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GRILLZEIT 2021 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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EXEMPLAR<br />

BESSER GRILLEN. BESSER LEBEN.<br />

Ausgabe 02 | <strong>2021</strong> € 4,50<br />

SURF&<br />

TURF<br />

Foodpairings<br />

PORK TASTING POST FÜR SANTA STEAKS AUF PARTNERSUCHE


heft 2/ <strong>2021</strong><br />

14<br />

24<br />

essen & trinken<br />

36<br />

14 Der feine Unterschied<br />

20 Surf & Turf<br />

24 Presa mit Oktopus<br />

32 Schweinsvögerl mit Austern<br />

36 Duroc-Belly mit<br />

Lachsforellentatar<br />

40 Hieferschwanzel mit<br />

Alpengarnelen<br />

44 Hirschkoteletts mit<br />

gegrillten Calamari<br />

62 Steaks auf Partnersuche<br />

32<br />

besser grillen<br />

48 Fisherman & Friends<br />

72<br />

70<br />

48<br />

52 AMA Grillclub<br />

66 <strong>Grillen</strong> lesen<br />

70 Praxistest<br />

72 Produktfeature<br />

74 Neue Produkte<br />

78 Post für Santa<br />

10<br />

3


editorial<br />

40<br />

62<br />

Überfördert,<br />

überfordert.<br />

Der Blackout ist offensichtlich schon beschlossene<br />

Sache. Denn es kann kein Zufall sein, dass<br />

kaum ein Tag vergeht, an dem wir nicht von<br />

irgendeiner offiziellen oder medialen Seite – ja<br />

inzwischen sogar von einigen Supermärkten –<br />

gemahnt werden, uns gründlichst auf den Tag X<br />

vorzubereiten, ab dem dann vielleicht wochenlang<br />

gar nichts mehr geht. Kein TV, kein Handy,<br />

kein Internet, kein Aufzug, keine Schule, keine<br />

Straßenbahn, kein Supermarkt, kein Kühlschrank,<br />

kein Bankomat, kein Büro. Also ganz so, wie unsere<br />

Ahnen das ohnehin immer hatten, bevor die<br />

Menschheit erst ins Industriezeitalter und dann<br />

ins digitale stolperte.<br />

Für eine Familie mit einem ordentlichen Grill ist<br />

das aber alles kein Problem. Denn die Zähmung<br />

des Feuers ist das älteste Erbe der Menschheit<br />

und wir Feuerköche bewahren diesen heiligen<br />

Gral der Zubereitung seit der Altsteinzeit. Und<br />

schon ein Sack Kohle oder eine einzige volle<br />

Gasflasche machen uns zu Krisengewinnern des<br />

flächendeckenden Stromausfalls. Denn auf dem<br />

Grill kann man ja nicht nur autark Essen brutzeln,<br />

sondern auch das Badewasser erhitzen und die<br />

Hände wärmen. Statt Facebook haben wir dann<br />

vielleicht sogar echte Gesprächspartner, die von<br />

ihren streikenden Küchengeräten und Notebooks<br />

ans nachbarliche Feuer vertrieben werden.<br />

Und für ausreichende Getränkevorräte hat der<br />

weitblickende Homo grillensis natürlich ebenso<br />

vorgesorgt wie für den haltbaren Nachtisch wie<br />

Manner Schnitten oder Prinzen Rollen.<br />

78<br />

Also kann es uns fast egal sein, wenn der Boom<br />

an geförderten Wärmepumpen und Ladestationen<br />

für ebenso geförderte E-Autos die<br />

Infrastruktur der Energieversorger demnächst<br />

überfordert. Denn es sind ja nicht nur die Kraftwerke,<br />

die da an ihr Limit kommen, sondern<br />

vor allem die Flaschenhälse der Netze. Und die<br />

Atomkraft hat durch die aktuelle Strom-Euphorie<br />

leider eine reale Comeback-Chance.<br />

Deswegen halten wir weiter die Stellung am<br />

Rost. Unplugged.<br />

Einen schönen Grillwinter wünscht Ihnen<br />

die Redaktion der <strong>GRILLZEIT</strong><br />

44<br />

Impressum<br />

Medieninhaber & Produktion: produktiv pr+produktion GmbH<br />

Herausgeber: Michael Schubert<br />

Redaktion: Michael Schubert, Leslie Shott<br />

Alle: 2100 Korneuburg, Anton-Lorenzstraße 32<br />

Tel.: 0043/2262/20400, Email: redaktion@grillzeit.at<br />

Druck: Walstead Leykam Druck<br />

Gestaltung: Christa Schnellrieder, Daniela Pfeiffer<br />

Bildbearbeitung: Rudolf Koch<br />

Redaktionelle Abbildungen und Fotos: Thomas Apolt, <strong>GRILLZEIT</strong>,<br />

Stefan Hobel, Michael Schubert, Gerald Toifl.<br />

4


Scharen von QAnon-Anhängern haben<br />

unlängst in Dallas genau an der Stelle,<br />

an der John F. Kennedy erschossen<br />

wurde, auf die prophezeite Rückkehr<br />

seines vor 22 Jahren verunglückten<br />

Sohnes John F. Kennedy jr. gewartet, der Donald<br />

Trump ja spätestens 2024 ins Amt zurückbringen<br />

soll, um mit den pädophilen Satanisten, nichtswürdigen<br />

Hollywoodstars und jüdischen Milliardären<br />

aufzuräumen.<br />

Dass diese Auferstehung nun wieder nicht geklappt<br />

hat, ändert wenig. Denn wer an so etwas<br />

glaubt, bleibt von profanen Alltagsproblemen<br />

natürlich weitgehend unberührt. Aber auch bei<br />

uns in Österreich verstellen Nebensächlichkeiten<br />

wie die aktuellen Inzidenz-Zahlen und die globale<br />

Klimakrise die Sicht auf wirklich wichtige Dinge.<br />

Deswegen hier die neuesten Fake News aus garantiert<br />

unverlässlicher Quelle.<br />

+++ Für baldige Neuwahlen<br />

in Österreich sprechen jedenfalls auch neue<br />

Enthüllungen, die ausgewählten Medien von<br />

verantwortungsbewussten StaatsanwältInnen<br />

sicherheitshalber schon vor der Anklageerhebung<br />

zugespielt wurden. So gaben<br />

hochauflösende Video-Mitschnitte aus der<br />

Parlaments-Toilette Anlass zu privaten<br />

Lokus-Durchsuchungen und Beschlagnahme<br />

von Beweismitteln. Aus Gründen der Verdunkelungsgefahr<br />

wurde auch ein Markisenhersteller<br />

bereits vor Wochen festgesetzt, dürfte als<br />

wichtiger Kronzeuge aber schon nächstes Jahr<br />

wieder freikommen. +++<br />

+++ Erdgas ist das neue<br />

Rauchen. Nachdem uns jahrelang und sehr<br />

erfolgreich teure Brennwert-Gasheizungen eingeredet<br />

wurden, ist nun bald wieder Schluss mit<br />

lustig. Um aber auch mittel- und arbeitslose<br />

urbane Gasthermen-Dreckschleuderer im heimischen<br />

Gemeindebau zum Umstieg auf Hackschnitzel-<br />

und Pelletheizungen zu bewegen,<br />

plant das Ressort bekanntermaßen die massive<br />

Förderung dieser Branche. Bis hin zu 100%igen<br />

Zuschüssen und natürlich aus Steuergeld. Da<br />

aber zumindest auf der Zweierstiege in den<br />

Badezimmern große Raumnot herrscht, was bei<br />

Holzheizungen sehr unpraktisch ist, sieht der<br />

Vorschlag einer Berliner Kommunalberatungsfirma<br />

jetzt die individuelle Spontan-Enteignung<br />

abwesender Nachbarn vor, um dort Pelletslager<br />

einzurichten. Codewort: Holzweg +++<br />

<strong>BBQ</strong>Anon<br />

+++ BREAKING<br />

FAKE NEWS<br />

+++ Neben der verblüffend erfolgreichen Illoyal Society MFG drängen<br />

nun bald auch weitere neue Gruppierungen wie die RBW (Renitente Besserwisser)<br />

unter der Führung einiger bekannter Informations-Allergiker an<br />

den parlamentarischen Futtertrog. Kleinparteien wie der VEZ (Verzweifelte<br />

Egozentriker) des Künstlerkollektivs Vorstadtraunzer und der Interessensvertretung<br />

ADS (Aufgebrachte Datenschützer) aus der Darknet-Szene geben Beobachter<br />

des Geschehens ebenfalls gute Chancen, jeweils die 4%-Hürde im<br />

Nationalrat zu überspringen. Gefördert werden die Wahlkämpfe dieser Neugründungen<br />

mangels eigener Parteikassen dem Vernehmen nach von einem<br />

Altherren-Komitee, das sich vom Antreten der Kleinparteien mit gutem<br />

Grund eine Schwächung des blauen Sektors im Parlament erhofft. Damit<br />

wäre dann endlich auch der Plan vom Tisch, die Lipizzaner der spanischen<br />

Hofreitschule mit Blaulicht auszustatten. +++<br />

+++ Viele unter uns rätseln, warum das vom Handel<br />

(endlich) in einem Handstreich angekündigte Pfand auf Plastikflaschen<br />

und Getränkedosen erst 2025 Gültigkeit erlangt und die gängigsten Limo-<br />

Kleinformate ausgenommen bleiben. Auch an der Höhe des Pfandes wird<br />

noch gefeilt und gefeilscht. Unter Mist-Profis ist jetzt aber durchgesickert,<br />

dass die weggeworfenen PET-Flaschen für die Müllverbrennung den kalorischen<br />

Wert von Heizöl haben und in der Energiebilanz der Fernheizwerke<br />

vermutlich durch ein CO2-neutrales Atomkraftwerk ersetzt werden müssen.<br />

Der marode Zustand der Betriebskantine von Zwentendorf bedingt<br />

jedoch umfangreiche Renovierungsarbeiten. +++<br />

+++ Negerküsse sagt (zu Recht) heute keiner mehr, der Mohr im<br />

Hemd heißt ja mancherorts schon längst „Heißer Schoko-Nuss-Gugelhupf<br />

mit Schokosauce und Schlagobers“. Etwas griffiger wäre da vielleicht der<br />

italienische Name „Sformatino“ gewesen.<br />

Aber nachdem auch schon Zigeunerschnitzel, Aschantinüsse, Indianer mit<br />

Schlag, die Marke Eskimo und viele andere kulinarische Traditionsbegriffe<br />

von den Taliban der Political Correctness in den Abgrund der Unaussprechlichkeit<br />

gestoßen wurden, zittern jetzt weitere Klassiker um ihre Unschuld.<br />

So könnten marinierte Russen alsbald zu „Sauren Silberfischen“ umbenannt<br />

werden, das Beef Tatar zu „Reiterhack“, die Frankfurter Würstel zu „Paar im<br />

Darm“ (Wiener geht ja auch nicht mehr) und selbst Schwedenbomben werden<br />

unter diesem Namen vielleicht bald nur mehr bei Ikea verkauft werden<br />

dürfen. +++<br />

6


NEWS<br />

news<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

02 21<br />

Multi-Grillmeisterschaften<br />

Am 3. und 4. September <strong>2021</strong><br />

fanden im steirischen Kaindorf<br />

bei strahlendem Wetter das 23.<br />

Austrian Grill Open und das 2.<br />

Grill & <strong>BBQ</strong> Festival statt. 38<br />

Grillteams stellten sich in den Bewerben<br />

„Austrian Burger Competition“, „Austrian<br />

Ripperl Competition“, „Austrian Dutch<br />

Oven Competition“, „23. Österreichische<br />

Grillstaatsmeisterschaft“, „2. Steirische<br />

Grillstaatsmeisterschaft“, „23. Austrian<br />

Grill Open“ und „Austrian Smoker Competition“<br />

der fachkundigen Beurteilung<br />

von mehr als 40 Juroren der World Barbecue<br />

Association.<br />

Mehr als 2.500 Besucher ließen sich die<br />

Möglichkeit nicht entgehen, die zubereiteten<br />

Testmuster der Teams gratis zu verkosten,<br />

und genossen das Flair der größten<br />

Grillveranstaltung Österreichs.<br />

Neben den Grillteams und den Bewerben waren für<br />

die Besucher aber auch die Aussteller sehr interessant,<br />

neben großen Griller-Marken waren auch etliche heimische<br />

Anbieter präsent. Moderator Dorian Steindl<br />

unterhielt das Publikum und rückte Teams, Sponsoren<br />

und Aussteller ins Rampenlicht. Zusätzlich konnten vor<br />

Ort € 5.000,- für die Steirische Kinderkrebshilfe gesammelt<br />

werden. Neben mehr als 500.000 Besuchern<br />

der Social-Media-Kanäle der Veranstalter und den Zeitungsberichten<br />

im Vorfeld, bekam das Festival auch<br />

einige Sendeminuten im ORF-Fernsehen. Das 2. Grill &<br />

<strong>BBQ</strong> Festival wurde außerdem auch live auf YouTube<br />

gestreamt.<br />

Der Termin für das 3. Grill & <strong>BBQ</strong> Festival mit dem<br />

24. Austrian Grill Open und all seinen Bewerben im<br />

nächsten Jahr steht auch bereits fest. Am 24. und 25.<br />

Juni 2022 wird in Kaindorf bei Hartberg wieder eine<br />

große Zahl an Grillteams und Zuschauern erwartet. Es<br />

gibt schon Anfragen von mehr als 40 Grillteams, das<br />

nächste Austrian Grill Open wird also noch größer und<br />

interessanter werden. Acht Grillbewerbe in zwei Tagen<br />

sind ein sehr attraktives Programm für alle Besucher.<br />

Neben den bereits heuer durchgeführten Bewerben<br />

wird es dabei neu auch die „1. Austrian Feuerplatten<br />

Competition“ geben. Mit diesem neuen Bewerb will<br />

man dem Trend zum Plancha-<strong>Grillen</strong> Rechnung tragen.<br />

7


02 21<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Snow&Beef 2022<br />

UNPLUGGED!<br />

Alles war im Jänner <strong>2021</strong> geplant, alle<br />

Regionen startbereit. Das Rindfleisch optimal<br />

gereift und die Grillroste geölt. Doch<br />

dann musste Snow&Beef in der Woche<br />

vor dem Start Corona-bedingt abgesagt<br />

werden. Aktuell spitzt sich die Lage zwar<br />

wieder zu, aber 2022 kann Snow&Beef für<br />

Grillbegeisterte mit 2G-Nachweis mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit wieder stattfinden.<br />

Von links nach rechts: DI Werner Habermann (GF ARGE Rind), Christian<br />

(Grillassist Team Adi Matzek), Manfred Gruber (Biofleischproduzent),<br />

Dr. Rudolf Stückler (AMA-Marketing Produktmanager<br />

Fleisch und Fleischwaren), Joachim Halwachs (Catering, Gastronomie),<br />

Ing. Gerald Toifl (Gastro/Marketing EZG Gut Streitdorf/<br />

ARGE Rind), Adi Matzek (Grillweltmeister, www.grillschule.at)<br />

Der Bundesauftakt ist jedenfalls schon geplant:<br />

29. Jänner 2022, beim Panoramarestaurant<br />

W11 am Stuhleck, in der Region Hochsteiermark.<br />

Damit fällt der Startschuss für alle<br />

teilnehmenden Gastronomiebetriebe in der<br />

Region, ihren Gästen landestypische Snow&Beef-<br />

Gerichte, mit AMA-Gütesiegel bzw. BIO-Rindfleisch<br />

zubereitet, zu servieren. Ob gegrillt, gebraten, geschmort<br />

oder gekocht – in jedem Snow&Beef-Gericht<br />

steckt ausgezeichnete und herkunftskontrollierte<br />

Rindfleischqualität.<br />

Wenn der Start am 29.1.2022 am Stuhleck mit Adi<br />

Matzek im Panoramarestaurant W11 gelingt, dann<br />

werden weitere Snow&Beef-Destinationen folgen.<br />

Saalbach Hinterglemm – Leogang – Fieberbrunn ist<br />

für 26. und 27.2.2022 auf der Hendlfischerei ebenfalls<br />

mit Adi Matzek bereits geplant. Und wann und wo<br />

genau die weiteren Destination folgen, erfahren Sie<br />

direkt auf www.snowandbeef.at.<br />

Weitere Destinationen sollen mit Winter.Grill.Events<br />

bis Anfang März folgen. Grillprofis zeigen den Gästen<br />

direkt an der Piste, wie aus sogenannten „Alternativ-<br />

Teilstücken vom Rind“ TOP-Steaks am Grill gelingen.<br />

Und auch in den teilnehmenden Hütten und Gastronomiebetrieben<br />

gibt es Rindfleischgerichte für Kenner.<br />

Initiator von Snow&Beef ist die ARGE Rind – ein<br />

Zusammenschluss von mehr als 30.000 österreichischen<br />

Rinderbauern – gemeinsam mit dem<br />

AMA-Grillclub und namhaften Grillprofis in Kooperation<br />

mit den Urlaubsregionen. Das Ergebnis ist<br />

in Sachen Qualitätsrindfleisch das wohl wintergrilligste<br />

Event des Landes.<br />

Die Idee dahinter: den Wintersportgästen die landestypische<br />

österreichische Rindfleischkultur näherzubringen.<br />

Am Berg gleichermaßen wie im Tal.<br />

Die Gäste werden dabei über die besonderen Vorzüge<br />

von der AMA-Gütesiegel- und Biorindfleischqualität<br />

informiert.<br />

8


news<br />

20 Jahre ARGE Rind<br />

Im Sternzeichen Stier<br />

Am 7. Oktober feierte die „Arbeitsgemeinschaft Rind“ ihr 20-jähriges Bestehen.<br />

Dieser Dachverband einiger Erzeugergemeinschaften ist auch die Interessenvertretung<br />

der österreichischen Rinderbauern und war ganz wesentlich an der sehr erfreulichen<br />

Qualitätsentwicklung des heimischen Rindfleischangebotes in diesem Zeitraum beteiligt.<br />

01 02<br />

01 Von links nach rechts: DI Leopold Scharmer, Betriebsleiter Tann St. Pölten. Mag. Alois Huber, Direktor Spar Wien, NÖ, Bgld. DI Werner Habermann,<br />

Geschäftsführer ARGE Rind. Karl Pöll, Verkaufsleiter SH Alpenrind. 02 Sektionschef DI Johannes Frankhauser. Josef Fradler sen. (rechts)<br />

Dafür erhielt Gründungsobmann<br />

ÖR Josef Fradler im Rahmen<br />

eines Festaktes im historischen<br />

Stadl des niederösterreichischen<br />

Gut Streitdorf nun das Goldene<br />

Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik<br />

Österreich. Denn er war gemeinsam<br />

mit Rudolf Rogl, dem Geschäftsführer der<br />

österreichischen Rinderbörse, einer der<br />

Väter dieser Erfolgsgeschichte.<br />

Geladen war zu dem Fest die gesamte<br />

Branchenprominenz mit Vertretern aus<br />

Wirtschaft, Politik sowie den Kooperationspartnern<br />

in der Landwirtschaft, um<br />

gemeinsam mit dem Gastgeber auf die<br />

erfolgreichen Jahre zurückzublicken sowie<br />

in die Zukunft des österreichischen Rindermarktes<br />

vorauszuschauen. Denn die<br />

vergangenen zwei Jahrzehnte waren für<br />

die österreichischen Rinderbauern und<br />

die ARGE Rind durch viele Erfolge, aber<br />

auch durch Herausforderungen geprägt.<br />

BSE-Krise, Freihandelsabkommen, Fleischimporte<br />

der EU, mehrere Reformen der<br />

gemeinsamen Agrarpolitik und volatile<br />

Märkte sind nur einige Beispiele dafür,<br />

welche Hürden diese Arbeitsgemeinschaft<br />

zu bewältigen hatte.<br />

Die ARGE Rind wurde mit der Aufgabe<br />

gegründet, sieben regionale Rindererzeugergemeinschaften<br />

in den Bundesländern<br />

zu koordinieren und gleichzeitig<br />

eine Interessenvertretung für die Rindfleischproduzenten<br />

in Österreich zu etablieren.<br />

Die Anfangsjahre waren davon<br />

geprägt, gemeinsame Preisbildungs- und<br />

Abrechnungssysteme zu etablieren. Seit<br />

dem Gründungsjahr konnten die Vermarktungszahlen<br />

aber stetig gesteigert<br />

werden – aktuell werden jährlich rund<br />

280.000 Rinder vermarktet, was einem<br />

Umsatz von mehr als 250 Mio. Euro entspricht.<br />

„Wir haben erfolgreiche Markenfleischprogramme<br />

entwickelt und etabliert“,<br />

resümierte DI Werner Habermann, Geschäftsführer<br />

der ARGE Rind, „heute<br />

beneiden uns viele Länder um diesen gemeinsamen<br />

Auftritt am Markt, weil wir<br />

als Genossenschaft viel mehr erreichen<br />

können als ein einzelner Landwirt!“ Josef<br />

Fradler jr., Obmann der ARGE Rind, ergänzte:<br />

„Heute vermarkten wir mehr als<br />

75% unserer Rinder im Rahmen dieser<br />

Qualitätsrindfleischprogramme!“<br />

Eines der erfolgreichsten Markenfleischprogramme<br />

der jüngsten Zeit ist „Kalb<br />

Rosé Austria“. Damit ist es der ARGE<br />

Rind gelungen, die Tiertransporte zu<br />

vermindern und den österreichischen<br />

Kalbfleischmarkt wieder aufzubauen. Ein<br />

wichtiges Thema ist aktuell aber auch<br />

der vergleichsweise kleine CO2-Fußabdruck<br />

der heimischen Rinderproduktion.<br />

Werner Habermann sieht hier einen<br />

klaren Vorteil für österreichisches Qualitätsrindfleisch:<br />

„Denn ein Großteil der<br />

heimischen landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

ist reines Grünland und diese Flächen<br />

können nur durch Wiederkäuer optimal<br />

und klimaschonend verwertet werden!“<br />

9


NEWS<br />

essen & trinken<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

02 21<br />

<strong>BBQ</strong> 1952<br />

Seit 6. Oktober <strong>2021</strong> hat die steirische Gastroszene in Graz-Seiersberg<br />

einen neuen Hotspot. Angeschlossen an den neuen Weber Original Store<br />

lässt sich im Bistro-Restaurant „<strong>BBQ</strong> 1952“ das Thema auch auf<br />

kulinarischem Topniveau erleben.<br />

Der Name des brandneuen Restaurants weist<br />

nostalgisch auf die außergewöhnliche Entstehungsgeschichte<br />

von Weber im Jahre 1952 hin<br />

und auch im Lokal selbst ist trotz des modernen<br />

Designs die Geschichte der Marke optisch sehr<br />

präsent. Die offene Küche lädt dazu ein, Chefkoch Pascal<br />

Kurek bei der Zubereitung über die Schulter zu schauen,<br />

und schafft ein sehr gemütliches Ambiente. Hier kommt<br />

nur Fleisch von höchster Qualität und bestem Reifegrad<br />

auf den Grill, die Zubereitung ist auf bestem Grillmeister-<br />

Niveau.<br />

Von kleinen Snacks über Klassiker wie Burger und Ribs bis<br />

hin zu Steaks und Special Cuts aus dem Dry Ager bietet die<br />

Menüauswahl alles, was sich der Grill- und <strong>BBQ</strong>-Liebhaber<br />

nur wünschen kann. Als wöchentliches Highlight gibt es<br />

jeden Samstagabend Beef Brisket, low & slow stundenlang<br />

im Smoker geräuchert. Eine kleine, feine Auswahl an Getränken<br />

wie hausgemachten Limonaden und Gin&Tonic-<br />

Specials runden das Angebot im<br />

<strong>BBQ</strong> 1952 perfekt ab.<br />

Trotz aller Expertise bei Grilltechnik<br />

und Lebensmitteln sind<br />

die Preise in dieser Location für<br />

das Gebotene erfreulich zivil.<br />

Und im angeschlossenen Weber<br />

Original Store kann man vor dem<br />

Dinner auf 2.000m 2 Österreichs<br />

größte Grill-Erlebniswelt hautnah<br />

kennenlernen.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi – Do: 17 – 22 Uhr<br />

