Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 67, Ausgabe Winter 2021
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv –
und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>67</strong> | <strong>Winter</strong> <strong>2021</strong> | 3,50 €<br />
www.seeseiten-tegernsee.de<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong> <strong>Tegernsee</strong><br />
Das Tal auf LiteraTouren<br />
Auf den Spuren der großen<br />
Autoren des <strong>Tegernsee</strong>s<br />
Simmerl, Sänger, Söder<br />
Interview mit dem Kabarettisten<br />
und Musiker Stephan Zinner<br />
Helfer in der Not<br />
Wie Ärzte mit ihrem<br />
Engagement Leben retten<br />
1
VORNEWEG<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Gesundheit <strong>–</strong> oder: Bleiben Sie gesund! Vor allem Letzteres haben<br />
wir in den zurückliegenden zwei Jahren häufig gehört und gelesen.<br />
Und wenn wir ehrlich sind: Oft genug waren <strong>das</strong> Floskeln, <strong>die</strong> den<br />
Normen der Höflichkeit folgen. Dabei haben wir in den letzten zwei<br />
Jahren gelernt, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Sache mit der Gesundheit alles andere als<br />
selbstverständlich ist. Und leider müssen wir <strong>das</strong> in <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong><br />
wieder feststellen, von einem Ende der Pandemie sind wir aktuell<br />
anscheinend noch ein gutes Stück entfernt.<br />
Im <strong>Tegernsee</strong>r Tal spielen Gesundheit und Erholung naturgemäß<br />
eine größere Rolle als andernorts. Vermutlich deshalb, weil man sich<br />
hier besser erholen und schneller gesund werden kann. Aber es gibt<br />
weitere Aspekte des Themas. Zwei davon stellen wir Ihnen in <strong>die</strong>sem<br />
Heft vor. Und auch im Rest des Heftes haben wir Lesestoff <strong>für</strong> lange<br />
<strong>Winter</strong>abende gesammelt. Für <strong>die</strong> wenigen Tage, an denen es Sie<br />
vielleicht nicht nach draußen zieht.<br />
Trotzdem, am Ende ist dann alles ganz einfach. Solange Sie gesund<br />
sind, ist alles gut. Und genau <strong>das</strong> wollen wir Ihnen am Ende eines<br />
alten und dem Beginn eines neuen Jahres wünschen:<br />
Bleiben Sie gesund <strong>–</strong> und haben Sie einen wunderbaren <strong>Winter</strong>!<br />
Ihr <strong>Seeseiten</strong>-Team<br />
P.S.: Bei allen Fragen rund um den <strong>Tegernsee</strong> oder auch zu einzelnen<br />
Veranstaltungen stehen Ihnen <strong>die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus GmbH sehr gern zur Verfügung. Sie<br />
erreichen sie unter Tel. 080 22/92 7380. Viele weitere Informationen<br />
und Geschichten rund um den <strong>Tegernsee</strong> finden Sie auf der Website<br />
www.tegernsee.com oder auf www.seeseiten-tegernsee.de.<br />
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3
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Vorneweg 3<br />
Die besten Bilder aus dem Tal 6<br />
SeePanorama 10<br />
Fünf Fragen an Martin Frank,<br />
neue Bücher aus dem Tal,<br />
Wildnis Heimat: Auerhahn<br />
Als <strong>die</strong> Geige den Schneider rettete 56<br />
In einer Wolfsgruber mit den Wölfen<br />
heulen <strong>–</strong> Heimatgeschichte(n), letzter<br />
Teil<br />
Das besondere Stück 60<br />
Von der Notlösung zum Trend:<br />
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Mit ihren Augen 20<br />
<strong>Winter</strong> am Alten Bad<br />
Einfädler 22<br />
Gesagt ist gesagt (und geschrieben):<br />
Wichtige, warme, witzige Worte<br />
<strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong><br />
Der Möglichmacher 24<br />
Ludwig Klitzsch <strong>–</strong> oder:<br />
Die Geschichte eines<br />
ungewöhnlichen Unternehmers<br />
Das Tal kommt auf LiteraTouren 30<br />
Auf den Spuren von Hedwig<br />
Courths-Maler und anderen großen<br />
Autoren des Tals<br />
Was tun Sie gerade? 36<br />
Zu Besuch bei einer Handruckerin<br />
und einer Brustkrebsaktivistin<br />
Hightech Beauty 40<br />
Wie computergestützte Hautanalyse<br />
<strong>die</strong> Kosmetik verändert<br />
Gastspiel im Tal 44<br />
<strong>Seeseiten</strong>-Interview mit<br />
Stephan Zinner<br />
Programm-Highlights 50<br />
Von Dezember bis Februar<br />
Sie kommen, um zu retten 62<br />
Wie freiwilliges Engagement von<br />
Notärzten viele Leben rettet<br />
Der leise Luxus 66<br />
Ein Wellnesstag im neuen<br />
Mangfall Spa der Egerner Höfe<br />
Leuchtende Liköre 72<br />
Die Brennerei Fischerweber stellt<br />
preisgekrönte Edelbrände her<br />
Geschäftsleben am <strong>Tegernsee</strong> 76<br />
Die Social-Media-<strong>Seeseiten</strong> 78<br />
#tegernsee: Die schönsten<br />
Augenblicke im Netz<br />
Am See mit … 82<br />
Multitalent Susanne Wiesner<br />
im Interview<br />
Impressum 82<br />
Fotos: Egerner Höfe, Kirinus Health, Andreas Kusy, Gerald von Foris, Illustration: panthermedia<br />
5
Talmomente<br />
Wenn man mal <strong>für</strong> einen Moment davon ausgeht, <strong>das</strong>s der <strong>Winter</strong> auch ein<br />
Monat ist, der uns Grenzen aufzeigt <strong>–</strong> dann symbolisiert <strong>die</strong>ses Bild von Hansi<br />
Heckmair sehr schön, <strong>das</strong>s es Grenzen auch in der Natur gibt. Zwischen unten<br />
und oben. Zwischen Licht und Dunkelheit, Nebel und Sonne, Schnee und<br />
Trockenheit. Es hat halt alles seine zwei Seiten. Und gar nicht mehr lange,<br />
da werden uns Bilder wie <strong>die</strong>se schon aus der Zeit gefallen vorkommen.<br />
Weil dann der Frühling den <strong>Winter</strong> vetreibt.<br />
Der Fotograf: Hansi Heckmair arbeitet seit über zehn Jahre als freiberuflicher<br />
Fotograf. „Als Lifestyle-Werbe-Fotograf will ich aus schnelllebigen Augenblicken etwas schaffen,<br />
<strong>das</strong> den Moment überdauert, gleichzeitig zeitlos und zeitgemäß ist“, sagt er über seinen Antrieb.<br />
Gemeinsam mit seinem Fotografen-Kollegen Urs Golling hat Heckmair ein besonderes Projekt ins<br />
Leben gerufen <strong>–</strong> einen Shop mit vielen Motiven der beiden. Zu finden unter: www.momentum-art.de<br />
6<br />
7
Talmomente<br />
Früher war alles … nein, nicht besser. Meistens nur anders. Manche Dinge<br />
ändern sich aber trotzdem anscheinend nie. Beispielsweise der Reiz des <strong>Winter</strong>s<br />
im <strong>Tegernsee</strong>r Tal. Diese Wochen im Jahr, in denen der Schnee <strong>die</strong> Landschaft<br />
verzaubert. In denen Langlauf-Ski zu einem probaten Fortbewegungsmittel<br />
werden, auch wenn sie heute eher dem Spaß als der Fortbewegung<br />
<strong>die</strong>nen. Dieses Bild stammt aus der Sammlung des „Herzoglich Bairischen und<br />
Herzoglich Anhaltinischen Hoffotografen“ Josef Reitmayer aus dem Zeitraum<br />
zwischen 1891 und 1934. Die Kirinus Gesundheitsgruppe des Unternehmers<br />
Ludwig Klitzsch hat <strong>die</strong>se Sammlung gekauft, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Ein Portrait von Ludwig Klitzsch finden Sie in <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> auf Seite 24.<br />
8<br />
9
SeePanorama<br />
5 Fragen an:<br />
Interview: Christian Jakubetz<br />
Mit <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> stellt der Kabarettist Martin Frank einen Rekord auf: Niemand war in den<br />
letzten Jahren häufiger Interview-Partner der <strong>Seeseiten</strong>. Zweites Kuriosum: Bisher ist jedes Mal,<br />
wenn wir mit Martin Frank gesprochen haben, der damit zusammenhängende Auftritt am<br />
<strong>Tegernsee</strong> abgesagt worden. Trotzdem haben sich beide Seiten bereit erklärt, wieder<br />
miteinander zu sprechen. In der stillen Hoffnung, <strong>das</strong>s nicht am Ende eine erneute Absage steht.<br />
Hallo Herr Frank, kommen Sie <strong>die</strong>smal wirklich an den<br />
<strong>Tegernsee</strong>? Und wenn ja, welches Programm spielen Sie dann<br />
eigentlich?<br />
Also ich bin guter Dinge, <strong>das</strong>s es endlich klappt. Das habe<br />
ich zwar beim letzten Mal auch gedacht, aber aller guten<br />
Dinge sind doch bekanntlich drei! Ich komme mit meinem<br />
aktuellen Soloprogramm „Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen“<br />
nach <strong>Tegernsee</strong> und damit <strong>die</strong> Leute, <strong>die</strong> Karten <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
vorherige Programm gekauft hatten, auch auf ihre Kosten<br />
kommen, spiele ich zusätzlich noch ein paar Nummern aus<br />
dem alten Programm.<br />
Ist es nicht schon wieder lustig, wenn man jedes Jahr einen<br />
Auftritt absagen muss?<br />
Lustig leider nicht. Jeder Auftritt, der erneut abgesagt werden<br />
muss, tut uns wirklich weh. Es ist nicht nur ärgerlich<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Publikum, <strong>das</strong>s sich den Abend extra freigeschaufelt<br />
hat, es hat natürlich auch finanzielle Folgen <strong>für</strong> meine<br />
Agentur, meine Techniker und mich. Außerdem gibt es<br />
einen großen Verwaltungsaufwand, bis <strong>die</strong> Ticketanbieter<br />
alle Zuschauer informieren, meine Agentur zusammen mit<br />
dem Veranstalter und dem Veranstaltungsort einen neuen<br />
Ersatztermin gefunden hat etc. etc. Aber wir versuchen<br />
positiv zu bleiben!<br />
Wir reden jetzt schon <strong>das</strong> dritte Mal miteinander, ist <strong>das</strong> nicht<br />
erkennbar ein Muster?<br />
Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich schon überlegt, ob ich<br />
überhaupt mit Ihnen sprechen soll, denn vielleicht liegt es<br />
ja auch an Ihnen (lacht).<br />
Kabarettist<br />
Mal ehrlich, was machen Sie, wenn der Auftritt wieder<br />
ausfällt?<br />
Dann fahr ich trotzdem hin und mach mir einen<br />
schönen Abend in <strong>Tegernsee</strong>.<br />
Versprechen Sie uns wenigstens, <strong>das</strong>s der <strong>Tegernsee</strong><br />
dann 2022 in einem Programm vorkommt?<br />
Ich sag auf jeden Fall: „Grüß Gott, <strong>Tegernsee</strong>!“<br />
Reicht <strong>das</strong>? <br />
Fr., 11. Februar und Sa., 12. Februar 2022,<br />
jeweils 20.00 Uhr<br />
Martin Frank, „Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen“<br />
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10<br />
11
SeePanorama<br />
JUTTAS WELT <strong>–</strong> DER ANDERE BLICK INS TAL<br />
Kennen Sie <strong>die</strong>se Tage? Der erste Schnee fällt. Es wird <strong>Winter</strong>. Ich liebe <strong>die</strong> kalte Jahreszeit mit ihrem<br />
Schnee und besonders dem Raureif. Man kann aus der Nähe so schöne Aufnahmen machen und entdeckt<br />
dabei <strong>die</strong> Wunderwelt der Eis- und Schneekristalle, <strong>die</strong> ich in vielen Bildern schon festgehalten habe.<br />
Text und Fotos: Jutta Neckermann<br />
Natürlich bin ich wieder <strong>–</strong> wie immer <strong>–</strong> in den Weißachauen<br />
unterwegs. Vom Kurpark in Kreuth entlang<br />
der Rottach geht es zum See.<br />
Dabei denke ich an vergangene <strong>Winter</strong>, als ich mit meinen<br />
Enkeln zum Schlittenfahren auf dem Wallberg war. Mit Eis<br />
und Schnee und dickem Raureif war <strong>die</strong> Landschaft ein<br />
„<strong>Winter</strong>wonderland“ und der Tag ein großes Erlebnis <strong>für</strong><br />
meine New Yorker Kinder. Auch der Blick auf den See und<br />
<strong>das</strong> Kirchlein waren lohnend. Ob es wohl in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
wieder so wird?<br />
Wenn man jetzt spazieren geht: Nebelschwaden ziehen an<br />
mir vorbei. Es war eine kalte Nacht und <strong>die</strong> Landschaft ist<br />
überzuckert von der Feuchtigkeit, <strong>die</strong> jetzt gefroren ist.<br />
Richtung See komme ich an zwei ungewöhnlichen Hühnern<br />
vorbei, <strong>die</strong> mich gleich an meine Tiere zu Hause erinnern.<br />
Meine Amsel Amalie mit dem weißen<br />
Fleck, <strong>das</strong> schwarze, freche Eichhörnchen,<br />
welches <strong>das</strong> ganze Vogelfutter<br />
klaut, <strong>die</strong> winzige Maus, <strong>die</strong> Vogelfutter<br />
in ihre Bäckchen packt.<br />
Noch bin ich nicht am See. Ein paar Bäume, dick voll Raureif,<br />
muss ich schnell noch im Bild festhalten. Dann liegt<br />
der <strong>Tegernsee</strong> vor mir.<br />
Ein Schiff der Seeschifffahrt fährt vorbei. Eine Möwe sitzt<br />
am Ufer und friert. So wie ich. <strong>Winter</strong>, <strong>das</strong> ist immer auch<br />
<strong>die</strong> Zeit, sich von einem Jahr zu verabschieden und ins<br />
Neue hinüberzugehen.<br />
Jutta Neckermann lebt abwechselnd in Rottach-Egern und<br />
Columbus/Ohio (USA). Aber egal wo, ohne ihr iPhone und nicht<br />
fotografierend wird man sie eher selten antreffen<br />
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12<br />
13
SeePanorama<br />
Montgolfiade 2022<br />
Dieses Jahr aber wirklich <strong>–</strong> hoffentlich, vielleicht. man sich dennoch mit weniger zufrieden geben müssen,<br />
Endlich wieder bunte Ballons vor weißem <strong>Winter</strong>panorama<br />
bewundern, den <strong>Tegernsee</strong> von Schaulustigen zu bieten hatte. Konkret: zuschauen ja, mit-<br />
als <strong>das</strong> beliebte Event <strong>für</strong> gewöhnlich den Teilnehmern und<br />
oben erleben und <strong>das</strong> alles instagramtauglich fahren ebenfalls ja, aber leider keine begleitende Veranstaltungen.<br />
abspeichern. Wäre doch zu schön, wenn <strong>die</strong> Montgolfiade<br />
in <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong> wieder stattfände, nachdem sie <strong>2021</strong> am<br />
Ende doch ausfallen musste. Geplant jedenfalls ist sie. Das Endlich wieder soll <strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal zum Treffpunkt <strong>für</strong><br />
wird <strong>die</strong> Fans des Ballon-Defilés freuen. Allerdings wird alle werden, <strong>die</strong> der Faszination des Ballonfahrens nicht wi-<br />
Foto: Thomas Müller<br />
derstehen können. Und <strong>das</strong> sind<br />
viele, <strong>die</strong> Montgolfiade ist Jahr <strong>für</strong><br />
Jahr ein Besuchermagnet. Nach 22<br />
Jahren genießt sie einen erheblichen<br />
Stellenwert unter den wiederkehrenden<br />
Events im Tal.<br />
Trotzdem bleiben auch <strong>die</strong>ses Jahr Ungewissheiten.<br />
Das lassen <strong>die</strong> nun schon sehr vertrauten<br />
Hinweise auf <strong>die</strong> „gesetzlichen Auflagen abhängig<br />
vom Infektionsgeschehen“ vermuten. Welche <strong>das</strong> in <strong>die</strong>sem<br />
<strong>Winter</strong> sein werden, kann nur spekuliert werden. Sicher ist<br />
nur <strong>das</strong> bestehende Hygiene-Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fahrten mit<br />
den Ballons. Klar ist auch: Es wird eine Obergrenze von 20<br />
teilnehmenden Teams geben.<br />
Die 21. <strong>Tegernsee</strong>r Tal Montgolfiade findet von So., 30. Januar bis<br />
So., 6. Februar 2022 in Bad Wiessee statt. Startplatz ist <strong>die</strong> Seepromenade.<br />
Je nach Witterung starten <strong>die</strong> Piloten täglich ab ca.<br />
9.00 Uhr. Besucher können nicht nur bei Ballonfahrten zuschauen,<br />
sondern auch mitfahren. Die Passagierfahrten sind bei allen fünf<br />
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Ein Norweger, nach dem ein ganzes Museum am<br />
<strong>Tegernsee</strong> benannt ist. Das klingt erstmal nach einer<br />
ungewöhnlichen Geschichte <strong>–</strong> und <strong>das</strong> ist sie ja auch.<br />
Dieser Geschichte und dem dahinterstehenden Mann<br />
Olaf Gulbransson widmet Gerd Holzheimer jetzt eine<br />
ganze Biografie. Auf 328 Seiten gibt es vieles zu entdecken,<br />
war bisher unbekannt war: Dokumente, Briefe,<br />
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14<br />
15
SeePanorama<br />
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<strong>Tegernsee</strong>-<br />
THRILLER<br />
Was ist 1945 am <strong>Tegernsee</strong> wirklich<br />
nicht nur gelesen und gesehen, son-<br />
geschehen? Diese Frage trieb Markus<br />
dern auch auseinandergenommen. Ein<br />
Es muss echte Liebe zur Natur und zum<br />
Bedeutung, originelle Kränze zu jeder Jahres-<br />
Herder aus Finsterwald viele Jahre<br />
„notorischer Film- und Buchkritiker“<br />
naturnahen Leben sein, <strong>die</strong> Elisabeth<br />
zeit, <strong>die</strong> richtige Technik <strong>für</strong> jeden Kranz und<br />
um. Es waren Recherchen zu einer Ge-<br />
sei er gewesen, der beweisen wollte,<br />
Dießl und Veronika Halmbacher<br />
natürlich <strong>die</strong> Wahl der passenden Pflanzen<br />
schichts-Facharbeit während der Schu-<br />
„<strong>das</strong>s ich es natürlich viel besser<br />
antreibt. Nach dem ersten Band<br />
und Sträucher. Ob Sommerblumenstrauß,<br />
le, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Frage offenließen. Eine<br />
kann“, sagt er und gibt<br />
über „Unser heimisches<br />
Kräuter- oder Beerenkranz mit kunterbun-<br />
Antwort fand er nie, also nahm er <strong>die</strong><br />
offen zu: „Ich musste<br />
Superfood“, <strong>das</strong> uns<br />
tem Herbstdekor, geschmackvolle Apfel-<br />
Sache zum Anlass, ein Buch zu schrei-<br />
schnell feststellen, wel-<br />
<strong>die</strong> Wälder und Wie-<br />
kränze oder Wacholder- und weihnachtliche<br />
ben, in dem er eine fiktive Handlung<br />
che harte Arbeit dahin-<br />
sen vor der Haustür<br />
Türkränze <strong>–</strong> jeder Kranz ist Stichwortgeber<br />
zum Thriller weiterstrickte. Das Er-<br />
tersteckt.“ Es sollten zehn<br />
in Form von Bee-<br />
<strong>für</strong> anregende Geschichten. Schöne Illustra-<br />
gebnis ist nun, zwei Jahrzehnte später<br />
Jahre ins Land gehen zwi-<br />
ren und Kräutern<br />
tionen zeigen dem Laien <strong>die</strong> Bindetechniken<br />
erschienen unter dem Titel: „Architekt<br />
schen dem ersten Versuch,<br />
frei Haus liefern,<br />
und machen den Band obendrein zu einem<br />
des Todes“. Die Schauplätze im Buch<br />
aus dem Stoff seiner Fach-<br />
erscheint nun <strong>das</strong><br />
sinnlichen Lesevergnügen. Mit dem Buch<br />
<strong>–</strong> <strong>das</strong> Franzosenhölzl in Bad Wiessee,<br />
arbeit den Plot <strong>für</strong> einen<br />
zweite Buch der bei-<br />
oder mit einem selbstgebundenen Kranz dar-<br />
Strandbad Kaltenbrunn, Schloss Ring-<br />
Thriller zu entwickeln, und<br />
den <strong>Tegernsee</strong>rinnen<br />
im Servus Verlag. Dieses<br />
Mal geht es ums<br />
Kränzebinden und alles<br />
was zu dem Thema<br />
wissenswert ist: Traditionen,<br />
Feste und ihre<br />
aus liegt jeder richtig, der zum Anlass seiner<br />
Wahl Freude verschenken möchte. So ging es<br />
auch den Autorinnen während der schwierigen<br />
vergangenen Monate: „Allen fehlte <strong>die</strong><br />
Freude, und wir haben unsere bunten Kranzerl<br />
gebunden und uns und anderen damit<br />
einen kleinen Lichtblick geschaffen.“<br />
Foto: Christina Czybik<br />
Foto: Markus Herder<br />
berg oder Bräustüberl <strong>–</strong> führen rund<br />
um den <strong>Tegernsee</strong>.<br />
Seit seiner frühen Jugend hat der heute<br />
42-Jährige jedes Buch und jeden Film<br />
Markus Herder, „Architekt des Todes“, Verlag edition krimi, 14 Euro<br />
dem fertigen Buch. Für Herder<br />
umso mehr ein Grund<br />
weiterzuschreiben: Das<br />
nächste Buch ist schon in<br />
Arbeit.<br />
Elisabeth Dießl und Veronika Halmbacher, „Das Kranzerlbuch“, Servus Verlag, 25 Euro<br />
Kalender: Meine Kühe 2022<br />
Der Fotograf Thomas Plettenberg ist nicht nur regelmäßig <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Seeseiten</strong> unterwegs, er sucht<br />
auch 365 Tage im Jahr <strong>die</strong> Begegnung mit seinem Lieblingsmotiv, den Kühen. Die schönsten<br />
Motive des vergangenen Jahres hat er nun wieder in einem Schwarz-Weiß-Kalender zusammengefasst.<br />
Das Motiv des wiederkäuenden Hornviehs scheint nicht nur dem Fotografen zu gefallen,<br />
denn der Kalender ist so erfolgreich, <strong>das</strong>s er nun schon zum 17. Mal erscheint.<br />
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16<br />
17
SeePanorama<br />
WILDNIS HEIMAT: Die Natur im Tal neu erleben<br />
AUSSTELLUNG:<br />
Ernst Hürlimann<br />
Wer München liebt, kennt Blasius. Blasius, den Spaziergänger, aus<br />
der Lokalkolumne des gleichermaßen beliebten Münchner Originals<br />
