(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen

NACHWUCHSARBEIT
TALENTSCHUPPEN
Einstellungssache
LÖWENGEBRÜLL
Die Talente im Blick: Klaus Gärtner ist seit dieser Saison Trainer der zweiten Mannschaft in der
Dritten Liga und gleichzeitig Jugendkoordinator der Rhein-Neckar Löwen. „Wir haben alle Bausteine,
die für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit notwendig sind“, sagt der 37-Jährige im Interview.
LG // Klaus, Du bist im Sommer von Flensburg-
Handewitt zu den Löwen gewechselt. Wie hast
Du Dich eingelebt?
KLAUS GÄRTNER (lacht) // Die schwierigste Umstellung
war der Dialekt, nachdem ich acht Jahre
ohne gelebt habe. Ansonsten haben es mir die
Leute im Verein sehr leicht gemacht. Ich kann also
sagen, dass der Übergang sehr gut gelaufen ist,
auch meine Freundin hat sich bestens eingelebt.
„Für uns eine Chance, ein ganz
eigenes Profil zu entwickeln.“
LG // Wie hast Du bislang das Leben innerhalb
des Klubs wahrgenommen?
GÄRTNER // Wir arbeiten daran, dass wir ein richtiges
Vereinsleben aufbauen und die Distanz zwischen
Profis und Nachwuchs verringern beziehungsweise
ganz aufheben. Wir möchten als eine
echte Löwen-Familie zusammenwachsen.
LG // Wie schnell lässt sich so ein Prozess umsetzen?
GÄRTNER // Eine solche Philosophie zu schaffen
und zu leben ist nichts, was sich übers Knie brechen
lässt. Das ist eine mittelfristige Geschichte.
Aber die Mannschaft der Löwen hat so eine Mentalität,
dass es auf alle Fälle umsetzbar ist. Das unterstrich
zuletzt die Aktion „Bundesliga trifft Zukunft“.
LG // Was zeichnet die Löwen aus?
GÄRTNER // Für uns ist wichtig, was uns in der Zukunft
auszeichnen soll. Wir möchten eine Kombination
aus Weltklassehandballern und jungen
Spielern, die aus der Region kommen. Das ist ein
Ziel, das der ganze Verein verinnerlicht hat und
das es nun Schritt für Schritt voranzutreiben gilt.
Für uns ist so ein Konzept auch die Chance, uns
von anderen Vereinen abzusetzen und ein ganz eigenes
Profil zu entwickeln.
LG // Wie kam es eigentlich dazu, dass Du aus
Flensburg zu den Löwen gewechselt bist?
GÄRTNER // Ich war acht Jahre lang in Flensburg
und bin an einem Punkt angelangt, wo ich eine
neue Herausforderung gesucht habe. Über Rolf
Bechtold kam schließlich der Kontakt zu den Löwen
beziehungsweise Kronau/Östringen zustande.
Für mich gab es da keinen Grund, lange zu
überlegen. Der Verein genießt ja im Jugendbereich
einen sehr guten Ruf und verfügt zudem über
eine tolle Infrastruktur. Dazu kommt noch die Unterstützung
durch die Dietmar Hopp Stiftung. Ein
anderer Aspekt war die Heimatnähe.
LG // Hast Du in den vergangenen Monaten Deinen
Schritt schon mal bereut?
GÄRTNER // Nein. Natürlich habe ich in Flensburg
viele Freunde zurückgelassen und auch im Verein
haben wir viele gute Sachen aufgebaut. Jetzt aber
freue ich mich, bei den Löwen etwas Neues mitaufzubauen.
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LG // Was macht eigentlich ein Jugendkoordinator?
GÄRTNER // Ich bin zuständig für die sportliche
Entwicklung von der C- bis zur A-Jugend und die
Anschlussförderung zu den Profis, also die zweite
Mannschaft. Zu meiner Tätigkeit zählt auch das
Entwickeln von Konzepten, Athletiktraining, Festlegung
der Trainingszeiten und -häufigkeit, die individuelle
Ausbildung der Spieler und so weiter.
Genauso gehört es dazu, die Spieler auszuwählen,
die ins Internat kommen, und Scoutingaufgaben.
Als Drittligatrainer gehören dann noch Videoanalysen
dazu.
LG // Hast Du nicht manchmal genug vom Handball?
GÄRTNER // Wenn das mal vorkommt, hält das
nicht lange an, und ich bin wieder ganz schnell
heiß aufs nächste Training.
LG // Du hast die vorhandenen Strukturen bei
den Löwen angesprochen. Wie bewertest Du die
Möglichkeiten?
GÄRTNER // Die sind optimal. Wir haben sehr kurze
Wege. Alles liegt nahe beieinander, die Hallen,
Seminarräume, der Kraftraum... Außerdem haben
wir im Trainingsbereich super Personal. Uwe Barthel
ist beispielsweise ein hervorragender Fachmann
im Athletikbereich und Hamza Catak der
beste Torwarttrainer, den ich kenne. Wir haben
alle Bausteine, die für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit
notwendig sind.
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