omega-3-Index in standardisierter<br />

Form bestimmt werden.<br />

Ein Problem der Verträglichkeit ist fischiges<br />

Aufstoßen und andere gastrointestinale<br />

Beschwerden (12). Diese können<br />

minimiert und die Bioverfügbarkeit<br />

maximiert werden, wenn das Omega-<br />

3-Supplement zur Hauptmahlzeit des<br />

Tages eingenommen wird (12).<br />

Diskussion<br />

In der Zukunft werden epidemiologische<br />

Studien und Interventionsstudien klarere<br />

Antworten auf die Frage geben können,<br />

ob EPA und DHA effektiv und sicher in<br />

Prävention und/oder Behandlung eines<br />

bestimmten Gesundheitsproblems sind,<br />

wenn die hier diskutierten Probleme des<br />

Studiendesigns umgesetzt werden. Das<br />

gleiche gilt für die klinische Medizin, da<br />

ein gezielter Einsatz von EPA und DHA,<br />

der durch den Omega-3-Index möglich<br />

wird, Effektivität und Sicherheit maximiert,<br />

und Nebenwirkungen minimiert.<br />

Die Perspektive des Omega-3-Index und<br />

nicht die Perspektive der Zufuhr bietet<br />

ein recht klares Bild der Bedeutung, der<br />

Effekte, der Sicherheit und der Verträglichkeit<br />

von EPA und DHA. Dies erklärt<br />

November <strong>2021</strong><br />

45


V italstoffe<br />

sich unter anderem dadurch, dass der<br />

Omega-3-Index mit EPA und DHA in<br />

allen anderen Zellen im Körper korreliert.<br />

Die Bedeutung dieser Perspektive<br />

verlangt sowohl, dass die Bestimmung<br />

in standardisierter Weise erfolgt und<br />

dass diese außerdem Teil der klinischen<br />

Routine wird. Erste Labore in Deutschland<br />

und anderen Ländern haben die<br />

standardisierte Messmethode eingeführt.<br />

Weitere Labore messen andere Fettsäurekompartments<br />

(z. B. Serum) oder Erythrozyten<br />

mit andersartigen Methoden<br />

und kommen zu Resultaten, die zumeist<br />

erheblich von den Ergebnissen der standardisierten<br />

Methode abweichen (5).<br />

Dennoch werden die Resultate auf den<br />

Zielbereich von 8 – 11%, der für die<br />

standardisierte Methode definiert wurde,<br />

bezogen (5). Bei falsch niedrigen Messwerten<br />

ergibt sich eine Übersupplementierung,<br />

bei falsch hohen Messwerten<br />

eine Untersupplementierung mit EPA<br />

und DHA. Da der Omega-3-Index nicht<br />

nur ein Risikofaktor für Gesamtmortalität<br />

und schwerwiegende klinische Ereignisse,<br />

sondern auch ein Sicherheitsparameter<br />

ist, entstehen hier ethische<br />

Probleme.<br />

Zusammenfassung<br />

Aktuelle Leitlinien unterstützen kaum<br />

den Einsatz der marinen Omega-3-Fettsäuren<br />

EPA und DHA in der Kardiologie,<br />

hauptsächlich weil die Ergebnisse großer<br />

Studien nicht konsistent waren. Diese<br />

Studien testeten EPA und DHA wie Medikamente<br />

und ignorierten die Bedeutung<br />

ihrer Blutspiegel. Blutspiegel werden<br />

am besten mit dem Omega-3-Index<br />

erfasst, dem Prozentsatz von EPA und<br />

DHA in Erythrozyten, gemessen mit einer<br />

bestimmten standardisierten Methode.<br />

Einen Omega-3-Index findet man in<br />

jedem Menschen; die Höhe hängt, auch<br />

wegen der komplexen Bioverfügbarkeit<br />

von EPA und DHA, kaum mit dem<br />

Verzehr zusammen, ist daher schlecht<br />

vorherzusagen und muss gemessen werden.<br />

Diese Fakten müssen beim Studiendesign<br />

und beim klinischen Einsatz<br />

von EPA und DHA berücksichtigt werden.<br />

Ein Omega-3-Index im Zielbereich<br />

von 8 – 11% bedeutet eine niedrige Gesamtmortalität<br />

und eine geringe Rate an<br />

kardiovaskulären Ereignissen. Außerdem<br />

werden andere Gesundheitsprobleme<br />

wie Einschränkungen der Hirnfunktion<br />

durch einen Omega-3-Index<br />

im Zielbereich minimiert, ebenso wie<br />

Nebenwirkungen wie Vorhofflimmern<br />

oder Blutungsereignisse. Die jeweiligen<br />

Interventionsstudien zeigten eine Verringerung<br />

dieser Gesundheitsprobleme,<br />

wobei die Besserung mit dem Anstieg<br />

des Omega-3-Index korrelierte, wenn<br />

gemessen. Der Omega-3-Index macht<br />

einen gezielten, effektiven und sicheren<br />

Einsatz von EPA und DHA möglich, und<br />

zwar gleichermaßen in wissenschaftlichen<br />

Studien wie in der klinischen Routine.<br />

Interessenskonflikt: CvS betreibt Omegametrix,<br />

ein Labor für Fettsäureanalytik.<br />

CvS erhielt Honorare von BASF/<br />

Pronova, EPAX, Evosan, und Norsan.<br />

Abkürzungen:<br />

AHA: American Heart Association<br />

DHA: Docosahexaensäure<br />

EPA: Eicosapentaensäure<br />

ESC: European Society for Cardiology<br />

HFpEF: Herzinsuffizienz mit erhaltener<br />

Auswurffraktion<br />

HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter<br />

Auswurfleistung<br />

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46


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47


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Autor:<br />

Professor Dr. Clemens von Schacky,<br />

Kardiologe, Erfinder des HS-Omega-<br />

3-Index, war Chefarzt für Kardiologie,<br />

Leiter der präventiven Kardiologie an<br />

der LMU München.<br />

48


Pflanzenextrakte<br />

Samanta Maci<br />

Lutein für die Augengesundheit<br />

FloraGLO ® zum Erhalt der Sehfähigkeit<br />

© Lightspring – shutterstock.com<br />

Viele Menschen gehen davon aus, dass<br />

sich ihre Sehkraft mit zunehmendem<br />

Alter stetig verschlechtern wird. Andere<br />

glauben, dass sie sich bei normaler<br />

Sehkraft, im Hinblick auf die Sehschärfe,<br />

auf dem Höhepunkt ihrer möglichen<br />

Sehleistung befinden. Beides ist nicht<br />

immer zutreffend. Manchmal reicht es<br />

bereits, regelmäßig bestimmte Lebensmittel<br />

in den Speiseplan aufzunehmen<br />

oder täglich ein Nahrungsergänzungsmittel<br />

zu nehmen, um die Augen gesund<br />

zu erhalten. Dies gilt insbesondere in der<br />

heutigen Zeit, in der unsere Augen in<br />

jedem Alter und insbesonders in jungen<br />

Jahren nicht nur der normalen Sonneneinstrahlung,<br />

sondern auch durch den<br />

verstärkten Einsatz digitaler Bildschirme<br />

künstlichen Lichtquellen ausgesetzt werden.<br />

Sowohl Sonnenlicht als auch digitale<br />

Geräte setzen das Auge energiereichem<br />

blauem Licht (400 nm – 500 nm)<br />

aus, welches mit Augenschädigungen<br />

und verminderter Sehleistung in Verbindung<br />

gebracht werden kann (1).<br />

Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

der letzten drei Jahrzehnte legen<br />

nahe, dass Lutein und Zeaxanthin essentielle<br />

Nährstoffe sind, wenn es um<br />

die Förderung der Augengesundheit und<br />

-funktion geht (2).<br />

Lutein und Zeaxanthin<br />

Lutein und Zeaxanthin sind Nicht-Provitamin-A-Carotinoide,<br />

die oft in Nahrungsmitteln<br />

vorkommen. In der Natur<br />

findet man diese Moleküle entweder als<br />

an Fettsäuren gebundene Form (Luteinester)<br />

oder häufig als freie Form (Lutein).<br />

Fast 93% des Luteins und Zeaxanthins,<br />

das in den typischen Lebensmitteln von<br />

Menschen vorkommt, sind in der Form<br />

von freiem Lutein vorhanden (3). Gute<br />

Quellen für Lutein und Zeaxanthin sind<br />

dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat,<br />

Brokkoli und Grünkohl, wobei diese Carotinoide<br />

auch in Eigelb, Mais und Orangenpfeffer<br />

zu finden sind. Lutein und Zeaxanthin<br />

können nicht im menschlichen<br />

Körper aus anderen Stoffen synthetisiert<br />

werden und müssen deshalb aus Nahrungsquellen<br />

zugeführt werden (4).<br />

Einmal im Körper angekommen, sind<br />

Lutein und Zeaxanthin durch die Verteilung<br />

über den Blutkreislauf in verschiedenen<br />

wichtigen Organen präsent. Im<br />

Vergleich zu anderen Carotinoiden hat<br />

man eine auffällige Konzentration von<br />

Lutein und Zeaxanthin im Auge, im Gehirn<br />

und auch in der Muttermilch (5 – 7)<br />

festgestellt. Doch auch die Haut ist ein<br />

guter Speicher für Lutein und Zeaxanthin<br />

(8).<br />

November <strong>2021</strong><br />

49


V italstoffe<br />

Lutein und Zeaxanthin kommen in fast<br />

allen Strukturen des Auges vor und sind<br />

die einzigen beiden mit der Nahrung aufgenommenen<br />

Carotinoide, die selektiv in<br />

der Linse und in der Makula konzentriert<br />

werden, wo sie die Schlüsselkomponenten<br />

des Makulapigment (MP) sind. Mit<br />

der spezifischen und selektiven Anreicherung<br />

im Auge zeigt sich bei Betrachtung<br />

der Funktion die unterstützende<br />

Rolle von Lutein und Zeaxanthin in diesem<br />

Organ, indem sie<br />

1) schädliches kurzwelliges blaues<br />

Licht filtern,<br />

2) als Antioxidantien wirken,<br />

3) Entzündungsmarker reduzieren und<br />

4) die Integrität der Membran positiv<br />

beeinflussen (9 – 13).<br />

Diese Funktionen bestätigen die Erkenntnisse<br />

zur schützenden Rolle von Lutein<br />

und Zeaxanthin in Netzhaut und Linse<br />

– in Geweben, die besonders anfällig für<br />

oxidativen Stress sind – und auch die in<br />