Sigi Sommer. Doch wer der Figur des Blasius einst <strong>das</strong> Gesicht<br />
gab, ist weniger bekannt: Ernst Hürlimann war’s und er hätte heuer<br />
seinen 100. Geburtstag gefeiert. Berühmt wurde er mit seinen<br />
Karikaturen, <strong>die</strong> ein humorvolles wie auch schonungsloses Bild des<br />
Münchners mit all seinen Eigenarten und Gepflogenheiten zeichneten.<br />
Zumeist unpolitisch nahm er den Alltag vor allem im Münchner<br />
Schwabing ins Visier, zu einer Zeit, als sich <strong>die</strong> Stadt zur<br />
Weltstadt mit Herz entwickelte. Dabei bekamen der meinungsstarke<br />
Kleinbürger, <strong>die</strong> geltungssüchtige Schickimicki-Szene<br />
oder <strong>die</strong> wirklich Großkopferten gleichermaßen ihr Fett ab.<br />
Über 3000 Zeichnungen entstammten Hürlimanns Feder,<br />
viele veröffentlichte <strong>die</strong> Süddeutsche Zeitung in ihrer Wochenendausgabe.<br />
Das Olaf Gulbransson Museum widmet<br />
nun dem Zeichner, der übrigens auch als Architekt an der<br />
Entstehung der Münchner Trabantenstädte Hasenbergl<br />
und Neuperlach mitwirkte, eine Ausstellung. <br />
Illustration Ernst Hürlimann<br />
Atemlos<br />
durch <strong>die</strong> Balz<br />
Sie sind schon mal einem Auerhahn<br />
begegnet? Dann Vorsicht! Wenn Sie<br />
ihm in einem unpassenden Moment<br />
über den Weg laufen kann, kann so<br />
ein Vogel schon mal sehr ungehalten<br />
reagieren.<br />
Manchmal gehen mit dem Auerhahn<br />
<strong>die</strong> Hormone durch. Erst kürzlich<br />
habe ich <strong>das</strong> nahe unseren Bergen erlebt:<br />
ein balztoller Auerhahn. So nennt<br />
man <strong>die</strong> Tiere dann, wenn sie wegen<br />
eines anhaltend hohen Testosteronspiegels<br />
über Wochen unter Dauerstress<br />
stehen.<br />
Es ist erstaunlich, wie so ein großes Tier<br />
so unauffällig leben kann, <strong>das</strong>s man es<br />
eigentlich fast nie zu Gesicht bekommt.<br />
Aber wenn der Auerhahn, so schwer er<br />
auch ist, tatsächlich einmal fliegt, dann<br />
hört man <strong>das</strong> auch: Es klingt, als ob ein<br />
großer Stein landet. Dabei wiegt <strong>das</strong><br />
Küken, wenn es im Juni schlüpft, gerade<br />
einmal 30 Gramm. Bis November hat<br />
ein Männchen dann nur vier Monate<br />
Zeit, mindestens drei Kilo zu erreichen,<br />
bevor der <strong>Winter</strong> kommt. Das ist eine<br />
enorme Fressleistung. Wenn <strong>das</strong> Küken<br />
<strong>das</strong> nicht schafft, kommt es nicht über<br />
den <strong>Winter</strong>.<br />
Auerhahn<br />
Tetrao urogallus<br />
Olaf Gulbransson Museum, Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 5. Februar bis So., 19. Juni 2022<br />
HEUTE ist ein guter Tag um ANZUFANGEN<br />
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Foto: Florian Bossert<br />
Der Name ist Programm. Ist der Auerhahn<br />
„balztoll“, geht er auf alles los,<br />
was sich in der näheren Umgebung<br />
befindet. Selbst der Mensch erscheint<br />
ihm dann als Rivale. Das ist <strong>für</strong> den<br />
Auerhahn ungesund. Menschen sollten<br />
sich dann allerdings auch in Acht<br />
nehmen. Weil der Hahn schon sehr angeschlagen<br />
war, haben wir ihn eingefangen<br />
und in ruhigere Gefilde umgesiedelt.<br />
Eine kleine Erfolgsgeschichte<br />
war <strong>das</strong>. Denn kaum aus der Kiste gesprungen<br />
stellte er <strong>die</strong> Balz ein, pickte<br />
Heidelbeerblätter, begann zu fressen<br />
und beruhigte sich.<br />
Auch in den Wäldern des <strong>Tegernsee</strong>r<br />
Tals entlang der Weißach bei Kreuth<br />
sowie rund um Bad Wiessee fühlt sich<br />
<strong>das</strong> Auerhuhn wohl. Es stammt wie<br />
<strong>das</strong> Birkhuhn aus Skandinavien. Die<br />
Nadelwälder und Blaubeerbestände in<br />
den Vorbergen rund um den <strong>Tegernsee</strong><br />
sind genau <strong>das</strong>, was Auerhühner<br />
suchen. Allerdings braucht der Vogel<br />
lichte Wälder, damit er Platz zum Fliegen<br />
hat. Denn der Auerhahn ist der<br />
größte Hühnervogel Europas.<br />
Leider ist <strong>das</strong> Auerhuhn unser größtes<br />
Sorgenkind. Der Bestand ist im freien<br />
Fall. Die Klimaerwärmung lässt viele<br />
junge Buchen in den Wäldern wachsen,<br />
<strong>die</strong> schnell den Waldboden bedecken.<br />
Der Vogel findet nichts mehr zu<br />
fressen. Es ist also nicht immer sinnvoll,<br />
den Wald Wald sein zu lassen. An<br />
ausgewählten Stellen müssen wir der<br />
Entwicklung entgegenwirken, um <strong>die</strong>sen<br />
Lebensraum zu erhalten.<br />
Früher wurde der Auerhahn viel gejagt.<br />
Man hatte leichtes Spiel mit ihm<br />
<strong>–</strong> und auch hat <strong>das</strong> hatte mit der Balztollheit<br />
zu tun . Die Jäger machten sich<br />
einfach den Moment zu Nutze, wenn<br />
er während der Balz seine typischen<br />
Glucksgeräusche machte. Während<br />
<strong>die</strong>ser wenigen Sekunden nämlich<br />
sind bei ihm alle Sinnesorgane ausgeschaltet,<br />
er sieht nichts, er hört nichts,<br />
merkt nichts. Dann ist der Auerhahn<br />
leichte Beute. <br />
Wer einem balztollen Auerhahn begegnet ist,<br />
sollte <strong>das</strong> unbedingt den Gebietsbetreuern<br />
und dem Vogelschutz melden.<br />
Florian Bossert arbeitet als Gebietsbetreuer Mangfallgebirge im Auftrag des Landkreises Miesbach und des Bayerischen<br />
Naturschutzfonds. In <strong>die</strong>ser Funktion hilft er auf unterschiedliche Weise und mit viel Herz, intakte Ökosysteme unserer<br />
Berge zu schützen und <strong>die</strong> Artenvielfalt zu erhalten. Mit den <strong>Seeseiten</strong>-Lesern teilt er sein Wissen über <strong>die</strong> Natur der <strong>Region</strong>.<br />
Größe:<br />
etwas größer als eine Hausgans<br />
Gewicht:<br />
Hahn bis 5 kg, Henne etwa 2,5 kg<br />
Aussehen:<br />
Hahn <strong>–</strong> dunkelgrau/-braun und schwarz<br />
gefärbt mit metallisch glänzendem<br />
grünem Brustschild<br />
Henne <strong>–</strong> unauffällige „Tarnfarbe“ in<br />
braun/gelber Färbung mit Querbändern<br />
Lebensraum:<br />
lichte, lückige und nadelbaumreiche<br />
(vor allem Tanne) Wälder mit Totholz.<br />
Altbestände mit tiefbeasteten Tannen,<br />
viel Bodenvegetation und Beersträuchern<br />
(vor allem Heidelbeere).<br />
Balzzeit:<br />
März<strong>–</strong>Ende Mai<br />
Brut- und Aufzuchtzeit:<br />
Juni<strong>–</strong>August<br />
Nahrung im Sommer:<br />
Heidelbeerblätter und -beeren,<br />
Samen, Knospen<br />
im <strong>Winter</strong>:<br />
Nadeln und Knospen von Tanne,<br />
Kiefer, Fichte und Buche<br />
18<br />
19
<strong>Winter</strong><br />
T<br />
AM ALTEN BAD<br />
Illustration und Text: Katharina Bourjau<br />
Eigentlich wissen alle alles<br />
vom <strong>Tegernsee</strong>. Aber <strong>das</strong><br />
Alte Bad in Wildbad Kreuth<br />
ist dann doch irgendwie immer<br />
noch ein Geheimtipp geblieben.<br />
Als Kinder haben wir an dem kleinen<br />
Bach gerne gespielt, Staudämme gebaut<br />
und Fische beobachtet. Vor ein<br />
paar Jahren habe ich mit Freunden<br />
im eingeschneiten Gasthaus in der<br />
Abgeschiedenheit und Stille Silvester<br />
gefeiert. Seitdem habe ich <strong>die</strong>ses besondere<br />
<strong>Winter</strong>bild in meinem Kopf<br />
gespeichert und jetzt auf Papier gebracht.<br />
Vielleicht wird bei <strong>die</strong>ser winterlichen<br />
Illustration der ein oder andere<br />
an <strong>die</strong> alten <strong>Winter</strong>sport Plakate aus<br />
St. Moritz oder Kitzbühel erinnert.<br />
Der grafische Stil und <strong>die</strong> Anmutung<br />
<strong>die</strong>ser Bilder beeindrucken mich immer<br />
noch so sehr, <strong>das</strong>s ich bis heute<br />
Postkarten aus <strong>die</strong>sen <strong>Region</strong>en<br />
sammle. Besonders bewundere ich<br />
den österreichischen Maler Alfons<br />
Walde, der mit seinen <strong>Winter</strong>motiven<br />
bekannt wurde und auch <strong>das</strong> berühmte<br />
Logo von Kitzbühel, <strong>die</strong> rote Gams,<br />
entwarf. Er ist einer meiner „persönlichen<br />
Picassos“. Seine Arbeiten sind<br />
<strong>für</strong> mich immer wieder eine Inspiration.<br />
Daher habe ich mich bei <strong>die</strong>ser<br />
Zeichnung vom Gasthaus Altes Bad<br />
mit der kleinen Kapelle nebendran an<br />
eine oft verwendete Farbkombination<br />
des Künstlers angelehnt. Die Landschaft<br />
ist in Dunkelblau, graublaue<br />
Nuancen, warmes Rot, strahlendes<br />
Weiß und Creme-Weiß getaucht.<br />
Eigentlich hätte ich, um es auf <strong>die</strong><br />
Spitze zu treiben, in <strong>die</strong>ses fast surreal<br />
idyllische Motiv noch eine Pferdekutsche<br />
hinein zeichnen können. Aber genau<br />
<strong>das</strong> wäre zu viel des Guten gewesen.<br />
Es sind <strong>die</strong> Stille und <strong>die</strong> ruhigen<br />
Flächen im Motiv, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einfachheit<br />
betonen und den Moment einprägsam<br />
machen. So fühlt sich <strong>die</strong> fertige Komposition<br />
richtig und vertraut an. Sie<br />
passt zu meiner Erinnerung und zur<br />
Stimmung an <strong>die</strong>sem <strong>Winter</strong>tag.<br />
Im Sommer sollte man unbedingt noch<br />
weiterwandern zu den Sieben Hütten Almen,<br />
rät <strong>die</strong> Illustratorin. Im <strong>Winter</strong> hingegen ist<br />
der Weg lawinengefährdet. Da empfiehlt<br />
sie einen Kaiserschmarrn im Gasthaus<br />
Altes Bad.<br />
Die <strong>Tegernsee</strong>r Illustratorin Katharina<br />
Bourjau lässt uns an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>das</strong><br />
<strong>Tegernsee</strong>r Tal mit ihren Augen erblicken.<br />
Den besonderen <strong>Winter</strong>moment hat sie<br />
exklusiv <strong>für</strong> <strong>die</strong>se <strong>Ausgabe</strong> der <strong>Seeseiten</strong><br />
festgehalten. Einen Teil Ihrer Arbeiten zeigt<br />
Sie auf Instagram (@katharinabourjau).<br />
www.simplivita.eu | Jachenau<br />
Tel. 08043/918747<br />
21
Einfädler<br />
Witzige, wichtige, warme Worte aus <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Anhand <strong>die</strong>ser Mittel musst du<br />
entscheiden, welchen Weg du gehst.<br />
(Seite 62, Sie kommen, sehen und helfen)<br />
Ich hoffe, manchem leidgeprüften<br />
Herzen auf Stunden ein Para<strong>die</strong>s<br />
des Friedens vorzuzaubern.<br />
(Seite 30, Die Bestseller des Tals)<br />
A gscheiter Kirta dauert bis zum<br />
Irta <strong>–</strong> und es kunnt se schicka,<br />
a dirme bis zum Migga!<br />
(Seite Seite 78, #tegernsee, <strong>die</strong> schönsten Augenblicke im Netz.)<br />
Ich genieße noch eine Weile <strong>die</strong> Ruhe und<br />
den Blick und bin ausnahmsweise mal froh,<br />
<strong>das</strong>s der Handyempfang nicht der Beste ist.<br />
(Seite 66, Der leise Luxus)<br />
… wie eine glodernde Lut!<br />
Nein, eine lodernde Flut!<br />
(Seite 50, Gut pariert …)<br />
So viel Aufwand, wie Sie meinen,<br />
ist <strong>das</strong> alles gar nicht.<br />
(Seite 24, Der Möglichmacher)<br />
Ich habe drei Kinder<br />
und <strong>die</strong> waren im<br />
Homeschooling <strong>–</strong> und schon<br />
hast du dein Kabarett.<br />
(Seite 44, Gastspiel im Tal)<br />
(Seite 20, <strong>Winter</strong> am Alten Bad)<br />
22<br />
23
Der<br />
MÖGLICHMACHER<br />
Aus dem gefährdeten Erbe der Eltern eine ganze Unternehmensgruppe gemacht, daneben<br />
engagiert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Heimat und dann auch noch glücklicher Familienvater: Was aufs erste<br />
Lesen nach klassischem Plot einer Inga-Lindström-Verfilmung klingt, hat Ludwig Klitzsch<br />
zur Realität gemacht. Mit Romankitsch hat <strong>die</strong>se Geschichte allerdings nichts zu tun.<br />
Vielmehr mit zielstrebiger, harter Arbeit. Und mit Mut und Begeisterung <strong>für</strong> Innovationen.<br />
Über einen Mann, der vieles bewegt <strong>–</strong> und der trotzdem nicht gerne im Mittelpunkt steht.<br />
Text: Christian Jakubetz<br />
Reden wir erst mal über nüchterne Fakten.<br />
Rund achthundert Menschen arbeiten <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Kirinus GmbH. Sie betreibt Kliniken am<br />
<strong>Tegernsee</strong> und im Großraum München und<br />
ist u.a. an einem digitalen „Einhorn“ beteiligt. Dass <strong>die</strong>se<br />
Gruppe in nur fünfzehn Jahren in <strong>die</strong>ser Form so entstanden<br />
ist, hat viel mit dem Mastermind dahinter zu tun.<br />
Allerdings: Vor fünfzehn Jahren war es keineswegs ausgemacht,<br />
<strong>das</strong>s Klitzsch zum Chef seiner eigenen großen<br />
Health-Gruppe werden würde. Den Begriff „Konzern“<br />
verwendet er dabei bewusst nicht, im Gegenteil: „Konzern,<br />
<strong>das</strong> steht <strong>für</strong> vieles, was wir nicht sein wollen. Wir<br />
sind ein Familien-Unternehmen.“ Die Gruppe also, <strong>die</strong><br />
kein Konzern sein soll, war damals in einem wenig zukunftsträchtigen<br />
Zustand. Noch ein paar Jahre mehr <strong>–</strong><br />
und es wäre womöglich vorbei gewesen.<br />
Für den damals 28-jährigen Ludwig Klitzsch ist <strong>die</strong><br />
Heimkehr an den <strong>Tegernsee</strong> nicht unbedingt eine naheliegende<br />
Option. Nach dem BWL-Studium in St. Gallen<br />
macht er schnell Karriere in großen Konzernen (<strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>sen Namen <strong>für</strong> sich auch wirklich voller Stolz in Anspruch<br />
nehmen). Die beiden Kliniken am <strong>Tegernsee</strong>, von<br />
den Großeltern gegründet, sind nicht nur geographisch<br />
einigermaßen weit weg.<br />
So könnte es auch weitergehen, aber seine Frau Ursula,<br />
<strong>die</strong> er während des Studiums kennenlernt, drängt ihn,<br />
sich um den Betrieb zuhause zu kümmern. Denn der ist<br />
in einem bedenklichen Zustand.<br />
Die Firma retten <strong>–</strong> im Fall von Ludwig Klitzsch hat <strong>die</strong>ser<br />
Antrieb auch viel mit seiner Vergangenheit zu tun. Sein<br />
Vater stirbt, als er elf Jahre alt ist. Der einzige Sohn der<br />
Unternehmerfamilie vom <strong>Tegernsee</strong> muss zusehen, wie<br />
<strong>das</strong> Lebenswerk seiner Großeltern und Eltern in Gefahr<br />
gerät. Klitzsch folgt schließlich dem Rat seiner Frau. 2007<br />
kehrt er an den <strong>Tegernsee</strong> zurück.<br />
Erstmal alles umbauen<br />
Ludwig Klitzsch wird allerdings auch schnell klar:<br />
„Wenn ich <strong>das</strong> hier mache, dann muss ich einiges verändern.“<br />
Und so beginnt der 28-jährige Firmenerbe mit<br />
einem Umbau der Kategorie „Kein Stein bleibt auf dem<br />
anderen“. Zwei Häuser umfasst <strong>das</strong> Familienunternehmen,<br />
beide unter der Verwaltung eines Testamentsvollstreckers.<br />
Man muss kein Betriebswirt sein, um zu ahnen:<br />
Ein solcher „Vollstrecker“ macht alles Mögliche,<br />
aber ein Unternehmen entwickeln, nach vorne bringen,<br />
<strong>das</strong> kann er nicht und <strong>das</strong> ist auch nicht sein Job.<br />
Foto: Kirinus Health<br />
24<br />
25
inzwischen eine ganze Reihe von Unternehmen. Die Palette<br />
reicht von Tageskliniken bis hin zur eigenen Digital-Unit,<br />
mit der er <strong>die</strong> künftigen Veränderungen im Gesundheitswesen<br />
mitgestalten will.<br />
Zwischen Euphorie und Pragmatismus<br />
Kernstück des Unternehmens: <strong>die</strong> Klinik „Alpenpark“ in Bad Wiessee.<br />
Und da steht <strong>das</strong> Thema Digitalisierung weit oben. Ein<br />
Thema, <strong>das</strong> Klitzsch in einer verblüffenden Mischung aus<br />
Pragmatismus und Euphorie betrachtet. „Entweder“, glaubt<br />
er, „Sie bauen <strong>die</strong> neue Organisation, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
bringt. Oder jemand anderes tut es.“ Der Pragmatiker<br />
Klitzsch entscheidet sich da<strong>für</strong>, es lieber selbst zu tun. Ein<br />
bisschen Staunen kann er sich bei <strong>die</strong>sem Thema dennoch<br />
nicht verkneifen. Den Begriff der Digitalisierung, findet er,<br />
den dürfe es gar nicht geben. Weil es mittlerweile kaum ein<br />
Unternehmen mehr gibt, „<strong>das</strong> nicht irgendwelche digitalen<br />
Aspekte drin hat.“<br />
JOSIS‘ deco design edelstein<br />
Neuausrichtung, Expansion also. Das jungvermählte Ehepaar<br />
Klitzsch legt ein Tempo vor, <strong>das</strong> so gar nicht zu der<br />
beschaulichen Vergangenheit der beiden Kliniken passt.<br />
Klitzsch erkämpft sich <strong>die</strong> Führung des Familienunternehmens<br />
gerichtlich, danach wird saniert, dazugekauft.<br />
Klitzsch ist kein Mediziner, da<strong>für</strong> aber ein Betriebswirt, der<br />
weiß, <strong>das</strong>s man in Zeiten der großen Umbrüche nicht einfach<br />
weitermachen kann wie bisher. Vor allem <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
treibt ihn um. Klitzsch richtet <strong>das</strong> Unternehmen<br />
auf klare Schwerpunkte aus: Psychosomatik, Innere Medizin<br />
und Orthopä<strong>die</strong>. Innovation ist ihm wichtiger als Größe:<br />
„Wir wachsen nicht um jeden Preis“, sagt er.<br />
Fasst man es also zusammen, lassen sich <strong>die</strong> vergangenen<br />
15 Jahre schnell bilanzieren: Aus zwei in der Existenz bedrohten<br />
Kliniken macht Klitzsch eine Gruppe mit 800 Mitarbeitern,<br />
einem Dutzend Häuser <strong>–</strong> und mittlerweile auch<br />
einer Digitalstrategie, <strong>die</strong> man in <strong>die</strong>ser Konsequenz eher<br />
selten findet. Das Erfolgsgeheimnis? Die Mitarbeiter, sagt<br />
er, natürlich. Er ist erkennbar stolz darauf, Menschen um<br />
sich zu haben, auf deren Rat er jederzeit vertrauen kann.<br />
Seinen eigenen Beitrag zu <strong>die</strong>ser Geschichte ordnet er dagegen<br />
eher in <strong>die</strong> Kategorie „nicht der Rede wert“ ein. Der<br />
Chef als einer, der <strong>die</strong> Dinge ermöglicht, andere ermutigt.<br />
Understatement oder Überzeugung? Vermutlich eine Mischung<br />
aus beidem.<br />
Der heute 43-jährige selbst lässt keinen Zweifel daran, <strong>das</strong>s<br />
er alles andere als ein klassischer Patriarch ist. Spricht er<br />
über sein Unternehmen, dann fallen oft Begriffe wie „Team“<br />
oder „Mitarbeiter“. Konzern-Kulturen verpönt er. Und Menschen,<br />
<strong>die</strong> brauchen „Raum zur Entfaltung“, glaubt er. Man<br />
könnte also Klitzsch vermutlich jederzeit ohne Vorbereitung<br />
als Referent in ein Seminar über moderne Unternehmensführung<br />
stecken.<br />
Auch rein äußerlich sieht man ihm den Macher, den Manager,<br />
den Chef einer Gruppe von 800 Mitarbeitern nicht<br />
sofort an. Zumindest dann nicht, wenn man bei Unternehmenslenkern<br />
an <strong>die</strong> handelsüblichen Klischees denkt. Das<br />
breitbeinige Auftreten des Firmenchefs alter Tage ist so gar<br />
nicht seins.<br />
Mit Slim Fit hat er nichts am Hut<br />
Stattdessen: eine ge<strong>die</strong>gen konservative Erscheinung, Janker<br />
zum klassischen blauen Business-Hemd. Kein Christian-Lindner-artiges<br />
Slim Fit, stattdessen eher Einkäufe in<br />
einem <strong>Tegernsee</strong>r Laden. Und <strong>das</strong>s Klitzsch in weißen Sneakern<br />
zum Anzug daherkäme, kann man sich auch nicht so<br />
recht vorstellen. <strong>Tegernsee</strong>r Tracht statt Berliner Bubble.<br />
Mit der Daueraufgeregtheit des digitalen Zeitalters kann er<br />
nichts anfangen.<br />
Der latent in ihm ruhende Feingeist kommt stattdessen<br />
auch in Kleinigkeiten zum Vorschein. Zum verabredeten<br />
Gesprächstermin ist Klitzsch sekundengenau pünktlich,<br />
jeder Schweizer wäre beeindruckt. Trotzdem bittet er um<br />
eine kurze Pause. „Es war ein langer Tag mit vielen Gesprächen“,<br />
sagt er. Kurze Zeit also zur inneren Sammlung,<br />
dann Hände an <strong>die</strong> Teetasse, Konzentration, weiter geht es,<br />
So, als hätte der Tag gerade erst begonnen. Klitzsch spricht<br />
leise, trotzdem sehr bestimmt. Und nahezu druckreif.<br />
Man braucht viel Disziplin, will man arbeiten wie Ludwig<br />
Klitzsch.<br />
Klingt <strong>das</strong> alles nach einem, der sich zurücklehnt und zufrieden<br />
auf <strong>das</strong> Erreichte blickt? Das wäre ein Trugschluss.<br />
Schließlich ist Klitzsch nicht einfach ein Verwalter seiner<br />