Fr – Sa: 12 – 22 Uhr<br />

Telefon (Reservierungen):<br />

05 / 7011 - 1952<br />

8054 Seiersberg,<br />

Rudolf-Kratochwill-Straße 3<br />

10


feature<br />

Aus folgenden fünf Blockvarianten<br />

kann die <strong>Outdoor</strong>küche individuell<br />

zusammengestellt werden:<br />

Standardblock mit Tür<br />

Der Standardblock der <strong>BBQ</strong> Kitchen bietet vielseitige<br />

Möglichkeiten. Sowohl zum Verstauen der Gasflaschen<br />

als auch für sperrigeres Grillzubehör oder Terrassenequipment<br />

bietet er ausreichend Platz. Zusätzlich gibt es auch<br />

die Möglichkeit, einen Kühlschrank (max. Größe: 598<br />

(B) x 830 (H) x 560 (T) mm) einfach und unkompliziert<br />

einzubauen und so der individuellen <strong>BBQ</strong>-<strong>Outdoor</strong>küche<br />

noch mehr Vorzüge zu verschaffen. Maße: 640 (B) x 611<br />

(T) mm. Preis: ab € 967,-<br />

2-fach Ladenblock<br />

Mit einer Maximaltragkraft von 10 kg pro Lade bietet<br />

der 2-fach Ladenblock die optimale Möglichkeit, auch<br />

schweres Grillzubehör aus Gusseisen und andere Grillaccessoires<br />

ordentlich und jederzeit griffbereit zu verstauen.<br />

Maße: 640 (B) x 611 (T) mm. Preis: ab € 1.217,-<br />

<strong>BBQ</strong> Kitchen<br />

Vom Gasgrill<br />

zur <strong>Outdoor</strong>küche<br />

Das modulare Anbausystem der neuen Premium-<br />

Marke „<strong>BBQ</strong> Kitchen“ ermöglicht den Auf- oder<br />

Ausbau einer maßgeschneiderten Außenküche<br />

mit hochwertigen, aber leistbaren Komponenten<br />

made in Germany. Vom Weltmarktführer Weber<br />

demnächst exklusiv als optimale Möbel für seine Gasgrills<br />

zertifiziert, voll kompatibel und qualitativ kompromisslos.<br />

So werden die pulverbeschichteten Bleche der Korpusse<br />

und Laden erst immer vollverzinkt, die Verbindungen genietet<br />

statt geschweißt. Das verhindert später Roststellen<br />

an der Schweißnaht. Und der Edelstahl, der bei den Arbeitsplatten<br />

Verwendung findet, stammt aus der Oberliga<br />

der Niro-Stähle, ist also mitunter noch robuster und korrosionsbeständiger<br />

als der von vielen Gasgrills.<br />

Deswegen eignen sich die Module der <strong>BBQ</strong> Kitchen auch so<br />

gut, die hochwertigen Grillgeräte von Weber zu ergänzen<br />

bzw. zu ganzen <strong>Outdoor</strong>küchen auszubauen. Aktuell ist<br />

bereits der integrierte Einbau von Grills der Summit-Serie<br />

mit eigenen Anbaukits möglich, die von Weber Genesis und<br />

Weber Spirit Gasgrills werden 2022 folgen.<br />

Gaskocherblock<br />

Der Gaskocherblock ermöglicht es, den Seitenkocher<br />

eines Gasgrills komplett in die <strong>BBQ</strong>-<strong>Outdoor</strong>küche zu<br />

integrieren. Zudem bietet der Gaskocherblock auch die<br />

Möglichkeit, hier Gasflaschen sowie sperriges Grillzubehör<br />

zu verstauen. Es gibt ihn in unterschiedlichen Varianten<br />

– passend für das jeweilige Grillgerät.<br />

Maße: 640 (B) x 611 (T) mm. Preis: ab € 1.066,-<br />

Spülblock<br />

Für den Einbau der Spüle wird ein Wasseranschluss auf<br />

der Terrasse benötigt, im Optimalfall gibt es auch einen<br />

Abfluss – sonst hilft ein Spülwassertank. Darauf ist der<br />

Block in jedem Fall vorbereitet. Maße: 640 (B) x 611 (T)<br />

mm. Preis: ab € 1.197,-<br />

Eckteil<br />

Natürlich hat man auch die Möglichkeit eines Eckverbaus,<br />

um den Platz auf der Terrasse optimal nutzen zu können.<br />

Maße: 642 (B) x 642 (T) mm. Preis: ab € 648,-<br />

Die Höhen der Arbeitsplatte aus gebürstetem Edelstahl<br />

sind von 920 bis 950 mm individuell einstellbar.<br />

Außerdem bietet die <strong>BBQ</strong> Kitchen auch die Möglichkeit,<br />

smarte Gadgets wie Weber Connect oder Weber iGrill<br />

perfekt integrieren zu können. Auch der Einbau von<br />

Kühlschränken ist kein Problem. Es passt jeder Normkühlschrank<br />

wie z.B. der <strong>Outdoor</strong>kühlschrank „Caso <strong>BBQ</strong><br />

Cooler“. Die Stellfüße sind stufenlos höhenverstellbar,<br />

die Griffe sowie auch die Spüle aus Edelstahl. Ein Anbaukit<br />

für Grills wie Weber Summit, Genesis oder Spirit<br />

kostet € 399,-. Nähere Informationen gibt es unter www.<br />

bbq-kitchen.com.<br />

12


essen & trinken<br />

Der feine<br />

Unterschied<br />

14


essen & trinken<br />

Diesen Sommer haben wir wieder einmal Schwein gehabt. Daran hat auch die<br />

Anzahl der Testmuster nicht viel geändert. Genau 13 verschiedene hochwertige<br />

Schweinesteaks waren es nämlich, die wir Ende Juni gemeinsam mit einer Fachjury<br />

Stück für Stück im Rahmen einer Verkostung zu beurteilen hatten.<br />

Davon waren sieben Steaks aus den Karrees und sechs<br />

aus den Schopfbraten von sieben unterschiedlichen<br />

Kandidaten. Allesamt aus österreichischen Qualitätsproduktionen<br />

und bis auf eines auch jeweils mit dem<br />

AMA-Gütesiegel ausgestattet. Lediglich der Dry Aged<br />

Schopf hatte es nicht bis zu uns geschafft.<br />

Die Unterschiede lagen also im Detail. Zweck der Übung war<br />

es daher, die Auswirkungen einzelner qualitätsbestimmender<br />

Faktoren auf die finale Produktqualität zu erforschen. Das<br />

reichte von der Genetik über die Fütterung und Haltung bis hin<br />

zur speziellen Fleischreifung. Und obwohl das Gesamtniveau<br />

erfreulich hoch war, konnten wir teilweise tatsächlich recht<br />

deutliche Unterschiede ausmachen.<br />

01<br />

02<br />

03<br />

DIE GLORREICHEN<br />

7<br />

AMA-GÜTESIEGEL SCHWEIN<br />

– Produktion lt. aktuell gültigen<br />

AMA-GS-Bestimmungen<br />

AMA-GÜTESIEGEL SCHWEIN<br />

+ Modul Mehr Tierwohl<br />

AMA-GÜTESIEGEL SCHWEIN<br />

+ Modul Mehr Tierwohl<br />

+ Gentechnikfreie Fütterung<br />

+ Genetik Duroc<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

AMA-GÜTESIEGEL SCHWEIN<br />

– Produktion lt. aktuell gültigen<br />

AMA-GS-Bestimmungen<br />

+ Dry Aged Reifung<br />

BIO-SCHWEIN<br />

- Produktion lt. aktuellen<br />

Bestimmungen<br />

AMA-GÜTESIEGEL SCHWEIN<br />

– Produktion lt. aktuell gültigen<br />

AMA-GS-Bestimmungen /<br />

Getreideschwein<br />

STROHSCHWEIN /<br />

KONVENTIONELLE HALTUNG<br />

AUF STROH<br />

+ spezielle Fütterung<br />

Nähere Informationen zu den Gütesiegeln<br />

sowie zu den einzelnen Modulen und<br />

Programmen finden Sie unter www.amainfo.at.<br />

15


essen & trinken<br />

Location & Jury. Ort der Verkostung war wieder einmal Adi Bittermanns<br />

Grillschule in Göttlesbrunn, der mit seinem Team wie<br />

gewohnt für eine fachgerechte Zubereitung und eine faire Blindverkostung<br />

sorgte. Also wurden alle Steak-Kandidaten auf die gleiche<br />

Weise und bis zur gleichen Garstufe gegrillt, zerteilt und anonym<br />

verkostet.<br />

Die 20-köpfige Jury bestand vorwiegend aus den österreichischen<br />

Branchengrößen – von wichtigen Produzenten über die größten<br />

Vermarkter bis hin zu den Big Playern des Handels.<br />

Zu beurteilen waren insgesamt sieben Kriterien – vom Aussehen<br />

der Steaks im rohen und gegarten Zustand bis hin zu sensorischen<br />

Eigenschaften und der Textur. Sowie der Gesamteindruck, der nicht<br />

immer deckungsgleich mit der Summe der Einzelwertungen ausfiel,<br />

aber dennoch als bleibender Eindruck die höchste Gewichtung erhielt.<br />

Interessant war für uns dann in der Folge auch der Umstand, dass<br />

die Topscorer bei den Karreesteaks und den Schopfsteaks nicht<br />

immer von denselben Tieren stammten. Hier gilt es offensichtlich<br />

zu unterscheiden.<br />

Die Bewertung erfolgte nach dem Schulnotenprinzip, jedoch mit<br />

der Möglichkeit, die Note durch eine Stelle hinter dem Komma zu<br />

präzisieren. Wie bei dieser Expertenrunde nicht anders zu erwarten,<br />

wurden eher strenge Maßstäbe angelegt.<br />

JURYBEWERTUNG KARREESTEAKS<br />

Platz Bewertung Probe Nr. Gütesiegel<br />

1. 1,7 6 AMA-GS Getreide<br />

2. 2,1 4 AMA-GS Dry Aged<br />

2. 2,1 3 AMA-GS MTW Duroc<br />

2. 2,1 2 AMA-GS MTW<br />

5. 2,4 7 Strohschwein<br />

6. 2,6 5 Bio<br />

7. 2,7 1 AMA-GS<br />

JURYBEWERTUNG SCHOPFSTEAKS<br />

Platz Bewertung Probe Nr. Gütesiegel<br />

1. 1,3 6 AMA-GS Getreide<br />

2. 1,6 3 AMA-GS MTW Duroc<br />

3. 2 7 Strohschwein<br />

3. 2 5 Bio<br />

5. 2,5 1 AMA-GS<br />

6. 2,6 2 AMA-GS MTW<br />

16


essen & trinken<br />

FAVORITEN DER REDAKTION – KARRESTEAKS<br />

Platz Bewertung Probe Nr. Gütesiegel<br />

1. 1,2 3 AMA-GS MTW Duroc<br />

1. 1,2 6 AMA-GS Getreide<br />

3. 1,4 4 AMA-GS Dry Aged<br />

3. 1,4 2 AMA-GS MTW<br />

FAVORITEN DER REDAKTION – SCHOPFSTEAKS<br />

Platz Bewertung Probe Nr. Gütesiegel<br />

1. 1 3 AMA-GS MTW Duroc<br />

2. 2,1 5 AMA-GS Getreide<br />

3. 2,2 6 Strohschwein<br />

Und wie schmeckt Tierwohl? Ganz offensichtlich<br />

landeten die Kandidaten mit dem<br />

AMA-Gütesiegel-Modul „Mehr Tierwohl“<br />

meist im Vorderfeld, wobei es in diesem<br />

Teilnehmerfeld überhaupt keine qualitativen<br />

Ausreißer gab – schlechter als mit einer 2 vor<br />

dem Komma wurde keine der Proben benotet.<br />

Trotzdem fällt auf, dass das Bio-Fleisch<br />

von den Juroren (und auch anschließend der<br />

Redaktion) kaum besser bewertet wurde als<br />

die solide Gütesiegel-Basisqualität. Und die<br />

besten Kandidaten, die ihren Rüssel dann<br />

doch deutlich vorne hatten, stammten aus<br />

speziellen Fütterungsprogrammen (mit mehr<br />

Getreideanteil) und/oder optimierter Genetik<br />

(Natürlich Niederösterreich Duroc) bzw. mit<br />

spezieller Reifung (Dry Aged). Dass sich hier<br />

auch die verbesserte Haltung bei diesen Programmen<br />

in der Qualität niederschlug, kann<br />

man nur vermuten – die wertbestimmendsten<br />

Qualitätsfaktoren sind aber eindeutig Futter<br />

und Rasse sowie eine ausreichende Reifung.<br />

Trotzdem glauben wir, dass das Thema „Mehr<br />

Tierwohl“ in Zukunft zu den Fundamenten<br />

jedes Premiumangebotes auf dem Schweinefleischsektor<br />

zählen und auch Voraussetzung<br />

für die Akzeptanz weiterer Mehrwerte (und<br />

Mehrpreise) beim Konsumenten sein wird.<br />

Denn zuhause wird nicht blind verkostet, und<br />

Themen wie Zweifel an der Tierhaltung und<br />

Schlachtung können sich da leicht auf den Appetit<br />

schlagen.<br />

Redaktioneller Nachtest. Auch wenn die Summe der subjektiven<br />

Einzelmeinungen der Juroren statistisch betrachtet immer objektiv<br />

ist, waren wir doch froh, sämtliche Testkandidaten nach der Jury-<br />

Verkostung auch noch einem genaueren redaktionellen Test unterziehen<br />

zu können. Mit einem wesentlichen Unterschied zur ersten<br />

Verkostung: Wir mussten die rohen Testmuster zwischendurch einfrieren,<br />

um sie anschließend über einen längeren Zeitraum Stück für<br />

Stück analysieren und zubereiten zu können.<br />

Ein gewisser Nachteil dieser Methodik liegt also darin, die Steaks<br />

nicht parallel zu vergleichen, sondern separat zu bewerten. Andererseits<br />

konnten wir jedes Steak individuell auf seine optimale Kerntemperatur<br />

bzw. Garstufe bringen und hatten nicht nur ein kleines Stück,<br />

sondern ein ganzes Steak zur Beurteilung. So konnten wir das rohe<br />

Teilstück, sein Verhalten am Grill und die Eigenschaften der einzelnen<br />

Fleischpartien individuell und exakt beurteilen, was besonders beim<br />

Schopfbraten nicht unwesentlich ist.<br />

Und tatsächlich stimmten die Ergebnisse dieser ganzheitlichen redaktionellen<br />

Verkostung nicht vollständig mit jenen der Jury überein,<br />

was teilweise auch daran gelegen haben kann, dass das Frosten des<br />

Fleisches eventuelle Reifungsunterschiede der frischen Ware egalisiert<br />

hat. Was wiederum ganz im Sinn einer wertfreien Beurteilung<br />

der Basisqualität wäre. Und da uns natürlich zu dieser redaktionellen<br />

Nachbetrachtung einiges einfällt, gibt es zu den Allerbesten auch<br />

noch ein paar Verkostungsnotizen:<br />

Top-Tipps. Unser Topscorer schlechthin war das Schopfsteak vom<br />

Natürlich Niederösterreich Duroc-Strohschwein. Das Fleisch war sehr<br />

gut marmoriert, die Fettäderchen und auch das Auflagefett fest und<br />

weiß, was auf eine hochwertige Getreidemast mit einem reduzierten<br />

Maisanteil schließen lässt. Auf dem Grill war das Steak sehr formstabil<br />

und schrumpfte kaum – die Textur war wunderbar zart, saftig und<br />

geschmacklich überragend. Eine glatte Eins!<br />

Gleich danach kam das Karreesteak von nämlichem Duroc-Schwein,<br />

das logischerweise in etwa die gleichen Vorzüge aufwies und außerdem<br />

auch noch einen Tick übergart sehr zart und saftig blieb. Keine<br />

Selbstverständlichkeit bei einer Karreerose, die hier aber auch besonders<br />

gut marmoriert war. Die Bewertung mit 1,2 war hier fast schon<br />

streng.<br />

Fast gleichauf mit dem Duroc war aus unserer Sicht das Fleisch des<br />

AMA-Gütesiegel-Schweines aus dem Getreide-Programm (ebenfalls<br />

Note 1,2). Es war vielleicht einen Tick fester im Biss, aber immer<br />

noch sehr zart und außerdem wunderbar saftig und aromatisch.<br />

18


essen & trinken<br />

Turf<br />

Surf ‘n‘<br />

20


Wer sich nicht zwischen Porterhouse und Hummer entscheiden kann, wählt gerne<br />

den Steakhouse-Klassiker „Surf and Turf“. Aber darüber hinaus gibt es eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten, Fleisch, Fisch und Seafood zu außergewöhnlichen<br />

