Melange No20

PORTRAIT
VIER GENERATIONEN – EIN BETRIEB
Auf das Möbelhaus Palmberger trifft diese Beschreibung ganz
klar zu. Seit dem 1. September 2019 führt es Thomas Palmberger
gemeinsam mit seinem Bruder Martin bereits in der vierten Generation.
„Unser Urgroßvater war Schreinermeister und gründete
das Unternehmen 1921. Er richtete auf dem jetzigen Anwesen der
Schreinerei eine kleine Werkstatt ein. 1957 baute mein Opa einen
300 m² großen Möbelladen und legte somit den Grundstein für
den Möbelhandel. Die meisten Veränderungen nahm unser Vater,
Franz Palmberger, vor. Er war ab 1990 Geschäftsführer und eröffnete
1999 das aktuelle Einrichtungshaus und Küchenstudio in
der Kranebitterstraße mit über 2.000 m² Ausstellungsfläche.“
OMA WILL ES WISSEN
Der Familienbetrieb beschäftigt 25 Mitarbeiter und bildet den
Beruf des Schreiners aus. Personalprobleme haben die Palmbergers
selten – ganz im Gegenteil, denn das Familienunternehmen
erfreut sich großer Beliebtheit. „Wir haben viele langjährige
Mitarbeiter, manche sind seit 40 Jahren bei uns – sie sind bei meinem
Opa in die Lehre gegangen und werden bei mir in Rente
gehen. Unsere ganze Familie ist eng mit dem Betrieb verbunden.
Auch unsere 96-jährige Oma erkundigt sich stets zuerst nach dem
Geschäft, wenn sie uns sieht“, lacht Thomas Palmberger. „Wir
möchten, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen, und wir tun alles,
um die persönlichen Wünsche aller zu erfüllen.“
BRÜDER MIT GESCHÄFTSSINN
Die beiden Geschäftsführer sind schon immer mit dem Holz verwurzelt.
„Wir sind in der Firma aufgewachsen und das hat uns geprägt.
Ich war früher oft im Laden dabei und habe beim Verkauf zugehört.
Als Kind habe ich in der ersten Klasse Küchen gezeichnet und gesagt,
dass ich später auch Küchen planen und verkaufen möchte“, schmunzelt
Thomas Palmberger. „Unsere Eltern hatten trotz der Arbeit genügend
Zeit für uns, deswegen hatten wir immer ein positives Gefühl.“
Thomas und Martin Palmberger ergänzen sich perfekt im Betrieb.
„Martin ist Schreinermeister und für die 1.000 m² große Schreinerei
verantwortlich. Ich bin gelernter Bürofachmann und Handelsfachwirt
– deswegen leite ich das Möbelhaus. Es ist sehr ungewöhnlich,
dass es mit zwei Geschäftsführern, die noch dazu Brüder sind, so
gut harmoniert – wir waren beide selbst überrascht – aber wir sind
ein sehr gut eingespieltes Team“, freut sich Thomas Palmberger.
Thomas (li.) und Martin (re.) Palmberger,
Geschäftsführer in der vierten Generation
WIR SEHEN UNSERE KUNDEN GERN
Viele Stammkunden, die bereits bei den Eltern einkauften, kaufen
nun bei den beiden Brüdern. Kein Wunder, denn der persönliche
Umgang mit den Kunden, die Beratung und Betreuung
stehen im Vordergrund. „Obwohl der Onlineverkauf allgemein
gestiegen ist, kommen die Kunden vermehrt zu uns. Sie schätzen
das Persönliche, das auch uns besonders wichtig ist. Bei uns sind
sie nicht nur eine Nummer. Am meisten freut es uns, wenn der
Kunde nach dem Kauf anruft und sagt, dass die Einrichtung super
geworden ist. Ist der Kunde glücklich, sind wir es auch.“
KÜCHEN – EINE HERAUSFORDERUNG
Das Angebot des Möbelhauses ist sehr breit aufgestellt. „In unserer
Schreinerei können wir alles komplett individuell anfertigen
oder die Möbel der Industriehersteller entsprechend abändern, dies
wird oft genutzt. Wir kommen gerne zum Ausmessen vorbei, damit
alles passt. Gerade wenn die Küche für einen Neubau sein soll,
werden wir häufig noch in der Rohbauphase hinzugezogen und
stehen beratend zur Seite. Wir finden immer eine Lösung, und
dank unserer Computerplanung können sich die Kunden die Ergebnisse
besser vorstellen.“
ÜBER GESCHMACK WIRD NICHT GESTRITTEN
Neben dem Fachwissen und der Gabe, gut mit Menschen umgehen
zu können, ist auch Diplomatie eine wichtige Eigenschaft
eines Verkäufers: „Man darf nicht von seinem Geschmack ausgehen,
denn die Leute haben häufig ganz andere Vorstellungen.
Oft ist das, was einem persönlich nicht so gut gefällt, in der Ausstellung
am schnellsten verkauft“, schmunzelt Thomas Palmberger.
Foto: Harry Stahl
Unabhängig vom eigenen Geschmack hat der Geschäftsführer
einen wertvollen Tipp für seine Kunden: „Man sollte sich von
niemandem etwas einreden lassen, was einem eigentlich nicht
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