Kirinus GmbH. Unter dem Label „Ideamed“ versammelt er<br />
Fotos: Kirinus Health<br />
Zu den digitalen Verhinderern gehört Ludwig Klitzsch also<br />
ziemlich sicher nicht: „Ich kann mich bei solchen Themen<br />
sehr begeistern, vielleicht sogar zu viel. Mein Management<br />
muss mich dann schon mal vor teuren Fehlern schützen.“<br />
Da bricht dann kurz der Euphoriker durch.<br />
Die letzten größeren digitalen<br />
Engagements von Klitzsch waren<br />
hingegen sicher kein Fehler.<br />
Er stieg als Investor beim<br />
Terminvermittlungs-Portal<br />
„Doctolib“ ein, <strong>das</strong> vor allem<br />
während der Corona-Pandemie<br />
auch in Deutschland<br />
populär wurde. Komplett<br />
übernahm Klitzsch mit seiner<br />
Unternehmensgruppe <strong>das</strong><br />
Berliner Coaching-Start-up Vivelia.<br />
Das Unternehmen bietet<br />
Beratung und Coaching per<br />
Videosprechstunde an.<br />
Wenn man den Unternehmer und den Menschen Klitzsch<br />
verstehen will, dann hilft es, mit ihm über <strong>das</strong> Engagement<br />
bei Doctolib zu sprechen. Zur Einordnung: Doctolib gilt inzwischen<br />
als Einhorn. Einhörner bzw. Unicorns sind Startups<br />
mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde<br />
US-Dollar vor dem Börsengang oder einem Exit. Oder noch<br />
klarer: Doctolib ist mittlerweile eines der wertvollsten<br />
Health-Unternehmen in Europa.<br />
Trotzdem wiegelt Ludwig Klitzsch ab: „Wir sind da nur ein<br />
kleiner Investor“, sagt er. Dagegen lobt er Doctolib-Gründer<br />
Stanislas Niox-Chateau als „den großartigsten Digital-Unternehmer,<br />
den ich kenne“. Sowas macht Klitzsch gerne.<br />
Einen Schritt zurücktreten und stattdessen <strong>die</strong> Bedeutung<br />
anderer zu betonen.<br />
Baustoffe<br />
Werkzeug<br />
Gartenbedarf<br />
Cashmere, Alpaka, Merino, Lambswool,<br />
Dekoartikel <strong>für</strong> eingepflegtes Ambiente<br />
Edelsteinunikate wie Ketten, Ohrringe, Armbänder,<br />
Anhänger, auf Wunsch auch individuell gefertigt.<br />
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26 27
Sowas macht Klitzsch gerne. Einen Schritt<br />
zurücktreten und stattdessen <strong>die</strong> Bedeutung<br />
anderer zu betonen.<br />
Vorzeige-Familie? Den Begriff würde<br />
er vermutlich nicht gerne hören wollen<br />
macht, ohne Aufhebens zu machen. Bei ihm gilt: Leichter<br />
getan als gesagt. Bei anderen wäre es eventuell umgekehrt.<br />
Neben dem Unternehmer gibt es den Privatmann. Der<br />
Diese Sache mit dem Alpenpark steht ohnehin exempla-<br />
private Ludwig Klitzsch hält, was <strong>das</strong> Äußere verspricht.<br />
risch sowohl <strong>für</strong> den Menschen als auch den Unternehmer<br />
Ludwig Klitzsch hört gerne auf andere<br />
Heimatverbunden, bodenständig, sein Sinn <strong>für</strong> Extrava-<br />
Klitzsch. Für <strong>die</strong> Modernisierung und Erweiterung holt er<br />
Menschen und vertraut auf ihre Fähig<br />
ganzen ist in jeder Hinsicht überschaubar. Verheiratet mit<br />
sich <strong>die</strong> Architekten-Ikone Mattheo Thun an Land. Und <strong>das</strong><br />
keiten. Bei der Neugestaltung des Alpen<br />
Studenten-Liebe Ursula, vier Kinder, sozial und kulturell<br />
aus der Überzeugung heraus, <strong>das</strong>s jemand wie Thun ex-<br />
parks sind <strong>das</strong> vor allem Architekten-<br />
engagiert. Eine bayerische Vorzeige-Familie, auch wenn<br />
akt weiß, was dort zu tun ist. Klitzsch schafft den Rahmen,<br />
Ikone Matteo Thun und Ehefrau Ursula.<br />
Ludwig Klitzsch selbst es vermutlich nie so nennen würde.<br />
Thun setzt es um. So laufen <strong>die</strong> Dinge bei ihm meistens. Was<br />
Oder aber <strong>das</strong> größte Ver<strong>die</strong>nst an <strong>die</strong>ser Entwicklung seiner<br />
Frau zusprechen würde.<br />
Der Privatmann Klitzsch tritt ebenso als Mäzen auf wie<br />
als Tourismusbeirat der <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus GmbH.<br />
Er hat 7200 Fotoplatten aus den Jahren 1891 bis 1934 des<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Ateliers Josef Reitmayer gekauft und lässt <strong>die</strong><br />
Neugestaltung der Alpenpark-Klinik von Architekten-Ikone<br />
Matteo Thun vornehmen. Das alles, wie es seine Art ist. Er<br />
aber nur geht, weil sich Ludwig Klitzsch zurückzunehmen<br />
weiß. Wäre er Fußball-Trainer, hätte er vermutlich vor allen<br />
anderen den Spruch „Der Star ist <strong>die</strong> Mannschaft“ in <strong>die</strong><br />
Welt gesetzt.<br />
Und beinahe wie nebenbei ist er Vorstandsmitglied im Verband<br />
der privaten Krankenanstalten in Bayern und erster<br />
Vorsitzender des Verbands der psychosomatischen Krankenhäuser<br />
und Krankenhausabteilungen in Deutschland.<br />
Fotos: Kirinus Health, Thomas Plettenberg<br />
Und außerdem sind noch ein paar Dinge in Planung, <strong>die</strong><br />
zur Drucklegung <strong>die</strong>ses Heftes nicht spruchreif waren und<br />
überhaupt: Rechnet man <strong>das</strong> alles zusammen, müsste der<br />
Tag von Ludwig Klitzsch ungefähr 29 Stunden haben.<br />
Wie man da alles hinbekommt? Ein leises Lächeln. Er habe<br />
halt lauter gute Leute um sich rum. Und überhaupt: „So viel<br />
Aufwand, wie Sie meinen, ist <strong>das</strong> alles gar nicht.“<br />
Wenn <strong>das</strong> so ist, dann darf man vermuten, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> (Erfolgs-)Geschichte<br />
Ludwig Klitzsch noch lange nicht an ihr<br />
Ende gekommen ist.<br />
Einblicke in <strong>das</strong> Engagement von Ludwig Klitzsch außerhalb<br />
der Kirinus-Gesundheitsgruppe liefert auch <strong>die</strong> Ausstellung der<br />
Fotosammlung von Josef Reitmayr. Sie ist auch virtuell zu sehen<br />
unter: www.reitmayer-ausstellung.de<br />
28<br />
29
ST. QUIRINUS<br />
SCHILLERNDES KREUTH<br />
GMUNDER ORIGINALE<br />
BESTSELLER-<br />
AUTORINNEN<br />
12 Spaziergänge:<br />
<strong>Tegernsee</strong>r<br />
LiteraTouren<br />
TEGERNSEER SAGEN<br />
DIE<br />
BESTSELLER<br />
GRETE WEIL<br />
KLOSTERWAPPEN<br />
LUDUS DE ANTICHRISTO<br />
GELEHRTES TEGERNSEE<br />
DES TALS<br />
Thoma, Ganghofer, Stieler <strong>–</strong> <strong>das</strong> literarische<br />
Erbe des <strong>Tegernsee</strong>s ist groß. Und es geht weit<br />
über <strong>die</strong>se drei Autoren hinaus. Zwölf Spaziergänge<br />
rund um den See laden nun ein, sich<br />
auch der weniger bekannten Literatur dort zu<br />
nähern, wo sie entstanden ist: am <strong>Tegernsee</strong>.<br />
Text: Ute Watzl<br />
BRÜDER GANGHOFER<br />
POETISCHE GLANZLICHTER<br />
INSPIRATIONSQUELLE<br />
JODSCHWEFELBAD<br />
Illustration: panthermedia<br />
Diese stattliche Villa mit den roten Fensterläden war sicher<br />
sorgfältig ausgewählt. In Hanglage am Leeberg fällt<br />
der Blick über <strong>die</strong> Egerner Bucht hinüber zum Malerwinkel,<br />
dahinter erheben sich Leonhardstein und Hirschberg.<br />
Wenn hier nicht <strong>die</strong> Kreativität fließt, wo sonst? Das Leben jener Frau,<br />
<strong>die</strong> hier von 1935 bis 1950 wohnte, war tatsächlich ein einziger Schreibfluss,<br />
seit sie 1904 ihren ersten Roman veröffentlichte.<br />
Aber was man von ihr weiß, lässt eher darauf schließen, <strong>das</strong>s sie ihre<br />
Werke, 207 an der Zahl, systematisch erarbeitete und nicht so sehr auf<br />
den Kuss der Muse wartete. Die Rede ist von Hedwig Courths-Mahler,<br />
als Frau ein frühes Vorbild in weiblicher Selbstbestimmtheit, als<br />
Schriftstellerin ein Phänomen. Sie war <strong>die</strong> erfolgreichste deutschsprachige<br />
Autorin des 20. Jahrhunderts. Doch kaum einer weiß <strong>das</strong>.<br />
Viel mehr als Thoma und Ganghofer<br />
Möglicherweise ändert sich <strong>das</strong> nun, jedenfalls hier am<br />
<strong>Tegernsee</strong>. Denn wer jetzt vor <strong>die</strong>sem prächtigen Haus<br />
steht, ist vielleicht auf einem der zwölf neuen Spaziergänge<br />
rund um den <strong>Tegernsee</strong> unterwegs, <strong>die</strong> seit<br />
September frisch beschildert an <strong>das</strong> Literaturerbe<br />
der <strong>Region</strong> erinnern. Mit ihnen will man endlich der<br />
literarischen Bedeutung des Tals gerecht werden.<br />
Denn <strong>die</strong> reicht mehr als 1000 Jahre zurück in <strong>die</strong> Zeit der<br />
Gründung des benediktinischen Klosters, wohlgemerkt einst<br />
<strong>das</strong> mittelalterliche Zentrum von Literatur, Buchkunst und<br />
Gelehrsamkeit in Bayern. Auch in neuerer Zeit gibt es mehr<br />
zu entdecken als <strong>die</strong> allgegenwärtigen Namen Thoma und<br />
Ganghofer, wie eben Courths-Maler und ihre Töchter, <strong>die</strong> <strong>Tegernsee</strong>r<br />
„Bestsellerautorinnen“. Genau so nennt sich <strong>die</strong>ser<br />
Spaziergang nämlich.<br />
„ Ich hoffe, manchem<br />
leidgeprüften Herzen<br />
auf Stunden ein<br />
Para<strong>die</strong>s des Friedens<br />
vorzuzaubern.<br />
„<br />
Hedwig Courths-Maler<br />
30<br />
31
Bad Wiessee<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Schreibfabrik: Im Mutterhof<br />
mit Blick auf den <strong>Tegernsee</strong><br />
entstanden unzählige Romane<br />
von Hedwig Courths-Mahler<br />
(unten links) und ihrer<br />
Töchter (unten rechts mit<br />
Hedwig Courths-Mahler).<br />
Ausgehend von der Schwaighof-Anlage am Seeufer, wo <strong>die</strong><br />
Zeiselbach<br />
Gemeinde zu Ehren der Autorin eine Gedenktafel aufstellte,<br />
führt der Weg hinauf zum sogenannten „Mutterhof“. So<br />
nannte <strong>die</strong> Familie Courths-Maler <strong>das</strong> Haus, als <strong>die</strong> Autorin<br />
mit ihrem Mann Fritz und den beiden Töchtern Magarete<br />
Elzer und Friede Birkner von Berlin an den <strong>Tegernsee</strong> zog.<br />
1935 war <strong>das</strong>, und <strong>die</strong> Nationalsozialisten machten auch<br />
<strong>die</strong>ser Autorin <strong>das</strong> Arbeiten schwer, <strong>die</strong> man später eher<br />
<strong>für</strong> ihre Schnulzenromane belächelte.<br />
B318<br />
Söllbach<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
S<br />
B307<br />
Die Romanfabrik vom Leeberg<br />
Weißach<br />
Rottach-Egern<br />
Fotos: Hedwig Courths-Mahler Archiv, Illustration: Marina Hillreiner<br />
Hier am Leeberg eröffnete sie ihre „Romanfabrik“. Der<br />
Name Mutterhof, so lernt der Spaziergänger in begleitenden<br />
Texten zu den „<strong>Tegernsee</strong>r LiteraTouren“, bezog sich<br />
auf Courths-Malers Mütterlichkeit als Triebfeder <strong>für</strong> ihr<br />
schriftstellerisches Arbeiten. „Ich glaube wahrhaftig, <strong>das</strong>s<br />
ich nie <strong>die</strong> Courths-Mahler geworden wäre, wenn ich keine<br />
Kinder gehabt hätte“, schrieb sie einmal über sich selbst.<br />
Dieses große Haus vor Augen, <strong>das</strong> ein Vermögen gekostet<br />
haben dürfte, lässt in Vergessenheit geraten, aus welch<br />
ärmlichen Verhältnissen Hedwig Courths-Maler als Tochter<br />
einer alleinerziehenden, mehrfachen Mutter stammte. Sie<br />
hat sich mit ihren Büchern aus der Armut zu Ruhm und<br />
Reichtum geschrieben.<br />
Doch verschrien als Schnulzenautorin, verurteilt <strong>für</strong> ihre<br />
Trivialliteratur, wird sie kaum noch öffentlich gewürdigt.<br />
Dabei hat keine so viel Geld ver<strong>die</strong>nt und mit ihrer Arbeit<br />
sich und ihrer Familie einen ansehnlichen Wohlstand erwirtschaftet.<br />
Und <strong>das</strong> zu einer Zeit, als <strong>das</strong> den wenigsten<br />
Frauen möglich war.<br />
„Statt <strong>die</strong>se Leistung zu würdigen und ihrer zu gedenken,<br />
wurde Courths-Mahler nicht selten herabgewürdigt“, erzählt<br />
Ingvild Richardsen. Sie ist Literaturwissenschaftlerin<br />
in München, und es ist ihrem Aufenthalt auf einer Schönheitsfarm<br />
im Tal zu verdanken, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Idee entstand, man<br />
müsse <strong>das</strong> kulturelle Erbe des <strong>Tegernsee</strong>s endlich erlebbar<br />
machen, nicht im Museum, sondern dort, wo es entstand.<br />
Bestsellerautorinnen <strong>–</strong> auf den Spuren von<br />
Hedwig Courths-Maler und ihren Töchtern<br />
Ein literarischer Spaziergang von Dr. Ingvild Richardsen<br />
Der Spaziergang führt von der Hedwig-Courths-Mahler Anlage (1) weiter zur<br />
Schwaighofstraße 47 (2). Das frühere Wohnhaus der Autorin steht oberhalb<br />
der Prinzenkapelle gut sichtbar am Hang. Dann zum Familiengrab auf dem<br />
Friedhof <strong>Tegernsee</strong> (3) in der Seestraße 15. Danach geht es entweder mit<br />
dem Schiff (Ausstieg Kurpark) oder Bus (Ausstieg Seeforum) oder zu Fuß<br />
nach Rottach-Egern zum Gemeindefriedhof (4) in der Kißlingerstraße 41,<br />
wo Friede Birkner begraben ist. Wer dann noch Lust hat, läuft über <strong>die</strong><br />
Karl-Theodor-Straße in den Birknerweg (5), wo ihr Wohnhaus stand.<br />
Wohl wissend <strong>–</strong> von Berufs Wegen <strong>–</strong> <strong>das</strong>s der <strong>Tegernsee</strong><br />
reich an literarischer Geschichte und Kultur ist, wunderte<br />
sie sich darüber, <strong>das</strong>s davon kaum etwas vor Ort stattfand.<br />
Stoff aus Jahrhunderten<br />
Dabei bietet <strong>das</strong> Tal literarischen Stoff aus Jahrhunderten,<br />
angefangen bei den Schriften der gelehrten Mönche und<br />
den zahlreichen <strong>Tegernsee</strong>r Sagen aus dem Mittelalter<br />
5<br />
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32<br />
33
ckelte Richardsen deswegen <strong>die</strong> LiteraTouren, <strong>die</strong> den Menschen<br />
vor Ort <strong>die</strong>sen Teil ihrer Kultur wieder ins Gedächtnis<br />
bringen.<br />
Vom Mutterhof gelangt der Spaziergänger am Ludwig-Ganghofer-<br />
und am Stielerhaus vorbei zum Kloster und dem<br />
Friedhof <strong>Tegernsee</strong>, wo Hedwig Courths-Mahler und 16 Jahre<br />
später auch ihre Tochter Margarete Elzer begraben wurden.<br />
Weil sie ihre Begabung an ihre Töchter weitergegeben<br />
hatte und <strong>die</strong>se ebenfalls zu Bestsellerautorinnen wurden,<br />
führt <strong>die</strong> Route noch weiter: Mit dem Schiff geht es hinüber<br />
nach Rottach-Egern zum dort gelegenen Friedhof nahe der<br />
eigenwilligen evangelischen Auferstehungskirche.<br />
262 Bücher <strong>–</strong> aus einer einzigen Feder<br />
Neben Grete Weil, dem Schriftsteller Heinrich Spoerl und<br />
dem Maler Olaf Gulbransson hat hier auch Courths-Malers<br />
Tochter Friede Birkner ihr Grab. Sie war wie ihre Schwester<br />
in <strong>die</strong> Fußstapfen ihrer Mutter getreten: Als Birkner 94-jährig<br />
starb, hatte sie unglaubliche 262 Bücher veröffentlicht,<br />
leichte Kost, <strong>die</strong> der Unterhaltung <strong>die</strong>nte. Es waren aber<br />
nicht zuletzt <strong>die</strong> Einnahmen aus den vielfach verfilmten<br />
Romanen ihrer Mutter, <strong>die</strong> ihren Wohlstand bis ins hohe<br />
Alter sicherten.<br />
Hier an der Auferstehungskirche neben dem Friedhof bietet<br />
sich <strong>die</strong> Gelegenheit zum Innehalten. Man sollte sich Zeit<br />
nehmen, um sich niederzulassen. Man kann sich in jene Zeit<br />
versetzen, als im Mutterhof <strong>die</strong> Schreibmaschinen der drei<br />
Frauen klappern und sich Seite <strong>für</strong> Seite mit Geschichten<br />
füllen, <strong>die</strong> <strong>das</strong> schicksalhafte Leben und Lieben von Frauen<br />
mit einem Happy End ausstatten; in <strong>die</strong> Zeit der letzten<br />
Kriegsjahre, als Courths-Mahler ihre Villa mit Nazifamilien<br />
Fotos: Daniel Biskup (links), Hedwig Courths-Mahler Archiv<br />
Dr. Ingvild Richardsen<br />
tauchte <strong>für</strong> ihre<br />
Recherchen zum<br />
Projekt Telito tief in <strong>die</strong><br />
literarische Geschichte<br />
des Tals ein.<br />
über <strong>das</strong> erste deutsche Liebesgedicht und Kaiserin Sissis<br />
Dichtungen vom <strong>Tegernsee</strong> bis hin zu den viel zu wenig<br />
gewürdigten, schreibenden Frauen wie eben Hedwig<br />
Courths-Mahler.<br />
Oder auch Grete Weil. Letztere wurde mit zahlreichen<br />
Preisen ausgezeichnet, darunter <strong>das</strong> Bayerische Ver<strong>die</strong>nstkreuz,<br />
weil sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> jüdische Erinnerungskultur in der<br />
deutschsprachigen Literatur unerlässlich ist. „Sie wuchs<br />
am <strong>Tegernsee</strong> auf, aber daran erinnerte hier nichts“, so Richardsens<br />
Eindruck.<br />
Als ihr eine Ausschreibung des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
ländliche Entwicklung ins Haus flatterte, war <strong>das</strong> schon<br />
fast der Startschuss zum Projekt. Ziel war es, Initiativen zu<br />
fördern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> kulturelle Identität auf dem Land stärken<br />
und bewusst machen. „Das war genau <strong>das</strong>, was mir beim<br />
<strong>Tegernsee</strong>besuch in den Sinn kam: Die Kultur der <strong>Region</strong><br />
stirbt, wenn wir sie nicht erinnern“, so Richardsen. „Wenn<br />
man <strong>das</strong> nicht festhält, wird es verloren gehen.“ Zusammen<br />
mit ihrem Wissenschaftler-Kollegen Dr. Peter Czoik entwiteilen<br />
muss und Friede Birkner Schreibverbot erhält. Und<br />
vielleicht sieht <strong>das</strong> innere Auge <strong>die</strong> drei emanzipierten,<br />
vom Berlin der 20er Jahre geprägten Damen stolz in bayerischer<br />
Tracht am Seeufer flanieren. Dank der begleitenden<br />
Texte wird <strong>das</strong> Spazieren auf den LiteraTouren zum Wandeln<br />
zwischen Lesen und Schauen.<br />
Wenn Ingvild Richardsen über <strong>das</strong> Projekt der <strong>Tegernsee</strong>r<br />
LiteraTouren (Telito) spricht, ist sie in ihrer Leidenschaft<br />
da<strong>für</strong> kaum zu bremsen. Wichtig war ihr bei jeder der Routen<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, mit<br />
dem Museum <strong>Tegernsee</strong>r Tal, den Gemeindearchiven und<br />
den Bürgermeistern. Richardsen und ihre Kollegen haben<br />
in Archiven gegraben, Unbekanntes zu Tage gefördert und<br />
mit Einheimischen gesprochen.<br />
Mit Vorträgen, Lesungen und Poetry<br />
Slams sollen <strong>die</strong> Spaziergänge begleitet,<br />
<strong>die</strong> Schulen ins Boot geholt und <strong>die</strong><br />
Heimatführer geschult werden, damit<br />
sich <strong>das</strong> Projekt langfristig selbst erhält.<br />
Schon jetzt sieht so mancher am Projekt<br />
Beteiligte <strong>die</strong> eigene Heimat mit ganz<br />
anderen Augen.<br />
Was selbst Einheimische oft<br />
nicht wissen<br />
Und <strong>das</strong> in des Wortes Sinne. Wer<br />
weiß schon, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wappensymbol<br />
des <strong>Tegernsee</strong>r Klosters, <strong>das</strong> doppelte<br />
Seeblatt nämlich, ursprünglich ein<br />
Keuschheitssymbol ist? Könnte sein,<br />
<strong>das</strong>s der eine oder andere, der <strong>das</strong><br />
Hedwig Courths-Mahlers<br />
letzter Roman erschien nach<br />
langer Schreibpause 1948.<br />
Symbol stolz auf der Tracht trägt, erstaunt ist, was er durch<br />
<strong>die</strong> Gegend trägt. Aber auch <strong>die</strong>se Geschichte kann auf einem<br />
der Spaziergänge (Klosterwappen) erlebt und nachgelesen<br />
werden.<br />
Auf dem Rundgang „Poetische Glanzlichter“ lernen Interessierte<br />
<strong>das</strong> erste deutsche Liebesgedicht kennen. Sie erfahren,<br />
wer der Brandner Kaspar eigentlich war, wo <strong>die</strong>ser der<br />
Legende nach gelebt hat („Im Para<strong>die</strong>s“) und wo Franz von<br />
Kobell <strong>die</strong>se Geschichte vermutlich niederschrieb (Fürstenstraße<br />
8); <strong>das</strong>s nicht nur der bekannte Karl Stieler gute Gedichte<br />
schreiben konnte, sondern auch seine Tochter Dora,<br />
<strong>die</strong> sonst kaum Erwähnung findet (Stieler-Haus an der<br />
Point). Auf unterhaltsame Weise lesen sie von der ebenfalls<br />
fast vergessenen Literatin Carry Brachvogel, wie <strong>das</strong> Dirndl<br />
in <strong>Tegernsee</strong> entstanden ist und später<br />
von „stillosen Mondänen … aufgeplundert<br />
wurde, daß es mehr an <strong>die</strong> Maskengarderobe,<br />
denn an ein heimisches Sommergewand<br />
erinnert.“<br />
Am Ende jeder Route hat der Spaziergänger<br />
<strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal nochmal ein bisschen<br />
besser kennengelernt, und auch der Person<br />
hinter dem Namen Hedwig Courths-Mahler<br />
dürfte er ein ganzes Stück nähergekommen<br />
sein.<br />
Die zwölf LiteraTouren können Sie im Internet unter<br />
www.tegernsee.com/literatouren nachlesen.<br />
In Kürze wird eine App veröffentlicht, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Spaziergänge mit den passenden Hörgeschichten<br />
begleitet. Im Frühjahr erscheint ein Begleitheft im<br />
Volk Verlag.<br />
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34<br />
35
Was tun<br />
Sie gerade?<br />
Talbewohner und ihre Leidenschaft<br />
Interviews: Susanne Mayr<br />
Martina Gistl<br />
p Gmund, Gasse <br />
Handsiebdruckerin, Stoffliebhaberin<br />
@handdruckereigistl • www.handdruckerei-gistl.de<br />
Fotos: Urs Golling (großes Bild), Susanne Mayr oder Martina Gistl (kleine Fotos)<br />
Frau Gistl, was tun Sie gerade?<br />
Wir bedrucken gerade eine 100 Jahre<br />
alte Leinentischdecke, <strong>die</strong> aus einem<br />
historischen Aussteuerschrank<br />
stammt. Das ist auch <strong>für</strong> uns etwas<br />
Besonderes, denn so einen hochwertigen<br />
und gut gewebten Stoff findet<br />
man heute nur noch selten.<br />
Und was wäre, wenn Sie sich jetzt<br />
verdrucken?<br />
(lacht) Dann hätten wir es wohl<br />
buchstäblich versiebt! Aber im<br />
Ernst, ich muss gestehen, <strong>das</strong>s mein<br />
Herz bei solchen Arbeiten immer<br />
noch höher schlägt, weil wir alles<br />
mit viel Hingabe und Genauigkeit<br />
machen. Und natürlich möchte ich,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Ergebnis sehr gut ist.<br />
Wie sind Sie auf <strong>die</strong> Idee gekommen,<br />
<strong>die</strong>ses alte Handwerk auszuüben?<br />
Das war mehr ein Zufall. Eine Freundin<br />
erzählte mir, <strong>das</strong>s eine Handdruckerei<br />
in Miesbach schließt und<br />
da ich gerade dabei war, mich neu<br />
zu finden, habe ich es mir mal angeschaut.<br />
Schon nach drei Tagen stand<br />
fest, <strong>das</strong> will ich machen. Nach einer<br />
kurzen Einführung habe ich dann<br />
angefangen Stoffe selbst zu bedrucken.<br />
Und heuer ist unser Zehnjähriges.<br />
Können Sie uns etwas mehr über Ihre<br />
Arbeit erzählen?<br />
Idealerweise gibt es meine Arbeiten<br />
immer nur einmal. Das heißt, ich<br />
frage <strong>die</strong> Kunden vorher, was genau<br />
sie sich vorstellen. Ich helfe bei Stoffauswahl,<br />
Muster und Druckfarbe<br />
etc. Schon alleine deswegen, weil es<br />
unzählige Kombinationen und Variationen<br />
gibt. Mein Drucktisch ist gut<br />
sechs Meter lang und somit kann ich<br />
große Bahnen fertigen. Gerne nenne<br />
ich mich auch „Stoffschreiner“.<br />
Nur ist mein Werkstoff hauptsächlich<br />
Stoff. Wobei ich auch schon eine<br />
Holz-Rückwand und dazu passende<br />
Vorhänge aus Altleinen mit dem<br />
gleichen Muster bedruckt habe.<br />
Welche Muster verwenden Sie generell?<br />
Wir arbeiten mit vielen verschiedenen<br />
Mustersieben. Es gibt zum Beispiel<br />
Blumen, Ranken, Karos oder<br />
Streifen <strong>–</strong> jedes Muster hat einen<br />
eigenen Namen. Einige davon kann<br />
man individuell kombinieren und<br />
es entsteht daraus wieder etwas<br />
Neues. Auch eigene Firmenmuster<br />
<strong>für</strong> Hotels, Gästehäuser, Raumausstatter<br />
und Designer, aber auch <strong>für</strong><br />
Privatpersonen haben wir so schon<br />
entwickelt.<br />
Haben Sie selbst ein Lieblingsmuster?<br />
Ja, <strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r, es ist so variabel.<br />
Ehrlich gesagt habe ich aber<br />
viele und oft sind wir überrascht,<br />
wie eine neue Kombination in Farbe<br />
oder ein anderer Stoff <strong>das</strong> Muster<br />
wieder grundlegend verändert.<br />
Kleine Ursache, große Wirkung.<br />
Auf welchen Materialien können<br />
Sie drucken?<br />
Da bin ich sehr experimentierfreudig.<br />
Wir drucken auch auf Papier<br />
<strong>für</strong> Karten, Leder und fast alles<br />
was sich Stoff nennt. Am liebsten bedrucke<br />
ich jedoch hochwertige Naturstoffe,<br />
denn <strong>die</strong> Qualität soll zum<br />
Aufwand meiner Arbeit passen.<br />
Gibt es auch bereits fertige Ware bei<br />
Ihnen zu kaufen?<br />
Selbstverständlich. Unsere Kissen<br />
und Tischdecken sind in vielen Farben<br />
bereits von unseren Schneiderinnen<br />
genäht. Außerdem haben<br />
wir viel Nützliches <strong>für</strong> den Alltag,<br />
wie Filztaschen, Stirnbänder und<br />
Rucksäcke. Alles wurde ausschließlich<br />
per Siebhanddruck bearbeitet.<br />
<br />
36 37
Was tun<br />
Sie gerade?Natürliche<br />
Schönheit<br />
individuell gestalten<br />
Carolin Kotke<br />
p <strong>Tegernsee</strong><br />
Brustkrebsaktivistin,<br />
Ernährungscoach, Brokkoli-Liebhaberin<br />
@basischmitcaro oder @carolinkotke<br />
Plastische Chirurgie<br />
am <strong>Tegernsee</strong><br />
Fotos: Georg Verhasselt<br />
Frau Kotke, was tun Sie gerade?<br />
Ich lese gerade mit Freude und<br />
auch ein bisschen Rührung all<br />
<strong>die</strong> positiven Rückmeldungen<br />
zu meinem gerade erschienenen<br />
Ernährungsratgeber „Ernährung<br />
bei Krebs“. Ich möchte<br />
<strong>die</strong>sen nun möglichst vielen<br />
Menschen zugänglich machen.<br />
Es handelt sich zwar um einen<br />
Ratgeber <strong>für</strong> Krebspatienten, er<br />
ist aber ebenso an alle gerichtet,<br />
<strong>die</strong> sich <strong>für</strong> eine gesunde Ernährung<br />
interessieren.<br />
Wie sind Sie auf <strong>die</strong> Idee<br />
gekommen, sich so eingehend<br />
mit Ernährung zu befassen?<br />
Dies kam durch meine Brustkrebsdiagnose<br />
2017, <strong>die</strong> mein Leben<br />
komplett auf den Kopf stellte.<br />
Nachdem ich <strong>die</strong> Chemotherapie<br />
begann, meine Blutwerte rapide<br />
abwärts gingen, mein Magen<br />
rebellierte und ich nur noch<br />
Haut und Knochen war, wusste<br />
ich, <strong>das</strong>s ich selbst tätig werden<br />
musste. Nach der Therapie wurde<br />
ich durch meine Ernährungsumstellung<br />
schnell wieder fit.<br />
Meine neue Leidenschaft war<br />
gefunden, ich ließ mich zur Ernährungsberaterin<br />
umschulen<br />
und meine Mission „eat well, feel<br />
better“ war geboren.<br />
Wie ernähren Sie sich selbst?<br />
Generell probiere ich den Fokus<br />
auf saisonale, regionale und<br />
möglichst naturbelassene Lebensmittel<br />
zu legen. Zudem ernähre<br />
ich mich basisch bzw. basenüberschüssig.<br />
Dabei nimmt<br />
man möglichst basenbildende<br />
und nährstoffreiche Lebensmittel<br />
wie Obst, Gemüse, Nüsse,<br />
Samen und Kräuter zu sich.<br />
Säurebildende Lebensmittel wie<br />
Fleisch, Milchprodukte, Weizen,<br />
Süßigkeiten und Fertigprodukte<br />
sollte man hingegen vermeiden.<br />
Wie schwer ist es, sich auch im<br />
Alltag gesund zu ernähren?<br />
Ich koche meist selbst und experimentiere<br />
gern in der Küche.<br />
Hier am <strong>Tegernsee</strong> habe ich <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, <strong>die</strong> Lebensmittel<br />
frisch und naturbelassen direkt<br />
vom Bauern zu beziehen. Sei es<br />
<strong>das</strong> frische Obst und Gemüse,<br />
<strong>die</strong> Vielfalt an essbaren Wildkräutern,<br />
ein fangfrischer Fisch<br />
aus dem See oder hochwertige<br />
Vollkornprodukte in den lokalen<br />
Bäckereien.<br />
Und was sind Ihre wichtigsten<br />
Ernährungstipps <strong>für</strong> uns?<br />
Machen Sie sich nicht verrückt<br />
bezüglich irgendwelcher Ernährungsformen!<br />
Essen Sie, was Ihnen<br />
schmeckt und Ihnen guttut.<br />
Wenn Sie dann noch eine große<br />
Vielfalt an Nährstoffen hinbekommen,<br />
umso besser. Versuchen<br />
Sie insbesondere genügend<br />
Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe<br />
zu sich zu nehmen.<br />
Mein ultimativer Tipp: Probieren<br />
Sie jeden Tag mindestens<br />
fünf Portionen Obst und Gemüse<br />
in Ihren Alltag zu integrieren.<br />
<br />
Faltenbehandlung<br />
Lidstraffung<br />
Facelift<br />
Nasenkorrektur<br />
Halsstraffung<br />
Fettabsaugung<br />
Brustaufbau-/straffung<br />
Bauchstraffung<br />
Arm-/Schenkelstraffung<br />
Dr. med. Torsten Kantelhardt<br />
Facharzt <strong>für</strong> Plastische<br />
und Ästhetische Chirurgie<br />
Praxisklinik<br />
<strong>für</strong> Plastische Chirurgie<br />
83700 Rottach-Egern<br />
Nördliche Hauptstraße 17<br />
Tel. 08022/70 41 25<br />
Fax 70 41 26<br />
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38<br />
39
Hightech<br />
Beauty<br />
Die computergestützte Hautanalyse macht es möglich.<br />
Mit neuester Technik gibt es in Sachen Kosmetik jede Menge<br />
zu entdecken. Und <strong>das</strong> sogar in der eigenen Haut. Die Gmunder<br />
Kosmetikerin Desiree Renaud zeigt, wie es funktioniert.<br />
Text: Susanne Mayr<br />
Fotos: Thomas von Aagh <strong>für</strong> Reviderm<br />
Fettig, empfindlich, trocken <strong>–</strong> so ganz weiß<br />
man nie, wie <strong>die</strong> eigene Haut beschaffen<br />
ist. Häufig liegt man mit seiner Einschätzung<br />
daneben. Die Beauty-Expertin Desiree<br />
Renaud von Reviderm Skinmedics in Gmund<br />
kennt <strong>das</strong> nur zu gut: „Viele glauben beispielsweise,<br />
<strong>das</strong>s ihre Haut glänzt und deshalb fettig ist.<br />
Das Gegenteil ist meist der Fall und sie haben eher<br />
trockene Haut“, so <strong>die</strong> Expertin. So kann man sich<br />
täuschen. „Denn wenn sie keine richtige Feuchtigkeitscreme<br />
verwenden, produziert der Körper zu<br />
viel Fett, damit <strong>die</strong> Haut in Einklang kommt und<br />
schon glänzt <strong>die</strong> Haut.“ Bleibt <strong>die</strong> Frage: Wenn<br />
man seinen eigenen Augen nicht trauen kann,<br />
wem dann?<br />
Bildbasierte Analyse des Hautzustands<br />
Der Check-up: Um solchen und vergleichbaren<br />
Problemen entgegenzuwirken, nutzt <strong>die</strong> Kosmetikerin<br />
ein Hightech-Tool, <strong>das</strong> Hautanalysegerät. Der<br />
Kopf wird <strong>für</strong> ein paar Minuten in eine futuristisch<br />
anmutende „große Kugel“ gesteckt, <strong>das</strong> Gerät analysiert<br />
<strong>die</strong> Haut dann mit verschiedenen Licht- und<br />
Polarisierungsfiltern. Was herauskommt sieht erst<br />
einmal schlimm aus: Kleinste Fältchen, Sonnenschäden<br />
oder Rötungen werden plötzlich sichtbar.<br />
Doch <strong>die</strong>se Darstellung hilft der Kosmetikerin<br />
dann dabei, <strong>die</strong> richtige Behandlung <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Kunden zu finden. „Wir kennen so den Ist-Zustand<br />
der Haut und was sie braucht“, erzählt Desiree<br />
Renaud, „<strong>das</strong> hilft nicht nur mir, sondern auch<br />
den Kunden, ihre Haut besser zu verstehen.“ Oft ist<br />
es nämlich so, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Haut gar nicht so schlecht<br />
beschaffen ist, aber auf ihrer Oberfläche viele alte<br />
Hautschüppchen liegen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Poren verstopfen<br />
und <strong>die</strong> Haut wie eine Schicht abdecken. „Dann<br />
kann man noch so viel gute Pflege verwenden, sie<br />
kommt einfach nicht dort an, wo sie hingehört“,<br />
so <strong>die</strong> Beautyexpertin weiter. Nach der Analyse<br />
kommt <strong>die</strong> Behandlung. Im nächsten Schritt folgt<br />
dann erst einmal ein Peeling, um <strong>die</strong> Haut wieder<br />
aufatmen zu lassen.<br />
Technologiebasierte Treatments<br />
„Wir haben dazu je nach Hautbeschaffenheit verschiedene<br />
Möglichkeiten“, so <strong>die</strong> Kosmetikern,<br />
40<br />
41
Die Fluoreszenztechnologie in<br />
Kombination mit verschiedenen<br />
Licht- und Polarisationsfiltern<br />
zeigt <strong>die</strong> Haut in verschiedenen<br />
Modi und gibt Desiree Renaud<br />
wichtige Informationen zur<br />
Beurteilung über <strong>die</strong> Haut.<br />
„zum Beispiel <strong>die</strong> Microdermabrassion“. Dabei treffen<br />
ultrafeine Kristalle mit hoher Geschwindigkeit auf<br />
<strong>die</strong> Haut und werden mit einem Vakuum wieder abgesaugt.<br />
So werden <strong>die</strong> abgestoßenen Hautschüppchen<br />
abgetragen. „Der Effekt ist toll, <strong>die</strong> Haut strahlt, ist gut<br />
durchblutet und wirkt gesund und rosig“, schwärmt<br />
Renaud.<br />
So gereinigt, kann dann mit der typgerechten Pflege<br />
gestartet werden. Und damit <strong>die</strong>se intensiv und zielgenau<br />
in der Haut wirkt, hat Desiree Renaud noch<br />
mehr Hightech-Apparaturen auf Lager. Zum Beispiel<br />
Ultraschall. Die Wirkstoffe werden dadurch tiefer in<br />
<strong>die</strong> Hautschichten eingeschleust und <strong>die</strong> Haut speichert<br />
sie besser. Dabei wird zuerst ein Wirkstoff oder<br />
ein Pflegeprodukt auf <strong>die</strong> Haut aufgetragen und dann<br />
mit dem Ultraschallgerät in <strong>die</strong> Haut eingebracht.<br />
Noch mehr Anti-Aging schafft der sogenannte „Vega“.<br />
Das Gerät arbeitet mit elektrischen Strömen im Radiofrequenzbereich.<br />
Die nicht-invasive Behandlung<br />
regt <strong>die</strong> Kollagen-Produktion tief in der Haut an. Dazu<br />
wird ein Mimik- oder Konturenserum aufgetragen,<br />
darüber dann ein spezielles Gel gestrichen, <strong>das</strong> <strong>die</strong><br />
Frequenz weiterleitet. Anschließend bringt <strong>das</strong> Gerät<br />
<strong>die</strong> Pflege mit Hilfe von thermischer Wärme in <strong>die</strong><br />
Haut und stimuliert dort <strong>die</strong> Reparaturmechanismen.<br />
Dabei sieht man nach einer Kurbehandlung von sechs<br />
Wochen und einer Behandlung pro Woche deutliche<br />
Erfolge.<br />
Aber auch <strong>die</strong> altbewährte Microneedling-Behandlung,<br />
also bewusst herbeigeführte Mikroverletzungen,<br />
um <strong>die</strong> hauteigene Regenerationskraft zu steigern<br />
wird in Form eines Gerätes wirksamer und sicherer.<br />
Fotos: Suasanne Mayr<br />
„Um <strong>die</strong>sen Effekt zu erreichen, wird<br />
<strong>die</strong> Nadeltiefe vorher genauestens eingestellt“,<br />
erklärt Renaud <strong>die</strong> Technik.<br />
Die Kosmetikexpertin arbeitet dazu in<br />
der mittleren Hautschicht. Während<br />
der Behandlung „sticht“ <strong>das</strong> Gerät kleine<br />
Nädelchen mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 10.000 Nadelstichen pro Minute<br />
in <strong>die</strong> Haut und kurbelt, mit dem Ziel<br />
einer Faltenreduzierung, <strong>die</strong> da<strong>für</strong> nötige<br />
Kollagenproduktion an.<br />
Profi-Pflege mit Hausaufgaben<br />
So gepflegt sieht <strong>die</strong> Haut erst einmal richtig<br />
toll aus. Damit <strong>das</strong> auch so bleibt, empfiehlt<br />
Expertin Desiree Renaud auch <strong>für</strong> zu Hause<br />
<strong>die</strong> richtigen Produkte. „Es geht mir nicht<br />
darum, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Kundin dann hier zehn Produkte<br />
kauft, sondern <strong>das</strong>s sie <strong>für</strong> ihren individuellen<br />
Hauttyp genau <strong>das</strong> richtige bekommt.<br />
Es gibt Menschen, <strong>die</strong> brauchen nur wenig<br />
Pflege, andere haben anspruchsvollere Haut<br />
und da muss man dranbleiben.“ Deshalb gibt<br />
<strong>die</strong> Beauty-Fachfrau ihren Kunden und Kundinnen<br />
gerne als Hausaufgabe einen Pflegeplan<br />
mit, schließlich soll der Erfolg nicht nur kurzfristig<br />
sein. „Mir ist wichtig, <strong>das</strong>s sich jeder in seiner<br />
Haut wohlfühlt. Und je mehr man da<strong>für</strong> zu Hause<br />
tut, umso schneller geht <strong>das</strong>.“<br />
Reviderm Skinmedics Gmund am <strong>Tegernsee</strong><br />
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<strong>2021</strong> /2022<br />
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Der Cafe Tip in Rottach-Egern!<br />
geöffnetDienstag-Sonntag /11:00 Uhrbis 18:00Uhr<br />
täglich hausgemachte Kuchen undSpeisen<br />
geöffnet Donnerstag -Montag /11:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
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42 43
Gastspiel im Tal<br />
Der Schinkennudeln-<br />
Blues-Bayer<br />
Geht‘s eigentlich noch bayerischer? Er spielt<br />
den Metzger Simmerl in den Eberhofer-Krimis,<br />
doubelte 15 Jahre lang den Ministerpräsidenten<br />
am Nockherberg, macht Kabarett und singt<br />
bayerische Mundart. Außerdem isst er am<br />
liebsten Schinkennudeln und trinkt bevorzugt ein<br />
Helles. Wenn er Musik macht, sind aber gerne<br />
mal Einflüsse aus der ganzen Welt dabei, Country,<br />
Rock, Blues. Und überhaupt: In <strong>die</strong> berühmten<br />
Schubladen steckt man einen wie Stephan Zinner<br />
nicht so leicht. Zeit <strong>für</strong> eine Spurensuche.<br />
Interview: Christian Jakubetz<br />
Foto: Gerald von Foris<br />
Vermutlich bekommen sowas nur Bayern<br />
hin: Trotz der äußeren Brummbärigkeit<br />
kann Stephan Zinner rasend<br />
schnell reden, gestikulieren und dabei<br />
dennoch <strong>die</strong> Behaglichkeit eines Kachelofens<br />
ausstrahlen. Kurz gesagt, man fühlt sich schnell<br />
wohl in seiner Umgebung und landet sofort beim<br />
„bayerischen Du“. „Servus“, sagt er zur Begrüßung.<br />
Und zu so einem sagst du nicht: Guten Tag,<br />
Herr Zinner.<br />
Wobei ein wenig förmlicher Respekt schon angebracht<br />
wäre. Zinner ist Schauspieler, Musiker und<br />
Kabarettist in einem, seine Auftritte in den Verfilmungen<br />
der Rita-Falk-Krimis und als Söder-Double<br />
auf dem Nockherberg haben Millionen Menschen<br />
gesehen. Trotzdem mag Zinner auch <strong>die</strong><br />
kleine Bühne, wo er es wiederum fertigbringt,<br />
bayerische Mundart genauso zu spielen wie U2.<br />
Stephan, kein Witz, ich habe vor kurzem eine Frau<br />
über 50 mit Zöpfen gesehen. Und dann musste ich an<br />
deinen gleichnamigen Song denken („Frauen über 50<br />
mit Zöpfen“) und dann wiederum gingen mir <strong>die</strong><br />
Sachen durch den Kopf, <strong>die</strong> einen heutzutage ja<br />
schnell beschleichen: Sexismus, Altersdiskriminierung,<br />
<strong>das</strong> ist alles <strong>für</strong>chterlich inkorrekt.<br />
Hat <strong>das</strong> jemand schon mal zu dir gesagt: So geht<br />
<strong>das</strong> nicht, <strong>das</strong> ist ja Sexismus?<br />
Ob <strong>das</strong> als Sexismus bewertet wurde, weiß ich<br />
nicht. Aber da<strong>für</strong> hat schon mal eine Dame zu<br />
mir gesagt: „Das haben Sie aber nicht nötig, Herr<br />
Zinner!“. Klar kann man vordergründig in <strong>die</strong>se<br />
ganze Diskriminierungs-Debatte einsteigen. Aber<br />
darum geht es in <strong>die</strong>sem Stück ja gar nicht. Das<br />
Thema ist <strong>das</strong> Älterwerden und <strong>die</strong> Schwierigkeiten,<br />
<strong>die</strong> man damit hat. Das betrifft Männer<br />
genauso. Es geht darum zu wissen, wo man ist in<br />
<strong>die</strong>sem Alter. Und wie man damit umgeht. Das ist<br />
den meisten ja auch durchaus bewusst. Aber klar,<br />
es gibt immer ein paar, denen es wichtig ist, <strong>das</strong>s<br />
alles politisch korrekter ist. Ob <strong>das</strong> dann auch immer<br />
besser ist, ist <strong>die</strong> andere Frage.<br />
44<br />
45
Von Mundart bis zu U2:<br />
Der Musiker Stephan<br />
Zinner ist einer, der spielt,<br />
was ihm gefällt. Und dem<br />
Publikum natürlich auch.<br />
Es geht aber auch andersrum, <strong>das</strong>s ich mich hinsetze vor<br />
ein leeres Blatt Papier, weil es ein bestimmtes Thema gibt,<br />
zu dem ich schon immer mal was schreiben wollte. Aber,<br />
<strong>das</strong> wirst du auch wissen: Ein leeres Blatt Papier, <strong>das</strong> ist<br />
erstmal ein potenzieller Killer. Das ist dann ein bissl mehr<br />
Arbeit, aber <strong>das</strong> schadet ja nicht. Trotzdem, grundsätzlich<br />
schaue ich schon, <strong>das</strong>s ich so nahe wie möglich am Selbsterlebten<br />
bleibe. Das überhöhe ich etwas, <strong>das</strong> ist nun mal<br />
Kabarett. Und dann geht’s raus.<br />
Dein Kabarettisten-Kollege Martin Frank hat uns erzählt, <strong>das</strong>s<br />