Gerichten zu kombinieren. Oft sind es da gerade die sogenannten unedlen Teilstücke,<br />

die mit dem richtigen Partner aus dem Wasser zur Hochform auflaufen.<br />

Die erste verbürgte schriftliche Erwähnung<br />

des Begriffs „Surf and Turf“ erfolgte 1967<br />

in einer Anzeige des Restaurants „Michael’s<br />

House of Steaks“ in Buffalo auf den Gelben<br />

Seiten des örtlichen Telefonbuchs. Beworben<br />

wurde damit ein Steak mit Langustenschwanz.<br />

Aber schon während der Weltausstellung 1962 soll<br />

im SkyCity-Restaurant der „Space Needle“ in Seattle<br />

auch ein Gericht dieses Namens serviert worden sein.<br />

Und als „Steak and Tail“ war derlei bei der US-amerikanischen<br />

Restaurantkette „Steak and Ale“ damals<br />

auch schon auf der Karte, in Australien ist diese Kombination<br />

an der Ostküste schon lange als „Reef and<br />

beef“ oder „Reef meets beef“ mit den unterschiedlichsten<br />

Meeresfrüchten als Beilage populär.<br />

Trifft ein Seemann eine Landratte ...<br />

Der Begriff „Surf ‘n‘ Turf“ setzt sich namentlich jedenfalls<br />

aus der Brandung (surf) sowie der Grassode<br />

(turf) zusammen und steht kulinarisch daher für<br />

jedwede Kombination von Fleisch und Fisch bzw.<br />

Meeresfrüchten am selben Teller. Diese Gepflogenheit<br />

erfreute sich in Amerika und andernorts bereits<br />

großer Beliebtheit, als der Westen noch lange nicht<br />

wild war. Clam Chowder etwa – eine traditionelle<br />

Kombination aus Schweinefleisch und Muscheln –<br />

ist vom „Carne de porco à alentejana“ der frühen<br />

portugiesischen Einwanderer inspiriert, das „Labskaus“<br />

ist hanseatisches Kulturerbe. Die spanische<br />

Paella ist ein Klassiker des „Foodpairing“ von Fleisch<br />

und Meeresfrüchten, und auch in Asien sowie sämtlichen<br />

Chinatowns des Globus ist diese Kombination<br />

von Fisch und Fleisch seit jeher äußerst beliebt. Und<br />

in Europa ist „Vitello tonnato“ ja ebenso Kulturerbe<br />

wie das „Wiener Schnitzel“, das im Original immer<br />

mit Sardellenfilets serviert wurde.<br />

Bei Puristen hingegen war „Surf ‘n‘ Turf“ lange umstritten.<br />

In Sterns „Encyclopedia of Bad Taste“ wird<br />

es als neureiche Effekthascherei bezeichnet, bei der<br />

es nur darum geht, die beiden teuersten Gerichte<br />

auf der Karte zur vulgären Selbstdarstellung zu kombinieren<br />

– in den USA also meist Steak und Lobster.<br />

Das war vielleicht sogar wirklich oft das Hauptmotiv<br />

früherer Tage, auch wenn ich dem Gericht auch<br />

kulinarisch einiges abgewinnen kann. Doch heute<br />

passt das Thema der Kombinationen verschiedener<br />

Lebensmittel, Aromen, Texturen und Zubereitungsarten<br />

haargenau in den aktuellen Foodpairing-Megatrend.<br />

In der zeitgemäßen katalanischen<br />

Spitzenküche finden sich beispielsweise interessante<br />

Neuinterpretationen des „mar y monte“ wie Kaisergranat<br />

mit Schweinsohr und grünem Spargel oder<br />

geschmortes Schwänzchen vom Iberico-Schwein mit<br />

sautiertem Kaisergranat.<br />

21


essen & trinken<br />

Foodpairing<br />

„The Fat Duck“ heißt das mit drei Michelinsternen<br />

ausgezeichnete Restaurant des britischen Molekularkochs<br />

und Avantgardisten Heston Blumenthal im<br />

englischen Bray. Hier entstanden legendäre Gerichte<br />

wie Leberpastete mit Jasminblüten, Schokomuffins<br />

mit Blauschimmelkäse und weiße Schokolade mit<br />

Kaviar. Und Blumenthal war es auch, der gemeinsam<br />

mit dem französischen Parfumeur François Benzi<br />

schon in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts<br />

begann, die wissenschaftlichen Grundlagen<br />

für die oft verblüffenden Geschmacksallianzen des<br />

Foodpairing zu erforschen.<br />

Heute kennt man über 10.000 sogenannter Schlüsselaromen,<br />

die inzwischen in ganzen Wäldern aus<br />

sogenannten „Foodpairing Trees“ im Internet zu finden<br />

sind – nahezu jedes Lebensmittel hat da schon<br />

seinen eigenen. Dort erfährt man dann etwa schwarz<br />

auf weiß, dass Austern – zumindest theoretisch –<br />

ganz hervorragend zu Gin und zu grünen Äpfeln passen.<br />

Und nicht zu Ketchup, wie manchereiner meint.<br />

Grundsätzlich gilt geschmackstechnisch: Je verwandter<br />

zwei Aromen sensorisch miteinander sind,<br />

desto besser harmonieren sie miteinander. Das<br />

stimmt interessanterweise auch für die Kombination<br />

von Schokolade mit Blumenkohl, von Kaffee mit<br />

Lachs oder Karotte mit Cornflakes – auch wenn man<br />

diese Dinge früher kaum miteinander in Verbindung<br />

gebracht hätte. Ziel des Foodpairing ist es aber doch,<br />

unseren Geschmackshorizont zu erweitern.<br />

Inzwischen hat sich das Thema aber noch wesentlich<br />

weiterentwickelt. Stand zu Beginn die Paarung der<br />

unterschiedlichen Aromen im Mittelpunkt, sind nun<br />

auch die Kombinationen verschiedener Konsistenzen<br />

und Texturen immer relevanter. Und die Kombination<br />

von Fleisch mit Fisch und Meeresfrüchten bietet<br />

sich hier natürlich an, um besonders spannende und<br />

zugleich harmonische Geschmackserlebnisse mit<br />

echtem Festtagspotential zu kreieren.<br />

Ritterschläge<br />

Noch herausfordernder, spannender und lohnender,<br />

als einfach ein Filet mit einem anderen Edelteil<br />

zu kombinieren, ist beim Foodpairing unter dem<br />

Motto „Surf and Turf“, besonders charakterstarke<br />

Teilstücke mit ebenso typischem Seafood oder<br />

Süßwasserfischen zu paaren. Auf diese Weise können<br />

verblüffende Aha-Effekte entstehen, günstige<br />

Fleischqualitäten werden durch die richtige Zubereitung<br />

und die Anwesenheit eines hochwertigen Partners<br />

aus dem Wasser am Teller zu einem komplexen<br />

Festtagsgericht veredelt.<br />

Deshalb finden Sie bei unseren Rezeptvorschlägen<br />

auf den nächsten Seiten, die wir zum Thema entwickelt,<br />

ausprobiert und fotografiert haben, auch<br />

etliche solcher „Second Cuts“, die es uns kulinarisch<br />

besonders angetan haben. Und da wir den Surf-and-<br />

Turf-Klassiker Steak mit Hummer bzw. Garnele auch<br />

schon öfter vorgestellt haben, lassen wir das diesmal<br />

bleiben und haben neben Rind auch Schwein<br />

und Wild auf dem Menüplan. Sowie natürlich jede<br />

Menge Seafood und Seefood.<br />

22


essen & trinken<br />

Die Gerätschaft<br />

Die höchste Kunst bei der gelungenen Paarung verschiedener Lebensmittel<br />

auf Grill und Teller ist deren gartechnische Punktlandung. Beim Thema Surf<br />

and Turf muss man ja nicht nur sämtliche Beilagen mit auf dem Schirm<br />

haben, sondern hat auch mindestens zwei Hauptdarsteller mit meist recht<br />

unterschiedlichen Ansprüchen an die Zubereitungsmethode und vor allem<br />

an die Garzeiten. Meist ist es also ratsam, hier parallel gleich auf zwei unterschiedlichen<br />

Geräten zu arbeiten und diesen Umstand auch gleich für eine<br />

kulinarisch spannende Differenzierung der Gartechniken zu nutzen. Das erfordert<br />

nicht zwingend die Investition in einen erweiterten Gerätepark, denn<br />

auch die Küche ist dem ambitionierten Feuerkoch in der Regel nicht fremd.<br />

Schon gar nicht im Winter. Wir haben uns bei den Rezepten auf den folgenden<br />

Seiten in der Hauptsache jedenfalls folgender Geräte aus unserem<br />

Favoriten-Portfolio bedient:<br />

SmokeFire EX4<br />

GBS von Weber<br />

Pulse<br />

von Weber<br />

Als Smoker kam der praktische<br />

SmokeFire EX4 GBS<br />

von Weber zum Einsatz,<br />

ein Holzpelletgrill mit<br />

einem extrem großen<br />

Temperaturbereich<br />

und einer sehr präzisen<br />

Steuerung. Er<br />

verfügt nicht nur über<br />

einen großen Grillrost<br />

(6.370 cm²) mit optional unterschiedlichen<br />

Temperaturzonen,<br />

sondern auch über eine zweite<br />

Ebene, die nur wenig kleiner und<br />

außerdem in der Tiefe verstellbar<br />

ist. Das ist extrem hilfreich bei<br />

Pinseln und Moppen. Und mit<br />

der neuen SmokeBoost-Funktion<br />

lassen sich mit diesem Gerät auch<br />

bei sehr kurzen Garzeiten schöne<br />

Rauchnoten erzielen.<br />

Für perfekte Grillmarkierungen<br />

hatten wir wieder einmal unseren<br />

Weber Pulse im Einsatz. Zwar kann<br />

auch der SmokeFire bekanntlich<br />

heiß (bis zu 315°C!), aber wenns<br />

ums Fotografieren geht, brutzeln<br />

wir unsere Steaks gerne auf diesem<br />

Elektrogrill der Sonderklasse. Denn<br />

die Temperaturen sind hier hochpräzise<br />

zu steuern und der massive<br />

Gussrost des Pulse sorgt für ein<br />

gleichmäßiges Branding wie aus<br />

dem Bilderbuch.<br />

Plancha „Rainbow“<br />

von Simogas<br />

Als Plancha haben wir unsere famose<br />

„Rainbow“ von Simogas mit 70cm<br />

Breite eingesetzt, deren dicke Platte aus<br />

gewalztem Kohlenstoffstahl für eine<br />

sehr gute Wärmeleitung und -verteilung<br />

sorgt. Zusammen mit der Gaspower von<br />

zwei getrennt regelbaren Brennern und<br />

zwei handlichen Spachteln ermöglicht<br />

das die Produktion von schönen Röstaromen<br />

mit nur wenig Fett sowie das<br />

Einrichten unterschiedlicher Temperaturzonen<br />

auf der Platte.<br />

Elektro-O.F.B.<br />

von Otto Wilde<br />

Der Elektro-O.F.B. von Otto Wilde ist<br />

unser Spezialist für die Oberhitze und<br />

Gratins. Er ist nicht nur sehr wertig<br />

verarbeitet, sondern bietet auch mehr<br />

Raum als die meisten anderen Steakmaschinen.<br />

Und der Rost ist ebenso<br />

wie die Temperatur sehr einfach und<br />

unfummelig von außen mit einem<br />

handlichen Hebel höhenverstellbar.<br />

Der Elektro-O.F.B. wird 650°C heiß,<br />

mit dem Power Boost kann man eine<br />

Strahlergruppe sogar auf bis zu 800°C<br />

pushen.<br />

Dazu kamen natürlich auch noch der<br />

Küchenherd für die Rastphasen sowie<br />

eine unserer elektrischen Sous-vide-<br />

Wannen. Statt dieser kann man natürlich<br />

auch einen Wassertopf ins Backrohr<br />

stellen, wenn sich dieses entsprechend<br />

regulieren lässt.<br />

23


essen & trinken<br />

PRESA<br />

MIT<br />

OKTOPUS<br />

Kürbispüree, Bratpfefferoni, Granatapfelsauce und Minze<br />

Garmethode: Grill / Siedetopf / Plancha Gartemperatur: ca. 120°C / 250°C Kerntemperatur: 58°C<br />

24


Der fleischige Oktopus und die saftige Presa vom Duroc-Schwein sind geniale<br />

Partner für ein ganz besonderes Surf ‘n‘ Turf. Auch der Aufwand für dieses<br />

schlichte, aber ausgesprochen attraktive Gericht hält sich in Grenzen, obwohl hier mehrere<br />

Gartechniken eingesetzt werden: Der Oktopus wird erst gekocht und dann auf der Plancha<br />

zusammen mit den Pfefferoni finalisiert, die Presa wird auf dem Grill geröstet und zieht<br />

dann bei relativ niedrigen Temperaturen im Ofen oder Grill auf die gewünschte Kerntemperatur<br />

nach. Der Kürbis wird zwischendurch zu einem aromatischen Püree verarbeitet.<br />

Presa<br />

Die „Presa“ alias Nackenkern ist ein spanischer<br />

Zuschnitt, der vorwiegend vom Iberico-<br />

Schwein angeboten wird und etwa dem<br />

„Denver Cut“ vom Rind entspricht. Sie ist<br />

ein Teil des Schopfbratens, der nördlich des<br />

Weißwurstäquators ja meist Nacken genannt<br />

wird. Also jenes saftige, stark mit intermuskulärem<br />

Fett durchzogene Teilstück zwischen<br />

Hals und Karree, das sich als perfekter Braten<br />

und Steaklieferant empfiehlt. Die Presa ist<br />

gut marmoriert, das Fett schmilzt jedoch<br />

großteils bei der Zubereitung und hinterlässt<br />

so ein besonders saftiges und aromatisches<br />

Stück Fleisch.<br />

Oktopus<br />

Den Oktopus erhält man hierzulande meist tiefgekühlt<br />

oder aufgetaut. Das ist kein Fehler, denn durch das<br />

Frosten werden die Fleischfasern des Kraken gelockert.<br />

25


essen & trinken<br />

Zerlegung<br />

Zum Auslösen der Presa, die an jenem Teil des<br />

Schopfbratens liegt, der zur Schulter zeigt, wird<br />

der Muskel einfach entlang des Binde- bzw.<br />

Fettgewebes abgelöst und zugeputzt. Das fertige<br />

Teilstück ergibt einen Braten von etwa 500<br />

Gramm. Löst man die Presa fachgerecht aus,<br />

bleibt vom Schopf immer noch ein längliches<br />

Teilstück, das man sehr gut für Pulled Pork oder<br />

kleine Steaks verwenden kann. Wir haben uns<br />

übrigens für Fleisch vom heimischen Duroc-<br />

Schwein entschieden, denn dieses ist hochwertig,<br />

leicht verfügbar und den Zuschnitt kann<br />

man sich mit etwas Geschick selbst machen.<br />

Denn im Geschäft wird man dieses Teilstück in<br />

unseren Breiten eher selten finden.<br />

26


Zutaten für 6 Personen:<br />

1 Presa vom Duroc-Schwein<br />

1 EL Rapsöl<br />

Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

1 mittelgroßer Oktopus<br />

1 Suppengemüse<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 Lorbeerblätter<br />

8 Pfefferkörner<br />

Olivenöl<br />

Saft einer halben Zitrone<br />

1 kleiner Hokkaido-Kürbis<br />

Schale einer halben<br />

unbehandelten Zitrone<br />

1 EL Butter<br />

1 Granatapfel<br />

2 EL Grenadinesirup<br />

1 EL Balsamico, rot<br />

2 EL Sweet Chili Sauce<br />

1/2 kg Bratpfefferoni<br />

1/2 Bund frische Minze<br />

Zubereitung<br />

Den Oktopus in Salzwasser mit dem gewürfelten Suppengemüse,<br />

den geschälten Knoblauchzehen, Lorbeerblättern und<br />

Pfefferkörnern zustellen und langsam weich kochen. Damit<br />

sollte man es jedoch nicht übertreiben, da der Kopffüßler<br />

auf der Plancha später noch nachgart. Dann überkühlen lassen,<br />

in Stücke schneiden, mit etwas Olivenöl beträufeln und<br />

beiseitestellen.<br />

Hokkaido waschen und halbieren, die Strünke wegschneiden<br />

(er muss nicht geschält werden), die Kerne entfernen. In<br />

Spalten schneiden und salzen, am Grill oder im Ofen auf<br />

Backpapier weich rösten.<br />

Den Granatapfel aufbrechen und die Kerne in eine Schüssel<br />

lösen. Mit dem Grenadinesirup, dem Balsamico sowie der<br />

Sweet Chili Sauce verrühren und mit einer Prise Salz abschmecken.<br />

Den Grillrost gut vorheizen und die Presa rundum mit dem<br />

Rapsöl einreiben. Dann kräftig mit Salz bestreuen und das<br />

Fleisch auf dem Rost bei geschlossenem Deckel auf beiden<br />

Seiten gut Farbe nehmen lassen. Herausnehmen, mit frisch<br />

gemahlenem Pfeffer würzen und einen Temperaturfühler<br />

mit der Spitze in der Mitte des Fleisches platzieren. Die<br />

Presa jetzt im vorgeheizten Backrohr oder Grill bei etwa<br />

120°C langsam auf eine Kerntemperatur von ca. 58°C weitergaren<br />

lassen. Dann herausnehmen und 10 Minuten auf<br />

einem Brett ruhen lassen. Im Endeffekt sollte das Fleisch im<br />

Anschnitt noch rosa sein.<br />

Inzwischen den geschmorten Kürbis in grobe Stücke teilen,<br />

mit geriebener Zitronenschale und Salz würzen und zusammen<br />

mit der Butter zu einem Püree verarbeiten. Dann noch<br />

mit etwas Pfeffer abschmecken und warm stellen.<br />

Die Plancha auf mittlere Hitze kommen lassen, dann darauf<br />

mit der Spachtel Olivenöl verteilen und dieses etwas salzen.<br />

Die Bratpfefferoni im Ganzen darauf anschmoren und dann<br />

erst die vorbereiteten Oktopusstücke dazugeben. Unter<br />

ständigem Wenden mit der Spachtel gut bräunen lassen<br />

und schließlich mit dem Zitronensaft ablöschen.<br />

Die Presa dünn aufschneiden und zusammen mit dem gegrillten<br />

Oktopus, dem Kürbispüree und den Minzblättern,<br />

den gebratenen Pfefferoni sowie der pikanten Granatapfelsauce<br />

servieren.<br />

27


essen & trinken<br />

SCHWEINSNUSS-<br />

TOURNEDOS MIT<br />

ZANDERFILETS<br />

Lauch und Mini-Paprikas<br />

Garmethode: Plancha Gartemperatur: ca. 250°C<br />

28


essen & trinken<br />

Schweinsnuss und Zander passen geschmacklich sehr gut zusammen, brauchen jedoch<br />

sehr unterschiedliche Zubereitungen, um zur jeweiligen Bestform aufzulaufen. Während<br />

die Steaks von der Runden Nuss die kräftige Hitze eines Gusseisenrostes mögen, wollen<br />

die zarten Zanderfilets besser sachte bei mittlerer Hitze auf der Grillplatte zubereitet werden.<br />

Am besten „à la meunière“ – also mit Mehl-bestäubter Haut, die dadurch besonders<br />

knusprig wird. Und dort fühlt sich auch das Gemüse wohl, das die beiden Hauptdarsteller<br />

am Teller begleitet.<br />

Nuss<br />

Die Nuss, mancherorts auch Zapfen und in<br />

Deutschland Kugel genannt, besteht eigentlich<br />

aus drei Teilen: der Runden Nuss, der Flachen<br />

Nuss und dem Nussdeckel. Obwohl der<br />

Nussdeckel etwas gröber in der Fleischstruktur<br />

ist, kann er wie auch die Flache Nuss sehr<br />

gut im Ganzen gegrillt werden, und aus der<br />

Runden Nuss lassen sich schöne Steaks bzw.<br />

Tournedos schneiden. Das Fleisch ist etwas<br />

dunkler als das der Schale und besonders<br />

herzhaft im Geschmack.<br />

Zanderfilets<br />

Der Zander, im Osten des Landes auch Fogosch oder<br />

Schill genannt, ist ein Angehöriger der großen Barschfamilie<br />

und kommt in ganz Europa vor – vom Brackwasser<br />

der Ostsee bis zum Donaudelta und zum Aralsee.<br />

Der delikate Fisch gilt jedoch auch als Hoffnungsträger<br />

der Aquakultur in Mitteleuropa. Große Exemplare sind<br />

aber relativ selten, die mittlere Länge beträgt 40 bis<br />

50cm. Zander lassen sich gut filetieren und entgräten,<br />

die Haut sollte tunlichst von den kleinen Schuppen<br />

befreit werden, da sie knusprig gebraten eine Delikatesse<br />

ist. Das Fleisch ist weiß und grätenarm, zart und<br />

mild im Geschmack – es zählt zum Besten, was man im<br />

Süßwasser findet. Allerdings ist hier Frischfisch der TK-<br />

Ware bei weitem vorzuziehen.<br />

29


essen & trinken<br />

Zerlegung<br />

Leider wird die Nuss oft einfach im Ganzen<br />

quer in Tranchen geschnitten, womit die<br />

Probleme am Grill programmiert sind. Unterschiedliche<br />

Fleischqualitäten und unterschiedliche<br />

Faserrichtungen führen unweigerlich zu<br />

Verwerfungen beim Garen und verhindern auch<br />

jegliche Treffsicherheit in Sachen Garpunkt.<br />

Weit besser ist es also, die Nuss entlang des<br />

Bindegewebes in ihre drei Teile zu zerlegen.<br />

Das dickste Stück – die Runde Nuss – kann<br />

dann quer zur Faser perfekt in attraktive, kleine<br />

Steaks geschnitten werden.<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

1 Runde Nuss vom<br />

Duroc-Schwein, Rapsöl<br />

Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

Zubereitung<br />

Die Nuss in knapp 3cm dicke Steaks schneiden, auf beiden<br />

Seiten kräftig salzen und mindestens eine Stunde mit Küchenkrepp<br />

abgedeckt bei Raumtemperatur ziehen lassen.<br />

Danach gut abtupfen und rundum einölen.<br />

Die Plancha auf mittlere Temperatur und den Grill gut vorheizen.<br />

Am besten gleich mit zwei Temperaturzonen: einer<br />

heißen für das Branding sowie einer ohne direkte Hitze zum<br />

Nachgaren.<br />

Die Steaks auf dem heißen Rost beidseitig gut Farbe nehmen<br />

lassen, dann von der heißen Zone in die warme legen,<br />

um das Fleisch dort garziehen zu lassen. Richtig (weil noch<br />

rosa) ist es bei etwa 63°C. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt<br />

zum Würzen mit grob gemahlenem Pfeffer.<br />

Den Lauch waschen, schälen und schräg in grobe Scheiben<br />

schneiden, die Mini-Paprikas halbieren, entstielen und entkernen,<br />

die Knoblauchzehen schälen und der Länge nach<br />

halbieren. Die Paprikaschoten mit dem Lauch, ein paar<br />

Rosmarinzweigen sowie dem Knoblauch und einem Löffel<br />

Öl auf der Grillplatte anbraten, gut salzen und öfters mit der<br />

Spachtel wenden.<br />

Die Zanderfilets ebenfalls salzen und auf der Hautseite<br />

etwas paprizieren sowie kräftig mit dem Mehl stauben.<br />

Noch etwas Öl auf die Platte gießen und die Filets mit der<br />

Haut nach unten darauflegen und knusprig braten. Dann<br />

wenden und nur mehr ganz kurz auf der zweiten Seite<br />

anbraten, denn das Fischfleisch sollte noch relativ glasig<br />

bleiben. Von der Platte heben und mit den Nuss-Tournedos,<br />

dem Gemüse und den Kräutern anrichten. Dazu passen am<br />

besten Ofenkartoffeln oder auch Wedges.<br />

500 g Zanderfilets<br />

1 EL griffiges Mehl<br />

Paprika, edelsüß<br />

2 Stangen Lauch<br />

12 Mini-Paprikas<br />

4 Knoblauchzehen<br />

3 Rosmarinzweige<br />

30


Die Feuermeister bestechen mit hoher Qualität und<br />

elegantem Design. Schürzen, Handschuhe, Tischsets<br />

und Messertaschen aus lässigem Jeansstoff oder hochwertigem<br />

Rinderleder lassen dich auch in brenzligen<br />

Situationen gut aussehen.<br />

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essen & trinken<br />

GEFÜLLTES <strong>BBQ</strong>-<br />

SCHWEINSVÖGERL MIT<br />

GEGRILLTEN AUSTERN<br />

mit Sellerie-Hirse und Feigensenf<br />

Garmethode Schweinsstelze: Smoker Gartemperatur: 120°C<br />

32


essen & trinken<br />

Die entbeinte, gerollte, gefüllte und mit Rauch gegarte Stelze ähnelt in ihrer Charakteristik<br />

ein wenig der italienischen „Porchetta“ und in ihrer Machart dem „Kalbsvögerl“.<br />