jüngerer Zeit erforschten Effekte auf die<br />

Sehleistung im Allgemeinen entlang des<br />

visuellen Systems (14 – 16).<br />

Visuelle Leistungsfähigkeit<br />

im Fokus<br />

Gesunde Augen und verbesserte Sehleistung<br />

sind für jeden Einzelnen von<br />

Vorteil. Die meisten Menschen wissen<br />

nicht, dass selbst bei einer gemessenen<br />

maximalen, individuellen Sehleistung<br />

diese möglicherweise noch nicht auf<br />

dem erreichbaren optimalen Höchstniveau<br />

ist. Die Erholung von einer<br />

Blendung (durch intensives Licht),<br />

eine Empfindlichkeit gegenüber hellem<br />

Licht, die Fähigkeit zur Unterscheidung<br />

von Objekten und das Sehen feiner Details,<br />

sowie die visuelle Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

sind entscheidende<br />

Aspekte für die Qualität unserer Sehleistung<br />

und begleiten uns in alltäglichen<br />

Aktivitäten und Arbeitsleistungen<br />

bis hin zum Sport.<br />

Dichtes Makulapigment verbessert die<br />

Empfindlichkeit für Kontraste und hilft<br />

so, Formen zu erkennen, die nicht sehr<br />

klar umrissen sind, wie Objekte im<br />

Schatten oder helle Objekte vor einem<br />

hellen Himmel.<br />

Blendung (das Problem, in Gegenwart<br />

von intensivem Licht, insbesondere<br />

kurzwelligem Licht, zu sehen) betrifft<br />

uns alle in vielen alltäglichen Situationen.<br />

Blendung ist ein bedeutendes Risiko<br />

für unsere Sicherheit, insbesondere<br />

wenn es um die Teilnahme am Straßenverkehr<br />

geht (22).<br />

Überempfindlichkeit gegenüber intensivem<br />

Licht (Photophobie, eine subjektive<br />

Sehstörung) kann einen vorübergehenden<br />

Blendeffekt verursachen<br />

– wie z. B. sich nähernde Scheinwerfer<br />

während der Fahrt in der Nacht – und<br />

die Erholungszeit nach der Blendung<br />

verlängern.<br />

Die Forschungsergebnisse aus Studien<br />

über einen Zeitraum von jeweils 6 bis<br />

zu 12 Monaten zeigen, dass die tägliche<br />

Supplementierung mit 10 mg Lutein<br />

und 2 mg Zeaxanthin und die daraus<br />

resultierenden höheren MPOD-Werte<br />

dazu beitragen können, die Toleranz gegenüber<br />

der Intensität von grellem Licht<br />

zu erhöhen und die Erholungszeit bei<br />

Photostress signifikant zu verbessern<br />

(Abb. 1) (20, 23).<br />

Für FloraGLO ® Lutein gibt es über<br />

30 veröffentlichte, wissenschaftliche<br />

Publikationen zu Sehfunktion, Leistung<br />

und Schutz vor Bluelight Effekten (2).<br />

Darüber hinaus besitzt Kemin ein US-<br />

Patent, das zeigt, wie Lutein Personen<br />

mit drei häufigen Augenerkrankungen<br />

– Astigmatismus, Presbyopie und Hyperopie<br />

– vor Bluelight oder lichtinduzierten<br />

Schäden im Zusammenhang mit<br />

Computern, Smartphones und Sonnenlicht<br />

schützen kann (25).<br />

Bestätigte Wirksamkeit<br />

FloraGLO ® Lutein, in den letzten 25 Jahren<br />

für viele das Lutein der Wahl, dessen<br />

Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit<br />

allgemein bekannt ist, hat bereits in über<br />

100 veröffentlichten Humanstudien gezeigt,<br />

dass es ein einzigartiger Inhaltsstoff<br />

für Produkte ist, welcher Konsumenten<br />

in allen Lebensaltern Vorteile<br />

bietet.<br />

Die Wissenschaft zu Lutein ist inzwischen<br />

über den Augenschutz bei altersbedingten<br />

Augenerkrankungen (z. B.<br />

AMD) hinaus weit fortgeschritten und<br />

umfasst heutzutage die Gesunderhaltung<br />

von Augen, Gehirn und Haut, sowie<br />

die optimale Ernährung von Mutter und<br />

Neugeborenen. Einige der neueren Forschungsfelder,<br />

wie die Gehirnfunktionen<br />

und die Ernährung von Müttern und<br />

Säuglingen, standen zuletzt im Fokus<br />

von Wissenschaftlern, wobei deren Veröffentlichungen<br />

zeigen, dass die Dokumentation<br />

zu den positiven Wirkungen<br />

von Lutein und Zeaxanthin Jahr für Jahr<br />

umfangreicher wird.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass ein dickeres, dichteres<br />

Makulapigment, bzw. die gemessene,<br />

höhere Makulapigmentdichte (MPOD)<br />

die Sehleistung steigern kann (16 – 21).<br />

Abb. 1 – Zusammenfassung der klinisch belegten Vorteile für die Sehleistung bei Supplementierung<br />

mit Lutein- und Zeaxanthin (2)<br />

50


Pflanzenextrakte<br />

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Autorin:<br />

Samanta Maci, Biologin, MSc<br />

Sr. Commercial and Technical Manager<br />

Kemin Human Nutrition and Health<br />

samanta.maci@kemin.com<br />

Weitere Informationen auf:<br />

www.kemin.com/health<br />

November <strong>2021</strong><br />

51


V italstoffe<br />

Philipp Gebhardt<br />

Mikronährstoffe für das Immunsystem:<br />

Vitamin A, Vitamin D, Magnesium und Zink<br />

Das Immunsystem schützt uns vor<br />

Krankheitserregern wie Bakterien, Viren<br />

und Pilzen. Für die Funktion unserer<br />

Abwehrkräfte sind verschiedene Mikronährstoffe<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Vitamin A, Zink, Vitamin D und Magnesium<br />

sind eine Voraussetzung für die<br />

normale Funktion des Immunsystems.<br />

Eine ausreichende Zufuhr mit der Nahrung<br />

ist jedoch oft nicht gegeben, sodass<br />

eine Supplementation sinnvoll sein kann.<br />

Vitamin A<br />

Vitamin A ist die Bezeichnung für eine<br />

Gruppe fettlöslicher Vitamine, die als<br />

Retinole in tierischen Nahrungsmitteln<br />

enthalten sind. In pflanzlichen Quellen<br />

findet sich dagegen Beta-Carotin, das<br />

als Provitamin A im Körper in Vitamin<br />

A umgewandelt werden kann (1). Vitamin<br />

A ist von essenzieller Bedeutung<br />

für unsere Gesundheit, da es an der Regulierung<br />

des Wachstums und der Spezialisierung<br />

(Differenzierung) praktisch<br />

aller Zelltypen beteiligt ist. Eine ausreichende<br />

Zufuhr ist eine Voraussetzung für<br />

verschiedene physiologische Prozesse,<br />

wie dem Sehen, der Embryonalentwicklung<br />

und der normalen Funktion des<br />

Immunsystems. In Entwicklungsländern<br />

ist Vitamin-A-Mangel ein bedeutendes<br />

Gesundheitsproblem, unter dem etwa ein<br />

Drittel der Kinder leiden. Eine unzureichende<br />

Vitamin-A-Versorgung kann den<br />

Verlauf verschiedener Infektionskrankheiten<br />

wie Masern, Tuberkulose und<br />

Malaria in deutlich negativer Weise beeinflussen.<br />

Vitamin-A-Mangel ist weltweit<br />

eine der führenden Ursachen für<br />

vermeidbare Fälle von Erblindung, vor<br />

allem bei Kindern und Frauen im gebärfähigen<br />

Alter. Ein Defizit des Vitamins<br />

prädisponiert für verschiedene Hauterkrankungen<br />

und trägt zu Wachstumsstörungen<br />

bei, von denen weltweit etwa 160<br />

Millionen Kinder betroffen sind (2).<br />

Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

wird eine tägliche Aufnahme<br />

von 850 µg sog. Retinolaktivitätsäquivalente<br />

für erwachsene Männer und<br />

entsprechend 700 µg für erwachsene<br />

Frauen empfohlen. Dabei wird angenommen,<br />

dass 1 µg Retinol aus 12 µg<br />

Beta-Carotin im Körper gebildet werden<br />

kann, sodass bei rein pflanzlicher<br />

Ernährung eine tägliche Zufuhr von<br />

10,2 bzw. 8,4 mg Beta-Carotin erforderlich<br />

wäre. Genetische Polymorphismen,<br />

die das Enzym Beta-Carotin-Monooxygenase<br />

betreffen, das Beta-Carotin<br />

in Vitamin A umwandelt, sind jedoch<br />

weit verbreitet und beeinflussen die<br />

Fähigkeit des Organismus, Provitamin<br />

A in Vitamin A umzuformen (1). Etwa<br />

jeder fünfte Europäer nimmt nicht genug<br />

Vitamin A über die Nahrung auf.<br />

Besonders Kinder sind häufig von einer<br />

Unterversorgung betroffen, da sie<br />

einen vergleichsweise hohen Bedarf<br />

haben, jedoch gleichzeitig eine geringe<br />

Speicherkapazität besitzen. Als Risikogruppen<br />

gelten zudem Menschen mit<br />

Fettresorptionsstörungen, wie exokriner<br />

Pankreasinsuffizienz, sowie Diabetiker<br />

und Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion,<br />

da sie fettlösliche Nährstoffe<br />

nicht gut aufnehmen können bzw.<br />

pflanzliche Carotinoide nur begrenzt<br />

in Vitamin A umwandeln können. Als<br />

Symptom eines Vitamin-A-Mangels<br />

tritt bei den Betroffenen häufig Nachtblindheit<br />

auf, eine Beeinträchtigung der<br />

Sehfähigkeit bei Dämmerlicht. Dabei<br />

kann in den Stäbchenzellen des Auges<br />

nicht genügend Rhodopsin hergestellt<br />

werden, das aus dem Vitamin-A-Abkömmling<br />

11-cis-Retinal und dem Protein<br />

Opsin gebildet wird (Abb. 1).<br />

Pigmentepithel (Netzhaut)<br />

11-cis-Retinal<br />

Zn<br />

11-cis-Retinol<br />

all-trans-Retinyl-Ester<br />

all-trans-Retinol<br />

Photorezeptor- (Stäbchen-) Zelle<br />

11-cis-Retinal<br />

Rhodopsin<br />

Opsin<br />

+<br />

all-trans-Retinal<br />

all-trans-Retinol<br />

Nervenimpuls<br />

Sehen<br />

Abb. 1: In Form von Retinyl-Estern wird Vitamin A in der Leber und den Pigmentepithelzellen der<br />