er während der Corona-Pandemie echte Probleme hatte, seine<br />
Nummern zu schreiben, weil er sich von der Welt etwas abgeschnitten<br />
gefühlt hat. Wie war <strong>das</strong> bei dir während Corona?<br />
„ Der Derbste und ,Krachertste‘ bin ich nicht,<br />
aber ich lang schon mal hin.<br />
“<br />
Ich habe bei den ganzen Korrektheits-Debatten oft den Eindruck,<br />
<strong>das</strong>s sie im Gegensatz zur Idee des Kabaretts stehen.<br />
Bei Kabarett und Satire geht es doch nicht darum, <strong>das</strong>s so eine<br />
kuschelige Kuhstallwärme entsteht und alle sich wohl fühlen.<br />
Und gerade bayerisches Kabarett, da wird schon aus alter<br />
Tradition heraus gerne mal fester hingelangt. Wie derb darf es<br />
bei dir und deinem Kabarett sein?<br />
Also, „derb“, <strong>das</strong> liegt mir nicht so. Da gibt es ein schöneres<br />
bayerisches Wort da<strong>für</strong>: „krachert“ (Anmerkung d. Red.:<br />
Das lässt sich leider nicht wirklich übersetzen). Ich bin sicher<br />
in meinen Programmen nicht immer der reine Florettfechter.<br />
Das darf schon mal sein, <strong>das</strong>s man in einer Pointe<br />
eine Grenze ... naja, nicht völlig auslotet, aber schon mal so<br />
leicht streift. Das ist mir wichtig, man muss <strong>das</strong> ganze Korrektheits-Zeug<br />
nicht überstrapazieren. Und so ein leichtes<br />
tiefes Einatmen beim Streifen einer Grenze und <strong>die</strong> Frage,<br />
kriegt der <strong>das</strong> wieder hin, <strong>das</strong> mag ich ja selber auch, wenn<br />
ich mir Kollegen anschaue. Das ist ganz reizvoll. Also, kurz<br />
gesagt: Der Derbste und „Krachertste“ bin ich nicht, aber<br />
ich lang schon mal hin.<br />
Wie entsteht dein Kabarett? Sitzt du vor einem leeren Blatt und<br />
fängst an, nach Plan zu arbeiten? Oder bist du eher der Typ,<br />
der sich in ein Café setzt, drei Stunden Leute beobachtet und<br />
dann Eindrücke wiedergibt?<br />
(lacht) Ja gut, du hast ja in München quasi ein fertiges Kabarettprogramm,<br />
wenn du dich einfach zwei Stunden in ein<br />
Café hockst. Aber ich weiß, was du meinst. Es gibt Kollegen,<br />
<strong>die</strong> haben regelrechte Rituale, nach denen <strong>das</strong> bei ihnen<br />
abläuft. Das habe ich nicht. Bei mir ist es eine Mischung.<br />
Manchmal sitze ich in der Wirtschaft, ratsch mit jemandem<br />
und denk mir dann: Da könntest du was draus machen.<br />
Foto: Hans Lippert<br />
(lacht) Der Martin hat ja auch keine Kids. Ich habe drei und<br />
<strong>die</strong> waren im Homeschooling <strong>–</strong> und schon hast du dein Kabarett.<br />
Meine Frau ist Ärztin am Krankenhaus, schon hast<br />
du <strong>die</strong> nächste Nummer. Ich habe also in der Corona-Hochphase<br />
genügend Stoff <strong>für</strong> ein Programm gehabt, manchmal<br />
leider auch zu meinem Bedauern. Trotzdem ist der Corona-Anteil<br />
in meinem Programm ziemlich gering. Irgendwann<br />
reicht es und <strong>die</strong> Leute haben von dem Thema <strong>die</strong><br />
Nase voll.<br />
„ Ich habe drei Kinder<br />
und <strong>die</strong> waren im<br />
Homeschooling <strong>–</strong><br />
und schon hast du<br />
dein Kabarett.<br />
“<br />
Klingt zwar etwas nach Klischee, aber trotzdem: Du bist ja<br />
vielseitig. Kabarett, Musik, Schauspielerei. Und bei der Musik<br />
wechselst du von der bayerischen Nummer hin zu U2 („One“,<br />
im Duett mit Hannes Ringlstetter). Der Dorfmetzger Simmerl,<br />
der U2 singt: Bist <strong>das</strong> alles du oder ist da einfach nur der<br />
Wunsch da, mal was auszuprobieren?<br />
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Bei „One“ war es so, <strong>das</strong>s der Hannes vorgeschlagen hat,<br />
<strong>die</strong> Nummer gemeinsam zu spielen. Und ich mag den Song<br />
sehr, sehr gerne. Also habe ich einfach gesagt: ja, machen<br />
wir. Klar probiere ich gerne mal was aus, aber nüchtern<br />
betrachtet hat mir <strong>die</strong>se Vielseitigkeit während der Corona-Zeit<br />
auch ein bissl den Hintern gerettet. Im Gegensatz<br />
zu den Kollegen, <strong>die</strong> „nur“ live auf der Bühne stehen, ist<br />
mir wenigstens <strong>das</strong> Fernsehen geblieben. Dieser Tanz auf<br />
mehreren Hochzeiten, <strong>das</strong> ist ein Luxus und <strong>das</strong> mache ich<br />
sehr gerne. Das hält mich auch frisch. Weil, wenn ich mir<br />
überlege, ich würde „nur“ mein Kabarett machen und immer<br />
meine eigenen Witzchen erzählen, also ich weiß ja<br />
Foto: fine<br />
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46<br />
47
nicht. Aber klar, man muss schon aufpassen, <strong>das</strong>s man es<br />
nicht übertreibt.<br />
Gibt es auch was, was du gar nicht kannst?<br />
Malen! Geht überhaupt nicht bei mir!<br />
Wie autodidaktisch bist du? Ich weiß, du warst auf einer<br />
Schauspielschule, zumindest <strong>das</strong> also musst du mal richtig<br />
gelernt haben. Aber der Rest, Musik, Kabarett?<br />
Ich habe Gitarre schon auch gelernt, so richtig mit Unterricht.<br />
Aber ich versuche auch gerne einfach mal was. Von<br />
dem her würde ich sagen: eine wilde Mischung aus beidem,<br />
aus Lernen und Autodidaktik.<br />
„ Ich mag <strong>das</strong> sehr,<br />
wenn ein Publikum<br />
so durchgemischt ist,<br />
auch vom Alter her.<br />
“<br />
Wie nimmt dich dein Publikum war? Ist <strong>das</strong> ein Publikum, <strong>das</strong><br />
sich <strong>das</strong> Gesamtkunstwerk Stephan Zinner anschaut? Oder<br />
eher jeweils quasi ein Teil-Publikum <strong>für</strong> den Musiker, den<br />
Schauspieler, den Kabarettisten?<br />
Nein, <strong>das</strong> glaube ich nicht. Das ist querbeet, was zu mir<br />
kommt. Klar passiert <strong>das</strong> auch mal, <strong>das</strong>s jemand sagt:<br />
Komm, jetzt schauen wir uns den an, der immer den Söder<br />
macht. Oder den Schauspieler. Ich mag <strong>das</strong> sehr, wenn ein<br />
Publikum so durchgemischt ist, auch vom Alter her.<br />
Apropos Schauspieler: Kannst du unerkannt durch Frontenhausen<br />
gehen? (Anmerkung d. Red.: Im niederbayerischen<br />
Frontenhausen werden <strong>die</strong> Verfilmungen der Krimis von Rita<br />
Falk gedreht, in denen Zinner den Metzger Simmerl spielt).<br />
(lacht) Oh, in Frontenhausen, ja, könnte schwierig sein. Obwohl<br />
ich glaube, <strong>das</strong>s ich ein Erkenn-Level habe, <strong>das</strong> noch<br />
ganz ok ist. Der Kollege Sebastian Bezzel (spielt <strong>die</strong> Hauptrolle<br />
des Dorfpolizisten Eberhofer, d. Red.) hat es da schon<br />
schwerer, der ist da auf einem ganz anderen Niveau. Und<br />
<strong>das</strong> nicht nur in Frontenhausen, in ganz Bayern, egal, wo er<br />
hinkommt. Ich kann mir schon vorstellen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> manchmal<br />
nervt. Bei mir ist es jedenfalls noch ganz gut auszuhalten.<br />
In Frontenhausen kann man übrigens super Schwammerl<br />
suchen, <strong>das</strong> weiß ich.<br />
Ja, sehr gute Wälder da! Und sehr nette Leute, wir werden<br />
da wirklich jedes Mal mit offenen Armen empfangen.<br />
Findest du es nicht erstaunlich, <strong>das</strong>s ein krachend bayerischer<br />
Plot wie der Eberhofer auch außerhalb Bayerns so gut funktioniert?<br />
Wie überhaupt auffällig ist, <strong>das</strong>s man bayerisches<br />
Kabarett und Mundart-Musiker auch in Berlin oder Hamburg<br />
gerne mag.<br />
Das muss man auseinanderhalten. Da ist zum einen der<br />
Großstadt-Faktor. Der Großstädter an sich ist ja schon einiges<br />
gewohnt. Und außerdem findest du in Großstädten<br />
eine wilde Mischung aus Einheimischen und Zuagroasten.<br />
Denen ist <strong>das</strong> wurscht, wenn sie mal einen Halbsatz nicht<br />
Foto: Gerald von Foris<br />
verstehen. Aber wenn du, sagen wir, auf dem brandenburgischen<br />
Land unterwegs bist, dann könnte es sein, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
ein etwas schwieriger Abend wird. Überhaupt ist es nochmal<br />
ein Unterschied, ob du in der Großstadt oder auf dem<br />
Land auftrittst. Auch in Bayern. Auftritte in Trostberg oder<br />
Dingolfing, ich weiß nicht, ob <strong>das</strong> gleich so flutscht (lacht).<br />
Wenn ich in München auftrete, da habe ich schon alleine<br />
wegen der Größe der Stadt ein Publikum, <strong>das</strong> weiß, was<br />
jetzt gleich kommt.<br />
Jetzt ist <strong>Tegernsee</strong> nicht gerade eine Großstadt, aber irgendwie<br />
ja dann doch wieder städtisch. Ist <strong>das</strong> ein Heimspiel <strong>für</strong><br />
dich, weil <strong>die</strong> ganzen Münchner draußen am See sind?<br />
Wenn ich mich richtig an meine Auftritte am See erinnere,<br />
dann war <strong>das</strong> auch ein gemischtes Publikum. Ein paar<br />
Zuagroaste, ein paar Einheimische. Und zwei oder drei<br />
Touristen hatten sich da auch verirrt, denen man dann halt<br />
mal ein paar Wörter erklären muss. Jedenfalls ist <strong>Tegernsee</strong><br />
nicht auf einer roten Liste bei mir, auf der steht: Vorsicht,<br />
schwieriges Publikum. Passt scho!<br />
Ich schaue dich jetzt schon während des ganzen Gesprächs an,<br />
versuche mir den Bart wegzudenken und will dann herausfinden,<br />
worin eigentlich deine optische Nähe zu Markus Söder<br />
besteht...<br />
Keine Ahnung!<br />
Und du sprichst keinerlei Fränkisch.<br />
Fränkisch ist ja auch wirklich harte Arbeit, glaubʼs mir.<br />
Was machst du, wenn Söder eines Tages Bundeskanzler wird?<br />
Dann bist du <strong>für</strong> alle Zeiten abgestempelt als Kanzler-Double.<br />
Einer, der viele(s)<br />
zusammenbringt:<br />
Stephan Zinner<br />
mit Ukulele und<br />
Lemmy Kilmister<br />
(im Hintergrund).<br />
Dann wird’s Zeit, mit der Rolle aufzuhören. Obwohl, ich<br />
habe schon vor Jahren gesagt: Wenn der mal Ministerpräsident<br />
wird, dann ist Schluss. Das habe ich wohl versäumt.<br />
<br />
Allmächd! Vielleicht war der fränkische Dialekt auf Dauer zu anstrengend,<br />
evtl. hat ihn auch <strong>die</strong>ses Interview nochmal zum Nachdenken<br />
gebracht. So oder so: Kurz nach <strong>die</strong>sem Gespräch und ebenso kurz<br />
vor Erscheinen <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> hat Stephan Zinner mitgeteilt, nicht<br />
mehr den Söder geben zu wollen. Der Ministerpräsident reagierte<br />
umgehend: „Schade, <strong>das</strong> war immer ein großer Spaß!“<br />
Stephan Zinner, „Raritäten“, Fr., 7. Januar, 20.00 Uhr<br />
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48<br />
49
PROGRAMM<br />
HIGHLIGHTS<br />
DEZ • JAN • FEB<br />
MARC CHAGALL <strong>–</strong><br />
EINE LIEBESGESCHICHTE<br />
FÜR ALLE, DIE IHREN TRÄUMEN<br />
EINE HEIMAT GEBEN WOLLEN<br />
Gut pariert<br />
Die <strong>Seeseiten</strong> beginnen einen<br />
Satz <strong>–</strong> der Kabarettist Wolfgang<br />
Krebs beendet ihn.<br />
Er gehört zu den wenigen Kabarettisten und Imitatoren,<br />
bei denen sich vermutlich sogar <strong>die</strong> Imitierten nicht sicher<br />
sind, ob sie jetzt gerade selbst sprechen oder doch nur nachgemacht<br />
werden. Wenn es jemanden gibt, der nahezu jeden<br />
bayerischen Spitzenpolitiker schon mal auf <strong>die</strong> Schippe genommen<br />
hat, dann er: Wolfgang Krebs.<br />
Wenn man so lange nicht am <strong>Tegernsee</strong> auftreten durfte,<br />
dann ist <strong>das</strong> zwar bitter … und zwar sehr, denn nun<br />
hoffen wir, <strong>das</strong>s wir endlich wieder ganz befreit von<br />
Auflagen und Beschränkungen unserer Arbeit nachgehen<br />
können.<br />
Wenn in meinem Programm der Funke überspringt, dann sprüht<br />
er … wie eine glodernde Lut! Nein, eine lodernde Flut.<br />
Ein Mann, viele Gesichter (und Stimmen):<br />
Wolfgang Krebs in einigen seiner Paraderollen.<br />
Mein Publikum und ich, wir haben beide Humor … <strong>das</strong><br />
Publikum in der Praxis, ich in der Theorie.<br />
Opfelsaft … ist falsch geschrieben, denn es muss Apfelsaft<br />
<strong>das</strong>tehen, aber es wird ein Opfesoft ausgesprochen, wenn<br />
man Hubert Aiwanger imitieren möchte.<br />
Sie haben es sicher gemerkt, liebe Leser: jeder Satzanfang, den wir<br />
<strong>die</strong>smal vorgegeben haben, hat etwas mit einem Spitzenpolitiker zu<br />
tun. Die Sätze 1 bis 3 stammen als Satzanfang von Edmund Stoiber.<br />
Das Wort „Opfelsaft“ kann natürlich nur von Hubert Aiwanger so<br />
gesprochen werden.<br />
Wolfgang Krebs, „Vergelt‘s Gott“, Do., 27.01.2022, 20.00 Uhr,<br />
Winner‘s Lounge, Bad Wiessee<br />
Foto: Severin Schweiger<br />
Noch bis Anfang des kommenden Jahres sind im<br />
Olaf Gulbransson Museum über sechzig Werke des<br />
Ausnahmekünstlers Marc Chagall zu sehen. Im Zentrum<br />
der Ausstellung steht <strong>die</strong> antike Liebesgeschichte von<br />
Daphnis & Chloé. Die Leihgabe der Hubert Burda Media,<br />
ein Hauptwerk Chagalls von 1939, zeigt <strong>das</strong> Liebespaar, <strong>das</strong><br />
auf einem feuerroten, in Flammen stehenden Gockel durch<br />
den Himmel reitet. „Eine kleine Sensation. Allein dafür<br />
lohnt sich <strong>die</strong> Fahrt an den <strong>Tegernsee</strong>“, findet Ausstellungsmacher<br />
Michael Beck.<br />
Auch in weiteren Werken <strong>–</strong> Gemälden und Aquarellen <strong>–</strong><br />
dreht sich alles um <strong>die</strong> Liebe, um Paare, <strong>die</strong> schweben und<br />
Halt aneinander finden. Die Werke kommen aus Stiftungen<br />
sowie privaten Sammlungen und waren teilweise jahrzehntelang<br />
nicht mehr öffentlich zu sehen. Die „Jiddischkeit“ in<br />
Marc Chagalls Bildern und Gedichten sowie <strong>die</strong> Bedeutung<br />
seines Werkes für <strong>die</strong> jüdische Kultur stehen im Mittelpunkt<br />
eines Gesprächs am Samstag, 11. Dezember <strong>2021</strong><br />
zwischen Prof. Dr. Armin Eidherr, assoziierter Professor<br />
<strong>für</strong> Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg,<br />
Kulturjournalistin Sonja Still und Michael Beck, Kurator<br />
der Ausstellung.<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Noch bis So., 9. Januar 2022<br />
Gespräch: Sa., 11. Dezember <strong>2021</strong>, 18.00 Uhr<br />
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STS-COVERBAND<br />
AUF A WORT<br />
3. TEGERNSEER<br />
KABARETT-BRETTL<br />
Die Münchner Kammerphilharmonie<br />
dacapo hat sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht nur ihren festen<br />
Platz im dicht gefüllten Münchner<br />
Konzertkalender erobert. Neben<br />
seinen Konzerten im Gasteig, im<br />
Herkulessaal sowie im Münchner<br />
Künstlerhaus gibt <strong>das</strong> Orchester<br />
regelmäßig auf Einladung Gastspiele,<br />
so auch im <strong>Tegernsee</strong>r Barocksaal.<br />
Dacapo ist bekannt für seine Musizierfreude<br />
und <strong>die</strong> gute, familiäre<br />
Atmosphäre bei den Konzerten.<br />
Unter der Leitung Franz Schottkys<br />
läutet <strong>das</strong> Ensemble <strong>das</strong> neue Jahr<br />
am <strong>Tegernsee</strong> ausgesprochen<br />
schwungvoll mit Stücken von Vivaldi<br />
und Johann Strauss (Sohn) ein.<br />
Barocksaal<br />
Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />
Freitag, 14. Januar, 19.30 Uhr<br />
Musik: Italien im Rest der Welt? Das<br />
sind Pizza, Pasta und Eros Ramazzotti,<br />
wahlweise auch Zucchero oder Adriano<br />
Celentano. Deren Italo-Hits dürfen<br />
auf keiner Party fehlen. All <strong>die</strong>se Ohrwürmer<br />
wissen I Dolci Signori stimmungsvoll<br />
auf <strong>die</strong> Bühne zu bringen.<br />
Die erfolgreiche Italo-Pop-Gruppe<br />
bringt nun mit der „Großen Nacht der<br />
italienischen Welthits“ Musica, Passione<br />
e Emozioni an den winterlichen<br />
<strong>Tegernsee</strong>. Immer im Mittelpunkt: <strong>die</strong><br />
beiden italienischen Frontmänner<br />
Rocky Verardo und Gianni Carrera.<br />
Charmant moderieren sie den Abend<br />
und verwandeln ihn mit ihren Bandkollegen<br />
in eine große Party.<br />
Winner‘s Lounge<br />
Spielbank Bad Wiessee<br />
Winner 1, Bad Wiessee<br />
Do. 10. Februar, 20.00 Uhr<br />
2012 hat <strong>die</strong> steirische Austro-Popband<br />
STS ihr letztes Konzert gegeben.<br />
Und obwohl man seither nicht<br />
mehr viel gehört hat von der einstigen<br />
Kultband aus Österreich, kann<br />
vermutlich jeder Zweite hierzulande<br />
„Fürstenfeld“ noch textsicher<br />
mitsingen. Und wenn nicht, dann<br />
helfen heute <strong>die</strong> sechs Musiker der<br />
Coverband „Auf A Wort“ gern nach.<br />
Benannt nach einem Liedtitel von<br />
STS sind <strong>die</strong> Konzerte der Chiemgauer<br />
ein Mix aus Hits aber auch<br />
weniger bekannten STS-Stücken,<br />
<strong>die</strong> sie jeweils verschieden interpretieren.<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 5. März, 19.30 Uhr<br />
Fotos: Veranstalter (2x), Maria Sappel<br />
Wenn an einem Abend gleich vier namhafte Kabarettgrößen<br />
im Ludwig-Thoma-Saal auftreten, dann ist wieder<br />
„Brettl-Zeit“ in <strong>Tegernsee</strong>. In der dritten <strong>Ausgabe</strong> <strong>die</strong>ses<br />
wichtigen Abends im Kalender eines jeden Kabarett-Fans<br />
stehen erstmals Niko Formanek, Bumillo, Claudia<br />
Pichler und Roland Hefter gemeinsam auf der Bühne.<br />
Abwechselnd geben sie Ausschnitte aus ihren Solo-Programmen<br />
zum Besten, jeweils mit der eigenen Note Witz<br />
und Biss. Während Roland Hefter beispielsweise mit viel<br />
Liebe zur bayerischen Heimat und zum Dialekt beliebte<br />
Passagen aus seinem Programm „So lang‘s no geht“ darbietet,<br />
fabuliert Claudia Pichler über ihre Erfahrungen im<br />
Berufs-, Genuss- und Liebesleben, <strong>die</strong> sie in ihrem ersten<br />
Solo-Programm „Ned blöd ... für a Frau!“ zusammengetragen<br />
hat. Niko Fromanek dürfte mit einer großen Portion<br />
Wiener Schmäh aus seinen 30 Jahren als Ehemann begeistern,<br />
und Bumillo sinniert über <strong>das</strong> Wesen der Welt, indem<br />
er sich des Familienlebens als großer Metapher be<strong>die</strong>nt.<br />
Die kurzweiligen Geschichten, witzigen Anekdoten und<br />
humorvollen Spitzen versprechen ein Bühnenexperiment<br />
der besonderen Art.<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Freitag, 30. Januar, 20.00 Uhr<br />
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Idyllisch am Rande einer Bauernwiese gelegen mit<br />
herrlichem Blick auf <strong>die</strong> umliegende Bergwelt<br />
entstehen drei einzigartige Chalets mit großzügiger<br />
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Zimmermann Immobilien<br />
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52<br />
53
PROGRAMM<br />
IN DER ÜBERSICHT<br />
DEZEMBER BIS FEBRUAR<br />
So., 12. Dezember, 18.30 Uhr<br />
Ballett am See <strong>–</strong><br />
Tanzen ist wie ein verzauberter Ort<br />
(abgesagt)<br />
Seeforum<br />
Nördliche Hauptstraße 35,<br />
Rottach-Egern<br />
Sa., 18. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Des kimmt davon“<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Do., 27. Januar, 20.00 Uhr<br />
Kabarett: Wolfgang Krebs <strong>–</strong><br />
Vergelt‘s Gott!<br />
Winner’s Lounge<br />
Nördliche Hauptstraße 35,<br />
Rottach-Egern<br />
So., 30. Januar, 20.00 Uhr<br />
3. <strong>Tegernsee</strong>r Kabarett-Brettl mit<br />
Niko Formanek, Bumillo,<br />
Claudia Pichler und Roland Hefter<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Das <strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater ist<br />
<strong>die</strong>sen <strong>Winter</strong> gleich mit mehreren<br />
Stücken am Start. Szene aus<br />
Passwort zum Herzen.<br />
Nicht schon wieder.<br />
Ehrlich gesagt haben wir so schnell nicht damit gerechnet. Aber es<br />
geht leider wieder los. Unmittelbar vor Redaktionsschluss müssen<br />
wir erneut mitansehen, wie unsere Freizeit-, Kunst- und Musiktexte<br />
uns regelrecht unter der Tastatur wegbröckeln. Weihnachtsmärkte,<br />
Ballettaufführungen, Ausstellungen, Neujahrskonzerte <strong>–</strong> abgesagt<br />
oder auf einen späteren Termin verschoben. Aufgeschoben ist zwar<br />
nicht aufgehoben. Aber <strong>für</strong> viele Künstlerinnen und Künstler ebenso<br />
wie <strong>für</strong> ihr Publikum ist <strong>das</strong> aktuell nur ein schwacher Trost.<br />