Sie wird also nicht knusprig gebraten, sondern im Smoker weich geschmort. Ihr<br />

Fleisch wird am Ende sehr zart und saftig, die Schwarte weich. Mit der richtigen Würze<br />

passt dieser <strong>BBQ</strong>-Braten auch sehr gut zu den süßlich-salzigen Aromen von Meeresfrüchten<br />

– ganz besonders zu gegrillten Austern – und wird in dieser Kombination zu einem herzhaften<br />

Festtagsessen. In Asien und in den USA wird die Auster übrigens meistens gegart<br />

serviert. Statt der Austern können natürlich auch andere Mollusken wie Jakobsmuscheln<br />

oder auch große Miesmuscheln für dieses Gericht verwendet werden.<br />

Stelze<br />

Von den vier Stelzen eines Schweines sind<br />

die beiden hinteren genau das Richtige für<br />

dieses Rezept. Sie sind um einiges fleischiger<br />

und schwerer als die vorderen und ihr Fleisch<br />

wird aufgrund des hohen Kollagenanteiles<br />

nach ausreichender Garzeit ausgesprochen<br />

schmackhaft und saftig. Der Begriff „Vögerl“<br />

stammt aus Ostösterreich und bezeichnet<br />

ausgelöste und in Form eines Vogels gebundene<br />

Stelzen vom Kalb – hier eben vom<br />

Duroc-Schwein.<br />

Austern<br />

Frische Austern können bis zu zwei Wochen außerhalb<br />

des Wassers leben, denn die Schale der Tiere schließt<br />

sehr dicht. Das Datum, an dem die Auster aus dem<br />

Wasser gelangt, ist allerdings nicht ganz unwesentlich.<br />

Qualitativ gute Austern (meist sind das atlantische<br />

Fines de claire) haben vor dem Versand mehrere Wochen<br />

lang in sauberen Klärbecken gelegen. Sie schmecken<br />

sauber, salzig und immer auch nach Meer.<br />

33


essen & trinken<br />

Auslösen und Binden<br />

Die beiden Knochen der Stelze (Schienbein<br />

und Wadenbein) lassen sich mit einem guten,<br />

spitzen Messer nach einem Längsschnitt relativ<br />

einfach herauslösen. Dann sollten die weiteren<br />

Schnitte so gesetzt werden, dass die Muskulatur<br />

möglichst zur Gänze an der Schwarte<br />

verbleibt. Aber natürlich übernimmt auch Ihr<br />

Fleischer gerne diese Aufgabe. Die ausgelöste<br />

Stelze wird anschließend mit der Schwarte<br />

nach unten auf ein Brett gelegt, gewürzt und<br />

optional auch gefüllt, dann mit hitzefestem<br />

Küchengarn zu einem festen Braten bridiert.<br />

34


Zutaten für 4 Personen:<br />

1 Hintere Stelze vom Duroc-<br />

Schwein<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Bund frischer Salbei<br />

2 EL Austernsauce<br />

Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

12 Fines de claire Austern<br />

1 unbehandelte Limette<br />

2 Stangen Staudensellerie<br />

1 Tasse Goldhirse<br />

2 Tassen Gemüsesuppe (oder<br />

Wasser)<br />

2 EL getrocknete Berberitzen<br />

Zubereitung<br />

Die entbeinte Stelze auf der Innenseite mit den zerdrückten<br />

Knoblauchzehen bestreichen, kräftig salzen und pfeffern,<br />

danach großzügig mit Salbeiblättern belegen. Straff zusammenrollen<br />

und mit Küchengarn binden. Am Ende sollte die<br />

Schwarte wieder eine geschlossene Oberfläche ergeben.<br />

Diese rundum mit der Austernsauce einschmieren und<br />

ebenfalls salzen.<br />

Die Selleriestangen zuputzen und in Scheiben schneiden, das<br />

frische Grün gesondert aufheben.<br />

Den Smoker auf ca. 120°C vorheizen und die gebundene<br />

Stelze mittig auf dem Rost platzieren. In dieser Phase nimmt<br />

das kalte Fleisch die Rauchnoten am besten auf, also sollte<br />

man jetzt auch für dessen Anwesenheit sorgen – im Fall des<br />

SmokeFire mit einem „Extra Boost“ per Knopfdruck.<br />

Bereits nach 15 bis 20 Minuten ist die Schwarte durch<br />

den Rauch gebräunt, die Stelze wird nun aus dem Smoker<br />

genommen und erst in Backpapier (bzw. Butcher Paper)<br />

und dann in Alufolie gehüllt. So eingepackt legt man sie in<br />

einen kleinen Bräter und lässt sie die nächsten vier bis fünf<br />

Stunden im Smoker bei den voreingestellten 120°C vor sich<br />

hin schmoren. Ob die Stelze schon weich ist, lässt sich am<br />

besten mit einem Holzspieß feststellen, der auch an der<br />

dicksten Stelle leicht in das Fleisch eindringen kann. Ist das<br />

der Fall, wird das Fleisch aus dem Smoker genommen und<br />

rastet noch eingepackt bis zur Finalisierung des Gerichtes.<br />

Die Goldhirse 25 Minuten in der Gemüsesuppe zugedeckt<br />

köcheln lassen, dabei wird die Flüssigkeit vollständig vom<br />

Getreide aufgesogen. Gegen Ende der Garzeit den geschnittenen<br />

Staudensellerie und die Berberitzen unterheben, die<br />

Hirse bei Bedarf noch mit etwas Salz abschmecken. Schließlich<br />

noch mit dem Selleriegrün garnieren.<br />

Den Grill bzw. Smoker nun auf starke Hitze hochfahren. Die<br />

geschlossenen Austern mit der flachen Schalenseite nach<br />

oben auf den Rost legen und den Deckel schließen. Nach<br />

wenigen Minuten sind die Muscheln gegart – zu erkennen<br />

ist das daran, dass sich der Deckel etwas öffnet. Dieser wird<br />

nun ganz abgenommen und auf das Austernfleisch etwas<br />

Limettensaft getropft.<br />

Nun die <strong>BBQ</strong>-Stelze aus dem Papier wickeln und in Tranchen<br />

schneiden. Mit den Austern, der Hirse sowie eventuell<br />

Feigensenf servieren.<br />

35


essen & trinken<br />

DUROC-BELLY MIT<br />

ANGEGRILLTEM LACHS-<br />

FORELLENTATAR<br />

Algensalat und Rüben-Maki<br />

Garmethode: Sous vide / Oberhitze/ Plancha Gartemperatur: 64°C / 280°C / 250°C<br />

36


essen & trinken<br />

Dieses asiatisch inspirierte Duett aus sous vide gegartem Schweinebauch und rohem<br />

Fischfleisch ist nicht nur wegen der unterschiedlichen Aromen und Texturen so reizvoll,<br />

sondern auch gartechnisch spannend. Denn während der an sich butterweich vorgegarte<br />

Bauch ganz am Ende noch mit starker Oberhitze aufgeknuspert wird, landet das rohe<br />

Tatar von der Lachsforelle kurz auf die Plancha, um von unten angegrillt zu werden und<br />

Röstaromen zu bekommen. Das ergibt sowohl beim Fleisch wie auch beim Fisch sehr unterschiedliche<br />

Garstufen und Geschmackserlebnisse auf einem Teller.<br />

Bauch<br />

Der Bauch ist jenes Teilstück vom Schwein,<br />

das international so geschätzt wird, dass der<br />

„Bacon“ sogar einer der wichtigsten Rohstoffe<br />

an vielen Börsen ist. Mit knuspriger Schwarte<br />

ist er als Schweinsbraten ein Klassiker der<br />

österreichischen Küche und in Asien ohnehin<br />

der gefragteste Artikel.<br />

Unser Teilstück vom niederösterreichischen<br />

Duroc-Schwein war ein Prachtexemplar<br />

mit den idealen Tugenden dieses Cuts: eine<br />

schöne Schichtung der einzelnen Fleisch- und<br />

Fettpartien mit einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zueinander.<br />

Lachsforelle<br />

Die Lachsforelle gehört wie der Lachs zu der Familie der<br />

Salmoniden – und ist eigentlich meist eine große Regenbogenforelle<br />

mit rosa, orangem oder rotem Fleisch,<br />

die schon mehr als 1,5 kg wiegen sollte, um diesen<br />

Namen tragen zu dürfen. Die Färbung des Fleisches<br />

ist eine Folge der Ernährung – also etwa durch Krebse<br />

als Beutetiere in freier Natur oder schlicht Carotin im<br />

Futter bei Forellen aus der Aquakultur. Letztere sind<br />

übrigens mit etwa 6-10% Fettanteil im Fleisch (wie<br />

auch der Zuchtlachs) deutlich fetthaltiger als die wilden<br />

Artgenossen. Das ist geschmacklich jedoch gar nicht<br />

von Nachteil, und auch von den gesunden Omega-<br />

3-Fettsäuren gibt es so eine Extraportion.<br />

37


essen & trinken<br />

Das stundenlange Vorgaren des Bauchfleisches<br />

im Wasserbad wird auch mit bescheidenen<br />

Fleischqualitäten fertig, da die Kollagenfasern<br />

gründlich zu Gelatine umgebaut werden. Im<br />

Fall des Duroc-Bellys, den wir für dieses Rezept<br />

mariniert, vakuumiert und „soud vide“ gegart<br />

haben, war das nicht notwendig. Hier ging es<br />

nur darum, die Aromen der Marinade gut ins<br />

Fleisch zu transportieren und dieses durch alle<br />

Schichten gleichmäßig fertig zu garen, bevor<br />

die Schwarte in die Knusper-Station kam.<br />

38


essen & trinken<br />

Zutaten für 6 Personen:<br />

1 kg Bauchfleisch<br />

vom Duroc-Schwein<br />

1 EL Koriander<br />

1 EL Salz<br />

2 EL Sojasauce<br />

100 ml Wasser<br />

Zubereitung<br />

1 Lachsforellenfilet<br />

1 EL Kapern<br />

1 Handvoll Koriandergrün<br />

Schale einer halben Limette<br />

50 g japanischer Algensalat<br />

(Goma Wakame)<br />

2 Nori-Algenblätter<br />

1 Tasse Sushi-Reis<br />

2 Tassen Wasser<br />

2 EL Sushi-Essig<br />

1 Gelbe Rübe<br />

1 Karotte<br />

1 TL Zucker<br />

2 EL Balsamico, weiß<br />

Sesam, geröstet<br />

Salz<br />

Den Koriander im Mörser zerstoßen, mit dem Salz und der<br />

Sojasauce vermischen und mit ca. 100 ml Wasser aufgießen.<br />

Das Bauchfleisch in einen Vakuumbeutel stecken und<br />

die Würzsauce dazugeben. Beim Vakuumieren verteilt sich<br />

diese auf der Oberfläche des Fleisches.<br />

Den vakuumierten Bauch rund 12 Stunden im Wasserbad<br />

bei 64°C garen, dann herausnehmen und etwas überkühlen<br />

lassen. Manche Hardcore-Sous-vide-Köche lassen das<br />

Fleisch sogar 24 Stunden bei dieser Temperatur im Bad.<br />

Den Sushi-Reis mit einer Prise Salz in der doppelten Menge<br />

Wasser kochen, bis der Reis die Flüssigkeit gänzlich aufgesogen<br />

hat. Dann vom Feuer nehmen und den Essig daruntermengen.<br />

Die Rübe und die Karotte in Stifte schneiden und knapp mit<br />

Wasser bedeckt mit dem Zucker und 1 TL Salz sowie dem<br />

Balsamico kernweich kochen. Dann sofort herausnehmen<br />

und in Eiswasser abschrecken.<br />

Die Nori-Blätter auf eine Sushi-Rollmatte aus Bambus<br />

legen, darauf den gekochten Reis ca. 5 mm hoch aufstreichen<br />

– den oberen Rand dabei ca. 1 cm breit frei lassen. Die<br />

Rübenstifte darauflegen und die Matte so nach vorne rollen,<br />

dass der Reis mit Füllung von den Nori-Blättern straff eingewickelt<br />

wird. In mundgerechte Portionen schneiden und mit<br />

Sesam bestreuen.<br />

Das Forellenfilet von der Haut befreien und auch sämtliche<br />

braune Stellen wegschneiden, die etwas tranig schmecken.<br />

Das Fischfleisch nicht zu fein hacken, ebenso die Kapern und<br />

das Koriandergrün. Alles mit der abgeriebenen Limettenschale<br />

und einer kräftigen Prise Salz vermischen und wie ein<br />

Patty in einen mittelgroßen Servierring drücken. Die Plancha<br />

auf mittlere Temperatur vorheizen.<br />

Den Bauch aus dem Beutel nehmen, mit Küchenkrepp abtupfen<br />

und an der Luft etwas abtrocknen lassen und dann<br />

die Schwarte kreuzweise mit einem scharfen Messer einschneiden.<br />

Nun den Salamander – es geht auch ein Backrohr<br />

mit Grillstufe – auf mittlere Temperatur vorheizen und den<br />

Braten mit der Schwarte nach oben unter den Brenner stellen.<br />

Allerdings nicht zu knapp, da die gewürzte Haut sonst<br />

unweigerlich verbrennt.<br />

Nach dem Rösten noch etwas ruhen lassen.<br />

Die Forellentatar-Pattys nun auf die heiße, gut geölte<br />

Grillplatte schieben und nur ganz kurz anrösten. Wenn das<br />

Fischfleisch im unteren Bereich beginnt, seine Glasigkeit zu<br />

verlieren, gleich wieder mit der Spachtel von der Plancha<br />

heben und mit einer Scheibe vom Bauch und den Rüben-<br />

Makis auf etwas Algensalat anrichten.<br />

Als Dip-Saucen zu Fleisch und Fisch empfehlen wir eine<br />

Ponzu-Soja-Mischung sowie die großartige Seafood Sauce<br />

von „Healthy Boy Brand“ (Asia-Shop) aus grünen Chilis und<br />

Limetten, die nicht nur zu Garnelen hervorragend passt.<br />

39


essen & trinken<br />

HIEFERSCHWANZEL<br />

VOM CULT BEEF MIT<br />

ALPENGARNELEN<br />

Erdäpfelgröstl, Blue Chips und Buchenpilzen<br />

Garmethode: Smoker / Plancha<br />

Gartemperatur: 160°C/250°C<br />

40


essen & trinken<br />

Das Hieferschwanzel im Ganzen gegart ergibt einen besonders feinen Schmorbraten,<br />

der selbst den Tafelspitz übertreffen kann. Und die Zubereitung dieses Bratens im<br />

Smoker bietet den Vorteil, dass sich die Aromen des Fleisches, des Gemüses und der Kräuter<br />

im offenen Bräter entwickeln können, zugleich aber auch die gewünschten Röststoffe und<br />

Rauchnoten entstehen. In Kombination mit den süßen Garnelen von der Grillplatte, den<br />

nussigen Buchenpilzen und einem knusprigen Erdäpfelgröstl entsteht hier ein bodenständiges<br />

Gericht der Sonderklasse.<br />

Hieferschwanzel<br />

Das Hieferschwanzel (Hüferschwanzel)<br />

vom Rind ist auch als Bürgermeister- oder<br />

Pastorenstück bekannt und in der Grillszene<br />

unter der Bezeichnung „Tri-Tip-Steak“ sehr<br />

populär. Wie der Name schon sagt, stammt<br />

dieses Haifischflossen-förmige Teilstück von<br />

der Hüfte, ist aber nicht mit dem ähnlich klingenden<br />

Hüferscherzel zu verwechseln.<br />

Das ist noch einen Tick zarter, aber meist<br />

auch deutlich teurer.<br />

Alpengarnelen<br />

Die frischen Salzwassergarnelen aus der ersten Garnelenzucht<br />

Österreichs sind eine Topware, die im besten<br />

Alpenquellwasser ohne Chemie und Antibiotikum aufgezogen<br />

werden. Aufgrund der hohen Futterqualität<br />

muss der Darm dieser „Alpengarnelen“ aus Tirol vor der<br />

Zubereitung auch nicht entfernt werden. Sie wiegen<br />

zwischen 20-35 Gramm pro Stück und haben echte<br />

Sashimi-Qualität.<br />

41


essen & trinken<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

1 Hieferschwanzel vom Cult Beef<br />

(Kalbin), ca. 1,3 kg<br />

1 kleine Sellerieknolle<br />

3 Karotten<br />

2 Gelbe Rüben<br />

1 Zwiebel<br />

3 EL Rapsöl<br />

4 Knoblauchzehen<br />

ein paar Thymianzweige<br />

1/2 l Rindsuppe<br />

Wasser zum Auffüllen<br />

Salz<br />

500 g Erdäpfel<br />

1/2 Bund Petersilie<br />

1/2 TL gestoßener Kümmel<br />

500 g Alpengarnelen<br />

150 g weiße Buchenpilze<br />

(Shimeji)<br />

Chips von der Blauen Kartoffel<br />

42


Zubereitung<br />

Den Smoker auf 160°C vorheizen und den Bräter auf den<br />

Rost stellen. Das Hieferschwanzel zuputzen und kräftig<br />

salzen, das Gemüse schälen und in grobe Stücke schneiden.<br />

Die Zwiebel ebenfalls schälen und halbieren oder vierteln.<br />

Jetzt das Öl im Bräter heiß werden lassen, darin das Hieferschwanzel<br />

rundum anbraten und wieder herausnehmen.<br />

Nun das Wurzelgemüse und die Zwiebel in den Bratenfond<br />

geben, etwas anschwitzen, salzen und auch den Knoblauch<br />

sowie den Thymian dazugeben und mit der Rindsuppe ablöschen.<br />

Den Temperaturfühler eines digitalen Bratenthermometers<br />

in der Mitte des Fleisches platzieren und dieses auf den<br />

Gemüsesockel legen. Den Deckel des Smokers schließen und<br />

nur dann und wann Nachschau halten, bis die<br />

Kerntemperatur des Fleisches maximal 58°C erreicht hat,<br />

was aber ungefähr 2 Stunden dauern sollte. Wenn notwendig,<br />

dann und wann den Fond mit etwas Wasser auffüllen.<br />

WERTSCHÄTZUNG<br />

DAS FLEISCH UNSERER SELEKTIERTEN,<br />

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Inzwischen die Erdäpfel in der Schale weich kochen, dann<br />

schälen und in Scheiben schneiden. Die Petersilienblätter<br />

von den Stielen zupfen und grob hacken.<br />

Nach Ende der Garzeit des Hieferschwanzels wird die<br />

Plancha mit halber Kraft vorgeheizt und das Fleisch herausgenommen<br />

und abgedeckt warm gestellt. Auf der<br />

einen Hälfte der Grillplatte werden nun die geschnittenen<br />

Erdäpfel mit dem gestoßenen Kümmel sowie einer Prise<br />

Salz geröstet und dabei immer wieder mit der Spachtel<br />

gewendet. Hat das Gröstl schon ordentlich Farbe genommen,<br />

kommen auf der anderen Hälfte der Plancha die<br />

Garnelen und die Buchenpilze auf die geölte Platte und<br />

werden ebenfalls mit der Spachtel immer wieder gewendet.<br />

Beide brauchen allerdings nur recht kurz, um den<br />

richtigen Garpunkt zu erreichen. Speziell bei den frischen<br />

Garnelen reicht es schon, wenn der Panzer sich beidseitig<br />

auf das typische Orange umgefärbt hat.<br />

Nun das Hieferschwanzel aufschneiden, mit den Garnelen,<br />

den Pilzen sowie dem Erdäpfelgröstl anrichten und mit<br />

blauen Kartoffelchips aus dem Snackregal und der frischen<br />

Petersilie garnieren. Diese Blue Chips sind übrigens nicht nur<br />

ein echter Eyecatcher, sondern geben dem Gröstl auch noch<br />

einen interessanten Crunch.