Netzhaut gespeichert. Als all-trans-Retinol kann das Vitamin an sog. Retinol-bindende Proteine<br />

gebunden im Blut transportiert werden. Bei<br />

Bedarf werden Retinyl-Ester zu 11-cis-Retinol<br />

hydrolysiert und zinkabhängig zu Retinal<br />

oxidiert. In den Stäbchenzellen der Netzhaut<br />

wird Retinal an das Protein Opsin gebunden,<br />

um das lichtempfindliche Rezeptormolekül<br />

Rhodopsin zu bilden. Die Photonen des<br />

Lichts katalysieren die Isomerisierung des<br />

cis-Retinals zu trans-Retinal, das sich vom<br />

Rhodopsin trennt und die Entstehung eines<br />

Nervenimpulses auslöst, der vom Visuellen<br />

Cortex in der Großhirnrinde verarbeitet wird.<br />

Da die Stäbchenzellen vor allem für das<br />

Sehen bei geringer Helligkeit verantwortlich<br />

sind, ist Vitamin-A-Mangel mit dem Symptom<br />

der Nachtblindheit assoziiert.<br />

52


Vitamine und Mineralstoffe<br />

Es wird davon ausgegangen, dass eine<br />

regelmäßige tägliche Zufuhr von 3 mg<br />

Vitamin A (3.000 µg Retinolaktivitätsäquivalente)<br />

für Erwachsene unbedenklich<br />

ist (sog. Tolerable Upper<br />

Intake Level) (3). Zum Ausgleich eines<br />

-1,1<br />

-2,3<br />

-3,5<br />

-4,7<br />

Leuchtdichte [log cd/m 2 ]<br />

Vitamin A-Mangel<br />

Abb. 3: Die in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthaltene Phytinsäure bildet mit Zink unlösliche<br />

Komplexe und hemmt die Aufnahme des Spurenelements im Dünndarm. Der Phytatgehalt einer<br />

Mahlzeit korreliert invers mit der Resorption des enthaltenen Zinks (5).<br />

bestehenden Vitamin-A-Mangels kann<br />

es jedoch sinnvoll sein, über einen kurzen<br />

Zeitraum höhere Dosen, z. B. täglich<br />

15 mg Vitamin A über 30 Tage zu ergänzen<br />

(Abb. 2).<br />

Abb. 2: Im Gegensatz zum Zapfensehen, bei dem bei ausreichender Helligkeit Farben wahrgenommen<br />

werden können, ist beim sog. skoptischen Sehen mit den Stäbchen bei geringer<br />

Helligkeit keine Farbwahrnehmung möglich. Das Stäbchensehen ist von der Rhodopsin-Konzentration<br />

der Stäbchenzellen abhängig. Da Rhodopsin für die Dunkeladaption erst gebildet werden<br />

muss, benötigt die Anpassung eine gewisse Zeit. Bei Vitamin-A-Mangel kommt es zu Störungen<br />

der Rhodopsin-Bildung, sodass das Sehen bei geringen Leuchtdichten nicht möglich ist und<br />

Nachtblindheit auftritt. Die Supplementation von täglich 15 mg Vitamin A über 30 Tage kann eine<br />

normale Dunkeladaption wiederherstellen (4).<br />

Zinkresorption [%]<br />

Nach Therapie mit täglich 50.000 I.E. (15 mg)<br />

Vitamin A über 30 Tage<br />

normaler Anpassungsbereich<br />

Zeit in der Dunkelheit [Minuten]<br />

0 10 20 30 40<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Phytat [mg]<br />

5 100 150<br />

200 250<br />

Für den Stoffwechsel des Vitamin A<br />

bildet Zink ein essenzielles Spurenelement.<br />

Sowohl das Enzym Retinoldehydrogenase,<br />

das 11-cis-Retinol zu<br />

11-cis-Retinal konvertiert, als auch das<br />

Enzym Beta-Carotin-Monooxygenase,<br />

das Beta-Carotin in zwei Moleküle Retinal<br />

umwandelt, sind für ihre Funktion<br />

auf ausreichende Zinkkonzentrationen<br />

angewiesen.<br />

Zink<br />

Der Körper eines Erwachsenen enthält<br />

etwa 1,5 bis 3 g Zink, wobei sich mehr<br />

als 95% des Spurenelements in den Zellen<br />

der Muskulatur (etwa 57%), der Knochen<br />

(etwa 29%) und weiterer Gewebe finden.<br />

Lediglich etwa 0,1% des Kations sind<br />

im Blutplasma gelöst oder an Albumin<br />

gebunden, mit typischen Konzentrationen<br />

im Bereich von 1 µg/ml Blut. Zink<br />

bildet einen Co-Faktor bzw. ist Bestandteil<br />

von mehr als 300 Enzymen und einer<br />

noch größeren Anzahl weiterer Proteine,<br />

wie Transkriptionsfaktoren, die die Umsetzung<br />

von DNA in RNA steuern. Eine<br />

unzureichende Zinkversorgung geht mit<br />

Wachstumsstörungen, Anämie, Störungen<br />

des Hormonhaushalts, schlechter<br />

Wundheilung und einer Beeinträchtigung<br />

des Sehvermögens einher. Ein Zinkmangel<br />

wird zudem mit einer Verschlechterung<br />

der Immunreaktion gegenüber<br />

Pathogenen und einer Zunahme der unspezifischen<br />

Aktivierung von T-Zellen in<br />

Verbindung gebracht. Als Co-Faktor des<br />

Enzyms Superoxiddismutase ist Zink entscheidend<br />

an der Neutralisation von reaktiven<br />

Superoxidradikalen beteiligt, die im<br />

Stoffwechsel bei Reaktionen mit Sauerstoff<br />

entstehen (oxidativer Stress).<br />

Nach Daten der Nationalen Verzehrsstudie<br />

II erreichen 21% der Frauen und 32%<br />

der Männer in Deutschland die empfohlenen<br />

Zink-Zufuhrmengen nicht.<br />

Die vor allem in Hülsenfrüchten, Getreide<br />

und Ölsaaten enthaltene Phytinsäure<br />

dient in den Pflanzen als Speicher für<br />

Kationen wie Eisen und Zink. Als Komplexbildner<br />

kann sie das in der Nahrung<br />

enthaltene Zink unlöslich binden und<br />

dadurch die Aufnahme im Dünndarm<br />

behindern (Abb. 3).<br />

November <strong>2021</strong><br />

53


V italstoffe<br />

In Abhängigkeit der Phytatzufuhr wird<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