Es sind weiterhin unsichere Zeiten. Die Wellen kommen und gehen.<br />
Mal langsamer, mal schneller. Daher empfehlen wir Ihnen sicherheitshalber<br />
den Blick auf <strong>die</strong> Website www.tegernsee.com und<br />
natürlich in <strong>das</strong> Tages programm in der <strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />
BÜHNE<br />
Sa., 27. November, 19.30 Uhr<br />
Musik: Machado Quartett <strong>–</strong><br />
„Haydn, Hirten, Hollywood‘‘<br />
Barocksaal im Gymnasium<br />
Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />
So., 28. November 19.00 Uhr<br />
Musik: 3 Männer nur mit Gitarre<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Fr., 03. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Kammerphilharmonie dacapo<br />
München: Festliches Adventskonzert<br />
Barocksaal im Gymnasium<br />
Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 04. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Des kimmt davon“<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
So., 05. Dezember, 11.00 Uhr<br />
Puppentheater Kunterbunt<br />
„Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“<br />
(abgesagt)<br />
Seeforum<br />
Nördliche Hauptstraße 35,<br />
Rottach-Egern<br />
Sa., 11. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Des kimmt davon“<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
So., 26. Dezember, 20.00 Uhr<br />
Chiemgauer Volkstheater <strong>–</strong><br />
Ernis heiße Spur<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
So., 26. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Bleib hoid zum Frühstück“<br />
Hotel Gasthof Zur Post<br />
Lindenplatz 7, Bad Wiessee<br />
Fr., 31. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Passwort zum Herzen‘‘<br />
Hotel Gasthof Zur Post<br />
Lindenplatz 7, Bad Wiessee<br />
Di., 04. Januar, 20.00 Uhr<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Volkstheater <strong>–</strong><br />
„Herz auf der Flucht“<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Fr., 07. Januar, 20.00 Uhr<br />
Kabarett: Stephan Zinner <strong>–</strong> „Raritäten“<br />
Ludwig-Thoma-Saal<br />
Rosenstr. 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Fr., 14. Januar, 19.30 Uhr<br />
Neujahrskonzert mit der Kammerphilharmonie<br />
dacapo München<br />
Barocksaal im Gymnasium<br />
Schlossplatz 3, <strong>Tegernsee</strong><br />
Do., 10. Februar, 20.00 Uhr<br />
Musik: I Dolci Signori<br />
Winner’s Lounge<br />
Winner 1, Bad Wiessee<br />
Fr., 11. Februar und<br />
Sa., 12. Februar, 20.00 Uhr<br />
Kabarett: Martin Frank<br />
„Einer <strong>für</strong> alle <strong>–</strong> Alle <strong>für</strong> keinen!‘‘<br />
Seeforum<br />
Nördliche Hauptstraße 35,<br />
Rottach-Egern<br />
KUNST/AUSSTELLUNGEN<br />
Noch bis So., 28. November<br />
Hibatzld <strong>–</strong> Künstler aus der <strong>Region</strong><br />
Gut Kaltenbrunn<br />
Kaltenbrunn 1, Gmund<br />
Noch bis So., 9. Januar 2022<br />
Marc Chagall <strong>–</strong> Eine Liebesgeschichte<br />
Daphnis & Chloé und andere Werke<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 5. Februar bis So., 19. Juni 2022<br />
Ernst Hürlimann: „Ja, so san‘s <strong>–</strong><br />
Zum 100. Geburtstag 1921<strong>–</strong><strong>2021</strong>“<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
SEELEBEN<br />
Fr., 26. November, 13.00 Uhr<br />
Besichtigung: Führung durch <strong>die</strong><br />
Büttenpapierfabrik Gmund<br />
Gmund Papier<br />
Mangfallstraße 5, Gmund<br />
Foto: Volkstheater<br />
Fr., 10. Dezember, 13.00 Uhr<br />
Besichtigung: Führung durch <strong>die</strong><br />
Büttenpapierfabrik Gmund<br />
Gmund Papier<br />
Mangfallstraße 5, Gmund<br />
Sa., 11. Dezember, 18.00 Uhr<br />
Vortrag: Chagalls jiddische Welt<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Do., 30. Dezember, 17.00 Uhr<br />
Führung: Marc Chagall <strong>–</strong> jiddische<br />
Erzählungen in Farbe<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 31. Dezember<br />
Langlauf: Gustl-Moschner-<br />
Gedächtnislauf<br />
Suttengebiet<br />
Rottach-Egern<br />
So., 02. Januar, 17.00 Uhr<br />
Führung: Marc Chagall <strong>–</strong> jiddische<br />
Erzählungen in Farbe<br />
Olaf Gulbransson Museum<br />
Kurgarten 5, <strong>Tegernsee</strong><br />
Fr., 14. Januar, 18.30 Uhr<br />
Vortrag: Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl<br />
<strong>–</strong> Gespräch über <strong>die</strong> Bücher. „Ethik<br />
und ihre Grenzen“ und „Was gilt“.<br />
Korbinians Kolleg Bachmair Weissach<br />
Wiesseer Straße 1, Rottach-Egern<br />
So., 30. Januar bis Mi., 02. Februar<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Tal Montgolfiade<br />
Seepromenade<br />
Bad Wiessee<br />
Fr., 11. Februar, 18.30 Uhr<br />
Vortrag: Prof. Dr. Armin Nassehi <strong>–</strong><br />
Die überforderte Gesellschaft<br />
Korbinians Kolleg Bachmair Weissach<br />
Wiesseer Straße 1, Rottach-Egern<br />
TEGERNSEER<br />
HEIMATFÜHRER<br />
Sa., 27. November, 11.00 Uhr<br />
Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 04. Dezember, 11.00 Uhr<br />
Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 11. Dezember, 11.00 Uhr<br />
Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Sa., 18. Dezember, 11.00 Uhr<br />
Advent, Advent <strong>–</strong> ein Lichtlein brennt<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Mo, 27. Dezember, 15.00 Uhr<br />
Raunachtwanderung<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Di., 28. Dezember 16.30 Uhr<br />
Nacht und Sterne<br />
Tourist-Information Gmund<br />
Wiesseer Str. 11, Gmund<br />
Mi., 29. Dezember, 10.00 Uhr<br />
<strong>Winter</strong>wanderung mit Einkehr und<br />
Geschichten<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Do., 30. Dezember, 15.00 Uhr<br />
Raunachtwanderung<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Fr., 31. Dezember, 10.00 Uhr<br />
<strong>Winter</strong>wanderung mit Einkehr und<br />
Geschichten<br />
Treffpunkt: Tourist-Information<br />
<strong>Tegernsee</strong><br />
Hauptstr. 2, <strong>Tegernsee</strong><br />
Der <strong>Seeseiten</strong>-Kalender zeigt nur einen<br />
Ausschnitt aus dem umfangreichen<br />
saisonalen Veranstaltungsangebot.<br />
Weitere Termine finden Sie auf der<br />
Webseite des <strong>Tegernsee</strong>r Tal Tourismus<br />
auf www.tegernsee.com. Das aktuelle<br />
Tagesprogramm gibt es natürlich in der<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />
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zertifiziert<br />
Der <strong>Seeseiten</strong>-Kalender zeigt nur einen Ausschnitt aus dem umfangreichen<br />
saisonalen Veranstaltungsangebot. Weitere Termine finden Sie auf der<br />
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Das aktuelle Tagesprogramm gibt es natürlich in der <strong>Tegernsee</strong>r Zeitung.<br />
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54<br />
55
Als <strong>die</strong> Geige<br />
den Schneider<br />
rettete<br />
Familienbetrieb set mehr als 40 Jahren<br />
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Bayerische Küche - Schmankerl - Salate<br />
Wildgerichte Bauernenten Brotzeiten<br />
Fangfrische Fischspezialitäten<br />
Am Fuß des Wallbergs liegt der Rottacher<br />
Ortsteil Wolfsgrub, <strong>die</strong> Wolfsgrubstraße stößt<br />
an <strong>die</strong> Ellmauer Straße. Ihren Namen haben<br />
beide von einer abenteuerlichen Begebenheit:<br />
Dort soll einmal ein Schneider in eine Falle <strong>für</strong><br />
Raubtiere geraten sein. Nur seine Geige rettete ihn.<br />
I -, -Ev<br />
x <br />
ß 3-837 -E<br />
pwp. 8 22 5832<br />
rhehen arme Kühe<br />
hetae iensta &Mith an Feiertaen eöffne!<br />
Text: Tatjana Kerschbaumer / Illustration: Mariana Godoy<br />
Kirchweih in Rottach-Egern: Ein rauschendes<br />
Fest. Die Menschen essen, trinken und tanzen<br />
<strong>–</strong> zur Musik einer kleinen Kapelle, in der auch<br />
der Schneider des Orts aufspielt. Der ist ein<br />
wahrer Virtuose an der Geige, hat im Lauf des Abends aber<br />
doch einige Mühe den Takt zu halten: Immer wieder stellen<br />
ihm gut gelaunte, wohlmeinende Mitbürger ein Bier gegen<br />
den Durst hin. Er trinkt, aber eigentlich verträgt er Alkohol<br />
nicht gut. Am Ende der Feier kann er sich kaum noch auf<br />
den Beinen halten.<br />
Heimat lieben.<br />
Heimat klicken.<br />
Als er sich mit seinem Instrument unter dem Arm auf den<br />
Heimweg macht, passiert er ein Stück Wald, in dem es Wildschweine<br />
und Wölfe gibt. Bierselig denkt er gar nicht daran<br />
<strong>–</strong> und <strong>für</strong>chtet sich auch nicht, als er vom rechten Weg abkommt<br />
und querfeldein taumelt.<br />
Plumps! Der Schneider verliert den Boden unter den Füßen,<br />
weiß nicht mehr recht, wo oben und unten ist. Immerhin<br />
hat er sich nicht verletzt, stellt er fest: Er ist auf etwas<br />
Pelzigem gelandet. Glück gehabt!<br />
Der Schneider hat Unglück im Glück<br />
Doch da bewegt sich seine weiche Unterlage, knurrt und<br />
schüttelt ihn ab. Innerhalb von Sekunden wird dem Schneider<br />
klar: Er ist in eine Falle, eine Wolfsgrube, gestürzt.<br />
tegernseer-zeitung.de<br />
56<br />
57
„<br />
Doch da bewegt<br />
sich seine weiche<br />
Unterlage, knurrt und<br />
schüttelt ihn ab.<br />
“<br />
Die hatte ihren Zweck bereits vor seinem Absturz erfüllt <strong>–</strong><br />
und der derzeitige Insasse ist alles andere begeistert über<br />
einen Gefährten in seiner Zwangslage.<br />
Als der Wolf sich ihm mit hochgezogenen Lefzen und gesträubtem<br />
Fell nähert, fällt dem Schneider nur eines ein:<br />
Er packt seine Geige und spielt. Und dem Tier gefällt es! Es<br />
stimmt sogar in <strong>die</strong> Musik mit ein und beginnt, zur Musik<br />
mitzuheulen.<br />
Der Schneider darf aber keine Pause machen. Kaum setzt<br />
er den Bogen ein paar Sekunden lang ab, schon kommt ihm<br />
der Wolf wieder bedrohlich nahe. Also spielt er alle Lieder,<br />
<strong>die</strong> er kennt, und als ihm keines mehr einfällt, beginnt er<br />
von vorn. Zu allem Unglück reißt ihm eine Saite, dann noch<br />
eine <strong>–</strong> und noch eine. Sogar auf der letzten verbliebenen<br />
Saite spielt der Schneider weiter, dessen Konzert mittlerweile<br />
weitere Zuhörer angezogen hat: Viele Wölfe aus dem<br />
Wald haben sich um <strong>die</strong> Grube geschart, um der Musik zu<br />
lauschen und ihrerseits „mitzusingen“.<br />
Und dann hat der Schneider doch noch<br />
Glück im Unglück<br />
Schweißgebadet <strong>für</strong>chtet sich der Schneider vor seinem<br />
Schicksal, sollte auch <strong>die</strong> letzte Saite reißen. Doch dann <strong>–</strong><br />
ein Knall. Die Wölfe vom Rand der Grube verschwinden<br />
verschreckt im Wald. Und über der Grube zeigt sich ein<br />
menschliches Gesicht: Es ist der Jäger, der seinen Pirschgang<br />
früher als sonst angetreten hat. Und aus dem schrägen<br />
Gefiedel folgerte, <strong>das</strong>s seine Wolfsgrube noch einen eher<br />
unüblichen Insassen haben muss.<br />
Er erlegt den Wolf in der Grube mit einem gezielten Schuss<br />
und zieht den erschöpften und wieder völlig nüchternen<br />
Schneider nach oben, der sein Glück gar nicht recht fassen<br />
kann. Die Lust an der Musik hat er nach <strong>die</strong>sem Erlebnis<br />
Foto: Thomas Müller<br />
aber verloren: Er spielt nie mehr zum Tanz auf, sondern<br />
widmet sich ganz seinem Hauptberuf. Die Stelle aber, an<br />
der er sein letztes Konzert gab, geht als „Wolfsgrub“ in <strong>die</strong><br />
Geschichte und Landkarten ein.<br />
In 17 Folgen hat unsere Autorin Tatjana Kerschbaumer Geschichten<br />
aus dem Tal erzählt. Die meisten davon wahren unwahrscheinlich gut,<br />
wie <strong>das</strong> halt so ist mit alten Mythen und Erzählungen. Diese Geschichte<br />
ist <strong>die</strong> letzte aus der Reihe. Wenn Sie alles Gruselige, Spannende,<br />
Abenteuerliche und Lustige aus dem Tal nochmal lesen wollen: Alle<br />
Folgen finden Sie auf unserer Webseite www.seeseiten-tegernsee.de.<br />
Ausflug zur Geschichte<br />
WAS: Ein Museum <strong>für</strong> Pferde in Wolfsgrub<br />
NAME: Museum im Gsotthaber Hof<br />
ORT: Feldstraße 16, 83700 Rottach-Egern (Ortsteil Wolfsgrub)<br />
ÖFFNUNGSZEITEN: Donnerstag bis Sonntag, jeweils von<br />
14 bis 17 Uhr<br />
INHALT: Um Wölfe geht’s im Museum zwar nicht <strong>–</strong> da<strong>für</strong><br />
kommen Pferdeliebhaber auf ihre Kosten. Die Ausstellung<br />
zeigt u.a. traditionelle Kutschen und Wagen aller Art, Exponate<br />
des bäuerlichen Lebens und erinnert an beinahe ausgestorbene<br />
Berufe wie Fuhrmann, Sattler und Wagner. Im Café nebenan<br />
gibt’s freitags Schmalzgebackenes, anschließend bietet sich<br />
ein kleiner Spaziergang durch Wolfsgrub an.<br />
Bewahren Erhalten Gestalten<br />
Bewahren<br />
Erhalten<br />
Gestalten<br />
Die Parkettleger-Meister aus dem Leitzachtal<br />
Verantwortung wahrnehmen<br />
Eine Immobilie erwirbt oder veräußert man vielleicht nur ein einziges Mal im Leben<br />
Ein Haus oder ein Grundstück zu erwerben oder zu veräußern ist immer etwas ganz Besonderes.<br />
Wir sehen unsere spezielle Verantwortung darin, Menschen zu finden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einzigartigkeit und<br />
Schönheit unserer Heimat zu schätzen wissen.<br />
Daher ist es uns auch seit jeher ein ganz besonderes Anliegen, Dinge wenn möglich zu erhalten,<br />
alter Bausubstanz neues Leben einzuhauchen, Wiesen, Bäume, Grünflächen auch einmal zu<br />
belassen <strong>–</strong>und nicht auf Biegen und Brechen bis zum letzten Quadratmeter zu bebauen.<br />
Wir nennen <strong>das</strong>: Verantwortung wahrnehmen. Lassen Sie uns gerne mal darüber sprechen.<br />
Rottach-Egern im Jahre 1900<br />
Fußböden Zehetmair GmbH<br />
Leitzach 5, 83714 Miesbach<br />
Telefon: 08025 75<strong>67</strong><br />
Telefax: 08025 5294<br />
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<strong>Tegernsee</strong>r Str. 104 | 83700 Weissach<br />
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58<br />
59
Das besondere Stück<br />
Verschiedene Strick muster<br />
und Zierstickereien<br />
verschönern Strümpfe<br />
und Loferl.<br />
Kurz und gut. Früher<br />
waren <strong>die</strong> Loferl weitaus<br />
länger und reichten<br />
vom Knie bis zu den<br />
Knöcheln.<br />
Zur „Kurzn“ gehören <strong>die</strong><br />
Strümpfe <strong>für</strong> jeden <strong>Tegernsee</strong>r<br />
ganz selbstverständlich<br />
dazu. Wurden<br />
sie anno dazumal noch von Mama<br />
oder Oma gestrickt, kann man sie<br />
heute auch maschinell hergestellt<br />
kaufen. Aber <strong>das</strong> war nicht immer<br />
so, denn erst waren da <strong>die</strong> Loferl.<br />
Früher, als Wolle noch teuer war<br />
und viele Leute noch keine Schuhe<br />
hatten, entstanden aus der Not<br />
Wadenstrümpfe, <strong>die</strong> sogenannten<br />
Loferl. Denn nach einer Königlichen<br />
Kleiderverordnung Ende des 18. Jahrhunderts<br />
sollten „nicht zur Arbeit benötigte<br />
Körperteile bedeckt werden.“<br />
Also strickte man <strong>die</strong> Loferl und sie<br />
wurden schön verziert mit den unterschiedlichsten<br />
und kunstvollsten Mustern.<br />
So reihen sich alte, zum Teil sehr<br />
aufwändige Muster wie Haberkörndl,<br />
kleine Fenster, geteilte Nullen, Drahde<br />
und Zwetschgenkerne neben den Hexenstich<br />
oder klassischen Zopfstrick.<br />
Ursprünglich wurden <strong>die</strong> Loferl zwar<br />
grundsätzlich ohne Socken getragen,<br />
aber bis über den Knöchel nach unten gezogen.<br />
Später, als auch <strong>die</strong> arme Landbevölkerung<br />
Schuhe trug, gab es zu den Loferl passende<br />
kurze Söckchen, <strong>die</strong> aber nicht über<br />
den Schuhrand hinaus sichtbar sein sollten.<br />
Fesche<br />
Unsere besonderen Stücke sind alle handgestrickt<br />
aus Schurwolle und in drei Größen<br />
erhältlich <strong>–</strong> auf Anfrage werden sie auch auf<br />
Maß gestrickt. Zu kaufen gibt es sie bei der<br />
Hutmacherei & Trachten Wiesner in Rott ach-<br />
Egern, <strong>für</strong> den einige Stücke sogar nach den<br />
alten Strickmustern des Großvaters hergestellt<br />
wurden.<br />
Mehr Infos: www.hutmacherei-wiesner.de<br />
Es müssen nicht immer <strong>die</strong> klassischen Trachtenstrümpfe<br />
sein. Denn es gibt aus alter Zeit noch<br />
etwas Spezielleres, <strong>das</strong> gerade wieder Trend wird:<br />
Die Loferl, <strong>die</strong> um <strong>die</strong> Waden gezogen werden.<br />
Text: Susanne Mayr<br />
Foto: Wiesner, Urs Golling (links)<br />
61
Für <strong>die</strong> Allermeisten ist <strong>die</strong> Sache vermutlich klar:<br />
Ein ärztlicher Notarzt<strong>die</strong>nst, den gibt es, weil es<br />
ihn geben muss. Eine Art Grundrecht, bereitgestellt<br />
von wem auch immer. Dabei ist <strong>die</strong>se Auffassung<br />
ein ziemlich großer Irrtum. Die Ärzte „müssen“ erst<br />
mal rein gar nichts. Oder anders: Gäbe es <strong>die</strong> Freiwilligen<br />
nicht, gäbe es auch keinen Notarzt<strong>die</strong>nst im <strong>Tegernsee</strong>r Tal.<br />
Die Teilnahme am ärztlichen Bereitschafts<strong>die</strong>nst <strong>–</strong> zuständig<br />
<strong>für</strong> „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“ <strong>–</strong> ist <strong>für</strong> niedergelassene<br />
Ärztinnen und Ärzte verpflichtend. Die Teilnahme<br />
am Notarzt<strong>die</strong>nst <strong>für</strong> lebensbedrohliche Erkrankungen und<br />
Unfälle (Not<strong>die</strong>nste) ist eine freiwillige Leistung. Eine, <strong>die</strong><br />
man auch Service nennen könnte, wenn Service nicht ein<br />
etwas unangebrachter Begriff wäre, wenn es gerade um Leben<br />
und Tod geht.<br />
SIE<br />
KOMMEN,<br />
Gut, ganz so dramatisch muss es nicht sein. Einen ärztlichen<br />
Bereitschafts<strong>die</strong>nst, den braucht man auch mal bei Dingen,<br />
<strong>die</strong> nicht gleich lebensbedrohend sind. Und wenn man ehrlich<br />
ist: Beim Notarzt<strong>die</strong>nst greift ein altes Bonmot von Gerhard<br />
Schröder. „Das Gute an Optionen ist, <strong>das</strong>s man sie hat“,<br />
hat der Altkanzler mal gesagt. Wer wollte abstreiten, <strong>das</strong>s<br />
es ein gutes Gefühl ist zu wissen, <strong>das</strong>s man jemand anrufen<br />
könnte, wenn der Notfall mal da ist?<br />
Im <strong>Tegernsee</strong>r Tal ist <strong>das</strong> nicht anders. Dass sich Einheimische<br />
wie Touristen zu jeder Tages- und Nachtzeit und natürlich<br />
auch an den Wochenenden und an Feiertagen auf Hilfe<br />
im Fall der Fälle verlassen können, verdanken sie einem<br />
freiwilligen Zusammenschluss. Stellvertretend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Notärzte:<br />
Dr. Veronika Lingg und Dr. Christian Pawlak, in ihren<br />
Hauptberufen Kardiologin am Krankenhaus Agatharied<br />
und Hausarzt mit eigener Praxis in Gmund.<br />
Schichtwechsel: Dr. Veronika Lingg übernimmt eine<br />
Notarzt-Schicht von Dr. Christian Pawlak. Das freiwillige<br />
Engagement der beiden und zahlreicher anderer Ärzte und<br />
Organisationen sorgt da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s im <strong>Tegernsee</strong>r Tal immer<br />
eine notärztliche Versorgung sichergestellt ist.<br />
„<br />
Gerade in der<br />
Notfallmedizin kann<br />
man sehr viel bewegen.<br />
SEHEN <strong>–</strong><br />
UND HELFEN<br />
Egal, ob Tag oder Nacht, Wochenende oder Feiertage, Schnee und Sturm:<br />
Darauf, <strong>das</strong>s man im Notfall schnell ärztliche Hilfe bekommt,<br />
kann man sich im <strong>Tegernsee</strong>r Tal verlassen. Dahinter steckt allerdings<br />
mehr als „nur“ ärztliches Können. Stattdessen: viel freiwilliges<br />
Engagement, Idealismus <strong>–</strong> und ein kleines bisschen Helfersyndrom.<br />
Text: Christian Jakubetz<br />
Illustration: panthermedia, Foto: Urs Golling<br />
Schon Dr. Pawlaks Vater hat sich<br />
<strong>für</strong> den Notarzt<strong>die</strong>nst eingesetzt<br />
„Diese Vorstellung existiert sehr häufig“, erzählt Christian<br />
Pawlak <strong>–</strong> <strong>das</strong>s es eine quasistaatliche Einrichtung gebe, <strong>die</strong><br />
den Notarzt<strong>die</strong>nst in den <strong>Region</strong>en organisiert. Und auch<br />