essen & trinken<br />

HIRSCHKOTELETTS<br />

MIT GEGRILLTEN<br />

CALAMARI<br />

Brezengugelhupf, Zitrusconfit und Chinakohl<br />

Garmethode: Grill / Plancha Gartemperatur: 250°C Kerntemperatur: 58°C<br />

44


essen & trinken<br />

Ein schöner Rücken kann auch entzücken. Uns ist er sogar fast lieber als das Filet,<br />

wenn wir vom Rothirsch reden, denn sein Fleisch ist ganz unglaublich zart, saftig<br />

und aromatisch. Besonders dann, wenn es am Knochen auf der Grillplatte gegart wurde<br />

– also als Krone oder Kotelett. In diesem Fall ist genau das unser „Turf“, während<br />

den Part des „Surf“ hier gegrillte Tintenfische übernehmen, die mit ihrem sehr intensiven<br />

Meeresfrüchte-Aroma und ihrer Rauchnote dem Hirschen auf Augenhöhe begegnen.<br />

Verbindende Elemente sind hier das Zitrusconfit sowie ein Brezengugelhupf mit salzigscharfem<br />

Schokoguss.<br />

Koteletts<br />

Die Koteletts vom Rücken des Rotwildes<br />

zählen zum Besten, was die Jagd für den Grill<br />

liefern kann. Natürlich gibt es auch Racks vom<br />

Gatterwild und Damhirschen, jedoch ist für<br />

uns das Fleisch des in freier Wildbahn erlegten<br />

Junghirsches immer noch die allerbeste<br />

Wahl. Charakteristisch für Hirschfleisch ist ein<br />

dunkles Tiefrot, das Fleisch einjähriger Rothirschen<br />

ist etwas heller. Frisches, heimisches<br />

Hirschfleisch bekommt man in der Jagdsaison<br />

(August bis Dezember), aber auch die<br />

Tiefkühlware der führenden österreichischen<br />

Anbieter ist qualitativ sehr gut, da hier schon<br />

bei der Übernahme des Wildes sehr genau<br />

selektiert wird.<br />

Kalmare<br />

Die delikaten Kopffüßler, die gemeinhin gerne als Tintenfische<br />

bezeichnet werden, stammen entweder aus<br />

der Gattung der Sepien oder der Kalmare. Von ihren<br />

sehr entfernten Verwandten, den Kraken, unterscheidet<br />

sie einiges, unter anderem auch die Anzahl der Tentakel.<br />

Acht sind es beim Oktopus, zehn hingegen beim<br />

Kalmar und bei Sepien. Für unser aktuelles kulinarisches<br />

Vorhaben kommen rund 250 Kalmare-Unterarten in<br />

Frage, die allesamt einen Mantel – die Tube – und den<br />

Kopf mit den Tentakeln aufweisen. Diese Tuben in<br />

Ringe geschnitten sind auch das, was sich weltweit am<br />

besten vermarkten lässt, wir hingegen schätzen auch<br />

die anderen Teile, die am Grill sehr knusprig werden.<br />

Man kann Kalmare übrigens getrost auch tiefgekühlt<br />

kaufen, denn sie erleiden durch das Frosten im Gegensatz<br />

zu den meisten Fischen keinerlei Qualitätsverluste.<br />

Achten sollte man jedoch auf eine gewisse Fleischigkeit<br />

der Tuben.<br />

45


essen & trinken<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

8 Koteletts<br />

vom Hirschrücken<br />

1 TL Korianderkörner<br />

1 TL schwarzer Pfeffer<br />

1 TL Salz<br />

1/2 Chinakohl<br />

2 Clementinen<br />

600 g Tintenfische<br />

Saft einer Zitrone<br />

1/2 TL Salz<br />

2 EL Olivenöl<br />

2 Knoblauchzehen<br />

500 g Laugengebäck<br />

1/2 Bund Petersilie<br />

1/4 l Milch<br />

1/2 TL Salz<br />

3 Eier<br />

5-6 EL Mehl<br />

Butter<br />

100 g dunkle Schokolade<br />

1 EL Butter<br />

1/2 TL Fleur de Sel<br />

1 Prise Cayennepfeffer<br />

2 TL rosa Pfeffer, ganz<br />

2 unbehandelte Zitronen<br />

1 unbehandelte Orange<br />

200 ml Sherry<br />

1 EL weißer Balsamico<br />

1/8 l Wasser<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 Lorbeerblatt<br />

6 Pfefferkörner<br />

1 TL Meersalz<br />

3 EL Zucker<br />

Zubereitung<br />

Zitrusconfit: Die Zitronen und die Orange<br />

mit dem Sparschäler dünn abschälen, dann<br />

diese Zesten in dünne Streifen schneiden und<br />

mit dem Sherry, dem Balsamico sowie dem<br />

Wasser auf kleiner Flamme zustellen. Knoblauchzehe,<br />

Lorbeer, Pfefferkörner, Salz und<br />

Zucker dazugeben und die Streifen weichkochen.<br />

Dabei sollte auch die Flüssigkeit stark<br />

einreduziert werden. Nun die geschälten<br />

Früchte auspressen und den Saft ebenfalls<br />

zum Confit geben und einkochen lassen. Je<br />

nach Süße der Orangen kann dann noch mit<br />

etwas Zucker oder sogar Orangenmarmelade<br />

nachgeholfen werden. Schlussendlich sollte<br />

das Confit die fruchtig-pikante Note eines<br />

guten Chutneys haben.<br />

Brezengugelhupf: Das Laugengebäck würfelig schneiden,<br />

die Petersilie hacken. Die Milch kurz aufkochen lassen, das<br />

Salz dazugeben und mit der Petersilie unter die Gebäckwürfel<br />

mischen. Ist das Gebäck schon älter (sprich: trocken),<br />

muss man natürlich mehr Milch nehmen. Nun eine Stunde<br />

ziehen lassen und währenddessen die Eier trennen. Das<br />

Eigelb kommt gleich zur Knödelmasse, das Eiweiß wird vorerst<br />

steif geschlagen.<br />

Nun die Masse mit dem Mehl vermengen. Wird sie zu<br />

trocken, kommt noch etwas Milch dazu, ist sie zu feucht,<br />

etwas Mehl. Am Ende sollte sie gut feucht, aber nicht nass<br />

sein. Jetzt wird auch abgeschmeckt und dann der Eischnee<br />

daruntergehoben. In kleine, gebutterte Gugelhupfformen<br />

füllen und bei 170°C im Grill oder Ofen ca. 40-45 Minuten<br />

backen.<br />

Für den pikanten Schokoguss kurz vor dem Servieren die<br />

Schokolade langsam mit der Butter schmelzen und das Salz<br />

vorsichtig einrühren. Es sollte seine kristalline Struktur möglichst<br />

behalten. Nun auch etwas Cayennepfeffer einrühren<br />

(das ist nichts anderes als gemahlene Chilis) und die fertige<br />

Sauce langsam über den Gugelhupf gießen. Dann noch<br />

etwas rosa Pfeffer zur aromatischen Deko daraufstreuen.<br />

Tintenfische: Die Tintenfische waschen und mit Zitronensaft,<br />

Salz sowie Olivenöl marinieren, in das auch zwei Knoblauchzehen<br />

gepresst wurden. Den Grill inzwischen auf etwa<br />

250°C vorheizen – wir nehmen dafür den SmokeFire Pelletgrill,<br />

um auch noch eine gewisse Rauchnote zu erzielen.<br />

Die kleinteiligen Kalmare lassen sich am besten in einem<br />

Fischkorb grillen und wenden. Sollten Sie keinen solchen zur<br />

Verfügung haben, ist die Plancha eine gute Ausweichdestination.<br />

Auf jeden Fall werden sie nur so weit gegart, bis sie<br />

etwas Farbe nehmen und das Fleisch ganz offensichtlich<br />

kontrahiert. Lässt man sie jetzt zu lange auf dem Feuer,<br />

werden Kalmare gerne recht bissfest.<br />

Hirschkoteletts: Den Koriander und den Pfeffer mit dem<br />

Salz in einem Mörser zerstoßen. Die Hirschkoteletts beidseitig<br />

mit der Würzmischung bestreuen. Den Chinakohl grobnudelig<br />

schneiden, die Clementinen halbieren.<br />

Die Plancha auf mittlere Temperatur vorheizen und dann<br />

etwas ölen. Auf der einen Seite die Koteletts grillen, bis sie<br />

Farbe genommen haben, dann wenden. Nun auf der anderen<br />

Seite der Grillplatte den Chinakohl und die Schnittflächen<br />

der Clementinen anrösten.<br />

Hirschkoteletts auf dem Chinakohl anrichten und mit den<br />

Kalmaren, Clementinen und dem Zitrusconfit servieren. Der<br />

pikante Brezengugelhupf wird warm dazu gereicht.<br />

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esser grillen<br />

Fisherman<br />

& Friends<br />

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esser grillen<br />

Jürgen Kernegger ist ein Naturbursch. Seit frühester Kindheit zieht es ihn in jeder freien Minute<br />

in den Wald und an die Ufer der Donau, wo er auch jene Beute findet, die er waidgerecht erlegt,<br />

gekonnt verarbeitet und dann liebend gerne gemeinsam mit Freunden auf den Grill legt. Als Jäger<br />

wie auch als Fischer.<br />

Sehr erfolgreich teilt er seine Erfahrungen<br />

und sein Knowhow<br />

inzwischen aber auch mit<br />

anderen Nimroden, Anglern<br />

und Freiluftköchen – etwa bei<br />

Grillkursen und als Buchautor. Am liebsten<br />

gemeinsam mit seinen Rittern der<br />

Grilltafelrunde, also Adi Bittermann,<br />

Leo Gradl und Franz Größing. Dieses<br />

Quartett hat mit „Asado“ und „Süßwasserfische“<br />

dem Südwest-Verlag<br />

zwei der besten Neuerscheinungen der<br />

letzten Jahre auf dem Markt der Grill-<br />

Literatur beschert und bietet gemeinsam<br />

auch sehr spezielle Grillkurse für<br />

Fortgeschrittene an.<br />

Für Jäger beispielsweise, die in ihrer<br />

Ausbildung und Praxis zwar sehr viel<br />

über Hege, Jagd und den korrekten<br />

Blattschuss lernen, aber mit dem erlegten<br />

Wild dann kulinarisch oft wenig<br />

anzufangen wissen. Da wirkt ein zweitägiger<br />

Workshop mit den Großmeistern<br />

der Wildpretküche oft Wunder,<br />

an dessen Ende selbst zarte Jägerinnen<br />

ein Wildschwein ohne Wimpernzucken<br />

aufbrechen, zerteilen und grillen<br />

können wie einst Obelix im gallischen<br />

Forst. Und für passionierte Fischer,<br />

aber auch deren Klientel hat Jürgen<br />

Kernegger ein besonders großes Herz<br />

und ihnen auch sehr viel zu erzählen.<br />

Hauptberuflich handelt er heute ja international<br />

mit Papier, verbringt viel<br />

Zeit auf Achse und in Meetings. Aber<br />

in Wahrheit hat er die Fischerei im<br />

Blut. Denn noch in den 1920er Jahren<br />

besaß die Familie ein Fischereirecht<br />

an der damals noch sehr fischreichen<br />

Donau, und in den 50ern gab es in der<br />

Gegend von Enns so viele Weißfische<br />

als Beifang, dass sie zu Schweinefutter<br />

verarbeitet werden mussten, da es<br />

kaum einen Markt für all die Rotaugen,<br />

Brachsen und Nerflinge gab.<br />

Doch in den 60ern kamen erst die Donaukraftwerke<br />

und unterbanden die<br />

natürlichen Laichwanderungen der<br />

Fische, in den 90ern schließlich reduzierte<br />

der rigide Schutz der Kormorane<br />

die Fischpopulation weiter<br />

massiv. Und mit den Beutefischen<br />

wurden auch die großen Räuber wie<br />

Wels, Sterlet und Hecht immer rarer.<br />

Vom Donauhuchen einmal ganz zu<br />

schweigen. Denn während für die gut<br />

sichtbaren Vögel Naturschutz gilt,<br />

wird das Leben unter Wasser von<br />

der Öffentlichkeit und leider auch<br />

den Verantwortlichen kaum wahrgenommen,<br />

solange es nicht wieder<br />

irgendwo ein Fischsterben zu beklagen<br />

gibt.<br />

In seinen persönlichen Kindeserinnerungen<br />

an die 70er des 20.<br />

Jahrhunderts hat Jürgen Kernegger<br />

jedenfalls noch ganz andere Fänge<br />

aus der Donau abgespeichert. Äschen,<br />

Barben, Nasen waren da an der Tagesordnung.<br />

Heute zählen diese längst<br />

zu den bedrohten Arten. Daher sucht<br />

und findet er seine Fische jetzt immer<br />

öfter in hochwertigen Aquakulturen,<br />

wie etwa der „Goldberg-Quelle“ im<br />

oberösterreichischen Schiedlberg.<br />

Dort hat eine junge Familie einen<br />

Parade-Fischzuchtbetrieb mit 21<br />

Teichen und mehreren Hälterungsbecken<br />

hochgezogen, die mit einem<br />

Wasserdurchlauf von 90 Litern pro<br />

Sekunde mit frischem Quellwasser<br />

versorgt werden. Vermehrt und geerntet<br />

werden dort sämtliche bekannte,<br />

hochwertige Süßwasserfische<br />

von Karpfen bis Saibling, aber auch<br />

weniger Alltägliches wie Goldforelle,<br />

Reinanke, Tigerfisch, Marmorataforelle,<br />

Streifenbarsch und vor allem<br />

zehn verschiedene Störarten (Infos:<br />

www.goldbergquelle.at).<br />

Petri-Tipps. Für den Erfolg am Fischgrill<br />

kennt Jürgen hundert Kniffe, ist<br />

aber der Meinung, dass dieser vor<br />

allem beim richtigen Einkauf beginnt.<br />

Dort ist Qualität und Frische angesagt<br />

– im Zweifelsfall ist die allgegenwärtige<br />

Dorade jedenfalls immer besser durch<br />

einen österreichischen Edelfisch zu ersetzen.<br />

Wirklich frische Fische erkennt<br />

er übrigens an den roten Kiemen, glänzenden<br />

Augen und dem Schleim auf der<br />

Haut. Ist der Fisch stocksteif, dann ist<br />

das großartig – weil ein Indiz dafür, dass<br />

er quasi fangfrisch ist. Auf jeden Fall<br />

darf Fisch gar nicht nach Fisch riechen.<br />

Tut er das nämlich, beginnt das Eiweiß<br />

bereits zu verderben.<br />

Bei der Zubereitung tendiert Jürgen<br />

Kernegger eher zur milden Sorte. Anders<br />

als unsereiner, dem viel an der<br />

Knusperhaut gelegen ist, mag er es für<br />

Fisch nicht wirklich heiß. Gegrillt wird<br />

bei ihm daher vorzugsweise bei etwa<br />

140°C Deckeltemperatur und als Kerntemperatur<br />

werden genau 44°C angepeilt.<br />

Um diese verlässlich zu messen,<br />

empfiehlt er die Platzierung der Sonde<br />

im Genick des Fisches.<br />

Wenn Jürgen so eine Lachsforelle im<br />

Ganzen auf dem Zedernholzbrett gart,<br />

lässt sich die (eher lederne) Haut am<br />

Ende abziehen wie der Deckel einer Sardinendose.<br />

Sehenswert.<br />

49


esser grillen<br />

GRUSS AUS<br />

DER<br />

FISCHKÜCHE<br />

Für die Leser der <strong>GRILLZEIT</strong> hat Jürgen<br />

Kernegger zwei seiner Lieblingsrezepte<br />

vorbereitet, die sehr delikate Grillgerichte<br />

mit komplexen Aromen auf den Tisch<br />

bringen, sich jedoch hinsichtlich des technischen<br />

und finanziellen Aufwands im<br />

Rahmen halten.<br />

SURF &TURF<br />

von Seeforelle und Rehrücken<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

1 Rehrücken, ausgelöst<br />

1 EL Sesamsamen<br />

1 Filet von einer Seeforelle<br />

Meersalz<br />

2 EL Rapsöl<br />

1 Limette<br />

Mango-Gurkensalat:<br />

1 Mango<br />

1 Salatgurke<br />

1 EL Mangopulpe<br />

1 EL Olivenöl<br />

1 EL alter Balsamico<br />

1 TL Chiliflocken<br />

1 EL Meersalz<br />

Crunchy Rotkrautsalat:<br />

½ Häuptel Rotkraut<br />

1 EL Meersalz<br />

1 EL Sojasauce<br />

1 EL Mangopulpe<br />

1 ausgepresste Orange<br />

1 TL Chiliflocken<br />

1 Handvoll gehackte Cashewnüsse<br />

Das Rotkraut fein schneiden, mit den<br />

restlichen Zutaten gut vermengen, nach<br />

Wunsch abschmecken und 1-2 Stunden<br />

kalt durchziehen lassen. Die Mango<br />

schälen und kleinwürfelig schneiden.<br />

Die Gurke ebenfalls schälen, entkernen,<br />

klein würfeln und zur Mango geben,<br />

miteinander kaltstellen.<br />

Die Plancha auf mittlere Temperatur<br />

erhitzen, etwas Öl daraufgießen.<br />

Das Rehfilet leicht salzen und auf der<br />

Plancha rundum bis zum gewünschten<br />

Gargrad grillen und am Ende in etwas<br />

Sesam wälzen.<br />

Die Seeforelle ebenso salzen und auf<br />

der Hautseite glasig braten. Den Rotkrautsalat<br />

auf dem Teller anrichten und<br />

etwas Limettenabrieb draufgeben. Die<br />

Mango- und Gurkenwürfel nun mit den<br />

restlichen Zutaten abschmecken und<br />

ebenso auf dem Teller anrichten. Reh<br />

und Fisch in Tranchen schneiden und<br />

anrichten.


esser grillen<br />

„Wenn Jürgen Kernegger so eine Lachsforelle im Ganzen auf<br />

dem Zedernholzbrett gart, lässt sich die (eher lederne) Haut<br />

am Ende abziehen wie der Deckel einer Sardinendose.”<br />

LACHSFORELLE<br />

auf gegrilltem Schwarzbrot mit Joghurt-Wasabi-Dip<br />

Zutaten für 10 Personen:<br />

1 Lachsforelle mit ca. 1 kg<br />

1 Zitrone<br />

Meersalz<br />

1 Bund Thymian<br />

10 Scheiben Brot<br />

1 Limette<br />

1 Zedernholzplanke<br />

Joghurt-Wasabi-Dip:<br />

1 Becher Joghurt<br />

Limettenabrieb von einer Limette<br />

Wasabipaste nach Belieben<br />

Meersalz<br />

gemörserter Pfeffer<br />

Das Joghurt mit Limettenabrieb, Wasabipaste,<br />

Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Gut durchmengen und in den Kühlschrank<br />

