Melange No20
Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns
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lacht Murmel und mir ist klar, dass ich so etwas nicht in die<br />
<strong>Melange</strong> bringen kann. „Was hast du gemacht in deinem Leben<br />
und wie hat es dich nach Murnau und hier ins Ähndl geführt?“,<br />
will ich wissen, während wir die nächste Runde bestellen. Irgendwann<br />
nach der Schule habe ihn sein Freund Max Witzigmann<br />
gefragt, ob er nicht Lust habe, etwas für eine Sendung<br />
bei Radio Energy zu schreiben. Murmel wollte und schrieb.<br />
Später dann wurden es Texte für das Glücksrad mit Sonja<br />
Kraus. Michael „Bully“ Herbig , der die Sendung produzierte,<br />
hatte ihn darum gebeten, und irgendwann konnte er auch mal<br />
einen Sketch für dessen Bullyparade anbringen. Na ja, es war<br />
nicht der erste und auch nicht der zweite Versuch – aber irgendwann<br />
funktionierte es. Bully fand das lustig und dann<br />
wurde gedreht. So wurde Murmel zum Fernsehautor. Etwas<br />
Richtiges hat Murmel natürlich auch gemacht. Nur verschweigt<br />
er es meistens. In einem Nebensatz ist es ihm dann aber doch<br />
rausgerutscht: „Ich habe BWL studiert“, sagte er, „das war aber<br />
nichts. Habe nach der ersten Vorlesung abgebrochen.“ Später<br />
dann, 1999, hat er sich zusammen mit Bully, Rick Kavanian<br />
und Alfons Biedermann in die „Alpenrose am Achensee“ gesperrt<br />
und das Drehbuch für einen Film geschrieben, der eine<br />
ganze Generation von Kindern und Jugendlichen prägte: Der<br />
Schuh des Manitu. Das war sicher eine klasse Zeit.<br />
Natürlich haben wir noch über seine Romane gesprochen, darüber,<br />
wie man ein Drehbuch zu einem Film schreiben kann, ohne<br />
den Ort persönlich zu kennen, was es für einen Drehbuchautor<br />
bedeutet, wenn die Tatortkommissare sterben oder aussteigen<br />
wollen, und darüber, dass er bereits sieben Jahre an seinem<br />
nächsten Roman schreibt – der aber noch lange nicht fertig ist.<br />
Ja, gut, ein paar Bier haben wir auch noch getrunken, aber Murmel<br />
bat mich, nichts davon zu erwähnen. Er müsse am Abend<br />
seine Frau davon überzeugen, dass er nur ein Weißbier zum<br />
Mittag hatte. Sonst, so erklärt er, werde sie sauer, weil sie nicht<br />
dabei war. Natürlich habe ich ihm das versprochen, und auch,<br />
dass er den Text vor Abdruck zum Lesen bekommt. Am besten,<br />
ich schick ihm den Artikel erst unmittelbar vor Drucklegung.<br />
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind beabsichtigt – aber<br />
rein zufällig.<br />
Heribert Riesenhuber<br />
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