<strong>die</strong> Vorstellung, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Einrichtung der Notärzte schon<br />
ewig lange existiert, ist falsch. Pawlaks Vater war einer derer,<br />
<strong>die</strong> sich da<strong>für</strong> eingesetzt haben, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> jetzt bestehenden<br />
Strukturen geschaffen werden. Alte Unterlagen von<br />
Pawlak sen. sind seinem Sohn jetzt nochmal in <strong>die</strong> Hände<br />
gefallen. „1980 hat sich mein Vater mit dem Gesundheitsministerium<br />
buchstäblich um <strong>die</strong>ses Thema gestritten und<br />
erst 1985 war es dann so weit, <strong>das</strong>s auch im <strong>Tegernsee</strong>r Tal<br />
<strong>die</strong> Notärzte unterwegs waren“, erzählt er.<br />
Aber warum macht man <strong>das</strong>? Wieso rückt man bei Wind<br />
und Wetter aus, nachts, an Wochenenden? Und <strong>das</strong>, obwohl<br />
man ja ohnehin schon einen stressigen „Hauptberuf“ hat, in<br />
dem <strong>die</strong> Freizeit eher rar ist. Bei Veronika Lingg beispielsweise<br />
kann es schon mal passieren, <strong>das</strong>s sie nachts einen<br />
Notarzt<strong>die</strong>nst absolviert. Und danach „fahre ich um 8 Uhr<br />
in <strong>die</strong> Klinik und mache weiter“. Sagt sie mit einem Lächeln<br />
im Gesicht, bei dem man schnell sieht, <strong>das</strong>s sie sehr viel<br />
Freude hat an dem, was sie tut.<br />
Ihre eigene Motivation beschreibt Lingg sportlich: „Ich mag<br />
<strong>die</strong> Herausforderung.“ Warum solche Einsätze auch <strong>für</strong> erfahrene<br />
Ärzte eine Herausforderung sind, lässt sich schnell<br />
erzählen. jedes Mal eine andere Situation, kaum Zeit zur<br />
Vorbereitung, schnelle und konkrete Entscheidungen sind<br />
gefragt.<br />
Aber natürlich sind „Herausforderung“ und „sportlich“ Begriffe,<br />
<strong>die</strong> es nur unzureichend beschreiben, was der Alltag<br />
eines Notarztes ist. Der Alarmierung, <strong>die</strong> notwendigerweise<br />
rasante Fahrt zum Einsatzort. Nicht selten entscheiden<br />
schon wenige Sekunden darüber, wie es mit dem Patienten<br />
weitergeht. Und <strong>das</strong>s unter einem Druck, über den man<br />
sich immer klar sein muss: Fehler sollte man sich besser<br />
keine erlauben. Jeder Notfalleinsatz ist immer auch ein<br />
Drahtseilakt.<br />
„<br />
62 86<br />
63
Aus dem Alltag der<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Notärzte:<br />
Wenn es darauf ankommt,<br />
müssen sie<br />
schnell entscheiden<br />
und handeln. Weil es<br />
manchmal auf jede<br />
Sekunde ankommt.<br />
Der Journalist Stefan<br />
Scheider hat in einem<br />
Video <strong>die</strong> Arbeit <strong>die</strong>ser<br />
Menschen dokumentiert,<br />
<strong>die</strong> hier gezeigten Bilder<br />
stammen aus dem Film.<br />
Herausforderungen und Helfersyndrome<br />
„Man könnte auch darüber philosophieren, warum wir<br />
überhaupt Ärzte geworden sind“, schmunzelt Christian<br />
Pawlak. Wenn man beispielsweise bei Hilfsorganisationen<br />
wie dem Roten Kreuz eingestiegen und den Weg weiter<br />
in <strong>die</strong> Medizin gegangen sei, dann sei es naheliegend,<br />
<strong>das</strong>s einem <strong>die</strong> Notfallmedizin viel gebe. „Man kann“, sagt<br />
Pawlak, „gerade in der Notfallmedizin sehr viel bewegen.“<br />
Das bestätigt auch Veronika Lingg: „Wenn man einem Notfall-Patienten<br />
in kurzer Zeit schnell und gut helfen kann, da<br />
entschädigt schon ein kleines Dankeschön <strong>für</strong> alles.“<br />
Und schließlich, sagt Pawlak, würden Notärzte alle an einer<br />
milden Form des Helfersyndroms leiden.<br />
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geht‘s los.<br />
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Wie speziell <strong>die</strong> Notfallmedizin ist, schildert Christian Pawlak<br />
anhand eines einfachen Beispiels. Man habe „draußen<br />
vor Ort“ ja meist nur minimale Möglichkeiten der Diagnostik<br />
zur Verfügung, Stethoskop, EKG, mehr gibt es manchmal<br />
nicht. „Anhand <strong>die</strong>ser Mittel musst du entscheiden, welchen<br />
Weg du gehst“, sagt er.<br />
Da drängt sich allerdings auch noch ein anderer Gedanke<br />
auf: Kann jeder gleichzeitig auch Notarzt sein? Natürlich<br />
nicht. Veronika Lingg beispielsweise ist Kardiologin, <strong>das</strong><br />
deckt nur teilweise <strong>die</strong> Anforderungen an einen Notarzt<br />
ab. „Jeder, der als Notarzt unterwegs ist, muss eine entsprechende<br />
Ausbildung absolvieren“, erzählt sie.<br />
Wie viel <strong>–</strong> oder besser: wie wenig <strong>–</strong> Freizeit sie haben, wissen<br />
<strong>die</strong> Notärzte im <strong>Tegernsee</strong>r Tal immer ein halbes Jahr<br />
im Voraus. Alle sechs Monate trifft sich <strong>das</strong> Team, dann wird<br />
der Dienstplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten sechs Monate gemacht. Dabei<br />
sorgt rund ein Dutzend Ärzte aus dem Tal da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s<br />
der Notarzt-Betrieb <strong>die</strong> gesamte Woche rund um <strong>die</strong> Uhr<br />
sichergestellt ist. Nachdem <strong>die</strong> Wünsche und Möglichkeiten<br />
der Ärzte unterschiedlich sind, „machen natürlich nicht immer<br />
alle exakt gleich viele Dienste“, erzählt Veronika Lingg.<br />
Trotzdem kann man sich leicht ausrechnen, wie viel Belastung<br />
auf jeden Einzelnen zukommt.<br />
Das <strong>Tegernsee</strong>r Understatement<br />
Wie viele Einsätze Veronika Lingg und Christian Pawlak<br />
in den zurückliegenden Jahrzehnten hinter sich gebracht<br />
haben, können beide heute nicht mehr beziffern. Ein paar<br />
Hundert, <strong>das</strong> wäre eine realistische Schätzung. „Es ist auf<br />
jeden Fall schon eine Handvoll“, meint Christian Pawlak.<br />
Das darf man dann wohl <strong>Tegernsee</strong>r Understatement nennen.<br />
Aber klar, ohne ein großes und gutes Team würde <strong>das</strong> alles<br />
nicht funktionieren. „Bei uns funktioniert <strong>das</strong> wirklich<br />
ausgezeichnet“, sagt Veronika Lingg <strong>–</strong> <strong>das</strong> Teamwork der<br />
Ärzte miteinander genauso wie <strong>die</strong> Zusammenarbeit beispielsweise<br />
mit dem Rettungs<strong>die</strong>nst-Personal oder auch<br />
Einrichtungen wie der Feuerwehr, der Polizei, der Wasserwacht,<br />
der Bergwacht oder dem THW. „Das ist Teamarbeit,<br />
<strong>die</strong> einfach klappt wie am Schnürchen“, bestätigt Christian<br />
Pawlak.<br />
Und noch etwas kommt hinzu: „Wenn man als Notarzt unterwegs<br />
ist, hat man nicht <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s man jetzt arbeitet“,<br />
sagt der Gmunder.<br />
Klar, weil: Am Ende ist Notarzt eben dann doch mehr Berufung<br />
als Beruf.<br />
aus unserer Weihnachtsbackstube:<br />
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Einen großen Beitrag <strong>für</strong> <strong>das</strong> Funktionieren der Notarzt<strong>die</strong>nste im<br />
<strong>Tegernsee</strong>r Tal leistet der eigens da<strong>für</strong> gegründete Förderverein.<br />
Der Notarztförderverein hat den Notärzten vieles an Ausstattung und<br />
auch Ausbildung ermöglicht, was über den üblichen Standard hinausgeht.<br />
Auf dessen Webseite (www.foerderverein-notarztgruppe.de)<br />
findet sich ein Video, <strong>das</strong> der TV-Moderator Stefan Scheider produziert<br />
hat. Standbilder aus <strong>die</strong>sem Video haben wir zur Bebilderung<br />
unseres Beitrags verwendet. Und <strong>für</strong> den Fall, <strong>das</strong>s auch Sie einmal<br />
Hilfe brauchen: Sie erreichen im Notfall den Rettungs<strong>die</strong>nst über <strong>die</strong><br />
integrierte Leitstelle Rosenheim unter der 112.<br />
Lassen Sie sich von<br />
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64<br />
65
Wellness am <strong>Tegernsee</strong><br />
Kernsanierung und neue<br />
Eigentümer: Das Parkhotel<br />
Egerner Höfe präsentiert<br />
sich nach seiner Wiedereröffnung<br />
als Refugium<br />
<strong>für</strong> Nachhaltigkeit,<br />
Naturverbundenheit und<br />
„leisen Luxus“.<br />
Und auch der Spa-Bereich<br />
zeigt sich auf 1.500 Quadratmetern<br />
runderneuert.<br />
Text: Susanne Mayr<br />
Wer <strong>das</strong> Hotel kennt, dem fällt schon vor der<br />
Türe <strong>die</strong> erste Änderung auf: Die Fassaden<br />
sind heller und freundlicher, <strong>das</strong> Bronzepferd<br />
ist weg, stattdessen stehen hier nun<br />
und „Anton“ <strong>für</strong> <strong>das</strong> Abendessen. Mit Blick auf den Garten<br />
lockt <strong>das</strong> Kaminrestaurant, <strong>das</strong> Konzept ist eine Karte <strong>für</strong><br />
alle drei Bereiche. Der Gast sitzt einfach dort, wo er es am<br />
schönsten findet. Viele Gourmets kommen natürlich hier<br />
drei stilisierte Bäume. Und <strong>die</strong> symbolisieren, wo<strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
ins Hotel wegen Thomas Kellermann und seiner „Dichter-<br />
Haus steht: <strong>für</strong> Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und<br />
stubn“, <strong>die</strong> zum Gourmetrestaurant „Dichter“ umbenannt<br />
Das Spa-Menü im<br />
entspannte Momente.<br />
wurde. Das hat nicht nur eine große Glasfront mit Blick in<br />
Mangfall Spa ist vielseitig:<br />
den Park, sondern auch einen zweiten Eingang bekommen,<br />
Treatments mit Dr. Duve<br />
Auch im Inneren des Hauses ist buchstäblich kein Stein auf<br />
damit es auch <strong>für</strong> externe Gäste und Einheimische besser<br />
Produkten, Körper- und<br />
dem anderen geblieben. Alle 81 Zimmer und Suiten wurden<br />
zu erreichen ist.<br />
Gesichtsbehandlungen mit<br />
Sisley und verschiedene<br />
Day Spa-Specials.<br />
Fotos: Egerner Höfe<br />
komplett renoviert, ein besonderes Lichtkonzept <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
gesamte Haus erarbeitet. Die Lobby ist kleiner, lichtdurchflutet<br />
und mit einem herrlichen Kamin ausgestattet. Gleich<br />
dahinter findet man <strong>die</strong> „KostBar“, eine coole Hotelbar mit<br />
einer vielversprechenden Karte, daneben <strong>die</strong> „Stubn Alois“<br />
Auf ins Spa<br />
Das Spa bietet Day Spa-Angebote an und so eines möchte<br />
ich heute testen. Dazu geht es vorbei an der Boutique Bo<br />
Redley ein Stockwerk tiefer in den Spa-Bereich. Hier an der<br />
66<br />
<strong>67</strong>
Wie kleine Oasen wirken <strong>die</strong><br />
verschiedenen Ruheräume.<br />
Spa-Rezeption ist der Dreh- und Angelpunkt <strong>für</strong> alle, <strong>die</strong><br />
schwimmen, sporteln oder sich einfach nur verwöhnen lassen<br />
wollen. Ich werde freundlich von Vanessa Legler, der<br />
Spa-Managerin empfangen. Nach einem kurzen Rundgang<br />
durchs Spa ist es auch schon Zeit <strong>für</strong> meine Behandlung.<br />
Poolbereich, Ruheraum,<br />
Eiskammer<br />
<strong>–</strong> es gibt viel zu<br />
entdecken im neuen<br />
Mangfall Spa.<br />
<strong>Winter</strong>zauber übermTegernse<br />
Im Spa-Menü gibt es neben Facials von Dr. Duve, einem<br />
renommierten Münchner Hautarzt, auch Body- und Facetreatments<br />
von Sisley. Für mich geht es heute zur „Body<br />
Slimming Massage“, einem 80-minütigen Verwöhnprogramm,<br />
<strong>das</strong> nicht nur den Körper straffen, sondern auch<br />
entspannen soll. Da<strong>für</strong> darf ich eine Duftkerze auswählen,<br />
<strong>die</strong> den Behandlungsraum <strong>für</strong> mich beduftet. Nun geht es<br />
los, <strong>das</strong> Licht wird warm gedimmt, im Hintergrund läuft leise<br />
Musik. Nicht <strong>das</strong> klassische Wasserplätschern mit Vogelgezwitscher,<br />
sondern eine Mischung aus coolen Clubsounds<br />
gemischt mit Klassikklängen. Ich liege auf einer beheizten<br />
Liege, zugedeckt mit einem weichen Handtuch und bin gespannt,<br />
was mich erwartet.<br />
Gekonnte Griffe von unten nach oben<br />
Die ersten Griffe gehören zur sogenannten Kontaktmassage,<br />
wie <strong>die</strong> Spa-Managerin erklärt. Dabei werden verschiedene<br />
Partien sanft gedrückt, wobei <strong>die</strong> Griffe der eigenen<br />
Atmung folgen. Dadurch soll der Körper erst einmal<br />
zur Ruhe kommen. Danach kommt <strong>das</strong> erste Produkt, der<br />
„Energizing Expert Balm for Body“ zum Einsatz, den Frau<br />
Legler erst zwischen den Händen erwärmt, um damit meine<br />
Füße zu massieren.<br />
HABSBURG STORES | ROTTACH-EGERN<br />
➜ Seestrasse 37<br />
Mo <strong>–</strong>Fr10.00 <strong>–</strong>18.00<br />
Sa 10.00 <strong>–</strong>16.00<br />
➜ Althoff Seehotel Überfahrt<br />
Überfahrtstrasse 10<br />
Mo <strong>–</strong>Fr 9.30 <strong>–</strong>12.30 und 14.30 <strong>–</strong>18.30<br />
Sa &So9.30 <strong>–</strong>12.30 und 14.30 <strong>–</strong>17.00<br />
83700 Rottach-Egern<br />
Tel +49 8022 6607275<br />
HABSBURG STORE | BAD TÖLZ<br />
➜ Marktstrasse 2<br />
Mo <strong>–</strong>Fr10.00 <strong>–</strong>18.00<br />
Sa 10.00 <strong>–</strong>16.00<br />
83646 Bad Tölz<br />
Tel +49 8041 7947060<br />
Danach wird jedes Bein einzeln mit teils anregenden, teils<br />
entspannenden Griffen massiert. Das Gleiche wird an Ober-<br />
WWW.WALLBERGBAHN.DE<br />
Fotos: Egerner Höfe<br />
körper und Armen wiederholt, bevor es zum Abschluss<br />
eine entspannende Rückenmassage gibt. Und dann ist es<br />
passiert: Ich bin kurz eingenickt. Ich habe schon viele Massagen<br />
überall auf der Welt, in Hotels, Spas und Kosmetikstudios<br />
getestet, aber ich bin tatsächlich nie eingeschlafen.<br />
store@habsburg-store.de<br />
habsburg _store<br />
68<br />
69
Auch <strong>die</strong> Fassaden<br />
des Hotels sind ein<br />
ganz neuer Anblick<br />
mit viel Glas und<br />
Als ich <strong>das</strong> nach der Massage mit Vanessa Legler bespreche,<br />
hellem Holz.<br />
meint sie nur, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> bei ihr doch öfter vorkommt.<br />
Spa-Rundgang<br />
So entspannt und vielleicht auch ein paar Millimeter<br />
schlanker, schlüpfe ich nun in meinen sehr weichen Bademantel<br />
und gehe nochmals ins Spa, um mir alles genauer<br />
anzusehen. Die gesamten Räume, wie auch <strong>das</strong> ganze Hotel,<br />
sind mit viel einheimischem Holz und Stein gestaltet. Gleich<br />
am Eingang des Spas geht man zum Beispiel an einem Wasserfall<br />
aus grauem Granit aus dem Walser Tal vorbei, be-<br />
Zurückziehen, aufladen,<br />
genießen<br />
vor man den eigentlichen<br />
Spa-Bereich betritt. Hier<br />
gibt es neben einem Dampfbad<br />
und vier Saunen ein<br />
Tauchbecken und ein Private<br />
Spa, <strong>das</strong> man exklusiv<br />
Interview mit Vanessa Legler, Beauty- & Spa-Managerin im Mangfall Spa<br />
mieten kann und dort sogar<br />
eine eigene Sauna hat. Mein<br />
Highlight ist <strong>die</strong> Eiskammer<br />
Frau Legler, in den Egerner Höfen<br />
ist nicht mehr viel so geblieben, wie<br />
es war. Was sind <strong>die</strong> spannendsten<br />
Neuerungen?<br />
Was mir persönlich besonders gefällt<br />
ist wichtig, <strong>das</strong>s unsere Gäste in ruhiger<br />
Atmosphäre abschalten können,<br />
sich mit Herz und Seele wohlfühlen.<br />
Aus <strong>die</strong>ser Haltung resultiert auch <strong>das</strong><br />
neue Motto des Hotels „Leiser Luxus,<br />
Und anschließend unsere Aromakerzenmassage<br />
genießen. Dabei wird <strong>das</strong><br />
duftende, flüssige und warme Wachs<br />
auf der Haut verteilt und bringt Körper<br />
und Geist in Einklang. Und <strong>die</strong><br />
mit einem Eiswürfelbrunnen<br />
in der Mitte. Daraus<br />
wachsen im Zeitlupentempo<br />
Eisstäbe, <strong>die</strong> schließlich<br />
zu Würfeln zerbrechen und<br />
ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Natur quasi ins Haus ge-<br />
echter Genuss“.<br />
Kerze gibt es dann als Geschenk mit<br />
nach einem Saunagang <strong>für</strong><br />
holt wurde. Überall gibt es nun große<br />
Fenster und breite Fensterfronten,<br />
Bäume im Restaurant und im Spa.<br />
Alles ist mit vielen heimischen Materialien<br />
natürlich und nachhaltig<br />
Was sollten Ihre Gäste im <strong>Winter</strong><br />
unbedingt erleben?<br />
Ich würde eine schöne <strong>Winter</strong>wanderung<br />
empfehlen und danach in uns-<br />
nach Hause.<br />
Wie viel Zeit sollte man sich <strong>für</strong> den<br />
Spa-Besuch nehmen?<br />
Was soll ich sagen … (lacht). Am bes-<br />
schnelle Abkühlung sorgen.<br />
Etwas Besonderes sind auch <strong>die</strong> Sportkurse, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Hotelgäste<br />
und Einheimische angeboten werden. Trainerin Julia<br />
Füssl bietet zum Beispiel Inside Flow Yoga mit Mediation<br />
gestaltet. Es wurde mit viel Holz und<br />
rem Mangfallspa einen Saunabesuch.<br />
ten gönnt man sich gleich einen gan-<br />
an und auch Aerial Yoga in Zusammenarbeit mit einem<br />
Stein gearbeitet. Da wurde von<br />
zen Tag bei uns. So hat man<br />
Münchner Studio ist im Programm.<br />
allen Beteiligten tolle Arbeit geleistet.<br />
Welche Zielgruppe hat <strong>das</strong> Hotel?<br />
Na, alle <strong>die</strong> sich bei uns wohlfühlen<br />
wollen (lacht). Momentan<br />
begrüßen wir neben unseren<br />
Stammgästen auch viele<br />
neue Gäste. Vom Alter her ist es<br />
sehr gemischt. Was alle Gäste<br />
eint: Sie sind neugierig auf <strong>das</strong><br />
neue Gesicht der Egerner Höfe.<br />
Wie würden Sie <strong>das</strong> Spa in drei<br />
Worten beschreiben?<br />
Unsere Gäste sollen bei uns ei-<br />
genügend Zeit erst einmal anzukommen,<br />
vielleicht eine Runde<br />
zu schwimmen oder in <strong>die</strong> Sauna<br />
zu gehen. Und erst wenn der<br />
Körper schon „runtergefahren“<br />
ist, geht es zu einer Behandlung.<br />
Danach im Restaurant etwas essen<br />
und den Tag im Spa ausklingen<br />
lassen. Das fühlt sich dann<br />
schon an wie ein Urlaubstag.<br />
Sie selbst haben bestimmt auch<br />
einen Lieblingsplatz im Hotel,<br />
oder?<br />
Ja, ich liebe insbesondere <strong>die</strong><br />
Stimmung im großen Ruheraum<br />
Fotos: Susanne Mayr (linke Seite Mitte, rechte Seite), Egerner Höfe<br />
Zum Schluss eine „Frische Resi“<br />
Im oberen Stockwerk findet man den Poolbereich, der<br />
durch große Fensterfronten zum Garten hin geöffnet ist und<br />
daneben einen wunderbaren Ruheraum mit bewachsenen<br />
Glaskuben als Trennwände. Ein Plätzchen zum Entspannen<br />
entdeckt man hier im Spa überall, denn auch im unteren<br />
Stockwerk gibt es zwei Ruheräume und sehr kuschelige<br />
Rückzugsorte. Ich suche mir einen Platz mit Blick auf den<br />
Park und hole mir eine „Frische Resi“. Das ist aber keineswegs<br />
eine nette Spa-Mitarbeiterin, sondern eine Tasse Tee.<br />
Denn hier gibt es Biotee der Chiemgauer Marke Bioteaque<br />
mit so süßen Namen wie „Scheene Leni“ oder „Schwarza<br />
Franzi“. Ich genieße noch eine Weile <strong>die</strong> Ruhe und den Blick<br />
und bin ausnahmsweise mal froh, <strong>das</strong>s der Handyempfang<br />
nicht der Beste ist. <br />
nen persönlichen Rückzugsort<br />
mit den Bäumen. Vor allem mor-<br />
finden, an dem sie ihre Batterien<br />
aufladen können, um dann<br />
<strong>das</strong> Leben wieder mit Freude<br />
zu erleben. Wenn es also nur<br />
drei Worte sein dürfen: Zurückziehen,<br />
aufladen, genießen. Uns<br />
gens und abends erzeugt <strong>das</strong><br />
Licht eine sehr besondere Stimmung.<br />
Dazu der Blick hinaus in<br />
den Park und auf <strong>die</strong> Pferdeund<br />
Kuhwiesen <strong>–</strong> einfach herrlich.<br />
Day Spa-Angebot von 9.00<strong>–</strong>21.00 Uhr (85 Euro)<br />
Das Abendritual von 17.00<strong>–</strong>21.00 Uhr (45 Euro)<br />
Verschiedene Specials<br />
Parkhotel Egerner Höfe, Aribostraße 19<strong>–</strong>26, Rottach-Egern<br />
www.egerner-hoefe.de<br />
Berta-Morena-Weg 1 · 83700 Rottach-Egern<br />
Tel: 08022-274-0 · www.schoenheitsfarm-gruber.de<br />
70<br />
71
Der (Mann) mit dem<br />
richtigen Riecher<br />
Ein feines Näschen <strong>–</strong> <strong>das</strong> ist eine der wichtigsten Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiche<br />
Schnapsbrenner. Das von Anton Huber von der Brennerei Fischerweber ist so fein,<br />