geben.<br />

Den Grill auf etwa 160 Grad aufheizen.<br />

Die Zitrone halbieren und mit der<br />

Schnittfläche nach unten mittig auf der<br />

Holzplanke platzieren. Den Fisch innen<br />

mit Salz würzen und die Bauchhöhle<br />

großzügig mit frischem Thymian füllen<br />

und dann auf die Zitronen setzen,<br />

sodass der Fisch stabil aufrecht auf der<br />

Planke steht.<br />

Die Planke nun auf die indirekte Zone<br />

des Grillrostes stellen und den Fisch<br />

auf eine Kerntemperatur von 42 Grad<br />

ziehen lassen. In der Zwischenzeit das<br />

Schwarzbrot antoasten.<br />

Nach einer kurzen Rastphase, in der<br />

unser Fisch noch nachzieht, die Haut<br />

seitlich abziehen und mit zwei Löffeln<br />

schön die Filets vom Fisch ziehen. Das<br />

Fleisch etwas pullen, auf das Schwarzbrot<br />

geben und nach Geschmack mit<br />

Wasabi-Joghurt-Dip überziehen. Mit<br />

etwas Limettenabrieb und einem Thymianzweig<br />

garnieren.<br />

51


essen & trinken<br />

Foodpairing & Drink Tinder<br />

Steaks<br />

auf<br />

Partnersuche<br />

Der Modebegriff „Foodpairing“ steht für neue, originelle Kombinationen<br />

oft sehr unterschiedlicher Texturen und Lebensmittel, um überraschende,<br />

neue Geschmackserlebnisse und -harmonien zu schaffen.<br />

Das gilt auch für die geläufigste Form dieser Paarungen, die nicht selten<br />

zur Dreiecksbeziehung werden: die goldrichtige Kombination von<br />

verschiedenen Speisekomponenten mit deren Getränkebegleitung.<br />

62


essen & trinken<br />

Gelungene Food&Drink-Paarungen<br />

sind aber mehr als nur kulinarisches<br />

Escort-Service. Eher schon die große<br />

Liebe zwischen den einzelnen Komponenten.<br />

Denn auch der ideale Getränkepartner<br />

sollte nicht einfach nur<br />

zum Essen passen, sondern dieses<br />

kongenial eine ganze Genuss-Stufe<br />

höher heben. Mindestens und natürlich umgekehrt.<br />

Besonders gilt das für die richtige Getränkewahl zu<br />

Gegrilltem oder gar Geräuchertem, weil hier neben<br />

den durch die trockene Hitze des Feuers stark intensivierten<br />

Aromen von Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse<br />

zusätzlich auch noch kräftige Röststoffe und<br />

Raucharomen ganz besondere Ansprüche an die Begleitung<br />

stellen.<br />

Und oft landet diese sogar schon vorab als Aromaunterstützer<br />

in der Rezeptur der Marinade des Grillgerichtes<br />

oder dem Bratenjus. „Ich koche gern mit<br />

Alkohol, manchmal gebe ich ihn sogar ins Essen“,<br />

sagte öfters auch Vincent Klink, deutscher TV-Koch<br />

mit Michelin-Besternung. Tatsächlich sind nicht<br />

mehr nur Wein, Bier und Mineralwasser die Topscorer<br />

als Foodpartner, sondern auch zunehmend harte<br />

Getränke, die pur oder als Longdrink immer öfter<br />

auch zum Essen geordert werden und nicht mehr<br />

nur als Aperitif oder Digestif an den Zeiträndern des<br />

Menüs verharren.<br />

Nicht immer muss ein alkoholisches Getränk im Glas<br />

oder in der Sauce sein, damits spannend wird – auch<br />

bei den sogenannten Softdrinks gibt es inzwischen<br />

immer mehr beziehungsfähige und interessante Angebote<br />

jenseits des Apfelspritzers. Aber obwohl man<br />

in der gehobenen Gastronomie von modernen Sommeliers<br />

längst auch in Sachen Bier und Fruchtsaft<br />

beraten wird, schadet es sicher nicht, da selbst gut<br />

Bescheid zu wissen.<br />

Wein oder Bier oder ...?<br />

Vom stillen oder lauten Wasser am Tisch einmal<br />

abgesehen, steht Wein als Datingpartner der Grillgerichte<br />

bei den meisten von uns immer noch an<br />

allererster Stelle. Und der Klassiker zum Steak vom<br />

Grill ist natürlich ein schöner Rotwein. Gerne werden<br />

hier schwere Kaliber mit viel Tannin und Holz empfohlen,<br />

doch das geht ganz gerne schief. Besser ist es<br />

nämlich, kräftige und eher reife Weine mit runden<br />

und fruchtigen Aromen zu wählen. Also lieber Burgund<br />

als Bordeaux, Kirsche und Cassis als Säure und<br />

großes Holzfass als Barrique. Und wenn es Bier sein<br />

soll, dann lieber ein Bock als ein Pils, oder aber ein<br />

Porter bzw. Stout. Die Karamellisierung von Fleisch<br />

beim <strong>Grillen</strong> ist nämlich eine ähnliche Reaktion wie<br />

beim Darren von Malz. Daher sind diese Biere mit<br />

ihren Röstaromen eine ideale Ergänzung dazu.<br />

Mit ohne ...<br />

Bei den alkoholfreien Alternativen gibt es in der<br />

Sterneküche inzwischen einen Megatrend zu raffinierten<br />

Obst- und Gemüse-Cocktails und hippem<br />

Wasser-Kefir. Doch oft ist es schon perfekt, einfach<br />

einen Krug stilles Wasser mit Aromaten wie ein paar<br />

Scheiben Ingwer, einigen Minzblättern, frischem Koriander<br />

oder angeklopftem Zitronengras einige Zeit<br />

im Kühlschrank ziehen zu lassen. Werden Fruchtsäfte<br />

zum Steak serviert, sind verhalten süße Sorten<br />

wie Cranberry, Holunder oder Johannisbeere zu<br />

empfehlen, die mit Wasser aufgefüllt werden und<br />

oft auch noch einen Spritzer frischen Zitronensaft<br />

vertragen.<br />

Eine gute Idee ist auch oft ein guter Tee. Etwa Grüner<br />

Tee zum Steak und zu dunklem Geflügel, Oolong<br />

oder Lapsang Souchong zu Geräuchertem, Zitronengras<br />

zu Huhn, Jasmintee zu scharfen Gerichten.<br />

63


essen & trinken<br />

Fleisch aus dem Smoker, aber auch Räucherfisch<br />

mag eine gewisse Süße beim Getränkepartner.<br />

Das gilt für den Wein (z.B. einen Gewürztraminer<br />

oder Rotgipfler) ebenso wie für das Bier. Gerne mit<br />

kräftigem Malz und nur ganz wenig Hopfen. Denn<br />

Bitterstoffe und Rauch ergeben wirklich keine angenehme<br />

Liaison.<br />

Eher fetteres, knuspriges Schweinefleisch vom Grill<br />

hingegen – also etwa ein Braten oder auch Spareribs<br />

– vertragen beim Bier eine kräftige Hopfennote<br />

und beim Weißwein solide Säure. Rotwein passt<br />

hier aber genauso wenig wie bei der Gans vom Grill.<br />

Auch wenn das oft genau so vorgeschlagen und serviert<br />

wird. Nur wenn Rotkraut mit an Bord ist (der<br />

beste Buddy der Gans ist eigentlich Weißkraut),<br />

kann man hier eine Ausnahme machen.<br />

Selfmade. Manche Drinks gibt es einfach nicht zu kaufen<br />

– also machen wir uns die Fruchtsäfte, Cocktails<br />

und Mixgetränke in Zukunft einfach selbst, die optimal<br />

zu unseren Grillgerichten passen. Entweder nach bewährten<br />

Rezepten oder Freestyle im Experimentalmodus.<br />

Denn ganz wie die Topgastronomie kann man hier<br />

die unterschiedlichsten Getränke und Aromaten hemmungslos<br />

mischen, bis der ideale Begleiter im Glas ist.<br />

Neben besten Grundstoffen, Mut und Phantasie braucht<br />

es dazu lediglich einen guten Gaumen. Und vielleicht<br />

ein paar Anregungen aus den Sterneküchen:<br />

Zu Geflügel passen natürlich ganz allgemein Weißweine<br />

am besten, mit Ausnahme von Wildgeflügel<br />

und auch der dunkelfleischigen Ente. Die liebt eine<br />

Rebsorte namens Pinot Noir, egal ob es ein gelagerter<br />

Spitzenburgunder mit viel reifem Holz oder ein<br />

fruchtiger, junger Österreicher ist. Beim Bier sind es<br />

helle Typen wie Leichtbier, Pils oder Zwickl, die besonders<br />

gut mit Federvieh vom Grill können.<br />

Zu Fisch vom Rost passen sehr gut ein eleganter<br />

Pinot Blanc (alias Weißburgunder), ein leichter<br />

Riesling oder auch ein trocken ausgebauter Gelber<br />

Muskateller. Nur mit der Säure sollte man es hier<br />

nicht übertreiben, denn die kann nicht so gut mit<br />

den Röststoffen. Und schließlich ist auch ein eleganter<br />

Rosé als mediterrane Alternative hier ein<br />

heißer Tipp. Fische vertragen sich übrigens selten<br />

mit kräftig gehopften Pilsbieren oder Pale Ales, da<br />

sind schon eher helle Weizenbiere zu empfehlen.<br />

Meeresfrüchte wiederum lieben allesamt Chardonnay<br />

– damit kann man da kaum was falsch machen.<br />

Das gilt für Tintenfisch ebenso wie für Muscheln und<br />

Garnelen aller Art.<br />

Beim Käse vom Grill ist es nicht viel anders als bei<br />

jenem aus dem Kühlschrank – nur noch deutlich<br />

ausgeprägter. Leichte, fruchtige Weißweine passen<br />

also sehr gut zu ebenso leichten Käsesorten, reifer<br />

Weichkäse vom Grill hingegen will schon eine Begleitung<br />

auf aromatischer Augenhöhe. Das darf dann<br />

also vielleicht ein Malvasier sein oder sogar eine Trockenbeerenauslese.<br />

Unser Biertipp zu Halloumi ist<br />

übrigens ein schönes Märzen oder Zwickl.<br />

DAS PASST<br />

BESONDERS<br />

GUT...<br />

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Schokolade zu Blumenkohl,<br />

Blauschimmelkäse und Zwiebeln<br />

Kaffee zu Lachs, Rindfleisch,<br />

Meeresfrüchten, Huhn, Wild,<br />

Gurke und Paprika<br />

Weiße Schokolade zu Kaviar<br />

Kren zu Heidelbeeren<br />

Kokosnuss zu Tomaten<br />

Kirsche zu Lamm<br />

Zimt zu Süßkartoffeln<br />

Schwarzer Tee zu Karotte<br />

Lakritze zu Lachs<br />

Ingwer zu Grünkohl<br />

Safran zu Milch<br />

Popcorn zu Rindfleisch<br />

Erdbeeren zu Huhn<br />

Zwetschken zu Topinambur<br />

64


essen & trinken<br />

Long<br />

drink<br />

Tipp<br />

Jägermeister<br />

Collins<br />

Zutaten:<br />

4 cl Jägermeister<br />

1 cl Birnenschnaps<br />

6 cl Birnensaft<br />

1 cl Zitronensaft<br />

Ginger Ale<br />

Salbeiblätter<br />

Zubereitung:<br />

Den Jägermeister und den Birnenschnaps über<br />

Eiswürfel gießen, dann den Birnen- und den<br />

Zitronensaft dazugeben. Mit Ginger Ale auffüllen<br />

und mit frischen Salbeiblättern servieren.


uchtipps<br />

<strong>Grillen</strong> lesen<br />

Die Abende werden jetzt immer länger und die Temperaturen sinken noch viel rascher als der Unterhaltungswert<br />

des Fernsehprogramms. Außerdem naht ja jetzt schon wieder Weihnachten mit großen<br />

Schritten und es wird offensichtlich auch der eine oder andere Blackout immer wahrscheinlicher.<br />

Allesamt gute Gründe also für ein paar nagelneue Bücher aus dem erweiterten Themenkreis der<br />

Feuerküche, die praktischerweise auch ganz ohne Stromanschluss und WLAN auskommen.<br />

Daher haben wir wieder einmal die interessantesten Titel aus den aktuellen Neuerscheinungen herausgesucht<br />

und durchgelesen, die besten davon stellen wir Ihnen hier vor. Um Ihnen einerseits die<br />

Qual der Wahl zu lindern und die eine oder andere Fehlinvestition zu ersparen, aber auch um das<br />

Christkind zeitgerecht zu inspirieren.<br />

Neue Cuts vom<br />

Schwein<br />

Edelklinge. Satte 68 Euro kostet das<br />

rund 250 Seiten starke Hardcover im<br />

Format 22x28x2,8cm des Fleischexperten<br />

Christoph Grabowski, das sich<br />

einzig und allein der kulinarischen Anatomie<br />

des Schweines widmet, nachdem<br />

bereits sein Vorgänger „Neue Cuts<br />

vom Rind“ die Kassen des dfv-Verlages<br />

gehörig klingeln ließen. Trotz des geschmalzenen<br />

Preises ist auch dieser<br />

Band wieder eine echte Empfehlung für<br />

Profis und ambitionierte Amateure der<br />

Fleischküche. Denn hier werden nicht<br />

nur Herkunft und Schnitt-Technik für<br />

weitgehend bekannte Teilstücke demonstriert,<br />

sondern auch internationale<br />

Cuts, die hierzulande noch nicht<br />

so populär sind und daher einiges an<br />

Differenzierungspotential für die Gastronomie<br />

und Grillmeister bieten. So<br />

werden hier die neuen Stars der Szene<br />

wie „Pluma“, „Presa“ und „Secreto“ beschrieben,<br />

aber auch Exoten wie „Chingolo“,<br />

„Marucha“ und „Fianco“.<br />

HHHHH<br />

Toms Winter <strong>Grillen</strong><br />

Some like it cold. Tom Heinzle mags offensichtlich<br />

kalt. Auf über 200 Seiten widmet<br />

er sich in seinem neuesten Buch (im Format<br />

21x26x2,2cm um ca. € 30,-) wieder einmal dem<br />

Thema Wintergrillen, das er mit gezählten<br />

65 neuen Rezepten lustvoll zelebriert. Vom „Gin<br />

on Fire“ über „Käsefondue aus dem Dutch Oven“<br />

über „Ente mit Portwein-Kohl“ und „Winter-<br />

Beefstew in der Brottasse“ bis zur „Crème Brulée<br />

mit gegrillten Physalis“.<br />

Die Rezepte und Zutatenlisten sind eher straff<br />

angelegt, was deren Nachvollziehbarkeit aber sicher<br />

nicht schadet. Genaue Angaben zu Gar- und<br />

Kerntemperaturen erleichtern auch dem Einsteiger der Feuerküche das Leben.<br />

Gerätetechnisch wurde das meiste stimmungsvoll auf einem Kamado-Grill und<br />

einem offenen Holzkohlegrill fotografiert, kann aber auch auf Gasgrills mindestens<br />

ebenso einfach umgesetzt werden. HHHH<br />

Besserwisser<br />

Dudens Sprachschätze. Gerade<br />

einmal 12,5x18,7x1,2cm messen die<br />

kleinen, sorgfältig in Pappe gebundenen<br />

Bändchen der neuen „Sprachschätze“-<br />

Serie aus dem Hause Duden, von denen<br />

es uns besonders die Ausgaben „Essen &<br />

Trinken“ sowie „Tiere & Pflanzen“ angetan<br />

haben. Auf rund 125 weitgehend<br />

illustrationsfreien Seiten um jeweils € 10,50 wird alphabetisch geordnet sowohl<br />

besonderen wie völlig banalen Begriffen sprachwissenschaftlich auf den Grund gegangen.<br />

So erfahren wir, dass der Barsch im Wortstamm mit dem ebenso stacheligen<br />

Bart verwandt ist, der Pfifferling einst Pfeffermilchling hieß, ehe er eingekürzt<br />

wurde, und der Zaun germanischer Namensahne der englischen „Town“ ist. Aber<br />

auch Redewendungen und Sprichwörtliches wird gekonnt analysiert und liefert uns<br />

Klugscheißern nicht nur Stoff fürs gepflegte Tischgespräch beim Wintergrillen, sondern<br />

auch zur Reflexion. Denn an der oft verblüffenden Verwandschaft von Namen<br />

und Vokabeln lassen sich nicht nur die sprachlichen Völkerwanderungen wortwörtlich<br />

ablesen, sondern auch die gemeinsamen Wurzeln vieler Kulturen und Ethnien.<br />

HHHH<br />

66


uchtipps<br />

<strong>Grillen</strong><br />

Komplettpaket. Michael Koch ist Foodstylist,<br />

Rezeptentwickler und Autor aus<br />

München, sein neuestes Werk widmet<br />

er nun nach einigen Kochbüchern dem<br />

Thema <strong>Grillen</strong>. Normalerweise sind das erfahrungsgemäß<br />

keine optimalen Voraussetzungen<br />

für spezifische Grill-Literatur,<br />

wir wurden hier jedoch sehr positiv überrascht.<br />

Das im ZS Verlag erschienene Hardcover-<br />

Schwergewicht im Format 23,2 x 28,7<br />

x 3,3 cm mit über 300 Seiten und geschwärztem<br />

Schnitt (ca. € 32,-) beinhaltet<br />

nämlich neben einer ausführlichen und sehr gut gemachten Intro zum Thema auf<br />

den ersten 50 Seiten - mit allen relevanten Gerätetypen, Methoden und Tipps -<br />

auch rund 100 Rezepte mit viel Warenkunde und profunden Informationen. Die<br />

Rezepte sind gut strukturiert, übersichtlich und informativ, die dazugehörige Fotografie<br />

nicht nur appetitlich, sondern auch sehr authentisch. Damit kommen sicher<br />

sowohl Grillneulinge als auch Fortgeschrittene sehr gut klar. Der wirklich sehr umfassende<br />

Band ist also für ambitionierte Einsteiger ideal, hat aber auch für Profis<br />

Einges an Inspirationspotential zu bieten. H HHH<br />

Einfach gutes Brot<br />

backen<br />

Back auf Zack. Jenny Gruber ist nicht nur<br />

diplomierte Kräuterhexe, AMA-Grilltrainerin<br />

und sogar bei Meisterschaften höchst erfolgreich<br />

unterwegs, sondern trotz ihrer<br />

Jugend schon seit vielen Jahren österreichische<br />

Brotbotschafterin, deren Kurse immer sehr gut gebucht sind. Mit dem<br />

prächtigen Hardcover im Format 19,5x24,0cm (um € 25,70), der dieser Tage<br />

im Südwest Verlag erschien, hat sie sich nun den lang gehegten Wunsch erfüllt,<br />

ihr Know-how mit noch mehr Menschen zu teilen. Denn Jenny liebt Brot und sie<br />

lebt Brot. Nicht jenes aus dem Backautomaten, sondern echtes, handgemachtes.<br />

Meist mit Sauerteig oder dem „Ura“ als Grundstoff einer langsamen Teigführung,<br />

an deren Ende immer ein Brot steht, das deutlich mehr kann als die Normalware.<br />

Besonders wichtig ist Jenny Gruber dabei die Verwendung von regionalen, saisonalen<br />

und biologischen Zutaten. Und als Backofen kommen natürlich nicht nur<br />

der Herd, sondern auch der Grill und der Dutch Oven in die engere Wahl.<br />

Auf ca. 208 Seiten mit rund 80 hervorragenden Fotos von Foodprofi Thomas<br />

Apolt gibt es neben den vielen profunden Tipps und unterschiedlichsten Brotrezepturen<br />

aber auch solche für süßes Gebäck sowie Brot-affine Rezepte wie<br />

„Rindsrouladen mit Brotkrusterl“, „Milzschnitten“ und „Hendl Cordon Bleu Natur<br />