deshalb eine tägliche Zinkzufuhr<br />

zwischen 7 und 10 mg für Frauen<br />

und zwischen 11 und 16 mg für Männer<br />

empfohlen. Es wird angenommen,<br />

dass der Zinkbedarf mit zunehmendem<br />

Alter steigt. In einer Untersuchung mit<br />

Studienteilnehmern im Alter zwischen<br />

65 und 82 Jahren beeinflusste die tägliche<br />

Supplementation von 10 mg Zink<br />

über sieben Wochen das Immunsystem<br />

in deutlich günstiger Weise. Es konnte<br />

dabei eine verbesserte Kontrolle der Immunantwort<br />

aufgezeigt werden, die sich<br />

in einer Verminderung pro-inflammatorischer<br />

Stoffwechselparameter bei<br />

gleichzeitig verbesserter Immunabwehr<br />

äußerte. Demnach führt eine Nahrungsergänzung<br />

mit Zink, im Vergleich zu<br />

bestimmten antientzündlichen Pharmakotherapien,<br />

nicht zu einer generellen<br />

Hemmung der Immunantwort. Zink verbessert<br />

die Immunreaktion gegenüber<br />

Pathogenen und verringert die Inzidenz<br />

von Infektionen (6).<br />

Vitamin D<br />

Vitamin D spielt wichtige Rollen bei<br />

der Aufrechterhaltung des Calciumspiegels<br />

im Blut und beim Aufbau und der<br />

Erhaltung unserer Knochen. Daneben<br />

ist es von zentraler Bedeutung für die<br />

Regulation der Immunantwort durch<br />

T-Helferzellen. Vitamin D verringert<br />

die Bildung von Th1-Helferzellen, die<br />

für übermäßige Immunreaktionen verantwortlich<br />

gemacht werden, wie sie<br />

beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen<br />

auftreten (7). Vitamin D fördert<br />

die Bildung von Th2-Helferzellen und<br />

regulatorischen T-Zellen, die die übermäßige<br />

Aktivierung des Immunsystems<br />

unterdrücken und eine angemessene<br />

Selbsttoleranz ermöglichen. Eine Unterversorgung<br />

mit Vitamin D geht mit<br />

einem deutlich erhöhten Risiko für<br />

Knochenkrankheiten, Infektionen und<br />

vielen anderen Erkrankungen einher.<br />

Vitamin D wird durch die Strahlung der<br />

Sonne in der Haut gebildet. Entgegen<br />

einer oft publizierten Meinung ist in<br />

den Breitengraden Deutschlands jedoch<br />

von Oktober bis März keine Vitamin-D-<br />

Bildung durch UV-Exposition der Haut<br />

möglich, da die Sonnenstrahlung zu<br />

flach auf die Erdoberfläche auftrifft und<br />

der relevante UV-B-Anteil der Strahlung<br />

durch den längeren Weg durch<br />

die Atmosphäre absorbiert wird (8).<br />

Vitamin D ist in bestimmten Nahrungsmitteln<br />

enthalten. Die dabei aufgenommenen<br />

Mengen sind normalerweise zu<br />

gering, um den Vitamin-D-Spiegel in<br />

relevantem Ausmaß zu beeinflussen.<br />

Aufgrund unserer modernen Lebensweise,<br />

bei der wir der Sonne meist<br />

nicht ausreichend ausgesetzt sind, ist<br />

eine unzureichende Versorgung auch<br />

in den Sommermonaten weit verbreitet.<br />

Es wird angenommen, dass etwa 40%<br />

der europäischen Bevölkerung von einer<br />

defizitären Vitamin-D-Versorgung<br />

(< 30 ng/ml 25(OH)Vitamin D3) betroffen<br />

sind bzw. dass bei etwa 13% eine<br />

schwere Unterversorgung (< 12 ng/ml<br />

25(OH)Vitamin D3) vorliegt (9).<br />

Durch eine Ergänzung der Nahrung mit<br />

Vitamin D3 kann der Vitamin-D-Bedarf<br />

gefahrlos gedeckt werden. Die dazu erforderlichen<br />

Mengen lassen sich leicht<br />

berechnen, indem der Zielwert in ng/<br />

ml 25(OH)Vitamin D3 mit dem Körpergewicht<br />

multipliziert wird. Um einen<br />

Wert von 30 ng/ml zu erhalten müsste<br />

ein 70 kg schwerer Erwachsener ohne<br />

zusätzliche Sonnenexposition täglich<br />

etwa 2.100 I.E. Vitamin D3 (52,5 µg<br />

Cholecalciferol) supplementieren. Dabei<br />

weist Vitamin D3 eine günstige<br />

therapeutische Breite auf. Eine tägliche<br />

Zufuhr von bis zu 4.000 I.E. (100 µg)<br />

wird von der Europäischen Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA) als sicher<br />

angesehen.<br />

Seine Wirkung entfaltet Vitamin D durch<br />

Bindung an den Vitamin-D-Rezeptor im<br />

Zellkern („Vitamin-D-Hormon“). Dabei<br />

bildet der Retinoid-Rezeptor einen Partnerrezeptor,<br />

von dem angenommen wird,<br />

dass seine Aktivierung durch Vitamin A<br />

die DNA-Bindung des Vitamin-D-Rezeptors<br />

verbessert und die Transkription<br />

der Ziel-RNA verstärkt (Abb. 4).<br />

Für den Vitamin-D-Stoffwechsel sind<br />

ausreichende Magnesiumkonzentrationen<br />

erforderlich. Die Hydroxylasen, die<br />

sowohl das Prohormon Cholecalciferol<br />

in die Speicherform 25(OH)Vitamin D3<br />

überführen als auch die Speicherform in<br />

die aktive Form 1,25(OH)2Vitamin D3<br />

umwandeln, benötigen Magnesium als<br />

Co-Faktor.<br />

Cytoplasma<br />

1α-Hydroxylase<br />

Magnesium<br />

25(OH)Vitamin D3<br />

Zellkern<br />

Vitamin D<br />

Rezeptor<br />

1,25(OH) 2<br />

D3<br />

Retinoid-X-Rezeptor<br />

1,25(OH) 2<br />

D3 (RXR, Vitamin A)<br />

Abb. 4: Die Speicherform 25(OH)Vitamin D3<br />

wird Magnesium-abhängig in 1,25(OH)2Vitamin<br />

D3 umgewandelt. Im Zellkern bindet der aktive<br />

Vitamin-D-Metabolit an den Vitamin-D-Rezeptor.<br />

Der Retinoid-Rezeptor bildet dabei einen<br />

Partner, der die DNA-Bindung verbessert und<br />

die Transkription der DNA unterstützt.<br />

Magnesium<br />

mRNA<br />

Protein<br />

Der Körper eines Erwachsenen enthält<br />

etwa 24 g Magnesium. Im Blutplasma ist<br />

das Magnesium zu etwa 40% an Proteine<br />

gebunden; der normale Serumspiegel<br />

beträgt 1,8 – 2,6 mg/dl. Der Großteil<br />

des Magnesiums findet sich in unseren<br />

Knochen, die es speichern und bei verminderter<br />

Aufnahme freisetzen können.<br />

Ein normaler Magnesium-Blutspiegel<br />

schließt einen Magnesiummangel deshalb<br />

nicht aus. Eine unzureichende Magnesiumversorgung<br />

prädisponiert für<br />

Osteoporose und Knochenbrüche. Magnesium<br />

ist an mehr als 600 Enzymreaktionen<br />

als Enzymbestandteil oder Coenzym<br />

beteiligt. Freie Magnesiumionen<br />

beeinflussen das Potential an den Zellmembranen<br />

und fungieren als Second<br />

Messenger im Immunsystem. Sie stabilisieren<br />

das Ruhepotential von erregbaren<br />

Muskel- und Nervenzellen und den<br />

Zellen des autonomen Nervensystems.<br />

Magnesium ist zudem ein essenzieller<br />

Co-Faktor des Enzyms ATP-Synthase,<br />

das in den Mitochondrien, den „Kraftwerken<br />

unserer Zellen“, das Adenosindiphosphat<br />

(ADP) zu Adenosintriphosphat<br />

54


Vitamine und Mineralstoffe<br />

(ATP) regeneriert, das den universellen<br />

Energieträger unseres Stoffwechsels bildet.<br />

Als Magnesium-ATP-Komplex ist<br />

Magnesium in fast alle energieaufwändigen<br />

Prozessen einbezogen.<br />

Es konnte aufgezeigt werden, dass ein<br />

Magnesiummangel mit einer erhöhten<br />

Bildung pro-inflammatorischer Gewebshormone<br />

assoziiert ist. Auf der<br />

anderen Seite scheint eine Magnesiumsupplementation<br />

die Bildung bestimmter<br />

Cytokine und Prostaglandine<br />

in positiver Weise zu beeinflussen. Bei<br />

entzündlichen Erkrankungen der Atemwege<br />

fördert Magnesium die Entspannung<br />

der glatten Bronchialmuskulatur,<br />

sodass eine Ergänzung des Vitalstoffs<br />

neben ihrer anti-inflammatorischen<br />

Wirkung ebenfalls zu einer Bronchodilatation<br />

beitragen kann (10).<br />

Die DGE empfiehlt eine tägliche Aufnahme<br />

von 300 mg Magnesium für<br />

erwachsene Frauen und 350 mg für<br />

erwachsene Männer. Nach Daten der<br />

Nationalen Verzehrsstudie II erreichen<br />

etwa 29% der Frauen und 26% der<br />

Männer in Deutschland diese Zufuhrmengen<br />

nicht. Andere Untersuchungen<br />

zeigen eine durchschnittliche tägliche<br />

Magnesiumaufnahme von lediglich<br />

etwa 200 mg bei Frauen und 250 mg bei<br />

Männern auf (11). Ein besonderes Risiko<br />

eines Magnesium-Mangels besteht<br />

bei Diabetikern, die bei überhöhten<br />

Blutzuckerspiegeln vermehrt Glucose<br />

über die Nieren ausscheiden. Mit der<br />

Flüssigkeit gehen dabei auch wichtige<br />

Mineralstoffe, wie Magnesium, mit<br />

dem Harn verloren.<br />

Abb. 5: Vitamin A, Vitamin D, Magnesium und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Die Mikronährstoffe unterstützen<br />

sich dabei gegenseitig in ihrer Wirkung.<br />

Vitamin A, Vitamin D, Magnesium und<br />

Zink sind im Stoffwechsel in verschiedene<br />

Immunfunktionen involviert. Die Mikronährstoffe<br />

stehen hinsichtlich ihres<br />

Wirkmechanismus in einem gegenseitigen<br />

Abhängigkeitsverhältnis bzw. unterstützen<br />

sich in ihrer Wirkung. Da ein<br />

Mangel weit verbreitet ist, sollte auf eine<br />

ausreichende Versorgung geachtet werden.<br />

Im Hinblick auf die aktuelle Coronavirus-Pandemie<br />

gibt es viele rationale<br />

Argumente für eine Supplementation.<br />

Eine unzureichende Zufuhr kann den<br />

Verlauf der Erkrankung in ungünstiger<br />

Weise beeinflussen. Auf der anderen<br />

Seite kann eine Supplementation dazu<br />

beitragen, dass die Erkrankung milder<br />

verläuft.<br />

Eine Nahrungsergänzung scheint ebenfalls<br />

die Wirkung einer Impfung zu verbessern.<br />

Im Rahmen der Untersuchung<br />

einer Influenza-Schutzimpfung mit 79<br />

Kindern konnte herausgestellt werden,<br />

dass eine Supplementation mit Vitamin<br />

A und D die Impfantwort besonders<br />

dann verbessern kann, wenn zuvor eine<br />

defizitäre Versorgung bestand (12). Aufgrund<br />

der Freiheit von Nebenwirkungen<br />

ist eine Ergänzung entsprechender <strong>Vitalstoffe</strong><br />

deshalb ebenso im Zusammenhang<br />

mit einer Impfung besonders empfehlenswert.<br />

November <strong>2021</strong><br />

55


V italstoffe<br />

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benefit of oral vitamin A&D supplements<br />

to humoral immune responses<br />

following pediatric influenza vaccination.<br />

Viruses, 11(10), 907.<br />

Autor:<br />

Philipp Gebhardt berät Heilpraktiker,<br />

Ärzte und Apotheker im Bereich der<br />

komplementären und alternativmedizinischen<br />

Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Als freier Autor schreibt er<br />

