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Jahresbericht 2012

Überblick über die Aktivitäten des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, im Kalenderjahr 2012

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aus Maribor berichtete – unter anderem<br />

über die landschaftliche Schönheit,<br />

verschiedene Gaumenfreuden,<br />

die Bewohner und nachwirkende vergangene<br />

sowie aktuelle Begebenheiten.<br />

Ein vielfältiges, reichhaltiges Bild<br />

der Kulturhauptstädte kann zudem<br />

über die Thementage des Kulturforums<br />

vermittelt werden. So gab es zu<br />

Maribor eine mehrteilige Veranstaltung<br />

mit Musik, Kurzvorträgen, Bildern und<br />

einer Gesprächsrunde. Hier erfuhr das<br />

in großer Zahl erschienene Publikum<br />

staunend, dass in Maribor die älteste<br />

Weinrebe der Welt rankt – sie wurde<br />

gegen Ende des 16. Jahrhunderts an<br />

der Vorderfront des Hauses Nr. 8 auf<br />

dem Vojašniški trg gepflanzt; die jährliche<br />

Weinlese, die bis zu dreißig Liter<br />

Wein bringt, ist ein großes Fest. Außerdem<br />

wurde es mit dem Konzept des Kulturhauptstadtbüros<br />

bekannt gemacht,<br />

das als Motto den Titel »Wendepunkt/<br />

Zravrtimo skupaj« trägt. Der Stadtschreiber<br />

Fredy Gareis konnte sich während<br />

seines Aufenthalts in Maribor diesem<br />

Motto kaum entziehen: »Nach und<br />

nach merkte ich, dieser Wendepunkt,<br />

der die Stadt von einem ehemaligen<br />

Industriezentrum in etwas anderes verwandeln<br />

soll, er ist nicht der einzige in<br />

der Geschichte. Ganz im Gegenteil:<br />

alleine im 20. Jahrhundert hat sie dreimal<br />

ihre Identität gewechselt. Dazu<br />

muss man ja nur mal auf die Straßennamen<br />

schauen, wie Drago Jančar in seinem<br />

Buch ‚Nordlicht‘ schreibt: Aus der<br />

Goethestraße wird die Prešerenstraßen,<br />

dann löste ihn Goethe wieder ab, am<br />

Ende siegte aber doch der slowenische<br />

Dichter. So erging es den meisten<br />

Straßen und Plätzen in dieser Stadt, die<br />

immer wieder aus ihrer Identität gerissen<br />

wurde, durch das Zusammenbrechen<br />

von Reichen, durch Besatzungen,<br />

durch Befreiungen, durch das Platzen<br />

von großen Ideen und das kindstotplötzliche<br />

Sterben der Industrie. Ein<br />

Übermaß an Geschichte sozusagen.«<br />

In der mit dem Verlag Schnell und<br />

Steiner gemeinsam ins Leben gerufenen<br />

Reihe »Große Kunstführer in der<br />

Potsdamer Bibliothek östliches Europa«<br />

sind bisher kunsthistorische Stadtspaziergänge<br />

durch die Europäischen<br />

Kulturhauptstädte Sibiu/Hermannstadt<br />

(2007, Rumänien), Pécs/Fünfkirchen<br />

(2010, Ungarn), Tallinn/Reval (2011,<br />

Stadtschloss von Marburg/Maribor mit Loretto-<br />

Kapelle und Floriani-Statue (© H. Roth, Deutsches<br />

Kulturforum östliches Europa)<br />

Estland) und Maribor/Marburg (<strong>2012</strong>,<br />

Slowenien) erschienen. Zur Leipziger<br />

Buchmesse 2013 wird die Reihe um<br />

die ostslowakische Metropole Košice/<br />

Kaschau ergänzt.<br />

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