mit Tunkbrot“. HHHHH<br />

Fermentista<br />

Wet Anti Aging. Die diplomierte<br />

Ernährungstrainerin und „Fermentista“<br />

Andrea Bierwolf führt die Leser<br />

in diesem Hardcover mit knapp 300<br />

Seiten im Format 19,5x25x2,7cm um<br />

€ 25,- durch ihre persönliche Welt der<br />

Fermentation im Eigenbau. Von Sauergemüse<br />

über Essig und Joghurt bis<br />

hin zum Sauerteig. Die ersten 95 Seiten<br />

sind primär gesundheitlichen sowie<br />

detailreichen lebensmitteltechnologischen<br />

Aspekten gewidmet, bevor es<br />

dann in den praktischen Teil übergeht,<br />

der auch unerfahrene Leser gründlichst<br />

Schritt für Schritt anleitet. Darin eingebettet<br />

ruhen etwas unsystematisch in<br />

der Abfolge die einzelnen Rezepte, die<br />

aber ebenfalls sehr genau und nachvollziehbar<br />

angelegt sind. Man hat dabei<br />

immer das gute Gefühl, dass die Autorin<br />

sehr genau weiß, wovon sie spricht<br />

– lediglich die Illustration der einzelnen<br />

Schritte und Rezepte hätte etwas reichhaltiger<br />

ausfallen können. Dafür ist die<br />

sympathische Autorin selbst gefühlt<br />

fast auf jeder Doppelseite zumindest<br />

mit ihrem Konterfei präsent – auf der<br />

Doppelseite 166/167 sogar gezählte<br />

vier Mal! Da haben es die Layouter<br />

doch etwas übertrieben. HHHH<br />

67


uchtipps<br />

Fakten zum Fleischkonsum<br />

Dass wir heute mehr Fleisch denn je essen,<br />

ist allgemein bekannt. Aber ein Irrtum.<br />

Süßwasserfisch<br />

Catch of the day. Das ist kein Bestimmungsbuch,<br />

aber bestimmt ein<br />

gutes. Denn am Werk waren hier keine<br />

Biologen, wie der flüchtige Amazon-<br />

Kunde anhand des Titels meinen<br />

könnte, sondern die vier Musketiere<br />

der naturnahen österreichischen Feuerküche<br />

– Jürgen Kernegger, Adi Bittermann,<br />

Franz Größing und Leo Gradl.<br />

Mit sehr stimmungsvollen Fotos ihres<br />

Leibfotografen Thomas Apolt garniert,<br />

werden in diesem schönen Hardcover<br />

der österreichischen Unterwasserwelt<br />

und ihrer Zubereitung auf 224 Seiten<br />

über 70 Rezepte sowie ausgesprochen<br />

kompetente Tipps und Tricks gewidmet.<br />

Vom „Eingemachten Wallergulasch“ bis<br />

zu den „Pralinen von der Lachsforelle“<br />

reicht dabei das Spektrum origineller<br />

Rezepturen, aber auch ganz grundsätzliche<br />

Fragen zum Thema Fisch am<br />

Grill werden schon beantwortet, bevor<br />

wir sie erst richtig stellen konnten.<br />

Wie schon der im Vorjahr erschienene<br />

„Asado“-Band des nämlichen Autoren-<br />

Quartettes ein heißer Tipp für den Gabentisch.<br />

HHHHH<br />

Nicht nur unsere prähistorischen<br />

Ahnen – die Sammler<br />

und Jäger der immerhin 2,6<br />

Millionen Jahre währenden<br />

Steinzeit – aßen große Mengen<br />

von Fleisch, um ihren Energiebedarf<br />

zu stillen.<br />

Im Paris des 18. Jahrhunderts lag der<br />

durchschnittliche Pro-Kopf-Verzehr<br />

von Fleisch Aufzeichnungen des Naturwissenschafters<br />

Antoine Laurent<br />

de Lavoisier zufolge selbst vor Beginn<br />

der Französischen Revolution (1789-<br />

1799) pro Einwohner bei 72,6 kg – also<br />

deutlich höher als heute. Dass sich<br />

diese Zahl aus dem Schnitt zwischen<br />

den Gelagen der Feudalherren und den<br />

leeren Tellern der hungernden Armen<br />

errechnete, steht auf einem anderen<br />

Blatt. Und in den ländlichen Regionen<br />

Europas war ohnehin fast überall<br />

Schmalhans Küchenmeister.<br />

Wie auch Kriege, Nachkriegszeiten,<br />

Wirtschaftskrisen, Epidemien und vor<br />

allem Klimaschwankungen sowie die<br />

folgenden Missernten immer wieder<br />

Dellen in die Kurven der europäischen<br />

Fleisch-Statistik drückten. Andererseits<br />

aber stieg der Fleischverbrauch in den<br />

Erholungsphasen zwischen den Krisen<br />

dann oft wieder überproportional. So<br />

auch zuletzt im „Wirtschaftswunder“<br />

der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts,<br />

von dessen Fleischkonsum-Gipfeln<br />

wir heute bereits wieder weit<br />

entfernt sind.<br />

Die Konsumerhebung der „Statistik<br />

Austria“ weist für Österreich von 1974<br />

bis 2015 einen Rückgang des Pro-Kopf-<br />

Verbrauches von Fleisch- und Wurstwaren<br />

von 34,1% aus, wobei dieser bei<br />

Rind- und Kalbfleisch mit einem Minus<br />

von 55,9% offenbar noch heftiger ausfiel<br />

als bei Schweinefleisch. Lediglich<br />

das Geflügel verzeichnete in diesen 40<br />

Jahren ein Plus von 21%.<br />

Trotzdem hat sich die globale Fleischproduktion<br />

in den letzten 50 Jahren<br />

fast vervierfacht. Das liegt nur teilweise<br />

an der merklich gestiegenen Kaufkraft<br />

der neuen Mittelschichten in Asien und<br />

den Schwellenländern, in der Hauptsache<br />

aber an der explosiven Entwicklung<br />

der Weltbevölkerung (siehe Kasten). Aber<br />

ganz sicher nicht am Fleischkonsum in<br />

Europa, der immer noch leicht rückläufig<br />

ist – wenn auch auf hohem Niveau.<br />

Derzeit verzehrt jeder Erdenbewohner<br />

im Schnitt mehr als 43 Kilo Fleisch pro<br />

Jahr, in Österreich und Deutschland sind<br />

es knapp über 60 Kilogramm.<br />

Fleisch ist in der westlichen Welt übrigens<br />

tendenziell männlich. In Deutschland zum<br />

Beispiel (und wohl auch in Österreich)<br />

verzehren Männer im Durchschnitt etwa<br />

doppelt so viel Fleisch und Wurst pro Tag<br />

wie Frauen. In den USA – wo die Ernährung<br />

generell noch viel fleischlastiger ist<br />

– sind es immer noch rund fünfzig Prozent<br />

mehr.<br />

GLOBALER<br />

APPETIT<br />

Umfasste die Weltbevölkerung<br />

1974 noch ca. 4 Milliarden Menschen,<br />

so waren dies <strong>2021</strong> bereits<br />

8 Milliarden. 1,5 Milliarden davon<br />

in China, 1,4 Milliarden in Indien<br />

und ebenso viele in Afrika – Tendenz<br />

steigend.<br />

In den meisten Industrienationen<br />

liegt der Fleischkonsum seit Jahrzehnten<br />

relativ konstant auf hohem<br />

Niveau. Während in Deutschland<br />

und Österreich 2019 knapp mehr<br />

als 60 Kilogramm Fleisch pro Person<br />

gegessen werden, sind es in<br />

den USA und Australien mehr als<br />

100 Kilogramm, in Argentinien<br />

kaum weniger. Aber auf China alleine<br />

entfällt inzwischen fast ein<br />

Drittel des gesamten weltweiten<br />

Fleischkonsums und auch ein Drittel<br />

des Konsum-Wachstums der<br />

vergangenen 20 Jahre.<br />

68


praxistest<br />

Weber SmokeFire<br />

Upgrades im<br />

Praxistest<br />

Der Pellets-beheizte „SmokeFire“ von<br />

Weber ist tatsächlich das, was der Name<br />

schon sagt. Also einerseits Smoker für<br />

Low&Slow-Jobs und andererseits Grill mit<br />

Hochtemperaturpotential mit einem enormen<br />

Temperaturspektrum von 95-315°C. Immer<br />

unterstützt von einer Steuerung, die man als „Analog-<br />

Native“ einfach per Dreh- und Drückknebel bedienen<br />

kann, auf Wunsch aber auch per App und bis hin zu<br />

kompletten Garprogrammen. Die integrierte Weber<br />

Connect Smart Grilling-Technologie mit optionalen<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen machts möglich und<br />

einfach, Garzeit, Gartemperatur, Kerntemperatur und<br />

Gargrad der Speisen im Smoker auch aus der Ferne zu<br />

überwachen und zu steuern. Bis zu vier Temperaturfühler<br />

können angeschlossen werden, dem Einsteiger gibt<br />

der integrierte Grillassistent komplette Anleitungen<br />

und Tipps – vom Anfeuern bis hin zum Servieren. Diese<br />

App steht sowohl für iOS als auch für Android-Handys<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

Natürlich kommt man auch sehr gut ohne App über<br />

die Runden, denn das gut lesbare, witterungsbeständige<br />

LCD-Display am Gerät zeigt sämtliche Daten des<br />

Weber Connect Systems wie Zeit-, Temperatur- und<br />

Steuerungsangaben sowie die einzelnen Schritte der<br />

Grillanleitungen präzise an. Aber weil auf diesem Sektor<br />

die Zeit noch viel weniger stehen bleibt als sonst<br />

70


praxistest<br />

ohnehin, rentiert es sich, die App (und damit auch<br />

die Weber Connect Steuerung) dann und wann per<br />

Update auf den neuesten Stand zu bringen. Wobei<br />

die neu ausgelieferten Geräte diese meistens schon<br />

an Bord haben.<br />

Das bringt dann beispielsweise extra Rauchgeschmack<br />

durch den neuen „SmokeBoost“, der auch bei älteren<br />

SmokeFire-Geräten nach einem Update via App oder<br />

Drehregler angewählt werden kann. So entwickelt<br />

der Pelletgrill für die gewählte Dauer besonders viel<br />

Rauch, wenn man etwa Käse oder ein Steak schnell<br />

intensiver aromatisieren möchte.<br />

Weitere Upgrades. Als sehr sinnvolle räumliche<br />

Erweiterung für den SmokeFire bietet Weber einen<br />

Edelstahl-Seitentisch zum Herunterklappen, der an<br />

die linke Flanke des Gerätes geschraubt wird – egal<br />

ob EX4 oder EX6. Der Griff, der an dieser Stelle am<br />

SmokeFire montiert ist, wird dafür mit ein paar Handgriffen<br />

entfernt und dann wieder am Seitentisch montiert.<br />

Klappt man den Tisch an, passt die Abdeckhülle<br />

des SmokeFire wieder wie gewohnt. Mit 28,5x49cm<br />

hat man damit bei Bedarf ein echtes Plus an Arbeitsfläche,<br />

als Extra steckt optional unter dem Tisch auch<br />

griffbereit noch das passende Weber Schneidbrett im<br />

Format 45x27cm. Mit Saftrille, spülmaschinenfest<br />

und klingenschonend. Dass an der Vorderkante des<br />

Seitentisches dann auch noch ein Flaschenöffner für<br />

Kronenkorken integriert wurde, ist vielleicht ein Plus<br />

für besonders lange Wartezeiten beim Smoken.<br />

Die richtigen Pellets. Pelletgrills und -smoker werden<br />

mit Holzpellets aus gepressten Sägespänen befeuert.<br />

Diese Technik verbindet daher die Vorteile<br />

des <strong>Grillen</strong>s mit Holz mit dem Komfort der einfachen<br />

Bedienung und der präzisen Temperatursteuerung,<br />

die man sonst nur von Gas- und Elektrogrillern kennt.<br />

Weber bietet für seine SmokeFire-Geräte derzeit<br />

drei verschiedene Sorten Pellets in 9-kg-Gebinden<br />

an: Hickory, Apfelholz und Grill Academy Blend (das<br />

macht geschmacklich tatsächlich einen Unterschied).<br />

Der Trichterbehälter eines SmokeFire hat Platz für so<br />

einen ganzen 9-Kilo-Sack Pellets, egal ob man den<br />

EX4 oder den EX6 auf der Terrasse stehen hat. Das<br />

reicht bei den moderaten Temperaturen eines <strong>BBQ</strong><br />

locker für einen ganzen Tag, aber manche Steaks<br />

mögen es richtig heiß – dann geht es auch mit dem<br />

Brennstoff flott weiter.<br />

In der Pelletkammer überwacht ein Scanner den Füllstand<br />

der Pellets und informiert per App und über das<br />

LCD-Display, wenn neue Pellets nachgelegt werden<br />

müssen.<br />

Jedenfalls ist es ratsam, besser keine normalen Heizpellets<br />

zu verwenden, denn diese sind nicht nur<br />

geschmacklich riskant, sondern auch in Größe, Brennverhalten<br />

etc. meist suboptimal. Und wenns bei der<br />

Förderschnecke klemmt, wird der Heizvorgang abgebrochen<br />

und es geht nach einer Abkühlphase wieder<br />

zurück an den Start.<br />

Derlei kann übrigens auch passieren, wenn man zwar<br />

die richtigen Pellets hat, diese aber falsch gelagert<br />

werden. Dann nehmen sie nämlich Feuchtigkeit aus<br />

der Luft auf und brennen nicht nur schlechter, sondern<br />

quellen auch etwas auf. Und schon kann es im<br />

Transportsystem spießen. Daher ist es sinnvoll, die<br />

Pellets bei längeren Schaffenspausen aus dem Trichter<br />

abzulassen und in einem dichten Behälter aufzubewahren.<br />

Weber bietet dafür eigene witterungsbeständige<br />

Brennstoff-Aufbewahrungsbeutel an, mit denen<br />

man Holzpellets und Holzkohle auch im Freien aufbewahren<br />

kann. Mit einem Klarsicht-Fenster zur<br />

Kennzeichnung verschiedener Brennstoffe und einem<br />

praktischen Griff, der zugleich Verschluss des robusten<br />

Beutels ist.<br />

Rezepte für den SmokeFire. Für unsere Coverstory<br />

„Surf & Turf“ (ab Seite 20) haben wir auf dem SmokeFire<br />

einige der Hauptdarsteller zubereitet. Wie<br />

etwa Austern vom Grill, ein gesmoktes Schweinsvögerl,<br />

gegrillte Calamari und ein Hieferschwanzel im<br />

Schmortopf.<br />

Und quasi außer Konkurrenz auch noch einen kleinen<br />

Gruß aus der Grillküche: Heilbuttfilets mit Salbei im<br />

Speckmantel auf dem Zedernholzbrett. Diese haben<br />

wir einfach auf dem oberen Grillrost platziert, der<br />

auch in der Tiefe variiert werden kann, und bei rund<br />

140°C eine Viertelstunde gegart und mit einem Extra-Rauchboost<br />

der Apfelholz-Pellets gewürzt. So verbinden<br />

sich die Aromen von Fisch, Speck und frischem<br />

Salbei wunderbar mit den delikaten Rauchnoten, und<br />

von unten steuert das Zedernbrett noch feine Holztöne<br />

bei.<br />

71


feature<br />

Napoleon Premium Fire<br />

Kamin-Avatar<br />

Allure<br />

Bereits 1969 wanderte die Pforzheimer Familie<br />

Schroeter nach Kanada aus, 1976<br />

gründete sie die Wolf Steel Ltd und 1978<br />

startete die Produktion des ersten Ofens.<br />

Seit 1980 gibt es den Markennamen „Napoleon“.<br />

Zu den Öfen kamen Grills und Kamine, später<br />

zudem Zentralheizungs- und Lüftungssysteme.<br />

Also ist Napoleon tatsächlich schon seit über 40 Jahren<br />

nicht nur im Grill-Business, sondern hatte parallel<br />

auch immer eine starke Kamin-Sparte laufen.<br />

Mit der Entwicklung der „Napoleon Premium Fire“-<br />

Elektrokamine schlägt das Unternehmen nun ein<br />

neues Kapitel auf. Diese LED-Kamine, denen unter<br />

dem Link premiumfire.napoleon.com eine eigene<br />

Website gewidmet ist, schaffen die perfekte Illusion<br />

eines gemütlichen Kaminfeuers – ohne dessen<br />

Nachteile. Keine Brandgefahr, keine Emissionen, kein<br />

Nachlegen, keine Asche. Und natürlich kein Kaminanschluss,<br />

sondern lediglich eine geerdete Steckdose,<br />

oder besser noch einen Unterputzanschluss mit 220-<br />

240V. Santa Claus muss sich halt jetzt allerdings<br />

einen anderen Weg suchen. Dafür gibts viel Design in<br />

etlichen Typen und Größen, eine einfache Bedienung<br />

per Fernbedienung und die Möglichkeit, Farben und<br />

Intensität der Flammen je nach Stimmung zu variieren.<br />

Je nach Modell in der jeweiligen Farbe oder eine<br />

Multi-Color-Kombination aus einem warmen Orange,<br />

einem kühleren Blau, einem lebendigen Gelb oder<br />

einem dezenten Weiß. Möglich machen das hochintensive,<br />

stromsparende LEDs.<br />

Stylus<br />

72


feature<br />

Vor dem Kauf eines Premium Fire sollte man sich<br />

jedoch überlegen, in welchem Raum und in welcher<br />

Höhe man ihn anbringen will. Optimal wirkt das Flammenspiel,<br />

wenn man den E-Kamin in Augenhöhe oder<br />

etwas darüber befestigt. Und seitlich sollte man dem<br />

Kamin auch jeweils mindestens 30 Zentimeter Platz<br />

lassen, damit er gut zur Wirkung kommt. Oben braucht<br />

er ca. 20 Zentimeter „Luft“ wegen der Heizfunktion. Die<br />

Tiefe ist hingegen kaum ein Thema, denn die stylishen<br />

Gehäuse ragen<br />

nur wenig in den<br />

Raum hinein bzw.<br />

können meist<br />

auch ganz in die<br />

Wand integriert<br />

werden.<br />

Mit der Fernbedienung<br />

oder dem Touchpanel steuert man die mehrstufigen<br />

Zeit- und Thermostat-Programme für das leise<br />

Heizgebläse, eine angenehme Sache in der Übergangszeit.<br />

Eine Fenster-offen-Überwachung sorgt dabei für<br />

einen besonderen Clou: Sinkt die Raumtemperatur<br />

innerhalb von drei Minuten um 10°Celsius, dann führt<br />

der Napoleon Premium Fire dies auf ein offenes Fenster<br />

zurück und schaltet automatisch runter.<br />

Modelle. Mit verschiedenen Typen, Größen und Designs<br />

sowie einer Preisrange von € 349,- bis 1.699,-<br />

deckt das Napoleon Premium Fire Programm ein breites<br />

Anwendungsspektrum ab, wobei die ganz breiten Kamine<br />

am besten in einer Hotelhalle oder ähnlich großen<br />

Räumen zur Geltung kommen. Uns hat es besonders<br />

der Napoleon Elektrokamin „Stylus“ mit einer Breite<br />

von 150 Zentimetern um € 799,- angetan. Er gehört zu<br />

den größeren wandhängenden E-Kaminen und hat ein<br />

wenig den Stil eines modernen Sideboards oder Bücherregals.<br />

Sein matt-weiß lackierter Rahmen unterscheidet<br />

ihn von vielen anderen Elektrokaminen und macht ihn<br />

schon ohne Flammenbild zu einem Blickfang.<br />

Die Flammenfarben sind wählbar, die Stärke und Höhe<br />

der Flammen in fünf Stufen einzustellen. Sogar die<br />

Geschwindigkeit der Flammen lässt sich in „dynamisch“<br />

oder „beruhigend“ regeln. Das Deko-Granulat bzw. die<br />

Deko-Äste können mit sechs Farbeinstellungen und Zyklen<br />

unterleuchtet werden, als Extra gibt es einen Fadeout-Modus<br />

für ein langsames Erlöschen der Flammen.<br />

Die Stufen der Heizleistung sind 750 und 1.500 Watt,<br />

der Thermostat kann mit zehn Einstellungen von 18 bis<br />

27°C geregelt werden. Und zu guter Letzt bietet der<br />

Stylus auch noch zwei USB-Ladeportale mit Ladeindikatoren.<br />

73


DIE BESTEN TIPPS<br />

UND INTERESSANTESTEN<br />

NEUHEITEN<br />

Neues<br />

Weber Brennstoff-Beutel<br />

EXTRA DRY<br />

Die neuen, witterungsbeständigen<br />

Brennstoff-Aufbewahrungsbeutel<br />

von Weber für Holzpellets und Holzkohle<br />

um € 31,49 sorgen dafür, dass<br />

diese stets trocken und einsatzbereit<br />

bleiben. Sie bieten Raum für bis zu<br />

ca. 9 kg Brennstoff und verfügen<br />

über einen praktischen Tragegriff,<br />

der zugleich als dichter Rollverschluss<br />

dient. Ein Klarsichtfenster<br />

dient zur Kennzeichnung der verschiedenen<br />

Brennstoffe bzw. Pelletssorten,<br />

ein Griff an der Unterseite erleichtert<br />

das Ausschütten bzw. das<br />

Befüllen des Pellets-Trichters am<br />

Smoker.<br />

Napoleon Drehspieß-Korb<br />

ROTARIER<br />

Dick Pink Spirit<br />

THINK PINK<br />

Mit einer neuen Ausführung der<br />

beliebten „Spirit“-Serie bringt die<br />

Traditionsschmiede aus Esslingen<br />

Farbe und Optimismus in den Lockdown-Alltag.<br />

„Pink Spirit“ vereint die<br />

gewohnten Qualitätsmerkmale der<br />

Serie – mit einem besonders ergonomisch<br />

geformten Griff in leuchtendem<br />

Pink. Wie die Bestseller der<br />

Schwesterserie „Red Spirit“ ist auch<br />

„Pink Spirit“ kompromisslos auf<br />

Schärfe ausgelegt. Alle Klingen werden<br />

aus X55CrMo14-Stahl mit der<br />

Härte 56 HRC geschmiedet und extrem<br />

schlank ausgeschliffen. Durch<br />

die polierte Schneide gleiten die<br />

Messer besonders gut, das Ergebnis<br />

ist ein exakter, sauberer Schnitt. Folgende<br />

Messertypen sind von dieser<br />

Serie erhältlich: Officemesser, Kochmesser,<br />

Santoku mit Kullenschliff,<br />

Brotmesser sowie ein Messerset.<br />

Dieser neue Drehspieß-Korb aus Edelstahl wird mit zwei Feststellschrauben<br />

an einem bestehenden Drehspieß montiert und verfügt über ein dreifach<br />

in der Höhe verstellbares Gitter zum Fixieren des Grillgutes. Damit<br />

kann man auch kleinere Fische, Gemüse, Meeresfrüchte etc. sehr einfach<br />

am Drehspieß grillen. UVP: € 57,50<br />

74


Napoleon Built-In<br />

EDEL & STAHL<br />

Mit der neuen Built-In Grill-Serie 700 und 500 bringt Napoleon 2022 eine Reihe von neuen edelstählernen Komponenten für die<br />

Außen-Traumküche. Flaggschiff der Serie ist der BIG 44 RB mit einem halben Quadratmeter Grillfläche, dessen sechs Hauptbrenner<br />

in Summe 31,7 kW Leistung haben, dazu gibt es noch einen Doppel-Heckbrenner an Bord, ein Drehspieß-Set und 9 mm dicke,<br />

schwere Edelstahl-Roste. Kostenpunkt: € 3.499,-. Dazu kann man sich dann natürlich noch einige weitere hochwertige Elemente<br />

in die Arbeitsplatte wünschen, wie etwa die BIB10IR Sizzle-Zone mit Deckel oder deren XL-Version BIB18IR, einen klassischen<br />

Einbaubrenner oder gar einen Power-Brenner mit 17,6 kW Leistung für das stilechte Woken unter freiem Himmel.