Fachbeiträge zu den Themen Ernährung<br />

und Gesundheit.<br />

Philipp Gebhardt<br />

M.Sc. Lebensmitteltechnologie<br />

Dipl.-Chemieingenieur (FH)<br />

p.gebhardt@mitotherapie.de<br />

© Sadovnikova Olga – shutterstock.com<br />

56


Vitamine und Mineralstoffe<br />

Hogne Vik<br />

Vitamin K2: Stärkt die Knochen von Kindern und eignet<br />

sich für wirkungsvolle Kombinationspräparate<br />

Der Körper eines kleinen Kindes durchläuft<br />

sehr dynamische Entwicklungsphasen,<br />

in denen er Nährstoffe braucht,<br />

die ihn unterstützen und ihm durch die<br />

Wachstumsprozesse helfen. Vitamin K2<br />

spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit<br />

von Kindern, einschließlich<br />

der Unterstützung der Blutgerinnung,<br />

der Förderung der kardiovaskulären<br />

Gesundheit (durch die Hemmung der<br />

Gefäßverkalkung) und der Knochenmineralisierung.<br />

Leider zeigen Forschungsergebnisse,<br />

dass Kinder häufig<br />

an Vitamin-K-Mangel leiden, obwohl<br />

es sich dabei um eine Gruppe handelt,<br />

die dieses essenzielle Vitamin zur Optimierung<br />

ihrer Entwicklung benötigt.<br />

Die Behebung dieses Defizits kann sich<br />

höchst positiv auf die Gesundheit von<br />

Kindern auswirken, insbesondere wenn<br />

K2 in synergistischen Kombinationspräparaten<br />

verwendet wird, die für Kinder<br />

schmackhaft sind, was zu einer besseren<br />

Akzeptanz führt.<br />

Vitamin K und seine<br />

Erscheinungsformen<br />

Die K-Vitamine sind eine „Familie“<br />

von Vitaminen, die aus zwei wichtigen<br />

Formen bestehen: Vitamin K1 (Phylochinon)<br />

und Vitamin K2 (Menachinon).<br />

Man kann Vitamin K1 und K2 als zweieiige<br />

Zwillinge betrachten. Sie besitzen<br />

Gemeinsamkeiten, wie die Wirkung in<br />

der Leber und sie sind an der Blutgerinnung<br />

beteiligt. Chemisch gesehen teilen<br />

sie sich einen Chinonring namens Menadion.<br />

Vitamin K2 enthält jedoch mehrere<br />

Moleküle, sogenannte Menachinone, die<br />

es wirksamer machen als K1. Es wird<br />

über die Leber hinaus in andere Systeme<br />

befördert.<br />

Dabei ist die Wahl der richtigen Form<br />

von Vitamin K2 entscheidend. Die meisten<br />

Nahrungsergänzungsmittel enthalten<br />

K2 als MK-4 (Menachinon-4) oder K2<br />

als MK-7 (Menachinon-7). Aufgrund<br />

seiner längeren Seitenkette ist MK-7<br />

besser bioverfügbar und hat eine viel<br />

längere Halbwertszeit im Körper als<br />

MK-4. Außerdem kommt es mit einer<br />

geringeren Dosis aus und muss weniger<br />

häufig eingenommen werden – ein Mikrogramm<br />

des MK-7 im Vergleich zu<br />

mehreren Milligramm MK-4 pro Tagesdosis<br />

(1 – 3).<br />

Unterstützung<br />

einer gesunden<br />

Knochenentwicklung – die<br />

Wirkweise von Vitamin K2<br />

In mehreren Studien wurde nachgewiesen,<br />

dass Vitamin K2 bereits im Körper<br />

vorhandene träge Proteine, insbesondere<br />

Osteocalcin und Matrix-Gla-Protein<br />

(MGP), aktiviert. Bei ausreichender<br />

Zufuhr von Vitamin K2 bindet das aktivierte<br />

Osteocalcin Kalzium an die Knochenmineralmatrix,<br />

was zu stärkeren<br />

Knochen führt, während das aktivierte<br />

© NattoPharma<br />

Abb. 1: Vitamin K2 trägt über die Aktivierung der K-abhängigen Proteine Osteocalcin und Matrix-Gla zur Bildung einer festen Knochenmatrix und eines<br />

gesunden Herz-Kreislauf-Systems bei.<br />

November <strong>2021</strong><br />

57


V italstoffe<br />

MGP die Ablagerung von Kalzium in<br />

Arterien und Weichteilgewebe verhindert<br />

und so die kardiovaskuläre<br />

Gesundheit schützt. Diese Proteine erfüllen<br />

jedoch nur dann ihre jeweiligen<br />

Aufgaben, wenn wir ausreichend Vitamin<br />

K2 zu uns nehmen, entweder über<br />

die Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Der Aktivierungsprozess gestaltet sich<br />

wie folgt: Vitamin-K-abhängige Proteine<br />

– wie das MGP – enthalten Glutaminsäurereste<br />

(Glu). Bei der Carboxylierung (d.<br />

h. wenn ein Kohlenstoffatom in Doppelbindung<br />

mit einem Sauerstoffatom und<br />

in Einfachbindung mit einer Hydroxylgruppe<br />

eingeführt wird) wird Glu durch<br />

das Enzym Gamma-Glutamylcarboxylase<br />

in Gamma-Carboxyglutamat (Gla)-<br />

Reste umgewandelt.<br />

Gla bindet Kalzium-Ionen und sorgt dafür,<br />

dass sich das Kalzium in den Knochen<br />

ablagert, wo es benötigt wird. Es<br />

hält Kalzium vom Herzen und den Blutgefäßen<br />

fern, wo es Schäden verursachen<br />

könnte. Die Gamma-Glutamylcarboxylase<br />

benötigt Vitamin K2 in Form<br />

von MK-7, um den Prozess in Gang zu<br />

setzen, damit dieser reibungslos ablaufen<br />

kann.<br />

Was die Knochengesundheit betrifft, so<br />

müssen wir sicherstellen, dass Osteocalcin<br />

richtig aktiviert wird, insbesondere<br />

bei Kindern. Die Wahrscheinlichkeit, im<br />

späteren Leben eine Knochenkrankheit<br />

zu entwickeln, hängt eng mit der Menge<br />

an Knochenmasse zusammen, die man<br />

vor dem 30. Lebensjahr gebildet hat. Daher<br />

ist es von entscheidender Bedeutung,<br />

frühzeitig für einen gesunden Knochenaufbau<br />

Sorge zu tragen.<br />

Bis zu 90 Prozent der maximalen Knochenmasse<br />

werden bei Mädchen bis zum<br />

Alter von 18 Jahren und bei Jungen bis<br />

zum Alter von 20 Jahren aufgebaut. Eine<br />

Zunahme der Knochenmasse um nur 10<br />

Prozent verringert das Risiko eines osteoporotischen<br />

Bruchs im Erwachsenenalter<br />

um schätzungsweise 50 Prozent (4).<br />

Daher wird Osteocalcin in der Kindheit<br />

und Jugend benötigt, um die Entwicklung<br />

gesunder, widerstandsfähiger Knochen<br />

optimal zu fördern.<br />

Kinder haben den größten<br />

Bedarf an Vitamin K2<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde Vitamin<br />

K2 (Menachinon) als entscheidender<br />

Nährstoff für die Herz-Kreislauf- und<br />

Knochengesundheit besonders in den<br />

Fokus gerückt (5). Seit den 1950er Jahren<br />

nehmen viele Erwachsene und auch<br />

Kinder weniger von diesem wichtigen<br />

Nährstoff zu sich als sie sollten, und eine<br />

wesentlich geringere Vitamin-K-Zufuhr<br />

kann schwerwiegende gesundheitliche<br />

Folgen haben.<br />

In einer britischen Studie wurden die<br />

Nahrungsaufnahme und die Vitamin-K-<br />

Quellen von 4.599 vierjährigen Kindern,<br />

die in den 1950er Jahren geboren wurden,<br />

mit denen von 307 Kindern in den<br />

1990er Jahren verglichen. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass die Vitamin-K-Aufnahme<br />

über die Nahrung in den 1950er Jahren<br />

(39 µg/Tag) deutlich höher war als in<br />

den 1990er Jahren (24 µg/Tag). Darüber<br />

hinaus haben sich die Nahrungsquellen<br />

für die Vitamin-K-Aufnahme zwischen<br />

den 1950er und den 1990er Jahren erheblich<br />

verändert, wobei Fette und Öle<br />

mehr und Gemüse weniger dazu beitrugen.<br />

Aufgrund eines allgemeinen Wandels<br />

der Ernährungsgewohnheiten (d.h.<br />

ein stärkerer Schwerpunkt auf Fast Food<br />

und verarbeiteten Lebensmitteln) ist die<br />

Vitamin-K-Aufnahme von Kindern mit<br />

westlicher Ernährung seit den 1950er<br />

Jahren deutlich zurückgegangen (6).<br />

Knochenbruchhäufigkeit im<br />

Vergleich<br />

© NattoPharma<br />

Abb. 2: Studien haben gezeigt, dass die K-Aufnahme mit der Nahrung seit den 1950er Jahren zurückgegangen<br />

ist, während gleichzeitig die Häufigkeit von Unterarmbrüchen bei Kindern zugenommen hat.<br />