<strong>das</strong>s er mit seinem Schnaps immer wieder Preise einfährt.<br />
Man hat es oder man hat<br />
es eben nicht: <strong>das</strong> richtige<br />
Gespür <strong>für</strong> guten Brand.<br />
Text: Ute Watzl / Fotos: Urs Golling<br />
Langsam fährt der Rollladen <strong>die</strong> Wand hinauf.<br />
Nach und nach enthüllt er ein Regal mit der<br />
bunten Vielfalt perfekt ausgeleuchteter Flaschen.<br />
Wie einen Schatz, verborgen im Hintergebäude<br />
<strong>die</strong>ses sowieso schon prächtigen Hauses,<br />
<strong>das</strong> vor oberbayerischem Alpincharme nur so strotzt.<br />
Es ist <strong>die</strong> ganze Palette der rund 40 Sorten Liköre,<br />
Edelbrände und <strong>–</strong> seit neuestem <strong>–</strong> auch Gin aus dem<br />
Hause Fischerweber. Davor steht Anton Huber und<br />
sagt nicht ganz ohne Stolz und demonstrative Bescheidenheit:<br />
„Da hat ma a bissel Auswahl, <strong>für</strong> jeden<br />
wos dabei.“ Huber, in Trachten-Joppe und mit<br />
akkurat gestutztem Schnauzbart, kann stolz sein auf<br />
seine Nase. Nicht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se auf den ersten Blick ungewöhnlich<br />
oder aus irgendeinem Grund ausgefallen<br />
schiene. Es ist eher <strong>das</strong>, was sie kann. Nämlich feine<br />
Unterschiede riechen. Das macht sich dann bezahlt,<br />
wenn beispielsweise der Bayerische Staatsehrenpreis<br />
an <strong>die</strong> besten Schnapsbrennereien vergeben<br />
wird. Aber dazu später.<br />
Leuchtende Liköre<br />
In diversen Rot- bis Blautönen leuchten <strong>die</strong> Liköre,<br />
darunter <strong>die</strong> golden, orange und braun schimmernden<br />
Brände. Das sieht hübsch aus. Doch viel wichtiger<br />
ist Anton Huber, wie es schmeckt: Jeder Brand<br />
solle nach der Frucht schmecken, <strong>die</strong> draufsteht, und<br />
zwar zu hundert Prozent. „Es ist nix anderes dabei.“<br />
Heißt: Keine Farbstoffe, keine künstlichen Aromen.<br />
Nur dann ist ein Brand ein Edelbrand. „Ansonsten<br />
schimpft sich <strong>das</strong> Ganze ja Spirituose“, sagt Huber trocken.<br />
Der Mann ist kein Freund der blumigen Worte.<br />
Er sagt, was wichtig ist. Alles unter 38 Prozent seien<br />
Spirituosen, und da herrsche Narrenfreiheit. „Da kann<br />
alles verwendet werden, was <strong>die</strong> Lebensmittelchemie<br />
so hergibt.“ Aber so etwas kommt ihm nicht in <strong>die</strong> Flasche.<br />
Stattdessen hundert Prozent Äpfel, Zwetschgen<br />
und Vogelbeeren aus dem <strong>Tegernsee</strong>r Tal, Kirschen<br />
und Williamsbirne vom Bodensee, Marillen aus der<br />
Wachau. Das alles von bester Qualität, ergänzt Anton<br />
Huber Junior, der neben seinem Vater steht.<br />
Neue Generation, neue Ideen: Der Gin entstand auf Wunsch des Juniors.<br />
72<br />
73
„Jeder Brand soll nach der Frucht schmecken,<br />
“<br />
<strong>die</strong> draufsteht, und zwar zu hundert Prozent.<br />
Er ist schon als Kind mit ins Geschäft hineingewachsen, hat<br />
mit seinem Bruder Obst geerntet und gesäubert und beim<br />
Einmaischen geholfen. Vergangenen Sommer hat er eine<br />
Ausbildung zum staatlich anerkannten Brenner gemacht<br />
und übernimmt nun nicht nur <strong>das</strong> Geschäft, sondern auch<br />
<strong>die</strong> Philosophie des Vaters, <strong>die</strong> da lautet: Aus minderwertiger<br />
Frucht kann kein hochwertiger Edelbrand entstehen.<br />
Die goldene Regel: „Ois, was man nicht essen möcht, kommt<br />
auch nicht in den Bottich nei.“<br />
„Weibersleit-Arbeit“ gewesen sei. Denn gebrannt wurde in<br />
der Küche auf dem Ofen.<br />
Anton Huber selbst hat in <strong>die</strong> Familie eingeheiratet, und<br />
zwar weitestgehend unbedarft auf dem Gebiet des Schnapsbrennens.<br />
„Dabei zusehen können, wie aus Obst Schnaps<br />
wird, <strong>das</strong> hat mir gefallen.“ Und er entdeckte <strong>das</strong> ungeahnte<br />
Talent seiner Nase. In Brennkursen erlernte er <strong>das</strong> Handwerk<br />
professionell.<br />
Mit der Geschmacksschulung kam auch <strong>die</strong> Modernisierung<br />
der Brennerei. Ein kupferfarben glänzender Brennofen im<br />
renovierten Rückgebäude lädt seitdem Gäste und Interessierte<br />
dazu ein, einem etwa dreistündigen Brennvorgang<br />
zuzuschauen. Die einen betreiben eine Schaukäserei, Anton<br />
Huber hat seine kleine private Schaubrennerei. Hier<br />
verstehen dann auch Laien, was <strong>das</strong> sogenannte Geistrohr<br />
ist, welche Erhitzungs- und Abkühlungsstufen <strong>die</strong> Maische<br />
durchläuft und wo sich <strong>die</strong> Spreu vom Weizen trennt. Nämlich<br />
dann, wenn am Ende <strong>das</strong> Destillat aus dem Ofen fließt:<br />
zuerst der Vorlauf, der nach Nagellackentferner, Kleber und<br />
ätherischen Ölen riecht und deswegen so gut wie möglich<br />
vom danach herausfließenden, hochwertigen Destillat abgeschieden<br />
werden muss <strong>–</strong> und zwar manuell.<br />
im Schnapsjargon zu bleiben. Dass der Fischerweber Brennerei<br />
2020 der Bayerische Staatsehrenpreis <strong>für</strong> Edelbrenner<br />
verliehen wurde, ist vor allem <strong>die</strong>sem Moment zu verdanken,<br />
in dem Hubers Nase entschied: Jetzt riecht‘s gut! Und<br />
dann ein zweites Mal vorm seifig riechenden Nachlauf, den<br />
er dem Brennofen entlockt: Bis hierhin und nicht weiter! Für<br />
<strong>die</strong>sen richtigen Moment bei der Selektion hat Huber ein<br />
Näschen.<br />
Schnaps-Sommelier Anton Huber empfiehlt, statt Bier oder Wein einfach<br />
mal ein, zwei Stamperl eines guten Destillats zum Essen zu trinken. Zum<br />
Beispiel Zwetschgenbrand im Maulbeerfass zu einem guten Bier- oder<br />
Schweinebraten oder Vogelbeer-Schnaps zum Rehrücken. „Das sind ganz<br />
neue Geschmackserlebnisse als mit einem Bier.“<br />
Was zählt, ist <strong>die</strong> „Trinkstärke“<br />
Eines der bisher unbekannten Wörter, <strong>die</strong> man im Gespräch<br />
mit einem ausgebildeten Brenner wie Anton Huber lernt, ist<br />
„Trinkstärke“. Das Destillat, <strong>das</strong> mit einer Alkoholstärke von<br />
erstaunlichen 80 Volumen Prozent (Vol %) aus der Brennanlage<br />
kommt, wird mit Wasser auf eine Trinkstärke von 42<br />
Vol % heruntergesetzt. Ein anderer Fachbegriff ist Maische:<br />
zerkleinerte Früchte, <strong>die</strong> drei bis sechs Wochen in einer Art<br />
überdimensionalem Thermomix gären, bevor <strong>die</strong>se Masse<br />
im Brennofen destilliert wird.<br />
Seit 1870 wird in <strong>die</strong>sem stattlichen Hof am Seeufer des Egerner<br />
Malerwinkels Schnaps gebrannt. Damals erhielt der Hof,<br />
der <strong>für</strong>s Kloster in der Egerner Bucht fischte und eine Weberei<br />
betrieb, <strong>das</strong> Brennrecht. Es wurde bis heute über mehr<br />
als 150 Jahre und vier Generationen vererbt. Ein <strong>Tegernsee</strong>r<br />
Traditionsbetrieb par excellence, der auch immer Gäste beherbergte.<br />
Schon der Urgroßvater seiner zwei Söhne habe<br />
Schnaps gebrannt, erzählt Huber, wobei <strong>das</strong> ja damals eher<br />
Vieles hat sich über <strong>die</strong> Jahrzehnte geändert. Der Hof wurde<br />
zum Hotel Garni, in der Garage installierte Huber einen<br />
Brennofen.<br />
Wie <strong>die</strong> Seele der Frucht in <strong>die</strong> Flasche kommt<br />
Und 2010 dann der nächste Schritt: Der Schnapsbrenner Huber<br />
wird Sommelier. Was seine geschulte Nase wahrnahm,<br />
lernte er zu unterscheiden, zu beschreiben, fachfremden<br />
Gästen zu erklären und passenden Geschmacksrichtungen<br />
zuzuordnen. „Wonach riechen <strong>die</strong> Destillate, was schmeckt<br />
man da heraus, was ist drin“, <strong>das</strong> alles habe er als Sommelier<br />
lernen müssen. Man nehme nur <strong>die</strong> Vogelbeere. Sie schmeckt<br />
ein wenig nach dem Waldboden, auf dem sie wächst, und<br />
nach modrigem Laub. Dazu eine typische Marzipan- und<br />
<strong>die</strong> Schokoladennote <strong>–</strong> <strong>für</strong> Huber ist <strong>das</strong> eine überraschende<br />
Geschmacksexplosion. „Oder würden Sie einen solchen<br />
Geschmack <strong>die</strong>ser bitteren Beere zutrauen?“ Das Destillieren<br />
veredele <strong>das</strong> Obst, schwärmt er. „Es bringt <strong>die</strong> Seele der<br />
Frucht in <strong>die</strong> Flasche.“<br />
Und hier kommt Anton Hubers Nase ins Spiel. Denn gewissermaßen<br />
scheiden sich an <strong>die</strong>ser Stelle auch <strong>die</strong> Geister, um<br />
Fischerweber‘s Edelbrände & Fruchtliköre<br />
Überfahrtstraße 1, Rottach-Egern<br />
In fünfter Generation: Anton Huber Junior wird <strong>das</strong> Geschäft im Sinne seines Vaters weiterführen.<br />
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Geschäftsleben<br />
AM TEGERNSEE<br />
DIE PERFEKTION DER SINNE<br />
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Gerade in der kalten Jahreszeit sehnt man sich nach einem schönen<br />
Heim, <strong>das</strong> gemütlich und geborgen ist. Dabei unverzichtbar:<br />
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ein Wohlfühlambiente kreieren. Eine wahre Oase an Polstermöbeln,<br />
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und Teppichen präsentiert Huber Raumausstattung auf 200 m²<br />
Ladenfläche. Jedes Stück wird genäht, verarbeitet und gepolstert<br />
von Raumausstatter-Meister/innen und -Gesellinnen mit Liebe<br />
zum Detail. Und so bekommt auch jedes Zimmer und so manch<br />
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Bichlmairstraße 12, Gmund, Telefon 08022/75569<br />
www.huber-derraumausstatter.de<br />
KULINARISCHE NEWS<br />
Das lang angekündigte Pop-up-Restaurant<br />
des Hotels Terrassenhof startet endlich. Am<br />
19.11.21 geht es los im herrlichen Ambiente des<br />
Bootshauses. Bis März gibt es dort freitags und<br />
samstags, jeweils von 18.00 bis 22.00 Uhr ein<br />
köstliches 5-Gänge-Menü zu erleben.<br />
Tipp: Unbedingt vorher reservieren, <strong>die</strong> Anzahl<br />
der Plätze ist begrenzt.<br />
Pop Up Restaurant im Bootshaus<br />
Adrian-Stoop-Str. 50, Bad Wiessee<br />
Telefon 08222/863145<br />
www.popup-tegernsee.de<br />
Fotos: Anbieter<br />
NEUES JUWEL AM TEGERNSEE<br />
Der Name „Tiroler Goldschmied“ ist bis nach Abu Dhabi bekannt.<br />
Seit 1969 fertigt <strong>die</strong> traditionsreiche Familienschmiede<br />
aus Dorf Tirol bei Meran in Südtirol erlesenen Schmuck<br />
in zeitlos elegantem, unverwechselbar italienischem Design.<br />
Neben der hauseigenen Manufaktur-Kollektion La Preziosa<br />
werden stilvoller Jagd- und Trachtenschmuck, individueller<br />
Trauschmuck, aber auch Markenschmuck und Uhren der<br />
gefragtesten internationalen Hersteller präsentiert. Jetzt<br />
gibt es auch eine Filiale in Rottach-Egern.<br />
Tiroler Goldschmied<br />
Seestraße 2, Rottach-Egern<br />
Telefon 08022/7060790<br />
www.tirolergoldschmied.de<br />
Darum dreht sich alles bei Sehen und Hören in Bad<br />
Wiessee. Die beiden Experten Corinna Preiß und<br />
Christian Lanzinger übernehmen jetzt <strong>das</strong> bekannte<br />
Geschäft im Ort und möchten <strong>das</strong> Optimale <strong>für</strong><br />
Augen und Ohren erreichen. Da<strong>für</strong> haben sie jede<br />
Menge Erfahrung im Gepäck und arbeiten mit den<br />
neuesten Diagnostikverfahren.<br />
Sehen und Hören<br />
Münchner Str. 9, Bad Wiessee<br />
Telefon 08022/83837<br />
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Die Social-Media-<strong>Seeseiten</strong><br />
#tegernsee<br />
DIE SCHÖNSTEN<br />
HERBST-AUGENBLICKE IM NETZ<br />
Ja, der Herbst. Man weiß nie so genau: Ist <strong>das</strong> jetzt noch ein bisschen Sommer oder schnuppern wir gerade<br />
schon am <strong>Winter</strong>? Kann sein, <strong>das</strong>s man bei strahlendem Sonnenschein wach wird und <strong>die</strong> Temperaturen nochmal<br />
gut über 20 Grad liegen. Oder es nebelt und man bibbert am Gefrierpunkt. Wenn Sie sich also mal wieder fragen,<br />
was <strong>das</strong> alles sein soll: Wir nennen es Herbst. Und <strong>das</strong>s der zwischen Berg und See ganz besonders reizvoll sein<br />
kann, zeigen unsere Insta-Fotos aus den letzten drei Monaten.<br />
Kuratiert von Manuela Rettinger<br />
Und auch von sehr weit oben betrachtet bietet<br />
<strong>das</strong> <strong>Tegernsee</strong>r Tal einen überaus spektakulären<br />
Anblick. Weil den meisten von uns <strong>die</strong>ses<br />
Panorama leider nicht vergönnt ist, freuen wir<br />
uns umso mehr, <strong>das</strong>s Martin Rittig uns <strong>die</strong>se<br />
Aufnahme zur Verfügung gestellt hat.<br />
martinrittig<br />
Was also gehört alles auf ein Foto, <strong>das</strong> den Herbst richtig widerspiegeln<br />
soll? Bunte Blätter. Blauer Himmel, mit viel Sonne. Und<br />
dazu <strong>das</strong> latente Gefühl, <strong>das</strong>s wir dem <strong>Winter</strong> näher sind als dem<br />
Sommer. Anja Risse hat <strong>die</strong>se Stimmung wunderbar eingefangen.<br />
an__riii<br />
Um ehrlich zu sein: Ob auch <strong>die</strong> hier in Reih und Glied angetretenen<br />
Möwen herbstlicher Motivation gefolgt sind, wissen<br />
wir nicht. Dass <strong>die</strong>se lange Reihe vor bunten Herbstwäldern<br />
allerdings ein sehr hübscher Anblick ist, dessen sind wir uns<br />
sicher. Eingefangen von Manuel Schweiger.<br />
manu.s.thoughts<br />
Nochmal von oben, etwas<br />
andere Perspektive <strong>–</strong> und<br />
ja, man ahnt: Bis der<br />
<strong>Winter</strong> auch ganz unten<br />
ankommt, <strong>das</strong> ist nur<br />
noch eine Frage der Zeit.<br />
Auf der anderen Seite,<br />
kein Sommer und kein<br />
Frühling kann in <strong>die</strong>sen<br />
matt-strahlenden Farben<br />
leuchten, wie Sie hier<br />
auf <strong>die</strong>sem Bild zu sehen<br />
sind.<br />
goli_eiei_und_ich<br />
78<br />
79
Was gehört sonst noch zu Bayern und zum Herbst?<br />
Klar, Bier, eine Tracht, der Kirta. Wenn <strong>die</strong><br />
Dinge dann ganz ideal zusammenkommen, geht<br />
eine (ehemalige) Bayerische Bierkönigin in der<br />
Tracht bei strahlendem Herbsthimmel zum „Kir<strong>das</strong>onndog“.<br />
So beschreibt Vroni Ettstaller <strong>die</strong>sen sehr<br />
bayerischen Tag auf ihrem Instagram-Account. Und<br />
wir erhöhen den Schwierigkeits- und Brauchtumsgrad<br />
gleich nochmal ein bisschen mit der nachfolgenden<br />
bayerischen Weisheit: „A gscheiter Kirta dauert<br />
bis zum Irta <strong>–</strong> und es kunnt se schicka, a dirme bis<br />
zum Migga!“ Viel Spaß heim Übersetzen!<br />
vroni_ettstaller<br />
Warum soll <strong>das</strong>, was <strong>für</strong> uns Menschen gilt, nicht auch auf<br />
<strong>die</strong> Tierwelt angewendet werden können? Man geht nochmal<br />
raus, freut sich über <strong>das</strong> Laub auf dem Boden und <strong>die</strong><br />
prächtigen Farben der an den Bäumen verbliebenen Blätter.<br />
Und man packt sich trotzdem schon mal warm ein. So wie<br />
der Dackel von Jil Selter.<br />
lilo.langnase<br />
Und so gehen sie denn zu Ende, <strong>die</strong> Tage, der Herbst, der<br />
unmerklich zum <strong>Winter</strong> geworden ist. Wenn man da<strong>für</strong><br />
aber mit einem Panorama wie <strong>die</strong>sem entschädigt wird,<br />
dann kann man sich umso mehr freuen. Auf <strong>das</strong> was noch<br />
kommt, egal ob im Herbst, im <strong>Winter</strong> oder eben doch im<br />
nächsten Frühjahr. Das Foto hat Hermann Littich gemacht.<br />
hl_photographyx<br />
Wenn Sie mögen, folgen Sie uns gerne auf<br />
Instagram: seeseiten.tegernsee. Weil <strong>die</strong> schönsten<br />
Seiten des Sees nicht nur auf Papier stattfinden.<br />
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Multitalent Susanne Wiesner vor.<br />
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„Drei Frauen <strong>–</strong> ein Auto“ zu sehen.<br />
Wie sie trotz rappelvollen<br />
Terminkalenders im Tegern seer<br />
Tal entspannt, was sie dort<br />
besonders liebt und (fast) alles<br />
andere Wissenswerte, verrät sie<br />
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designXhaus unter einem Dach.<br />
Sich ergänzende Partner kooperieren harmonisch<br />
und nutzen ihre Synergien, um dem Kunden alles<br />
aus einer Hand zu liefern.<br />
Das designXhaus lädt künftige Bauherren ein, sich<br />
von der Planung über den Bau bis hin zur Einrichtung<br />
beraten und begleiten zu lassen.<br />
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Holz entstehen, von der<br />
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auch Holzrahmenbauweise. „Ecoline baut<br />
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Objektgebäude sowie Wohnanlagen effizient<br />
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Planung, Herstellung und Ausführung kommen<br />
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<strong>–</strong>ob<strong>für</strong> ein Apartment oder <strong>die</strong> Ausstattung eines<br />
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der harmonischen Gestaltung ihrer<br />
Lebens- und Arbeitswelten. Die<br />
Zufriedenheit unserer Kunden ist<br />
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Frau Wiesner, wie viel Julia steckt in<br />
Susanne <strong>–</strong> und umgekehrt?<br />
Gemeinsam haben wir, <strong>das</strong>s wir neugierig<br />
aufs Leben und <strong>die</strong> Menschen<br />
sind. Der Unterschied ist, <strong>das</strong>s Julia<br />
noch etwas naiver auf Sachen zugeht.<br />
Das mag ich aber sehr an ihr.<br />
Jeden Tag pendeln zwischen dem Tal<br />
und München, <strong>das</strong> macht doch auch nur<br />
in einer Serie Spaß, oder?<br />
Oh ja! Wenn ich sonntags Vorstellung<br />
im Münchner Volkstheater <strong>für</strong> den<br />
Brandner Kaspar hab, bekomme ich<br />
ab 14 Uhr schon Bauchweh, weil ich<br />
weiß, in welchen Stau ich mich begeben<br />
werde. Ich bin froh, <strong>das</strong>s ich nicht<br />
regelmäßig pendeln muss <strong>–</strong> <strong>das</strong> hatte<br />
ich im Studium genug.<br />
Wird es nicht langsam Zeit <strong>für</strong> eine<br />
eigene <strong>Tegernsee</strong>r-Tal-Serie?<br />
Das hab ich mir auch schon gedacht.<br />
Aber wenn, dann bitte nicht kitschig<br />
<strong>–</strong> sondern realitätsnah, z. B.: Was<br />
macht <strong>das</strong> mit einer <strong>Region</strong>, wenn der<br />
Wohnraum nicht mehr bezahlbar ist?<br />
Ein Volksmusik-Festival am See <strong>–</strong> wer<br />
wäre Ihr Lieblings-Co-Moderator?<br />
Markus Tremmel <strong>–</strong> wir moderieren<br />
seit 2013 gemeinsam den Wiesn-Frühschoppen<br />
im BR Fernsehen und ich<br />
hab ihn sehr in mein Herz geschlossen.<br />
Wir sehen uns im Moment coronabedingt<br />
nicht, aber immer wieder<br />
schicken wir uns Nachrichten, ob es<br />
dem anderen ja gut geht.<br />
Hand aufs Herz: Wasser oder Berge?<br />
Ganz klar Wasser. Mein Papa ist ein<br />
alter Surfer und Segler. Wir haben<br />
jeden Urlaub am oder auf dem Wasser<br />
verbracht. Dank ihm können wir<br />
alle Surfen, Kite-Surfen, Wasserskiund<br />
Wakeboard fahren. Ich liebe <strong>das</strong><br />
Wasser!<br />
<br />
Foto: Urs Golling<br />
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Impressum<br />
Herausgeber<br />
Zeitungsverlag<br />
Oberbayern<br />
GmbH & Co. KG<br />
Verlag<br />
Zeitungsverlag<br />
Oberbayern<br />
GmbH & Co. KG<br />
Pfaffenrieder Str. 9<br />
82515 Wolfratshausen<br />
Geschäftsführer<br />
Daniel Schöningh<br />
Objektverantwortlich<br />
Stefan Hampel<br />
Anzeigenverkauf<br />
Evelyn Geyer<br />
Tel. 08024/4<strong>67</strong>1307<br />
Redaktion<br />
Jakubetz & Laban<br />
chefredaktion@<br />
seeseiten-magazin.de<br />
Grafik<br />
MT Me<strong>die</strong>ntech<br />
Stefan Müller<br />
Thomas Hepp<br />
Titelbild<br />
TTT/Hansi Heckmair<br />
Druck<br />
Mayr Miesbach<br />
Die <strong>Seeseiten</strong><br />
erscheinen vierteljährlich<br />
zu Beginn<br />
der Monate März,<br />
Juni, September<br />
und Dezember.<br />
Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong> der<br />
<strong>Seeseiten</strong><br />
erscheint am<br />
Donnerstag,<br />
3. März 2022<br />
Redaktionsschluss<br />
ist Montag,<br />
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