Neues<br />

Wild Bill<br />

MILDER WESTEN<br />

Die junge Marke „Wild Bill“ des Winkelbauer-Portfolios steht in erster<br />

Linie für hochwertiges, aromatisch ausgewogenes Tomatenketchup<br />

ohne Konservierungsstoffe und ohne Geschmacksverstärker. Die einzelnen<br />

Sorten sind durchnummeriert: N°01 ist die pure Basisversion,<br />

N°02 die Variante ohne Zuckerzusatz und N°03 die Glasflasche mit<br />

dem Bio-Ketchup. Und weils so schön dazu passt, gibt es von Wild Bill<br />

nun auch Baked Beans in Tomatensauce, die in zwei Verpackungsgrößen<br />

erhältlich sind – mit 2 oder gleich mit 12 Portionen.<br />

Kotányi Apfel Chips<br />

MACSNACK<br />

Nicht nur Apple hat Chips. Die neuen Kotányi<br />

Apfel Chips in insgesamt fünf Geschmacksrichtungen<br />

punkten sowohl durch ihre Knusprigkeit<br />

als auch durch ihre Naturbelassenheit. Eine<br />

40-g-Packung enthält nämlich durchschnittlich<br />

drei ganze, österreichische Äpfel, die zuvor<br />

schonend luftgetrocknet wurden. Sie kommen<br />

gänzlich ohne Konservierungsmittel sowie<br />

Farb- oder Zusatzstoffe aus. Dadurch bleiben<br />

die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend erhalten,<br />

und das schmeckt man auch. Wer es etwas<br />

süßer mag, greift zu den Apfel-Vanille Chips<br />

oder Apfel-Zimt Chips. Für Frische sorgen die<br />

Apfel-Minze Chips und einen Ausflug in die<br />

mediterrane Geschmackswelt versprechen die<br />

Apfel-Rosmarin Chips.<br />

Feuermeisterin Fäustlinge<br />

DAMENWAHL<br />

Speziell für die Frau am Grill hat der<br />

Arbeitsschutz-Spezialist Feuermeister“<br />

aus Nordrhein-Westfalen ein eigenes<br />

Produktportfolio auf den Markt gebracht,<br />

das den Maßen, Größen und Wünschen<br />

der wachsenden weiblichen Klientel gewidmet<br />

ist. Darin finden sich neu auch stylische<br />

Denim- und Lederschürzen mit speziellen<br />

Damenschnitten sowie die passenden<br />

Grillhandschuhe – in den neuen Farben<br />

Grau-blau, Cognac, Enzian, Schwarz und<br />

Denim – in ausgezeichneter Qualität und<br />

zu fairen Preisen. Der dick wattierte Jeans-<br />

Handschuh auf dem Bild beispielsweise<br />

wird um ca. € 40 angeboten.<br />

Napoleon Fast Read Thermometer<br />

STICHPROBE<br />

Das neue, temperaturbeständige und robuste Klapp-Stichthermometer<br />

von Napoleon ist präzise und schnell. Maximal<br />

fünf Sekunden nach dem Einstich der Nadel in den Braten<br />

ist man über die genaue Kerntemperatur des Fleisches<br />

informiert – je nach Wunsch in Celsius oder Fahrenheit.<br />

Die große Anzeige ist auch bei Sonnenlicht gut lesbar, der<br />

„Auto-shut-off“ nach fünf Minuten Inaktivität verlängert die<br />

Batterielebenszeit erheblich. Klappt man das Gerät zu, wird<br />

es ebenfalls ausgeschalten. UVP: € 29,95<br />

76


Opus-Powergrill<br />

DIE STEAKMASCHINE<br />

Das Zauberwort des hochwertig verarbeiteten<br />

Elektrogrills mit satten 3.000<br />

Watt Leistung heißt „vertikal“. Wie einst<br />

bei Omas Toaster (nur viel stärker)<br />

sorgen beidseitige Hochtemperatur-<br />

Quarzglas-Infrarotstrahler für die richtige<br />

Hitze. Dafür muss das Steak – und<br />

für solches ist dieses Gerät offensichtlich<br />

primär angelegt – in einen Grillkorb<br />

gesteckt und dann hochkant hineingeschoben<br />

werden. Dort entsteht dann<br />

alsbald eine karamellisierte Kruste, während<br />

ein Kerntemperatur-Thermometer<br />

optional den gewünschten Gargrad<br />

überwacht. Durch den Einsatz unterschiedlicher<br />

Grillkörbe können die Möglichkeiten<br />

des Hoch-Ofens jedoch jederzeit<br />

erweitert werden. Kostenpunkt: € 2.699,-<br />

Infos: opus-powergrill.de<br />

Höfats Bowl<br />

SCHÜSSELERLEBNIS<br />

Die puristische, halbrunde Schale des neuen „Bowl“ kann in verschiedenen<br />

Höhen genutzt werden. Als Feuerstelle mit hohem oder niedrigem<br />

Fuß oder aber mit dem hohen dreibeinigen Fuß, dem Grillrost oder einer<br />

Plancha-Platte als Grill für spontane Barbecues.<br />

In puncto Handling ist der Bowl sehr unkompliziert: Im Inneren der<br />

Stahlhalbkugel befindet sich eine herausnehmbare, leicht zu reinigende<br />

Brennschale. Weht der Wind mal etwas stärker, lässt sich der Bowl ganz<br />

einfach nach oben schwenken. Die Flammen lodern geschützt weiter und<br />

werden vor dem schwarzen Hintergrund effektvoll in Szene gesetzt.<br />

Waldbier<br />

ZAPFENSTREICH<br />

Von der Baumkrone in die Schaumkrone. Der Bergwald im Tiroler Oberland<br />

steht im Mittelpunkt des Waldbiers <strong>2021</strong> „Edition Tiroler Bergwald“. Die<br />

natürlichen Zutaten des unfiltrierten Craftbiers sind typische Gewächse des<br />

alpinen Ökosystems. Während die aromatischen Schwarzbeeren dem Waldbier<br />

einen dezenten rötlichen Farbton verleihen, sorgen die harzig-würzigen<br />

Zirbenzapfen für die typische Waldnote.<br />

Der Waldbier-Jahrgang <strong>2021</strong> wird wie seine Vorgänger in limitierter Auflage<br />

in Gourmet-Flaschen zu 0,75 l und 0,33 l angeboten und ist im ausgewählten<br />

Fachhandel und über den Shop der Kiesbye Naturbrauerei erhältlich (kiesbye.at).<br />

Dieses Bier mit 5,9% vol. Alkohol verfügt über eine ausgezeichnete<br />

Lagerfähigkeit und kann mehrere Jahre aufbewahrt werden.<br />

77


Post fur Santa<br />

GUSSEISEN AM STIEL<br />

Mit diesen Stieltöpfen aus hochwertigem Gusseisen eröffnet<br />

Petromax eine neue, robuste Produktserie zum<br />

Kochen, Braten und Schmoren in der Glut, auf der Feuerschale<br />

oder in der Küche. Die Kasserolle mit Deckel ist in<br />

zwei Größen mit einem oder zwei Litern Füllvolumen verfügbar,<br />

der Deckel hat es dabei immer in sich. Denn das speziell<br />

konstruierte Profil an der Innenseite und die leichte Wölbung<br />

führen den kondensierten Dampf gleichmäßig in den Topf<br />

zurück. So gehen die Aromen der Speisen nicht verloren, der<br />

mit Mineralstoffen und Fett angereicherte Sud wird immer<br />

weiter reduziert und sorgt für ein besonders intensives Geschmackserlebnis.<br />

Denn das Besondere an Gusseisen ist<br />

seine Wärmeleitfähigkeit. Das schwere Material verteilt die<br />

Hitze gleichmäßig und speichert sie lange. So bleiben die<br />

Speisen lange warm. Die Oberfläche von Petromax Gusseisen<br />

ist vorbehandelt, deshalb ist die Kasserolle sofort einsatzbereit<br />

und muss nicht eingebrannt werden. Aber durch<br />

die oftmalige Benutzung wird die Kasserolle aus Gusseisen<br />

von Mal zu Mal noch besser. Denn die Essenz von jedem Gericht<br />

verewigt sich in den feinen Poren des Gusseisens. Diese<br />

Patina ist nicht nur ein Geschmacksträger, sie wirkt auch<br />

wie eine natürliche Antihaftbeschichtung.<br />

Die klassischen Stieltöpfe sind nicht nur für das Schmoren<br />

von Fleisch und Gemüse geeignet, sondern für viele Aufgaben<br />

am Grill oder Herd nutzbar: etwa zum Reduzieren<br />

von Saucen, Schmelzen von Schokolade oder auch nur zum<br />

Warmhalten kleiner Portionen. Durch den hohen Rand<br />

lassen sich Saucen oder Karamell bei der Zubereitung gut<br />

schwenken, ohne dass was daneben geht. Und dank der zwei<br />

seitlichen Ausgießhilfen geht auch das Abgießen tropffrei.<br />

Die kleine Kasserolle mit 1 Liter Volumen (um € 49,99) hat<br />

ein Gewicht von 3.100 g, die größere mit 2 Litern Fassungsvermögen<br />

wiegt 4.200 g und kostet € 59,99.<br />

DOWNSIZING<br />

Rapidfire nennt Weber seine praktischen Anzündkamine für Kohle und<br />

Grillbriketts. Mit den passenden Anzündwürfeln kann man damit die Wartezeiten<br />

auf die Weißglut deutlich verkürzen, und sicherer ist es auch. Für<br />

kleinere bzw. portable Grills oder für kürzere Grillsessions ist jedoch oft der<br />

kleinere Kamin um € 20,99 die bessere Wahl, da kleine Kohlemengen darin<br />

gleichmäßiger anbrennen.<br />

78


JÄGERMEISTER<br />

IN GOLD<br />

Jägermeister macht es dem Weihnachtsmann<br />

leicht. Denn der<br />

ikonische Kräuterlikör bringt mit<br />

den diesjährigen „Limited Winter<br />

Editions“ wieder zwei sehr schenkbare<br />

Promotion-Packungen auf den<br />

Markt. So wird jede 0,7-Liter-Flasche ab sofort mit zwei<br />

goldenen Design-Shotbechern ausgeliefert – oder alternativ<br />

in einer edlen Tin-Box im Polygon-Look. Noch ein Tipp<br />

für Weihnachtsmann und Christkind: Idealerweise versteckt<br />

man diese On-Packs vorerst im Gefrierfach und legt sie erst<br />

kurz vor der Bescherung unter den Baum. Denn Jägermeister<br />

genießt man am besten eiskalt bei -18°C.<br />

TRAGFÄHIG<br />

Smokey Joe – mit seiner kompakten Größe von 37cm<br />

Durchmesser und einem Gewicht von gerade einmal<br />

5,5kg ist dieser kleine Kohlegrill von Weber der ideale Begleiter<br />

für ein Picknick, den Campingplatz oder den Balkon. Kessel<br />

und Deckel sind natürlich auch hier porzellanemailliert,<br />

der Grillrost ist aus beschichtetem Stahl und der Deckelgriff<br />

hat einen praktischen Hitzeschutz. Der Deckel kann geöffnet<br />

in einem Bügel arretiert werden.


Post fur Santa<br />

FEUERMEISTER MESSERTASCHE<br />

Stilvoll und sicher sind hochwertige Küchenmesser in einer passenden Ledertasche<br />

untergebracht, die Profis auch gerne für den Transport ihrer<br />

Lieblingsklingen verwenden. Die Messertasche von Feuermeister kann mit<br />

fünf Messern verschiedener Größen und Breiten bestückt werden, die Klingen<br />

werden dabei optimal duch den Gummizug gehalten und jeder Griff sitzt fest<br />

an seinem Platz. Verschlossen wird die zusammengerollte Tasche entweder<br />

mit dem schnellen Klettverschluss oder besonders stilvoll mit einer Schnalle,<br />

beim Leder kann man zwischen fünf Farben wählen. UVP: € 119,90<br />

Tipp: Passend zur Messertasche gibt es aus dem gleichen Leder die Premium-<br />

Lederschürzen von Feuermeister. Bei den Messertaschen ist wie bei den Lederschürzen<br />

im Preis auch ein Gutschein für ein personalisiertes Emblem<br />

enthalten, das etwa für den Namen seines Besitzers oder den „Dienstgrad“<br />

in der Feuerküche genutzt werden kann.<br />

DICHTE GESCHICHTE<br />

Die <strong>BBQ</strong>-Keramik-Kasserolle von Weber ist<br />

ein attraktiver, spülmaschinenfester Bräter<br />

aus schwarz glasierter Keramik im Format 42 x<br />

22,5 x 13 cm, hitze- wie kratzbeständig und bietet<br />

viel Raum. Beispielsweise für Schmorgerichte,<br />

Aufläufe und Eintöpfe, die darin sehr schonend in<br />

Grill oder Ofen gegart werden können. Mit seinem<br />

sehr gut schließenden Deckel eignet sich der<br />

Bräter aber ebenso zur Aufbewahrung von Speisen<br />

in der Kühlung oder zum Warmhalten derselben<br />

bei Tisch auf einem Stövchen. UVP: € 83,99.<br />

HANDFESTE VORTEILE<br />

Manche mögen es heiß, aber besser ist in der Regel doch ein guter<br />

Grillhandschuh. Dieser Fäustlings-Klassiker von Weber ist aus<br />

schwarzer, gesteppter Baumwolle gefertigt, mit einer gut isolierenden<br />

Polyester-Füllung versehen und auch noch ausgesprochen angenehm<br />

zu tragen. Die Manschette kann zum Regulieren der Länge umgeklappt<br />

werden, aber es ist meist ohnehin eher sinnvoll, auch die Unterarme<br />

vor dem Kontakt mit dem heißen Rost zu schützen. Mit einem UVP von<br />

€ 15,74 passt dieser Handschuh auch in schmale Weihnachtsbudgets,<br />

mit seiner Universalgröße auf jede Hand.<br />

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HOL DIR EINEN KORB<br />

Es muss nicht immer Kaviar sein, manchmal<br />

haben wir lieber Fisch oder Meeresfrüchte.<br />

Der hochwertige Grillkorb aus Edelstahl um<br />

€ 31,50 von Weber ist ein ausgesprochen<br />

nützliches Geschenk für Grillfans und passt<br />

zu Grillgeräten jedweder Art. Zwischen den<br />

elastischen Drahtrosten des Korbes lassen<br />

sich auch schlüpfrige Lebensmittel wie kleine<br />

Fische oder Calamaretti gut einspannen und<br />

behutsam grillen, ohne mit dem heißen Rost<br />

darunter direkt in Berührung zu kommen.<br />

Das Wenden und Bepinseln des Grillgutes<br />

ist so völlig einfach, ein Verschluss arretiert<br />

die Bügel dabei sicher. Das Format entspricht<br />

etwa einem A4-Blatt – da lässt sich schon einiges<br />

unterbringen.<br />

Wer’s größer braucht, nimmt aber besser<br />

gleich den Korb um € 41,50 – denn der stellt<br />

die doppelte Grillfläche zur Verfügung.<br />

COOL WOOD<br />

Die Salzburger Tischmanufaktur<br />

„StammDesign“ hat sich mit<br />

außergewöhnlichen, massiven Tischen und Objekten aus ausgesuchten<br />

Baumstämmen in der Interieurszene einen klingenden<br />

Namen gemacht. Wie frei schwebend sitzen die schweren,<br />

wertvollen Obst- und Laubhölzer auf filigran wirkenden Unterkonstruktionen.<br />

Risse und Astlöcher werden mit speziellen Harzen<br />

ausgegossen, die Oberflächen mit großem Aufwand feinst<br />

verschliffen. Das ergibt eine sehr spezielle Optik und Haptik,<br />

mit der die Charaktere der uralten Baumstämme besonders<br />

edel zur Geltung kommen. Diese Verarbeitungstechnik nutzt<br />

man bei StammDesign jetzt aber zunehmend auch für das Design<br />

hochwertiger Küchenaccessoires wie Pfeffermühlen oder<br />

Schneidbretter. Der besondere Reiz dieser handwerklich sehr<br />

hochwertigen Gerätschaften ist die Kombination von verschiedenen Holzarten,<br />

Maserungen und Zuschnitten.<br />

Ansehen kann man sich das Programm in Perwang am Grabensee, wo in der<br />

Manufaktur neben den Schauräumen auch eine sehr stimmungsvolle Event-<br />

Location untergebracht ist, die man samt Gourmetkoch für bis zu zwölf Personen<br />

mieten kann. Infos: stammdesign.at<br />

HEAVY DUTY<br />

Gustl“ heißt dieser emaillierte Gusseisenbräter mit Deckel der böhmischen Edelmanufaktur „Ceský smalt“ um € 249,- und<br />

„Paula“ heißt die Liwanzenpfanne um € 119,-. Sie werden nach alten Mustern in der Tradition von Eduard Bartelmus<br />

in Tschechien hergestellt, der hier 1830 mit der erstmaligen Emaillierung von Gusseisen begann. Heute wird unter der<br />

Marke „Gourmetina“ wieder eine ganze Reihe von schweren, handgemachten Backformen, Brätern und Pfannen aus<br />

diesem hochwertigen Material angeboten, dessen Gareigenschaften nach wie vor unerreicht sind. Aber nicht nur die Bezeichnungen<br />

und Materialien haben K&K-Qualität, sondern auch die sehr dekorativen Farben, die aus dem Portfolio der<br />

Biedermeier-Originale stammen. Zu beziehen bei www.gourmetina.at.


MULTITALENT<br />

D<br />

er „Design Raclette-Fondue Advanced Plus“ von Gastroback<br />

ist der Hansdampf unter den modernen Tischgrills. Er eignet<br />

sich für Raclette-Pfännchen, fürs Fondue oder als Grillplatte – und<br />

auf Wunsch auch für alles zugleich. Und zwar für bis zu neun Personen.<br />

Möglich machen das 2.200 Watt Raclette- und 300 Watt<br />

Fondue-Leistung, ein einstellbarer Temperaturbereich von 150°C<br />

bis 280°C (beim Raclette) und 40°C bis 180°C (beim Fondue). Auf<br />

einem praktischen Parkdeck können Raclette-Pfännchen warmgehalten<br />

oder unbenutzte Pfännchen abgestellt werden. Die Grillplatte<br />

ist abnehmbar und genauso spülmaschinengeeignet wie<br />

die neun Raclette-Pfännchen und der 1-Liter-Fonduetopf.<br />

Der Design Raclette-Fondue Advanced Plus ist aber nicht nur für<br />

größere Familien und gesellige Runden geeignet, denn sämtliche<br />

Komponenten sind auch einzeln und unabhängig voneinander<br />

einsetzbar. Etwa zum <strong>Grillen</strong> und Überbacken, für Käse-, Fleisch-,<br />

Gemüse- und Schokofondues oder schlicht für ein Teppanyaki<br />

bei Tisch.<br />

Ausgestattet ist das 5 Kilogramm schwere, hochwertig verarbeitete<br />

Gerät mit einem beleuchteten LCD-Display, der großen<br />

gerippten Grillplatte mit keramischer Antihaftbeschichtung und<br />

einem Edelstahl-Gehäuse. 9 Pfännchen, 9 Spachtel und 9 Fonduegabeln<br />

sind mit an Bord, der UVP liegt bei € 189,99.<br />

JURASSIC DRINK<br />

Neben 5.000 Hirschen leben auf der „Isle<br />

of Jura“ nur 200 Einwohner, es existiert<br />

nur eine Straße, ein Pub und eine Destillerie.<br />

Diese produziert allerdings einen einzigartigen<br />

Insel-Malt mit dezent rauchigem Sherry<br />

Finish und 40% vol. Alkohol. Einige der offenen<br />

Betriebsgeheimnisse: Die außergewöhnlich<br />

großen Copper Pot Stills gehören zu den<br />

größten Brennblasen Schottlands. Das ergibt<br />

ein leichtes Destillat mit Noten von Zitrusfrüchten<br />

und Kiefernholz. Dem folgt eine zehn<br />

Jahre lange Reifung in Ex-Bourbon-Fässern aus<br />

amerikanischer Weißeiche mit einem Oloroso<br />

Sherry Finish in Jerez, Spanien. Das gibt Geschmack:<br />

Sherry-Süße, dunkle Schokolade,<br />

leichte Rauch-Noten.<br />

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Post fur Santa<br />

DER TRIP-TIPP<br />

Der Weber Traveler ist ein leistbarer, hochmobiler Gasgriller<br />

der Oberklasse. Um € 470,- gibt es das komplette<br />

Paket mit kompakt zusammenlegbarem Wagen, der<br />

fest mit dem Grill verbunden und mit einem hydraulischen<br />

Klappmechanismus ausgestattet ist. Eine automatische Deckelarretierung<br />

ermöglicht, das Gerät auf extrem kleiner<br />

Stellfläche unterzubringen, wogegen die Arbeitsflächen sehr<br />

großzügig angelegt sind. So ist der erstaunlich große Grillrost<br />

mit 2.065 cm 2 nur ein Viertel kleiner als jener des Spirit<br />

325! Er besteht aus porzellanemailliertem Gusseisen und ermöglicht<br />

damit perfekte Grillmarkierungen, die Aufheizzeit<br />

ist ausgesprochen kurz. Die Zündung erfolgt elektronisch<br />

per Knopfdruck, ein Deckelthermometer informiert präzise<br />

über den aktuellen Stand des breiten Temperaturbereichs.<br />

NIMMS PERSÖNLICH<br />

Besondere Geschenkideen für Weihnachtsmänner, Christkinder<br />

und den Eigenbedarf des Grill-Enthusiasten finden sich im Sortiment<br />

der Weber Original Stores in Wien Süd, Wien Nord, Wiener<br />

Neustadt, Marchtrenk und Graz Seiersberg. Beispielsweise personalisiertes<br />

Grillzubehör wie bestickte Grillschürzen, Kochjacken oder<br />

gravierte Grillzangen und Messer, oder aber auch Grillgerät. Ganz<br />

nach Wunsch mit einem persönlichen Text, Namen oder Logo – auch<br />

farbliche Akzente sind bei der Lesergravur und Bestickung möglich.<br />

In den Weber Stores von Grill & Co gibt es für Weihnachtsgeschenke<br />

gratis eigene Weber Geschenkboxen, die Bestellung und Personalisierung<br />

lässt sich aber auch sehr gut online abwickeln. Auf der Website<br />

www.grillco.at/personalisieren findet man all jene Artikel, die sich<br />

durch Beschriftung individualisieren lassen, der Aufpreis für dieses<br />

Service liegt bei € 14,90.<br />

Und auf der Website www.grillcampus.at, die<br />

für die größte Grillschule in Österreich steht,<br />

werden mehr als 30 verschiedene Grillkurse<br />

in der Weber Grill Academy Original und im<br />

Grill & Co Campus an den genannten Standorten<br />

angeboten, die sich ebenfalls perfekt als<br />

Weihnachtgeschenk eignen. Vom Einsteiger-<br />

Grillkurs bis zu anspruchsvollen <strong>BBQ</strong>-Seminaren<br />

und von der Wintergrillparty bis zum<br />

Wild-Grillkurs reicht das Programm, die Preise<br />

starten bereits ab € 99,-.

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