Die Inzidenz von Unterarmfrakturen bei<br />

Kindern erreicht ihren Höhepunkt in der<br />

Zeit des pubertären Wachstumsschubs,<br />

möglicherweise weil die körperliche Aktivität<br />

zur gleichen Zeit zunimmt, in der<br />

aufgrund des erhöhten Kalziumbedarfs<br />

während des Skelettwachstums weniger<br />

kortikale Knochenmasse vorhanden ist.<br />

In einer bevölkerungsbasierten Studie<br />

in Minnesota wurde untersucht, ob sich<br />

die Inzidenz von Unterarmfrakturen bei<br />

Kindern in den letzten Jahren verändert<br />

hat. Dazu wurden Daten zu Unterarmfrakturen<br />

aus vier Zeiträumen ausgewertet:<br />

1969 – 1971, 1979 – 1981, 1989<br />

– 1991 und 1999 – 2001. Das Ergebnis<br />

zeigte, dass die jährlichen Inzidenzraten<br />

von Unterarmfrakturen pro 100.000 Einwohner<br />

von 263,3 im Zeitraum 1969 –<br />

1971 auf 322,3 im Zeitraum 1979 – 1981<br />

und auf 399,8 im Zeitraum 1989 – 1991<br />

anstiegen, bevor sie sich im Zeitraum<br />

58


Vitamine und Mineralstoffe<br />

© NattoPharma<br />

1999 – 2001 auf 372,9 einpendelten.<br />

Die altersbereinigten Inzidenzraten pro<br />

100.000 Einwohner waren 1999 – 2001<br />

bei den Männern um 32% höher als 1969<br />

– 1971 und bei den Frauen um 56% höher<br />

als in den gleichen Zeiträumen (7).<br />

Aus dem Vergleich der beiden Datensätze<br />

– nämlich dem Rückgang der Vitamin-K-Zufuhr<br />

über einen Zeitraum von<br />

40 Jahren (von den 1950er bis zu den<br />

1990er Jahren) und den Daten aus der<br />

Minnesota-Studie, die einen Anstieg der<br />

Unterarmbrüche über einen ähnlichen<br />

Zeitraum von 30 Jahren zeigen – ergeben<br />

sich bemerkenswerte und korrelierende<br />

Hinweise: Während die Vitamin-<br />

K-Zufuhr bei Kindern abnahm, stieg das<br />

Potenzial für Unterarmbrüche in dieser<br />

Gruppe.<br />

Die Forschung zeigte auch, dass Kinder<br />

den höchsten gewebespezifischen Vitaminmangel<br />

aufweisen. Der Vitamin-<br />

K-Status wurde am häufigsten anhand<br />

des prozentualen Anteils an aktivem<br />

Osteocalcin, dem Vitamin-K-abhängigen<br />

Protein, das für die Knochen wichtig<br />

ist, bewertet.<br />

In einer Querschnittsstudie wurde der<br />

Vitamin-K-Status der Knochen von gesunden<br />

Kindern mit dem von Erwachsenen<br />

verglichen. Bei Kindern wurde eine<br />

deutliche Erhöhung des Verhältnisses<br />

von nicht-carboxyliertem (uc) Osteocalcin<br />

(OC) und carboxyliertem (c) OC<br />

beobachtet, was auf einen schlechten<br />

Vitamin-K-Status hinweist. Außerdem<br />

wurde in der Kindergruppe eine deutliche<br />

Korrelation zwischen den Knochenmarkern<br />

für den Knochenstoffwechsel<br />

und dem ucOC und cOC festgestellt.<br />

Diese Ergebnisse deuten auf einen ausgeprägten<br />

niedrigen Vitamin-K-Status<br />

der Knochen während des Wachstums<br />

hin (8).<br />

In einer weiteren Studie wurde belegt,<br />

dass der größte gewebespezifische Vitaminmangel<br />

bei Kindern und bei Erwachsenen<br />

über 40 Jahren verbreitet ist, so<br />

dass eine MK-7-Supplementierung einen<br />

positiven Einfluss auf die Verbesserung<br />

des extrahepatischen Vitamin-K-Status<br />

haben kann (9).<br />

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass<br />

Kinder aufgrund verschiedener Gesundheitsstörungen<br />

und in der pädiatrischen<br />

Praxis verwendeter Therapeutika wahrscheinlich<br />

mehr Vitamin K benötigen als<br />

Erwachsene. So besteht beispielsweise<br />

bei Personen mit Störungen der Fettmalabsorption<br />

ein erhöhtes Risiko für<br />

ein Vitamin-K-Defizit. Zu den Mangelsymptomen<br />

gehören leichter auftretende<br />

Blutergüsse und Blutungen, und Kinder,<br />

die unter Malabsorption leiden, neigen<br />

auch zu einer schlechten Knochengesundheit<br />

und zu Osteoporose (10, 11).<br />

Die Supplementierung bietet eine praktikable<br />

Möglichkeit, den Vitamin-K2-<br />

Mangel bei Kindern zu beheben.<br />

Klinisch erprobt: K2 für die<br />

Gesundheit von Kindern<br />

Doch es gibt Hoffnung. Eine 2008 veröffentlichte<br />

Studie zeigte, dass eine<br />

Verbesserung des Vitamin-K-Status bei<br />

Kindern über einen Zeitraum von zwei<br />

Jahren zu stärkeren und dichteren Knochen<br />

führte. Ein Jahr später wiesen dieselben<br />

Forscher nach, dass bei gesunden,<br />

vorpubertären Kindern eine maßvolle<br />

Supplementierung mit Vitamin K2 als<br />

MK-7 die Carboxylierung von Osteocalcin<br />

erhöhte. Dies wurde mit nur 45 µg/<br />

Tag von MenaQ7 ® Vitamin K2 als MK-7<br />

erreicht (12).<br />

Abb. 3: In einer Querschnittsstudie wurde der K-Status des Knochens bei gesunden Kindern im<br />

Vergleich zu Erwachsenen untersucht, und es zeigte sich, dass Kinder den größten gewebespezifischen<br />

Mangel aufweisen – 8 – 10 Mal mehr als Erwachsene ab 40 Jahren.<br />

Außerdem ist zu bedenken, dass Kinder,<br />

vor allem kleine Kinder, nicht<br />

gerne Tabletten schlucken. Bei der Entwicklung<br />

von Produkten mit MK-7 für<br />

diese Altersgruppe sollte man sich auf<br />

das konzentrieren, was sie gerne essen,<br />

wie z. B. angereicherte Joghurts. Glücklicherweise<br />

haben zwei veröffentlichte<br />

Studien gezeigt, dass die wirkungsvolle<br />

Anreicherung von Joghurtprodukten<br />

mit MenaQ7 ® Vitamin K2 in Form von<br />

MK-7 einen verbesserten K2-Status zur<br />

Folge hatte (13, 14). Darüber hinaus<br />

wurde die MenaQ7 ® -Produktlinie durch<br />

technologische Fortschritte geprägt,<br />

was MenaQ7 ® für die Verwendung<br />

November <strong>2021</strong><br />

59


V italstoffe<br />

© NattoPharma<br />

auch in anderen kindgerechten Produkten<br />

wie Gummibärchen und Getränken<br />

prädestiniert.<br />

K2 – ein Nährstoff mit<br />

Synergie-Potential<br />

Vitamin K2 ist nicht nur ein unverzichtbarer<br />

Begleiter für die Kalziumzufuhr<br />

(über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel),<br />

sondern auch eine perfekte<br />

Ergänzung für Grundnahrungsmittel, die<br />

von den Verbrauchern weithin akzeptiert<br />

und verwendet werden und von Kindern<br />

benötigt werden.<br />

D3 & K2: Optimales Zusammenspiel<br />

für die Knochengesundheit<br />

Ein niedriger Vitamin-K- und Vitamin-<br />

D-Status korrelieren mit einer schlechten<br />

Knochenqualität und einem höheren<br />

Frakturrisiko, wie in vielen Beobachtungsstudien<br />

nachgewiesen wurde. Untersuchungen<br />

zeigen, dass Kinder mit<br />

einem optimalen Vitamin-K2- und<br />

Vitamin-D3-Spiegel weniger Knochenbrüche<br />

erleiden als Kinder mit einem<br />

niedrigen Status dieser beiden Vitamine<br />

(15, 16).<br />

Vitamin D fördert die Produktion des<br />

Vitamin-K-abhängigen Proteins Osteocalcin,<br />

das für den Knochenaufbau<br />

verantwortlich ist. In Kombination mit<br />

Vitamin K2 wird der Osteocalcin-Spiegel<br />

jedoch deutlich erhöht (17). Darüber<br />

hinaus unterstützt Vitamin D die Kalziumaufnahme<br />

aus der Nahrung, benötigt<br />

aber die Hilfe von Vitamin K2, um das<br />

knochenbildende Protein Osteocalcin<br />

im Körper zu aktivieren, damit Kalzium<br />

an die Knochenmatrix gebunden werden<br />

kann, was zu stärkeren Knochen<br />

führt.<br />

Die Kombination von MenaQ7 ® Vitamin<br />

K2 und D3 hat klinisch erwiesen eine positive<br />

Wirkung auf die Knochengesundheit<br />

von Kindern, und MenaQ7 ® ist das<br />

einzige Vitamin K2 als MK-7, das nachweislich<br />

das Potential für eine Stärkung<br />

der Knochengesundheit bei Kindern (12)<br />

und Erwachsenen besitzt (18).<br />

K2 und Omega 3: Ein kraftvoller<br />

Schub für die frühkindliche Entwicklung<br />

Das Duo aus Vitamin K2 und Omega 3<br />

überzeugt durch eine Reihe kombinierter<br />

gesundheitsfördernder Eigenschaften<br />

mit komplementären, wissenschaftlich<br />

validierten Wirkmechanismen für Herz<br />

und Knochen sowie zur Kontrolle von<br />

Entzündungen. Indem es den Kalziumstoffwechsel<br />

ausgleicht, liefert Vitamin<br />

K2 ein synergistisches Zusammenspiel<br />

mit Omega 3 und bietet damit ausgezeichnete<br />

Effekte im Bereich der Gefäßgesundheit,<br />

die auch Vorteile für die<br />

Knochengesundheit bieten.<br />

Diese Nährstoff-Kombination fördert<br />

die Entwicklung junger Körper. Während<br />

Omega 3 das Lernen und die kognitiven<br />

Funktionen, die Gesundheit des<br />

Herzens und die Sehkraft unterstützt,<br />

wird Vitamin K2 für eine optimale Knochenentwicklung<br />

bei Kindern benötigt.<br />

MenaQ7 ® ist das einzige Vitamin K2 in<br />

Form von MK-7, dessen Wirkung in gesunden<br />

Kinderpopulationen untersucht<br />

wurde und das einen messbaren Nutzen<br />

für eine verbesserte Knochengesundheit<br />

mit nur 45 µg Vitamin K2 pro Tag aufweist.<br />

Darüber hinaus sind Vitamin K2 und<br />

Omega 3 bezogen auf die Formulierung<br />

kompatibel und können in kindgerechten<br />

Dosierungsformen angeboten werden,<br />

wie dies bei kinderspezifischen Produkten<br />

wie beispielsweise Wiley‘s Finest<br />

Fish Oil‘s Beginner‘s DHA der Fall ist.<br />

Schlussfolgerung<br />

Abb. 4: Eine Studie aus dem Jahr 2009 an gesunden prä-pubertären Kindern hat gezeigt, dass<br />

nur 45 µg MenaQ7 ® K2 täglich die Menge an aktivem Osteocalcin, das für das Knochenwachstum<br />

verantwortlich ist, erhöht.<br />

Wenn wir über gesundes Altern nachdenken,<br />

ist es logisch, bereits bei Kindern<br />

den Fokus auf eine angemessene Nahrungsergänzung<br />

zu richten, um Mangelzuständen<br />

vorzubeugen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

im späteren Leben eine<br />

Knochenkrankheit zu entwickeln, hängt<br />

eng mit der Menge an Knochenmasse<br />

zusammen, die man vor dem Alter von<br />

30 Jahren ansammelt.<br />

60


Vitamine und Mineralstoffe<br />

Die Ernährung von Kindern besteht heute<br />

aus einer Vielzahl an chemisch belasteten<br />

Fertiggerichten und enthält auch<br />

viel Kalzium, da viele Lebensmittel mit<br />

diesem Mineralstoff angereichert sind.<br />

Außerdem liefert ihre Ernährung nur<br />

sehr wenig Vitamin K2. Unzureichend<br />

verwertetes Kalzium kann sich in den<br />

Arterien ablagern und mit der Zeit eine<br />

zementartige Plaque bilden, anstatt an<br />

die Knochen gebunden zu werden und so<br />

die strukturelle Integrität der Knochen zu<br />

verbessern. Die Fähigkeit, Kalzium an<br />

eine gesunde Knochenmatrix zu binden,<br />

maximiert die Knochenmineraldichte,<br />

um die Knochenmasse auch im späteren<br />

Leben zu erhalten. Die Fähigkeit, sicherzustellen,<br />

dass Kalzium aus den Arterien<br />

ferngehalten wird, fördert die dauerhafte<br />

Gesundheit des Herzens.<br />

Unabhängig von der Form ist es absolut<br />

sinnvoll, Vitamin K2 als MK-7 in Multivitaminen<br />

und anderen funktionellen<br />

Lebensmitteln für Kinder zu verwenden,<br />

um ihnen alle Möglichkeiten zu geben,<br />

stark und gesund zu wachsen. Und<br />

im Hinblick auf Vitamin K als MK-7 ist<br />

MenaQ7 ® die klinisch bestens erprobte<br />

erste Wahl, um sichere, wirksame Produkte<br />

zu liefern.<br />

Referenzen:<br />

(1) Rheaume-Bleue K. Vitamin K2 and<br />

the Calcium Paradox: How a Little-<br />

Known Vitamin Could Save Your Life.<br />

2013. Harper; Reprint edition.<br />

(2) Braam LA, Hoeks AP, Brouns F, et<br />

al. Thrombosis and Haemostasis. 2004;<br />

Feb.; 91(2): 373-80.<br />

(3) Schurgers LJ, Craneburg EC, Vermeer<br />

C. Thrombosis and Haemostasis.<br />

2008; Oct.; 100(4): 593-603.<br />

(4) Cummings SR, et al. Lancet.1993<br />

Jan 9;341(8837):72–5.<br />

(5) Suttie JW. Annu Rev<br />

Nutr.1995;15:399-417.<br />

(6) Prynne CJ, et al. Public Health Nutr.<br />

2005;8(2):171-80.<br />

(7) Khosla S, et al. JAMA.<br />

2003;290(11):1479-85.<br />

(8) van Summeren, et al. Pediatr Res.<br />

2007;61(3):366-70.<br />

(9) Theuwissen E, et al. Food Funct.<br />

2014;5(2):229-234.<br />

(10) Ferland G. Vitamin K. In:<br />

Bowman BA, Russell RM, eds. Present<br />

Knowledge in Nutrition. 9th ed.<br />

Volume 1. Washington, D.C.: ILSI<br />

Press;2006:220-230.<br />

(11) Olson RE. Vitamin K. In: Shils M,<br />

Olson JA, Shike M, Ross AC, eds. Modern<br />

Nutrition in Health and Disease.<br />

9th ed. Baltimore: Lippincott Williams<br />

& Wilkins; 1999:363-380.<br />

(12) van Summeren M, et al. Br J Nutr.<br />

2009 Oct;102(8):1171.<br />

(13) Knapen MHJ, et al. J Nutr Sci.<br />

2015; 4:e35.<br />

(14) Knapen MHJ et al. Euro J Clin<br />

Nutr 2016, 1–6.<br />

(15) Popko J et al. Nutrients. 2018 Jun<br />

6;10(6):734.<br />

(16) Karpiński M et al. J Am Coll Nutr.<br />

2017 Jan;36(1):64-71<br />

(17) Koshihara Y et al. J Bone Miner<br />

Res. 1993 May;8(5):553-65.<br />

(18) Knapen MHJ et al. Osteoporos Int.<br />

2013 Sep;24(9):2499-507.<br />

Autor:<br />

Dr. Hogne Vik<br />

Chief Medical Officer bei NattoPharma<br />

– Gnosis by Lesaffre<br />

Hogne Vik, MD, PhD, MBA, ist Mediziner<br />

und kann auf eine lange und erfolgreiche<br />

Laufbahn in der Pharma- und<br />

Nahrungsergänzungsbranche zurückblicken.<br />

Derzeit ist er Chief Medical<br />

Officer bei NattoPharma, dem weltweit<br />

führenden Unternehmen in der Forschung<br />

und Entwicklung von Vitamin<br />

K2, Exklusivlieferant von MenaQ7 ® ,<br />

dem ersten und besten klinisch validierten<br />

Vitamin K2 als MK-7 auf dem<br />

Markt. NattoPharma hat sich mittlerweile<br />

mit Gnosis by Lesaffre zusammengeschlossen.<br />

© Stacy Nazelrod – shutterstock.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

61


V italstoffe<br />

Metabolische Gesundheit: Es geht nicht darum,<br />

gut auszusehen, es geht darum, gesund zu sein<br />

Lange Zeit haben die Verbraucher metabolische<br />

Gesundheit mit einem gesunden<br />

Gewicht assoziiert, aber sie geht<br />

weit darüber hinaus. Bei der metabolischen<br />

Gesundheit geht es nicht darum,<br />

gut auszusehen, sondern gesund zu sein.<br />

Dazu gehören eine gesunde Leber, ein<br />

gesunder Verdauungstrakt, gesunde<br />

Fettspeicher, Muskeln, Herz und Hirngewebe,<br />

die Lebensqualität und Langlebigkeit<br />

gewährleisten.<br />

Heutzutage und nach den Erfahrungen<br />

der letzten zwei Jahre haben die Verbraucher<br />

die Bedeutung der Stoffwechselgesundheit<br />

und ihre Rolle bei der<br />

Erhaltung der allgemeinen Gesundheit<br />

erkannt. So gaben 37% der Konsumenten<br />

weltweit an, dass sie aufgrund<br />

der COVID-19-Pandemie gezielter auf<br />

ihr Gewicht und 31,9 % auf ihre kardiovaskuläre<br />

Gesundheit achten, was<br />

das Bewusstsein der Verbraucher dafür<br />

unterstreicht, wie wichtig es ist,<br />

die menschliche „Maschinerie“ gut am<br />

Laufen und den Stoffwechsel intakt zu<br />

halten.<br />

Die Darm-Mikrobiota<br />

und die metabolische<br />

Gesundheit<br />

Die metabolische Gesundheit wird anhand<br />

von Bauchfett, Blutzucker, Blutdruck,<br />

Cholesterin und Triglyceriden<br />

beurteilt. Wenn drei dieser fünf Faktoren<br />

sich oberhalb der gesunden Grenzbereiche<br />

bewegen, erfüllt eine Person<br />

die Kriterien für das metabolische Syndrom.<br />

Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

weisen auf einen engen Zusammenhang<br />

zwischen der Darm-Mikrobiota und<br />

der Stoffwechselgesundheit hin. Und<br />

was die Darm-Mikrobiota anbelangt,<br />

können Probiotika zweifellos eine Rolle<br />

spielen. Indem sie die Integrität der<br />

Darmbarriere schützen, die Aufrechterhaltung<br />

einer gesunden Mikroflora<br />

und die Produktion von kurzkettigen<br />

Fettsäuren (SCFAs) unterstützen, können<br />

Probiotika die metabolische Gesundheit<br />

fördern. Diese Elemente sind<br />

für die Bewahrung eines gesunden<br />

Stoffwechsels von wesentlicher Bedeutung,<br />

da eine gestörte Darm-Mikroflora<br />

dazu führen kann, dass opportunistische<br />

Bakterien die Darmbarriere überwinden<br />

und in den Blutkreislauf und andere Organe<br />

gelangen, wodurch die normalen<br />

Organinteraktionen und der Stoffwechsel<br />

verändert werden.<br />

Darüber hinaus können SCFAs an bestimmte<br />

Rezeptoren an der Darmbarriere<br />

binden und die Sekretion spezifischer<br />

Peptide anregen, die dazu beitragen, den<br />

Energieverbrauch zu erhöhen, die Nahrungsaufnahme<br />

zu verringern und den<br />

Glukosestoffwechsel und die Insulinsekretion<br />

zu verbessern. Probiotika sind<br />

nachweislich in der Lage, SCFAs zu<br />

produzieren, was sich ebenfalls positiv<br />

auf die metabolische Gesundheit auswirken<br />

könnte. Probiotika sorgen auch<br />

nachweislich für das ordnungsgemäße<br />

Funktionieren des Gallensäurestoffwechsels,<br />

der für die Aufrechterhaltung<br />

eines gesunden Cholesterinspiegels und<br />

generell für die Bewahrung der Stoffwechselgesundheit<br />

entscheidend ist.<br />

Schließlich haben einige Probiotika<br />

gezeigt, dass sie die Darm-Hirn-Achse<br />

unterstützen. Diese psychobiotische<br />

Kapazität ist von großem Interesse für<br />

die Modulation des Belohnungssystems<br />

für Nahrungsmittel, um ein gesundes<br />

Körpergewicht zu bewahren.<br />

Probiotika für<br />

ein erfolgreiches<br />

Gewichtsmanagement<br />

Eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung,<br />

die bekanntermaßen eine<br />

Gewichtszunahme begünstigt, kann<br />

zum Verlust bestimmter Darmbakterienarten<br />

und zu einer Veränderung der<br />

Darmfunktionen führen, die sich auf<br />

die Stoffwechselgesundheit auswirken<br />

können. Ein gesundes Gewicht zu halten,<br />

kann zu einem intakten Stoffwechsel<br />

beitragen, und bestimmte Probiotika<br />

können die Bemühungen zur Gewichtskontrolle<br />

unterstützen.<br />

Neue bahnbrechende<br />

Studie: Lactobacillus<br />

rhamnosus HA-114<br />

verbessert das Ess- und<br />

Stimmungsverhalten<br />

bei Erwachsenen mit<br />

Übergewicht während der<br />

Gewichtsabnahme<br />

Lactobacillus rhamnosus HA-114 wurde<br />

kürzlich in einer klinischen Studie<br />

an übergewichtigen Erwachsenen untersucht,<br />

die eine Diät machten. Diese<br />

Bakterien wurden aus mehreren Stämmen<br />

speziell wegen ihrer Fähigkeit ausgewählt,<br />

die Fettansammlung in einem<br />

in-vivo-Modell von Caenorhabditis<br />

elegans zu reduzieren. Darüber hinaus<br />

hat sich gezeigt, dass L. rhamnosus HA-<br />

114 ein starkes Potenzial im Bereich<br />

der Darm-Hirn-Achse besitzt, dokumentiert<br />

im Rahmen zweier Tierstudien<br />

an einem Mausmodell der Parkinson-<br />

Krankheit [Xie, 2020], der amyotrophen<br />

Lateralsklerose (ALS) und der<br />

Huntington-Krankheit [Labarre, <strong>2021</strong><br />

– vorgelegt].<br />

In einer randomisierten, doppelblinden,<br />

Placebo-kontrollierten klinischen<br />

Studie wurden 152 übergewichtige, ansonsten<br />

gesunde Erwachsene rekrutiert,<br />

die eine Diät begannen [Choi, <strong>2021</strong><br />

- eingereicht]. Während einer personalisierten<br />

energiereduzierten Diät (-500<br />

kcal pro Tag) wurden die Teilnehmer<br />

nach dem Zufallsprinzip entweder für<br />

die Einnahme von 10 B CFU/Tag Lactobacillus<br />

rhamnosus HA-114 oder<br />

Placebo ausgewählt. Physiologische<br />

62


Probiotika<br />

Eine kalorienreduzierte Diät ist mit Herausforderungen<br />

verbunden, und es ist<br />

schwer, der Versuchung ungesunder Naschereien<br />

zu widerstehen: Tatsächlich<br />

geben 45,7% der Verbraucher weltweit<br />

an, dass ihr größtes Problem beim Abnehmen<br />

darin besteht, dass sie sich gerne<br />

etwas gönnen und genießen. Außerdem<br />

ist eine Diät mit dem Stress des Scheiterns<br />

verbunden, und da man weiß, dass<br />

gelegentlicher Stress die Gewichtszunahme<br />

fördern kann, indem er den Appetit<br />

und die Gelüste steigert, ist es wichtig,<br />

die psychische Gesundheit im Zaum zu<br />

halten.<br />

und psychologische Parameter sowie<br />

das Essverhalten wurden zu Beginn<br />

der Studie und nach 12 Wochen anhand<br />

von validierten Fragebögen bewertet.<br />

Die kalorienreduzierte Ernährung führte<br />

in beiden Gruppen zu signifikanten<br />

Veränderungen der Körperzusammensetzung<br />

(Body-Mass-Index (BMI), Taillenumfang,<br />

Fettmasse und prozentualer<br />

Anteil der Körpermasse), ohne dass es<br />

signifikante Unterschiede zwischen den<br />

Gruppen gab.<br />

L. rhamnosus HA-114 ist der neue probiotische<br />

Stamm, der die Bemühungen<br />

um Gewichtsmanagement unterstützt.<br />

In der Gruppe, die täglich Probiotika<br />

verabreicht bekam, nahmen ungünstige<br />

Verhaltensweisen wie Essanfälle, mangelnde<br />

Kontrolle über das Essen oder<br />

Heißhungerattacken im Laufe der Studie<br />

deutlich ab. Darüber hinaus verbesserte<br />

sich das Stress-, Angst- und Depressionsempfinden<br />

im Vergleich zum Ausgangswert<br />

erheblich.<br />

November <strong>2021</strong><br />

63


V italstoffe<br />

Kurz gesagt, die Einnahme von L.<br />

rhamnosus HA-114 verbesserte die<br />

Stimmung der Teilnehmer während ihrer<br />

Diät und half ihnen, ihrem Heißhunger<br />

zu widerstehen, während sie ihr psychologisches<br />

Wohlbefinden förderte.<br />

Diese bahnbrechenden Ergebnisse belegen<br />

die positiven Auswirkungen von<br />

L. rhamnosus HA-114 auf das Essverhalten<br />

durch die Verstärkung einer ausgewogenen<br />

Kommunikation zwischen<br />

Gehirn und Darm, die die Bemühungen<br />

um ein erfolgreiches Gewichtsmanagement<br />

unterstützt.<br />

Darüber hinaus beeinflusste L. rhamnosus<br />

HA-114 das Plasmainsulin, die Bewertung<br />

des homöostatischen Modells<br />

der Insulinresistenz (HOMA-IR), das<br />

Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Cholesterin<br />

und die Triglyceride während<br />

des Studienzeitraums im Vergleich zum<br />

Ausgangswert signifikant, was die positiven<br />

Effekte des Stammes im Hinblick<br />

auf die Aufrechterhaltung eines gesunden<br />

Stoffwechselprofils bei übergewichtigen<br />

Teilnehmern während einer kalorienreduzierten<br />

Diät belegt.<br />

Probiotika für<br />

einen gesunden<br />

Cholesterinspiegel<br />

Die kardiovaskuläre Gesundheit bezieht<br />

sich auf ein gesundes Herz und intakte<br />

Blutgefäße. Cholesterin spielt eine<br />

wesentliche Rolle für die kardiovaskuläre<br />

Gesundheit. Es ist ein Molekül von<br />

großer Bedeutung für viele verschiedene<br />

biologische Funktionen, aber eine übermäßige<br />

Ablagerung von Cholesterin<br />

an den Wänden der Arterien erhöht das<br />

Risiko der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Mit der Wirkung<br />

von COVID-19 hat die kardiovaskuläre<br />

Gesundheit bei den Verbrauchern größere<br />

Aufmerksamkeit erlangt, und 81,7%<br />

der Verbraucher weltweit erkennen den<br />

Zusammenhang zwischen kardiovaskulärer<br />

Gesundheit und allgemeinem<br />

Wohlbefinden.<br />

Bifidobacterium lactis<br />

LAFTI ® B94, Bacillus<br />

subtilis Rosell ® -179<br />

und Lactiplantibacillus<br />

plantarum HA-119<br />

zur Aktivierung des<br />

Cholesterinstoffwechsels<br />

Der Mechanismus zur Senkung des<br />

Cholesterinspiegels durch Probiotika<br />

wird auf ihre Aktivität als Gallensalzhydrolase<br />

(BSH) zurückgeführt, die<br />

die Dekonjugation von Gallensäuren<br />

ermöglicht. Indem sie die diese und<br />

die Modifikation von Gallensäuren im<br />

Darm fördern, können Probiotika die<br />

Ausscheidung von Gallensäuren im<br />

Stuhl erhöhen und so die Produktion<br />

neuer Gallensäuren in der Leber aus<br />

dem Cholesterinpool fördern. Dieser<br />

Kreislauf könnte zu einer Verringerung<br />

des Cholesterinspiegels im Körper führen.<br />

B. lactis LAFTI ® B94, Bacillus subtilis<br />

Rosell ® -179 und L. plantarum HA-119<br />

sind drei Stämme, die aufgrund ihrer in<br />

vitro getesteten positiven BSH-Aktivität<br />

für die Modulation von Gallensäureprofilen<br />

interessant sind.<br />

In einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Cross-over-Studie [Culpepper,<br />

2019] wurden 103 gesunde Erwachsene<br />

mit großem Taillenumfang<br />

randomisiert und erhielten 12 Wochen<br />

lang entweder B. lactis LAFTI ® B94<br />

oder Bacillus subtilis Rosell ® -179 oder<br />

L. plantarum HA-119 oder Placebo. Bei<br />

Erwachsenen mit einem BMI ≥30 konnten<br />

B. lactis LAFTI ® B94 und Bacillus<br />

subtilis Rosell ® -179 im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe die dekonjugierten Gallensäuren<br />

im Plasma signifikant erhöhen,<br />

und Bacillus subtilis Rosell ® -179<br />

steigerte im Vergleich zu Placebo auch<br />

die Bildung von sekundären Gallensäuren<br />

im Plasma. Diese Ergebnisse zeigen<br />

das Potenzial dieser Stämme bei der<br />

Aktivierung des Kreislaufs der Gallensalze,<br />

die am Cholesterinstoffwechsel<br />

beteiligt sind, und ganz allgemein bei<br />

der Aufrechterhaltung eines gesunden<br />

Gallensalzstoffwechsels, der für einen<br />

intakten Stoffwechsel wesentlich ist.<br />

64


Probiotika<br />

L. helveticus LAFTI ®<br />

L10 verbessert den<br />

Cholesterinspiegel und die<br />

antioxidative Kapazität bei<br />

Sportlern<br />

Ein weiterer interessanter Stamm ist L.<br />

helveticus LAFTI ® L10, der bei Sportlern<br />

untersucht wurde. In einer doppelblinden,<br />

randomisierten, Placebokontrollierten<br />

dreimonatigen Studie<br />

[Michalickova, 2018] wurde L. helveticus<br />

LAFTI ® L10 im Hinblick auf den<br />

Cholesterinspiegel und den oxidativen<br />

Stress bei 22 Leistungssportlern untersucht.<br />

Am Ende der Studie zeigte<br />

sich, dass das Gesamtcholesterin in<br />

der probiotischen Gruppe im Vergleich<br />

zu Placebo signifikant niedriger war<br />

(Gruppeneffekt: p


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